Die drei ??? Kids, 22, Einarmige Banditen (drei Fragezeichen Kids) - Ulf Blanck - E-Book

Die drei ??? Kids, 22, Einarmige Banditen (drei Fragezeichen Kids) E-Book

Ulf Blanck

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Beschreibung

"Seht euch das an! Der Apparat spuckt bergeweise Dollars aus!", rief Bob aufgeregt. Peter blickte sich nervös um. "Lasst uns lieber von hier verschwinden." Die drei ??? können es kaum glauben: Illegale Glücksspiele in Rocky Beach! Hat Onkel Titus dort das viele Geld gewonnen? Die Spur führt sie in eine Welt der Zocker und Trickbetrüger.

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Die drei ???® Kids

Band 22

Einarmige Banditen

Erzählt von Ulf Blanck

Mit Illustrationen von Stefanie Wegner und Kim Schmidt

KOSMOS

Umschlagillustration von Stefanie Wegner, Hamburg

Farbige Gestaltung von Timo Müller

Innenillustrationen von Kim Schmidt, Dollerup

Umschlaggestaltung: Atelier Reichert, Stuttgart

Supervising: Stefanie Wegner

Grundlayout: Friedhelm Steinen-Broo, eStudio Calamar

Unser gesamtes lieferbares Programm und viele

weitere Informationen zu unseren Büchern,

Spielen, Experimentierkästen, DVDs, Autoren und

Aktivitäten findest du unter kosmos.de

© 2016, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-440-15327-7

eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

Spartorte

»Lecker! Deine Kirschtorte ist mit Abstand die beste der Welt«, strahlte Justus und nahm seine Kuchengabel in die Hand. Stolz stellte Tante Mathilda die Torte auf den Tisch. »Ach, ich weiß nicht«, schmunzelte sie verlegen. In Wirklichkeit hatte sie schon mehrere Preise beim jährlichen Backwettbewerb in Rocky Beach gewonnen. Eine ganze Wand ihrer Küche war mit Urkunden zugehängt. Auch Peter und Bob saßen an diesem sonnigen Vormittag auf der Veranda und freuten sich über die Torte. Sie hatten sich hier verabredet, um anschließend zum Baden an den Strand zu fahren. Rocky Beach lag direkt am Pazifischen Ozean in Kalifornien. Die warme Luft war erfüllt mit dem süßen Duft der Kirschen. Justus stopfte ein großes Stück in seinen Mund und lehnte sich zufrieden zurück. »Gibt es heute keine Sahne dazu?«

Seine Tante wischte sich umständlich die Hände an der Schürze sauber. »Nun ja, es ist so: In der Hitze, da kann Sahne schnell schlecht werden. Und heute ist es besonders heiß, versteht ihr?«

Sie war eine schlechte Lügnerin, denn dieser Tag war genauso heiß wie alle anderen. Schließlich nahm sie auf einem der Stühle Platz und fächerte sich mit der Hand Luft zu. »Ach Kinder, natürlich ist das Quatsch. In Wirklichkeit ist mal wieder meine Haushaltskasse leer. Seit Tagen lasse ich schon in Porters Geschäft anschreiben.«

Den drei Freunden war schlagartig der Appetit vergangen, und Justus schämte sich, dass er nach der Sahne gefragt hatte. Der kleine Schrotthandel auf dem Grundstück warf in letzter Zeit nicht gerade viel Geld ab. Justus lebte zusammen mit seiner Tante und Onkel Titus am Stadtrand von Rocky Beach. Seine Eltern waren bei einem Unfall ums Leben gekommen, als er fünf Jahre alt war. Entschlossen stellte Justus seinen Teller zurück auf den Tisch. »Ach was. Sahne macht nur dick. Und die Torte müssen wir auch nicht gleich an einem Tag aufessen.« Wie auf Kommando schoben auch seine beiden Freunde ihre Teller von sich fort. Peter wischte sich mit einer Serviette den Mund sauber. »Genau. Außerdem soll man vor dem Schwimmen eigentlich gar nichts essen, oder, Bob?«

»Mann, das hätten wir fast vergessen. Natürlich. Aber zum Glück kann man ja alles einfrieren.«

Tante Mathilda musste lächeln. Sie wusste, dass die drei in Wahrheit am liebsten weitergegessen hätten. »Ach was, so schlimm ist es nun auch wieder nicht. Auch wenn wir manchmal auf einiges verzichten müssen, Kirschtorte wird es im Hause Jonas immer geben. Wo kämen wir denn sonst hin? Außerdem habe ich den ganzen Keller voll mit eingeweckten Kirschen. So, und nun haut rein, Jungs.« Das ließen sich die drei nicht zweimal sagen und schnappten sich schnell wieder ihre Teller.

Nach dem dritten Stück spuckte Justus zufrieden einen Kirschkern in hohem Bogen in den Garten. »Ohne Sahne fühlt man sich gleich viel leichter.« Seine beiden Freunde sagten lieber nichts dazu. »Ich weiß, was ihr denkt«, lachte Justus. »Aber ich bin nicht dick, sondern nur ein paar Zentimeter zu kurz für mein Gewicht.«

In diesem Moment hörten sie, wie sich ein Auto mit kaputtem Auspuff näherte. Kurz darauf fuhr der alte Pick-up von Onkel Titus laut knatternd auf das Grundstück. Er war am Morgen aufgebrochen, um einen reparierten Kühlschrank zu verkaufen. Doch der stand immer noch auf der Ladefläche des Transporters. Tante Mathilda schüttelte enttäuscht den Kopf. »Ach, herrje. Er ist das Ding nicht losgeworden.«

Doch es kam ganz anders. Mit einem großen Satz sprang Onkel Titus aus dem Wagen und strahlte übers ganze Gesicht. Auf dem Kopf trug er einen weißen Cowboyhut, und an seinem Hals baumelte ein Lederband mit goldenem Verschluss. Seine Frau ließ vor Schreck den Tortenheber fallen. »Titus! Was ist denn mit dir passiert?«

Lässig schlug ihr Mann die Autotür zu, zündete sich eine dicke Zigarre an und stieg gemächlich die Stufen zur Veranda hoch. Mit großen Augen starrten ihn alle an. Plötzlich griff Onkel Titus in seine Hosentasche und warf ein Bündel Geldscheine auf den Tisch. »Jackpot! Heute ist mein Glückstag. Ich habe gewonnen!«

Jackpot

Justus blieb die Kirschtorte im Hals stecken. »Du hast was?«

»Tja, da staunt ihr, oder? Manchmal hat man eben Glück. Das sind genau einhundert Dollar in kleinen Scheinen. Den Hut gab es dazu. Viva Las Vegas!« Ungläubig nahm seine Frau die Banknoten in die Hand. »Moment, Titus. Du willst mir doch nicht sagen, dass du heute Morgen in Las Vegas warst?« Ihr Mann ließ sich Zeit mit der Antwort. »Nun ja, nicht ganz. Las Vegas ist nach Rocky Beach gekommen. Auf dem Marktplatz gab es ein Glücksrad. Nur einmal habe ich gedreht und Bingo! Hauptgewinn!« Tante Mathilda ließ das Geld entsetzt fallen. »Las Vegas in Rocky Beach? Das ist unerlaubtes Glücksspiel! Da muss doch die Polizei gekommen sein. Was sagt Kommissar Reynolds dazu?«

»Der hat sogar mitgespielt. Leider hat der alte Pechvogel nichts gewonnen. Das ist eben nur was für Glückspilze. Ich wusste es: Einmal im Leben kommt meine große Stunde.« Peter schüttelte verständnislos den Kopf. »Das versteh ich nicht. Glücksspiel ist doch in Kalifornien absolut verboten. Ich dachte, so etwas gibt es nur in Las Vegas?« Doch Onkel Titus winkte ab. »Keine Angst. Wir haben natürlich nicht plötzlich die gleichen Gesetze wie in Nevada. Aber Glücksspiel ist in Kalifornien nur dann strafbar, wenn man einen Einsatz zahlen muss. Auf dem Marktplatz durfte jeder umsonst drehen. Ich kann euch sagen, die Schlange war endlos lang. Halb Rocky Beach wollte sein Glück versuchen.« Justus war erleichtert. »Ach so. Jetzt verstehe ich. Dann war das so eine Art Verlosung.«

»Genau. Eine Verlosung. Jeder konnte mitmachen, ohne einen Cent zu riskieren. Doch nur ich hab den Jackpot geknackt. Das muss gefeiert werden.«

Blitzschnell griff seine Frau nach dem Geld und machte sich auf den Weg in die Küche. »Nichts da. Das wandert direkt in meine Haushaltskasse. Endlich kann ich die Schulden bei Porter bezahlen. Den Hut darfst du behalten.«

Enttäuscht setzte sich Onkel Titus auf einen Stuhl. »Tja, wie gewonnen, so zerronnen. Egal, dafür sind wir jetzt schuldenfrei. Und das, obwohl ich den Kühlschrank nicht losgeworden bin. Mein Kunde hat es sich im letzten Moment doch noch anders überlegt. Lausige Zeiten sind das.«

Bob ließ der Gedanke an das Glücksrad immer noch nicht los. »Warum fahren wir nicht auch schnell in die Stadt und versuchen unser Glück? Ich könnte hundert Dollar gut gebrauchen.«

»Das kann ich mir denken, Bob. Aber die haben gleich nach meinem Gewinn alles abgebaut und sind in einer riesigen Limousine davongefahren.« Justus knetete nachdenklich mit Daumen und Zeigefinger an seiner Unterlippe. »Also, so ganz verstehe ich das nicht. Warum machen die das? War das eine Werbeaktion?«

»Nun ja«, begann Onkel Titus. »Fast jeder, der am Rad gedreht hat, bekam diese Visitenkarte hier.« Justus nahm ihm das Kärtchen aus der Hand und las laut vor: »›Jimmys Garage. Vierundzwanzig-Stunden-Service‹. Und auf der Rückseite steht handgeschrieben: ›Kennwort Las Vegas‹. Versteht ihr das? Was soll das bedeuten?«

Doch sein Onkel konnte mit dem Namen etwas anfangen. »Jimmys Garage ist eine alte Autowerkstatt vier Meilen vor der Stadt. Früher habe ich dort oft Schrott aufgekauft. In den letzten Jahren war da aber nicht mehr viel los.«

»Und was soll uns dieses Kennwort sagen?«, fragte Bob und nahm Justus die Karte aus der Hand. Onkel Titus warf einen Blick auf das offene Küchenfenster. Man hörte, wie Tante Mathilda drinnen mit Geschirr herumklapperte. »Okay, wenn ihr schweigen könnt, dann erzähle ich euch die ganze Geschichte«, flüsterte er. Die drei ??? nickten neugierig.

»Also, auf dem Marktplatz wurde tatsächlich immer wieder leise von verbotenen Glücksspielen gesprochen. Der dicke Mann, der mir die Karte übergeben hat, hat mir auch noch etwas ins Ohr geflüstert.« Justus, Peter und Bob beugten sich dicht zu ihm. »Er hat gesagt, wenn ich noch mehr gewinnen will, dann wird mir diese Karte weiterhelfen.«

Justus’ Augen leuchteten auf. »Jetzt verstehe ich. In der Garage finden garantiert verbotene Glücksspiele mit richtigem Geldeinsatz statt. Das Glücksrad auf dem Marktplatz sollte nur die Leute anlocken. Oder, Onkel Titus?«

»Tja, das kann ich mir gut vorstellen. Geld verschenkt heutzutage nämlich niemand ohne Grund. Kommissar Reynolds wurde übrigens keine Karte überreicht. Er stand direkt vor mir in der Schlange.«

»Und was jetzt?«, fragte Peter ratlos.

»Na, was wohl«, lachte Bob. »Wir fahren natürlich sofort zu Jimmys Garage!«

Jimmys Garage

Peter war entsetzt. »Moment, Bob, du willst doch nicht bei diesen Glücksspielen mitmachen?«

»Nein, natürlich nicht. Aber wenn das tatsächlich so abläuft, dann müssen wir der Sache nachgehen.« Justus gab ihm recht. »Das sehe ich genauso. Baden können wir auch an einem anderen Tag. Außerdem ist das Wochenende noch lang genug.« Nur sein Onkel war nicht einverstanden. »Moment, so schnell geht das nicht. Das ist erstens Sache der Polizei, und zweitens werden die sicher keine Kinder hereinlassen.« Justus unterbrach ihn. »Das stimmt, Onkel Titus. Deshalb musst du auch mitkommen.«

»Was? Ich bin Wertstoffhändler und kein Kriminalkommissar. Das lassen wir schön sein. Vielleicht wär’s das Beste, wenn ich die hundert Dollar gleich bei der Polizei abgeben würde ...« Justus sah ihn listig an. »Das mit der Polizei ist keine schlechte Idee. Aber was ist, wenn wir mit unserer Theorie daneben liegen und die Polizei nur Billardtische findet? Das wäre ganz schön peinlich.« Sein Onkel kam ins Grübeln. »Und was schlägst du vor, Justus?«