Die christliche Taufe - Christian Briem - E-Book

Die christliche Taufe E-Book

Christian Briem

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Beschreibung

Dieses Buch bietet eine gründliche Auslegung der verschiedenen Bibelstellen über die Taufe. Wo nötig, wird auch auf den griechischen Grundtext Bezug genommen. Die Begriffe "Taufe", "Sündenvergebung", "Errettung" und viele andere werden sorgfältig definiert. Dabei werden ihre ja nach Textzusammenhang unterschiedliche Bedeutungen herausgearbeitet. Dies erweist sich als sehr hilfreich für ein gutes Verständnis dieses Thema, das nicht immer einfach ist.

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Die Bibelstellen sind nach der im gleichen Verlag erschienen „Elberfelder Übersetzung“ (Edition CSV Hückeswagen) angeführt.Überarbeitete Auflage 2014© 2014 Christliche Schriftenverbreitung e.V.Umschlaggestaltung: E. Platte E-Book-Erstellung: VCG ISBN E-Book: 978-3-89287-553-6www.csv-verlag.de

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Die Bedeutung des Wortes „Taufe“

Die Taufe des Johannes

Die Taufe geschieht „auf“ etwas

Die Taufe – ein Zeichen der Jüngerschaft

Die Taufe ist auf den Tod

Die Taufe – ein Stellungswechsel

Errettung

Zwei Aspekte der Errettung

Wer ist ein Christ?

Das Begehren eines guten Gewissens

Das Haus Gottes

Die Auferstehung Christi

„EUCH“ errettet – nicht „UNS“

Taufe zur Vergebung der Sünden

Administrative Sündenvergebung

Die Taufe Unbekehrter

Wiedertaufen?

Die Taufe in Matthäus 28

Die Taufformel

Die Taufe – keine Sache der Versammlung

Das Taufen für Tote

Wassertaufe ist nicht Geistestaufe

Anhang

a. Der wahre Weinstock

b. Taufend und lehrend

c. Das Haus Gottes

d. Das Reich der Himmel

Einleitung

Wir möchten uns im Folgenden mit einem Gegenstand beschäftigen, über den schon viel gesprochen und geschrieben und leider auch gestritten worden ist – mit der christlichen Taufe. Der Verfasser greift dieses Thema mit etwas bangem Herzen auf, da er alles andere wünscht, als schädliche Unruhe unter den Kindern Gottes hervorzurufen. Doch wird er durch den Gedanken gestärkt, dass es auch eine heilige Unruhe gibt: Gott wird gewiss dafür sorgen, dass sich seine Wahrheit in den Herzen Bahn bricht, auch wenn es um eine Frage geht, in der der Einzelne in der Regel längst eine feste Position bezogen hat. Ob wohl der Leser die Gnade finden wird, seinen Standpunkt in dieser Frage vor dem Angesicht Gottes zu überprüfen?

Warum gibt es eigentlich so viele verschiedene Positionen in der Tauffrage? Warum auch so viel Voreingenommenheit, ja, Unwissenheit? Redet denn die Heilige Schrift nicht klar genug darüber? Ich glaube, dass zum einen überkommene kirchliche Traditionen häufig den Blick für die Wahrheit verstellen. Zum anderen jedoch gibt es tatsächlich manche Schriftworte, die, wenn man sie nur oberflächlich liest, zu falschen Schlussfolgerungen Anlass geben können. Das liegt keineswegs an der Heiligen Schrift, sondern an uns selbst – an unserem mangelhaften Verständnis darüber, wie sie redet und wie sie die Dinge darstellt. Oft fehlt uns auch die notwendige Kenntnis der Zusammenhänge mit anderen Zweigen der göttlichen Wahrheit. Gerade dann jedoch, wenn man nur auf einen Punkt starrt, ist die Gefahr groß, dass man gerade diesen Punkt

falsch interpretiert. Nehmen wir einmal – gleichsam als Überschrift für dieses Heft – die Worte des Apostels Petrus, die er am Tag der Pfingsten seinen jüdischen Mitbrüdern zugerufen hat:

„Tut Buße, und jeder von euch werde getauft auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden“ (Apg 2,38).

Wenn wir den Zusammenhang nicht weiter beachten, in dem sie stehen, oder wenn wir sie nur oberflächlich aufnehmen, könnte man aus ihnen gar den Schluss ziehen, dass man durch die Taufe die Vergebung der Sünden erlangen kann.

Tatsächlich ist das auch die Meinung vieler Christen. Sie sehen in der Wassertaufe ein Sakrament, ein Gnadenmittel, durch das man die Vergebung der Sünden und ewiges Leben empfängt. Das ist jedoch ein schrecklicher Irrtum. Und da er in der Christenheit außerordentlich weit verbreitet ist – mit verheerenden Folgen für unzählige christliche Bekenner –, und da selbst unter wahren Kindern Gottes zuweilen wenig Verständnis über die Bedeutung der Taufe vorhanden ist, liegt es mir am Herzen, den Gegenstand der christlichen Taufe einmal grundsätzlich anzugehen und zu zeigen, was die Heilige Schrift wirklich darüber sagt.

Dann wird es auch leichter sein, die Bedeutung des aus Apostelgeschichte 2 angeführten Verses und auch die anderer Schriftstellen zu verstehen, die gleichfalls von der Taufe reden. Denn es fällt mir nicht schwer zuzugeben, dass es auch noch andere Stellen gibt, die nicht so ganz einfach zu verstehen sind.

Wir müssen natürlich in solch wichtigen Fragen schon etwas mehr tun, als nur einen flüchtigen Blick auf die Sache werfen. Im Aufblick zu Gott und im Vertrauen zu Ihm, dass Er uns in dieser so grundlegenden Wahrheit der christlichen Taufe Licht geben wird, wollen wir uns ihr ganz behutsam, gleichsam Schritt für Schritt nähern, um so, von Punkt zu Punkt geführt, die wahre Bedeutung dieser christlichen Institution besser erfassen zu können. Dabei wäre es sicher sehr hilfreich, sich einmal auf den Standpunkt zu stellen, als hörte man jetzt zum ersten Mal von dieser Sache. Denn es kann sein, dass der eine oder andere einiges von dem fahren lassen muss, was er bisher für richtig hielt. Dem Verfasser erging es nicht anders.

Noch eben eine mehr „technische“ Bemerkung zu diesem Heft. Um den Gedankenfluss beim Lesen nicht zu unterbrechen, werden hier und da notwendig erscheinende Ergänzungen in Fußnoten geboten, die durch hochgestellte arabische Ziffern kenntlich gemacht sind. Darüber hinaus möchte ich solchen Lesern, denen die Materie vielleicht noch neu oder ungewohnt ist, eine weitere Hilfe bieten: An solchen Stellen, die eine gewisse Vorkenntnis von bestimmten Wahrheiten voraussetzen, wird durch hochgestellte Buchstaben auf weitere Erläuterungen hingewiesen, die sich in einem kleinen Anhang am Schluss dieses Heftes finden.

Die Bedeutung des Wortes „Taufe“

Das griechische Wort für taufen ist baptizo und bedeutet, vom christlichen Sprachgebrauch einmal abgesehen, eintauchen, untertauchen, waschen, benetzen, begießen. Dass tatsächlich die Taufe durch Untertauchen vollzogen wurde, macht die Taufe des Herrn Jesus selbst ebenso klar wie die Taufe des Kämmerers aus Äthiopien. In beiden Fällen wird von einem Heraufsteigen aus dem Wasser gesprochen (Mt 3,16; Apg 8,39).

Ich bin zutiefst überzeugt, dass die richtige Art des Taufens das Untertauchen ist. Nur so entspricht die Taufe als Bild der geistlichen Bedeutung, wie wir noch sehen werden. Doch sollten wir nicht zu viel aus dem Wort selbst machen, sollten lehrmäßig nicht zu viel darauf aufbauen, dass das Wort baptizo nur untertauchen bedeute: Es hat tatsächlich einen weit größeren Bedeutungsumfang. Es wäre gut wenn wir das für später im Auge behielten.

Die Taufe des Johannes

Wir finden im Neuen Testament mehrere Wassertaufen: die Taufe des Johannes auf den „nach ihm Kommenden“ (Mt 3,5–15), die Taufe auf Christus als den auf der Erde lebenden Messias (Joh 4,1–2) [1] und die christliche Taufe. Ein Verstehen dessen, was die Taufe durch Johannes bedeutet, stellt eine wichtige Vorstufe zum Erfassen dessen dar, was in der christlichen Taufe vorgestellt wird. Deswegen wenden wir uns kurz der ersten zu.

Die Taufe des Johannes war eine Taufe der Buße. Immer und immer wieder spricht die Schrift so von ihr (Mk 1,4; Lk 3,3; Apg 13,24; 19,4). Johannes forderte das jüdische Volk auf, „der Buße würdige Früchte“ zu bringen (Mt 3,8; Lk 3,8). Diejenigen, die bereit waren, ihre Sünden zu bekennen, taufte Johannes im Jordan (Mt 3,6), und er sagte dem Volk, dass sie an den glauben sollten, der nach ihm käme, das ist an Jesus (Apg 19,4). Der Herr Jesus machte sich mit diesem bußfertigen Überrest dadurch eins, dass auch Er sich von Johannes taufen ließ. Er hatte jedoch keine Sünden zu bekennen (denn Er stieg alsbald aus dem Wasser heraus), sondern Er wollte alle Gerechtigkeit Gottes erfüllen.[2]

Aus der Tatsache, dass der Herr Jesus inmitten des Volkes Israel einen bußfertigen, durch die Taufe gekennzeichneten Überrest anerkannte und sich mit ihm durch seine eigene Taufe einsmachte, schält sich bereits ein wichtiger Grundsatz der Taufe heraus: Sie verändert die Stellung des Getauften auf der Erde. Der gottesfürchtige Überrest nahm durch die Taufe des Johannes einen von der übrigen Nation getrennten Boden ein: Während das Volk als solches im Unglauben dahinging, warteten jene auf den Messias und bekannten ihre Sünden; sie verurteilten sich selbst und reinigten sich so von dem sündigen Zustand, in dem die Nation war. Dadurch, dass sie mit der Taufe des Johannes getauft wurden, rechtfertigten sie Gott, das heißt, sie anerkannten, dass sein Urteil in Bezug auf sie recht war (Lk 7,29). Dadurch aber waren sie bereit, den kommenden Messias zu empfangen.

Fußnoten

[1]