Die Christian-Saga "Suche und Sucht" - Rainer Sittmann - E-Book

Die Christian-Saga "Suche und Sucht" E-Book

Rainer Sittmann

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Beschreibung

Das Buch fesselt den Leser durch den dramatischen, wechselhaften Lebens-Verlauf des Protagonisten. Er durchleidet und durchlebt Niederlagen und Siege, Verzweiflung und Hoffnung, Liebe und Verachtung. Schließlich stellt er sich als Anwalt des Lichts und der Versöhnung den Anwälten des verdunkelnden Graus und der Vernichtung in Streitgesprächen. Hier kann der Leser zum Richter werden. Die beängstigende Realität der beschriebenen Ereignisse entspricht dem extrem rational gesteuertem Geist der heutigen Zeit. Seine Besonderheit erhält das Buch durch seine Wiedererweckung vergessener Wahrheiten und Weisheiten der mystischen, spirituellen Lebens-Ebene.

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Rainer Sittman

Die Christian-Saga „Suche und Sucht“

Rainer Sittman

Die Christian-Saga „Suche und Sucht“

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Das Buch fesselt den Leser durch den dramatischen, wechselhaften Lebens-Verlauf des Protagonisten. Er durchleidet und durchlebt Niederlagen und Siege, Verzweiflung und Hoffnung, Liebe und Verachtung. Schließlich stellt er sich als Anwalt des Lichts und der Versöhnung den Anwälten des verdunkelnden Graus und der Vernichtung in Streitgesprächen. Hier kann der Leser zum Richter werden.

Die beängstigende Realität der beschriebenen Ereignisse entspricht dem extrem rational gesteuertem Geist der heutigen Zeit. Seine Besonderheit erhält das Buch durch seine Wiedererweckung vergessener Wahrheiten und Weisheiten der mystischen, spirituellen Lebens-Ebene.

© 2013 by edition fischer GmbHOrber Str. 30, 60386 Frankfurt/Main, DeutschlandAlle Rechte vorbehaltenHerstellung: efISBN 978-3-89950-785-0 EPUB

Präambel

Liebe, verehrte Leserin, verehrter Leser, ich muss Ihnen zu allererst etwas außerordentlich Wichtiges gestehen, bevor Sie mit dem Lesen des ersten Kapitels dieses Buches beginnen. Ich muss Ihnen gestehen, dass nur diese Präambel mein geistiges Eigentum ist. Alles andere, das ich nach dieser Präambel für Sie aufgeschrieben habe, wurde mir von einem Menschen gechannelt, der sich Christian nennt. Ein Mensch (so entnehme ich es seiner Lebensschilderung), den ich bis zum Zeitpunkt dieser Niederschrift nie leibhaftig zu sehen bekam. Ich weiß daher auch nicht, wo dieser Christian lebt und warum seine mentale Energie offenbar so unnatürlich überwältigend groß ist, dass mich seine Gedanken und Gefühle während der letzten Monate besetzt hielten und zum wortwörtlichen Niederschreiben seiner Botschaften an mich zwangen. Mit dem letzten Wort dieses Buches beendete er die Okkupation meines Geistes – er hat seither keinen Kontakt mehr mit mir aufgenommen (worüber ich sehr erleichtert bin), noch hatte ich das Gefühl, dass er irgendwo in meiner Nähe lauert, um sich auf ein neues Channeling mit mir einzulassen. Dennoch bin ich ihm dankbar für die Wahrheiten und die Weisheit, die ich durch ihn erfahren durfte.

Verwirrt hat mich einige Zeit, dass mich seine Übertragungen in zwei Stilistiken erreicht haben. Die eine so, als ob ein Dritter über ihn die Geschehnisse aus seiner Vergangenheit und in seiner Umgebung berichtet. Die zweite übermittelte er mir in Ich-Form – wie eine Biografie. Er wechselte nach Belieben (so kam es mir vor) diese beiden Stile. Lassen Sie sich gar nicht erst irritieren – in welcher Stilistik mich seine Botschaften auch immer erreicht haben, sie kamen ausschließlich von ihm. Das kann ich Ihnen versichern. Vielleicht hatte er einfach nur Spaß daran, mich zu verwirren. Vielleicht aber war er auch eine bipolare Persönlichkeit und der Personenwechsel hatte seinen Grund im emotionalen Inhalt seiner Botschaften und deren Erträglichkeit für ihn. Ich werde es wohl nicht mehr erfahren. Und ich wünsche mir auch nie mehr Channelings mit derart zwingender Handlungsenergie.

Während Christians Diktat kam mir immer wieder eine Aussage des Philosophen Friedrich Nietzsche in den Sinn. Er sei hier zitiert: „Was alle wissen, wird von allen vergessen; und gäbe es keine Nacht, wer wüsste noch, was Licht wäre!“

TEIL 1 – MIT DEM ENDE BEGINNT DER ANFANG

Kapitel 1

An diesem Tag wacht ein kleiner Junge viel früher auf als sonst. Es ist 7:12 Uhr. Augenblicklich ist er hellwach. Alles ist fremd. Sein Zimmer sieht ganz anders aus, als gestern Abend, als er zu Bett ging. Nein, sein Tisch mit den Spielsachen steht noch so da wie gestern. Sein Kleiderschrank in der linken Ecke neben dem Fenster auch. Aber sein Zimmer ist unnatürlich hell erleuchtet. Es ist, als ob es von einer hellgelben Plasma-Wolke erfüllt ist. Alles wirkt so fremd und unwirklich. Das macht ihm Angst. Die Hand des Jungen sucht nach seinem Einschlaf- Teddy. Die Hand sucht vergebens. Er überlegt, ob er träumt und kneift sich in seinen Arm. Das tut weh. ‚Träum ich das auch?’ Er kneift sich noch einmal. Jetzt weiß er, dass er wach ist. Er ruft nach seiner Mutter. „Ja, mein lieber, kleiner Junge, heute Nacht muss etwas ganz Schreckliches passiert sein. Ganz plötzlich war die Nacht verschwunden. Keine Sterne, kein Mond, keine Wolken – nichts ist mehr da! Nur diese Helligkeit, die alles bedeckt, alles durchdringt. Kein Radio funktioniert, kein Fernseher, kein Telefon! Papa ist sofort aus dem Haus gerannt – will rauskriegen, was passiert ist! Das ist jetzt schon zweieinhalb Stunden her. Ich weiß nicht, was ich tun soll. War so froh, dass Du noch geschlafen hast. Zieh’Dich an und lass’ uns ihn suchen gehen. Ich halt es sonst nicht mehr aus.“

Jetzt erst entdeckt der Junge, dass seine Mutter aussieht, als würde sie von Röntgenstrahlen durchleuchtet. Er sieht ihr Kleid und ihre Haut als Kontur. Er sieht die Kontur und eine schattenartige Verdichtung ihrer inneren Organe. Er sieht ihr Skelett. Und er entdeckt auf einmal auch die Transparenz seiner eigenen Arme und Hände. Panik macht ihn stumm. Seine Mutter sieht seinen geöffneten, stummen Mund. Seine Augen schreien die Angst. Sie nimmt schützend ihren Sohn in den Arm, versucht, ihm Angst und Panik aus Körper und Seele zu streicheln. Ein erfolgloser Versuch. Ihre eigene Panik verhindert jeden Einfluss auf ihn. Um 7:45 Uhr verlassen beide das Haus. So weit sie sehen können, sind das Land und der Himmel von diesem Plasma-Licht überflutet und durchdrungen.

Die Dorfstraße vor ihrem Haus ist menschenleer. Ihr Haus liegt gut zwei Kilometer vom Zentrum des kleinen Dorfes entfernt, in das sie vor acht Jahren hingezogen sind. Die beiden suchen links und rechts die schmale Straße ab. Keine Spur von Mann und Vater. In zirka fünfzig Metern Entfernung huscht eine Katze vorbei – transparent wie sie und ihr Junge. Sie nimmt ihn an die Hand und beide machen sich auf den Weg Richtung Dorf. „Papa ist wahrscheinlich mit dem Fahrrad ins Dorf gefahren. Warum kommt er nicht zurück und sagt, was passiert ist?“

Ihre Angst vor dem Unerklärlichen wird plötzlich konkret und konzentriert sich auf zwei Männer, die ihnen entgegenkommen. Keiner von beiden ist der Mann oder Vater. Der Junge und seine Mutter drücken sich an den Stamm einer Birke in der Hoffnung, noch nicht entdeckt worden zu sein. Die Männer gehen an ihnen vorbei, als hätten sie die beiden nicht bemerkt. Der eine der beiden Männer geht gebeugt und trägt offenbar schweres Gepäck auf seinem Rücken. Diese Reisetasche ist der einzige Gegenstand, der nicht transparent ist. Beulen vom Inhalt drücken sich aus dem Jutestoff. Der begleitende Mann geht aufrecht, unbelastet und unangestrengt neben ihm her. Der Mann mit der Tasche auf dem Rücken weint. Sein Begleiter redet offenbar tröstend auf ihn ein. Die Tränen des weinenden Mannes verursachen kleine Blitze vor seinen Füßen sobald sie auf den Boden fallen. Offenbar eine Folge des alles durchdringenden Plasmas. Jetzt gehen der Junge und seine Mutter weiter. Ab und zu drehen sie sich zu den beiden Männern um. Sie wollen sicher sein, dass sie nicht doch plötzlich von ihnen verfolgt werden. Der Junge glaubt zu sehen, dass der gebeugte Mann jetzt etwas aufrechter geht. Tränenblitze sind seltener zu erkennen. Der Begleiter muss wohl ein guter Tröster sein, obwohl er nicht beim Tragen hilft. „Lass uns schnell weitergehen! Wir müssen Papa finden!“

„Mama, ich spüre keinen Wind, keine Luft, auch wenn ich meinen Arm ganz schnell kreisen lasse! Und Kalt oder Warm merk’ ich auch nicht. Wie kommt das denn?“

„Mein Junge, wir werden es sicher erfahren, wenn wir Papa gefunden haben. Ich kann’s Dir nicht erklären! Ich weiß es auch nicht. Es muss etwas Unvorstellbares passiert sein! Lass uns einfach Papa finden – ganz schnell, bevor ich wahnsinnig werde!“

Von weitem sehen sie mehrere Dorfbewohner, die um einen Mann herumstehen. Beim Näherkommen erkennen sie, dass der Mann Reisetaschen verteilt. Die Dorfbewohner, die eine erhalten haben, lösen sich aus der Gruppe und gehen in verschiedene Richtungen weiter. Die Taschen sind offensichtlich unterschiedlich stark gefüllt. Entsprechend aufrecht oder gebeugt gehen die einzelnen Personen allein, zu zweit oder zu mehreren auf die Wanderschaft. Jetzt haben der Junge und seine Mutter die zahlenmäßig kleiner werdende Gruppe erreicht. „Bitte lass’ mich hier meinen Mann und seinen Vater finden! Bitte, lieber Gott!“ Der Mann hält dem Jungen eine kleine Tasche entgegen. Sie fühlt sich fast leer an. Ganz leicht. Der Junge nimmt sie zögernd in Empfang. Als er sich zu seiner Mutter umdreht, um ihre Zustimmung zu bekommen, ist sie nicht mehr da.

Kapitel 2

Peter K. lebt seit seiner Kindheit in Heissfeld, einem Dorf, 132 km Entfernung von der nächsten Großstadt entfernt. Er wächst bei seinen Eltern auf, die eine kleine Bäckerei betreiben. Bis zu seinem zweiundzwanzigsten Lebensjahr hatte er zwei Gelegenheiten zu erfahren, dass die Welt nicht nur aus seinem Dorf besteht. Zuerst auf einem Gymnasium am Rande der Großstadt. In dieser Zeit lebte er dort bei seiner Tante Leonora. Nach der Mittleren Reife endet seine Schulzeit. Daran schließt sich eine Bäckerlehre an, die er bei einem Freund seines Vaters in einer anderen Großstadt erfolgreich beendet. Peter K. sagt von sich selbst „Ich bin ein ‚Erdwurzel-Mensch’, und meine Wurzeln stecken in meinem Dorf“. Inzwischen hat er die Bäckerei seiner Eltern übernommen. In seiner ‚Dorffamilie’ ist er ein angesehenes und beliebtes ‚Familienmitglied’ – Stellvertretender Brandmeister bei der Freiwilligen Feuerwehr und aktives Mitglied des Schützenvereins. Mit achtundzwanzig begegnet er Marion L.

Marion L. ist das erste ‚Erdbeben’ seines Lebens. Sie steht eines Tages in seiner Bäckerei, kauft zwei Brötchen und erkundigt sich nach einem günstigen Gasthof zum Übernachten für die nächsten paar Tage. Peter K. getraut sich die Frage „Wollen Sie hier Urlaub machen?“ (Erdbeben machen bekanntlich unsicher). Es gibt nur einen einzigen Gasthof im Dorf. Dort zieht sie ein. Seine Frage hat sie mit einem Kopfschütteln verneint. Am folgenden Tag bedankt sie sich für den Tipp mit dem Gasthof. „Es gibt hier sowieso nur diesen einen“, sagt er, „sonst hätten Sie in einer Scheune übernachten müssen.“

„Danke sehr, der Gasthof war ne gute Empfehlung.“ „Und – ähh – was hat Sie hierher verschlagen – wenn ich fragen darf?“

„Nur für ein paar Tage – ich will nicht darüber reden, bitte.“

„Ist die Polizei …? Oh, Entschuldigung, bestimmt nicht … wir im Dorf hier haben keine Geheimnisse, wissen Sie … dumme Frage von mir … bitte entschuldigen Sie … geht mich ja auch gar nichts an!“

„Ja. Bis Morgen also.“

Sie lässt ihre Scheu und Angst bei ihm zurück.

Am nächsten Morgen bringt sie Fröhlichkeit mit.

„Verkaufen Sie einer geheimnisvollen Fremden wieder zwei Brötchen?“

„Noch viel mehr, wenn Sie wollen! Wie wär’s zum Beispiel mit Butter, Käse oder Wurst drauf? Oder lieber Ei?“ „Danke, nett von Ihnen. Aber zwei Brötchen pur sind schon ok.“

„Ich wollte Sie gestern wirklich nicht ausfragen.“

Sie lächelt. „Nein, weiß ich doch, nur wissen wollen, was mich hierher verschlägt, hm?“

„OK – erwischt – und es freut mich, dass es Ihnen heute offensichtlich besser geht!“

„Ja – danke. Heute geht’s mir schon besser.“

„Wenn Sie mal mit mir reden wollen – Sie wissen doch, einem Bäcker kann man alles erzählen!“

Leicht spöttisch: „Ach! Wirklich? Wusste ich noch nicht. Und wieso Bäcker? Ich dachte, das gibt’s nur bei Friseuren.“

„Is’n Gerücht! Aber Bäcker stimmt, weil – die kneten alles in den Teig und dann backen sie was ganz Leckeres draus.“

„Das muss ich mir merken – und was haben Sie heute in meine Brötchen reingeknetet?“

„Hm – dass ich Sie gern zu einem Glas Wein in ‚Ihrem’ Gasthof heute Abend einladen möchte.“

Sie schaut ihn fragend an. Dann:

„Ich will nicht dran schuld sein, wenn Ihre Brötchen morgen bitter schmecken.“

Er besteht ihren Blick. Dann:

„Ich verspreche, dass Ihnen meine Brötchen morgen noch besser schmecken werden als heute.“

„Sie wissen nicht, was Sie jetzt versprechen – können Sie auch nicht, aber ich sehe Ihre gute Absicht.

Fragen Sie im Gasthof nach Marion – ich komm’ dann runter in die Stube.“

„Ich freu’ mich drauf – Marion. Bis heute Abend also. Und – ich bin übrigens Peter.“

Peter K. wünscht sich einen Zeitraffer-Nachmittag und erlebt ‚slow motion’. Nach Ladenschluss folgen duschen, rasieren, den einzigen Anzug aus der Schrankversenkung hervorholen, eine bereits gebundene Krawatte anlegen und Eau de Toilette unter Achseln und aufs Kinn sprühen. Als er die Gaststube betritt, sind schon einige seiner Freunde von Feuerwehr und Schützenverein anwesend. Keiner hat mit ihm gerechnet, weil er werktags so gut wie nie in den Gasthof geht, aber alle freuen sich über sein Kommen und begrüßen ihn mit Hallo. Nach kurzem Talk: „He Leute, Ihr müsst heute mal auf mich verzichten – bin verabredet.“ „Haben uns schon gewundert! So geschniegelt tauchst Du sonst nie bei uns auf. Hast Du Jodie Foster rumgekriegt – oder gibt’s ne Flamme, von der Deine besten Kumpels noch nichts wissen sollen?“ „Leute, tut mir den Gefallen und haltet erstmal die Hufe still – ich erzähl’s Euch noch – später – und – wenn sie kommt, glotzt nicht die ganze Zeit zu uns rüber, ok?“ „Alter, auf uns ist Verlass. Weißt Du doch. Wir sind praktisch gar nicht anwesend! Ihr habt den ganzen Saal für Euch allein.“

Die Anwesenheit und Neugier seiner Kumpels erfüllen fühlbar den ganzen Raum, als Marion Peter begrüßt. Marion: „Hallo, Peter, wie war Ihr Tag?“ Ohne die Antwort abzuwarten: „Setzen wir uns hier hin?“ Sie zeigt auf einen Tisch in einer Ecke, entfernt von den anderen Gästen. Peter K.: „Ich hab’ mich den ganzen Nachmittag auf Dich … auf Sie gefreut! Die da drüben sind meine Kumpels – die sind um diese Zeit meistens hier – hab’ aber nicht erzählt, dass WIR uns hier treffen.“„Schon gut – ist ja nichts dabei!“ „Ich freu’ mich jedenfalls.“ Schweigen. Stille im Gastraum. Peter K.: „Äh – darf ich Sie zu einem Glas Wein einladen?“

„M-hm – gern. Rotwein?“

„Was Sie mögen! Einen Trockenen? Wir haben hier einen ziemlich guten Trollinger.“

„Ok. Trinken Sie den auch?“

„Ja, gern!“

Stimme aus der Tafelrunde: „Nee! Er trinkt lieber ‘n Bier!“

Marion zu Peter – aber so laut, dass es alle mitkriegen: „Ich eigentlich auch lieber!“

Gelächter am Stammtisch und: „Eine Runde Pils für das junge Paar! Und dann kommen Sie mal rüber und bringen ihn ruhig mit. Er ist so schüchtern, unser Bäcker.“

Peter K.. verdreht die Augen: „Ihr seid wirklich echte Kumpels – sogar, wenn Ihr eigentlich überhaupt nicht hier seid!“

„Kanns’de mal sehen, wie schnell wir bei Dir sind, wenn Du Hilfe brauchst. Hier sind zwei Plätze frei!“

Marion zu Peter: „Kommen Sie, für ein Bier“ und dann flüsternd in sein Ohr „und danach gehen wir ein bisschen spazieren – wenn Sie mögen.“ Er mag.

Aus einem Bier werden zwei. Danach verabschieden sich Marion und Peter von der Runde – begleitet von spöttisch-herzlichen Ratschlägen an Peter und „bringen Sie ihn heil wieder!“

Die beiden gehen aus dem Dorf. Schweigen. Peter sucht verzweifelt nach einem Gesprächsstart, der nicht als Neugier bei ihr ankommt. Sie geht wie beteiligungslos neben ihm her – so, als würde sie kein Gespräch von ihm erwarten. Ab und zu bleibt sie für einen Moment stehen, um sich kurz eine halbverfallene, alte Scheune anzusehen, an einer Heckenrose zu riechen, oder um einer vorbeifliegenden Libelle nachzuschauen. Ihre Ruhe entspannt ihn. Dann: „Sie haben vorhin richtig gut reagiert, als meine Freunde uns eingeladen haben. Ich mein’, dass Sie sich so ohne zögern einfach mit an den Stammtisch gesetzt haben. Ich glaub’, das hat denen imponiert.“ „Und Ihnen?“

„Ja, ich fand’s auch gut.“

Sie bleibt stehen und schaut ihn an. Dann:

„Wenn Sie mögen, können Sie mich auch duzen.“

„Ja – gern – dass ich Peter heiß, wissen Sie, äh, weißt Du ja schon! Also, bei uns im Dorf duzt sich sowieso fast jeder mit jedem. Und wie ist das bei Dir – wo du herkommst?“

Sie sieht an ihm vorbei. Ihre Augen haben Freundlichkeit mit Härte getauscht. Während sie weitergeht:

„Da, wo ich herkomme, da duzt man sich auch. Aber es ist ein wertloses, bedeutungsloses Du.“

Ihr Stimmungswechsel irritiert ihn.

„Hab ich Dich gerade was Falsches gefragt? Hätte ich nicht …“ Sie unterbricht ihn, „Nein, Du hast nichts Falsches gefragt – ich, tja, ich bin eben nur falsch drauf.“

„Du musst mir wirklich nicht sagen, wo Du herkommst, wenn …“ Sie unterbricht ihn wieder, „Glaub’ mir, Du willst es auch nicht wirklich wissen!“

Er, leise und zaghaft: „Doch – eigentlich schon – Du interessierst mich – nicht so sehr, weil Du die geheimnisvoll Unbekannte bist, sondern viel mehr, weil Du – ich weiß nicht, wie ich das sagen soll …“

Sie unterbricht ihn zum dritten Mal: „Du kennst mich nicht, aber Du findest mich anziehend. Ist es das?“

„Ja, sehr! Und ich weiß selber nicht, warum. Du kannst so unbekümmert offen und fröhlich sein – wie vorhin bei meinen Freunden – hast mich auch schon so freundlich, fast warmherzig angesehen – und dann wieder bist Du hart und verschlossen wie jetzt.“

„Peter, was ich Dir jetzt sage, sage ich, weil ich fühle, dass Du ein sensibler Mann bist. Deshalb sage ich’s Dir: Aber meine Herkunft bringt Deine Eigenweltordnung total durcheinander. Ich bin geprägt von dem, was hinter mir liegt, so wie auch Du Teil Deiner Herkunft und Vergangenheit bist. Und diese beiden Welten sind wie Hölle und Himmel, verstehst Du? Ich möchte nicht Deinen Himmel mit meiner Hölle verelenden.“

Er bleibt vor ihr stehen, sodass sie nicht weitergehen kann. „Hältst Du mich für so weltfremd, dass ich nicht weiß, was da um uns herum auch an Hölle los ist – wie Du sagst? Und noch was: Ich respektiere es wirklich, wenn Du nicht über Deine Herkunft reden magst. Ich respektiere es, weil ich Dich als Mensch respektiere. Und ganz nebenbei, es schadet der Hölle nichts, wenn sie sich ein bisschen für den Himmel öffnet und der Himmel ist allemal stärker, glaub’s mir.“

Ein spöttisches Lächeln huscht kurz über ihr Gesicht. Dann: „Ich habe einen Mann zerstört«.

Mit vierzehn verfällt sie einem zwanzigjährigen „Born-to-be-a-Hero“. Sie fühlt sich bei ihm aufgehoben. Sie erfährt durch ihn Selbstbewusstsein, Schranken- und Respektlosigkeit gegenüber den unzähligen Schwächlingen. Mit sechzehn erfährt sie an sich selbst seine Verachtung und seine missbrauchende Gewalt. Als sie sich weigert, für ihn anzuschaffen, schließt er sie in den Keller einer abgelegenen Bauruine ein und lässt sie zwei Tage mit einer Flasche Wasser allein. Ihre Schreie verhallen ungehört. Nach zwei Tagen kommt er wieder. Vier seiner Kumpels begleiten ihn. Sie wird von allen Vieren vergewaltigt, während er gelangweilt zusieht. Danach fragt er sie, ob sie nicht lieber Geld dabei verdienen will. Nach der dritten kostenlosen Gruppen-Vergewaltigung will sie. Er bleibt ihre Fessel bis sie zwanzig ist. Die ihr selbst unbegreifliche Sehnsucht nach seiner Gunst lässt sie nicht los. Parallel dazu wächst ihr Hass auf ihn, auf das Tier. Als sie merkt, dass sie seine Gunst an eine Jüngere verliert, wird ihr Hass auf ihn durch Eifersucht befeuert. Einer ihrer Freier verliebt sich in sie. Das gibt ihr Mut, ihre Gegenwart und die zu erwartende Zukunft zu hinterfragen. Als ihr Zuhälter sagt, dass sie, ‚sein Pferdchen’ es mal mit einem richtigen Hengst treiben sollte, kann sie sich nicht vorstellen, dass er sodomitische Pläne mit ihr verwirklichen will. Ihr in sie verliebter Freier klärt sie auf. Er selbst wurde als einer der treuesten Kunde zu dieser sehr teuren Veranstaltung eingeladen. Seine Verliebtheit in sie ist einen entscheidenden Moment stärker, als seine Geilheit auf diese Sondershow. Er sagt später vor Gericht für sie aus. Der Schlag mit einer vollen Cognac-Flasche auf den Hinterkopf ihres Zuhälters wird als Notwehrhandlung gewertet – geschehen im Affekt, als er ihr seinen sodomitischen Plan bildhaft ausmalte. Ihre nachträglichen, seine Männlichkeit zerstörenden Tritte zwischen seine Beine als er bewusstlos auf dem Boden liegt, bringt ihr fünf Jahre und sieben Monate Gefängnis ein, wegen schwerer Körperverletzung. Als sie entlassen wird, flieht sie aus der Stadt, in der die Hölle ihr zu Hause war.

Einen Himmel für sich selbst kann sie nicht erkennen in dem Dorf, das ihre erste Zufluchtsstätte ist. Peters Himmel wird nicht Platz für sie haben – das kann sie sich nicht vorstellen. „Morgen werde ich von hier verschwunden sein – Du wirst verstehen, warum. Für Dein geduldiges Zuhören danke ich Dir.“

„Ich verstehe Deine Scham; und ich verstehe, dass Du in jedem einen Richter siehst, dem Du Dein vergangenes Leben erzählst.“

„Dann ist es ja gut.“

„Aber Du hast doch für Deine Tat gebüßt – in den Jahren im Gefängnis.“

„Ich schäme mich nicht dafür, dass ich im Gefängnis war – ich schäme mich auch nicht für die Körperverletzung an meinem Zuhälter. Ich schäme mich für die Zeit davor.“

„Ich bin nicht Dein Richter – das bist Du selber. Vielleicht wäre mein Leben auch so vernichtend verlaufen wie Deines, wenn es das Schicksal so gewollt hätte.“

„Mag sein. Oder auch nicht. Morgen bin ich weg.“

„Hol Dir vorher noch Deine Lieblingsbrötchen bei mir ab. Versprich mir das!“

Die Härte in ihrem Gesicht wandelt sich in leicht spöttische Freundlichkeit.

„Ja, Humor ist, wenn man trotzdem lacht.“

„Ich mein’ es ernst.“

„Ja, ich weiß. Versprochen.“

Peter begleitet sie bis zum Gasthof. Beim Verabschieden geben sie sich die Hände. Sie entzieht sich schnell seinem festen Händedruck. Festhalten kann sie nicht ertragen. Beim nachhause gehen wächst sein Wunsch, dass sie bleibt und gleichzeitig zum ersten Mal in seinem Leben hat er Angst vor der Zukunft.

Kapitel 3

Der kleine Junge schaut sich suchend um. Seine Panik hat sich versteckt, weil das Unerklärliche, Unfassbare keinen Raum mehr dafür lässt. Ein alter, groß gewachsener, transparenter Mann schaut ihn liebevoll an. Er legt sanft seine Hand auf die Schulter des Jungen. „Komm. Lass uns gehen.“

„Wo ist meine Mutter?!?“

„Hab’keine Angst – sie geht einen anderen Weg. Sie sucht Deinen Vater und sich selbst!“ Die Stimme des Mannes beruhigt den Jungen.

„Wo sind jetzt mein Papa und meine Mama?“

„Sie sind hier, wie Du und ich. Bald wirst Du sie wieder sehen.“

„Wirklich wahr?“

„Ja – und um so eher wir jetzt gehen, je früher werden wir sie treffen.“

Der Weg, den sie vor sich haben, führt zu einem leichten Hügel hinauf. Der Junge wundert sich, dass er von der Steigung des Weges keine größere Anstrengung spürt. ‚Vielleicht ist das so, weil ich so leicht und durchsichtig bin,’ denkt er. Dann fällt ihm auf, dass die Tasche auf seinem Rücken viel leichter ist, als die Lasten der anderen. „Warum ist meine Tasche so leicht? Ist da kein Proviant drin?“

„Sei doch froh darüber, dass Du keine Lasten schleppen musst. Du bist doch noch ein Kind! Da trägt man noch nichts Schweres mit sich herum.“

„Ich freu’ mich schon drauf, wenn ich älter werde.“

Über das Gesicht des Mannes zieht ein Hauch von Wehmut.

„Freu’ Dich doch lieber darüber, dass Du jetzt so bist, wie Du bist.“

Beide gehen schweigend weiter. Der Weg zum Hügel hinauf scheint kein Ende zu nehmen. Die Helligkeit des Plasmas wabert zwischen hellrot und gleisendweiß. Unterwegs begegnen sie vielen Personen mit unterschiedlich schweren Reisetaschen. Manche gehen von der Last tief gebeugt. Andere sind offensichtlich leichter beladen. Neben all diesen Menschen geht jeweils eine andere Person. Aufrecht, unbelastet, mit Gesten und Worten offenbar Rat und Trost spendend. Der Junge denkt: ‚Die müssen vom Roten Kreuz sein, oder von irgendeinem Rettungsdienst. Ich wär’ froh, wenn ich viel Essen und Trinken als Proviant dabei hätte. Warum nur sind die anderen froh, die nichts dabei haben?’ Plötzlich glaubt er, seine Eltern zu erkennen. Seine Mutter sitzt am Wegesrand auf einem Stein. Ihre Tasche hat sie neben sich abgestellt. Sie hat ihr Gesicht in ihren beiden Händen vergraben. Der Junge ist sicher, dass sie weint. Sein Vater steht vor ihr. Er hat seine Tasche noch auf seinem Rücken. Er streichelt mit seinen Händen über den Kopf der Mutter. Die beiden sind so sehr miteinander verbunden, dass der Junge nicht weiß, ob er stört, wenn er jetzt zu ihnen rennt. Sein großer Begleiter legt wieder sanft seine Hand auf seine Schulter.

„Lass uns einfach weitergehen. Die beiden haben noch einen eigenen Weg vor sich. Ihr trefft Euch später wieder.“

„Warum hilft mein Vater denn meiner Mutter nicht beim Tragen, wenn ihre Tasche doch so schwer ist.“

„Jeder muss jetzt mit seinem eigenen Gepäck weiterkommen. Aber glaub’ mir, Dein Vater hilft dennoch Deiner Mutter – auch wenn Du jetzt nicht siehst, wie.“

Nach einer Weile steht seine Mutter wieder auf und nimmt ihre Tasche in die Hand. Offenbar ist sie jetzt nicht mehr ganz so schwer, oder der Trost des Vaters hat seiner Mutter neue Kraft gegeben. Seine Eltern biegen in einen neuen Weg ein. Der Junge sieht hinter ihnen her. Sein Vater hat seinen Arm um die Hüfte seiner Mutter gelegt. Jetzt ist er erleichtert, dass sein Vater der Mutter hilft. Er freut sich für seine Mutter. Seine eigene Tasche kann er kaum noch spüren. Er greift danach um zu prüfen, ob er sie überhaupt noch trägt. Sein Begleiter sagt: „Ja, sie wird leichter, wenn Du Dich für einen anderen freust. Deine Freude ist wie ein Geschenk an ihn und stärkt Dich und den Beschenkten.“

Kapitel 4

Sie steht am Fenster des Gasthofs, abreisebereit. Ihr Mantel liegt über ihrem Arm. Sie schaut aus dem Fenster um zu sehen, ob sie ihn anziehen sollte. Das Grauen trifft sie wie ein unerwarteter Schlag in die Magengrube. Sie kennt den Wagentyp, der die Dorfstraße entlangfährt. Sie erkennt das „E“ auf dem Nummernschild, das E für die Stadt, aus deren Hölle sie geflohen ist nach ihrer Entlassung. Ihr Zuhälter aus der Vergangenheit müsste – so glaubt sie – noch seine Strafe absitzen. Ist es ihr Freier von einst, der immer wieder Kontakt suchte, während ihrer Haft? Dessen Belohnung sie nach ihrer Freilassung ableisten sollte, für seine sie entlastende Aussage vor Gericht? Ist es ein Killer, von diesem Zuhälterschwein beauftragt? Das Auto fährt am Gasthof vorbei, hält dann hundert Meter weiter am Straßenrand. Sie wartet nicht, bis sie sieht, wer aussteigt. Ihre Übernachtungen hatte sie schon am Abend zuvor bezahlt. Sie schnappt sich ihre Reisetasche mit ihrem Gesamtbesitz und verlässt das Gasthaus aus der rückseitigen Tür, die in den Hof und einen Parkplatz führt. Für Angst bleibt jetzt keine Zeit. Sie wird überholt von zwei Rettungsgedanken: Fliehen und dann verstecken – oder erst verstecken und fliehen, wenn die unmittelbare Gefahr vorüber ist? Aus dem Hof kann sie um die Ecke die Dorfstraße übersehen. Der Wagen steht an derselben Stelle, an der er schließlich gehalten hatte. Sie kann nicht erkennen, ob jemand im Auto sitzt. Sie erfährt es, als der Wagen plötzlich zurücksetzt. Rückwärts fährt er bis zum Gasthaus. Sie versteckt sich hinter einer Säule und betet, dass der Wagen nicht auf den Parkplatz des Hofes fährt. Sie hört, dass eine Wagentür geöffnet und wieder zugeschlagen wird. Als die schwere Eingangstür des Gasthauses ins Schloss fällt, riskiert sie einen Blick auf die Dorfstraße. Das Auto ist leer. Sie ist sicher, der Fahrer erkundigt sich im Gasthaus nach ihr. Sie zieht ihre Schuhe aus, um jedes Laufgeräusch zu vermeiden und rennt so schnell sie kann die Straße herunter – bis vor die Tür der Dorfbäckerei.

Peter ist allein in der Bäckerei, steht hinter der Theke und sortiert Backwaren. Marion stürmt herein, ihre Schuhe und Reisetasche in der linken Hand; die rechte hält sie sich vor ihren Mund, so, als wolle sie Schreien unterdrücken. Er sieht die Panik in ihren Augen, bevor sie sich umdreht und schnell die Ladentür hinter sich schließt. „Peter! Bitte helfen Sie mir!“

„Gott, Marion, was ist passiert?!“

„Ich muss mich schnell verstecken! Er ist hinter mir her!!!“

„Komm’ erst mal – hierher in den Backraum – da sieht Dich niemand!“

„Ich weiß nicht! Das Zuhälterschwein – ein Auftragskiller von ihm – mein Stalker, der Freier von damals! Ich weiß nicht! Das Auto mit der Essener Nummer fuhr die Straße langsam rauf – ich konnt’ nicht sehen, wer drinsitzt – aber er hielt vor dem Gasthof – erkundigt sich sicher nach mir – Peter, ich hab’ eine Scheißangst – meine Vergangenheit verfolgt mich – ich werd’ wahnsinnig – ich muss hier weg!“

„Erstmal bleibst Du hier stehen und beruhigst Dich. Du bist hier sicher. Ich ruf’mal eben meine Mutter runter, mach’Euch bekannt und dann gehst Du mit ihr rauf in unsere Wohnung. Da kannst Du bleiben, bis die Luft wieder rein ist. Ist das OK erstmal?“

„Ja, danke Peter! Woher wissen die nur, dass ich hierher gekommen bin? Mich muss einer verfolgt haben – wie sonst taucht plötzlich dieser Wagen hier auf?“

„Stell erstmal Deine Tasche hier ab. Ich bitte eben meine Mutter zu uns herunter.“ Peters Mutter begrüßt Marion mit einem langen, freundlich prüfenden Blick, während sie Marions Hand in ihre beiden Hände nimmt. ‚Wie ein verwundetes, gehetztes Tier kommt sie mir vor’, geht durch ihren Kopf. Ihren Händedruck kann Marion aushalten.

„Mama, Marion braucht Schutz, muss sich kurzfristig verstecken, weil jemand hinter ihr her ist.“

„Ich nehme nicht an, die Polizei, hm?“

Marion: „Bitte entschuldigen Sie! Nein! Nicht die Polizei! Es ist mir so peinlich! Peinlich, dass ich so bei Ihnen reinplatze, Schutz suchen muss – peinlich, dass mich meine Vergangenheit verfolgt, mein ganzes Leben: Eine einzige Peinlichkeit!“

„Peter hat bestimmt schon zwei Brötchen für Sie vorbereitet. Die schnappen wir uns jetzt, gehen nach oben und trinken eine Tasse Kaffee zusammen. Kommen Sie! Reden brauchen wir nicht, wenn Sie nicht wollen.“

Peter ruft zwei seiner besten Freunde an und bittet sie, auf ein Auto mit „E“ im Nummernschild zu achten. Er selbst geht mehrere Male vor die Tür seiner Bäckerei und schaut die Dorfstraße rauf und runter. Einen fremden Wagen kann er nicht entdecken. Die Wirtsfrau des Gasthofs sagt ihm, dass ein Mann nach einem Zimmer für eine Nacht gefragt habe, dann aber doch weitergefahren sei – „Vielleicht hat ihm der Preis nicht gepasst, dem Geizstädter!“

Marion lässt sich davon überzeugen, für heute vorsichtshalber im Gästezimmer zu übernachten. Ihre Angst zieht sich zurück durch die Sicherheit bietende Gastlichkeit von Peter und seiner Mutter. In der Nacht wiederholt sich ein Traum, der sie auch diesmal wieder aus ihrem Schlaf reißen wird:

Sie geht einen mit spitzen Steinen übersäten Hügel hinauf. Bekleidet nur mit einem dünnen, seidigen Nachthemd. Barfuß. Die Schmerzen an den Füßen ziehen hoch bis in ihren Unterleib. Bei jedem zweiten Schritt fällt ein Baby aus ihrem Schoß. Die Babys fallen auf den Boden. Sie fallen aus ihr heraus ohne Nabelschnur. Sie dreht sich nicht um, geht Schritt für Schritt weiter. Sie versucht, mit ihren Händen ihren Schoß zu verschließen. Vergebens – die Babys gleiten durch ihre Finger hindurch – sie kann sie nicht halten. Sie schaut an sich herunter und sieht ihre von Blut bedeckten Beine und Füße. Sie fühlt sich beschmutzt und besudelt. Sie möchte sich waschen können. Oben an der Spitze des Hügels angekommen, sieht sie die Klippe, die senkrecht in ein tosendes Meer herabfällt. Ihre Füße stehen direkt am Klippenrand. Sie spürt die wohltuende Frische, die aus dem Meer zu ihr heraufsteigt. Eine unbezähmbare Sehnsucht drängt sie dazu, sich in das tosende, weiß schäumende Meer fallen zu lassen. Endlich Sauberkeit und Frische! Gereinigt und frei zu versinken in eine andere Welt. Die Zeit friert ein: Ihre Füße bleiben unlösbar mit dem Klippenrand verwachsen. Sie lehnt sich weit über die Klippe – je weiter sie sich nach vorne beugt, desto stärker wird der Zug von hinten an ihrem Nachthemd. Sie weiß nicht, wer oder was sie festhält. Sie kommt der Reinheit nicht näher. Sie schreit ihre Wut und Verzweiflung ins Meer, wacht schließlich schweißgebadet auf und erschrickt sich gleichzeitig:

Peters Mutter sitzt auf dem Bettrand und streichelt ihr den Schweiß von der Stirn. „Mein Kind, hier bist Du in Sicherheit vor äußeren Gefahren. Und die Angst aus Deinem Inneren wirst Du überwinden – ich weiß es. Das Bewusstsein Deiner Vergangenheit gibt Dir die Energie für Deinen neuen Weg in die Zukunft.“

Am nächsten Morgen entschuldigt sich Marion bei Peters Mutter für ihre nächtliche Ruhestörung. „Tut mir leid, dass ich Sie geweckt habe mit meinem blöden Albtraum. Den hab’ ich jetzt schon zum dritten Mal geträumt – hoffentlich zum letzten Mal. Und danke auch, für Ihren Trost heute Nacht«. Peters Mutter schaut sie erstaunt an. „Was meinen Sie? Ich hab’ heute Nacht geschlafen wie ein Murmeltier. Wenn ich schlafe, kriegt mich nichts auf der Welt wieder wach – da könnte die Welt um mich herum zusammenfallen, ich würde es glatt verschlafen!“ Peter kommt dazu. „Na, Ihr Zwei! Guten Morgen! Gut geschlafen?“ Peters Mutter: „Na, Du kennst mich doch.“

Marion: „Danke, dass ich hier übernachten durfte!“

Peter: „Wenn Du möchtest, kannst Du mir einen Gefallen tun.“

„Ja, sehr gern, wenn ich kann. Was gibt’s, was kann ich tun?“

„Wir haben morgen Abend unseren Feuerwehrball. Da ist es seit Jahren Tradition, dass meine Mutter – die ehemalige Bäckersfrau – wie jedes Jahr die Brotschnitten und Brötchen herrichtet – mit Butter, Käse, Schmalz und so. Ich helfe ihr sonst immer dabei, weil sie schon Gicht in den Fingern hat. Aber morgen muss ich zum Großmarkt. Da kann ich ihr nicht helfen …“

Marion unterbricht ihn: „Klar helf’ ich ihr! Du brauchst mir nichts weiter zu erklären. Das ist das Mindeste, was ich tun kann für Eure Gastfreundschaft.“

Peters Mutter: „Aber nur, wenn wir nicht Ihre Pläne durcheinander bringen!“

„Ich hab keine Pläne, ich helfe Ihnen sehr gern, wenn Sie mögen.“

„Na dann!“ Und zu Peter: „Und Du kauf’ nicht wieder so viel neumodischen Schnickschnack ein!“

„Mama, wir sind eine moderne Bäckerei! Up-to-date! Verstehst Du? Hier bei uns im Dorf bleibt die Zeit auch nicht stehen! Und unsere Bäckerei läuft doch ganz gut mit, findest Du nicht auch!?“

„Ja-ja, rede Du nur!“ Zu Marion: „Ein Klugscheißer war er schon immer!“

Das Belegen der Brötchen für den Feuerwehrball beginnt schon früh um halb Sechs. Bäckersleute kennen keinen langen Schlaf. Auf dem Weg zum Zubereitungstisch in einem Raum hinter der Backstube – Peters Mutter zu Marion: „Ab jetzt – wo wir schon zusammen arbeiten – duzen wir uns. Ist so Brauch bei uns hier. Ich heiße Gudrun. Gudrun – Marion, das Du – in Ordnung für Dich?“

„Jaa, danke! Natürlich!“

„Gut, dann fangen wir jetzt an. Ich pack’ die Zutaten aus, die wir auf die Brote legen und Du schneidest vielleicht schon mal die Brötchen auf. Und während wir arbeiten, müssen wir ja nicht stumm bleiben. Erzähl’ mir was von Dir.“

„Oh Gott. Was gibt es da schon zu erzählen. Ich glaub’, das willst Du auch besser gar nicht wissen.“

„Hätt’ ich Dich sonst gefragt?“

„Mein Leben bisher ist alles andere als schön und erzählenswert.“

„Hast Du noch Eltern?“

Marion ist von dieser Frage überrascht.

„Nein. Nicht.“

„Gestorben?“

„Nein – auch nicht. Aber ich für sie. Als ich vierzehn war, bin ich von zuhause abgehauen. Wegen eines Kerls.“ „Und? Haben Dich Deine Eltern nicht zurückgeholt?“

„Sie haben mich nicht finden können. Ich bin mit dem Kerl untergetaucht. Und weil sie nicht seinen Namen kannten, hatten sie auch keine Chance, mich zu finden.“

„Also ein Ausreißermädchen.“

„Ja, kann man so sagen. – Ein Ausreißer-Mädchen bei einem Aufreißer-Mistkerl.“

„Und – hast Du inzwischen wieder Kontakt zu Deinen Eltern?“

„Nein – ich bin nicht mehr ihre Tochter.“ Pause. „Sie wollen keinen Kontakt mehr mit mir. Hab’ sie zu sehr enttäuscht.“

Peters Mutter legt ihre Sachen aus der Hand, wendet sich zu Marion und schaut sie an. Marion kann den Blick nicht deuten. Sie erkennt weder Vorwurf noch Verstehen. Die beiden Frauen stehen sich gegenüber.

Marion: „Sehen Sie – wie schon gesagt, es ist kein erzählenswertes Leben.“

„Wir sind beim ‚Du’! Und jedes Leben ist erzählenswert, weil der Mensch, der es lebt, seinen Wert hat.“ „Tja – sollte man meinen.“ Härte überzieht Marions Gesicht, während ihre Augen feucht werden. „Deine Eltern werden einmal sehr bereuen, dass sie Dich aufgegeben haben.“

„Mich?? Wie kommen Sie – wie kommst Du denn darauf. Ich war es, die sie damals verlassen hat!“ „Ja, das hast Du. Und Du glaubst jetzt ‘wie ich Euch, so Ihr mir’ ist die Gerechtigkeit?“

„Ich kann sie verstehen.“

„Mach Dir das nicht zum Vorbild, Marion. Glaub’ mir, sie werden es irgendwann bereuen, weil man es immer bereut, wenn man willentlich einen Wert wegwirft.“

„Du sagst es: ‚Einen Wert’ wegwirft.“

„Und? Glaubst Du, Du hast keinen Wert?“

„Ich möchte jetzt weiterarbeiten – so werden wir sonst nie fertig bis heute Abend.“

„In Ordnung. – Ich sehe Deinen Wert.“

„Du kennst mich doch gar nicht.“

„Nein – aber Du wärst nicht auf der Welt, wenn Du wert- und sinnlos wärest. Alles was Gott macht, ist wert- und sinnvoll.“

„Vielleicht bin ich sein Irrtum.“

„Na – immerhin lässt Du zu, dass er Dich gemacht hat.“

„Ich hab’s nicht verhindern können.“

„Das wär’ ja auch noch schöner, wenn Du seinen Entscheidungen widersprechen könntest.“

„Ich glaub’ sowieso nicht an so was wie Gott – oder so.“

„Glaubst Du an Dich?“

„Manchmal schon – aber eher selten.“

„Glaubst Du daran, dass Du gleich perfekte Brötchen zubereiten kannst?“

Über Marions Gesicht zieht Weichheit und Lächeln. Sie sieht Peters Mutter an. Sie wundert sich über Gudruns ernstes Gesicht, weil sie ihre letzte Frage erleichtert als humorigen Ausstieg aus einem ernsten Gespräch verstanden hat. Peters Mutter: „Na siehst Du – fang’ mit kleinen Ansprüchen an Dich an, dann erkennst Du auch leichter Deinen Wert. Ich freu’ mich jedenfalls, dass Du mir bei dieser Arbeit hilfst.“

Gegen Mittag wird Pause gemacht. Das Mittagessen besteht aus einem kleinen Teil der vielen belegten Brote und Brötchen. Gudrun hat dazu Kaffee gekocht. Nach dem Kaffee trinkt sie noch ein Gläschen Brandy. „Möchtest Du auch einen? Mir hilft er immer!“

„OK. Gern. Gegen was hilft er Dir?“

„Gegen meine Gicht in den Händen.“

„Hat Dir das Dein Arzt geraten?“

„Nöö – dazu brauch’ich keinen Arzt – das weiß ich selber.“ „Lass’ ihn Dir doch verschreiben – kommt billiger!“

Gudrun umfasst Marions Schultern und schaut sie dabei an: „Sieh mal an! Du hast Witz in Dir! Darauf trinken wir jetzt!“

In diesem Moment kommt Peter in den Arbeitsraum der beiden. Er schleppt einen Teil seiner Einkäufe mit sich. „He! Ich rackere mich ab und Ihr lasst es Euch gut gehen?“

Seine Mutter zeigt ohne ein Wort mit dem Daumen auf den Berg der bereits fertig belegten Brote.

Marion zu Peter: „Kann ich Dir helfen?“

Gudrun: „Du bleibst hier – hast Dir Deine Pause verdient!“ Zu Peter: „Marion meint, ich sollte mir meinen Brandy ärztlich verschreiben lassen. Käm’ billiger. Was meinst Du?“ „Ach? Und lass’ Dir bloß die Entdeckung ‘Brandy gegen Gicht’ patentieren. Vielleicht kriegst Du mal den Nobelpreis der Medizin dafür!“

„Diese Art von Humor hab’ ich gerade schon mal erlebt. – Übrigens, eine nette Frau hast Du uns ins Haus geholt.“

Marion: „Er?! Ich hab’ EUCH doch überfallen!“

Peter: „Da hat sie recht.“

Gudrun: „Hat Dir aber gepasst, nachdem, was Du mir gestern über sie erzählt hast.“ Mario: „Oh Gott, was hat er denn erzählt über mich?“

Gudrun: „Na-ja – dass er Dich sympathisch findet …“

„Und? Noch mehr??“

„Nöö – er ist nicht so gesprächig, wenn er eine Frau sympathisch findet.“

Marion atmet erleichtert durch.

Peter – abgewandt von den beiden Frauen: „Nun lass mal gut sein, Mutter!“ Dann zu Marion: „Brandy löst bei ihr nicht nur die Gicht, sondern auch die Zunge.“

Während Peter seine Einkäufe verstaut, genießen die beiden Frauen ihre Mittagspause. Gudrun – nach einer schweigsamen Pause zu Marion: „Gehst Du heute Abend mit uns auf den Feuerwehrball?“

„Ich? Was soll ich denn da?“

„Feiern? Tanzen? Spaß haben vielleicht?“

Peter schaltet sich ein: „Wird Dir gefallen! Tolle Stimmung! Geile Tanzmusik! Wo wir Feuerwehrleute sind, da geht’s immer heiß her!“

Marion: „Ja, Peter, glaub’ ich sofort. Aber ich hab’ nichts dabei für einen Ball – verstehst Du?“

„Du meinst, keine Klamotten?“

„Mein’ ich.“

„Du, das ist hier keine Grammy- oder Oscar-Verleihungs! Das ist ein einfacher, bärenstarker, dörflicher Feuerwehrball! Da brauchst Du nichts Besonderes zum Anziehen!“

Gudrun: „Wir gehen gleich nach unserer Mittagszeit zusammen zu unserem ‚Hairstylist’ um die Ecke – ich hab’ da sowieso nachher einen Termin und der schiebt Dich noch rein – ich rede mit ihm; und ein großes, sehr schickes Seidentuch hab’ ich oben im Schrank, das legst Du Dir um – und Du bist die Königin auf dem Ball, glaub’s mir!“

Marion: „Nicht so schnell, bitte, es geht nicht nur um ein Kleid und so – es ist … ich weiß nicht, ob mich wieder meine Scheißangst überfällt – so in der großen Öffentlichkeit.“

Peter: „Hallo, Marion! Gestern in unserer Kneipe bist Du noch locker und souverän auf meine neugierigen Kumpels eingestiegen – und jetzt, was ist passiert?“

„Inzwischen bin ich sicher, dass mich jemand verfolgt – und zwischen vier Kumpels gestern und einem ganzen Dorf heute Abend ist doch wohl ein Unterschied, oder?“

„Ein ganzes Dorf, das zusammenhält und hinter seinen eingeladenen Gästen steht, wenn’s Ärger gibt, darauf kommt’s doch an, oder?“ Gudrun: „Tu’ Dir selbst einen Gefallen, lauf’ nicht weg, stell’ Dich Deiner Angst und genieße einfach den Ball! Wir passen schon gut auf Dich auf.“

„Du weißt nicht, mit wem Du es zu tun hast.“

„Mit Dir?“

„Mit meiner Vergangenheit.“

Gudrun sieht Härte mit Resignation in Marions Augen.

„Jetzt ist hier und Gegenwart.“

Peter: „Und ich möchte wissen, ob Du so gut tanzen kannst, wie ein Feuerwehrmann?“

Marion: „Du meinst nicht den Feuerwehrmann, der zufällig auch Bäcker ist?“

„Den mein’ ich – und keinen anderen.“ Gudrun: „Er tanzt miserabel, stell’ Dich am besten auf seine Füße, dann bleiben Deine heil. Und wir Hübschen machen uns jetzt fein!“

Sie nimmt Marion an die Hand.

„Komm! Der Friseur wartet auf uns.“

Marion lässt ihre Hand bei Gudrun. ‚Warum überlasse ich mich dieser Frau?’

Kapitel 5

„Wer bist Du eigentlich? Warum gehst Du die ganze Zeit neben mir her?“

Der große Mann bleibt stehen.

„Ich bin Dein Begleiter auf diesem Weg. Später wirst Du vielleicht noch andere kennenlernen.“

„So, wie in einer Schule?“

„Kann man so sagen – ja.“

Der Junge schaut ihn eine Weile lang an. Dann überfällt ihn ein Gedanke:

„So, wie Du und ich und alle hier aussehen – sind wir vielleicht alle tot?“

Der Junge wundert sich, dass ihm dieser Gedanke kein bisschen Angst macht.

Der Mann: „Nein, kleiner Mann. Niemand ist tot. Du lebst. Ich lebe. Alle leben.“

„Und was passiert jetzt?“

„Wir gehen unseren Weg weiter. Komm! Du wirst noch so viel erleben und erfahren.“

Dabei macht der Mann mit seinen Armen eine Bewegung, als wolle er die Größe eines riesigen Pakets beschreiben.

Der Junge: „Woher kommt denn dieses komische Licht?“

„Es kommt vom Himmel.“

„Und ich bin wirklich lebendig? – Kein Traum?“

„Kein Traum. Du lebst – und wir beide gehen jetzt weiter. Dann wirst Du sehen, dass Du lebst.“

„Und – verschwindet diese Wolke wieder mal?“

„Sie macht Dir Angst, weil die Welt jetzt ganz anders aussieht, als noch vor kurzem! Das verstehe ich. Aber glaub’ mir, es ist nichts. Es ist einfach eine andere, zeitlose Ebene.“

„Warum hatte dann meine Mutter so viel Angst davor?“

„Es gibt ganz verschiedene Dinge, wovor man Angst haben kann. Manche haben Angst vor Katzen oder Hunden, andere vor der Dunkelheit, wieder andere vielleicht vor’m Alleinsein. Deine Mutter hat eben Angst vor diesem Licht. Wie steht’s mit Dir?“ „Zuerst hatte ich auch Angst, aber jetzt – ich glaub’ nicht mehr. Du bist ja bei mir und sagst, dass alles OK ist.“ „Ja, sage ich und so ist es. Ich bin bei Dir.“

In diesem Moment spürt der Junge die starke Vibration unter seinen Füßen – ähnlich, wie ein Erdbeben. Gleichzeitig wird der Weg, auf dem er mit seinem Begleiter geht mit einem gewaltigen Ruck nach oben angehoben. Das alles geschieht so schnell, dass sein Erschrecken keine Zeit hat, sich noch in Angst oder Panik weiter zu entwickeln. Sein Begleiter geht offensichtlich unbeeindruckt und ruhig weiter. Das wandelt sein Erschrecken in Neugier und die Frage:

„Was war das eben? Was ist passiert?“ „Wir gehen jetzt auf eine neue Ebene zu.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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