Die Dämonenjägerin - Krystan Knight - E-Book

Die Dämonenjägerin E-Book

Krystan Knight

0,0
3,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Es war einmal ein dunkler Zauberer. Sein Blick huschte über den Altar, auf dem die Jungfrau im weißen Kleid lag. Ihr Blut soll einen Dämon beschwören. Die Klinge in seiner Hand ritzte über die blasse Haut, während er beschwörende Formeln murmelte. Es war einmal eine Frau, so schön und verführerisch, dass sie jeden Mann in ihren Bann ziehen konnte. Sie war eine Sukkubus, die ein feines Gewebe aus Lust und Leid über die Menschen legte. In dieser Welt voller diabolischer Mächte ist es an der jungen Dämonenjägerin Fey gegen das Böse zu kämpfen. Oft muss sie alleine in die Schlacht gegen Teufel und Dämonen ziehen. Sündige Wesen voller Leidenschaft, die dem Chaos und der Finsternis huldigen. Es ist ein ständiger Wettstreit auf Leben und Tod. Doch die eigentliche Gefahr für die Dämonjägerin lauert in ihrem eigenen Herzen, das für den verführerischen Vampir Vincent schlägt. Ihre eigene Jungfräulichkeit hat sie bereits an ihn verloren. Wird es ihm nun gelingen, sie mit sich in die Finsternis zu ziehen?

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Krystan Knight

Die Dämonenjägerin

Eine erotische Fantasyerzählung

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

EPISODE 1: DIE JÄGERIN ERWACHT

Das weiße Kleid zerriss an den Dornen. Ihre nackten Füße huschten über den Waldboden. Sie versuchte, ihren Verfolgern zu entkommen. Panische Angst stand der jungen Novizin ins Gesicht geschrieben. Immer wieder drehte sie ihren Kopf. Im Unterholz ahnte sie das Böse, das ihr folgte.

 

Das Mädchen wusste nicht, wer die Wesen waren, die die Tempeltore aufgebrochen hatten. Die Sonne war über den Bergen des Alturi Gebirges untergegangen, als das Unheil über die Gemeinschaft hereingebrochen war. Fey, die als Buße den Pferdestall ausmisten musste, hatte die Schreie der anderen Mädchen nur aus der Ferne gehört.

 

Rasch war sie zur Zitadelle geeilt, doch auch das Heiligste des Hains bot keinen Schutz vor den Kreaturen der Hölle. Rasilia, die Meisterin des Konvents, lag bereits im Sterben, als das Mädchen sie erreichte. Der zu Staub zerfallene Kadaver ihres Mörders lag neben der Priesterin, die für Fey Mutter und Lehrerin gewesen war. Mit dem letzten Atemzug drückte Rasilia ihr das Heilige Buch und ihren Dolch in die Hand.

 

„Flieh und rette dich, meine Tochter“, waren Rasilias letzte Worte. Seitdem war Fey auf der Flucht.

 

Pechschwarze Nacht lag über dem Wald. Kein Stern schien mehr Fey auf ihrem Weg noch Licht zu spenden. Nur der brennende Tempel warf seinen rötlichen Schimmer nach ihr. Es reichte kaum, um einen sicheren Weg zwischen den Bäumen zu finden. Immer wieder streifte die Novizin Äste und Rinde. Zahlreiche Kratzer und Schnitte waren die Folge.

 

Der Dolch und das Buch waren alles, was sie bei sich hatte. Beides umklammerte sie so fest, als würde ihr Leben davon abhängen. Das Buch? Es war der der Schatz des Konvents. Ein Erzmagier hatte die Zeilen in grauer Vorzeit den Priesterinnen zur Verwahrung gegeben. Damals war dieser Ort noch ein Konvent von Kriegerinnen. Damals, in der alten Zeit, als die Menschen noch an die alten Götter glaubten.

 

Fey konnte die Zeilen nicht lesen, doch sie wusste instinktiv, dass die Angreifer hinter ihm her waren. Sie musste es beschützen. Doch wie sollte sie das schaffen? Die Novizen des Konvents hatten kaum eine Kampfausbildung. Die meisten Übungen waren in den Jahrhunderten des Friedens zu einem laschen Ritual verkommen, welches meist unter dem Gekicher der jungen Anwärterinnen vollzogen wurde. Jetzt offenbarte sich die fatale Schwäche der Wächterinnen, zu denen nun auch Fey gehörte. Ohne Ausdauer und ungeübt im Umgang mit Waffen war sie eine leichte Beute für jene, die nach dem geheimen Schatz suchten.

 

Die Lungen des Mädchens brannten wie Feuer. Schweißperlen flossen ihr über die Stirn. Hinter ihr knackte es laut im Unterholz. Erschrocken drehte Fey sich im Laufen um. Erschöpfung lähmte ihre Gedanken und so übersah das Mädchen einen Baum, gegen den sie mit dem Rücken prallte. Schmerz jagte durch ihren geschundenen Körper. Sie ließ den Dolch fallen.

 

Da war es. Zwischen zwei pechschwarzen Bäumen tauchten glühend rote Augen auf. Zuerst konnte Fey nur ein Paar erkennen. Ein Schatten trat auf die Lichtung und das Mädchen ahnte, dass es einer der Angreifer war, die ihre Welt vernichtet hatten. Ja, der Konvent und die Tempelanlage waren ihre Welt gewesen. Sie war dort aufgewachsen und für sie war dieser Ort alles, was sie bis dahin kennengelernt hatte.

 

„Gib mir das Buch!“, herrschte sie eine rauchige Stimme an. „Das Buch ist alles, was ich will. Gib es mir, und ich lasse dich am Leben.“

 

Der Dämon musterte sie, doch Fey hielt seinem Blick stand. Mit letzter Kraft presste sie das Buch an ihre nackte Brust. Sie war nur eine Novizin und wusste nicht wie man kämpft, auch wenn Rasilia sie immer als etwas ganz Besonderes gesehen hatte. Fey glaubte nicht daran. Vielleicht war dies der größte Fehler der Meisterin gewesen, als sie vor 15 Jahren ein elternloses Findelkind aufgenommen hatte. Jetzt würde dieses Kind bei der wichtigsten Aufgabe ihres Lebens versagen. Sie würde dabei versagen, das Heilige Buch zu beschützen.

 

„Gib mir das Buch“, wiederholte der Dämon. „Gib mir endlich das Buch, dann werde ich dir helfen und alles wird gut werden.“

 

Seine von unterschwelliger Grausamkeit belebte Stimme ließ Fey zusammenfahren. Sie fühlte die Finsternis in seinen Worten. Falschheit und Lüge. Sie musste an ihre Ziehmutter denken, wie sie sterbend vor dem Altar lag. Dutzende kleiner Wunden hatten ihren einst so zeitlos schönen Körper entstellt. Tiefe Schnitte von Klauen. Klauen, wie sie auch der Dämon hatte, der nun immer näher kam.

 

Mit dem Mut der Verzweiflung sammelte sie alle Kräfte. Gerade als sie zur Flucht ansetzte, erhellte ein 15 Fuß langer Flammenstrahl die Lichtung. Das Mädchen ließ sich vor Schreck fallen. Ein ohrenbetäubendes Raunen fuhr Fey durch Mark und Bein. Das Unterholz entzündete sich und schloss das Mädchen in einem Kreis aus lodernden Flammen ein, die die Nacht zum Tag machten. Jetzt konnte Fey den Urheber dieses Infernos erkennen. Ein Höllenhund, eine magische Bestie von der Größe eines ausgewachsenen Bären, trat auf die Lichtung.

 

Auch den Dämon konnte sie erkennen. Eine hochgewachsene, knochige Gestalt mit dunkelroter Haut. Das Licht der Flammen glänzte auf ihr und erinnerte Fey an eingetrocknetes Blut. Die gehörnte Bestie schritt auf sie zu. Das nur noch in Fetzen gehüllte Mädchen starrte ihn an. Sie wusste, dass sie nicht entkommen konnte und hielt doch das heilige Buch beschützend an ihre Brust gepresst.

 

„Gib auf meine kleine Priesterin“, flüsterte der Dämon und kniete sich nieder. „Komm, reich mir das Buch und ich werde ganz lieb zu dir sein.“

 

Fey konnte seinen heißen, schweren Atem auf ihrer Wange spüren. Seine Hand tastete nach dem Körper des Mädchens und fühlte ihre nackte Haut. Fey war vor Angst wie versteinert. Leicht hätte der Koloss ihr das Heilige Buch aus der Hand reißen können. Jedoch ließ sich der Gehörnte Zeit und wanderte mit der Hand stattdessen über die zarte Haut des Mädchens, er war wie alle Dämonen, er liebte das Spiel mit der Angst. Das Katz und Maus Spiel hatte begonnen, als er die Panik in ihrem Herzen spürte. Er würde sie quälen und ihr keinen Ausweg lassen.

 

„Du bist so wunderschön. Ich will alles sehen, was du vor mir verbirgst, Mädchen“, flüsterte der Dämon und mit einem Ruck riss er ihr den Rest des Kleides vom Leib. Fey stieß einen erstickten Schrei aus. Eine Klauenhand legte sich an ihre Kehle. Sie spürte den Druck an ihrem Hals. Ein ersticktes Röcheln entkam dem Mädchen, welches die Augen schloss, um das Monster nicht weiter ansehen zu müssen.

 

Das leise Knurren des Höllenhunds war zu hören. Das Tier schlich um seinen dämonischen Herrn und seine menschliche Beute herum. Aufmerksam betrachtete der Höllenhund das Mädchen und beleckte seine gewaltigen Reißzähne. Der Hunger spiegelte sich in seiner Miene.

 

Fey spürte, wie der Dämon ihre Hand packte und sie von ihrer Brust löste. Immer wieder murmelte er beruhigende, verschwörerisch klingende Worte. Falsche Sicherheit, die ihr Verstand herbeisehnte, auch wenn ihr Wesen dagegen rebellierte. Sie wusste, dass diese Kreatur der Finsternis nur Unheil im Sinn hatte. Er war eine Kreatur des Chaos, böse durch und durch.

 

Die Hand des Monsters tastete nun nach ihrer Brust. Sie spürte seine Klauen. Er gierte nach ihrem jungfräulichen Fleisch. Mit quälender Langsamkeit berührte der Dämon jede Stelle ihrer jungen Weiblichkeit und erregte damit ihren Ekel und Zorn. Sie wollte das nicht, auch wenn ihre Brustwarzen steif unter der feuchten Berührung seiner langen Zunge wurden.

 

Er drückte sie zu Boden und wollte sie in jene devote Stellung bringen, die Frauen seit jeher annehmen, wenn ein Mann sie mit Gewalt fordert. Haltsuchend ruderte Fey mit den Händen ihrer freien Hand über den Boden. Ihre Finger bekamen das Messer von Rasilia zu fassen, welches sie zuvor fallen gelassen hatte. Neuer Mut durchflutete sie mit einem Mal. Es war nur ein Hoffnungsfunke. Besser im Kampf sterben, als sich wehrlos von einem Dämon missbrauchen zu lassen. Mit aller Kraft versuchte sie, nach ihm zu stechen.

 

Der Dämon gab ihr keine Chance, sondern packte ihre beiden Handgelenke. „Kämpf nur, kleine Wildkatze. Am Ende gewinne ich“, hauchte er ihr ins Ohr. Der Griff um ihr Handgelenk verstärkte sich und Fey hatte das Gefühl, der Hüne würde ihr die Knochen brechen, doch noch gab sie nicht auf. Noch hielt die Novizin das Heilige Buch und den Dolch mit den Händen fest umklammert.

 

Fey spürte, wie sich die Krallen des Monsters in ihre Haut vergruben und stieß einen gequälten Schrei aus. Es war ein Laut, der dem Dämon ein ekstatisches Stöhnen entlockte. Ihr Schmerz war seine Lust. Ihre Erniedrigung erregte seine Sinne. Ihre Unterwerfung war sein Höhepunkt, den er erreichen wollte.

 

Das Blut des Mädchens tropfte über den Einband des Heiligen Buches und benetzte die Seiten. Ein unscheinbares Glimmen ging von den Stellen aus, wo sich ihr Lebenssaft mit der magischen Schrift vereinte. Weder der Dämon noch sein Opfer bemerkten das seltsame Ereignis.

 

Plötzlich spürte Fey ein seltsames Kribbeln in ihrer Hand. Ein Schauer aus ungekannter Energie durchflutete ihren Körper. Eine Kraft und Entschlossenheit, wie sie das Mädchen niemals zuvor besessen hatte, überwältigte sie. All der aufgestaute Zorn, die Wut und die Verzweiflung entluden sich in einer einzigen Bewegung.

 

Fey riss ihren Dolcharm los und stieß zu. Mit einem Ruck rammte sie das lange Messer aus kaltgeschmiedetem Eisen in die Brust des Dämons, der sich gerade zwischen ihre Schenkel pressen wollte. Ein schauriger Schrei hallte über die Lichtung, als der Dämon sich aufbäumte. Ungläubig starrte er auf die Klinge, die sich bis zum Heft in seinen Leib geschoben hatte. Dann, mit einem Schlag, entlud sich seine gewaltige dämonische Energie. Bläuliche Blitze zuckten über seinen Körper und wandelten diesen binnen eines Herzschlags zu einer harmlosen Statue aus Anthrazit.

 

Göttliche Kraft durchströmte  Körper und Geist des Mädchens. Bilder und Erinnerungen aus längst vergangenen Generationen erwachten zu neuem Leben. Leuchtender Glanz glitt über ihre Haut.

 

Fey rang nach Luft und kämpfte sich auf die Beine. Sie wusste nicht, was genau gerade geschehen war, doch der Höllenhund schien ebenso verwirrt zu sein. Lauernd schlich die Bestie um das Mädchen, welches gerade seinen Meister vernichtet hatte. Fey spürte immer noch die Kraft in sich, die ihr gerade beigestanden hatte. Ihr Körper zitterte, es war aber keine Angst, die sie erschauern ließ, nein es war etwas magisches, etwas, dass Jahrhunderte lang in den Seiten eines Buches geschlummerte hatte.

 

Jetzt war dieses Etwas erwacht. Eine unbekannte Magie, die sich mit ihrem Wesen vereint hatte. Der Glaube an die Gerechtigkeit und das Gute, die Prinzipen, die ihr Rasilia von Kindheit an beigebracht hatte, machte sie stark und schützte sie. Das Monster schien nicht in der Lage, sie anzugreifen, sondern wartete ab.

 

Für Fey war dies die Gelegenheit, ihre Gedanken zu ordnen. Sie blickte auf den Dolch, der immer noch im Leib des Dämons steckte. Mit sicherem Griff packte sie die Waffe und zog sie aus seinem Leib. Sofort begann die sterbliche Hülle des Monsters zu zerfallen, als wäre sie aus Asche geformt. Das Mädchen richtete den kaltgeschmiedeten Stahl auf den Begleiter des Dämonen.

 

„Verschwinde!“, zischte die Novizin.

 

Der Höllenhund betrachtete das nackte Mädchen immer noch unsicher. Die letzte Entschlossenheit des Monsters schien zu fehlen, denn statt mit seinen gewaltigen Klauen oder seinem feurigen Atem auf die Kleine loszugehen, tastete sich das Untier fast behäbig an Fey heran.