Die Deutschland-Illusion - Marcel Fratzscher - E-Book

Die Deutschland-Illusion E-Book

Marcel Fratzscher

4,4

Beschreibung

Deutschland sieht sich gern als Hort der Stabilität in einem unsicheren Europa. Es ist stolz auf seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und darauf, dass es ziemlich ungeschoren durch die Krise gekommen ist. Doch das schöne Bild trügt. Deutschland hat seit dem Jahr 2000 deutlich weniger Wachstum zu verzeichnen als andere europäische Staaten. Zwei von drei Arbeitern sind heute schlechter gestellt als vor 15 Jahren. Die deutsche Wirtschaft und der Staat leben von ihrer Substanz. Marcel Fratzscher legt den Finger in die Wunde und benennt die Herausforderungen, denen sich Politik und Gesellschaft stellen müssen. Und er räumt auf mit dem Irrglauben, wir kämen ohne Europa besser zurecht.

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Marcel Fratzscher

Die Deutschland-Illusion

Warum wir unsere Wirtschaft überschätzen und Europa brauchen

Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in derDeutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Datensind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt.

Alle Rechte, auch die der Übersetzung, des Nachdruckes und der Vervielfältigung des Buches oder von Teilen daraus, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form (Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren), auch nicht für Zwecke der Unterrichtsgestaltung – mit Ausnahme der in den §§ 53, 54 URG genannten Sonderfälle –, reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

© 2014 Carl Hanser Verlag München

Internet: http://www.hanser-literaturverlage.de

Lektorat: Martin Janik

Herstellung: Andrea Reffke

Umschlaggestaltung und Motiv: Hauptmann & Kompanie Werbeagentur, Zürich

Datenkonvertierung E-Book: Kösel, Krugzell

ISBN 978-3-446-44034-0

E-Book-ISBN 978-3-446-44145-3

Inhalt

Vorwort

I Die erste IllusionEin zweites deutsches Wirtschaftswunde

1 Die Transformation vom »kranken Mann Europas« zur Konjunkturlokomotive

2 Das Beschäftigungswunder

Tarifpartner haben Verantwortung übernommen

Glück als wichtiger Garant

Die Kehrseite des Erfolgs: Unterbeschäftigung und prekäre Beschäftigung

Die Lohnentwicklung enttäuscht

Soziale Gerechtigkeit als große Herausforderung

Wie erfolgreich wird der Mindestlohn sein?

Was die Bundesregierung für einen nachhaltigen Erfolg des Arbeitsmarkts tun muss

3 Exportweltmeister mit dem tugendhaften Staat

Deutschland, der Exportweltmeister

Die gespaltene Volkswirtschaft

Der tugendhafte Staat?

Die Kehrseiten der Finanzpolitik

Das globale Staatsschuldenproblem

4 Deutschlands Investitionslücke als wirtschaftspolitische Achillesferse

Deutschlands riesige Investitionslücke

Deutschland, der Sparweltmeister

Der Verfall der Verkehrsinfrastruktur

Die Bildungslücke

In die Energiewende investieren

Was kann die Wirtschaftspolitik tun?

II Die zweite IllusionDeutschland braucht Europa und den Euro nicht

5 Wieso wir den Euro geschaffen haben

Grundlage der europäischen Integration

Der europäische Wechselkursmechanismus als Vorläufer des Euro

Die monetäre Dominanz Deutschlands und der Bundesbank

6 Die Stärken und Schwächen des Euro

7 Die Ursprünge der europäischen Krise

Die ersten zehn Jahre des Euro

Der Teufelskreis der vier Krisen

Die Rolle der Troika

Fehlende gemeinsame Regeln

8 Deutschlands und Europas globales Gewicht

III Die dritte IllusionEuropa will nur an Deutschlands Geld

9 Deutschland, das Opfer und der Zahlmeister Europas?

Die Rolle des Sündenbocks

Ein Sündenbock erleichtert Reformen

Europas Krisenpolitik trägt einen Deutschland-Stempel

Deutschland als Hegemon wider Willen

10 Die europäische Krise ist keine »Eurokrise«

11 Deutschlands Eigenverantwortung für seine Exportüberschüsse

12 Der Mythos der »Target-Falle«

13 Deutschland ist Nutznießer, nicht Opfer der EZB-Geldpolitik

Die stabilisierende Rolle der EZB-Geldpolitik

Das Mandat der EZB

Ist Deutschland Opfer oder Nutznießer?

Risiken für die EZB

Risiken für Deutschland und Europa

IV Deutschlands Vision für Europa

14 Deutschland ist in der Verantwortung für Europa

Der fragile Status quo

Ein Festhalten am Status quo verschiebt nur die Krisenbewältigung

Desintegration ist keine Lösung

Der Integrationssprung als einzige nachhaltige Lösung

15 Eine Vision für Europa

Das Prinzip der Eigenverantwortung

Eigenverantwortung und Solidarität gehen Hand in Hand

Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in der Krise

Was die Union zusammenhält

16 Eine europapolitische Agenda für Deutschland

1. Deutschland als Konjunkturlokomotive für Europa

2. Eine europäische Investitionsagenda

3. Mit gutem Beispiel vorangehen

4. Die Bankenunion vollenden

5. Eine neuerliche Vertiefung der Krise verhindern

6. Die Basis für eine Fiskalunion legen

7. Die Basis für eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik schaffen

8. Eine Eurounion mit einem Eurovertrag

9. Ein Europarlament und eine europäische Wirtschaftsregierung

10. Demokratische Legitimierung schaffen

Dank

Abbildungen

Quellenverzeichnis der Abbildungen

Vorwort

Deutschland befindet sich in einem Zustand der Euphorie. Die Wirtschaft boomt, Jobs sind reichlich vorhanden und Deutschland ist stärker als je zuvor – zumindest, wenn man den Medien glaubt. Die Zukunft des Landes scheint dank einer starken industriellen Basis und erfolgreicher Exportsektoren exzellent, die Wirtschaftspolitik weise und richtig. Der Wohlstand in Deutschland wäre grenzenlos, würde die tiefe Krise im Rest Europas die deutsche Wirtschaft nicht nach unten ziehen. So die Sichtweise vieler.

Wenn ich in Deutschland einen Vortrag über die deutsche Wirtschaft halte, bitte ich das Publikum oft, die Identität zweier europäischer Länder zu erraten. Das erste Land hat in den letzten Jahren drei große wirtschaftspolitische Erfolge erlebt und ist hervorragend durch die globale Finanz- und die europäische Schuldenkrise gekommen. Es hat seine Wirtschaftsleistung seit 2009 um 8 % gesteigert, viele Menschen in Beschäftigung gebracht und Marktanteile in seinen wichtigsten Exportmärkten hinzugewonnen. Und es war tugendhaft, erzielt Überschüsse in den öffentlichen Haushalten und reduziert seine öffentliche Schuldenlast.

Jeder im Publikum errät schnell, dass es sich bei diesem Land um Deutschland handelt. Die Deutschen im Publikum tun dies häufig mit einem Lächeln und nicht ohne einen gewissen Stolz. Andere Europäer sehen dies jedoch meist weniger positiv. Der deutsche Erfolg sei auch auf Kosten seiner europäischen Nachbarn zustande gekommen, argumentieren sie. Angesichts der Stärke der deutschen Industrie sorgen sie sich um die Wettbewerbsfähigkeit der anderen Europäer. Deutschland möge doch etwas tun, um diesen Wettbewerbsvorteil auszugleichen, zum Beispiel einen stärkeren Lohnanstieg und höhere Inflation in Deutschland erlauben. Diese Debatte endet selten im Konsens.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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