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Der schon seit längerem andauernde Wandel zur immer älteren Gesellschaft zieht ganz klar ein großes Problem mit sich: Die Gefahr der Altersarmut. Davon hört man ständig. Wege dieser Gefahr zu entgehen werden jedoch nur selten aufgezeigt. Es wird häufig nur von Nachteilen der geförderten Altersversorgung gesprochen. Mögliche Lösungsansätze und Antworten werden nur selten genannt. Dieses Buch soll Lösungen und Antworten liefern und das Gewirr der Altersvorsorge entflechten. Es dient als Entscheidungsstütze sowie als Handbuch und bietet wissenschaftlich fundierte Informationen zu den staatlich geförderten Altersvorsorgemöglichkeiten über Rentenversicherungen in Deutschland. Nach einem kurzen Überblick des deutschen Rentensystems werden alle staatlich geförderten Vorsorgemöglichkeiten über Rentenversicherungen erörtert. Dabei werden neben der Funktionsweise der betrieblichen Altersversorgung (bAV) auch die der Basis- und der Riester-Rente aufgezeigt. Darauf aufbauend werden die drei Vorsorgemöglichkeiten unter mehreren Gesichtspunkten miteinander verglichen. Dazu gehört auch eine Beispielrechnung, die für einen bestimmten Fall die optimale Lösung darstellen soll, sowie eine Übersicht des gesamten Vergleichs. Marcel Hoyer beschäftigt sich schon seit mehreren Jahren mit der Altersvorsorge in Deutschland. Während seiner Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen, Fachrichtung Finanzberatung mit der Zusatzqualifikation Finanzassistent, für deren sehr erfolgreichen Abschluss er mit dem Preis der Stadt Stuttgart ausgezeichnet wurde, sammelte er erste Erfahrungen in der Beratung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern zum Thema der betrieblichen Altersversorgung. Diesem Themengebiet blieb er auch während seines Studiums der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Hohenheim treu. Während seines Studiums entstand diese Abschlussarbeit, in welcher er die betriebliche Altersversorgung mit anderen staatlich geförderten Rentenversicherungen vergleicht. Seit dem Abschluss seines Studiums unterstützt er den Vorstand der Bühler Consultants AG, eine Unternehmensberatung die Arbeitgeber im Bereich der bAV berät, Konzepte erstellt, in deren Unternehmen umsetzt und die gesamte bAV-Arbeitgeberhaftung übernimmt.
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Seitenzahl: 67
Veröffentlichungsjahr: 2020
Marcel Hoyer absolvierte, nach Abitur und Bundesfreiwilligendienst, ein Praktikum mit anschließender Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen, Fachrichtung Finanzberatung mit der Zusatzqualifikation Finanzassistent. Für den sehr erfolgreichen Abschluss seiner Ausbildung erhielt er den Preis der Stadt Stuttgart. Sein Ausbildungsbetrieb, die Bühler Consultants AG, ist eine Unternehmensberatung, die sich ausschließlich mit der betrieblichen Altersversorgung beschäftigt. Während der Ausbildung sammelte Marcel Hoyer Erfahrungen in der Administration, dem Controlling und in der Beratung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern zum Thema betriebliche Altersversorgung. Im Zuge dieser Beratungen wurde ihm die Komplexität, Dringlichkeit sowie die Undurchsichtigkeit der zusätzlichen Altersversorgung deutlich. Zu dieser Zeit konfrontierten ihn Arbeitnehmer, sowie Arbeitgeber mit Fragen und Problemen, insbesondere zur betrieblichen Altersversorgung. Durch diese Erfahrungen, verbunden mit in- und externen Weiterbildungen, eignete er sich im Verlauf seiner Ausbildung ein sehr gutes praktisches Knowhow bzgl. der zusätzlichen Altersversorgung in Deutschland an.
Im Anschluss an seine Ausbildung absolvierte Marcel Hoyer das Bachelorstudium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Hohenheim. Auch während seines Studiums blieb er dem Themengebiet der bAV weiterhin verbunden und verglich in seiner Bachelorarbeit die betriebliche Altersversorgung mit anderen staatlich geförderten Rentenversicherungen. Er nutzte diese wissenschaftliche Arbeit um sein Praxiswissen durch theoretisches Knowhow zu komplettieren.
Marcel Hoyer ist seit dem erfolgreichen Abschluss seines Studiums wieder im operativen Geschäft tätig. Im Jahr 2019 kehrte er zur Bühler Consultants AG zurück und unterstützt seither den Vorstand als Vorstandsassistent.
Entstanden ist diese Abschlussarbeit im Rahmen des Bachelorstudiums der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Hohenheim.
Der Ursprungsgedanke, sich intensiv mit der Thematik der Altersversorgung zu beschäftigen, entstand jedoch schon vor diesem Studium. Während einer Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen mit der Zusatzqualifikation Finanzassistent wurden wertvolle Erfahrungen in der Beratung von Arbeitnehmern und Arbeitgebern bzgl. der betrieblichen Altersversorgung gesammelt. Besonders in den Beratungen von Arbeitnehmern wurde die Signifikanz der zusätzlichen Vorsorge deutlich. Zugleich stellte sich heraus, dass Entscheidungen bzgl. einer zusätzlichen Altersvorsorge häufig auf Basis einer Beraterempfehlung getroffen werden. Dies ist der Komplexität des deutschen Rentensystems geschuldet. Da sich kaum einer mit der Funktionsweise der einzelnen Möglichkeiten zur Alterssicherung auseinandersetzt und auseinandersetzen will, wird auf Ratschläge und Erfahrungen aus dem Umfeld, den Medien und der Berater vertraut. Es ist schwer nachzuvollziehen ob der Empfehlungsgeber die nötige Expertise besitzt und objektiv berät.
Diese Arbeit soll wissenschaftlich fundiert als Entscheidungsstütze, sowie als Handbuch zur betrieblichen Altersversorgung dienen. Es kann nicht pauschal gesagt werden, welche der zusätzlichen Vorsorgemöglichkeiten die Beste ist. Allerdings kann mithilfe dieser Arbeit eine eigene, auf die persönliche Situation bezogene, Entscheidung getroffen werden. Ferner dient sie als Nachschlagewerk für Arbeitgeber bzw. Geschäftsführer, sowie Personalleiter die mit dem Themengebiet der betrieblichen Altersversorgung in Berührung kommen und Arbeitnehmern diesbezüglich Rede und Antwort stehen müssen.
Zusammenfassend werden neben einem Überblick und Vergleich der Möglichkeiten, staatlich gefördert für das Alter vorzusorgen, auch Informationen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer speziell zur betrieblichen Altersversorgung geboten.
Marcel Hoyer
Stuttgart, den 23.01.2020
Die betriebliche Altersversorgung im Vergleich zu privaten staatlich geförderten
Rentenversicherungen
Bachelorarbeit
eingereicht bei
Professor Dr. Jörg Schiller
Lehrstuhl für Versicherungswirtschaft und Sozialsysteme
Institut für Health Care & Public Management
Universität Hohenheim
Stuttgart
von
Marcel Hoyer
Stuttgart
Telefon:
E-Mail:
Studienrichtung: Wirtschaftswissenschaften, 6. Fachsemester
Matrikelnummer:
19. Juni 2019
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Einleitung
Das deutsche Rentensystem
Die betriebliche Altersversorgung
3.1 Die Entgeltumwandlung
3.2 Die Formen der Versorgungszusage
3.2.1 Die Leistungszusage
3.2.2 Die beitragsorientierte Leistungszusage
3.2.3 Die Beitragszusage mit Mindestleistung
3.2.4 Die reine Beitragszusage
3.3 Förderung für den Arbeitnehmer
3.4 Förderung und Vorteile für den Arbeitgeber
3.5 Die Durchführungswege
3.5.1 Direktzusage
3.5.2 Unterstützungskasse
3.5.3 Direktversicherung
3.5.4 Pensionskasse
3.5.5 Pensionsfonds
3.6 Besteuerung und Verbeitragung von Leistungen aus der betrieblichen Altersversorgung
Riester-Rente
4.1 Förderberechtigte
4.2 Förderung
4.3 Zertifizierungskriterien für Riester-Verträge
4.4 Arten von Riester-Verträgen
4.4.1 Die klassische Rentenversicherung
4.4.2 Die fondsgebundene Rentenversicherung
4.4.3 Der Riester-Fondsparplan
4.4.4 Der Riester-Banksparplan
4.4.5 Die Eigenheimrente
4.5 Besteuerung und Verbeitragung von Leistungen aus Riesterverträgen
Basisrente
5.1 Zertifizierungskriterien und die Arten von Basisrentenverträgen
5.2 Förderberechtigte und Förderung
5.3 Besteuerung und Verbeitragung von Leistungen aus Basisrentenverträgen
Vergleiche
6.1 Vertragsverhältnis und Vertragseigenschaften
6.2 Förderberechtigte
6.3 Förderung
6.4 Besteuerung und Verbeitragung
6.5 Flexibilität
6.6 Hinterbliebenenleistung und Vererbbarkeit
6.7 Sicherheit
6.8 Renditechancen
6.9 Beispielrechnung
6.10 Übersicht
Fazit und Ausblick
Literaturverzeichnis
Abbildung 1: Die drei Säulen der Altersvorsorge
Abbildung 2: Entgeltumwandlungsvereinbarung und Versorgungszusage
Abbildung 3: Vertragsverhältnis am Beispiel einer Direktversicherung
Abbildung 4: Förderberechtigte im Vergleich
Abbildung 5: Förderung im Vergleich
Abbildung 6: Besteuerung und Verbeitragung im Vergleich
Abbildung 7: Flexibilität im Vergleich
Abbildung 8: Vererbbarkeit im Vergleich
Abbildung 9: Sicherheit im Vergleich
Abbildung 10: Renditechancen durch die Anlageform
Abbildung 11: Zusammenfassender Vergleich
Tabelle 1: Beispielrechnung Entgeltumwandlung
Tabelle 2: Riester-Förderung
Tabelle 3: Basisrentenbeiträge als Vorsorgeaufwendungen
Tabelle 4: Vergleich der Nettorenten
bAV
betriebliche Altersversorgung
BBG
Beitragsbemessungsgrenze der Rentenversicherungen (West)
BetrAVG
Betriebsrentengesetz
BRSG
Betriebsrentenstärkungsgesetz
EStG
Einkommensteuergesetz
GRV
Gesetzliche Rentenversicherung
SGB IV
Sozialgesetzbuch Viertes Buch
In Deutschland befinden wir uns derzeit mitten im demografischen Wandel. Die Erkenntnis der Bevölkerungsalterung wurde jedoch schon früher gemacht. Bereits durch die Rentenreformen Anfang dieses Jahrhunderts wurde deutlich, dass eine alleinige Absicherung des Lebensstandards im Alter durch die Gesetzliche Rentenversicherung (GRV) nicht mehr möglich sein wird. Das sinkende Rentenniveau soll durch betriebliche und private Vorsorge kompensiert werden.1 Um Anreize zur Altersvorsorge zu setzen, wurde die betriebliche Altersversorgung (bAV) durch den Rechtsanspruch auf Entgeltumwandlung gestärkt. Die private Vorsorge wird seit der Reform 2001 in Form der Riester-Rente und seit 2005 auch in Form der Basisrente subventioniert. Aus einer staatlichen Alterssicherung, die lediglich aus einer „Säule“ bestand wurde das Drei-Säulen-System, welches aus gesetzlicher, betrieblicher und privater Altersversorgung besteht.2 Allerdings kann nicht jeder alle Fördermöglichkeiten in Anspruch nehmen. Ebenso werden nicht alle Rentenverträge staatlich gefördert.3 Zudem gibt es bei der Riester- und Basisrente mehrere Vertragsarten, die gefördert werden. Die bAV kann auf unterschiedlichen Wegen gestaltet werden. Im Hinblick auf die Abwicklung ist sie die komplexeste Variante. Die Charakteristika, Fördermöglichkeiten und verschiedenen Funktionsweisen von bAV, Riester- und Basisrente werden in dieser Bachelorarbeit erläutert und miteinander verglichen. Das Ziel dieser Arbeit ist, die sich daraus ergebenden Unterschiede und Gemeinsamkeiten aufzuführen. Außerdem soll die Frage beantwortet werden, welche der drei Möglichkeiten die Vorteilhafteste ist, um für das Alter vorzusorgen.
1 Vgl. Finkler (2019), S. 4; Corneo et al. (2009), S. 321 sowie Wiß (2018), S. 102.
2 Vgl. Börsch-Supan und Wilke (2004), S. 29; Blank (2014), S. 130f. sowie Schulze Busch-off (2006), S. 10.
3 Vgl. Börsch-Supan et al. (2012), S. 4.
Das deutsche Rentensystem ist durch drei Säulen gekennzeichnet. Die erste dieser Säulen ist die öffentlich-rechtliche Versorgung bspw. in Form der GRV. Durch die Rentenreform 2001 wurde das Rentenniveau der GRV abgesenkt. Mithilfe der staatlich geförderten betrieblichen und privaten Altersversorgung sollte die entstehende Rentenlücke gedeckt werden.4 Teil der Reformen war der Rechtsanspruch auf Entgeltumwandlung, wodurch die zweite Säule – die bAV – gestärkt wurde. Mit Einführung der Riester-Rente sollte neben der umlagefinanzierten GRV ein partielles Substitut in Form einer kapitalgedeckten Rentenversicherung bereitgestellt werden. Durch die staatliche Förderung der privaten Altersversorgung wurde somit die dritte Säule im deutschen Rentensystem etabliert.5 Besonders um Selbständigen, die nicht in der GRV versichert sind, eine private Altersversorgung mit staatlicher Förderung zu ermöglichen, wurde 2005 die sog. Basisrente (bzw. Rürup-Rente) ins Leben gerufen.6 Nun sollen die drei Säulen, die in Abbildung 1 dargestellt sind, gemeinsam den Lebensstandard im Alter sichern.7
3 Säulen der Altersvorsorge
Der Wechsel vom Ein-Säulen-System zum Drei-Säulen-System9 war durch die demografische Entwicklung und die dadurch drohende Altersarmut zwingend notwendig. Die Leistungen aus der GRV werden durch das Umlageverfahren (pay-