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Nebukadnezar, Xerxes, Kyrus, Esra, Nehemia ... lebten zwischen 640 und 420 vor Christus in Mesopotamien und Israel. Zur gleichen Zeit suchte in Indien Buddha nach Erleuchtung. In China verehrte Konfuzius die Ahnen. Der griechische Philosoph Sokrates war noch jung. Demokrit behauptete, alles bestehe aus Atomen. Der erste Marathonläufer verkündete den Sieg. Alles interessant zu wissen. Aber sonst erfährt man von diesen Persönlichkeiten wenig - fast nichts über ihre Familien, Gefühle und Alltagssorgen. Die Bibel beleuchtet die Welt- und Menschheitsgeschichte mit Gottes Licht. Sie erzählt von einzelnen Personen, zeichnet den Stammbaum, nennt Erfolg und Versagen, bezeugt ihren Glauben, zitiert, was sie sagen, und betont, wie Gott sie begleitet. Da ist Esra, der Priester und Bibelkenner und Nehemia, der betende Politiker. Diese beiden Bücher des alten Testaments sind faszinierend.
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Seitenzahl: 85
Veröffentlichungsjahr: 2024
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Jörg Enners
Die Bücher Esra und Nehemia
anschaulich, verständlich, lebensnah
www.bibellesebund.net
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© 2020 Bibellesebund Verlag, Marienheide
© 2024 der E-Book-Ausgabe
Bibellesebund Verlag, Marienheide
bibellesebund.de/
Autor: Jörg Enners
Lektorat: Burkhard Meißner
Titelfoto: © designritter - Photocase.com
Titelgestaltung: Luba Siemens
Layout des E-Books: Inge Neuhaus
Printausgabe: ISBN ISBN: 978-3-95568-358-0
E-Book: ISBN 978-3-95568-545-4
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Titel
Impressum
Liebe Leserin, lieber Leser
Geschichtliche Einordnung
Gottes Regie entdecken (Esra 1,1-11)
Neue Schritte wagen (Esra 2,1-70)
Der Blick nach oben (Esra 3,1-13)
Keine unheilige Zusammenarbeit (Esra 4,1-5 und 24)
Neuanfang mit Hindernissen (Esra 5,1-5)
Bekenntnis und Fakten (Esra 5,6-17)
Baugenehmigung mit Bonus (Esra 6,1-13)
Endlich: Der Tempel ist fertig (Esra 6,14-22)
Stationen auf dem Weg
Wozu diese alten Geschichten?
Das höchste Lebensziel (Esra 7,1-26)
Gott sei Dank! (Esra 7,27-28)
Suche nach Mitarbeitern (Esra 8,1-20)
Besinnung aufs Wesentliche (Esra 8,21-23)
Gewissenhaft (Esra 8,24-36)
Ein Bußgebet (Esra 9,1-15)
Keine faulen Kompromisse (Esra 10,1-19 und 44)
Zur besseren Orientierung
Wer ist Nehemia?
Zuerst beten! (Nehemia 1,1-11)
Gott kann Türen öffnen (Nehemia 2,1-10)
Erst nachdenken, dann handeln (Nehemia 2,11-16)
Was nötig ist, um zu überzeugen (Nehemia 2,17-20)
Viele Hände, schnelles Ende (Nehemia 3,1-32)
Wenn Steine im Weg liegen (Nehemia 3,33–4,5)
Arbeit mit Kelle und Schwert (Nehemia 4,6-17)
Innere Konflikte (Nehemia 5,1-13)
Verzicht um Gottes Willen (Nehemia 5,14-19)
Abwehrmittel (Nehemia 6,1-14)
Verwandt und verschwägert (Nehemia 6,15–7,5)
Wenn Gottes Wort trifft (Nehemia 7,72b–8,12)
Freude breitet sich aus (Nehemia 8,13-18)
Ein persönlicher Buß- und Bettag (Nehemia 9,1-37)
Selbstverpflichtung (Nehemia 10,1–11,2)
Großes Fest, große Freude (Nehemia 12,27-47)
Eine ständige Reformation (Nehemia 13,1-31)
Nebukadnezar, Xerxes, Kyrus, Esra, Nehemia … lebten zwischen 640 und 420 vor Christus in Mesopotamien und Israel. Zur gleichen Zeit suchte in Indien Buddha nach Erleuchtung. In China verehrte Konfuzius die Ahnen. Der griechische Philosoph Sokrates war noch jung. Demokrit behauptete, alles bestehe aus Atomen. Der erste Marathonläufer verkündete den Sieg. Alles interessant zu wissen. Aber sonst erfährt man von diesen Persönlichkeiten wenig – fast nichts über ihre Familien, Gefühle und Alltagssorgen.
Die Bibel beleuchtet die Welt- und Menschheitsgeschichte mit Gottes Licht. Sie erzählt von einzelnen Personen, zeichnet deren Stammbaum, nennt Erfolg und Versagen, bezeugt ihren Glauben, zitiert, was sie sagen, und betont, wie Gott sie begleitet. Die Bibel – ein tiefgründiges Buch!
Vor Jahren zeltete ich mit Teens im Sauerland. Wir saßen in der Sonne und sprachen über Esra, den Priester und Bibelkenner. Und über Nehemia, den betenden Politiker. Wir überlegten, was wir von den beiden lernen können.
Seitdem faszinieren mich diese Bücher. Da ist einer, der regelmäßig Gott um Weisheit bittet, und einer, der anderen die Bibel erklärt, damit auch sie den Herrn erkennen. So möchte ich auch sein. Deshalb habe ich mich darangemacht, die Erfahrungen dieser zwei Männer und ihrer Teammitglieder zu beschreiben.
Ich wünsche Ihnen genauso viel Freude und Segen bei der Beschäftigung mit diesen beiden Bibelbüchern, wie ich sie hatte.
Jörg Enners
Herrscher bestimmen die Religion. Das galt bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges selbst in deutschen Landen – und erst recht in der Antike, lange vor Christi Geburt.
Nach Salomos Tod (926 vor Christus) zerfiel sein Land in ein Nordreich (Israel) und ein Südreich (Juda). Die Könige im Norden (zum Beispiel Ahab) verführten ihre Untertanen ausnahmslos zum Götzendienst. Gottes Propheten predigten gegen Wände. Als die Großmacht Assyrien Israel eroberte (722 vor Christus), wurden die meisten Einwohner nach Assyrien deportiert. Die neuen Herrscher siedelten in den Städten Samariens fremde Völker an: die Vorfahren der Samaritaner (vgl. 2. Könige 17,22-28).
Im Südreich Juda blieben viele Könige aus der Davidsdynastie dem Gott ihrer Väter treu. Sie förderten die Gottesdienste im Jerusalemer Tempel. Andere folgten dem schlechten Vorbild ihrer Kollegen im Norden. Das Volk hinkte hin und her: Mal verehrte es Jahwe, mal die Götzen Baal und Aschera. Einige Könige (zum Beispiel Josia) setzten sich für geistliche Reformen ein. Trotzdem ging es stetig bergab, bis Gottes Geduld zu Ende war.
Inzwischen hatten die Babylonier die Assyrer entmachtet. Sie fielen ab 605 vor Christus mehrmals in Juda ein und zerstörten schließlich Jerusalem (587 vor Christus). Als der Tempel brannte, brach für die Juden die Welt zusammen. Handwerker, Beamte, Priester, führende Adlige, Akademiker und Künstler wurden nach Babylon umgesiedelt.
Im fremden Land zu leben, fern der Heimat und ohne Heiligtum, das brachte die Juden zum Weinen (Psalm 137). Wie und wo sollten sie, wenn überhaupt, Gott dienen? Zudem kannten sie weder die aramäische Landessprache noch die Sitten und Gebräuche in Mesopotamien. Sie mussten den Mund halten, denn die Babylonier gingen nicht zimperlich mit Aufständischen um. Trotzdem ist die Babylonische Gefangenschaft nicht vergleichbar mit einer Lagerhaft oder einem selbstgewählten Exil. Der Prophet Jeremia schrieb einen Brief an die „Weggeführten“ in Babylon (Jeremia 29). Er riet ihnen, Häuser zu bauen, zu heiraten, Gärten anzulegen und „der Stadt Bestes“ zu suchen. Sie sollten beten und sich positiv in die Gesellschaft einbringen, ohne ihre Identität als Juden aufzugeben. Sieben Jahrzehnte zogen ins Land. Kinder wuchsen heran, die besser aramäisch sprachen als ihre Eltern. Sie waren im Beruf tüchtig. Einige dienten als babylonische Beamte (zum Beispiel Daniel). Das Heimweh, das die Alten pflegten, ließ im Alltag immer mehr nach.
Weil sich Priester und Könige nicht auf den wichtigsten aller Götter einigen konnten, schwächelte schließlich auch das Reich der Babylonier. Fast ohne Widerstand kapitulierten sie vor der neuen persischen Großmacht unter König Kyrus. Er eroberte Babel und machte Susa zur Zweitresidenz seines Reiches (539 vor Christus).
Mit Kyrus endet das zweite Buch der Chronik und mit ihm beginnt – fast wörtlich übereinstimmend – das Buch Esra. Beide Bände bildeten ursprünglich mit dem Buch Nehemia ein einheitliches Geschichtswerk. Sie erzählen über die Zeit nach der großen Katastrophe und über den Neuanfang in der Provinz Juda.
Die Kapitel 1–6 vom Buch Esra berichten über die Heimkehr der ersten Gruppe. Sie umfassen einen Zeitraum von 22 Jahren. Wir erfahren, welchen Herausforderungen die Ankömmlinge bei ihrem Neuanfang und dem Bau des Tempels ausgesetzt waren. Die Kapitel 7–10 versetzen uns in eine etwa sechs Jahrzehnte spätere Zeit, in der Esra eine weitere Gruppe in die alte Heimat führte und das Volk geistlich erneuerte.
Esra 1,1-11
Erklärungen zum Text
Kyrus (559–530 vor Christus) ist seit zwanzig Jahren persischer König. Sein Reich erstreckt sich vom heutigen Ägypten und der Türkei bis nach Afghanistan. Um 127 Provinzen in Schach zu halten, setzt er einheimische, adlige Statthalter ein. Seine „Gesetze der Meder und Perser“ gelten als absolut und unabänderlich.
Anders als die Assyrer und Babylonier vor ihm verhält sich Kyrus tolerant gegenüber unterworfenen Völkern. Auf diese Weise erwartet er die Loyalität der „Multikulti-Gesellschaft“ seines Riesenreichs und besänftigt die Opposition. Er gestattet den Deportierten, den Heimatvertriebenen, in ihre Herkunftsländer zurückzukehren. Etwa 70 Jahre nach der ersten Eroberung Jerusalems (Jeremia 29,10) erlässt er 538 vor Christus ein Edikt zu Gunsten der Juden, auch zitiert in 2. Chronik 36.
Kyrus fördert die Wiederherstellung der jüdischen Religion in Juda. In Persien konkurrieren schon genügend Götter. Der Gott der Juden dagegen gehört nach Jerusalem. Dort muss sein Tempel stehen. Für den inneren Frieden öffnet er Schatzkammern und gibt babylonisches Beutegut zurück. Scheschbazar, vielleicht der persische Name von Serubbabel, nimmt als neuer Statthalter Judas wertvolle Geräte und Geschenke in Empfang.
Kyrus behauptet, Gott habe ihn dazu beauftragt. Dabei ist Jahwe für ihn nur ein Provinzgott wie viele andere Götter auch. Und doch hat schon der Prophet Jesaja etwa 200 Jahre zuvor namentlich verkündet: Kyrus ist Gottes Werkzeug, sein Gesalbter („Messias“). Er und seine persische Weltmacht müssen Gottes Volk dienen (Jesaja 44,28–45,5).
Fragen zum Text
Wie bezeichnet Kyrus den Gott der Juden und was versteht er darunter?
Welchen Auftrag erteilt er denen, die nach Jerusalem zurückkehren wollen?
Wer lässt sich bewegen, seinen langjährigen Wohnort zu verlassen – und von wem?
Woran erkennen Sie, dass Gott seine Hand im Spiel hat?
Übertragung ins Leben
Geschichtsbücher beschreiben Politik, Wirtschaft, Kriege und Staatsformen. Die eigentliche Wahrheit bleibt auf der Strecke: Gottes Heilsgeschichte mitten in der Zeitgeschichte. Da wachsen Gemeinden trotz Verfolgung. Kranke strahlen Freude aus. Arme nennen sich reich, weil sie Jesus kennen. Und Diktatoren werden machtlos, weil Christen beten …
Das ist nicht immer erkennbar. Aber wer genau hinsieht, entdeckt hinter vielen Entwicklungen Gottes Regie. „Er sitzt im Regimente und führet alles wohl“, dichtete Paul Gerhardt. Nichts geht ohne den Herrn. Alles muss von ihm genehmigt werden.
Gesprächsimpulse
An welche Beispiele für Gottes Regie in der Weltgeschichte erinnern Sie sich?
Wie hat Gott Ihnen persönlich in ausweglosen Lagen Türen geöffnet?
Durch wen haben Sie Unterstützung und dadurch Gottes Segen erlebt?
Welche Ämter und Institutionen haben Ihrer Gemeinde Chancen eröffnet?
Wie macht Gott Sie bereit, neue Herausforderungen anzupacken?
Esra 2,1-70
Erklärungen zum Text
Das Kapitel scheint uninteressant. Aber hier lassen sich Tausende einzelner Juden im persischen Reich von Gott bewegen, Neues zu wagen (Esra1,5)! Nachbarn stiften Proviant und spenden für den Tempel in Jerusalem (Esra 1,4 und 6). Der Staat gibt Babylons Beutegut zurück (Esra 1,7-11). Warum? Ist man froh, die Fremden loszuwerden, die einheimischen Götzen ihre Anbetung verweigern? Was für ein Aufwand, 42 360 Personen in Listen zu registrieren (Nehemia 7,5-68)! Die Zahl ist höher als die Summe aller Sippen und Leviten. Möglicherweise sind nur die Familienoberhäupter ohne ihre Frauen und Kinder beziffert. Sie erinnern sich, wo ihre Vorfahren gewohnt haben, und ziehen mit dem Statthalter Serubbabel – als Davids Nachkomme ein „Prinz“ – und dem Priester Jeschua in ihre Herkunftsorte. Ihre Namen tauchen bei den Propheten Haggai und Sacharja wieder auf.