Die BND-Zentrale in Berlin - Gotthold Schramm - E-Book

Die BND-Zentrale in Berlin E-Book

Gotthold Schramm

2,3

Beschreibung

Der Bau ist gewaltig und teuer. Das provoziert die Frage: wozu? Warum braucht die Bundesrepublik einen Geheimdienst, der hinsichtlich seiner Größe mit denen der global operierenden Großmächte konkurriert? Gotthold Schramm, der die Entwicklung kritisch beobachtet, nimmt dies als politische Zäsur. Deutschland will mit seinem Geheimdienst auf der Weltbühne mitspielen, um seine Interessen auch global durchzusetzen. Angesichts der Pannen des BND in den letzten Jahrzehnten steht dahin, ob dies gelingen wird. Aber zunächst demonstriert Deutschland mit der neuen BND-Zentrale Stärke und Anspruch. Ehe es auch in der Chausseestraße einmal heißen wird: "Ich will meine Akten!"

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ISBN ebook 978-3-360-51001-3ISBN Print 978-3-360-01835-9

© 2012 edition ost im Verlag Das Neue Berlin, Berlin Umschlaggestaltung: Buchgut, Berlin, unter Verwendung eines Fotos von picture alliance

Die Bücher der edition ost und des Verlags Das Neue Berlin erscheinen in der Eulenspiegel Verlagsgruppe.

www.edition-ost.de

Das Buch

Grundsteinlegung war im Mai 2008, zwei Jahre später Richtfest, Anfang 2015 soll der Umzug von Pullach in die neue BND-Zentrale in Berlin-Mitte erfolgen. Die Kosten sind stetig gestiegen, inzwischen geht man von etwa zwei Milliarden Euro aus. Was Wunder: Nächst dem Tempelhofer Flughafen ist diese Büroburg das größte Bauwerk in der Berliner Stadtgeschichte. Klotzen statt Kleckern, lautet die Parole. Doch warum wird diese Bundesbehörde so monumental aufgebläht, wer benötigt einige tausend Geheimdienstler? Deutschland geriert sich als Großmacht, möchte auf der Weltbühne der Schlapphüte mittun. Allein an diesem Bau wird sichtbar, wohin die in diesem Lande herrschende Klasse ziehen möchte, was »Europas modernste Geheimdienstzentrale«, wie der Innenminister rühmt, dabei soll. Der Autor unterzieht Bau und Institution einer kritischen Analyse.

Der Autor

Gotthold Schramm, Jahrgang 1932, Diplomjurist, Mitarbeiter des MfS von 1952 bis 1990, seit 1954 in der Hauptverwaltung Aufklärung (HV A). Zwischen 1963 und 1969 bei der Spionageabwehr (HA II), danach wieder HV A. Ab 1969 verantwortlich für die Sicherheit der DDR-Auslandsvertretungen, zuletzt als Stellvertretender Leiter der Abteilung IX, 1986 Leiter der Abteilung XVIII (Zivile Verteidigung). Letzter Dienstgrad Oberst.

Gotthold Schramm

Die BND-Zentrale in Berlin

Beobachtungen

Vorbemerkung

Hasen hoppelten über die Brache, die die Bagger und Planierraupen hinterlassen hatten. Und ab und an sah man einen Mann einen Golfschläger schwingen. Ansonsten herrschte tote Hose bis hinüber zum Polizeikrankenhaus, das nunmehr der Bundeswehr gehörte. Die Bezeichnung »plattmachen« hatte an diesem Ort sichtbar Ausdruck gefunden. Natürlich war das Stadion der Weltjugend einzig deshalb eingeebnet worden, weil an dieser Stelle eine Olympiasportstätte errichtet werden sollte. Aber so richtig überzeugte das nicht, denn es war noch nicht einmal entschieden, wo im Jahr 2000 sich die Athleten der Welt treffen würden. Das war, als baute sich einer eine Garage, ohne eine Fahrerlaubnis und ein Auto zu besitzen.

Sydney im fernen Australien bekam den Zuschlag.

Und mancher Berliner nicht den Verdacht aus dem Kopf, die Olympiabewerbung wäre nur das Alibi gewesen, um ein weiteres Stück DDR aus dem Stadtbild zu tilgen. Vieles, was an den untergegangenen Staat erinnerte, wurde geschleift und planiert, egal, ob Platz oder Palast. Man verscharrte die Erinnerung wie das Lenindenkmal in einer Kiesgrube am Rande der Stadt oder zermahlte sie wie die Betonteile der Mauer zu Staub.

Zugegeben, als Berlin noch zwei Städte war, lag der Ort an der Peripherie, obgleich doch in Stadtmitte. Kam man aus der Friedrichstraße, kreuzte man zunächst die Hannoversche. Dort befand sich die Ständige Vertretung und auf der Ecke (bis 1976) die Wohnung von Biermann. Dann kam die Kreuzung Invalidenstraße – bog man dort ein, stand man schon bald vorm Grenzübergang, fuhr man geradeaus weiter, passierte einem dasselbe. Das heißt: Grenzübergang wurde die Chausseestraße wohl erst im November 1989. Bis dahin sperrte eine Betonwand die Straße in den Wedding.

Zur Linken lag das Stadion der Weltjugend, das einst nach Walter Ulbricht hieß, als dieser noch Staatsratsvorsitzender und Erster Sekretär des ZK der SED war. Als er 1973 starb, verlor das Stadion auch den Namen. Die Jugend der Welt, die 1973 in die DDR-Hauptstadt zu ihrem X. Festival einkehrte, war der vorgeschobene Grund für die Namensänderung.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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