Fundamente des christlichen Glauben - Christian Briem - E-Book

Fundamente des christlichen Glauben E-Book

Christian Briem

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Beschreibung

In diesem Buch werden Grundlagen des Christentums beleuchtet. Es geht um vier große Themen: 1. Die Heilige Schrift – von Gott inspiriert 2. Jesus Christus – Gott und Mensch 3. Das Sühnungswerk Christi 4. Die Auferstehung

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Die Bibelstellen werden nach „Elberfelder Übersetzung“ angeführt.3. Auflage 1991© by Christliche Schriftenverbreitung, HückeswagenUmschlag: Eberhard Platte, WuppertalE-Book: Verbreitung christlichen Glaubens e.V., www.vvcg.deISBN E-Book: 978-3-89287-576-5www.csv-verlag.de

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Die Heilige Schrift - von Gott inspiriert

Die Autorität der Bibel

Nicht menschlicher Genius

Was sagt die Bibel über sich selbst?

Das Zeugnis des Neuen Testamentes über das Alte

Ist auch das Neue Testament Gottes Wort?

Alle Schrift von Gott eingehaucht

Der Prozess der Mitteilung

Inspiration mit oder ohne Verständnis des Schreibers

Göttliches und Menschliches

Verbal-Inspiration

Theorien über die Inspiration?

Übersetzungen

Freie Zitate

Unterschied zwischen Offenbarung und Inspiration

Widersprüche

Echte Schwierigkeiten

Echte Abweichungen

Jesus Christus - Gott und Mensch

Das Zeugnis des Alten Testamentes über die Gottheit Christi

Das Zeugnis der Gottheit Christi im Neuen Testament

Weitere Hinweise auf die Gottheit Christi

Die Menschheit Jesu Christi

Geist, Seele und Leib

Gott und Mensch

Das Sühnungswerk Christi

„Sühne“ im Alten Testament

Sühnung

Stellvertretung

Versöhnung

Die Auferstehung

Die Auferstehung im Alten Testament

Auferstehung betrifft den Leib

Das Evangelium und die Auferstehung Christi (1. Kor 15,1–11)

Drei große Tatsachen des Evangeliums

Das siebenfache Zeugnis Seiner Auferstehung

Wenn Christus nicht auf erweckt wäre – was dann?

Christus, die Erstlingsfrucht

Zwei Häupter – zwei Familien

Ein jeder in seiner eigenen Ordnung

Das Ende

Der letzte Feind

Der ewige Zustand

Einleitung

Wir leben in einer Zeit, in der nicht nur die Grundlagen der menschlichen Gesellschaft und Moral, sondern auch die Grundlagen des Christentums angegriffen werden. Satan, der Widersacher Gottes und der Menschen, lässt nichts unversucht, das, was noch von Gott in dieser Welt sichtbar ist, zu zerstören. Ganz besonders richtet er sein Augenmerk darauf, dem wahren Christentum den Boden zu entziehen. Er hat im Lauf seiner vieltausend-jährigen Erfahrung durchaus dazugelernt: Bekämpfte er früher die Bibel und die an sie Glaubenden offen mit Gewalt als der brüllende Löwe, so kommt er heute vielfach als Engel des Lichts mit der Bibel in der Hand, um mit geänderter Taktik das gleiche Ziel zu erreichen.

Angesichts dieses ernsten Sachverhalts liegt es uns am Herzen, auf einige der wichtigsten Grundlagen des christlichen Glaubens hinzuweisen. Natürlich können wir in Anbetracht des geringen vorgesehenen Umfanges dieser Arbeit nicht auf alle Grundlagen des Glaubens eingehen, doch möchten wir uns im nachfolgenden mit den vier wichtigsten Grundlagen beschäftigen, auf denen unser Glaube für Zeit und Ewigkeit ruhen darf[1]

„Der Glaube“ ist eine von Gott selbst benutzte Bezeichnung des wahren Christentums, des christlichen Glaubensgutes. So lesen wir im letzten Brief der Heiligen Schrift, dem Judas-Brief: „Geliebte, indem ich allen Fleiß anwandte, euch über unser gemeinsames Heil zu schreiben, war ich genötigt, euch zu schreiben und zu ermahnen, für den einmal den Heiligen überlieferten Glauben zu kämpfen.“ Es geht nicht um eine Wissenschaft, d. h. nicht um eine Kenntnis, die durch menschliche Forschungen und durch Schlussfolgerungen des menschlichen Geistes erlangt worden wäre, sondern um „den Glauben“, weil er auf Offenbarung gegründet ist, die der Glaube ergreift.

Dieses christliche Glaubensgut ist „den Heiligen überliefert“ worden; es ist nicht Gegenstand ihrer Diskussionen. Zudem ist es „einmal“ überliefert worden, d. h. in einer vollkommenen Form, die nicht der Verbesserung oder der Entwicklung bedarf. Dringender als je ist heute der Appell des Heiligen Geistes an alle Gläubigen auf der Erde, für diesen einmal überlieferten Glauben zu kämpfen. Schon damals hatten sich gewisse Menschen nebeneingeschlichen, welche die Gnade unseres Gottes in Ausschweifung verkehrten und unseren alleinigen Gebieter und Herrn Jesus Christus verleugneten (Jud 4). Wie sehr haben es daher in diesen letzten Tagen die Kinder Gottes nötig, sich auf die Grundlagen des christlichen Glaubens zu besinnen und dafür zu kämpfen! Es ist unser herzlicher Wunsch und unser ernstes Gebet zu Dem, der unser alleiniger Gebieter und Herr ist, dass die nachfolgenden Zeilen jedem gläubigen Leser zur Befestigung seines Glaubens dienen, dass sie aber auch jenen, die dem christlichen Glauben noch fern stehen und noch keine persönliche Begegnung mit dem Herrn Jesus Christus erlebt haben, helfen, zu Ihm als der Quelle des Lebens und des Glückes für Zeit und Ewigkeit zu finden.

Fußnoten

[1] Im ersten Kapitel gehen wir auf die Inspiration der Bibel, im zweiten auf das Wesen der Person Christi als Gott und Mensch näher ein. Manche wertvolle Anregung zu diesen beiden Kapiteln verdankt der Verfasser F. B. Holes Büchlein „Foundations of the Faith”. Das dritte Kapitel bringt das Sühnungswerk Christi in den drei Aspekten „Sühnung”, „Stellvertretung“ und „Versöhnung” vor uns. Das abschließende Kapitel schließlich geht auf die große Wahrheit der Auferstehung ein – diese fundamentale Wahrheit, die von vielen ungläubig belächelt wird, ohne die es aber nicht das gibt, was wir „den christlichen Glauben” nennen.

Die Heilige Schrift – von Gott inspiriert

Die Autorität der Bibel

Die Frage, ob die Bibel Autorität über den Menschen, über sein Gewissen und Leben hat, hängt entscheidend davon ab, ob dieses Buch von Gott inspiriert, d. h. eingegeben worden ist. Ist die Bibel Gottes Wort? Es gibt keine wichtigere, keine grundlegendere Frage als diese. Die Glaubensmänner des Alten Testamentes mögen kostbare Erfahrungen mit Gott gemacht haben; der Herr Jesus mag wunderbare Mitteilungen überbracht und nie dagewesene Wunder vollbracht haben; die Apostel des Herrn mögen kostbarste Offenbarungen von Seiten Gottes empfangen haben – wenn all diese Dinge uns nicht auf eine göttliche, vollkommene Weise übermittelt worden sind, so haben sie keinerlei Autorität über uns: Wir hätten nichts, was den Titel „der Glaube“ rechtfertigen könnte. Wohl hätten wir eine Sammlung interessanter Gedanken, Erinnerungen und Überlieferungen, die von Geschlecht zu Geschlecht weitergereicht werden. Aber das Ganze könnte keine Autorität über mein Gewissen haben – geradesowenig wie Goethes „Faust“. Dies eine sei von Anfang an klar herausgestellt: Ist die Bibel nicht von Gott inspiriert, d. h. von Ihm Wort für Wort eingegeben, so haben wir nichts, was „die Wahrheit“ genannt werden könnte!

Nicht menschlicher Genius

Wenn wir von Inspiration reden, so meinen wir damit nicht das, was im landläufigen Sinn darunter verstanden wird. Man mag von dem menschlichen Genius eines Goethe oder Shakespeare reden, man mag davon sprechen, dass Georg Friedrich Händel in besonderer Weise „inspiriert“ worden war, als er in erstaunlich kurzer Zeit seinen „Messias“ schuf. Aber Jesaja war nicht inspiriert wie Shakespeare, Paulus nicht wie Luther. Welcher dieser hochbegabten Männer könnte wohl je seinen Werken Worte wie diese vorangestellt haben: „So spricht der Herr...“? Mit Inspiration meinen wir also jene völlige Kontrolle, die Gott über die Schreiber der einzelnen Bücher der Bibel ausübte, so dass das, was sie niederschrieben, nach Gedanken und Worten genau das wiedergibt, was Gott sagen wollte.

Was sagt die Bibel über sich selbst?

Wir beabsichtigen nicht im geringsten, Aussprüche berühmter Menschen über die Bibel anzuführen. Es mag interessant sein zu wissen, dass Bismarck seine Bibel liebte und sie täglich las, dass er sich Randnotizen machte und ihm besonders wichtige Worte unterstrich. Aber was hilft uns das? Das kann niemals die Grundlage unseres Glaubens sein! So wollen wir uns nun zum Worte Gottes selbst wenden und hören, was es über sich selbst bezeugt! Lenken wir unser Augenmerk dabei zuerst auf jenen Teil des Wortes Gottes, der „Altes Testament“ genannt wird.

Im Alten Testament sind es vor allem drei Dinge, die uns besonders auffallen und überraschen:

In den Anfangskapiteln der Bibel werden uns Dinge berichtet, die völlig außerhalb der Beobachtungsmöglichkeit des Menschen liegen, Dinge, die eine Kenntnis voraussetzen, die auf keine andere Weise als durch Offenbarung von Seiten Gottes erlangt werden konnte, da Ereignisse beschrieben werden, die vor der Erschaffung des Menschen stattfanden. Zudem ist die Art der Sprache auffallend: Nicht jene unsichere Redeweise, die der menschlichen Spekulation eigen und angemessen ist, sondern jene ruhige und sichere Sprache absoluten Wissens – die Sprache der Wahrheit.

Wenn wir zu den historischen Büchern des Alten Testamentes kommen, so finden wir Charakterzüge, die jeder menschlichen Berichterstattung und Geschichtsschreibung völlig unbekannt sind. Wohl werden Menschen beschrieben, große Männer des Glaubens zum Beispiel, aber es sind keine Heroen, die da beschrieben werden. Abraham war ein solcher Glaubensmann von hohem sittlichen Charakter, und er wird Freund Gottes genannt; David, der große König, war ein Mann nach dem Herzen Gottes. Und doch wird uns von diesen Männern ernstes Versagen, tiefe Sünde mitgeteilt. Es werden uns gottlose Menschen beschrieben, die das Maß ihrer Sünde Vollmachten; und doch werden lobenswerte Charakterzüge selbst in den bösesten der Menschen hervorgehoben, wenn sie vorhanden waren. All diesen Lebensbeschreibungen ist eines gemeinsam: sie tragen einen erhabenen Charakter, frei von menschlichen Leidenschaften und Vorurteilen; sie spiegeln ein unparteiisches und gerechtes Urteil wider, das allein in Gott selbst gefunden wird. Ein weiterer auffallender Charakterzug der geschichtlichen Bücher ist, dass wichtige Ereignisse der Weltgeschichte entweder völlig unberührt bleiben oder nur kurzgestreift werden, während nebensächlich erscheinende Geschehnisse und Begebenheiten in beträchtlicher Breite dargestellt werden. Wir hören kaum etwas von den berühmten Pharaonen jener Tage, aber viele Kapitel werden einem einfachen Hirten, dem Patriarchen Jakob, gewidmet. So finden wir in den geschichtlichen Büchern z. B. nicht die geringste Erwähnung des großen Erdbebens, das sich in der Regierungszeit des Königs Ussija ereignete. Wir wüssten davon nichts, würde es nicht der Prophet Amos zu Beginn seines Buches (Kap. 1,1) beiläufig erwähnen (vgl. auch Sach 14,5). So können wir zusammenfassend sagen, dass die historischen Bücher nur insofern Geschichte mitteilen, wie sie zur Erleuchtung der Wege Gottes mit den Menschen notwendig ist.

Wenn wir uns den prophetischen Büchern zuwenden, so fällt uns die Direktheit ihrer Rede, ihrer Appelle auf. Da gibt es kein Zögern, kein Entschuldigen, sondern das höchst direkte und nachdrückliche „So spricht der Herr“, das in ihnen über 400mal vorkommt. Das Wort Gottes kam durch ihre Lippen, durch ihre Feder, und es wandte sich mit Macht und Autorität an die Gewissen der Menschen jener Tage. Wir wollen hier nur auf eine Stelle, stellvertretend für viele im Alten Testament, hinweisen, die sich in den letzten Worten Davids findet: „Der Geist des H

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hat durch mich geredet, und sein Wort war auf meiner Zunge“ (2. Sam 23, 2).

Das Zeugnis des Neuen Testamentes über das Alte

Wenn wir das Neue Testament aufschlagen, um darin zu forschen, was es über das Alte Testament bezeugt, so finden wir in ihm eine reiche Bestätigung der Inspiration und Autorität des Alten Testamentes.

Außerordentlich wichtige Zeugnisse von der Autorität des Alten Testamentes kommen von den Lippen des Herrn selbst. Als der Herr Jesus von dem Teufel in der Wüste versucht wird, antwortet Er ihm dreimal mit den Worten: „Es steht geschrieben“ (Mt 4,4.7 u. 10); und jedes Mal zitiert er aus dem 5. Buch Mose. Auch war Er nicht gekommen, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen, sondern Er war gekommen zu erfüllen (Mt 5, 17). Zu den Emmaus-Jüngern sprach Er die Worte: „Musste nicht der Christus dies leiden und in seine Herrlichkeit eingehen? Und von Moses und von allen Propheten anfangend, erklärte er ihnen in allen Schriften das, was ihn betraf“ (Lk 24, 26. 27). Und im 44. Vers desselben Kapitels bestätigt der Herr, dass in dem Gesetz Moses' und den Propheten und Psalmen von Ihm geschrieben stand. In Johannes 5, 46 und 47 stellt Er als der abhängige Mensch in gewissem Sinn die Autorität der Schriften über die Seiner eigenen Worte und sagt: „Denn wenn ihr Moses glaubtet, so würdet ihr mir glauben, denn er hat von mir geschrieben. Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie werdet ihr meinen Worten glauben?“

Wiederholt bestätigen auch die Schreiber der Evangelien, die Evangelisten, die Autorität des geschriebenen Wortes des Alten Testamentes, Indem sie auf die Erfüllung seiner Aussagen hinweisen und immer wieder Ausdrücke wie „damit die Schrift erfüllt würde“, „damit erfüllt würde, was von dem Herrn geredet ist durch den Propheten“ usw. benutzen (Joh 19, 36; Mt 2,15).

Auch in den Briefen des Neuen Testamentes wird klar die Inspiration der Schriften des Alten Testamentes hervorgehoben und bestätigt. Von Timotheus sagt Paulus, dass er von Kind auf die Heiligen Schriften kenne, und fährt dann fort zu sagen: „Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nütze zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit“ (2. Tim 3,16). Auch Petruszeigt in seinem ersten Brief, dass der Geist Christi in den Propheten des Alten Bundes geredet hatte (Kap. 1, 10–12), und in seinem zweiten Brief besteht er darauf, dass heilige Männer Gottes geredet hätten, getrieben vom Heiligen Geist (Kap. 1,21).

Auch in der Apostelgeschichte, dem letzten geschichtlichen Buch des Neuen Testamentes, finden wir wiederholt Zitate des Alten Testamentes. Schon im ersten Kapitel führt Petrus in Bezug auf Judas Iskariot zwei Schriftstellen aus den Psalmen an und sagt: „Brüder, es musste die Schrift erfüllt werden, die der Heilige Geist durch den Mund Davids vorhergesagt hat über Judas.“ In der ersten christlichen Rede nach der Ausgießung des Heiligen Geistes zu Pfingsten zitiert Petrus den Propheten Joel und drei verschiedene Psalmen, um die Erfüllung der Weissagungen bezüglich der Ausgießung des Heiligen Geistes und des Todes, der Auferstehung und der Auffahrt Christi darzulegen. Im 3. Kapitel redet er von den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, „von welchen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von jeher geredet hat“ (V. 21). In Kapitel 4,24 und 25 wird gesagt, dass „Gott“ es gewesen sei, der den 2. Psalm durch den Mund Seines Knechtes David geredet habe. Abschließend für das Zeugnis des Petrus in der Apostelgeschichte möchten wir auf seine Rede in Cäsarea hinweisen, wo er von dem Herrn Jesus als dem von Gott verordneten Richter der Lebendigen und der Toten spricht: „Diesem geben alle Propheten Zeugnis, dass jeder, der an ihn glaubt, Vergebung der Sünden empfängt durch seinen Namen“ (Apg 10,43).