Die Einzigartige Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist - Wolfhard Margies - E-Book

Die Einzigartige Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist E-Book

Wolfhard Margies

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Beschreibung

Dieses Buch will vor allem eine Anleitung zur Erfahrung des Heiligen Geistes sein. Es sollen genauere Kenntnisse über die Person des Heiligen Geistes und Einsichten über seine Wirksamkeit vermittelt werden. Mit dem Heiligen Geist bekommt die Nachfolge erst Farbe!

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Wolfhard MargiesDie einzigartige Gemeinschaft mitdem Heiligen Geist Aufbruch-Verlag

Die einzigartige Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist

© 2016, Aufbruch-Verlag der Gemeinde auf dem Weg e.V.Waidmannsluster Damm 7 c-e 13507 Berlin Tel.: 030 / 85 79 19 444 Fax: 030 / 85 79 19 80 E-Mail: [email protected] Dieses E-Book darf ausschließlich auf einem Endgerät des Kunden verwendet werden, welcher das E-Book gekauft hat. Eine Weitergabe an andere Personen ist nicht gestattet. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise, in irgendeiner Form sind verboten.Die Bibelstellen sind, sofern nicht anders angegeben, zitiert aus: Revidierte Elberfelder Bibel © 1985/1991/2006 SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag GmbH & Co. KG, Witten

Inhaltsverzeichnis

I  Was hat es mit der Salbung auf sich?1  Kennst Du wirklich den Heiligen Geist?  1.1  Der Heilige Geist ist dein nächster Ansprechpartner  1.2  Eine Person macht sich breit  1.3  Was ist nun die Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist?  1.4  Die Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist im Sinne von Partnerschaft  1.5  Der Heilige Geist, der vermittelt2  Der andere Helfer  2.1  Jesus ist der Retter, aber der Heilige Geist teilt das Heil aus  2.2  Die Kehrseite der göttlichen Hilfe  2.3  Der Geist bleibt, und die Salbung bleibt  2.4  Die neue Salbung erweist sich als sehr ansteckend3  Die Liebe des Heiligen Geistes  3.1  Der Heilige Geist als heißer Liebhaber  3.2  Die höchste Lust des Heiligen Geistes: uns lieben zu können  3.3  Eine neue Definition von Demut  3.4  Geliebt sein macht stark und sicher4  Von der Liebe zur Freude  4.1  Die neue Qualität der Gebote im Neuen Testament  4.2  Aus Liebe wird Freude5  Glaube an den Heiligen Geist  5.1  Gott hat uns den Geist der Kraft, der Liebe und der Disziplin gegeben  5.2  Mit dem Heiligen Geist ins Leid und durch das Leid6  Begehren und Empfangen  6.1  Hunger und Durst nach ihm  6.2  Die Kunst, sich beschenken zu lassen  6.3  Der Heilige Geist liebt deinen Körper  6.4  Gott erfüllt unser Verlangen7  Werde erneut voll des Geistes  7.1  Betrunkensein wohl, aber vom Heiligen Geist  7.2  Das Wort führt zum Heiligen Geist und der Heilige Geist zurück zum Wort  7.3  Unser Singen und Musizieren  7.4  Das Geheimnis der Dankbarkeit  7.5  Die Entdeckung des Vaters  7.6  Danken im Auftrag  7.7  Die Furcht des Herrn und die Erfahrung des Heiligen Geistes8  Eine ganze Gemeinde wird erneut voll Heiligen Geistes9  Eins ist not – was ist not?10  Die Manifestationen des Heiligen Geistes  10.1  Umfallen  10.2  Rollen auf dem Boden  10.3  Sich-Schütteln  10.4  Weinen und Lachen  10.5  Weinen  10.6  Ein Stück Differentialdiagnostik  10.7  Schreien  10.8  Ungewöhnliche Bewegungsabläufe  10.9  Seltsame Laufvorgänge  10.10  Trunkenheit im Geist  10.11  Unterscheidung ist vonnöten11  Hinderungen, den Heiligen Geist zu empfangen  11.1  Empfangsunfähigkeit ist heilbar  11.2  Der Teufel steckt im Detail II  Auswirkungen des Heiligen Geistes12  Gesalbt, um zu dienen  12.1  Der Heilige Geist führt in die Wüste  12.2  Das Beispiel unseres Herrn13  Von der Freude zum Frieden  13.1  Frieden und Beendigung unserer Selbstsicherung  13.2  Alte Lasten durch neue Lasten ersetzen!  13.3  Ich gebe euch Frieden, nicht wie die Welt  13.4  Die Welt ist wirklich besiegt14  Der Weg zum Frieden in Einzelschritten15  Der Friede beginnt mit der Freude  15.1  Ohne Sorgen, weil wir richtig beten  15.2  Der Heilige Geist deckt die Ursachen des Unfriedens auf  15.3  Magersucht  15.4  Fernsehsucht  15.5  Beziehungsstörungen  15.6  Angst16  Gerechtigkeit wie Meereswellen  16.1  Gerechtigkeit – Wahrheit und Erfahrung  16.2  Frei von jeder Art der Verdammnis, Freiheit auch zum Angriff  16.3  Wer gerecht ist, der ist auch herrlich17  Deinen Willen, mein Gott, tue ich gern  17.1  Der Geist des Gehorsams  17.2  Keine Leistung zu bringen, das ist die Leistung!  17.3  Der Segen kommt erst nach der Katastrophe  17.4  Das ganze Angebot: Gehorsam und Weisheit18  Heiliger Geist und Gebetserhörung  18.1  Durch Freude Zugang zu den Geschenken  18.2  Zuerst Frucht, dann Geschenke  18.3  Der Heilige Geist hilft gegen Furcht  18.4  In den Bedrängungen sich rühmen19  Die neue Art zu glauben und der neue Glaubensheld  19.1  Glauben, wie es die Schrift sagt  19.2  Die Kunst, natürlich zu glauben  19.3  Wenn ich schwach bin, dann bin ich stark  19.4  Die »Römer-4-Erweckung«  19.5  Erntezeit – Laubhüttenzeit20  Flehen mit dem Heiligen Geist  20.1  Flehen für alle21  Was hat der Heilige Geist mit der Hauskreiszelle zu tun?  21.1  Erst Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist, dann Einheit, danach mehr Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist  21.2  Salbung durch Einheit  21.3  Die Macht der Einheit  21.4  Anbetung und die Wiederaufrichtung der Hütte Davids  21.5  Zwei Stiftshütten gleichzeitig in Israel  21.6  Die neue Haltung in der Anbetung22  Der herausragende Seelsorger  22.1  Der Heilige Geist kommt, die Dämonen weichen

Einleitung

Der Heilige Geist ist für manche Überraschungen gut

Es begann an einem Sonntagabend, spät im August des Jahres 1993. Wir waren zu unserem üblichen Abendgottesdienst zusammengekommen und die Anbetung mit nachfolgenden prophetischen Äußerungen einzelner Gottesdienstbesucher war beendet. Ich wollte über den Heiligen Geist sprechen und war gerade im Begriff, mit der Predigt zu beginnen, als die Störungen einsetzten.

In den letzten Minuten der Anbetungszeit war schon eine sonderbare Unruhe im Gemeinderaum, die sich während der prophetischen Äußerung eines Gemeindemitgliedes noch weiter gesteigert hatte. Eine Schwester, die am Mikrofon stand, und ein bestimmtes, von Gott empfangenes Bild erklärte, hatte sogar Mühe, sich Gehör zu verschaffen. Als ich dann die Textstelle lesen wollte, die meiner Predigt zugrunde liegen sollte, wurde ich durch ein zunehmendes Lachen, das überall im Versammlungssaal aufbrach, an meiner Absicht gehindert.

Das war schon eine merkwürdige Erfahrung, zu erleben, wie die Versammlung sich verselbstständigte und die Gottesdienstbesucher auf einmal unter einer anderen Regie standen, die nicht von der Kanzel kam. Nach kurzen Augenblicken der Irritation versuchte ich mehrfach, mir Gehör zu verschaffen, was aber einfach nicht gelang. Die Versammlung war mittlerweile so von einem allgemeinen Lachen erfasst, dass es nicht möglich war, dagegen anzukommen. Mein Unterfangen, doch noch irgendwie zu Wort zu kommen, wurde schließlich vollends vereitelt, weil ich selbst anfangen musste zu lachen, und zwar so herzhaft und so intensiv, aber auch so anhaltend, dass an das Predigen einfach nicht mehr zu denken war.

Es gelang mir dann doch noch, der Gemeinde mit einem Satz, der immer wieder von vielen Lachstößen unterbrochen wurde, den Text zu vermitteln, über den ich eigentlich sprechen wollte. Meine pastoralen Kollegen und einige Älteste kamen zu Hilfe, um mit mir zu beraten, wie der Gottesdienst weitergehen sollte, und wir kamen dann überein, ihn zu einem glorreichen Anbetungsgottesdienst umzufunktionieren, wobei wir die Gegenwart des Herrn so deutlich wie nie zuvor verspürten.

Diesem Ereignis lief eine kleine Begebenheit voraus. Eine unserer Sekretärinnen war für einige Zeit nach Argentinien gefahren, wo sie den Dienst von Claudio Freidzon kennengelernt hatte, der in seiner Gemeinde erstaunliche Erfahrungen mit dem Heiligen Geist machte. Spontaner Ausbruch von Freude und Lachen, Manifestationen des Hinfallens durch den Heiligen Geist und manche ähnliche Erfahrungen waren an der Tagesordnung. An diesem Abend berichtete unsere Sekretärin in der Gemeinde darüber und zeigte außerdem noch ein kurzes Video von vier Minuten Spieldauer über ihre Argentinien-Erlebnisse. Diese Berührungspunkte mit dem argentinischen Gemeindeleben waren offensichtlich als geistliche Infektionskeime ausreichend, um bei uns ähnliche Erfahrungen auszulösen. Wahrlich, ein sonderbarer Umstand, aber, wie wir noch sehen werden, voll mit konkreten Hintergründen von biblischer Plausibilität.

Im Verlauf der nachfolgenden Monate haben wir als Gemeinde sehr viele neue Erfahrungen gemacht, die wir dem Heiligen Geist zu verdanken haben. Die meisten Gemeindemitglieder und Freunde wurden vom Heiligen Geist berührt, der neue Liebeserfahrung vermittelte und viel Freude auslöste. Die Gemeinde wurde auf eine neue Höhe von Freiheit und Lockerheit, verbunden mit viel Lachen, geführt. Es gehörte dann fast zu den Selbstverständlichkeiten des Gemeindealltages, dass die allermeisten Besucher und Gemeindemitglieder, wenn ihnen durch Handauflegung Segen zuteil wurde, unter Einwirkung des Heiligen Geistes zu Boden gingen und manche seltsamen körperlichen Phänomene wie Schütteln, Zuckungen, Bewegtheit, Rollen auf dem Erdboden sowie Lachen und Weinen boten.

Durch viele Gäste, Pastoren und geistliche Leiter aus anderen Gemeinden sowie über Konferenzen breitete sich diese Bewegung schnell über ganz Deutschland und die anderen deutschsprachigen Länder aus. Manchen Gemeindemitgliedern, die selbst nicht von diesen Erfahrungen erfasst waren, wurde es unheimlich, und einige – es waren eigentlich nur wenige – haben sich davon distanziert.

Eine Bewegung schwappt über in die weltliche Presse

Es dauerte nicht lange und die Presse wurde auf diese neuen Phänomene aufmerksam, sonderlich in den Vereinigten Staaten und in Kanada, schließlich auch in England. Die ersten kurzen Berichte waren noch gekennzeichnet von distanzierender Kritik und dem Vorwurf der Massenhysterie sowie kollektiver religiöser Fehlpolung; spätere Berichterstattungen wurden dann nicht nur vorsichtiger, sondern auch differenzierter und sogar überwiegend wohlwollend. Manche geistliche Beobachter, die zunächst auf Abstand gegangen waren, bewiesen in ihren Kommentaren mehr Nachdenklichkeit.

Diese neue Bewegung des Heiligen Geistes hat sich im Verlauf der letzten zwölf bis achtzehn Monate wie ein Steppenfeuer mit einer Geschwindigkeit fortgepflanzt, wie sie bei früheren geistlichen Bewegungen noch nie beobachtet worden ist. Mittlerweile kann man davon ausgehen, dass schon über hundert Nationen berührt sind und nicht wenige Gemeinden entscheidende Veränderungen in ihren Gottesdiensten und im individuellen Leben der Gläubigen erfahren haben.

Viele fragen sich, ob hier eine neue geistliche Modewelle vorliegt und was sie überhaupt von den sonderbaren Begleitumständen wie Lachen, Hinfallen und Betrunkensein im Geist zu halten haben.

Es sieht so aus, als ob sich in manchen Ortsgemeinden so etwas wie eine neue Spaltung abzeichnet. Hatten manche Christen in der Vergangenheit schon genug damit zu tun, bestimmte geistliche Erfahrungen wie Sprachengebet, freie Anbetung und geistlichen Krieg zu bejahen, so fühlen sie sich jetzt in Anbetracht dieser neuen und noch heftigeren Phänomene vollends vor den Kopf gestoßen.

Es gibt nicht nur diese äußere, sichtbare Trennung zwischen denen, die diese neue Bewegung bejahen und sie mit Eifer und zum Teil Euphorie mittragen, und den anderen, die sich ablehnend und protestierend verhalten. Daneben scheint es auch eine feinere, aber nicht weniger scharf umrissene Trennlinie zu geben zwischen einzelnen Gläubigen, die die neue Erscheinungsform des Heiligen Geistes begrüßen und an sich selbst erleben, und anderen, die durchaus nicht ablehnend sind, aber den Heiligen Geist in dieser Weise nicht so ohne Weiteres empfangen können. Wir werden sehen, dass sich dahinter interessante Gesichtspunkte verbergen, die jetzt ein ganz neues Gewicht bekommen. Sie haben etwas mit einem großen Thema zu tun, das der Heilige Geist betont, ja, regelrecht forciert: die Willigkeit und Fähigkeit zu empfangen und das Vermögen, sich beschenken zu lassen.

Wir scheinen am Anfang einer neuen geistlichen Epoche zu stehen, in welcher der Himmel mit Macht eine geistliche Priorität anmahnt, die wir geflissentlich übersehen haben, nämlich die Bedeutung des Empfangens von Geschenken! Das, was viele Gemüter in Bewegung und Aufruhr versetzt. Die in Erscheinung tretenden Phänomene mit zum Teil spektakulärer Heftigkeit, sind nur der sichtbare Ausdruck von viel wichtigeren, grundsätzlichen Erfahrungen mit Gott. Das Leben und die praktische Nachfolge der allermeisten Gläubigen war bislang viel zu sehr gekennzeichnet von dem Gesichtspunkt der Leistung, des Produzierens und des ständigen Bemühens. Christ sein, so bewerte ich die neuen Erfahrungen, die der Heilige Geist uns zumutet, soll leichter und entspannter sein. Die Erlösung soll als eine Kette von Segnungen und Geschenken offensichtlich werden und der Herr will mehr Ehre für sich beanspruchen, weil er mehr tun darf.

Der Autor hinter den Ereignissen

Ich will mit diesen vorsichtigen Hinweisen über den Hintergrund der neuen Bewegung des Heiligen Geistes dem Leser vermitteln, worum es mir in diesem Buch eigentlich geht. In erster Linie will ich nicht über die neuen Erscheinungsformen von geistlicher Salbung sprechen, die sich in dieser neuen Bewegung zeigen, sondern über den Autor selbst, der dahinter steht, den Heiligen Geist. Hier sehe ich den allergrößten Bedarf, weil es erstaunlich wenige Arbeiten und Bücher über die Person des Heiligen Geistes gibt. Ich muss allerdings zugeben, dass die neuen Erfahrungen, die wir gemacht haben, der äußere Anlass dafür waren, die Schrift genauer darüber zu befragen, wie weit diese interessanten Manifestationen eine biblische Erklärung und einen Hintergrund haben.

Mit dieser Reihenfolge von Erfahrung und Reaktion meinerseits ist damit genau das eingetreten, was manche geistlichen Beobachter für eine theologische Todsünde halten: Erst Erfahrungen zu machen, die man dann nachträglich durch die Schrift deuten will und muss. Ich sehe es ein, das ist irgendwie misslich. Aber ich will den Ablauf der Dinge nicht einfach verleugnen. Das um so weniger, als ich frank und frei eingestehen muss, dass es ohne diese massiven äußeren Anstöße, wie sie der Heilige Geist ausgelöst hat, nicht möglich gewesen wäre, bestimmte Entdeckungen im Wort Gottes zu machen. Erst durch die Erfahrung, in die wir beinahe hineingestoßen wurden, sind wir sensibel für Einzelheiten im Worte Gottes geworden, die wir bis dahin einfach überlesen oder mit großer Selbstverständlichkeit anders ausgelegt oder nivelliert haben.

Wir haben gelernt, sehr viele biblische Aussagen im thematischen Umkreis zum Heiligen Geist viel wörtlicher zu nehmen, als uns das früher notwendig oder tunlich erschien. Wenn zum Beispiel in der Apostelgeschichte berichtet wird, dass die Jünger bei dem Pfingstereignis von Beobachtern als betrunken angesehen worden sind, so hatten wir dies bis dahin schlicht auf das Sprachphänomen bezogen, das sich ja zu Pfingsten zugetragen hatte. Aber es ist eigentlich nicht einsehbar, weswegen die Zeugen dieses Ereignisses die erstaunliche Fähigkeit der Jünger, sich auf einmal in einer neuen Sprache äußern zu können, mit dem Vorwurf der Betrunkenheit verbunden haben sollen.

Ähnlich verhält es sich mit einer Erwähnung des Paulus im 5. Kapitel des Epheserbriefes, wo er die Erfahrung der ständigen Neuerfüllung mit dem Heiligen Geist dem Betrunkensein mit Wein gegenüberstellt. Es bedurfte schon der eigenen Erlebnisse mit dem Heiligen Geist bei einem selbst oder in der unmittelbaren gemeindlichen Umgebung, die mit einer geistlichen Trunkenheit einhergingen, um auf solche Feinheiten zu achten und sie in einem neuen Licht sehen zu können. Mit einem Wort, wir brauchten diese Nachhilfe der plötzlich über uns hereinbrechenden Manifestationen des Heiligen Geistes, um einen neuen Zugang zu dem Schriftbefund zu bekommen, in welchem diese Dinge längst beschrieben sind.

Ich wiederhole es noch einmal: Dieses Buch will nicht so sehr spektakuläre Manifestationen deuten, wiewohl es auch dafür einen dringenden Bedarf gibt, sondern es soll vielmehr dazu beitragen, die einzigartige, schöne und geheimnisvolle Person des Heiligen Geistes intensiver erkennen, erleben und genießen zu können. Dabei gilt, dass viele wichtige Einsichten erst durch bestimmte Erfahrungen zustande kamen, die es uns ermöglichten, die Schriftaussagen über den Heiligen Geist richtig zu verstehen.

So will dieses Buch vor allem eine Anleitung zur Erfahrung des Heiligen Geistes sein. Ich habe im Verlauf der Jahre gelernt, dass unser Wissen über den Heiligen Geist, auch dort, wo wir uns in der Mitte der charismatischen Bewegung befunden hatten, doch noch sehr gering war, und dass den meisten unter uns noch weniger bekannt war, wie man mit dem Heiligen Geist als Person umgeht und was es heißt, mit ihm Gemeinschaft zu pflegen. Ich hoffe nun, dass der Leser, durch genauere Kenntnis der Person des Heiligen Geistes und Einsichten über seine Wirksamkeit und seine Motivation einen leichteren Zugang zu ihm findet. Das biblische Material, das uns Aufschluss über den Heiligen Geist geben kann, ist erstaunlich reichhaltig. Wer es sichtet und sich zu Herzen nimmt, der wird sich kaum der Faszination entziehen können, die vom Heiligen Geist ausgeht.

Daneben will ich auch einige Ausblicke über weitere Entwicklungen und Betonungen geben, die wir nach der Schrift erwarten dürfen. Ich glaube, dass sich der Heilige Geist in Wellen zunehmend mehr offenbart, sodass die Christenheit – ähnlich der jetzt zu beobachtenden Welle von Freude und Bewegtheit in naher Zukunft weitere Förderungen und Freisetzungen erfahren wird. Der Heilige Geist will unbedingt seine Braut auf jene Höhe und zu jener Attraktivität führen, die im Worte Gottes beschrieben sind.

Hier ist offensichtlich noch ein großer Bedarf gegeben, weil sich die Christenheit zu weiten Teilen noch in einem durchaus hilfsbedürftigen und schwächlichen bis erbärmlichen Zustand befindet.

Vor einigen Jahren hat Derek Prince einen bemerkenswerten Aufsatz verfasst, in welchem er mit einem leicht resignativen Unterton herausgestellt hat, wie zu mindestens im Abendland, die von ihm besuchten Gemeinden nach seinem Besuch ausnahmslos nur eine kurzzeitige Anhebung ihres Erlebnisniveaus beobachteten. Bei späteren erneuten Besuchen konnte er regelmäßig feststellen, dass diese Gemeinden immer wieder auf ihr altes Niveau von Stumpfheit, Ereignislosigkeit und Lethargie zurückgefallen waren. Derek Prince hat dann am Ende dieses Aufsatzes einen fast fatalistisch anmutenden Schluss gezogen. Er ging davon aus, dass diese Entwicklung so weitergehen würde, bis der Heilige Geist in einer souveränen autonomen Aktion die Christenheit heimsuchen würde, um durch Offenbarung seines Wesens und seiner Kraft diese geschlossen auf ein höheres Erfahrungsniveau zu bringen. Ich weiß noch, wie ich diese pessimistische Einschätzung abgelehnt hatte, weil sie mir so hoffnungslos vorkam und keinen Ansatz für das eigene Eingreifen aufzuweisen schien.

Heute muss ich erkennen, dass dieser theologische Altmeister doch recht hatte. Was er damals prognostizierte, ist jetzt eingetreten. Der Heilige Geist ist selbst angetreten und wird nicht nur mit dieser einen Bewegung, sondern mit manchen nachfolgenden Maßnahmen und Neuausteilungen seiner Liebe, seiner Kraft und seiner Gegenwart, die Gemeinde Jesu fördern, so dass sie wirklich ein Licht für die Welt wird.

Das vorliegende Buch weist folgenden Aufbau auf: Ich werde zunächst einmal die absoluten Lehrgrundlagen über die Person des Heiligen Geistes und seine Erfahrbarkeit vermitteln, wie wir sie jetzt, nach dem Erleben der neuen Wirkungen des Heiligen Geistes sehen. Im Rahmen dieser Untersuchung werde ich dann auch ein Sonderkapitel über die vegetativ-körperlichen Manifestationen einfügen, um ihre Erscheinungsformen und ihre biblischen beziehungsweise kirchengeschichtlichen Deutungen darzustellen. Anschließend will ich mich in einigen Kapiteln folgenden Themen widmen: Wie geschieht die ständige Neuanfüllung mit dem Heiligen Geist? Was sind die praktischen Hindernisse, um den Heiligen Geist zu erfahren und wie sehen die Charaktermerkmale des für den Heiligen Geist empfänglichen Gläubigen aus? Danach folgt die Beschreibung der unmittelbaren Folgen und Auswirkungen der Erfahrung des Heiligen Geistes bei den Gläubigen. Schließlich geht es darum, wie das Zusammenleben mit dem Heiligen Geist die wichtigsten Lebensbereiche des Christen bestimmen und verändern kann, wie die typische Glaubenserfahrung des Gläubigen aussieht, der Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist hat und inwieweit und in welcher Form der Heilige Geist das Verhalten und Auftreten des Nachfolgers Jesu in typischer Weise beeinflusst und verändert.

Teil IWas hat es mit der Salbung auf sich?

1  Kennst Du wirklich den Heiligen Geist?

Diese Frage ist ernst gemeint. Ich gehe natürlich davon aus, dass die meisten Leser dieses Buches schon bestimmte Einsichten und Kenntnisse über den Heiligen Geist haben, besonders wenn sie schon jahrelang dem Herrn nachfolgen. Die Thematik des Heiligen Geistes ist ja schon seit längerem in manchen Kreisen hochaktuell.

Dennoch habe ich allen Grund anzunehmen, dass den meisten Gläubigen die wirklich wichtigen Fakten über den Heiligen Geist gar nicht oder nur formal bekannt sind und die zugehörige Innenerfahrung, die zu einem inneren Besitz führt und die Kenntnis farbig und lebendig macht, fehlt. Man mag wohl richtige Kenntnisse haben, aber weiß doch nicht, was sie eigentlich bedeuten und wie sie im praktischen Leben anzuwenden sind.

Auch ich dachte, dass ich den Heiligen Geist recht gut kenne. An die fünfzehn Jahre sah ich mich der sogenannten charismatischen Bewegung zugehörig. Ich habe als Pastor einer Gemeinde viele Predigten über den Heiligen Geist gehalten und habe sogar frühzeitig jene spezielle Lehre über die Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist, die heute ja besondere Aktualität gewonnen hat, durch Kontakt mit Dr. Cho in Korea kennengelernt. Er war wohl einer der Ersten, die auf die praktische Bedeutung der Beziehung zum Heiligen Geist hingewiesen haben und durch diese Beziehung ungeheuer gesegnet wurden. Ich habe seine Ausführungen studiert, innerlich verschlungen und verarbeitet und über die Jahre in mehreren Serien immer wieder vor der Gemeinde ausgebreitet. Und doch muss ich heute bekennen, dass ich einige Lehren über den Heiligen Geist, aber ihn selbst eigentlich nicht richtig kannte.

Mit alldem wollte ich keineswegs sagen, dass es mir nur um die ehrliche Anwendung und Innenerfahrung von schon früher erkannten Wahrheiten geht. Ich sehe vielmehr, dass mir einige konkrete Lehraussagen über den Heiligen Geist tatsächlich erst dann deutlich wurden, als ich existentiell tiefer in die Erfahrung mit dem Heiligen Geist hineinkam. Wir brauchen also beides: Wirklich gesunde, biblisch korrekte Lehre über den Heiligen Geist, sein Wesen, seine Zielsetzung und seinen Auftrag und die Erfahrung seiner Person und die Kenntnis seiner Art, um anschließend weitere Einsichten zu bekommen.

1.1  Der Heilige Geist ist dein nächster Ansprechpartner

In den Reihen der Christen und besonders in den evangelikalen Gemeinden gibt es ein unumstößliches Prinzip. Jesus ist der Herr und hat in allem Vorrang. Ich möchte gleich einen Satz daneben – nicht dagegen – setzen, der für manche sicherlich reichlich provokativ ist: Unser nächster Ansprechpartner ist der Heilige Geist und nicht Jesus! Diese kühne Aussage, die ich ohne die geringste Absicht zu schocken oder um der Provokation willen zu provozieren formuliert habe, wird von Jesus selbst in seinen Reden über den Heiligen Geist in den Kapiteln 14-16 des Johannesevangeliums gemacht. Er stellt heraus, dass er bald gehen wird und dass es für uns gut sei, weil dadurch der Heilige Geist kommen kann, der von ihm und dem Vater nach seiner Aufnahme im Himmel gesandt wird.

Nun, das ist in einer Weise gesicherter Erkenntnisstand vieler Gläubiger, aber sie verstehen nicht, was das eigentlich bedeutet. Dazu wollen wir den biblischen Befund aus den genannten Kapiteln zusammentragen und auf uns wirken lassen. Die Konsequenzen sind beachtlich:

Johannes 14,2-42 Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen. Wenn es nichtso wäre, würde ich euch gesagt haben: Ich gehe hin, euch eineStätte zu bereiten? 3 Und wenn ich hingehe und euch eine Stättebereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen,damit auch ihr seid, wo ich bin. 4 Und wohin ich gehe, dahinwisst ihr den Weg.

Hier redet Jesus, im Unterschied zu den Versen davor, nicht von seinem Weg zum Kreuz, sondern von seinem Eingang in den Himmel und seinem Wiederkehren zu uns durch den Heiligen Geist.

Johannes 14,12Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, derwird auch die Werke tun, die ich tue und wird größere als diesetun, weil ich zum Vater gehe.

Auch das ist fraglos ein Hinweis darauf, dass Jesus die Jünger, und damit die Erde verlässt, um anschließend den Heiligen Geist zu senden, durch den wir in den Stand versetzt werden, größere Werke zu tun, als er sie getan hat. Die Formulierung »ich gehe zum Vater«, ist offensichtlich eine Kurzform der Gesamtaussage, dass er zum Vater zurückkehrt, um dann den Heiligen Geist zu senden, durch den wir umfassend ausgestattet werden, um die großen Werke Gottes zu tun.

Johannes 14,16-1916 und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einenanderen Beistand geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit, 17den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann,weil sie ihn nicht sieht noch ihn kennt. Ihr kennt ihn, denner bleibt bei euch und wird in euch sein. 18 ich werde euchnicht verwaist zurücklassen, ich komme zu euch. 19 Noch einKleines, und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber seht mich:weil ich lebe, werdet auch ihr leben.

Auch in diesem Abschnitt finden wir dieselben Aussagen. Jesus wird heraustreten aus der Sichtbarkeit der Welt, um dann den Helfer, hier Tröster übersetzt, zu senden. Dieser ist der Geist der Wahrheit, durch den er, Jesus selbst, wieder zurückkehrt auf die Erde, aber so, dass nur die Jünger ihn sehen werden, die Welt jedoch nicht.

In diesem Zusammenhang fügt er noch hinzu, dass der Heilige Geist bei und in uns sein und bleiben wird und dass durch seine Wirksamkeit ein interessanter Effekt zustande kommen wird: Die Gläubigen werden nicht als Waisen zurückbleiben noch sich als Waisen fühlen. Er kommt zu ihnen als ihr Bruder, und auch der Vater wird ihnen nahegebracht.

Wir sehen also schon hier eine herausragende Aufgabe des Heiligen Geistes sehr deutlich ausgesprochen. Er soll uns Jesus und den Vater vermitteln und zwar so intensiv, dass wir keine Verlassenheitserfahrung entwickeln können.

Übrigens glaube ich auch, dass die Vergegenwärtigung unserer geistlichen Elternschaft auch die Vermittlung unserer Mutter einbezieht. Diese ist nach Galater 4,26 das Neue Jerusalem, die Gemeinde Gottes. Das sind interessante Zusammenhänge. Der Heilige Geist hat eine so starke vermittelnde Wirkung, dass wir über ihn eine ganz andere Beziehung zur Gemeinde bekommen können, die ohne ihn so nicht möglich wäre. Der einzelne Christ, der intensiv mit dem Heiligen Geist lebt, wird die Gemeinde Gottes, was sicher auch die einzelne Ortsgemeinde meint, wie eine Mutter erleben, die liebt, sorgt und Geborgenheit vermittelt.

Aber zurück zu der ersten wichtigen Erkenntnis, die Jesus über den Heiligen Geist entwickeln will. Er, der Heilige Geist, kommt und bleibt, auch wenn Christus gegangen ist und wir auf der Erde allein zurückbleiben. Der Heilige Geist wird bei uns bleiben und eine intensive Tätigkeit für uns entfalten.

Johannes 14,20-2620 An jenem Tag werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vaterbin und ihr in mir und ich in euch. 21 Wer meine Gebote hatund sie hält, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, wirdvon meinem Vater geliebt werden; und ich werde ihn liebenund mich selbst ihm offenbaren. 22 Judas, nicht der Ischarioth,spricht zu ihm: Herr, wie kommt es, dass du dich uns offenbarenwillst und nicht der Welt? 23 Jesus antwortete und sprach zuihm: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten, undmein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommenund Wohnung bei ihm machen. 24 Wer mich nicht liebt, hältmeine Worte nicht: und das Wort, das ihr hört ist nicht mein,sondern des Vaters, der mich gesandt hat. 25 Dies habe ichzu euch geredet, während ich bei euch weile. 26 Der Beistandaber, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinemNamen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern,was ich euch gesagt habe.

Auch hier finden wir ähnliche Aussagen über das Kommen des Heiligen Geistes, der, nachdem der Herr gegangen ist, vom Vater im Namen Jesu gesandt wird. Das Wort stellt ebenfalls heraus, dass der Heilige Geist die Fortdauer der Erfahrung Jesu sichern wird, indem er alles lehren, sagen und an das erinnern wird, was Jesus gesagt hat.

Johannes 14, 28.2928 Ihr habt gehört, dass ich euch gesagt habe: Ich gehe hin,und ich komme zu euch. Wenn ihr mich liebtet, so würdet ihreuch freuen, dass ich zum Vater gehe, denn der Vater ist größerals ich. 29 Und jetzt habe ich es euch gesagt, ehe es geschieht,damit ihr glaubt, wenn es geschieht.

Mit diesem Wort weist der Herr darauf hin, dass er geht und wiederkommt, was nach allen bisherigen Ausführungen nur bedeuten kann, dass er durch den Heiligen Geist wiederkommt. Dann fügt er noch hinzu, dass wir, wenn wir ihn wirklich liebten, uns freuen Würden, dass er zum Vater geht, weil der Vater größer ist als er. Wir sollen es ihm doch bitte glauben, dass die größere Wirkung und der größere Segen uns dann zuteilwerden, wenn er nach seiner Himmelfahrt den Heiligen Geist vom Vater sendet. Wir sollen uns darüber freuen, dass er geht, weil er den für uns wichtigeren Partner auf die Erde sendet, den Heiligen Geist.

Johannes 15,26-2726 Wenn der Beistand gekommen ist, den ich euch von demVater senden werde, der Geist der Wahrheit, der von dem Vaterausgeht, so wird der von mir zeugen. 27 Aber auch ihr zeugt,weil ihr von Anfang an bei mir seid.

Das ist die sechste Erwähnung desselben Sachverhalts. Der Heilige Geist, der Helfer, wird durch Jesus vom Vater gesandt. Er wird sich als Geist der Wahrheit, der von Jesus zeugt, erweisen. Interessant in diesem Zusammenhang ist die Ausführung, dass er von Jesus zeugt und dass auch sie, seine Jünger, seine Zeugen sein werden.

Johannes 16,5-75 Jetzt aber gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat, undniemand von euch fragt mich: Wohin gehst du? 6 Sondern weilich dies zu euch geredet habe, hat Traurigkeit euer Herz erfüllt.7 Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist euch nützlich, dassich weggehe, denn wenn ich nicht weggehe, wird der Beistandnicht zu euch kommen; wenn ich aber hingehe, werde ich ihnzu euch senden.

Das ist wohl die direkteste und deutlichste Bewertung der Wichtigkeit seines Gehens und des Kommens des Heiligen Geistes aus dem Munde Jesu. Jesus sagt ausdrücklich: Es ist gut für euch, dass ich gehe. Denn wenn ich nicht hingehe, so kommt der Tröster nicht zu euch.

Hier steht es also schwarz auf weiß. Der Herr sagt es so unmissverständlich, dass wir es nicht mehr durch eine falsch betonte Christologie entwerten dürfen. Die Tatsache, dass der Heilige Geist zu uns gekommen ist, ist für uns besser, als wenn Jesus auf der Erde geblieben wäre. Dem Heiligen Geist ist eine Aufgabe zugewiesen worden, die Jesus selbst in dieser Weise nicht übernehmen konnte und sollte. Wenn wir uns dann doch an den Herrn wenden, statt den Heiligen Geist zu suchen, obwohl dieser dazu gesandt ist, uns als Helfer zu dienen, dann ist das eine Missachtung des Willens des Herrn. Es wird uns, gemessen an dem Segen des Gehorsams gegenüber dem Worte Jesu, einen Verlust an Bestätigung und Hilfe bringen. Wenn wir konsequent biblisch leben wollen, dann können wir es uns nicht erlauben, diese Aussagen theoretisch zu bejahen, aber praktisch außer Kraft zu setzen, indem wir uns weiterhin so an den Herrn wenden, als ob der Heilige Geist nicht da wäre. Diese Praxis bezieht ihre geheime Nahrung aus der Furcht, die Bedeutung des Heiligen Geistes auf Kosten der Person Jesu zu stark zu betonen. Dabei ist es gar nicht nötig, solche Ängste zu haben, denn der Heilige Geist ergibt sich mit Freuden der Aufgabe, die Bedeutung Jesu herauszustellen.

Johannes 16,13-1513 Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist,wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nichtaus sich selbst reden, sondern was er hören wird, wird er reden,und das Kommende wird er euch verkündigen. 14 Er wird michverherrlichen, denn von dem Meinen wird er nehmen und euchverkündigen. 15 Alles, was der Vater hat, ist mein; darum sagteich, dass er von dem Meinen nimmt und euch verkündigen wird.

Auch in diesen Worten kündigt der Herr das Kommen des Heiligen Geistes an, der erneut als Geist der Wahrheit angesprochen wird, der uns direkt in alle Wahrheit führt. (Es ist schon beachtenswert, dass es hier heißt, dass der Geist uns nicht mit Wahrheit vertraut macht, sondern in alle Wahrheit hineinführt. Wir sollen von Wahrheit regelrecht umgeben sein.) Das ist gleichbedeutend damit, dass der Heilige Geist uns Jesus vorstellt, ihn verkündigt, ihn verherrlicht und alle eigenen Aussagen von ihm holt. Er redet nicht aus sich selbst. sondern nur das, was er von Jesus empfangen hat.

Johannes 16,16-2216 Eine kleine Weile, und ihr seht mich nicht, und wieder einekleine Weile, und ihr werdet mich sehen. 17 Es sprachen nuneinige von seinen Jüngern zueinander: Was ist das, was er zuuns sagt: Eine kleine Weile, und ihr seht mich nicht, und wiedereine kleine Weile, und ihr werdet mich sehen, und: Ich gehe hinzum Vater? 18 Sie sprachen nun: Was ist das für eine kleineWeile, wovon er redet? Wir wissen nicht, was er sagt. 19 Jesuserkannte, dass sie ihn fragen wollten, und sprach zu ihnen:Forscht ihr darüber miteinander, dass ich sagte: Eine kleineWeile, und ihr seht mich nicht, und wieder eine kleine Weile,und ihr werdet mich sehen? 20 Wahrlich, wahrlich, ich sageeuch, dass ihr weinen und wehklagen werdet, aber die Weltwird sich freuen; ihr werdet traurig sein, aber eure Traurigkeitwird zur Freude werden. 21 Die Frau hat Traurigkeit, wennsie gebiert, weil ihre Stunde gekommen ist; wenn sie aber dasKind geboren hat, gedenkt sie nicht mehr der Bedrängnis, umder Freude willen, dass ein Mensch zur Welt geboren ist. 22Auch ihr nun habt jetzt zwar Traurigkeit; aber ich werde euchwiedersehen, und euer Herz wird sich freuen, und eure Freudenimmt niemand von euch.

Dieser ganze Abschnitt handelt von demselben uns vertrauten Thema: Er, Jesus, wird nach kurzer Zeit weggehen und nicht mehr zu sehen sein, um dann nach einer weiteren kurzen Zeit doch wieder für die Jünger sichtbar zu werden. Diese Ausführungen über die kurze Zeit, die verstreicht, bis er geht und wiederkommt, wird in diesem Abschnitt dreimal wiederholt, woraus wirklich zu entnehmen ist, dass auch diese Zeitangabe wichtig ist.

Jesus führt aus, dass sein Weggehen bedeutet, dass er zwar zum Vater geht, aber nachher wiederkommt und für sie wieder sichtbar wird. Im zweiten Teil dieses Abschnitts macht Jesus dann deutlich, dass diese kurzzeitige Abwesenheit für die Jünger eine Durststrecke sein wird, in der sie weinen, wehklagen und traurig sein werden, während die Welt sich freuen wird. Aber diese Trauer soll in Freude verwandelt werden, wenn sie ihn wiedersehen. Gemeint ist, dass sie ihn durch die Anwesenheit des Heiligen Geistes, der Jesus sichtbar macht, wiedersehen. Dann soll ihre Freude niemand von ihnen nehmen können. Mit den Ausführungen über die kurzzeitige Trauer der Jünger, die mit den Schmerzen und der Trauer einer Entbindenden verglichen wird, könnte eine Anspielung auf die geistliche Erfahrung der Wiedergeburt gemeint sein. Das entspricht jedoch nicht dem Verlauf der Gedankenführung, wiewohl das Bild der Geburt eine solche Bedeutung nahelegt.

Die Formulierung im nächsten Vers (23) »und an demselben Tage werdet ihr mich nichts fragen« weist dann erneut deutlich auf das Thema Heiliger Geist hin, weil dies eine typische Wendung ist, die an sehr vielen Stellen der Schrift als Verweis auf den Zeitpunkt gebraucht wird, ab dem der Heilige Geist wirksam ist.

Ich habe diese achtfache Beschreibung des Gehens Jesu und des Kommens des Heiligen Geistes mit Bedacht aufgeführt, um die ganze Wucht dieser Feststellungen zur Wirkung zu bringen. Wer sich nach dieser überaus deutlichen Erklärung, dass der Heilige Geist an die Stelle Jesu getreten ist, um dessen Leben, Lehre und Verdienste fortzuführen und anzuwenden, nun doch nach wie vor ständig an den Herrn wendet, wiewohl der Herr im Himmel ist und der Heilige Geist hier auf Erden unser Ansprechpartner ist, der darf sich nicht wundern, wenn sein geistliches Leben zäh und defizitär bleibt. Das ist vorsätzlicher Ungehorsam, auch wenn er scheinbar im höchsten Namen geschieht.

Unser Herr hat es nun einmal verfügt, dass wir uns an den Heiligen Geist wenden sollen. Wir sollen den Herrn nicht im direkten Kontakt, sondern über den Heiligen Geist erfahren. Das ist der göttliche Standard; das gilt!

Wer sich an diesem neutestamentlichen Prinzip versündigt, der wird weder seine Seligkeit verlieren, noch vom Herrn verurteilt werden. Er wird aber manche Erfahrungen des Heils in seltsamer Unwirklichkeit und nicht in der Unmittelbarkeit und emotionalen Erlebnistiefe machen, die typisch ist für den Gläubigen, der mit dem Heiligen Geist lebt und umgeht. Erst im Kontrast zu seinen neuen intensiven Berührungen mit dem Heiligen Geist erkennt der Gläubige, was ihm früher entgangen ist. Rückblickend wird er wahrnehmen, dass er ohne die Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist in seiner Beziehung zum göttlichen Vater nicht so beglückt und geborgen war und auch Jesus nicht so direkt und hautnah erfahren hatte, wie es nun möglich erscheint.

Wie sieht nun demgegenüber die positive Erfahrung aus, die wir machen können, wenn wir ausdrücklich den Willen des Herrn beherzigen und mit dem Heiligen Geist einen direkten Kontakt suchen? Die Innenerfahrungen eines solchen Gläubigen haben einen eigenartigen und unverwechselbaren Zuschnitt: Wer die Person des Heiligen Geistes als Person anerkennt und mit ihr bewusst kommuniziert, erlebt manche Dinge der unsichtbaren Welt direkter und deutlicher. Fraglos werden die Erfahrungen des Übernatürlichen intensiver und selbstverständlicher erlebt. Typisch ist dabei, dass von seinem Körper Auswirkungen und Ausstrahlungen ausgehen, wie auch Jesus sie kannte [Johannes 7). Der Gläubige erlebt die Kraftwirkungen an sich selbst, an seiner Psyche und auch im körperlichen Bereich und spürt, wie sie von ihm auch auf andere Menschen übergehen. Das Moment der sichtbaren körperlichen und emotionalen Auswirkungen des Heiligen Geistes bekommt unübersehbar einen höheren Stellenwert. Das ist nicht die Folge einer raffinierten Steuerung durch Menschen oder Methoden, sondern ein Geschehen, dem man sich nicht entziehen kann, wenn man die Person des Heiligen Geistes anerkennt und einlädt.

Wir fassen also zusammen: Es gibt sehr viel Anlass, aufgrund der biblisch nachgewiesenen Fakten, unsere Beziehung zum Heiligen Geist zu überdenken und ihn nicht nur formal anzuerkennen, indem wir ihn in unseren Formulierungen und Gebeten immer wieder pflichtgemäß erwähnen, aber als Person praktisch nicht beachten. Jesus hat erklärt, dass der Heilige Geist sein Statthalter auf Erden ist und dass er sich nur durch ihn äußert. Das ist eine außerordentlich wichtige Botschaft, an der sich die Christenheit ganz offensichtlich über Jahrhunderte beharrlich vorbeigemogelt hat. Nun erleben wir jedoch, dass der Himmel die Anerkennung des biblisch authentischen Befundes anmahnt. Ich glaube, dass die jüngste Bewegung des Heiligen Geistes, die jetzt so viel Aufsehen erregt, die Wiederentdeckung dieser Wahrheit zur Mitte hat.

1.2  Eine Person macht sich breit

Was wir in den letzten ein bis zwei Jahren weltweit in der geistlichen Landschaft sehen können, ist die Umsetzung dieses eben erhobenen biblischen Befundes zu einer erfahrbaren Realität: Der Heilige Geist offenbart der Gemeinde Jesu und den einzelnen Gläubigen, dass er eine Person ist. Ich weiß noch, wie ich in früheren Jahren – ich befand mich damals in meiner alten Gemeinde, die eine klassische Freikirche mit großer Offenheit für den Heiligen Geist war – in manchen Gesprächen mit meinen Geschwistern die vehement vorgetragene Ansicht vernahm, dass der Heilige Geist keine Person sei. Man sah ihn als ein Fluidum, als einen starken Einfluss an, als die Auswirkung und die Kraft, die von Gott und von Jesus ausgingen, aber nicht als ein Wesen mit eigener Persönlichkeit, das denken, wahrnehmen, lieben und handeln kann.

Der Heilige Geist ist eine Person. Diese Wahrheit ist mittlerweile in fast allen christlichen Kreisen Allgemeingut geworden. Trotzdem stellte sich ein merkwürdiger Sachverhalt ein: Was die Christen glaubten, setzten sie nicht in der Praxis ihres Gebetslebens, ihres Alltags und ihrer Beziehung zum Heiligen Geist um. Es wird der personale Charakter des Heiligen Geistes heute kaum mehr bestritten, aber man tritt nicht in eine persönliche Beziehung zu ihm.

Und nun scheint so etwas wie ein himmlisches Kommando ergangen zu sein, wonach der Heilige Geist sich selbst deutlicher offenbart, sodass wir erkennen können, dass er wirklich die entscheidende Person ist, die wir hier auf Erden brauchen. Wie geht man nun angemessen mit einer Person um? Die Antwort ist so einfach wie alltäglich: Man erkennt diese Person an, man tritt in eine Beziehung zu ihr und pflegt Gemeinschaft, indem man sich mit ihr unterhält, sie anredet, ihre Reaktion entgegennimmt und darauf wieder reagiert.

Das, was bei einer Beziehung zu Personen auf Erden selbstverständlich ist, wird jedoch von der Christenheit faktisch in Abrede gestellt, wenn es um die Person des Heiligen Geistes geht. Das ist um so tragischer und unverständlicher, als das Neue Testament den Gesichtspunkt der Gemeinschaft als die führende Eigenschaft und den Auftrag des Heiligen Geistes beschreibt. Der Heilige Geist ist eine Person, die Austausch, Beziehung und Gemeinschaft mit uns pflegen will, und das in einem solchen Ausmaß und mit einer solchen Hingabe, dass das Wort Gottes dieses Verlangen als wesentliche Eigenschaft des Heiligen Geistes beschreibt! Wir finden im Neuen Testament an zwei Stellen den Begriff der Gemeinschaft des Heiligen Geistes.

Philipper 2,1Wenn es nun irgendeine Ermunterung in Christus gibt, wennirgendeinen Trost der Liebe, wenn irgendeine Gemeinschaftdes Geistes, wenn irgendein herzliches Mitleid und Erbarmen...

Während an dieser Stelle der Begriff des Heiligen Geistes lediglich erwähnt wird, ist die andere Textstelle von besonderer Aussagekraft:

2. Korinther 13,13Die Gnade des Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes unddie Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!

Dieser wohlvertraute Satz, der häufig als Segensspruch am Ende von Gottesdiensten gebraucht wird, ist insofern bemerkenswert, als er in knappster Form verdeutlicht, welches die jeweilige herausragende Eigenschaft der drei göttlichen Personen ist. Vom Vater wird gesagt, dass er ein Vater der Liebe ist. Jesus, unser Herr, ist voller Gnade und gibt Gnade. Es war sein Auftrag, dass er seinem Wesen gemäß die Gnade Gottes auf die Erde brachte. Was wird nun vom Heiligen Geist gesagt? Es ist eigentlich eine erstaunliche Beschreibung seines Wesens und seines Verlangens, auf die wir ohne diese Schriftoffenbarung nie kommen würden: Er ist ein Heiliger Geist der Gemeinschaft.

Der Heilige Geist ist gleichsam die Beziehung und die Gemeinschaft in Person. Er hat das Verlangen, sich mitzuteilen und ständig mit uns zusammenzusein. Er möchte reden und hören, raten und lieben, er möchte einfach da sein, helfen und schützen, und zwar gerade jetzt und hier unter den gegenwärtigen irdischen Bedingungen!

Das ist erregend und durchaus anders, als vieles, was wir früher gehört, gesagt und geglaubt haben. In der Tat ist es sehr praktisch, und wer das so sucht und erfährt, wie es hier angeboten wird, der erlebt gewaltige Veränderungen in seinem Leben.

Zu lange haben wir gedacht, dass der Heilige Geist jene dritte Person Gottes sei, die ausschließlich dazu da ist, Jesus zu verdeutlichen und zu verherrlichen; die das Wort austeilt, übernatürliche Kräfte vermittelt und für Geistesgaben, Heilungen und Wunder sorgt. Dabei haben wir seine wahre Natur und seinen eigentlichen Auftrag völlig verkannt!

Natürlich stimmt es, dass der Heilige Geist, wie wir es im Johannesevangelium, in den Kapiteln 14 bis 16, gesehen haben, Jesus und das Wort herausstellen und dann auch seine Gaben und Kräfte freisetzen möchte. Es stimmt ferner, dass uns die Salbung, die er vermittelt, in die Welt ziehen soll, um den Armen das Evangelium zu predigen. Durch ihn sollen die, die zerschlagenen Herzens, unterdrückt und krank sind, Heilung erfahren. Aber das stellt alles nicht die erste Priorität des Wesens und Auftrags des Heiligen Geistes dar.

Indem wir andere wichtige Eigenschaften und Aufgaben des Heiligen Geistes über den Vorrang der Gemeinschaft gestellt haben, wurde der Heilige Geist in unserer Bewertung so sehr von seinem Auftrag und seiner Funktion bestimmt, dass seine Persönlichkeit davon völlig verdeckt und verkannt wurde. Wir sahen den Heiligen Geist nur noch als den göttlichen Funktionär, der Wahrheit, Kraft und Liebe austeilt, und nicht mehr die Person, die das alles bewirkt.

Diese Entwicklung erfährt jetzt augenscheinlich eine deutliche Korrektur, die der Heilige Geist selbst vornimmt: Indem er sich nicht nur als Person anmeldet, sondern auch herausstellt, dass er mit uns Gemeinschaft sucht, von Person zu Person, wird ein neuer Abschnitt göttlicher Selbstoffenbarung erkennbar. Wenn wir unsererseits die Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist suchen, werden wir erleben, dass uns die Kraftwirkungen, auf die wir bis jetzt so erpicht waren, obendrein und sogar in vermehrtem Maße dazugegeben werden.

Es spricht alles dafür, dass die Mitte der Erfahrung der neuen Salbung, das, was als heiliges Lachen, als Toronto-Segen, als neue Bewegung des Heiligen Geistes bezeichnet wird, diese Wiederentdeckung zum Kern hat: Der Heilige Geist begehrt die Gemeinschaft mit den einzelnen Gläubigen und will ihnen intensiv begegnen, um sie zu lieben, zu beglücken und sich dabei als ihr ständiger Helfer zu erweisen. Wenn wir den geistlichen Hintergrund dieser neuen Salbung nicht sehen, verpassen wir das Entscheidende und werden eigentlich nur noch mit den sichtbaren Manifestationen befasst sein, um dann bald zu nächsten spektakulären Erfahrungen überzugehen. Der Heilige Geist ist im Verlauf der Geschichte der Gemeinde Jesu fast durchgehend missachtet, verkannt und übersehen worden. Aber weil er ein sanftmütiger und liebender Heiliger Geist ist, kommt er uns jetzt selbst zu Hilfe und trägt dazu bei, dass wir ihn nicht weiterhin verfehlen und uns dadurch selbst berauben.

In diesem Buch will ich überwiegend abhandeln, was nun diese Wahrheit, dass der Heilige Geist ständig mit uns Gemeinschaft haben will, in der Praxis bedeutet. Mich treibt dabei der Wunsch, beim Leser einen maximalen Appetit und ein starkes Verlangen zu erwecken, nicht nur diese Dinge besser zu verstehen, sondern alle Einsichten und Erkenntnisse auch als eine Einladung zu erleben, diese Person kennenzulernen. Sie ist faszinierend, sie tut wohl; und diese Person wirklich zu kennen, macht den ganzen Unterschied aus.

1.3  Was ist nun die Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist?

Paulus redet in seinem Schlusswort im zweiten Korintherbrief genaugenommen nicht von der Gemeinschaft, die wir mit dem Heiligen Geist haben sollen, sondern davon, dass die Gemeinschaft des Heiligen Geistes mit uns allen sei (2. Korinther 13,13). Also die Gemeinschaft selbst soll mit uns sein, was schon eine seltsame Formulierung ist und wohl nur so verstanden werden kann, dass die Gemeinschaft eben ein Stück personalisierter Heiliger Geist ist, anders ausgedrückt, ist der Heilige Geist ein redender und kommunizierender Geist, der durch und durch auf Beziehung und Gemeinschaft angelegt ist.

Was bedeutet nun eigentlich Gemeinschaft im Sprachgebrauch des Neuen Testamentes? Im Griechischen steht hier das Wort koinonia, das eine dreifache Bedeutung hat. Es steht für Einheit und Einssein, kann aber auch mit Partnerschaft übersetzt werden, was die Beschreibung des gemeinsamen Handelns beinhaltet. Schließlich bedeutet das Wort auch Vermittlung oder gar Transport.

Als ich vor über zehn Jahren erstmalig in den Schriften und Predigten von Dr. Cho die Vielschichtigkeit dieses Wortes dargelegt fand, hatte ich anfangs meine Zweifel, ob er diesen Begriff nicht überinterpretiert hatte. Die exakte Überprüfung seiner Aussagen anhand einschlägiger Lexika und theologischer Wörterbücher bestätigte dann doch die Richtigkeit seiner Ausführungen.

Der Heilige Geist kommt zu uns, bleibt bei uns und kommt sogar in uns hinein. Er hat eine ganz große Zuneigung zu uns, die unsere ganze Person, auch unsere Seele und unseren Körper, einschließt. So dient unser Körper als sein Tempel.

Der Heilige Geist will nicht stillschweigend irgendwo im Verborgenen oder in einer Ecke unserer Person verweilen, unbeachtet und zum Schweigen verurteilt. Er will reden! Die intime Gemeinschaft mit ihm, zu der er uns bewegen und motivieren möchte, ist wirklich eine Beziehung von Geben und Nehmen, die mit Reden und Hören einhergeht. Eine schweigende Gemeinschaft ist keine Gemeinschaft. Der Heilige Geist will Beziehung zu uns haben, weil er uns liebt, weil er uns bejaht, weil er unsere Nähe beglückend findet und weil er uns beglücken will.

Er will selbst als Person beachtet werden, und er findet es begehrenswert, dass wir uns ihm zuwenden, dass wir Zeit mit ihm verbringen und dass wir auf seine Äußerungen und Angebote eingehen. Es soll eine Gemeinschaft auf Gegenseitigkeit sein, wobei er allerdings immer der zuerst Gebende ist.

Die andere Seite dieser Erfahrung ist, dass wir nie mehr alleine sind. Diese Konsequenz bedeutet, dass das Erleben des Heiligen Geistes in dieser intensiven, persönlichen Form, das Ende von Alleinsein und Einsamkeit ist. Wir sind nicht dazu bestimmt, allein durchs Leben zu gehen. Alle menschliche Gemeinschaft, die wir pflegen, hat ihren Ursprung und ihr Modell in dieser Beziehung, die der Heilige Geist zu uns sucht und die uns bereichern soll. Wer diese Form von Gemeinschaft nicht kennt, wird kaum imstande sein, eine erfüllende Gemeinschaft unter Menschen zu entwickeln, weil ihm das Vorbild und die Eignung dazu fehlt. Deswegen ist dieses Gemeinschaftsangebot des Heiligen Geistes gleichzeitig eine wunderbare Behandlung für uns, die wir durch vielfältige seelische Verwundungen und Vernachlässigungen durch unsere Eltern und andere Menschen gemeinschafts- und liebesunfähig geworden sind.

1.4  Die Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist im Sinne von Partnerschaft

Der Begriff Partnerschaft zielt stärker auf den Gesichtspunkt des gemeinsamen Wirkens, der gegenseitigen Hilfe und gemeinsamer Arbeit hin. Wenn nun das Wort uns sagt, dass die Gemeinschaft des Heiligen Geistes mit uns sein will, dann ist es nichts anderes als ein Angebot seitens des Heiligen Geistes, uns ununterbrochen in allen praktischen Belangen zu helfen. Nichts, was wir tun, sollen wir alleine tun. Immer sollen wir den Heiligen Geist einladen, uns beizustehen, indem er uns Energie, Motivation, Erleuchtung und Schutz gewährt.

Das ist ein berauschender Aspekt des Christseins. Wir sind nicht berufen, uns alleine abzustrampeln und gegen alle Widerwärtigkeiten und Herausforderungen unseres Daseins mit unserer eigenen Kraft anzugehen. Zu lange haben wir durch Verkündigung oder auch in eigener stiller Gewissheit geglaubt, dass Christsein Krampf und eine einzige Herausforderung zu Verzicht, Opfer und Entsagung ist. Aber das hat mit dem biblischen Original nichts zu tun. Das ist vielmehr seine Karikatur und die fortwährende Einladung und Verherrlichung von Leid und Erschöpfung. Es trägt zuverlässig dazu bei, unser Zeugnis vor der Welt unglaubwürdig zu machen.

Nein, der Heilige Geist will uns tatsächlich in jeder Hinsicht beistehen. In dieser Partnerschaft übernimmt er das Unmögliche, während wir das Mögliche beisteuern. Ich glaube, dass diese Partnerschaft sich wirklich in allen Belangen des Alltags und erst recht in unserer Nachfolge äußern soll.

Mit dem Heiligen Geist sollen wir aufstehen und in den Tag hineingehen, uns zusammen mit ihm waschen, ankleiden, essen und besonders unsere Stille (hoffentlich doch etwas lautere) Zeit mit ihm verbringen. Ohne ihn beten zu wollen, ohne ihn den Herrn anzubeten, ohne ihn das Wort verstehen und verarbeiten und ohne ihn gehorsam sein zu wollen, das ist eine Qual. Das dürfte wohl der Grund dafür sein, dass die Gemeinde Jesu über die Jahrhunderte ein so schwaches Zeugnis war und überhaupt eine weitgehend jämmerliche Gestalt abgegeben hat.

Was wir auch tun und lassen, alles soll mit ihm geschehen. Er ist ein ehrgeiziger Heiliger Geist, den es aus Liebe zu uns dazu treibt, uns beizustehen, damit wir uns nicht übernehmen und damit wir dann, für den Fall, dass wir doch selbst etwas geschafft haben sollten, nicht am Ende Opfer der eigenen Ehre werden; denn der Autor einer gelungenen Tat bekommt auch die Ehre.

Diese Partnerschaft sieht praktisch so aus, dass wir ununterbrochen mit dem Heiligen Geist im Gespräch sein sollen und ihn in entspannter Weise immer wieder einladen sollen, die jeweiligen aktuellen Dinge mit zu übernehmen, uns zu helfen, zu warnen und uns zu entlasten, so dass das Leben mit ihm wirklich genussvoll wird. Auf diese Weise verstehe ich Partnerschaft, so praktiziere ich sie, und das macht das Leben lebenswert.

Wenn wir eine solche Partnerschaft verneinen, werden wir letztendlich doch alles selbst machen, was dann schon mit dem Lebensstil der Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung identisch ist. Das ist eine Ursünde, aus der alle anderen Sünden resultieren. Sie ist Ursprung und Mitte von aller Verfehlung und Schuld. Wenn uns Gott von dieser Sünde fernhalten will, bleibt ihm nichts anderes übrig, als ein Lebenskonzept für uns zu entwerfen, in dem eine Lösung für den Fluch der Selbsthilfe vorgesehen ist. Dieses Konzept ist eine Person, die uns als Helfer in allen Dingen vor der Gefahr der Selbsterlösung bewahrt.

Insofern besteht eine tiefgründige Logik in der Offenbarung des Heiligen Geistes als eines Geistes der Partnerschaft und der durchgehenden Hilfe. Ein Weniger an Beistand würde praktisch bedeuten, dass wir Erlösung mit eigener Kraft verbinden müssten und die Erlösung nicht mehr ein Geschenk wäre. Ich glaube, dass wir letztlich über das Annehmen von Geschenken nicht hinauskommen.

Das Wort Gottes verrät an unzähligen Stellen, dass uns dies zur entscheidenden Schwächung unseres Lebens gereicht. Wenn nun der Herr keine Kräfte zur Verfügung stellt, die uns davor bewahren, in die Notwendigkeit der Selbsthilfe abzugleiten, dann bleibt uns eben nichts anderes übrig, als uns selbst zu helfen.

Gleichzeitig ist sein Hilfsangebot auch eine schöne Form der Erfahrung von Demut. Nie mehr etwas alleine zu tun, immer jemanden bei sich zu haben, der einem beisteht, das ist praktisch ausgelebte Demut. Wer umgekehrt nicht demütig ist, wird sich eine durchgehende Hilfe nicht gefallen lassen, weil er die Ehre mit keinem anderen teilen will. Er will alles alleine machen, er will sich produzieren und sich damit verherrlichen und einen Namen machen, um dann doch daran zugrunde zugehen; denn unsere Kräfte und unsere moralische Rechtschaffenheit reichen nicht aus, um aus uns selbst heraus erfolgreich die Aufgaben des Lebens zu meistern, und schon gar nicht die Herausforderungen des Glaubens.

Der Heilige Geist hält sich ohne Ausnahme an seine Devise der Hilfe und der Partnerschaft. Dieser Rolle bleibt er treu. Das heißt, dass er nie etwas alleine und unabhängig von uns macht, aber das bedeutet auch, dass wir nie etwas alleine bewerkstelligen sollen. So ergibt sich eine würdevolle Zusammenarbeit, in der er uns immer wieder seine Pläne und Vorstellungen zuflüstert. Diese machen wir dann zu Willens- und Glaubensentscheidungen und präsentieren sie ihm nachfolgend erneut, um dann von ihm seinen aktuellen Beistand zu bekommen. Dieses Verfahren ist einfach phantastisch.

1.5  Der Heilige Geist, der vermittelt

Die dritte Bedeutung des Begriffes koinonia, die Vermittlung und Transport meint, ist uns möglicherweise am besten bekannt. Der Heilige Geist ist in seinem Bemühen, ständig Gemeinschaft zu haben und Gemeinschaft zu stiften, die personifizierte Vermittlung unserer Beziehung zu Jesus und dem Vater. Er ist gleichzeitig der Vermittler der Gedanken, Liebe und Kräfte des Vaters und des Herrn zu uns.

Es stimmt, dass wir Jesus über den Heiligen Geist erfahren sollen und dass der Heilige Geist uns die Eigenschaften, Wohltaten und Erlösungstaten des Herrn aufschließen und verdeutlichen will. Ohne ihn verstehen und erleben wir nichts. Er ist der Geist der Wahrheit, der ununterbrochen zwischen dem Herrn und uns pendelt, um uns die Augen und das Herz für das zu öffnen, was der Herr alles getan hat und uns zu zeigen, was das für uns bedeutet, und wie wir es anwenden können.

1. Korinther 2,12Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondernden Geist, der aus Gott ist, damit wir die Dinge kennen, die unsvon Gott geschenkt sind.

In Vers 10 lesen wir, dass Gott uns seine Absichten durch seinen Geist offenbart, der alle Dinge erforscht, auch die Tiefen der Gottheit. Diese Vermittlung zwischen uns und dem Vater ist eine Art Sonderfall der Partnerschaft, indem der Heilige Geist eine ständige Beziehungs- und Interpretationsarbeit leistet, um uns göttliche Dinge nahezubringen und göttliche Erfahrungen machen zu lassen.

Wir dürfen bei alldem jedoch nicht vergessen, was wir als Gefahr schon gesehen haben: Der Heilige Geist will dennoch als eigenständige Person respektiert werden; er hat eine eigene Persönlichkeit. Er ist ein sehr sanftmütiger und zarter Geist, der das, was er tut, in einer einzigartigen Atmosphäre von Milde, Freundlichkeit sowie Zurückhaltung wirkt. Er hat seine eigene, typische, unverwechselbare Wesensart. Diejenigen, die dieser Einladung gefolgt sind und die Gemeinschaft mit ihm suchten, werden das schon festgestellt haben. Um ihn herum ist eine große Ruhe, eine Ausstrahlung von Liebe und Bejahung. Er verweist sehr wohl und ununterbrochen auf Jesus und auf den Vater, aber er will sich auch selbst mitteilen.

Unser Bemühen, in die rechte Beziehung zum Heiligen Geist zu treten, bedarf an dieser Stelle einer besonderen Behutsamkeit. Wenn das Wort Gottes sagt, dass seine Gemeinschaft mit uns sein soll, dann dürfen wir nicht zulassen, dass wir nur seine Kräfte und Funktionen suchen, ihn selbst aber außer Acht lassen. Das betrübt und das dämpft ihn. Er ist eine Person von außerordentlicher Zartheit und Sanftmut, aber auch jemand, der intensiv lieben kann und auch geliebt sein will. So müssen wir darauf achten, dass wir nicht nur ständig seine Vermittlerfunktion suchen, sondern uns im Zusammensein mit ihm auch wirklich seiner Person und seiner Gegenwart aussetzen und die Herrlichkeit und die Bejahung annehmen, die von ihm ausgeht.

Wenn wir ihn so respektieren, dann werden wir immer wieder erleben, dass allein schon seine Anwesenheit beglückend und aufbauend ist. Wir werden uns beschützt, inspiriert und ermutigt sehen, um dann auch zu erfahren, dass er, wenn er spricht, doch gleich wieder von Jesus und dem Vater redet.

2  Der andere Helfer

In den Abschiedsreden Jesu im Johannesevangelium, in den Kapiteln 14-16, hat der Herr die Lehre über das Wesen und Wirken des Heiligen Geistes ausführlich dargestellt. Dabei nimmt der Begriff, der im Griechischen parakletos heißt und in der Lutherbibel überwiegend mit »Tröster« übersetzt wird, eine besondere Stellung ein.

Johannes 14,16 [Luther]Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderenTröster geben, dass er bei euch sei ewiglich.

Weitere, meist in den Fußnoten aufgeführte Übersetzungen, sind »Fürsprecher« und »Beistand«. Die wörtliche Übersetzung lautet: »der zu Hilfe Gerufene« oder »der Helfer«. Damit wird das aufgegriffen, was wir im zweiten Korintherbrief bereits gefunden haben: Der Heilige Geist ist unser Partner, der uns in allen praktischen Fragen helfen will.

Weswegen heißt er »der andere Helfer? Das kann sich wohl nur darauf beziehen, dass das Wort »Jesus« in seiner hebräischen Urform »Jehoshua« die wörtliche Bedeutung »der Herr ist Hilfe« oder »ist ein Helfer« hat. Der Heilige Geist ist nun der andere Helfer, übrigens der andere Helfer derselben Qualität. (Im Griechischen gibt es eine feine Unterscheidung zwischen »anderem von anderer Art, nämlich heteros und »anderer« von derselben Art, nämlich allios.) Indem nun Jesus den Heiligen Geist den anderen Helfer nennt, und dies nur dann einen Sinn gibt, wenn ein weiterer Helfer existiert, wird die authentische Übersetzung des griechischen Begriffes bestätigt. Der Heilige Geist ist in erster Linie Helfer, was natürlich auch alle anderen Übersetzungsmöglichkeiten wie »Tröster«, »Fürsprecher« und »Beistand« mit einschließt.

Wir haben hier gerade im thematischen Umkreis des Heiligen Geistes gelernt, dass wir möglichst auf die Wörtliche Bedeutung von biblischen Begriffen und Aussagen achten sollen. Insofern hat es wohl eine Bewandtnis, dass der parakletos der »um Hilfe Gerufene« ist. Das heißt doch, wir sollen ihn zu Hilfe rufen, weil wir Hilfe nötig haben und uns weder selbst helfen wollen und können noch dürfen. Wir ziehen aus den wiederholten Erwähnungen des Heiligen Geistes als Helfer den Schluss, dass uns Gott wirklich umfassende Hilfe geben will. Es ist für mehr Fälle im Leben Hilfe vorgesehen, als wir das bis jetzt für möglich und notwendig gehalten haben. Der Heilige Geist will unser Helfer sein, wenn es darauf ankommt, die Wahrheit zu erkennen, er will der Geist des Glaubens sein und uns insofern auch helfen zu glauben. Er will uns helfen, eine Beziehung zu unserem göttlichen Vater zu erleben, die spürbar, schutzgebend und real ist, er will uns helfen, Jesus zu sehen und so zu leben, wie er lebt.

Johannes 14,19 (Luther)Ihr aber sollt mich sehen, denn ich lebe und ihr sollt auchleben.

Er hilft uns bei der Freude, er hilft uns auf dem Weg zum Frieden, er hilft uns, göttliche Weisheit zu empfangen, Beter und Anbeter zu werden, ein Zeuge Jesu zu sein, Einfluss auf die Welt zu nehmen und Überwinder zu werden.

Diese Liste könnte und müsste beliebig fortgeführt werden. Er ist die Person, die das Heil austeilt, die ununterbrochen Worte, Taten und Heil von Jesus nimmt, um sie an uns weiterzureichen. Der Heilige Geist ist der große Anwender und Verteiler, der Vermittler und der Helfer.

In allen Dingen sollen wir uns an ihn wenden, weil er eben die uns am nächsten stehende göttliche Person ist. Das bereitet nicht wenigen Christen Schwierigkeiten, weil sie nicht genau wissen, was sie nun von Jesus und dem Vater, und was sie vom Heiligen Geist erwarten oder erbitten dürfen. Das ist auch der Punkt, an dem manche Christen Bauchschmerzen bekommen, weil sie in sich den Argwohn hochsteigen sehen, dass der Heilige Geist am Ende dann doch die Person des Herrn Jesus und des Vaters verdrängt. Wie ist nun die Beziehung zwischen den göttlichen Personen untereinander zu verstehen, und wie haben wir uns ihnen gegenüber zu verhalten? Diese Frage bewegt viele Gläubige. Solange sie nicht beantwortet ist, werden manche von einer entspannten Beziehung zum Heiligen Geist ferngehalten.

2.1  Jesus ist der Retter, aber der Heilige Geist teilt das Heil aus

Die Beziehung der göttlichen Dreieinigkeit und, wenn man so sagen darf, die Verteilung der Aufgaben innerhalb der göttlichen Gemeinschaft ist nach dem Zeugnis der Schrift sehr eindeutig geregelt: Vom Vater kommt die Liebe und das Verlangen, den Menschen in ihren Belangen und Nöten zu helfen. Jesus hat das Heil auf die Erde gebracht, indem er Mensch wurde, lehrte, für uns litt, starb und auferstanden ist. Er ist der Erretter, er hat die stellvertretende Sühne vollzogen und hat alle Ehre dafür bekommen. Es war nicht der Heilige Geist, dem diese Aufgabe übertragen wurde.