Glücklich leben als Christ - Christian Briem - E-Book

Glücklich leben als Christ E-Book

Christian Briem

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Beschreibung

Über den Weg zum Glück haben die Menschen verschiedene Vorstellungen. Die Bibel aber kennt nur einen Weg: Christus. Damit wäre die Frage, wie man als Kind Gottes glücklich leben kann, eigentlich beantwortet. Aber wie sieht das im praktischen Leben eines Christen aus? Das erste Kapitel des zweiten Petrus-Briefes ist besonders geeignet, Antworten auf diese Frage zu finden.

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Seitenzahl: 105

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Die Bibelstellen des Alten Testaments werden nach der im R. Brockhaus Verlag, Wuppertal, erschienenen „Elberfelder Übersetzung“ in nicht revidierter Fassung angeführt, die Stellen aus dem Neuen Testament nach der überarbeiteten Fassung der „Elberfelder Übersetzung“.© 2001 by Christliche Schriftenverbreitung, HückeswagenUmschlaggestaltung: E. Platte, WuppertalGesamtherstellung: BrockhausDruck, DillenburgPrinted in GermanyISBN E-Book: 978-3-89287-302-0

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Zwei Namen und zwei Titel

Ein kostbarer Glaube

Wahre christliche Erkenntnis

Göttliche Kraft

Das Wirken Gottes

Das Ziel Gottes

Die göttliche Berufung

Teilhaber der göttlichen Natur

Dem Verderben entflohen

Merkmale eines Lebens im Glauben

Fleiß und Errettung

Der Glaube und seine Früchte

Tugend

Erkenntnis

Enthaltsamkeit

Ausharren

Gottseligkeit

Bruderliebe

Liebe

„Diese Dinge“

Wenn >diese Dinge< vorhanden sind

Wenn >diese Dinge< fehlen

Geistliche Blindheit

Ein folgenschweres „Vergessen“

Was wir „fest machen“ sollen

Der Eingang in das ewige Reich

Aufwecken der Gesinnung - durch Erinnerung

Das Ablegen der >Hütte<

Nicht Fabeln, sondern göttliche Offenbarung

Auf dem heiligen Berg

Das prophetische Wort

Das Licht der >Lampe<

Das Licht des >Tages<

Das Licht des >Morgensterns>

Einleitung

Sollte es einen Menschen geben, dem nichts daran liegt, glücklich zu sein? Kaum vorstellbar. Doch über den Weg zum wahren Glück haben die Menschen durchaus verschiedene Vorstellungen. Die Heilige Schrift aber kennt nur einen Weg: Christus.

Aus diesem Grund wäre die Frage, wie ein Kind Gottes glücklich leben kann, eigentlich rasch beantwortet. Der Gläubige hat Christus und damit alles, was ihn glücklich machen kann. Wozu dennoch weiter darüber reden?

Nun, der Genuss der Gemeinschaft mit Gott kann leicht gestört werden. Deswegen räumt das Wort Gottes unserer Frage einen weiten Raum ein. Von vielen Seiten wird sie beleuchtet, von unterschiedlichen Blickwinkeln aus gesehen. Das Ergebnis ist schließlich immer dasselbe: Ohne Christus gibt es kein Glück. Dieser Erkenntnis wird kaum ein wahrer Christ widersprechen wollen. Und doch – in der Praxis unseres Lebens beachten wir sie oft nicht. Das ist auch der Grund dafür, dass selbst erlöste Kinder Gottes nicht immer wirklich glücklich sind.

Unter den vielen Stellen des Neuen Testaments, die wir für unseren Gegenstand heranziehen könnten, kann ich mir kaum einen Abschnitt vorstellen, der uns in dieser Beziehung mehr zur Betrachtung einladen würde, als das erste Kapitel des zweiten Petrusbriefes. Vor allem die ersten elf Verse des Kapitels scheinen mir geeignet, darin Antworten auf die uns beschäftigende Frage zu finden. Dabei kommt uns ein Umstand besonders zu Hilfe: Petrus ist in dem, was er unter der Inspiration des Heiligen Geistes sagt, durchweg praktisch. Während andere Schreiber des Neuen Testaments die christliche Wahrheit im Einzelnen vorstellen, es zum Teil sogar recht abstrakt tun (wie Johannes), bleibt Petrus stets praktisch. Und die Frage der Verwirklichung unseres Glücks in Christus ist letztlich eine Sache der Praxis, nicht allein der Belehrung. Was nützt die höchste Lehre, wenn sie uns nicht zu einem gottesfürchtigen Verhalten führt? Deswegen spricht ein anderer Apostel, Paulus, von „der Lehre, die nach der Gottseligkeit ist“ (1. Tim 6,3).

So wollen wir uns mit der Hilfe Gottes den einzelnen Versen des genannten Abschnitts zuwenden und sehen, was sie uns im Blick auf unsere Frage zu sagen haben. Wir werden vielleicht überrascht darüber sein, wie hinter oft schwierig klingenden Worten recht grundlegende praktische Hinweise verborgen sind.

Zwei Namen und zwei Titel

Zuerst stellt sich der Schreiber, der Gewohnheit seiner Tage folgend, seinen Lesern vor:

„Simon Petrus, Knecht und Apostel Jesu Christi“ (Vers 1).

Im Gegensatz zu seinem ersten Brief, wo er sich einfach „Petrus, Apostel Jesu Christi“ nennt, stellt er hier seinem neuen Namen >Petrus< den alten Namen >Simon< voran. Als der Herr Jesus einmal Seine Jünger fragte, was die Menschen von Ihm, dem Sohn des Menschen, hielten, hatte Simon Petrus das hohe Bekenntnis abgelegt: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.“ Daraufhin hatte der Herr ihm einen neuen Namen gegeben: >Petrus<, das ist >Stein< (Mt 16,18). War es nicht ein Ehrenname? Und doch liebte es Petrus, auch seinen alten Namen anzugeben. Er war sich dessen bewusst, dass er ein Gegenstand der göttlichen Barmherzigkeit geworden war. Die Barmherzigkeit Gottes hatte sich ihm zugewandt und aus einem >Simon< einen >Petrus<, einen lebendigen Stein, gemacht.

Ist es nicht bezeichnend, dass der auferstandene Herr den Apostel Petrus am See von Tiberias in Seinen erforschenden Fragen dreimal mit „Simon“ anredet und dazu noch seine menschliche Herkunft angibt: „Sohn Jonas“ (Joh 21,15–17)? Ach, dieser Jünger hatte seinen Herrn dreimal verleugnet. Nur der alte >Simon< war zu solch einer scheußlichen Tat fähig. Manche versteckte Hinweise in seinen Briefen zeigen, dass er sein Versagen nie vergessen hat, sich aber der vergebenden Barmherzigkeit Gottes sicher war.

Das ist auch von uns allen wahr, sofern wir eine neue Geburt erlebt haben. Wenn wir dabei auch nicht buchstäblich einen neuen Namen bekommen haben, so sind wir doch neue Menschen geworden und in neue Beziehungen gekommen. Und hier haben wir einen ersten Grund für unser Glücklichsein. Diese Beziehungen sind im Herrn begründet, und sie sind göttlich und von ewigem Bestand. Als aus Gott Geborene sind wir nicht nur mit der Quelle des Lebens verbunden, sondern auch untereinander. So sind wir fähig, Gott zu lieben und einander zu lieben. Aber das ist mehr das Thema von Johannes. Einst waren wir fern von Gott, Sünder. Jetzt sind wir Ihm als geliebte Kinder nahe gebracht. Dennoch bleibt die Frage an uns: Sind wir uns dieser neuen, in Gott geknüpften Beziehungen bewusst? Nur wenn das der Fall ist, sind wir darin auch glücklich.

Vielleicht ist unter meinen Lesern jemand, der nach Glück sucht, aber noch keinen >neuen Namen< erhalten hat. Mach es doch, wie Petrus es einst tat, und lass dich von der Gnade Gottes überwältigen! Sie hatte ihn am Anfang seiner Bekanntschaft mit dem Herrn zu dem Bekenntnis geführt: „Geh von mir hinaus, denn ich bin ein sündiger Mensch, Herr“ (Lk 5,4–11). Wenn du Ihm dein Herz öffnest und Ihm all deine Sünden-Not sagst, wird Er dir Frieden mit Gott schenken und auch dich in Beziehungen zu Sich und zu den Kindern Gottes bringen, wie sie köstlicher nicht sein können. Das ist der erste Schritt zu wahrem Glück. Ungezählte haben ihn im Glauben getan und nie bereut.

Der Schreiber unseres Briefes bekleidete darüber hinaus ein Amt, das wir nie mit ihm teilen können:  Er war ein Apostel Jesu Christi. Er gehört zu denen, die den Herrn Jesus gesehen haben und Zeugen Seiner Auferstehung geworden sind (Apg 1,21.22; 1. Kor 9,1). Diese Gruppe von Männern hat Gott benutzt, um die Grundlage des Christentums zu legen (Eph 2,20). Später in seinem Brief verweist auch Petrus auf sie und nennt sie >eure Aposteh (Kap. 3,2).

Doch ist es nicht bezeichnend, dass Petrus dem Titel >Apostel< erneut einen anderen Titel voransetzt, den Ausdruck >Knecht< oder >Sklave<? Wie Paulus, Judas und Johannes rühmt auch er sich dessen, ein Knecht Jesu Christi zu sein. Er erachtete es als ein Vorrecht, in Gehorsam und Unterwürfigkeit seinem Herrn und Meister zu dienen. Was Johannes angeht, so verschweigt er im Allgemeinen in seinen Schriften seinen Namen. Nur im letzten Buch der Bibel, der >Offenbarung Jesu Christi<, gibt er sich direkt als meinen Knecht Johannes< zu erkennen (Off 1,1).

Hatte nicht der Heiland selbst in unnachahmlicher Weise gezeigt, was und wer der wahre >Knecht Jehovas< ist (Jes 42,1–4; Mt 12,18–21)? Er war in Knechtsgestalt auf diese Erde gekommen, nicht um bedient zu werden, sondern um zu dienen und Sein Leben zu geben als Lösegeld für viele (Phil 2,7ff; Mt 20,28). Ist uns schon einmal bewusst geworden, dass der Herr Jesus durch Sein Sterben am Kreuz uns den größten Dienst erwiesen hat, den wir uns denken können? Aber auch heute dient Er uns, wäscht uns die Füße und verwendet sich für uns, ist unser Sachwalter (Joh 13; Röm 8,34; Heb 7,25; 9,24; 1. Joh 2,1). Jeder dieser Dienste ist von unschätzbarem Wert. Ohne sie würden wir die „Wüstenreise“ nicht überstehen. Und was sollen wir dazu sagen, dass Er auch in der Herrlichkeit des Himmels „hinzutreten und sie bedienen“ wird (Lk 12,37)? Durch diesen Dienst wird Er uns befähigen, die Herrlichkeiten des Vaterhauses zu genießen. Unendliche Gnade! Und hat Er einmal in Seinem Reich alles in Übereinstimmung gebracht mit Seinem Vater, dann wird der Sohn das Reich dem Gott und Vater übergeben (es wird nicht von Ihm genommen werden) und wird für alle Ewigkeit selbst Dem unterworfen sein, der Ihm alles unterworfen hat (1. Kor 15,24–28).

Sollte es uns schwerfallen, solch einem Herrn zu dienen? Und liegt hierin nicht auch ein Teil unseres Glückes verborgen? Gewiss ist es nicht der Dienst an sich, der glücklich macht, sondern vielmehr Der, dem wir dienen. Dennoch gibt es für uns kaum ein größeres Vorrecht, als Ihm schon hier auf der Erde in Hingabe des Herzens zu dienen. In göttlicher Sicht gibt sich wahre „Größe“ darin zu erkennen, dass man wahrer „Diener“ ist (Lk 22,27).

Ein kostbarer Glaube

Obwohl Petrus sich mit seinem zweiten Brief an dieselben Empfänger richtet wie mit dem ersten, redet er sie hier anders an. Im ersten Brief sieht er die Gläubigen, die aus dem jüdischen Volk kamen, als „Fremdlinge von der Zerstreuung“. Tatsächlich waren sie in zweifacher Hinsicht Fremdlinge. Einerseits waren die als zerstreut unter den Nationen lebenden Juden Fremdlinge; und andererseits waren sie auch dadurch, dass sie an den Herrn Jesus geglaubt hatten, im Blick auf ihr eigenes Volk, das Ihn ablehnte, zu Fremdlingen geworden. So brauchten sie Tröstung und Stärkung auf dem Weg durch die Fremde. Petrus gibt sie ihnen (und uns) mit seinem ersten Brief.

Aber nun sieht der Apostel eine andere Aufgabe vor sich. Er weiß, dass das Ablegen seiner Hütte bald geschehen wird. Um seinen ihm vom Herrn anvertrauten Auftrag „Stärke deine Brüder“ zu vollenden, schreibt er diesen zweiten und letzten Brief an sie. Er will sie noch einmal an wichtige Dinge erinnern (Kap. 1,12), will sie befähigen, sie sich ins Gedächtnis zu rufen (Vers 15), und er will ihre lautere Gesinnung durch Erinnerung aufwecken (Kap. 3,1). Und so wählt er eine Anrede, die diesem Ziel angemessen ist, und sagt:

denen, die einen gleich kostbaren Glauben mit uns empfangen haben durch die Gerechtigkeit unseres Gottes und Heilandes Jesus Christus“ (Vers 1).

Köstliche Beschreibung eines Christen! Die Empfänger seines Briefes waren solche, die mit ihnen, den Aposteln und den in Jerusalem wohnenden Gläubigen, einen gleich kostbaren Glauben empfangen hatten. Petrus hebt das Wort >kostbar<. Er spricht in seinem ersten Brief von dem kostbaren Blut Christi (Kap. 1,19), von dem kostbaren Stein (Kap. 2,4.6) und davon, dass uns, den Glaubenden, die Kostbarkeit Christi zugänglich gemacht worden ist (Vers 7). Und hier im zweiten Brief nennt er den Glauben kostbar und einige Verse weiter die Verheißungen (Vers 4). Wenn Gottes Wort, das mit schmückenden Beifügungen eher sparsam umgeht, etwas als kostbar bezeichnet, dann ist es das auch.

Was haben wir nun unter dem kostbaren Glauben zu verstehen? Offenbar redet Petrus von dem christlichen Glauben im Gegensatz zum Judentum – von dem christlichen Glaubensgut also. Es geht hier, wie auch in Judas 3 und 20, um das, was geglaubt wird. Gott hat sich in Seinem Sohn Jesus Christus – wir können auch sagen: im Christentum – vollkommen offenbart. In diesen Glaubensbereich waren die jüdischen Gläubigen „durch die Gerechtigkeit Gottes“ gelangt.

Ehe wir uns näher mit dieser interessanten Ausdrucksweise befassen, möchte ich bemerken, dass die christliche Wahrheit nur im Glauben an den Herrn Jesus erfasst werden kann, wie Er es einst Seinen Jüngern gesagt hat: „Ihr glaubt an Gott, glaubt auch an mich!“ (Joh 14,1). Sie sollten Ihn nicht leiblich besitzen, sondern im Glauben. Auf diese Weise sollten sie sich Seiner und alles dessen erfreuen, was mit Ihm verbunden ist. Und das ist charakteristisch für die ganze Epoche der Gnade. Wir besitzen alles durch den Glauben an Ihn – jede christliche Wahrheit, jede geistliche Segnung. Er ist ihr Mittelpunkt, Er ist der Inhalt des Glaubens. Deswegen ist dieser Glaube auch gleich kostbar, ob nun ein Apostel ihn geschenkt bekam oder ein einfacher Christ. Eine andere Frage ist es allerdings, ob uns das christliche Glaubensgut auch persönlich kostbar ist. Genießen wir es? Sind wir bereit, dafür einzutreten, wenn es in Frage gestellt wird?

Und noch eins ist wichtig: Man kann den Glauben (als Glaubensgut) nicht von dem persönlichen Glauben (als einer sittlichen Tugend) trennen. Wir unterscheiden wohl diese beiden Seiten des Glaubens, aber sie gehören zusammen. Wenn es nichts zu glauben gibt, nützt der persönliche Glaube nichts; und wenn der persönliche Glaube nicht tätig ist, können die Dinge des Glaubens nicht erfasst werden. So bedingt eins das andere.