Die Deutsche Kriegsmarine 1933 - 1945: Die Panzerschiffe - Jürgen Prommersberger - E-Book

Die Deutsche Kriegsmarine 1933 - 1945: Die Panzerschiffe E-Book

Jürgen Prommersberger

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Beschreibung

DIE DEUTSCHE KRIEGSMARINE 1933 – 1945
DIE PANZERSCHIFFE

Bei den Panzerschiffen der Deutschland-Klasse handelt es sich um drei Kriegsschiffe, die Deutschland unter den Beschränkungen des Versailler Vertrags baute. In der deutschen Reichsmarine und Kriegsmarine wurde für die Schiffe der Deutschland-Klasse in Anlehnung an das im Vertrag verwendete französische Wort cuirassé (gepanzertes Schiff) zuerst die Typansprache Panzerschiff gebraucht. Am 15. Februar 1940 wurde die Bezeichnung jedoch in Schwerer Kreuzer geändert. Zur Zeit ihrer Konstruktion wurden sie von Beobachtern in England wegen ihrer vergleichsweise geringen Größe und starken Artillerie als Westentaschenschlachtschiffe (pocket battleships) bezeichnet.

Dieses Buch handelt von der Geschichte dieser drei Schiffe. Es sind die Deutschland (später Lützow), die Admiral Scheer und die Admiral Graf Spee. Das Buch zeigt die Baugeschichte und die einzelnen Operationen der Schiffe, schildert die Kaperfahrten und Seeschlachten, in die sie verwickelt waren und beschreibt auch das Schicksal eines jeden Schiffs. Umfangreiches Bildmaterial und technische Beschreibungen ergänzen dieses Buch.

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Die Deutsche Kriegsmarine 1933 - 1945

Die Panzerschiffe

Jürgen Prommersberger: Die Deutsche Kriegsmarine 1933 – 1945:

Die Panzerschiffe

Regenstauf , Februar 2017 Alle Rechte bei: Jürgen Prommersberger Händelstr 17 93128 Regenstauf

Erstausgabe:

Herstellung: CreateSpace Independent Publishing Platform

INHALTSVERZEICHNIS

Kapitel 1 Von der Reichsmarine zur Kriegsmarine

Kapitel 2 Die Panzerschiffe der Deutschland Klasse

Kapitel 3 Die Deutschland (Lützow)

Kapitel 4 Die Admiral Scheer

Kapitel 5 Die Admiral Graf Spee

Kapitel 1 Von der Reichsmarine zur Kriegsmarine

Reichsmarine war die Bezeichnung der Marine des Deutschen Reichs in der Zeit vom 1. Januar 1921 bis zum 31. Mai 1935. Sie bildete einen Teil der Reichswehr. Nach Gründung der Wehrmacht wurde sie am 1. Juni 1935 in Kriegsmarine umbenannt.

Bereits die während der bürgerlich-demokratischen Revolution von 1848/49 am 4. Juni 1848 von der Frankfurter Nationalversammlung gegründete Marine war in einigen Dokumenten als Reichsmarine bezeichnet worden. Um Verwechslungen zu vermeiden, benutzen Historiker inzwischen den Begriff Reichsflotte für die Marine von 1848.

Die Vorläufige Reichsmarine

Auf Grund des Gesetzes, das die Nationalversammlung am 16. April 1919 billigte, hieß die deutsche Marine Vorläufige Reichsmarine. Sie war nach Beendigung des Ersten Weltkrieges aus der Kaiserlichen Marine des Deutschen Kaiserreichs hervorgegangen. Zu den Aufgaben der Reichsmarine gehörten Küstensicherung, Fischereischutz, Minenräumen, Seepolizei und Unterstützung der Handelsschifffahrt. 1919 ging die Führung der Marine vom bis dahin bestehenden Reichsmarineamt auf die neue Admiralität über. Die Flagge der vorläufigen Reichsmarine war identisch mit der Flagge der Kaiserlichen Marine. Die kurze Periode der Vorläufigen Reichsmarine war bestimmt von einer Anzahl wichtiger Ereignisse und Entwicklungen der deutschen Geschichte, an denen sie direkt oder indirekt beteiligt war:

Die Deutsche Revolution 1918–1919,

die Ablieferung und spätere Selbstversenkung der kaiserlichen Hochseeflotte,

die Unterzeichnung des Versailler Vertrages,

den Kapp-Putsch

Revolution und Kapp-Putsch

Die Novemberrevolution 1918, ausgelöst durch den Kieler Matrosenaufstand der Hochseeflotte, und die Internierung der Hochseeflotte in Scapa Flow führten zum inneren Zusammenbruch der deutschen Seestreitkräfte. Linke, häufig kommunistische Mannschaften und konservativ-monarchistische Offiziersgruppen rotteten sich gleichermaßen als Freischaren zusammen. Die kommunistischen Matrosen bildeten die Volksmarinedivision, die konservativen Kräfte mehrere Verbände, darunter die Marinebrigaden Ehrhardt und Loewenfeld, die anfangs vorwiegend aus Berufssoldaten bestanden. Beide Seiten beteiligten sich an blutigen Kämpfen und Gewalttaten. Die Volksmarinedivision wurde im März 1919 aufgelöst, die Marinebrigaden erst nach dem Kapp-Putsch im März 1920, an deren Zustandekommen sie wesentlich beteiligt waren. Einer der Auslöser war der Befehl des Reichswehrministers Gustav Noske, die Marinebrigaden aufzulösen. Die Brigade Ehrhardt unterstützte den Kapp-Putsch und besetzte Berlin. Der Chef der Admiralität, Vizeadmiral von Trotha erklärte, die Marine stehe der neuen Regierung zur Verfügung. Damit hatte er die Vorläufige Reichsmarine außerhalb der Verfassung gestellt. In den kommenden Jahren sah sie sich von rechts dem Vorwurf des Matrosenaufstands und der Novemberrevolution ausgesetzt, von liberaler und linker Seite dem des Verfassungsbruchs.

Selbstversenkung der Hochseeflotte und Versailler Vertrag

Ein weiteres wesentliches Ereignis in der kurzen Geschichte der Vorläufigen Reichsmarine war die Selbstversenkung der Hochseeflotte in Scapa Flow am 21. Juni 1919. Die Schiffe hätten gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrages den Alliierten ausgeliefert werden sollen. Als Entschädigung für diese Verluste verlangten die Alliierten die Auslieferung weiterer deutscher Kriegsschiffe, die auf deutscher Seite schon für den Aufbau einer neuen Flotte vorgesehen waren. Der Vertrag von Versailles begrenzte die Größe und Bewaffnung der deutschen Streitkräfte. Danach durfte die Marine 6 Linienschiffe (plus 2 in Reserve), 6 Kreuzer (plus 2 in Reserve), 12 Zerstörer (plus 4 in Reserve), 12 Torpedoboote (plus 4 in Reserve), 38 Minensuchboote, Sperrübungs-fahrzeuge ohne Beschränkung, 8 Tender und Bewacher, 8 Fischereischutzboote, 2 Vermessungsschiffe, 6 Peilboote und 1 Segelschulschiff besitzen. Ersetzt werden durften die alten Schiffe erst nach einer Dauer von 20 Jahren (die großen Einheiten) oder 15 Jahren (die kleineren Einheiten). Neubauten und Schiffskäufe im Ausland waren genauso wie der Besitz von U-Booten verboten. Sperrübungsfahrzeuge und unbewaffnete Einheiten unterlagen keiner zahlenmäßigen Beschränkung. Eine ganze Flotte von U-Bootzerstörern, Leichten Minensuchbooten und Flachgehenden Räumbooten überließ die Marine daher in abgerüstetem Zustand dem Reichswasserschutz, von dem sie die Boote später zum Teil wieder zurück erwarb. Die Personalstärke der Reichsmarine durfte 15.000 Mann nicht überschreiten.

Erhalt einer eigenständigen Marine

Aufgrund der Ereignisse am Ende des Ersten Weltkriegs und in der Revolutionszeit war das Ansehen der Marine auf einen Tiefpunkt gesunken. Die Selbstversenkung der Hochseeflotte hatte allerdings dazu beigetragen, die konservative Öffentlichkeit wenigstens teilweise mit der Marine zu versöhnen. Angesichts der strengen Beschränkungen des Versailler Vertrages für deutsche Streitkräfte kam auch ein gänzlicher Verzicht auf eine eigene Marine – wie vereinzelt diskutiert – nicht in Frage, da sich das Reich damit selber noch weiter geschwächt hätte. Die Aufgaben der Reichsmarine waren zunächst nur in einer Denkschrift der Marineleitung aus dem Jahr 1920 festgelegt und entsprachen denen der Vorläufigen Reichsmarine (s.o.). Sie waren stark von den Notwendigkeiten der unmittelbaren Nachkriegszeit geprägt. Polizei- und Ordnungsaufgaben standen gegenüber der eigentlichen Verteidigungsaufgabe im Vordergrund. Erst nach einigen Jahren wurde die seeseitige Verteidigung des Reiches wieder stärker betont.

Reichsmarine

Mit dem Wehrgesetz vom 23. März 1921 erfolgte die Umbenennung in Reichsmarine (RM) rückwirkend zum 1. Januar 1921. Zugleich wurde die endgültige Organisation als Teil der Reichswehr festgelegt. Oberbefehlshaber aller Streitkräfte war der Reichspräsident. Unter ihm besaß der Reichswehrminister Befehlsgewalt über die Reichswehr. Ihm unterstanden die Chefs der Heeresleitung und der Marineleitung nebeneinander als militärische Befehlshaber. Die bis 31. Dezember 1921 verwendete Kriegsflagge des Kaiserreichs wurde abgelöst durch die Kriegsflagge der Reichsmarine: schwarz-weiß-rote Balken, in der Mitte ein eisernes Kreuz und im Liek (Ecke oben links) die schwarz-rot-goldenen Reichsfarben der Republik. Die Farben im Liek wurden 1933 wieder entfernt.

Aufgaben der Reichsmarine

Die operativen Erwägungen der Marineleitung befassten sich – bedingt durch die Abtrennung von Ostpreußen und der Freien Stadt Danzig – zunächst mit Polen. Danach wurde der „Erbfeind“ Frankreich mit einbezogen. Im Falle eines Bündnisses beider Gegner entstünde eine gefahrvolle Zweifronten-Situation. Ein Konflikt mit Großbritannien erschien undenkbar. Er hätte die Marineleitung in eine ausweglose Lage geführt. Selbst Admiral Erich Raeder lehnte es offiziell strikt ab, die Marine auf diesen Fall vorzubereiten oder ihn auch nur durchzuspielen. Allerdings äußerte er in einer Unterredung mit Reichskanzler Hitler am 27. Juni 1934 die Auffassung, „dass die Flotte später doch gegen England entwickelt werden müsse, dass daher von 1936 an die großen Schiffe mit 35cm Geschützen“ bewaffnet werden müssten, um den Einheiten der King George-Klasse gewachsen zu sein. Damit offenbarte sich nach Auffassung Gerhard Schreibers schließlich doch wieder die Kontinuität antibritischen Denkens seit der Tirpitz-Zeit. Ein Zusammenschluss Frankreichs mit Russland hingegen erschien von Anfang an wieder als eine denkbare Gefahr. Frankreichs Marine war erheblich stärker als die deutsche und konnte die Seewege in der Nordsee blockieren. Das Gleiche galt bei einem Bündnis französisch-sowjetischer Seestreitkräfte für die Ostsee. Deshalb konzentrierten sich die deutschen Rüstungsplanungen spätestens ab Mitte der 1920er Jahre darauf, dieser Bedrohung entgegenzutreten.

Die alten Linienschiffe Schleswig-Holstein (vorn), Schlesien (links) und Hessen etwa 1930. Diese bereits 1919 veralteten Schiffe bildeten lange Zeit den Kern der Reichsmarine.

Organisation

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Reichswehrministerium in Berlin als oberste Reichsbehörde für die Reichswehr geschaffen. Im Ministerium bestand neben der Heeresleitung die Marineleitung als oberste Kommandostelle der Reichsmarine. An ihrer Spitze stand der Chef der Marineleitung.

Umfang und Ausrüstung

Der Versailler Vertrag begrenzte die Größe und Bewaffnung der Reichsmarine und hinderte sie an der Einführung neuer Technologien. Die Siegermächte wollten dafür sorgen, dass für sie nicht wieder eine deutsche Marine zur Bedrohung werden konnte. Andererseits hatten sie darauf geachtet, dass die Reichsmarine auf absehbare Zeit die stärkste Macht in der Ostsee sein würde, um der mit Misstrauen beobachteten neuen Sowjetunion ein Gegengewicht entgegenzusetzen. Zugleich bemühten sich die Großmächte, das gegenseitige Wettrüsten einzudämmen. Am 12. November 1921 wurde in Washington eine „Konferenz über Fragen der Seerüstung“ geführt. Dort regelten die Großmächte die Stärke ihrer Flotten im Verhältnis zueinander und definierten zu diesem Zweck auch Deplacement und Bewaffnung der schweren Kriegsschifftypen.

Die Reichsmarine konnte 1922 personell tatsächlich nicht über mehr als 2 Linienschiffe, 5 Kreuzer und eine Anzahl von Hilfsschiffen verfügen. Deshalb war man bemüht, die Besatzung der Kriegsschiffe zu verkleinern und technischen Fertigkeiten durch intensive Ausbildung der nur noch aus lange dienenden Soldaten bestehenden Besatzungen zu erhöhen. Bis 1924 überwachte eine Interalliierte Militär-Kontrollkommission (NIACC) unter einem britischen Seeoffizier die Abrüstung der Marine und die Einhaltung der Fristen für Ersatzbauten. Nur schleppend ließ sich die Reichsmarine dazu bewegen, alle überzähligen Schiffe auszumustern und ans Reichsschatzamt zu geben, das die Veräußerung der Fahrzeuge übernahm. Immer wieder kam es zu Umklassifizierungen und Umbenennungen, was es der Kontrollkommission schwer machte, die Einhaltung der Bestimmungen zu überwachen.

Ersatzbauten für überalterte Schiffe

Ab 1925 erfolgten die ersten Kriegsschiff-Ersatzbauten. Ein langfristiger Schiffbauplan wurde wegen der Bindungen an Versailles nicht aufgestellt. Aber die deutsche Marine profitierte von dem in Washington festgelegten Typdeplacement. Hierbei gab man das Gewicht des ganzen Schiffes an, jedoch ohne Brennstoff und Kesselspeisewasser. Außerdem benutzte man die long ton zu 1016 kg. In Deutschland hatte man bis dahin die Wasserverdrängung für das voll ausgerüstete Schiff angegeben und immer in metrischen Tonnen zu 1000 kg gerechnet. Nun ging man dazu über, statt genieteter geschweißte Kriegsschiffe zu bauen, [...]