Die Beziehungswette - Jan Ischke - E-Book

Die Beziehungswette E-Book

Jan Ischke

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Beschreibung

Nachdem sich seine Freundin von ihm getrennt hat, ist der 30-jährige Stefan nun Single. Seine Freunde Hannes und Max wollen ihn aufmuntern und schließen eine Wette mit ihm ab. Stefan hat ein Jahr Zeit, um in einer festen Beziehung zu sein. Schafft er es nicht, bezahlt er ein komplettes Partywochenende zu dritt auf der Reeperbahn. Doch es ist schwierig, eine passende Frau zu finden. In den nächsten Monaten lernt Stefan viele Frauen kennen. Dabei erfährt er nicht nur mehr über Frauen, sondern auch viel über sich selbst. Doch wird er am Ende die Wette gewinnen und die Liebe finden?

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Die Beziehungswette

Stefan und die Frauen

Jan Ischke

Die Beziehungswette

Stefan und die Frauen

Jan Ischke

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Das Buchcover darf zur Darstellung des Buches unter Hinweis auf den Verlag jederzeit frei verwendet werden.

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Alle im Buch vorkommenden Personen, Schauplätze, Ereignisse und Handlungen sind frei erfunden.

Etwaige Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen sind rein zufällig.

www.net-verlag.de

Erste Auflage 2024

© Text: Jan Ischke

© net-Verlag, 09117 Chemnitz

© Coverbild: Jenny Kaya-Schneider

Covergestaltung: net-Verlag

printed in the EU

ISBN 978-3-95720-397-7

eISBN 978-3-95720-398-4

Für alle Männer,die auf der Suchenach der richtigenFrau sind

Inhalt

Das Ende

Discobesuch

Die unmoralische Wette

Die Fachverkäuferin

Kleider machen Leute

Modenschau

Paar mit Haar

Schokoladenliebhaberin

Mit Jogginghose in den Club

Joggen im Bürgerpark

Die Belohnung

Unsportliches Ende

Das Tattoo

Breminale

Bahngeschichten

Fernbeziehung

Filmabend

Das Ende von Titanic

Unglücksbringer

Nachverhandlung

Neuland

Was mit Technik

Catwoman

Bibliothek

Bei Merle

Faulheit siegt

Bei der Arbeit

Donnerstag in Leipzig

Verlängerung in Leipzig

Zurück in Bremen

Der Aufstieg

Der Abstieg

Heiß

Zwillinge

Unter Kindern

Abendzeit

Die kleine Schwester

Aussprache

Mallorca

Danksagung

Über den Autor

Buchempfehlungen

Das Ende

Der Weg zu meiner Traumfrau fing mit einer Trennung an. Damals war ich noch ganz anders: oberflächlich und dumm. Ich wusste nicht, worauf es wirklich ankommt. Für einige Dinge entschuldige ich mich schon jetzt. Es gibt nicht viel, was ich richtig gut beherrsche, aber im Verbocken bin ich weltspitze. Und spätestens, wenn man auf der Damentoilette sitzt und Angst hat herauszugehen, ist es Zeit, über ein paar grundsätzliche Dinge nachzudenken. Aber ich erzähle der Reihe nach …

Die Idee kam, wie so oft, von Helena. Wir trafen uns um 21 Uhr am Werdersee. Leichter Nieselregen umhüllte uns mehr, als dass er tatsächlich auf meinem Gesicht landete. Es waren keine wirklichen Tropfen, trotzdem war es unangenehm nass. Und kalt. Ich schloss mein Fahrrad ab und schaute skeptisch aufs Wasser. Was tat ich nur alles für diese Frau? Gut, dass sie sonst nicht viel verlangte.

»Wollen wir das jetzt wirklich?«

»Ach, Stefan.« Sie hielt ihre Hand auf und schaute zum Himmel. »Nass sind wir doch so oder so schon.« Sie lächelte mich an und zog sich aus.

Ich sah nur noch ihren kleinen, süßen Po. Sie breitete die Arme aus und rannte los. Dabei schwang ihre Hüfte so verführerisch von der einen zur anderen Seite, als ob sie in Zeitlupe lief. Den Sprung ins kalte Nass des Werdersees hörte ich, bevor ich ihn mit meinen Augen verarbeitet hatte. Ich schüttelte meinen Kopf kurz in die Realität zurück. Während sich Helena nach zwei, drei Schritten schon lang ins Wasser legte, brauchte ich ein paar Minuten länger.

Während ich mich auszog, ließ ich notgedrungen den Blick über meinen Körper wandern. Ich hatte eine halbwegs normale, nicht gerade sportliche Figur, und um meine Hüften hatten sich im Laufe der Jahre einige Kilos angesiedelt. Alles in allem fand ich mein Aussehen ziemlich durchschnittlich.

Helena schwamm bereits und spritzte mir Wasser zu, während ich langsam ins Wasser stieg.

»Hey, dafür gibt es Hotels!«, rief mir kopfschüttelnd ein älterer Mann auf einem Fahrrad zu. Eilig verdeckte ich mit beiden Händen meinen Intimbereich, obwohl das Wasser diesen bereits bedeckte. Der Radler fuhr weiter; ich war peinlich berührt und Helena lachte.

»Na komm schon! – Los, du Landratte. – Du kriegst mich nicht!«

Ich drehte mich wieder zu ihr und bekam am ganzen Körper eine krasse Gänsehaut. »Aber nur kurz.«

»Bewege dich, dann wird dir wärmer.«

Wir schwammen nicht nur im kalten Wasser, sondern plantschten auch herum und hatten einen wirklich schönen Abend. Helena tauchte um mich herum. Das Wasser wurde mir von Minute zu Minute wärmer. Ein paar Grillen spielten Geige mit ihren Hinterbeinen, und auf der gegenüberliegenden Uferseite schnatterte eine Entenmutter.

Helena nahm mich in den Arm. Wir küssten uns oberhalb vom Wasser und gaben uns Streicheleinheiten darunter. Meine angeschwollene Härte stieß mehrmals gegen ihre Beine.

Helena lächelte zwar wissend, ließ mich aber nicht weitergehen.

Ich lernte Helena keine 24 Stunden nach meinem dreißigsten Geburtstag kennen. Ich schwamm gerade in der Schwimmhalle des Schlossparkbads, als sie plötzlich neben mir auftauchte, im wahrsten Sinne des Wortes. Sie lächelte und fing ein Gespräch mit mir an.

Ich hatte noch einen leichten Kater, aber erkannte genau, dass sie keine Gal Gadot, Mila Kunis oder Natalie Portman war, nicht einmal eine Laura Wontorra, aber ich konnte ihren langen nassen Haaren nicht widerstehen. Sie hatte außerdem eine prima Figur und einen hammermäßigen Hintern. Wir verabredeten uns öfter zum gemeinsamen Schwimmen. Es lief eine ganze Zeit lang gut. Wir verstanden uns super. Wir schwammen viel zusammen, redeten dabei und trafen uns auch zwei, drei Mal beim jeweils anderen zu Hause. Helena hatte die Realschule und ich das Abitur abgeschlossen.

Schneller, als ich gucken konnte, waren wir zusammen und gaben auch ein ziemlich gutes Pärchen ab, sodass man uns bald Steflena nannte. Ihre leichte Verrücktheit und mein analytischer Verstand ergänzten sich super. Die Chemie stimmte.

Sie hatte Beine bis zum Himmel. Na ja, eher bis zu einem Hibiskusstrauch, aber das war in Ordnung. Ich konnte nie viel mit zu großen Frauen anfangen. Da ich vielleicht der Größte, aber nicht der Höchste war, mochte ich kleinere Frauen.

Ich liebte es, mit Helena im Bett in Löffelchenstellung zu kuscheln, und auch, wie wir uns dabei mit unseren Füßen gegenseitig kitzelten.

Wenn wir uns gegenübersaßen, passierte es schnell, dass wir unterm Tisch füßelten. Sie hatte die schönsten und längsten kurzen Beine, die ich je gesehen hatte.

Aber nach ein paar Wochen war die Luft ziemlich schnell raus. Ich fand Schwimmen immer langweiliger und schwamm eh nur noch, wenn Helena dabei war. Oft waren auch nervige Kinder im Schwimmbad, die grölten, herumliefen und Fangen spielten. Wie sollte ich da denn in Ruhe schwimmen?

Während Helena den Kindern amüsiert hinterherlächelte, rollte ich nur mit den Augen. Ich hätte die kleinen Plagegeister lieber lange untergetaucht, während Helena viel zu verständnisvoll zu den Schreihälsen war.

Wenn wir einander besuchten, wollte ich sie küssen oder mit ihr ins Bett. Helena machte lieber noch schnell den Haushalt oder lernte für die Arbeit als Rechtsfachwirtin. Widerwillig ließ sie sich aber oft von mir überreden, auf die Fernsehcouch zu kommen. Wir zappten durch das Fernsehprogramm, fanden allerdings selten gute Unterhaltung, die uns beide interessierte.

Irgendwann war unser Wochenhighlight der gemeinsame Großeinkauf mit ihrem Auto. Auch die Gespräche wurden einsilbiger.

»Wie war es auf der Arbeit?«, fragte sie mich oft auf der Couch.

»Gut. Und bei dir?«, antwortete ich, ohne großes Interesse und zum Fernseher schauend.

»Auch gut.«

Das Nacktbaden im Werdersee gab uns einen erfrischenden Beziehungsaufschwung.

Als wir zwei Stunden später wieder zu Hause waren, die Unterwäsche hatten wir gleich ausgelassen, lachten wir noch immer über den Ausflug und waren froh, das Abenteuer gewagt zu haben. Wir nahmen uns vor, so etwas Verrücktes nun öfter zu machen. Aber zunächst gingen wir schlafen.

Ich war so schön müde, und als mir gerade die Augen zufielen, kam Helena nackt aus dem Badezimmer. Augenblicklich war meine Müdigkeit verschwunden. Sie schaltete das Licht aus und schlüpfte zu mir unter die Decke. Es blieb nicht beim Kuscheln. Ich lag unter ihr, und sie ritt mich mit ihrem wundervollen Körper. Ihre Brust war weich und voll und passte genau in meine Hand. Ihre weichen Lippen lagen eng um meinen Stefano. Es war schön, und trotzdem wollte ich die Stimmung noch etwas aufheitern.

»Rauf und runter. Vor und zurück. Du weißt auch nicht, was du willst. Nun entscheide dich doch mal, Helena!« Ich freute mich über meinen Witz, doch sie lächelte seltsamerweise nicht einmal.

»Hannes hätte sich schlappgelacht«, erklärte ich mich.

Helena schaute mich nur seltsam an. Aber da sie weiterritt, dachte ich mir nichts dabei. Außerdem kam ich nach vier Minuten zum Höhepunkt.

Doch die Aufregung, splitterfasernackt zu schwimmen, und die anschließende Fortsetzung zu Hause war nach wenigen Tagen bereits vorbei. Der Alltag hatte uns wieder eingeholt. Das ganz normale Schwimmen wurde noch langweiliger, und irgendwann mochte ich überhaupt nicht mehr ins Schwimmbad gehen. Etwas Verrücktes taten wir auch nicht.

Helena hatte nichts Neues mehr zu erzählen, was mich interessierte, und mir fiel nichts mehr ein, was ich fragen konnte. Fast wie bei meinen Großeltern früher.

Mein Leben war im Vergleich zu Helenas Leben nun wirklich nicht spannend. Arbeiten in der Woche und trinken am Wochenende. Während sie morgens bereits herumwirbelte, lag ich noch im Bett. Somit war nach acht Wochen schon wieder Schluss. Um genau zu sein: nach zwei Monaten, 3 Tagen und 15 Stunden. Dann beendete Helena die Beziehung.

Ihre dreiminütige Rede fasse ich mit diesen Worten zusammen: »Stefan, du bist ein überdurchschnittlich attraktiver und sympathischer Mann mit Humor. Ich mag dich, aber irgendwie passt es nicht zwischen uns. Ich sehe keine Zukunft für uns. Wir leben beide in verschiedenen Welten. Du weißt gar nicht, wie gut du es mit mir hast. Ich konzentriere mich jetzt auf mich und meine Arbeit.«

Ich vermutete, dass ich ihr zu langweilig geworden war. Aber dass ich nicht wüsste, wie gut ich es mit ihr habe, war gelogen. Sie machte in der Tat viel. Nicht nur tollen Sex, sondern half auch immer beim Haushalt mit, wenn sie bei mir war. Aber das konnte ich ihr natürlich nicht sagen. Stattdessen markierte ich den Coolen und sagte nur: »Du machst Schluss mit mir? Wow! Krass!«

»Ist das alles, was du mir zu sagen hast? Nach zwei Monaten Beziehung? Nun gut, ich werde dich nicht zwingen, dein Leben zu leben«, erwiderte Helena.

»Nein, natürlich ist das nicht alles.« So langsam dämmerte es mir doch noch. »Gibt es einen anderen?«

Sie schüttelte den Kopf, wobei ich mir nicht sicher bin, ob das eine Antwort war, jedenfalls packte sie ihre Sachen zusammen und verließ die Wohnung.

Ich rief ihr noch hinterher: »Also gut, dann war es das!«

Sie brachte mir am nächsten Tag meine Sachen, die noch bei ihr waren, bis an die Wohnungstür. Damit war es vorbei. Einfach so. Ich nahm es hin und kämpfte nicht.

Helena passte sowieso nicht zu mir: Ihre Lippen fand ich immer schon ein bisschen zu dünn, ihre Nase war nicht ganz gerade und ein wenig zu groß.

Eine Stunde später war ich am Boden zerstört. Sie war nicht meine erste Frau, aber die erste meiner wenigen Frauen, die sich von mir trennte und nicht umgekehrt. Meine Schultern bebten, aber über meine Lippen kam kein Ton. Es hat nie jemand gesagt, wie schmerzhaft es ist, stumm zu weinen.

Ich überdachte mein Leben. Ich war 30 Jahre alt. Ein Alter, in dem meine Eltern damals schon Eltern waren. Und ich? Ich hatte wenig Glück mit den Frauen. Ich war noch immer Single. Ein Single, der bald mal wieder den Abwasch machen musste. Die Erkenntnis darüber, in welcher verzweifelten Lage ich mich befand, traf mich mit solch einer Wucht, bis die Tränen aus mir herausbrachen.

Zwei Nächte später.

Ich füllte meine innere Leere und meinen Magen mit reichlich Alkohol und hatte dabei ein klitzekleines bisschen über die Stränge geschlagen. Torkelnd schwankte ich durch die kalte, dunkle Nacht, als mir eine super Idee kam. Ich nahm mein Handy und rief Helena an. Ich wollte ihr sagen, dass ich sie doch liebe. Gerade jetzt vor dem Erotikshop wurde mir das klar.

Nach dem zwanzigsten Klingelzeichen – ja, mein Wille war standfest, im Gegensatz zu meinem Gleichgewichtssinn – hörte ich nichts mehr. Kein Klingeln, kein Anrufbeantworter, keine Helena. Seltsam.

Ich versuchte es noch einmal. Und noch einmal. Fünf weitere Anrufe brachten keinen Erfolg. War ihr Akku leer? Sie würde zurückrufen. Ganz sicher würde sie zurückrufen. Ich schrieb ihr eine WhatsApp-Nachricht. Seltsam. Eben sah ich ihr Gesicht noch ganz klar vor mir, und nun war ihr Profilfoto verschwunden.

Sechs Nächte später.

Schweißgebadet wachte ich auf. Das Display des Radioweckers auf meinem Nachttisch zeigte mit rot leuchtenden Zahlen 2:41 an. Ich träumte, Helena schubste mich von einem Zwanzig-Meter-Brett hinunter, doch im Becken war kein Wasser. Doch das war nur ein Traum. Gleichzeitig mit dieser Erkenntnis kam die Erinnerung zurück. Draußen klopfte der Regen gegen mein Fenster. Oh trauriges, verregnetes Bremen. Roch es hier nicht nach Helena?

Ich konnte nicht mehr einschlafen und wälzte mich im Bett vom Rücken auf die Seite, von der Seite auf den Bauch.

Mir war heiß und ich musste pinkeln. Außerdem hatte ich eine Erektion. Das war nicht verwunderlich, schließlich träumte ich von Helena.

Nackt, bis auf die Unterhose, schlurfte ich zum Klo. Dabei kam ich an der Küche vorbei. Zu meiner Verblüffung lag Helena dort lang ausgestreckt auf der Arbeitsplatte. Nein, mein Fehler, es war nur der liegengebliebene Abwasch, der im Dunkeln in seiner Gesamtheit aussah wie Helena.

Sie hatte noch immer nicht zurückgerufen.

Neben dem Abwasch sah ich ein altes Vollkornbrot auf dem Küchentisch liegen. Ich verzichtete darauf, es zu bestreichen, griff zu, biss in den Kanten rein und spülte es mit einem benutzten Glas Wasser nach.

Ich latschte weiter zum Pinkeln, dabei hörte ich meinen Nachbarn stöhnen. Mal wieder. Vor zwei Nächten wachte ich auch von seinem Stöhnen auf. Ich fand danach keine Ruhe mehr und blieb bis zum Morgen wach. Mit vielen kranken Bildern im Kopf.

Generell lag ich in den letzten Nächten viele Stunden wach und wälzte mich hin und her und dachte an Helena. Nächte voll mit dumpfem Schmerz und auf alte Handyfotos starrend. Sie war nicht meine erste Frau, aber die erste, mit der ich es mir vorstellen konnte.

Dieses Mal hörte ich zum Stöhnen meines Nachbarn noch eine Frau. Da stand ich nun urinierend vor der Kloschüssel und überlegte, wann ich das letzte Mal Sex hatte. Vor genau acht Nächten und es fehlte mir schon jetzt.

Die Frau beim Nachbarn hatte eine unwahrscheinlich schöne Stimme. Soweit ich das durch eine Betonwand einschätzen konnte, und auch, wenn ich immer nur das eine kleine Wort hörte: JA.

Ich stellte mir diese Frau vor, ihr Hintern und ihr Busen und ihre Stimme, wenn sie immer wieder meinen Namen stöhnte oder schrie – und spritzte ab.

Ich fühlte mich allein und zum ersten Mal stellte ich mir konkret die Frage, was zum Teufel ich hier eigentlich machte. Es war traurig. Ich ging ans Waschbecken, warf mir mit vollen Händen Wasser ins Gesicht und spülte damit jede Spur von Tränen davon. Zurück im Bett jammerte ich mich in einen unruhigen Schlaf.

Discobesuch

Ich beriet mich mit meinen beiden besten Freunden: Hannes und Max. Beide waren in meinem Alter, aber auch noch immer Single.

Wir trafen uns Freitagabend auf einen Kasten Krombacher, um mein erneutes Singledasein zu betrinken.

Als ich die Tür öffnete, hielt mir der mal wieder viel zu gut angezogene Hannes gleich am Eingang grinsend eine Zigarre in mein Gesicht. Wie fast immer trug er einen Anzug. Vermutlich hatte er sich vor Jahren einen 10er- oder 50er-Pack gekauft. Sein Kleidungsstil war schon immer gehobener, nur an seinen neuen Vollbart musste ich mich noch gewöhnen.

»Alter, Stefan, das müssen wir feiern. Auf deine zurückgewonnenen Freiheiten!«

Max hingegen sah es eher als einen Trostumtrunk an. Er legte mir die Hand auf meine linke Schulter, sah mich mit traurigem Gesichtsausdruck an und drückte mich. Von uns dreien war Max der Romantischste. Er begegnete seinen Frauen immer frisch rasiert und mit Hemd. Außerdem mit Champagner, Rosen, Konfekt sowie Anstand, Respekt und Ritterlichkeit, doch dann kam Hannes und nahm ihn unter seine Fittiche. Max war ihm zu zurückhaltend und schüchtern. Danach ließ er sich etwas gehen, hauptsächlich charakterlich. Dennoch war Max von uns der Anständigste.

Wenn ich meine beiden Freunde beschreiben soll, vergleiche ich sie gerne mit dem Engelchen und dem Teufelchen auf meinen Schultern.

»Stefan, du siehst miserabel aus. Dunkle Augenringe und auf der Stirn neue Falten.«

»Ja, sorry, dass ich gerade so scheiße aussehe.«

»Kein Ding, mein Bester, so siehst du ja sonst auch aus.« Damit boxte er mich etwas schmerzvoll und mit einem Grinsen auf den Oberarm. »Aber ehrlich, wie sieht das denn hier aus?« Hannes schaute sich leicht angewidert um und sog ein wenig Luft durch die Nase. »Du musst unbedingt mal den Abwasch machen. Es müffelt und die ersten Fliegen stapeln sich schon an der Decke.«

Wir setzten uns gegenüber und hatten nach einer Stunde bereits die halbe Kiste leer, da meinte Hannes: »Stefan, so geht es nicht weiter. Du siehst aus wie ›7-Tage-Regenwetter‹. Und dazu deine graue Freizeithose; fehlt nur noch, dass du im weißen Unterhemd die Tür aufmachst. Dabei steht dir die Welt wieder offen. Endlich wieder bei offener Tür auf dem Thron sitzen. Du musst unbedingt raus aus deiner Bude und wieder unter Leute! – Ich hab’s: Wir gehen jetzt in die Disco!«

»Was? Stefan ist noch ein Wrack, hast du doch gesehen. Wieso soll er jetzt in die Disco?«

»Nicht nur er, sondern wir alle. Auch du, Max!«

Während die beiden sich stritten, was für mich das Beste war, sah ich an mir herunter. Es stimmte, was Hannes meinte: Ich trug einen Schlabberlook, und mein Astralkörper war stellenweise zu ›aufgepolstert‹.

»Und wenn Helena genau dann zurückruft?«

»Natürlich wird sie zurückrufen, du Idiot. Die kriegt sich schon wieder ein. Glaub mir, ich kenne die Frauen. Allerdings bin ich ich und du bist du. Nimm einfach dein Handy mit.«

»Lass ihn doch erst mal zur Ruhe kommen. Eine mentale Pause. Sich und sein Ego wieder stärken.«

»Ach, nichts da Pause! Wie lange wart ihr zusammen? Zwei Monate? Das ist nichts!«

»Immerhin viele Wochen mehr als du jemals mit einer Frau zusammen warst, Hannes.«

»Halt die Klappe, Max. Ich bin zufrieden und es geht nicht um mich. Stefan, Helena war eine Frau, die auf schmutzige Sachen steht und man trotzdem seiner Mutter vorstellen kann, doch jetzt schauen wir der Wahrheit mal ins Gesicht: Sie hat dich vermutlich schon vergessen. Du musst das Loch in dir mit einer neuen Frau füllen und auch ihr Loch. Und Frauen findet man am besten in der Disco.«

»Hannes, wie stellst du dir das vor? Ich habe noch nicht einmal ein Ausgeh-Outfit an, weil ich dachte, wir bleiben hier. Und was soll ich mit einer anderen Frau?« Ich nahm einen kräftigen Schluck aus meiner Flasche. »Jetzt sitze ich hier mit euch und bin mir nicht einmal sicher, ob ich sie vermisse oder bloß die Gefühle im Allgemeinen, denn ich fühle nicht so intensiv wie früher.«

»Oh Gott, gib mir Kraft, jetzt fängt er auch noch an zu sinnieren. Du musst definitiv hier raus.« Hannes gab Max ein Zeichen, woraufhin beide aufstanden und mich hochzogen. »Du rasierst dich jetzt erst mal und machst irgendwas mit deinen Haaren. Wir suchen dir etwas zum Anziehen raus.«

Während ich mich widerwillig im Bad fertig machte, hörte ich die Stimmen aus dem Schlafzimmer. »Wo ist sein Anzug?«

»Es hat ja nicht jeder einen Anzug zu jeder Tageszeit an wie du.«

»Wenn das das kleinste Problem ist, bekommt er mein Jackett einfach über sein Shirt und fertig. Nur eine ordentliche Hose müssen wir noch finden.«

Ich rief aus dem Badezimmer: »Als ob mir dein Jackett passt! Da bin ich vier Nummern zu schmal für.«

Hannes rief zurück: »Das lass mal unsere Sorge sein. Und du vergiss nicht, dir die Zähne zu putzen.«

Plötzlich stand Max in der Tür. »Stefan, was meinst du? Lieber entspannt hierbleiben?« Max bekam wohl Zweifel.

»Nichts da, entspannt hierbleiben!« Hannes kam nun ebenfalls dazu. »Die Zeiten, als ihr traurig die Bravo gelesen und Dr. Sommer angeschrieben habt, sind vorbei! Nun heißt es ›Von der Piste in die Kiste!‹ Einfacher findest du keine Frau.«

Ich schaute auf die Zahnbürste in meiner Hand und meine Freizeithose. Ich hatte keine Energie, um mich groß dagegen zu wehren, mit meinen Freunden Party zu machen. Mir war alles egal, und Hannes trug sowieso schon neue Jeans und ein flottes Sportsakko.

»Nein, wir gehen tanzen!«

Hannes grinste breit. Max bekam ein Hemd von mir, denn wir hatten die gleiche Größe, und ich zog mich auch noch fix um.

So standen wir eine Stunde später in einer Großraumdisco in der Bremer Innenstadt. Ein Ort für alle Möglichkeiten, der wilden Schamlosigkeit und der gierigen Verzweiflung. Während der Bass aus den Lautsprechern dröhnte und die Tanzfläche beschallte, standen wir an der Bar, jeder ein Bier in der Hand.

»Alter, hier sind schon ein paar heiße Weiber dabei. Stefan, hast du schon ein passendes, hübsches Häschen für dich gefunden? – Stefan? Erde an Stefan.«

Ich schaute nur traurig auf den Boden und nahm die Frauen überhaupt nicht wahr.

»Jaja, ein, zwei.« Ich schaute kurz hoch und zeigte mit dem Kopf auf die erstbeste Frau. »Die da zum Beispiel.«

»Die Giraffe da? Die hat doch Stelzenbeine.«

Trotzdem griff er fest in mein Shirt, zog mich sofort zu ihr hin und fragte sie: »Hey, kennst du schon Stefan?« und zeigte auf mich.

Sie schaute mich erst abschätzend, dann herabschätzend an, meinte dann »Nein« und drehte sich wieder weg.

Hannes musste schmunzeln. »Okay, welche noch?«

Bevor nun eine Diskussion losging, erwiderte ich schnell: »Geht ihr schon mal tanzen, ich brauche noch einen Moment.«

Die beiden blickten zu mir, stießen mit ihren Getränken noch mal an und gingen auf die Tanzfläche. Ich war kein besonders guter Tänzer und bewegte mich normalerweise recht steif.

Ich sah ihnen nach, als eine Frau mit zwei Bechern Cola durch mein Sichtfeld ging. Es war nicht Helena, das sah ich sofort, trotzdem erinnerte sie mich an sie. Die Cola-Becher waren ihre Sonnenbrille, dazu kam die blasse Haut, die nun durch die hellen Scheinwerfer fast leuchteten.

Ich schloss kurz die Augen. Ich hätte wirklich mehr um Helena kämpfen müssen, und nun bin ich schon so alt. 30 Jahre.

Ich dachte weiter über Helena nach. Ich dachte über Frauen nach. Ich dachte über mich nach. Doch weit kam ich nicht.

»Na, Kleiner? Auch nicht deine Musik? Was schaust du denn so gedankenverloren auf dein Bier?«

Eine große, schlankgewachsene Brünette stand neben mir an der Bar und schaute mich interessiert an. Sie wartete wohl auf den Barkeeper, der gerade beschäftigt war.

»Ach nichts.«

»Nichts? Das ist doch super. Hast du zufällig Feuer für mich oder magst du mir ein Bierchen ausgeben? Mein Freund hat mich heute verlassen und die anderen Männer da auf dem Dancefloor sind doch alle scheiße.« Sie lallte etwas und nickte zur Tanzfläche.

Ich sah mittendrin kurz auch Hannes und Max tanzen.

»Na dann herzlich willkommen im Club. Meine Freundin hat mich letztes Wochenende verlassen, und meine Jungs denken, dass sie mich hier ablenken können. Da ich Nichtraucher bin, habe ich kein Feuer für dich. Aber ein Bierchen kann ich dir ausgeben. Dann ist mein Geld schneller weg, und ich kann nach Hause.«

Ich bestellte nebenbei per Handzeichen zwei neue Biere. Meine Flasche war fast leer.

»Du bist auch frischer Single? Cool. Ich bin übrigens Victoria, aber alle sagen Vicki.«

So kamen wir ins Gespräch. Wir stießen mit unseren neuen Flaschen an, und Vicki bedankte sich. Sie haute daraufhin nicht ab, wie ich es erwartete, denn sie hatte ja nun ihr Freigetränk, sondern blieb bei mir, sodass wir uns noch etwa zehn Minuten unterhielten. Das Gespräch war recht oberflächlich, aber wir wollten beide nichts Tiefgründiges erzählen. Außerdem hatten wir auch schon ordentlich einen im Tee.

»Du scheinst kein Idiot wie die anderen zu sein. Hast du Bock auf eine schnelle Nummer? Ohne Nachspiel? Einfach so fürs Ego?«

Ich schaute sie erschrocken an. »Meinst du wirklich …?«

Sie lachte. »Ja, das meine ich. Ich brauch das jetzt, und du wohl auch. In zehn Minuten vor der Damentoilette. Einverstanden?« Wie zur Untermalung ihres Vorschlags streckte sie ihren Rücken gerade, sodass ich ihren Busen besser sehen konnte. Sie waren voll und rund. Ich glaube, selbst, wenn ich wollte, hätte ich es nicht geschafft »Nein« zu sagen.

Ein letzter Versuch, etwas nicht zu tun, was ich aber eigentlich wollte, kam noch von mir: »Aber wir kennen uns doch gar nicht. Ich hatte noch nie Sex mit einer Fremden.«

Vicki trank ihr Bier aus und schaute mich verwundert an. »Ach, wir kennen uns nicht, Stefan? Haben wir nicht gerade ein Weilchen geredet? Sind wir nicht alle gleich? Single, traurig und auf der Suche nach Spaß in einer Disco. Also, was ist nun?«

Ich nickte.

»Prima. Und vergiss die Lümmeltüte nicht!« Sie ließ ihr leeres Bier zurück und ging langsam und leicht wankend in Richtung der Damentoilette.

Ich schaute ihr oder besser gesagt ihrem Arsch nach. Nicht zu groß und nicht zu klein. Perfekte Rundungen. Keine Falten. Wie ein kleiner, praller Busen. Keine Unterwäscheumrisse zu sehen, also Tanga oder nichts. Beides hatte etwas Verruchtes. Wobei das, was ich vorhatte, schon verrucht genug war. Ich nahm mehrere kräftige Schlucke aus meiner Flasche, um mir Mut anzutrinken, und stand neun Minuten später unsicher vor der Damentoilette.

Mir wurde langsam unangenehm bewusst, dass ich wie ein Spanner aussah, und eine Frau guckte mich schon seltsam an, als sie reinging.

Es kam gerade eine Frau heraus, als eine Hand plötzlich von drinnen nach mir griff und mich reinzog. Noch bevor ich realisierte, wo ich war, nämlich im verbotenen Damenbereich – es war Gott-Sei-Dank keine andere Frau zu sehen – war auch schon die Kabinentür hinter uns beiden verschlossen, und Vicki und ich waren alleine auf dem Toilettensitz. Es roch nach einer Mischung aus Pups und Parfum. Sie hielt den Zeigefinger vor ihrem Mund. Während sie anfing, mein Hemd aufzuknöpfen, stand ich noch total neben mir. Sie war schon an meiner Gürtelschnalle. Sie öffnete gerade meine Hose, als ich realisierte, dass ich ja auch etwas tun könnte. Ich öffnete ihre schwarze Bluse, und da sie einen Rock trug, war ich mit meiner Aufgabe schon quasi fertig. Sie trug unter ihrer Bluse einen passenden schwarzen Spitzen-BH und hatte einen kleinen Bauchansatz und obendrein ein Bauchnabelpiercing.

Da ich nun mit heruntergelassener Hose auf dem kalten WC-Sitz saß, beugte sie sich vor, nahm meinen Penis erst in die Hand und dann in den Mund. Als dieser endlich aufrecht stand, musste ich nur noch ein Kondom überstülpen. Vicki schob ihren Spitzen-Tanga zur Seite und setzte sich auf mich. Es fühlte sich gut an, seltsam, weil ich sie kaum kannte, aber gut. Während sie mich ritt, hatte ich meine Hände bald hier und bald da an Vicki. Ich spielte sogar an ihrem Piercing, das mich an Helenas Ohrringe erinnerte.

Nach drei Minuten schüttelte sie den Kopf.

»Das bringt leider nichts! Dein kleiner Stefano macht nicht mit. Was hatte ich mir nur dabei gedacht! So ein Lückenbüßer-Fick bringt trotz des gleichen Schicksals keinem etwas.«

Ich stimmte ihr still zu.

Mein Stefano zog sich bereits wieder zusammen. Bei Helena wäre mir das nicht passiert. Mit einem langen Seufzer stand Vicki auf und zog sich an. »Sorry, Stefan, ich drück dir die Daumen, aber ich verschwinde jetzt. Tschau!« Damit öffnete sie die Kabine und war aus meinem Blickfeld verschwunden.

Ich war so perplex, dass ich die Frauenstimmen erst gar nicht wahrnahm: »… und stell dir vor, er hatte im Schlafzimmer zwei Spiegel. Einen an der Wand und einen an der Decke. Sodass er sich immer sehen konnte, egal ob ich oben oder unten lag. Voll der Egozentriker. Aber ficken konnte er gut.«

»Du Glückliche. Du kamst zumindest auf deine Kosten. Ich hatte gestern meine Periode, und plötzlich wollte mein One-Night-Stand nur noch kuscheln. Nächstes Mal sage ich das gar nicht erst.«

Mir wurde mit einem Schlag wieder klar, wo ich war. Ich riss meine Augen auf und schloss schnell die Kabinentür wieder zu. Die Frau, die gerade hereinwollte, wunderte sich und rüttelte an der Tür. Dann ging sie zur nächsten Kabine.

Das war knapp. Ich musste hier raus. Doch wie? Ich wartete, doch als nach zehn Minuten noch immer Frauenstimmen zu hören waren, sah ich ein, dass ich hier nicht ungesehen rauskam.

Ich schrieb Hannes eine Nachricht auf sein Handy und hoffte inständig, dass er seine Nachrichten las. Dann nutzte ich die Gelegenheit und den Ort und pinkelte erst mal das Bier raus. Obwohl ich keinen Sex hatte, zumindest nicht mit einem Höhepunkt, fühlte ich mich dreckig.

Ich hatte wenig Glück mit den Frauen.

Eine Stunde später, ich war schon fast eingenickt, hörte ich eine Männerstimme tief in meinem Unterbewusstsein, die meinen Namen rief: »Stefan?«

War das nicht …? »Hannes?«

»Ja ich bin’s. Du kannst jetzt rauskommen.«

Ich öffnete die Tür und schaute vorsichtig heraus.

»Hier, nimm die Papiertücher, den Rest erkläre ich dir draußen.«

Irritiert nahm ich zwei Stapel Papiertücher, während Hannes vier Klopapierrollen trug, und dann gingen wir aus der Toilette. Die seltsamerweise leer war. Keine Frau war zu sehen oder zu hören.

»Hey, bist du nicht eben alleine reingegangen?«, fragte eine neugierige, kaugummikauende Schwarzhaarige, die vor dem Klo stand und ein Handy in der Hand hielt. Sie war die Erste von einer ganzen Frauenschlange, bestimmt sechs oder sieben Frauen konnte ich flüchtig sehen.

»Das kann ja wohl nicht sein, oder?«, gab Hannes zurück. »So, und nun lasst uns mal durch, damit wir auch zu den Männertoiletten können. – Ihr dürft nun wieder rein.«

Die Frauen stürmten aufs Klo, während wir zum Herrenklo gingen. Wo es keine Probleme gab. Wir legten die Hygieneartikel dort ab und verließen danach erhobenen Hauptes die Disco. In meinem Kopf drehte sich alles vor Licht und Lärm und nun Luft. Am Ausgang stand bereits Max. »Und? Hat alles geklappt?«

»Wenn du meinst, dass ich mein Date für Stefan geopfert habe und nun einige Wochen hier nicht mehr herkommen sollte, ja, dann hat alles geklappt.« Obwohl seine Worte verärgert klangen, lachte Hannes sich schlapp. Dann erzählte er mir kurz, was passiert war.

Hannes hatte in der Tat eine Frau kennengelernt, mit der höchstwahrscheinlich noch etwas gelaufen wäre, weshalb er seinem Handy erst dann Aufmerksamkeit schenkte, als er auf die Toilette ging. Er überlegte kurz, grinste und ging raus, um Max Bescheid zu geben, dass er vor der Disco warten sollte. Dann ging er noch einmal auf die Herrentoilette und ließ ein paar offen herumliegende Klopapierrollen mitgehen. Er ging zur Damentoilette und meinte am Eingang, dass die Toilette kurz gesperrt sei und keiner mehr reingehen könne. Den darauffolgenden Beschwerden der Frauen erwiderte er, dass sie auch gerne in seiner Gegenwart lästern, pupsen und sich schminken konnten. Sie waren sofort still.

Als alle Frauen die Toilette verlassen hatten, ging er rein und rief nach mir.

»Hammer, wieder eine dieser Aktionen, die ich nur mit dir mache, Stefan. So toll war die Frau auch nicht, ansonsten gab es nur die Barkeeperin, die noch einigermaßen heiß war. Die anderen waren zu alt, zu jung oder zu hässlich. Aber von dieser Aktion hier kann ich noch meinen Kindern erzählen.«

»Wer war denn da zu alt? Die waren doch alle in unserem Alter oder jünger?«, fragte ich.

»Sag ich doch. Unser Alter ist viel zu alt.«

Max mischte sich nun ein: »Okay, Hannes ist also zufrieden, aber nun berichte du mal, Stefan. Wieso warst du auf der Frauentoilette?«

Das Adrenalin war nun endgültig verflogen. Es war dunkel, es war kalt, und ich war hundemüde. Aber irgendetwas in mir war anders. Meine Trübsal war weg. »Das erzähle ich euch morgen, also heute Abend. Ich habe schließlich noch einen halben Kasten Bier. Ich muss jetzt echt ins Bett und mach einen Dreier mit meinem Kopfkissen und meiner Bettdecke. Aber danke für eure Unterstützung! Ich liebe euch, Jungs!«

Die unmoralische Wette

Wir trafen uns 16 Stunden später mit drei Pizzen bei mir wieder.

»Freunde, ich komme langsam in das Alter, in dem das Saufen auch nicht mehr spurlos an mir vorübergeht. Aber super, dass du den Abwasch gemacht hast. Dadurch haben wir Pizzateller.«

»So, Stefan, dann schieß mal los!«

Meine beiden Freunde waren so heiß auf die Geschichte mit der Damentoilette, dabei war mir das ziemlich peinlich. Nur ihnen vertraute ich alles an, auch den Misserfolg mit Vicki.

Beide lachten über meine missliche Situation, stießen aber mit mir an. Dann biss ich in meine Salami-Pizza.

»Also, ich hätte ihr an der Theke kein Bier ausgegeben. Ich hätte sowas gesagt wie: ›Zu dir passt nur Champagner‹, darüber freuen sie sich, aber so oft trinken die Frauen den gar nicht, und außerdem gab es im Club auch keinen Schampus.«

»Der Spruch ist gut. Auch, wenn ich kein Geld für Champagner habe.«

»Ja, nicht wahr? Ich habe noch weitere: Passt der Tanga zum BH, war der Plan schon vor dir da. Ist der Penis frisch rasiert, wusste auch er, dass es passiert.«

»Wo hast du nur immer diese Sprüche her, Hannes? Dein Stringtanga reicht dir doch bis zu den Schultern. Und außerdem hat das Stefan ja gestern auch nicht viel gebracht.«

»Ach, an Stefans Stelle wäre ich da einfach lässig rausspaziert.« Hannes biss in seine Thunfisch-Pizza.

»Ich hatte auch schon einmal Sex in der Öffentlichkeit. Halb in der Öffentlichkeit. Ich habe es mit einer Beamtin auf dem Amts-Klo getrieben. Offen gestanden war unsere Tür nicht verschlossen. Das wusste sie aber nicht. Genau das macht das Thema Sex in der Öffentlichkeit schließlich so aufregend. Ich meine, wenn man die Tür abschließt, das Licht ausknipst oder sich flüsternd unter einer Decke verkriecht, kann man es genauso gut zu Hause treiben. Was sollen die schon machen?«

»Na zum Beispiel den Türsteher oder die Polizei rufen.«

»Ach Quatsch, die kennen das doch. Mehr als eine Verwarnung kommt da nicht. – Auf jeden Fall war ich da gestern an einer Braut dran, die Interesse zeigte. Der gute Möbelpacker-Spruch zieht halt immer.«

»Welcher Spruch?« Max hatte seine Hawaii-Pizza schon zur Hälfte geschafft.

Ich stöhnte auf. »Max! Frag doch nicht nach!«

»Schön, dass du fragst. Ich sage ihr einfach, ich sei Möbelpacker und würde ihr heute noch gerne beim Ausziehen helfen. Neun von zehn Frauen gehen weg, klar, aber die zehnte ist willig, sich helfen zu lassen. Und dank Stefan konnte ich ihr gestern nicht helfen. Ich bin aufs Klo gegangen und wollte dann eigentlich zu ihr nach Hause. Hab aber deine Nachricht gelesen und gab ihr nur fix meine Nummer. Gemeldet hat sie sich leider noch nicht.«

»Du denkst doch nicht etwa …« Ungläubig schaute Max zu Hannes.

»Natürlich denkt er das, Max.«

»Hey, manche Frauen sind so, dass sie von Männern wie mir ausgenutzt werden wollen. Andere Männer merken das nicht einmal. Apropos: Gestern stand da eine bei dir herum, und ich fresse meine Krawatte, wenn die nicht mit dir geflirtet hat. Max hat natürlich nichts gemerkt. Sie zog sogar ihren Pullover glatt. Hallo, wer trägt in der Disco einen Pullover? Aber okay. Sie streckte ihren Rücken durch, doch Max hat nicht einmal ihre großzügigen Brüste wahrgenommen. Alter, wo hast du überhaupt hingeschaut? Wäre ich nicht mit meiner Tuse schon so weit gewesen, hätte ich mir deine klargemacht. Zwei super majestätische Titten und einen geilen Arsch in der Hose. Ich mag bei Frauen große Brüste und schöne Hintern.«

Max hustete verlegen.

»Okay, für Max nochmal anders formuliert: Je größer die Masse, desto größer die Anziehungskraft. Besser?«

Ich fragte irritiert: »Du warst also mit einer Frau beschäftigt und hast nebenbei eine andere abgecheckt?«

»Klar, wieso nicht?«

Hannes, wie er leibt und lebt. Ich schüttelte den Kopf.

»Nun, ich wollte es euch nicht sagen. Ich habe das natürlich gemerkt, doch ich habe seit acht Tagen eine Freundin. Und da wollte ich mich nicht aufreißen lassen.«

»Max! Oh, wie cool. Wie heißt sie? Wie kam es dazu? Warum hast du nichts gesagt?« Ich freute mich für ihn und stieß gleich mal mit ihm an.

Hannes hingegen biss in seine Pizza. »Wie sieht sie aus? Ist sie beweglich?«

»Sie heißt Conni, also eigentlich Cornelia, aber alle nennen sie nur Conni. Sie ist 25 und eine echt Nette. Sie ist eine Person of Color. – Ich wollte es euch ja auch schon gestern sagen, aber dann kam das mit Helena und dir und da wollte ich lieber noch etwas warten, schließlich ist es bei mir auch noch sehr frisch.«

»Sehr rücksichtsvoll von dir.«

»Ja. Sehr. Ein interessantes Beuteschema hast du da. Und läuft’s gut?«

»Oh ja. Wir kommunizieren offen, was wir wollen. Dann weiß jeder, woran er ist. Wir spielen keine Spielchen. Weißt du, was es bedeutet, nach Hause zu kommen, zu einer Frau, die dich liebt, die zärtlich zu dir ist und auch leidenschaftlich?«

»Ha, ja … das weiß ich … Es bedeutet wohl, du bist dann nicht in deiner eigenen Wohnung gelandet.«

Max und ich schüttelten nur den Kopf über Hannes, aber ich musste kurz grinsen. Schnell steckte ich mir mein letztes Stück Pizza in den Mund. Ich wollte Hannes nicht noch in seinem Verhalten unterstützen.

Wir stießen erst mal auf Max und seine Freundin an, und als der Abend Stunde um Stunde fortschritt, lockerten sich die Gemüter. Die Pizza war bereits aufgegessen, und neben Bier tranken wir auch noch Pfefferminzlikör. Mein Lieblingsschnaps. Ein Wort folgte dem nächsten und plötzlich, ich weiß nicht, wer zuerst, kamen die beiden auf eine Idee. Hannes nannte es Ansporn, während Max von einem unterstützenden Mutmacher sprach.

»Wir schließen eine Wette ab, Stefan. Wenn du in den nächsten 12 Monaten noch immer Single bist und du auch keine Beziehung in dieser Zeit hattest, die länger als, sagen wir, zwei Monate hielt, musst du uns beide einladen zu einem Drei-Mann-Party-Wochenende in Hamburg. Drei Männer, zwei Nächte und eine Reeperbahn. Das wird MEGA!« Hannes grinste, als hätte er eine komplette Banane im Mund.

Quer am Stück. Mit Schale.

Max nickte nur leicht verlegen.

»Ja und wenn du doch eine Frau gefunden hast – ich wünsche es dir natürlich – werden wiederum Hannes und ich dich einladen zu dem Männer-Wochenende. Eine Win-win-Situation also für jeden von uns.«

Ich war mir nicht sicher, aber nach einigem Hin und Her stimmte ich zu. Wir besiegelten diese Wette mit einer Runde Pfefferminzlikör und stießen mit unseren letzten Bieren an. Ich machte das Fenster ein wenig auf, damit der Bierfahnengeruch aus dem Zimmer ein bisschen verflog. Wir lallten und rülpsten und lästerten über die Frauenwelt und dass sie uns gar nicht verdient hatten.

Die Stimmung war gut, doch ich war in Gedanken schon bei dieser Wette. Es war der 13. November. Ich hatte elf Monate Zeit, jemanden zu finden und mit ihr dann einen Monat zusammenzubleiben. Das war bei meinem blendenden Aussehen und meinem brillanten Geist mehr als genug Zeit.

Die Fachverkäuferin

Als es mir Ende November mental besser ging, erinnerte ich mich wieder an diese Wette, die ich in Trauer und unter Alkoholeinfluss abgeschlossen hatte. Kein Richter der Welt hätte diese Wette für gültig erklärt. Trotzdem animierte sie mich, aktiver zu werden. Und da ich Dinge gerne schnell erledigte, versuchte ich es als Erstes im Edeka nebenan. Hier arbeitete schon seit einiger Zeit eine kleine, süße Verkäuferin hinter der Fleisch- und Käsetheke, die mir immer zulächelte. Frau Kaiser stand auf ihrem Namensschild.

Ich stellte mir vor, wie praktisch der Wochenendeinkauf wäre. Er würde einfach komplett entfallen. Sie könnte einfach jeden Tag etwas von der Arbeit mitbringen und bestimmt auch gute Rabatte erhalten.

Wenn sie nicht da war, schob ich meinen Einkaufswagen immer schnell weiter, aber wenn ich sie sah, kaufte ich dafür gleich doppelt so viel Fleisch, wie ich brauchte. Ich wollte schließlich in Erinnerung bleiben. So sexy, wie sie das Fleisch vorsichtig auf die Waage klatschte und fast immer beim ersten Mal die korrekte Menge draufhatte, das konnte keiner. Auch wie sie die Wurst und die Würstchen anpackte; ja, ich wollte es bei ihr versuchen, nur musste ich behutsam vorgehen, schließlich wollte ich auch noch in Zukunft hier einkaufen.

Einmal bestellte ich bei einem ihrer männlichen Kollegen Hackfleisch. Er sprach mich einfach an. Sie selbst stand zwar auch in der Nähe, war aber in einer Kundenberatung. Eigentlich wollte ich warten, aber es hätte echt seltsam ausgesehen, wenn ich gesagt hätte: »Nein, ich warte, bis Ihre Kollegin Zeit für mich hat.«

Ich nannte ihm also meinen Fleischeswunsch, woraufhin er nach hinten ins Lager verschwand. Er ließ mich gute fünf Minuten stehen. Der Nachteil von frischem Fleisch. Während sich jeder andere Kunde darüber aufgeregt hätte, genoss ich die Zeit, tatenlos vor der Theke zu stehen und Frau Kaiser zuzuschauen, wie sie mit einem anderen Kunden sprach. Männlich. Etwa in meinem Alter. Sie lächelte ihn an. Hallo? Er war bestimmt nicht so nett wie ich und kaufte auch nicht regelmäßig hier Fleisch ein. Zumindest erinnerte ich mich nicht daran, seine Visage jemals hier gesehen zu haben.

Als sie mit ihrer Beratung endlich fertig war und sie den Kunden mit einem großen Harzer Käse abgefertigt hatte, kam die süße Verkäuferin zu mir. »Schönen guten Tag. Werden Sie schon bedient, oder haben Sie einen Wunsch, bei dem ich Ihnen helfen kann?« Sie lächelte.

Ach, wenn sie wüsste. Ich lächelte zurück.

»Ja, sehr gerne, aber leider habe ich schon bei ihrem Kollegen bestellt, und der ist gerade hinten im Lager.« Ich tat etwas enttäuscht, und mir war, als ob sie leicht schmunzelte.

Ärgerlicherweise kam der Kollege wieder. »So, da haben wir’s. Frisch durch den Fleischwolf gedreht.«

Frau Kaiser ging wieder in den Käsebereich, während der Kollege das Fleisch wog, einpackte und den Preis auf die Verpackung klebte. Er reichte mir mein Hack, und ich zog mit meinem Wagen weiter.

Ich ging natürlich lächelnd an der Käsetheke vorüber. »Bis zum nächsten Mal!« Sie lächelte mich wieder an.

Eine Woche später, an einem Dienstag, grüßte ich die süße Kaiserin draußen in der Be- und Entladezone in ihrer Raucherpause. Normalerweise mag ich keine Raucher, aber bei ihr machte ich eine Ausnahme.

Diesmal stand kein störender Kollege oder Kunde in der Nähe.

»Moin, Frau Kaiser. Na, frische Luft schnappen?«

Sie sah mich an, grinste und zog an ihrer Zigarette. »Hey, ein Laster im Leben ist doch erlaubt, oder?«

»Klar, wenn es nur das eine ist.«

Wir lachten, dann kam ihre Vorgesetzte. Sie schaute grimmig zu uns und meinte: »Ach hier bist du, Rebecca. Los, rein mit dir, Karl wird gerade von den Kunden überrannt!«

Sie trat Augen rollend ihre Zigarette aus und ging rein.

Ich spazierte weiter um den Block und kam fünf Minuten später zu Hause an.

Rebecca. Rebecca Kaiser heißt sie also. Ein schöner Name.

An einem Samstag schob ich meinen Einkaufswagen wieder zur Fleisch- und Käsetheke. Rebecca war auch wieder da. Ich bestellte meine üblichen Fleisch- und Käseportionen, bedankte mich und wollte weiter, als sie mich aufhielt.

»Moment noch! Für unsere Stammkunden haben wir noch etwas Besonderes.« Sie kramte kurz unter der Theke herum und brachte zwei Schneidebretter zum Vorschein. »Die können Sie gerne mitnehmen, wenn Sie möchten. Die sind übriggeblieben von der letzten Aktion.«

Ich schaute drauf und las den Aufdruck »Für Feinschmecker« und »Rock your day«. War das eine versteckte Botschaft? Hörte sie auch gerne Rockmusik? Erinnerungen an Frau Herbst, eine andere Verkäuferin, kamen hoch, die ich vor zwei Monaten noch im »Tower« getroffen hatte. Wild und eng tanzend mit ihrem Freund. Ich schüttelte schnell die traurige Erinnerung ab und bedankte mich überschwänglich für die Brettchen.

»Vielen, vielen Dank! Die sehen super aus! Und das Motiv und der Spruch. Sehr schön. – Darauf werde ich am Wochenende nun immer meine Brötchen essen. Kaiser-Brötchen.« Ich lachte bei dieser Doppeldeutigkeit, und auch meine Kaiserin lächelte schüchtern und strich sich ihr dunkles Haar hinters Ohr. Ach, sie war so süß.

Sie räusperte sich.

Ich hatte wohl ein wenig zu lang in die wunderschönen braunen Augen meiner Edeka-Fleischerei-Fachmaus geschaut. Ich verabschiedete mich schnell und ging zur Kasse.

Zu Hause packte ich meinen Einkauf aus und schaute mir noch einmal die Brettchen an. Ich war nun stolzer Besitzer zweier Stullen-schmier-Unterlagen, die gleich einen Ehrenplatz in meiner Küche bekamen. Meinen Kindern werde ich erzählen, dass diese Schneidebretter das erste Geschenk von ihrer Mutti an ihren Vati waren.

Dann kam der schreckliche Moment der Wahrheit. Heute wollte ich sie nach ihrer Telefonnummer fragen. Es war Anfang Dezember, und es war Zeit, dass es weiter ging mit uns, doch Rebecca stand nicht hinter der Theke. So schob ich meinen Einkaufswagen an Hunderten von Schokoladen-Weihnachtsmännern bis zur Kasse vorbei. Der Einkauf war ziemlich günstig. Ich würde einfach morgen wiederkommen.

Ich ging nichtsahnend durch den Ausgang und in Richtung meiner Wohnung, als ich sie draußen sah. Vor dem Laden, mit einer Kippe in der einen und mit einem Kerl in der anderen Hand. Das wäre nicht komplett schlimm gewesen, wenn sie ihn nicht auch noch geküsst hätte. Auf den Mund! Vermutlich mit Zunge. Dann nahm sie einen Zug und blies eine Rauchwolke aus. Ekelhaft, dass sie nebenbei auch noch rauchte.

In diesem Moment wurde mir alles klar. Ich hatte nie eine Chance bei ihr. Alle Nettigkeiten waren nur aufgesetzt, damit ich bald wiederkam. Na wenigstens hatte ich Rebecca nicht monatelang angebaggert und bekam die Wahrheit bereits nach wenigen Wochen heraus. Sie wollte auch nie meinen Namen wissen, während ich ganz verrückt nach ihrem war. Traurig ging ich nach Hause und nahm die Brettchen aus der Küche. Ich verschenkte sie an meine Nachbarin Ella.

Ella kannte ich schon einige Wochen. Seit dem Tag, an dem ich ihr half, in ihre Wohnung zu kommen, als sie sich im Treppenflur ausgeschlossen hatte. Damals zückte ich meine Deutschland-Card