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Was, wenn Sie nur noch einen Schritt vom Durchbruch entfernt sind? Dieses inspirierende Buch erzählt die fesselnde Geschichte eines jungen Unternehmers, der kurz vor dem Scheitern steht – bis eine Reihe unerwarteter Begegnungen mit erfolgreichen Persönlichkeiten sein Leben verändert. Er lernt von ihnen, Herausforderungen in Chancen zu verwandeln, seine persönliche Erfolgsformel zu entdecken und niemals aufzugeben. Basierend auf den zeitlosen Prinzipien von Napoleon Hills Bestseller „Think and Grow Rich“ zeigt dieses Buch, wie Sie mit Leidenschaft, Talent und Beharrlichkeit außergewöhnlichen Erfolg erreichen können. Erfolgsautorin Sharon L. Lechter und Motivationsredner Greg S. Reid vermitteln kraftvolle Strategien, mit denen Sie Ihre Ziele verwirklichen können – ein klarer Leitfaden für persönliches, finanzielles und berufliches Wachstum. Sind Sie bereit, den letzten Schritt zu gehen? Ihr Erfolg wartet auf Sie!
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Seitenzahl: 361
Veröffentlichungsjahr: 2025
Sharon L. Lechter & Dr. Greg S. Reid
mit der Napoleon Hill Foundation
Die deutsche Ausgabe von
Three Feetfrom Gold
Weshalb dein größter Erfolg hinter deinem härtesten Hindernis verborgen liegt – und wie du die Kraft findest, nie aufzugeben.
Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über dnb.dnb.de abrufbar.
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Die im Buch veröffentlichten Empfehlungen wurden von Verfasser und Verlag erarbeitet und geprüft. Der Inhalt dieses Buches beruht ausschließlich auf den persönlichen Erfahrungen des Autors und erhebt keinen wissenschaftlichen Anspruch. Die benutzten Begrifflichkeiten sind wertfrei. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Ebenso ist die Haftung des Verfassers bzw. des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ausgeschlossen.
1. Auflage 2025© 2025 Deutscher Wirtschaftsbuch Verlag,Deutscher Wirtschaftsbuch Verlag GmbH, Christoph-Rodt-Straße 11, 86476 Neuburg an der Kammel www.deutscherwirtschaftsbuchverlag.comAlle Rechte vorbehalten.
Copyright © 2009 By The Napoleon Hill Foundation
Die englische Ausgabe erschien 2020 unter dem Titel Three Feet From Gold bei Sound Wisdom.
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Auch wenn eine gendergerechte Sprache wünschenswert ist, gibt es aus Sicht des Verlages bisher keine befriedigende, gut lesbare Lösung. Der leichten Lesbarkeit zuliebe haben wir des Öfteren von der Doppelung männlicher und weiblicher Formen Abstand genommen. Selbstverständlich liegt es uns fern, dadurch einen Teil der Bevölkerung zu diskriminieren.
Übersetzung: Philipp Seedorf Redaktion: Anne HorstenSatz: inpunkt[w]o, Wilnsdorf (www.inpunktwo.de) Korrektorat: Manuela KahleCover- und Umschlaggestaltung: www.b3k-design.de , © 2025 Andrea Schneider & diceindustries Bildnachweis: © diceindustries
ISBN Print: 978-3-69066-087-7ISBN E-Book (PDF): 978-3-69066-089-1ISBN E-Book (EPUB, Mobi): 978-3-69066-088-4
»Napoleon Hill würde sich durch dieses Projekt geehrt fühlen.«
STEPHEN M. R. COVEYAutor des New-York-Times-Bestsellers Schnelligkeit durch Vertrauen:Die unterschätzte ökonomische Macht
»Three Feet from Gold wird das Leben von Millionen Menschen auf der ganzen Welt verändern. Napoleon Hill würde es stolz machen, wie Sharon Lechter und Greg Reid sein Lebenswerk weiterführen.«
BOB PROCTORGründer von Life Success
»Eine tolle Botschaft, großartige Leader, perfekte Inspiration, Nahrung für die Seele.Three Feet from Gold ist die Navigation zum Erfolg.«
DR. DENIS WAITLEYAutor des weltweiten Bestsellers Seeds of Greatness und Being the Best, Co-Autor des New-York-Times-Bestsellers The Secret
»Lechter und Reid haben die klassischen Motivationsansätze, die essenziell für wahren Erfolg sind, erneut in Augenschein genommen und aufgefrischt. Eingebettet in eine fesselnde Geschichte, die zum Teil autobiografisch und zum Teil Fiktion ist, werden Sie wirkungsvolle Prinzipien und zeitlose Wahrheiten entdecken, die Ihnen helfen, das Gold in Ihrem Leben zu finden.«
MARK SANBORNAutor des Bestsellers Der Fred-Faktor
»Die Erfolgsgleichung in diesem Buch wird Ihr Leben auf tiefgehende und positive Weise verändern. Lesen Sie es.Und lesen Sie es dann noch einmal!«
HARRY PAULCo-Autor von FISH! und Instant Turnaround!
»Das wichtigste Geheimnis, um alles zu erreichen, besteht darin, in herausfordernden Zeiten bei der Stange zu bleiben. Dieses Buch zeigt Ihnen, wie Sie diese Stärke für sich entdecken.«
JOHN ASSARAFAutor der New-York-Times-Bestseller Having It All und The Answer
»Dieses Buch ist der neue Goldstandard der Branche.«
TIM LYONHerausgeber des Personal Development Magazine
»Three Feet from Gold führt auf erstaunliche Weise die Lehren meines Großvaters fort.«
DR. JAMES B. HILL
»Mich begeistert das Projekt Three Feet from Gold, denn es ist eine Geschichte und eine Botschaft, die in der heutigen Welt essenziell ist. Diese Geschichte erinnert uns daran, dass unsere größten Leistungen manchmal greifbarer sind, als wir glauben. Letztlich verlieren wir erst dann, wenn wir aufgeben, und wir gewinnen erst dann, wenn wir durchhalten.«
JIM STOVALLAutor von The Ultimate Gift
»Dieses Buch verfügt über das Potenzial, Millionen von Leben zu verändern.«
LES BROWNTHE Motivator!
Ein besonderer Dank geht an die Menschen, die an Three Feet from Gold geglaubt haben, als es noch ein Traum war … Lange bevor es tatsächlich zu einem Buch wurde. Ihr Vertrauen und ihre Unterstützung waren unermesslich wertvoll: Twyla Prindle, Bill Bartmann, Troie Battles, Ena Simms, Jose Feliciano, Chris Jackson, Richard und Sherry Wright, Satomi Seki, Cutressa Williams, Gene Padigos, Steve und Larisa Gomboc, Sheila Pearl, Dr. Felicia Clark, Scott Schilling, Brian Whitaker, John Burley, Gary Boomershine, Dustin Mathews und Brandon Moreno.
Dieses Buch spiegelt auf beeindruckende Weise den Geist wider, der bei unserer Zusammenarbeit herrschte. Wir fühlen uns geehrt durch die Unterstützung und danken der Expertise der folgenden Personen: Robert T. Johnson Jr., Michael Lechter, Cevin Bryerman, Steve Riggio, Greg Tobin, Kevin Stock, Kristin Thomas, Jon Dixon, Nita Blum, Stuart Johnson, John Neyman, Dr. J. B. Hill, Burnie Stevenson, Allyn Palacio und Annedia Sturgill.
Danke auch an die wahren Stars des Buches, die Erfolgsgeschichten der heutigen Zeit, die Menschen, die uns ihren Rat zuteil werden ließen, ihr Herz ausschütteten und das Geheimnis ihres Durchhaltevermögens mit uns teilten. Euer Beitrag war unermesslich wertvoll: James Amos, Bill Bartmann, Taddy Blecher, Genevieve Bos, John Hope Bryant, Truett Cathy, Richard Cohn, David Corbin, Joe Dudley, Yvonne Fedderson, Debbi Fields, Ed Foreman, Ronald D. Glosser, Ruben Gonzalez, Don Green, Erin Gruwell, Dr. Tom Haggai, Mark Victor Hansen, Mike Helton, Evander Holyfield, Charlie »Tremendous« Jones, Julie Krone, Michael Laine, Jahja Ling, Dave Liniger, Frank Maguire, Jack Mates, Drayton McLane Jr., LuAn Mitchell, Lauren Nelson, Jim Oleson, Sara O’Meara, Bob Proctor, Rudy Ruettiger, John Schwarz, John St. Augustine und Tanaka Taka-aki.
Darüber hinaus danken wir dem Mann, auf den dies alles zurückgeht: Napoleon Hill, dessen Reise vor einem Jahrhundert begann und dessen Worte Millionen Menschen auf der ganzen Welt Hoffnung und Ermutigung geschenkt haben, um nach Erfolg zu streben und ihn zu erreichen.
Wir danken besonders Don Green, dem Executive Director der Napoleon Hill Foundation, weil er uns 2008 miteinander bekannt gemacht hat und uns einlud, die Lehren von Napoleon Hill für moderne Leser neu zu beleben. Three Feet from Gold war ein unglaubliches Projekt und ermöglichte uns, anderen die Weisheit und den Rat so vieler bemerkenswerter Menschen zu vermitteln, die während schwieriger Zeiten beharrlich blieben und Vorbilder für uns alle wurden.
Das Buch wurde sofort zum Bestseller und inspiriert Leser weiterhin. Es wurde überall auf der Welt veröffentlicht und ist in über 30 Sprachen verfügbar. Tatsächlich hat uns das Feedback der Leser, das uns immer noch erreicht, dazu inspiriert, das zehnte Jubiläum des Buches mit dieser speziellen Ausgabe zu feiern.
Indieser Ausgabehabenwireinen Leitfadenam Endehinzugefügt, der Ihnen hilft, Ihre persönliche Erfolgsgleichung aufzustellen, und Sie dabei unterstützt, diese möglichst effektiv einzusetzen.
Vor allem danken wir all den unglaublichen Leadern, die uns in Three Feet from Gold ihre Geschichten erzählen. Lassen Sie uns auch einen Moment innehalten, um diejenigen zu ehren, die von uns gegangen sind, seitdem die Originalausgabe dieses Buches erschien.
Wir ehren euch, wir danken euch und ihr sollt wissen, dass euer Erbe weiterhin künftige Generationen inspirieren wird – durch Three Feet from Gold.
Charlie »Tremendous« Jones – 1927-2008 Frank Maguire – 1933-2010 Ronald Glosser – 1933-2012Truett Cathy – 1921-2014 Jack Mates – 1923-2014 Bill Bartmann – 1949-2016
Auf dass Sie weiter inspiriert sind, den Erfolg zu erreichen, den Sie verdient haben.
SHARON L. LECHTERGREG S. REID
Sie schaffen es, wenn Sie glauben, dass Sie es können.Sie steuern Ihr Schicksal.
Es gibt vieles, was Sie nicht kontrollieren können, aber Sie können die einzigen Dinge kontrollieren, die wirklich zählen: Ihren Verstand und Ihre Einstellung. Externe Faktoren beeinflussen den Erfolg nur in geringem Maße. Diejenigen, die sich auf Erfolg programmieren, werden auch unter den schwierigsten Umständen einen Weg dorthin finden. Lösungen für die meisten Probleme entstammen einer einzigen Quelle: Ihnen selbst.
Das Leben in vollen Zügen auszuschöpfen, lässt sich damit vergleichen, Stromschnellen in einem Gummiboot hinabzufahren. Sobald Sie sich dem Abenteuer verschrieben haben, ist es schwierig, sich anders zu entscheiden, umzudrehen und wieder den Strom hinauf in ruhigeres Wasser zu paddeln. Aber dies zu erleben, ist die Aufregung und das Abenteuer wert. Wenn Sie es nie versucht haben, lernen Sie vielleicht nie tiefe Verzweiflung kennen, aber Sie werden auch nicht den Nervenkitzel des Erfolgs spüren.
Beschließen Sie, Ihr Leben in vollen Zügen zu leben. Sie sind vielleicht nur einen Meter vom Gold entfernt.NAPOLEON HILL
Diese Geschichte entstand aus unserer Erfahrung, der Frage nachzugehen, wie die Philosophie von Napoleon Hill den unglaublichen Erfolg von Unternehmern, Philanthropen, Sportlern und Geschäftsleuten beeinflusst hat. Wir haben uns einige Freiheiten genommen, um eine fesselnde Geschichte zu erzählen; aber abgesehen von den Figuren Mia, David und Jonathan Buckland sind alle Personen in diesem Buch real und es war ein Privileg, mit ihnen persönlich zu sprechen. Ihre Storys, die erfüllt sind von Mut und Erfolg, sind wahr. Ihre Lebenslektionen sind authentisch. Wir leiten unsere Geschichte mit den Worten von Napoleon Hill ein, die er zu Beginn des 20. Jahrhunderts niedergeschrieben hat. Diese Worte sind heute so wirkungsvoll wie zu dem Zeitpunkt, als sie das erste Mal festgehalten wurden, wie Sie selbst bemerken werden, wenn Sie Three Feet from Gold lesen.
SHARON L. LECHTER UND GREG S. REID
1908 erhielt ein unbekannter amerikanischer Autor namens Napoleon Hill, der damals noch Reporter war, die einmalige Gelegenheit, den reichsten Mann Amerikas, Andrew Carnegie, zu interviewen. Carnegie schrieb dem seinerzeit 25-jährigen Hill einen Empfehlungsbrief, der ihm Zugang zu den 500 erfolgreichsten Menschen der damaligen Ära aus den Bereichen Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Religion verschaffte, um den gemeinsamen bestimmenden Faktor für ihren Erfolg zu entdecken.
Aus diesen Interviews entstand Think and Grow Rich. Es behandelte die 13 Prinzipien und die Philosophie für persönliche Höchstleistungen und Erfolg. Hill gab damit den ersten Anstoß für die Bewegung zur persönlichen Weiterentwicklung, die sich seitdem wie ein Lauffeuer auf der gesamten Welt ausbreitete.
Im ersten Kapitel dieses international bekannten Klassikers erzählte Hill die Geschichte eines Mannes namens R. U. Darby, der seine Träume aufgab, durch Goldschürfen reich zu werden, und das nur einen Meter von einer großen Goldader entfernt.
Die Geschichte von Darby erinnert uns daran, dass unsere größten Leistungen und Erfolge manchmal greifbarer sind, als wir glauben. Think and Grow Rich schenkte den Menschen Hoffnung. Es wurde in der Zeit der großen Weltwirtschaftskrise veröffentlicht und stellt bis heute für Millionen Menschen auf der ganzen Welt, die nach einem besseren Leben streben – einem Leben in Fülle –, einen Rettungsanker dar.
Hundert Jahre später engagiert sich die Napoleon Hill Foundation weiterhin dafür, allen Menschen Hoffnung und Mut zu schenken, die wirtschaftlich zu kämpfen haben oder ihre finanzielle Zukunft absichern wollen.
Ein neues Team der Foundation ging mit einem Empfehlungsschreiben hinaus in die Welt und traf sich mit bedeutenden Führungspersonen unserer Generation, um etwas herauszufinden, dasheutzutage besonders wichtig erscheint: Wieso sie auch in herausfordernden Zeiten nicht aufgegeben haben.
Durch diese Interviews haben wir viel Neues gelernt, das wir Ihnen in diesem Buch, Three Feet from Gold, vermitteln. Wenn Sie die Geschichten dieser Leader lesen, werden Sie erfahren, was sie motivierte, was ihnen den Mut gab durchzuhalten, und wieso sie Ihnen so bereitwillig von ihren Erfolgsgeschichten berichten, damit auch Sie Ihren Weg zum durchschlagenden Erfolg finden.
Die Foundation hat sich gefreut zu erfahren, dass all diese heutigen beeindruckenden Vorbilder das ursprüngliche Werk von Napoleon Hill als treibende Kraft für ihren Erfolg nannten.
Ich bestätige ebenfalls voll Überzeugung, dass mich Hills Lehren inspiriert und mir die essenziellen Schlüssel zum Erfolg vermittelt haben. Vor allem aber gab Hill mir die Kraft weiterzumachen, wenn andere meine Passion und Vision nicht teilten.
In unserer heutigen Welt gilt es, uns stets daran zu erinnern, dass es in unserer Verantwortung liegt, unseren Weg trotz großer Herausforderungen weiterzugehen, wenn wir unseren konkreten wichtigsten Lebenszweck und unseren Mastermind gefunden haben. Jeder von uns verfügt über eine Gabe, um sie mit der Welt zu teilen.
Sicher wird es Rückschläge geben und wir haben zu kämpfen. Aber es sind diejenigen, die trotz ihrer Angst weitermachen, die zu den Leadern von morgen werden.
Warten Sie nicht, bis alle Rahmenbedingungen genau richtig sind. Perfektion wird es nie geben. Herausforderungen, Hindernisse und Bedingungen, die alles andere als großartig sind, treten immer auf. Wen kümmert das schon? Machen Sie jetzt den ersten Schritt. Mit jedem weiteren Schritt werden Sie stärker und stärker, verbessern Ihre Fertigkeiten, steigern Ihr Selbstbewusstsein und mehren Ihren Erfolg.
Auf diesen Seiten lade ich Sie auf eine Reise ein, herauszufinden, was IHRE spezielle Gabe ist, und wenn Sie diese gefunden haben – streben Sie weiter danach, geben Sie nie auf und werfen Sie nie die Flinte ins Korn – denn Sie sind nur einen Meter, Three Feet From Gold, vom Gold entfernt.
MARK VICTOR HANSEN1
1 Mark Victor Hansen ist der Mitschöpfer der Reihe Chicken Soup for the Soul®, die es auf Nummer 1 der New-York-Times-Bestsellerliste schaffte sowie der Co-Autor von Cracking the Millionaire Code, The One Minute Millionaire und Cash in a Flash. Er ist außerdem Autor von The Richest Kids in America.
Jeder Widerstand, jeder Fehlschlag und jeder Herzschmerz trägt in sich die Saat eines gleich großen oder größeren Nutzens.NAPOLEON HILL
Greg riss die Tür des Taxis auf, stieg ein und sackte dann auf dem Rücksitz zusammen. Er war spät dran – schon wieder. Mit dem Handy in der einen und einer zusammengerollten Zeitung in der anderen Hand sah er aus wie der stereotype Wall-Street-Junkie. Er bellte dem Taxifahrer eine Adresse entgegen. Der Fahrer rollte angesichts der arroganten Art seines neuen Passagiers mit den Augen.
Greg war an diesem Morgen aus New York gekommen, um sich am Mittag mit jemandem zum Geschäftsessen zu treffen, und ihm haftete noch seine Ostküstenhaltung an. Er war viel zu spät dran, um zu seiner Freundin in ihre gemeinsame Wohnung zu gelangen.
Einen Straßenblock nach dem anderen plapperte der Mann aus San Diego in sein Handy und hielt nur lange genug inne, um eine neue Nummer zu wählen oder einen Anruf entgegenzunehmen und das aktuelle Gespräch zu unterbrechen. Wie wäre es zur Abwechslung mit ein paar guten Neuigkeiten?, dachte er, frustriert von den Nachrichten, die er erhielt.
Plötzlich hielt er inne. »Hey, warte mal eine Sekunde!«, sagte Greg zu seinem Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung.
»Das ist nicht meine Jacke! Der Idiot im Restaurant hat mir die falsche gegeben.«
Der Fahrer hörte diese Bemerkung, blickte in den Rückspiegel und sagte: »Wollen Sie, dass wir dahin zurückfahren, wo ich Sie mitgenommen habe?«
Greg ließ die Hand über das Revers gleiten, betrachtete das Designerlabel im Inneren und lächelte. Der überlegene Tonfall bemächtigte sich wieder seiner Stimme, als er sagte: »Auf keinen Fall! Diese hier ist viel besser als meine. Irgendein Trottel wird sich mit meiner alten Jacke begnügen müssen.« Er genoss den Gedanken daran, wie der andere Mann kochen würde, wenn er entdeckte, dass seine Jacke gegen eine schlechtere ausgetauscht worden war.
Der Fahrer schüttelte enttäuscht den Kopf, doch er fasste sich schnell wieder. Leider hatte er den Charakter seines Passagiers richtig eingeschätzt.
Dieser war ein Aushängeschild der »Ellbogengesellschaft«. Greg hatte offenbar wenig für andere und deren Gefühle übrig. Ihm ging es hauptsächlich darum, »gut« und »erfolgreich auszusehen«, auch wenn er nicht immer so gewesen war.
Tatsächlich leitete er eine kleine Marketingfirma und war weit weniger imposant als sein Titel, den er sich ausgedacht hatte, um ihn auf Visitenkarten zu drucken. Im Gegensatz zu dem Image des Erfolgsmenschen, das er für sich kultiviert hatte, war er hoch verschuldet und fand seinen Job wenig inspirierend oder erfüllend. Darüber hinaus drohte die Beziehung zu seiner Freundin Mia auseinanderzubrechen.
In diesem Moment erinnerte sein Leben an eine Fahrradtour mit platten Reifen auf einer Schotterstraße voller Schlaglöcher. Wenn er eines im Leben sicher wusste, dann war es, dass im Leben nichts sicher war.
Es hatte eine Zeit gegeben, als alles vor ihm lag wie ein Bankett für einen siegreichen Helden. Er hatte einen Plan, eine Strategie, und war mit der Energie einer Atomexplosion gesegnet gewesen. Sein gesamtes Leben verlief in der richtigen Spur – bis er auf das gestoßen war, was für andere nur ein normales Hindernis auf dem Weg dargestellt hätte.
Das war seine Achillessehne. Er wusste, wie man groß träumte, und hatte auch eine Ahnung davon, seine Träume umzusetzen. Aber er war nicht imstande, mit Widrigkeiten umzugehen. Und in dieser zutiefst problematischen Wirtschaftslage sah er wenig Lohnendes vor sich, wie so viele andere Menschen.
Mit anderen Worten hatte Greg jede Menge Erwartungen, aber keine Resultate vorzuweisen. In Texas nennt man das: »Großer Hut und keine Kühe.«
»Wir sind da«, verkündete der Taxifahrer und hielt am Straßenrand vor einem luxuriösen Apartmentgebäude, das sich nur wenige leisten konnten – besonders Greg selbst nicht, unter den aktuellen Umständen.
Er stieg aus dem Taxi aus, murmelte: »Behalten Sie den Rest«, und warf einen verknitterten Zwanzigdollarschein durchs Fenster. Der Fahrer sah aufs Taxameter und auf den zerknüllten Schein und stellte fest, dass er ihm beeindruckende 10 Cent als Trinkgeld gegeben hatte. Mächtig dicke Hose, dachte er sich, als er genervt davonfuhr.
»Guten Abend«, sagte Frank, der Portier, als Greg näherkam. Er gab dem Mieter seine Post und eine Mahnung wegen der un bezahlten Miete. Frank beugte sich vor und flüsterte: »Sir, ich muss Ihnen etwas sagen.«
Greg nickte in Richtung des Telefons, das er immer noch an sein Ohr presste. Er unterhielt sich und ging weiter. Frank, der in dem Gebäude arbeitete, seitdem es eingeweiht worden war, zuckte mit den Schultern und kümmerte sich weiter um seinen Dienst. Leider war dies die übliche Art, wie die beiden interagierten.
Die einzige Pause im Telefonat entstand, als sich die Aufzugtür öffnete, und das auch nur, weil Greg wusste, dass er im Aufzug keinen Empfang hatte. Er beendete das Gespräch. Erleichtert, dass niemand sonst im Lift fuhr, drückte er auf den Knopf seiner Etage und lehnte sich zurück, fasziniert von seiner Reflexion in der glänzenden Tür.
Er betrachtete sich und dachte: Ich sehe echt gut aus in meiner neuen Jacke.
Schweigend fuhr er hinauf in sein Stockwerk, aber sein Verstand war alles andere als ruhig. Ohne jemanden, mit dem er sich unterhalten konnte, grübelte er über seine aktuellen Probleme, bis das Klingeln des Aufzugs seine Gedanken unterbrach.
Wie schon Hunderte Male zuvor, wenn er nach Hause kam, trat er aus dem Lift, lief zu seiner Wohnung, schloss die Tür auf und ging hinein. Er rief nach seiner Freundin: »Mia!«
Die beiden waren seit fünf Jahren zusammen, aber das letzte Jahr war schwierig gewesen. Sie sehnte sich nach dem Mann, der Greg einst gewesen war, und nicht nach dem Image, das er für sich erschaffen hatte – wohingegen er um jeden Preis vermied, sich zu fest zu binden.
Sie hatten mit wenig Erfolg eine Paarberatung besucht, denn Greg schien immer irgendeine Krise dazwischenzukommen, die ihre Termine verhinderte. Mia wusste, er war kein schlechter Mensch, aber sie fragte sich langsam, ob er der Richtige für sie war.
Als er den Flur entlangging, fiel ihm auf, dass etwas fehlte. Es war sogar noch schlimmer. Fast alles fehlte.
Greg blieb verwirrt stehen. Das war doch seine Wohnung, oder? Er ging zurück in den Flur und sah auf die Nummer an der Tür. Die Nummer stimmte. Die Aussicht auf die Stadt war wie immer (ziemlich spektakulär sogar, ein Detail, das die Miete für die Wohnung beträchtlich in die Höhe getrieben hatte). Das einzige Problem war, dass das Wohnzimmer kahl war, ausgeräumt. Wo die Möbel hätten sein sollen, herrschte nur Leere. Er griff nach dem Telefon und drückte auf den Knopf, der ihn direkt mit der Rezeption verband.
Frank ging sofort ran. »Ja, das habe ich versucht, Ihnen zu sagen, als Sie ankamen. Sie ist vor zwei Tagen ausgezogen. Und sie hat mir gesagt, ich soll Ihnen sagen … Äh, das sage ich lieber nicht.«
»Vergessen Sie es. Ich kann es mir schon denken«, bellte Greg, knallte den Hörer auf und sah sich um. Er konnte sich eine gewisse Bewunderung für diesen clever ausgeführten Plan nicht verhehlen. Es war fast, als hätte der Grinch ein Haus der Whos besucht und alles ausgeräumt. Die einzigen Gegenstände, die sie zurückgelassen hatte, waren sein abgenutzter Lieblingssessel und ein kleiner Tisch mit einem einzigen gerahmten Foto darauf.
An dem Foto klebte ein Notizzettel. Er entfernte ihn und las ihn laut.
Greg,hier ein Bild von dir auf den Bahamas. ie du siehst, stehst du allein am Strand.So habe ich mich in unserer Beziehung gefühlt.Ich hoffe, du findest jemanden, den du so sehr lieben kannst wie dich selbst.Mia
Er warf den Zettel zur Seite und fühlte sich verlassen, während er durchs Zimmer schlich, die Jacke des Fremden auszog und auf den kahlen Boden fallen ließ. Als er den Schlips lockerte, bemerkte er, dass eine Visitenkarte aus der Jacke gefallen und mit der Vorderseite nach oben auf dem Boden gelandet war.
Es war ihm nicht eingefallen, die Taschen zu überprüfen, um herauszufinden, wer wohl der Besitzer war. Er hob die Karte auf.
Der Name auf der Visitenkarte war der legendäre Jonathan Buckland, zufällig der bekannteste und politisch einflussreichste Businesstycoon der Stadt. Greg drehte die Karte um und warf einen Blick auf die Rückseite.
Sie war leer. Er betrachtete erneut die Vorderseite. War das vielleicht die Jacke von Mr Buckland?, fragte er sich.
Greg lächelte, als er eine Gelegenheit witterte. Seine Einstellung änderte sich sofort. Er vergaß seinen Verlust und Hoffnung machte sich breit.
Er hatte nun einen Vorwand, um diesen wichtigen Mann anzurufen. Die Chance, einen Kontakt – wie kurz auch immer – zu einer Person von Bucklands Format herzustellen, wäre weitaus mehr wert als die Jacke, die zerknüllt zu Gregs Füßen lag.
Er vergaß das leere Apartment und die Freundin, die ihn verlassen hatte, und ging zum Telefon, um das Büro dieses Leaders anzurufen. Vielleicht hatte sich sein Blatt gewendet.
Es wurde schon mehr Gold im Verstand des Menschen geschürft, als jemals aus der Erde geholt wurde.NAPOLEON HILL
Die Lobby der Geschäftszentrale von Jonathan Buckland war ehrfurchtgebietend – Böden aus importiertem Holz und Fenster vom Boden bis zur Decke, vor denen Greg sich klein – sogar unbedeutend – fühlte. Ein seltenes Gefühl für jemanden, der so von sich eingenommen war wie dieser Besucher.
In diesem Moment erinnerte sich Greg an die Gebäude, die er als kleiner Junge besucht hatte. Sein Vater hatte ihn manchmal auf Geschäftsbesuche in die Stadt mitgenommen. Diese Abenteuer mit seinem Dad hatten Gregs Erfolgsträume beflügelt. Er verglich unweigerlich die Träume seiner Jugend mit seinem aktuellen unerfüllten Leben. Die Dinge hatten sich auf jeden Fall nicht so entwickelt, wie er es geplant hatte.
Ihm fiel auf, dass er schon seit ein paar Wochen – vielleicht auch Monaten – keinen Kontakt mehr zu seiner Familie gehabt hatte. Er würde sie später anrufen, versprach er sich selbst … wenn er gute Neuigkeiten zu berichten hatte. Er wollte nicht, dass sie dachten, er verdiene nicht blendend.
Eine lächelnde Empfangsdame begrüßte ihn: »Willkommen im World Capital Building. Bitte nehmen Sie den Aufzug in den 54. Stock und genießen Sie Ihren Besuch.«
In den wenigen Augenblicken, die es dauerte, bis er sein Ziel erreicht hatte, bereitete sich Greg mental vor. Er setzte sein bestes Geschäftsgrinsen auf und motivierte sich selbst mit ermunternden Gedanken – das war sein Moment, um zu glänzen! Er wartete darauf, den Aufzug zu verlassen, gewappnet mit all dem selbst erschaffenen Selbstvertrauen und Charisma, das er aufbringen konnte.
Als die Türen aufglitten, stürzte der übereifrige Gast mit der Wucht eines Rodeobullen heraus, der aus dem Tor springt. »Vorsicht, Papa«, sagte er, als er an einem hochgewachsenen älteren Gentleman vorbeidrängte, der vor ihm stand und offenbar den Aufzug betreten wollte.
Er marschierte auf den Empfangstresen zu, hielt eine Tasche von Neiman Marcus hoch, in der die »geliehene« Jacke steckte, und verkündete: »Hallo, ich bin hier, um mich mit Mister B. zu treffen. Ich habe etwas für ihn.«
»Ja, er hat Sie erwartet …«, sagte die Empfangsdame. Greg schnitt ihr das Wort ab und polterte los: »Hat mich erwartet? Wovon reden Sie? Man hat mir gesagt, ich soll um diese Uhrzeit hier sein, um ihm seine Jacke zurückzugeben. Und jetzt ist er nicht da? Vielleicht hätte ich das verdammte Ding einfach behalten sollen.«
»Sir, ich glaube, Sie verstehen nicht ganz«, erwiderte die Empfangsdame. »Ich sagte, er hat Sie erwartet, weil Sie ihn bereits getroffen haben«, flüsterte sie. Sie deutete auf die Aufzugtür hinter ihm, auf den älteren Mann, den Greg gerade zur Seite gedrängt hatte.
Erstarrt vor Scham traten ihm die Augen aus dem Kopf, als er die Empfangsdame anstarrte, als wollte er fragen: Und was soll ich jetzt tun?
Jonathan Buckland errettete ihn aus diesem unglaublich peinlichen Moment, indem er sagte: »Ich dachte, Sie wären auf dem Weg, um einen Brand zu löschen, junger Mann. Ich kam gerade her, um den Mann zu begrüßen, der genug Ehrgefühl hat, um mir meine Lieblingsjacke zurückzubringen.« Greg wurde sein Fauxpas bewusst und er bekam ein schlechtes Gewissen, als Buckland das Wort »Ehrgefühl« benutzte. Sofort riss er sich zusammen. Nachdem er all die Jahre über sein Foto in Zeitschriften gesehen hatte, konnte er kaum glauben, dass er den bekannten Mr Buckland nicht erkannt hatte. Er war 1,93 Meter groß, ein Gigant von einem Mann mit einer noch gigantischeren Persönlichkeit. Jedem hätte es Mühe bereitet, sich einfach an einem solchen Mann vorbeizudrängeln.
Greg drehte sich um, er wollte den großen Buckland begrüßen, der nun unter seinem berühmten buschigen, Walrosszahn-ähnlichen Schnurrbart hervor lächelte. Der zurückhaltende Blick aus seinen blauen Augen stand im Gegensatz zu dem königlichen Image, das man von einem solchen Mann erwarten sollte. Als Buckland die Hand ausstreckte, gab Greg ihm die Tasche.
Buckland nahm sie entgegen und sagte: »Vielen Dank, aber ich wollte Ihnen eigentlich die Hand schütteln.«
»Oh«, erwiderte Greg, dessen Gesicht einen noch tieferen Rotton annahm. »Entschuldigung, Mr Buckland. Mir scheint, ich kann heute einfach nichts richtigmachen. Ich brauche wirklich eine Pause. Vielleicht sollte ich einfach aufgeben und von vorne anfangen.«
»Unsinn! Wir legen alle selbst fest, wann wir Pause machen sollten, und am Ende des Tages sind wir genau so weit gekommen, wie wir es uns selbst ausgesucht haben.« Der Tycoon verstummte und deutete auf die offene Tür zu seinem Büro. »Haben Sie einen Moment?«
Greg wurde klar, dass er gerade in das Büro dieses legendären Geschäftsmanns eingeladen wurde und versuchte, seine Unbeholfenheit mit einem Witz zu überspielen. »Ja. Ich denke, ich habe noch ein Zeitfenster für Sie frei.«
Als sie das geschmackvoll eingerichtete Büro betraten – Greg hatte noch nie etwas so Geschmackvolles gesehen –, fiel sein Blick automatisch auf die atemberaubende Aussicht durch die Fenster auf den Hafen. Als er Bucklands Welt betrat, war Greg noch nicht klar, dass er auch über die Schwelle zu einem ganz neuen Kapitel seines Lebens trat.
»Setzen Sie sich«, bot sein Gastgeber an. »Sie scheinen etwas angespannt zu sein. Sagen Sie mir, was Sie auf dem Herzen haben.«
Greg setzte sich auf den Stuhl, der am nächsten zum großen Schreibtisch stand, und legte los. »Sorry, wegen vorhin. Das ist mir sehr peinlich«, sagte er verlegen. »Ich war so aufgeregt, hier zu sein, und habe mich etwas im Ton vergriffen. In letzter Zeit ist alles über mir zusammengebrochen und ich dachte, vielleicht hat sich mein Schicksal gewendet, als ich die Gelegenheit erhielt, mich mit Ihnen zu treffen. Tatsächlich muss ich zugeben, dass ich auf eine große Chance gehofft hatte und dann habe ich mit meinem Verhalten alles verdorben. Es tut mir wirklich leid. Meine Freundin hat mich gerade ohne Vorwarnung nach fünf Jahren verlassen und ich habe ernsthaft darüber nachgedacht, meinen Job aufzugeben. Ich bin mit meinem Latein am Ende und bereit, das Handtuch zu werfen.«
Dann fuhr Greg etwas kleinlaut fort: »Ich kann nicht glauben, dass ich mich so im Ton vergriffen habe. Ich entschuldige mich noch einmal dafür.« Er dachte bei sich: Du bist so ein Idiot, dass du Buckland so angequatscht hast! Als ob er sich wirklich für deine Probleme interessiert.
»Sie brauchen sich nicht entschuldigen. Und Sie haben gar nichts verdorben. Ich bin ein guter Zuhörer und es scheint, als war es Schicksal, dass wir uns getroffen haben. Sie kennen doch das Sprichwort ›Es gibt keine Zufälle‹. Ich helfe gerne jungen Leuten wie Ihnen dabei herauszufinden, wer sie sind und was sie im Leben anstreben. Dass Sie mir meine Jacke zurückgeben, ist ein gutes Zeichen – selbst wenn es Ihnen nur darum ging, mich zu treffen.« Er zwinkerte Greg zu. »Ich habe etwas, das Ihnen vielleicht hilft.« Buckland griff nach einem Buch auf dem Regal hinter sich und reichte es seinem Gast.
»Es befasst sich mit dem Thema Erfolg und rät einem, niemals einen Meter vom Gold entfernt aufzugeben!«
»Einen Meter von was entfernt?«, fragte Greg und nahm das Buch entgegen. Er erkannte sofort den Titel Think and Grow Rich, auch wenn er es nie gelesen hatte. Höflich blätterte er durch die Seiten, bevor er es seinem Gastgeber zurückgeben wollte. Buckland lächelte und machte keine Anstalten, es entgegenzunehmen. Greg hielt den Arm ausgestreckt, bevor er das Buch auf den Schreibtisch legte.
Buckland setzte sich wieder in seinen dick gepolsterten Ledersessel und sagte: »Ich werde Ihnen noch ein weiteres Sprichwort verraten, eines, das mich schon seit Jahren begleitet. Es lautet: ›Beschwere dich nie über deine Probleme, denn 95 Prozent der Menschen ist es egal und die restlichen 5 Prozent sind froh, dass es dir zugestoßen ist‹.«
Greg sah Buckland mit einem Ausdruck an, der andeutete, dass er nicht nur verstanden hatte, was der andere damit meinte, sondern es aufgrund seiner eigenen Lebenserfahrung nachempfinden konnte. Nun war es ihm noch peinlicher, dass er den älteren Mann mit seinen Problemen belastet hatte.
Buckland sagte: »Ich widerlege gerne dieses Sprichwort. Mir liegen Menschen am Herzen, die sich selbst helfen wollen, und bereit sind zu tun, was dafür nötig ist. Ich will Sie etwas fragen. Ist Ihrer Meinung nach im Leben im Allgemeinen das Glas halbvoll oder halbleer?«
Greg dachte einen Moment über die Frage nach und überraschte Buckland dann mit seiner Antwort. »Kommt darauf an.«
»Auf was, wenn ich fragen darf?«
»Was mit dem Glas zu Beginn los war«, antwortete Greg.
»Fahren Sie fort.«
Greg beendete den Gedankengang: »Ich sehe das so, wenn das Glas zu Beginn völlig leer war und man etwas hineinfüllt, ist das Glas halbvoll. Wenn das Glas voll war und man etwas ausgießt, ist es halbleer.«
Buckland griff in seinen beeindruckenden handgeschnitzten Mahagonischreibtisch, holte einen kleinen Notizblock heraus und schrieb etwas auf. Der nachdenkliche Ausdruck auf seinem Gesicht zeigte, dass er von dieser Antwort auf die uralte Frage beeindruckt war. Buckland legte den Stift hin und zwirbelte nachdenklich an seinem Schnurrbart.
»Ich weiß nicht ganz wieso, aber ich mag Sie. Vielleicht erinnern Sie mich an mich selbst, als ich in Ihrem Alter war.« Buckland dachte noch einen Moment nach und sah dann dem jüngeren Mann in die Augen. »Ich glaube, Sie haben Potenzial. Sind Sie bereit, an sich selbst zu arbeiten? Wenn ja, sollten Sie einen Freund von mir kennenlernen.«
»Wenn es ein Freund von Ihnen ist, dann sehr gerne«, erwiderte Greg und vor Begeisterung lief ihm ein Kribbeln das Rückgrat entlang.
»Und wieso das?«, fragte Buckland, der auf eine weitere einzigartige Antwort hoffte.
»Nun, wie sagt man, ›Gleich und gleich gesellt sich gern‹, und wenn man bedenkt, wie erfolgreich Sie sind, würde ich davon ausgehen, dass Ihre Freunde ebenfalls Gipfelstürmer sind.«
»Da haben Sie recht. Mein guter Freund Charlie ›Tremendous‹ Jones sagt immer, dass man heute genau dieselbe Person ist wie in fünf Jahren, abgesehen von zwei Dingen.« Buckland hielt inne und sah seinen Gast eine gefühlte Ewigkeit lang an.
Um das unangenehme Schweigen zu beenden, fragte der neugewonnene und lernbereite Schüler: »Welche zwei Dinge?«
Mit einem Lächeln deutete Buckland auf das Buch, das auf dem Schreibtisch lag. »Die Leute, die Sie treffen, und die Bücher, die Sie lesen. Denken Sie darüber nach. Wir sind die Gesamtsumme des Wissens, über das wir verfügen, und mit wem wir uns umgeben. Wenn Sie nur Klatschzeitungen lesen, werden Sie auch nur das wissen, was darin steht und es absorbieren. Wenn Sie Biografien über bedeutende Menschen und Bücher lesen, die Sie inspirieren, wird das zu Ihrem Wissen werden, das Sie absorbieren.«
»Okay, das verstehe ich. Und der Teil über die ›Menschen, die wir treffen‹, stimmt ebenfalls, würde ich sagen«, meinte Greg.
»Das haben Sie richtig erkannt. Charlie sagt immer, ›Umgebe dich mit Denkern und du wirst ein besserer Denker. Umgebe dich mit Gewinnern und du wirst häufiger gewinnen. Umgebe dich mit einem Haufen Leute, die sich beschweren und jammern, und du wirst lernen, wie man sich besser beschwert und jammert‹.«
Greg lachte laut auf, während Buckland fortfuhr:
»Ich habe Ihnen gerade eines der besten Bücher gegeben, das Sie je lesen werden, das ist mal das Erste. Der zweite Teil ist, dass ich Ihnen die Chance geben werde, jemanden zu treffen, der Ihnen einige Einsichten über den Schatz vermitteln kann, den Sie auf den Seiten des Buches finden werden.«
»Danke Ihnen, Mr Buckland«, sagte Greg und sah sich das Buch, das er zur Seite gelegt hatte, etwas genauer an. »Es war schon ein Riesengeschenk, Sie nur zu treffen. Ich freue mich schon, jemandem zu begegnen, den Sie ausgewählt haben. Und ich sehe, dass Sie etwas notiert haben, während wir uns unterhielten. Habe ich wieder etwas Falsches gesagt?«
»Himmel, nein. Sie haben mir tatsächlich etwas beigebracht, an das ich mich erinnern will.« Buckland drehte das Notizbuch mit den Eselsohren um, damit Greg lesen konnte, was er gerade aufgeschrieben hatte:
Ob das Glas halbvoll oder halbleer ist, hängt vom Ausgangspunkt ab.
»Über die Jahre habe ich außerdem gelernt, dass alle großartigen Leader umfangreiche Notizen machen. In meinem Fall schreibe ich kurze Gedächtnisstützen für mich auf, damit ich sie später durchblättern kann und mich sofort an die gesamte Botschaft erinnere. Und Sie haben es gerade in mein Buch geschafft.«
Von diesen Worten inspiriert, verspürte Greg einen neuen Schub Selbstbewusstsein, als er Buckland die Hand schüttelte. Vielleicht ging doch noch alles gut aus, dachte er.
Jon Buckland sah die Vorwitzigkeit, die erneut im Blick seines neuen Freundes lag, und bevor dieser sich zu weit aus dem Fenster lehnte, holte er ihn mit einer Frage auf den Boden der Tatsachen zurück: »Ich will Sie etwas fragen. Würde ich Ihre Freunde kennenlernen wollen?«
Greg lächelte einfach nur und erwiderte: »Vermutlich nicht, Mr Buckland. Vermutlich nicht.«
Viele erfolgreiche Menschen haben durch Fehlschläge und Widrigkeiten Chancen gefunden, die sie unter vorteilhafteren Umständen nicht erkannt hätten.NAPOLEON HILL
Am nächsten Morgen wurde Greg durch schnelles Klopfen an der Tür aus einem tiefen Schlaf geweckt. Er hatte von Mia geträumt und sich vorgestellt, dass sie ihn nicht verlassen hatte und am Morgen neben ihm läge. Doch sie war nicht da.
Er warf sich einen Bademantel über und stolperte durch das leere Apartment zur Tür.
Frank, der lächelnde Portier, begrüßte ihn. »Das ist für Sie angekommen«, sagte er und hielt ihm ein Paket hin.
Als Greg danach griff, warf der Portier einen Blick in den fast leeren Raum. Er sah ein paar Gartenstühle, die um einen kleinen Kartentisch standen, den Greg sich aus dem Freizeitraum des Gebäudes »geborgt« hatte. Das Zimmer wirkte kalt und wenig ein ladend, wenn nicht sogar deprimierend – meilenweit entfernt von der üppigen Innenraumausstattung mit überteuerten Möbeln, die noch vor einer Woche hier gestanden hatten.
»Danke«, schnappte der Mieter, als er sich das Paket griff und umdrehte.
Instinktiv zog der Portier den Kopf gerade noch zurück, damit seine Nase nicht in der zuknallenden Tür eingeklemmt wurde. Er würde wohl kein Trinkgeld erhalten.
Auf der anderen Seite der Tür hielt Greg inne. Normalerweise hätte er nicht noch einmal über sein Verhalten nachgedacht, aber heute war es irgendwie anders. Er öffnete die Tür und rief den Flur entlang: »Sorry wegen eben, Frank. Ich hatte eine Menge um die Ohren, aber das ist keine Entschuldigung.«
Frank drehte sich überrascht um.
Greg sagte: »Danke, dass Sie mir das hochgebracht haben.«
»Gern geschehen«, sagte Frank, der sein Lächeln wiedergefunden hatte. Er tippte sich an die Mütze und verschwand um die nächste Ecke.
Greg riss den Umschlag auf und war überrascht, als er einen kleinen Notizblock sah, ähnlich wie der, den Buckland für seine Gedächtnisstützen verwendet hatte, zusammen mit einer Ausgabe des Buches Think and Grow Rich von Napoleon Hill. Das Buch, das Buckland ihm gestern gezeigt hatte. Als er es aufschlug, lagen auf der ersten Seite ein Flugticket und eine kurze Notiz:
Herausforderung: Benutzen Sie dieses Ticket, um sich mit meinem guten Freund Don zu treffen, und wenden Sie an, was er Ihnen verrät. Viele Menschen erhalten guten Rat, aber nur wenige profitieren davon. Werden Sie es tun?
Greg dachte darüber nach. Wenige profitieren davon. Wo ist der Haken?, fragte er sich.
Er las weiter und fand Bucklands Information über seinen Freund Don Green. Er erkannte sofort, dass eine große Chance an seine Tür klopfte. Er rief sogleich in seinem Büro an, sagte seine Termine ab (was nicht lang dauerte) und packte eine Tasche. Er fasste es nicht, dass Jonathan Buckland ihm tatsächlich ein Flugticket geschickt hatte, um einen seiner Kollegen zu besuchen, nachdem Greg ihn nur einmal getroffen hatte. Das war ein Geschenk, das er nicht ungenutzt vorüberziehen lassen wollte.
Gerade als er durch die Tür ging, um zum Flughafen zu fahren, klingelte sein Telefon – das selten genutzte Festnetztelefon, nicht sein Handy. Mit einem Seufzen drehte er um und nahm ab.
»Hallo«, sagte jemand. »Greg, hier ist David.«
Diese vier Worte beschworen in Gregs Vorstellung ein ganzes Leben an Erinnerungen, viele davon wunderbare Bilder seiner Familie, seiner Jugend und von Freundschaft – aber andere, jüngere Erinnerungen an Schmerz, Enttäuschung, Herzschmerz und sogar Abscheu. Er wollte auflegen und gehen; so tun, als hätte er nicht einmal geantwortet. Aber er wusste, das ging nicht.
Er hielt den Hörer ans Ohr, aber sagte zuerst nichts.
»Hier ist David«, wiederholte der Anrufer, bereits etwas aggressiv. »Hi, Dave. Du erwischt mich in einem schlechten Moment. Ich wollte gerade zum Flughafen.«
»Hast du einen großen Deal am Kochen, Bruder?«
»So ähnlich. Ist im Moment eher noch in der Forschungs- und Entwicklungsphase.«
David Engel war nicht wirklich Gregs Bruder – aber nahe dran. Als Dreijähriger war David zum Waisenkind geworden, als sein Vater und seine Mutter, enge Freunde von Gregs Eltern, bei einem schrecklichen Autounfall gestorben waren. Die Familie hatte David in ihr Heim aufgenommen und ihn irgendwann adoptiert.
Greg und David Engel waren weniger als ein Jahr auseinander und hatten ihr ganzes Leben in freundlicher Rivalität zueinander verbracht. Zumindest so lang, bis sie in den letzten Jahren zunehmend den Kontakt verloren hatten … wegen Davids Trinkerei.
»Nun, immer an vorderster Front, was? Außerhalb der ausgetretenen Pfade denken. Mein Kumpel, auf dem Weg zum Erfolg und all der Scheiß!«, blaffte David sarkastisch und lallte beim Wort »Erfolg«.
»Hast du getrunken?« Greg hasste es, diese Frage zu stellen und er hasste sich selbst dafür, dass er sie stellte. Aber er musste es. Sie drängte sich ihm auf und er war verärgert. Wie konnte dieser Kerl es wagen, seine Probleme und Fehlschläge Greg aufs Auge zu drücken! Bruder oder nicht … und schließlich war er nicht mal sein Bruder.
»Und, was, wenn es so ist? Ich kann es mir leisten. Ich bin vielleicht nicht so reich wie du, aber wenn ich einen Drink haben will, wer soll mich schon davon abhalten?«
»Ich weiß, dass ich dich nicht abhalten kann, Dave. Vielleicht will ich das nicht einmal. Aber ich kann diese Unterhaltung beenden. Sie führt zu nichts und das mit erstaunlichem Tempo. Tschüss.«
»Warte – ich wollte …!«
Greg knallte den Hörer auf und hastete zur Tür hinaus. Er verkniff sich die Wuttränen, die ihm in die Augen stiegen. Er würde nicht zulassen, dass dieser erbärmliche Säufer ihm den Tag versaute – oder das Leben.
Nach einem Fünfstundenflug stand Greg vor der majestätischsten Landschaft, die er je gesehen hatte. Sein Staunen begleitete ein Gefühl der Unsicherheit, als er vor dem Hauptsitz der Napoleon Hill Foundation vorfuhr, der Organisation, die das Wissen von Napoleon Hill, dem Autor von Think and Grow Rich, bewahrt und verbreitet. Er hatte das Buch auf dem Flug durchgeschaut und war gespannt, mehr darüber zu erfahren.
Er war etwas nervös und hoffte, er würde nicht seine erste Begegnung mit dem Wirtschaftsmagnaten wiederholen. Aber Don Greens freundliches Lächeln und entspannte Haltung zerstreuten schnell seine Sorgen.
»Hallo, Greg. Ich bin Don und ich wette, Sie fragen sich, wieso Sie bis hierher nach Wise, Virginia, gereist sind, um sich mit einem völlig Fremden zu treffen.«
»Nun, nicht völlig fremd«, sagte Greg. »Nachdem Mr Buckland mir von Ihnen erzählt hat und ich recherchiert habe, freute ich mich schon, Sie kennenzulernen. Er hat mir auch von Charlie ›Tremendous‹ Jones erzählt und wie wichtig die Bücher sind, die man liest und die Menschen, die man trifft.«