Die Elgersburger Promenaden - Reinhard Döring - E-Book

Die Elgersburger Promenaden E-Book

Reinhard Döring

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Beschreibung

Das historisch geprägte Nachschlagewerk erfasst mit seinen über 150 in Wort und Bild dargestellten Waldpromenaden, Grotten und Ruheplätzen, Gedenksteinen und Erinnerungstafeln, benannten Felsen, Aussichtspunkten und Schutzhütten, Quellen und Brunnen in Elgersburg und seiner unmittelbaren Umgebung einen in dieser Form und Vielfalt bisher noch nicht betrachteten Abschnitt der regionalen Vergangenheit. Eingebunden in die Zeit der Hydrotherapie werden „Die Elgersburger Promenaden“ in ihrer Vielgestaltigkeit noch einmal wiederbelebt. Vor dem Leser ersteht zugleich ein abwechslungsreiches Bild der Kurgeschichte in und um Bad Elgersburg, von der Eröffnung der Kaltwasserheilanstalt am 28. Mai 1837, der allerersten in Thüringen, bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Bestimmt wird der Badebetrieb vor allem durch seine Kurgäste, aber auch durch das verantwortungsvolle Wirken der Badeärzte der Anstalt gemeinsam mit den Bürgern, die Gastgeber dieses Dorfes gewesen sind. Ein geographisch ausgerichtetes Ordnungssystem, Suchkennzeichen, mehr als 580 Querverweise und über 20 Register und Verzeichnisse, darunter zwei Zeittafeln und vier Stammtafeln, außerdem vier graphische Abbildungen, eine schematische Darstellung der Felspartie im Körnbachtal und weitere Tabellen erleichtern es, selbständig Verbindungen zwischen den einzelne Objekten herzustellen. Eine Übersichtskarte zur Umgebung Elgersburgs, ein Ortsplan der Gemeinde und Karten zu den früheren Kureinrichtungen und zur Felspartie im Körnbachtal mit allen im Buch beschriebenen Wegen und Plätzen wollen heimatgeschichtlich Interessierte, aber auch Alt-Elgersburger, Tagestouristen, Urlauber und Gäste der Gemeinde, ebenso wie die junge Generation, zur Wanderung auf den Spuren der ehemaligen Gedenkstätten, Quellen und Brunnen aus der Kurzeit einladen. In der Art der Gestaltung folgt diese neue Publikation damit fast vollständig dem 1999 vom gleichen Autor, Reinhard Döring, erschienenen Buch über „Die Ilmenauer Promenaden“.

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Reinhard Döring

Die Elgersburger Promenaden

Auf den Spuren alter Gedenkstätten, Quellen und Brunnen

Mit einer Abhandlung über die Kurgeschichte von Klaus Fischer und Gabi Irrgang

Gruß.

Nimmt zur Hand dies Buch ein lieber Gast,

Der, seufzend unter schwerer Krankheit Last,

Noch nicht den wahren Glauben kann gewinnen:

Den Geistern lerne lesend er vertrau’n,

Die aus den Wäldern hell und freundlich schau’n

Und in den Quellen licht und heilend rinnen!

Ludwig Storch, August 1840

Bibliographische Informationen der Deutschen Bibliothek: Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte Dateien sind auch im Internet über http://www.dnb.de abrufbar.

IMPRESSUM:

© Verlag Kern GmbH, Ilmenau

© Inhaltliche Rechte beim Autor

1. Auflage 2017

Autor: Reinhard Döring

Layout/Satz: Ute Schmidt, Grafik-Design, Geraberg

E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2017

Buch: ISBN 978-3-95716-222-9

E-Book: ISBN 978-3-95716-238-0

Das Buch wird aus Anlass des 180-jährigen Jubiläums seit Beginn der Hydrotherapie im Jahre 1837 in Elgersburg veröffentlicht und erscheint im Jahre 2017 als Fortsetzung zum Buch von 1999 über die „Ilmenauer Promenaden“.

Dieses Werk und alle seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck und Speicherung, Sendung und Vervielfältigung in jeder Form, insbesondere Kopieren und Digitalisieren, Smoothing (Plätten, Bügeln), Komprimierung und Konvertierung in andere Formate, Farbverfremdung wie auch Bearbeitung und Übertragung des Werkes oder von Teilen desselben in andere Medien und Speicher sind ohne vorhergehende schriftliche Zustimmung des Verlags unzulässig und werden strafrechtlich verfolgt. Ebenso ist jede Art von Veröffentlichung und Vervielfältigung, vor allem der Texte, Bilder und Karten, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Autoren gestattet.

Redaktionsschluss: 30.12.2016

In memoriam

Dieter Meyer (5.5.1939–5.12.2014)

Zeit im Bild

Ausgewählte Ereignisse aus der Kurgeschichte von Elgersburg in Bildern

25.6.1989: Der Festumzug zur 850-Jahrfeier von Elgersburg lockt Scharen von Zuschauern an die Straßenränder, um die Ritter, die zu den frühesten Siedlern zählten, zu bestaunen.

18.8.2001: „90 Jahre Carl-Eduard-Warte“: Die Feierlichkeit wird in Szene gesetzt von ElgerXXXIII., alias Eberhard Büchner (26.2.1922–25.7.2006).

20.2.2003: Der ehemalige Schlossteich von Elgersburg, der zwischen April 1878 und August 1879 verschwand. Hier befindet sich heute der Bahnhof der Gemeinde Elgersburg mit den Gütergleisanlagen. Der Name der Teichgasse erinnert noch jetzt an die einstige dörfliche Zierde. Das historisch wertvolle Ölgemälde befindet sich im Besitz des Burggrafen ElgerXXXIV., alias Helmut Rose.

29.6.2003: Festumzug zur Jubelfeier „175 Jahre Hydrotherapie“ in Elgersburg: 22.7.1828 erstes öffentliches Dampfbad im Dorf durch „Badewirth“ Johann Jakob Gräser (1781–1859): Am 28. Mai 1837 beginnt die 1. Kaltwasserheilanstalt Thüringens mit dem Kurbetrieb: 37 Badegäste gebrauchen im ersten Jahr des Bestehens nach Prießnitz’ Lehre das kalte Quellwasser aus der Umgebung lediglich als Getränk und zum Baden. Bis zum Ende des offiziellen Badebetriebs 1915 werden etwa 91000 Heilungsuchende erscheinen und auch behandelt.

24.11.2003: Eröffnung des Tretbeckens im Steigertal durch Frau Lieselotte Schymura, Urenkelin von Dr. med. Wilhelm Piutti, dem ökonomischen Direktor der Wasserheilanstalt in Elgersburg. Bürgermeister und meridian e.V. Vorsitzender weisen gemeinsam mit der Elgersburger Ritterschaft die neuen „Kurgäste“ in die Benutzung des Tretbeckens ein.

7.9.2005: Der Heimatgeschichtsforscher R. Döring, so fand der Pressekorrespondent der Thüringer Allgemeinen Dr.Veit heraus, hatte maßgeblichen Anteil am Familientreffen der Nachfahren der deutschen und der italienischen Seite um die früheren Badeärzte Dr. med. Hermann Piutti und Dr. med. Wilhelm Piutti. Große Unterstützung erhielt der Forscher dabei von der deutschen Urenkelin, Frau Schymura. Erste Kontakte entstanden zwischen den Nachkommen auf dem Kirchplatz in Ilmenau, dann im kirchlichen Gemeindesaal und beim Besuch des Bachdenkmals in Arnstadt. Außerdem hatten die Gäste aus der oberitalienischen Heimat Paluzza, der einstigen Auswandererstadt, in Maestro Barbierato einen bekannten Organisten mitgebracht, der ein Benefizkonzert in der Ilmenauer Stadtkirche St. Jakob gab.

7.7.2007:100-Jahrfeier vom Schöffenhaus:

Vorwort

Die zahlreichen Waldpromenaden rund um Elgersburg gehören mit ihren Grotten und Ruheplätzen, Gedenksteinen und Erinnerungstafeln, benannten Felsen, Aussichtspunkten und Schutzhütten, vor allem aber mit ihren Quellen und Brunnen im einstigen Kurort und seiner Umgebung zu den typischen Sehenswürdigkeiten, die noch heute auf die Gemeinde so anziehend wirken. Sie stellen den Zusammenhang her zwischen der ländlichen Dorfgemeinde und ihrer landschaftlich reizvollen Umgegend. Entstanden sind sie im Ergebnis einer Zeit, in der sich Elgersburg anschickte, ein Kurort mit internationaler Ausstrahlung zu werden. Wenngleich auch keine der großen Kaltwasseranlagen mehr von der Vergangenheit des ehemaligen Kurortes kündet, so erinnert zumindest das Tretbecken im Steigertal noch an die verflossene Tradition.

Das vorliegende Buch mit dem Titel „Die Elgersburger Promenaden“ erschließt den Beginn der Hydrotherapie mit der Eröffnung der ersten Kaltwasserheilanstalt Thüringens am 28. Mai 1837 und ist als Fortsetzung zur 1999 erschienenen Publikation über „Die Ilmenauer Promenaden“ gedacht. Daher soll es in seiner Gesamtgestaltung mit seinem Vorgänger weitestgehend harmonieren. Vor allem rein optisch hat sich der Schutzumschlag im Hinblick auf die Farbgebung der Natur dem Inhalt beider Werke angeglichen. War es bei den Ilmenauer Promenaden das Dunkelgrün der die Stadt umgebenden Wälder, so wird bei den Elgersburger Promenaden das glasklare Hellblau des Quell- und Brunnenwassers des einstigen Kurortes widergespiegelt.

Da seit der Eröffnung dieser ersten Badeeinrichtung im Thüringer Wald inzwischen fast 180 Jahre vergangen sind, sei an dieser Stelle eine kleine Rückschau auf die Entstehung erlaubt.

Eine Veranlassung für das Erscheinen des Buches bot bereits die Ausgabe über „Die Ilmenauer Promenaden“. Die dort beigefügte Übersichtskarte enthält auf der Elgersburger Flur etliche unbekannte Objekte. Sie galt es zu erforschen. Wenige Elgersburger, wie Eberhard Büchner, Herbert Grebhahn, Helmut Rose, Gerhard Meyer, Dieter Meyer u.a. sagten ihre Unterstützung zu. Bis auf einzelne Ausnahmen erfuhr es leider diese Hilfe durch die Gemeinde Elgersburg nicht. Wie war der bisherige Bearbeitungsstand?

Das Buch hatte bereits einige Gestalt angenommen. Die meisten Ergebnisse waren zwischen 2000 und 2006 zustande gekommen. Der Umfang der Arbeiten wuchs bald enorm weiter, doch die Unterstützung durch die Gemeinde wurde nach über 2500 Forschungsstunden ganz eingestellt.

Zur Gestaltung zählten der Entwurf des Werbeflyers, des Bucheinbandes, der Spaziergang durch die Kurgeschichte, die Hälfte der Objektbeschreibungen und zahlreiche Fotos. Das Register hatte seine Form erhalten. Die Übersichtskarte ging in Bearbeitung. Eine Zeittafel liegt vor. Ebenso gibt es bereits graphische Verzeichnisse. Die Biographien der Badedirektoren sind entstanden wie auch die Ahnentafel der Familie Piutti.

Bis zum Jahre 2006 waren etwa 125 Objekte z. T. wiederentdeckt, erforscht und geographisch eingeordnet worden. Der Hauptgrund für die Einstellung der so erfolgreich begonnenen Forschungstätigkeit zur Geschichte der Hydrotherapie rund um Elgersburg bestand aber in der gravierenden Verschlechterung des Gesundheitszustandes des Autors seit 2010. „Morbus Parkinson“ begann, die Gesundheit von Reinhard Döring sehr stark anzugreifen, ein konzentriertes Arbeiten gelang nicht mehr. Auch die Exkursionen in den einst beliebten Badeort haben erheblich darunter gelitten und wurden eingeschränkt. Selbst die wenigen Texte für die noch verbliebenen rund 35 Objekte können nichts daran ändern.

An den seit Anfang Mai 2000 bisher durchgeführten 73 Expeditionen nach Bad Elgersburg, die alle in einem Touren-Tagebuch erfasst sind, hatten zwei zuverlässige Forscher großen Anteil als Berater: Von der 13. Tour ab 7.2.2002 wurde der Autor auf 43 Unternehmungen durch Dieter Meyer, Archivar der Elgersburger Ritterschaft, einer der genauesten Kenner der Umgebung des ehemaligen Kurortes und Mitstreiter, begleitet. Leider sollte es ihm nicht vergönnt sein, die Entstehung des Buches bis zur Vollendung zu erleben, am 5.12.2014 setzte der unerbittliche Sensenmann seinem Leben ein viel zu frühes Ende. Seit dem 52. Ausflug vom 7. Juli 2011 an wich auch der Ilmenauer Geologe Dr.-Ing. M. Huneck 14mal nicht mehr von der Seite des Autors. Gemeinsam halfen Archivar und Geologe an kritischen Stellen über die Klippen der Felsenpartie im Körnbachtal hinweg. „Ihnen verdanke ich viel von dem Wissen über Elgersburg und seine reizvolle Umgebung“, betonte später einmal der Autor.

Vom gleichen Tag an ist nun Dr.Huneck, man kann sagen, Dieter Meyers wissenschaftlicher Nachfolger in allen Dingen, die schon dieser so gut beherrschte. Ein Thema aber ließ den Nachfolger zu einem echten Ratgeber werden, denn er ist Geologe mit Leib und Seele. Seine Zuverlässigkeit überraschte selbst seinen stets einsatzbereiten „Oldtimer“. Mit dieser „Fahrbereitschaft“ wurden die Exkursionen nach Elgersburg erst ermöglicht. Dank solcher Aktivitäten kennen wir jetzt beispielsweise den genauen Standort vom → Auguststein /K 14/.

Erst am 16. Oktober 2010, nach Fertigstellung einer genauer gestalteten, geographisch ausgerichteten Objektliste, begann der Autor wieder mit der Forschungstätigkeit. Bis Anfang Februar 2016 ließen sich in zwölf aktiven Jahren insgesamt rund 8700 Stunden nachvollziehen. Der überarbeiteten Objektliste kam vor allem ein verbessertes geographisches Ordnungsprinzip entgegen.

Viel wichtiger war jedoch das bereits genannte, von Anfang an genutzte Touren-Tagebuch, das Aufzeichnungen und Notizen über die mehr als 70 Touren enthält, und das damit die Objektbeschreibungen vervollkommnet hat.

Dem Schöpfer des Universalwerkes, das sich gewiss zu einem Bücherregal-Renner entwickeln wird, dessen bin ich mir sicher, gilt deshalb mein ganz besonderer Dank für die umfangreichen und nach bestem Wissen durchgeführten Recherchen. Mit dem Buch erhält nicht nur die heimatgeschichtliche Literatur ein neues, bald unverzichtbares Nachschlagewerk, das übersichtlich geordnet und leicht verständlich gegliedert ist, sondern vor allem bekommt der Nutzer einen nach gegenwärtigen Erkenntnissen gestalteten Beitrag auf dem Gebiet der Hydrotherapie im Thüringen des 19. Jahrhunderts.

Ilmenau, den 20. Dezember 2016

Mario Augner

Bürgermeister Elgersburg

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titel

Gruß von Ludwig Storch

Impressum

In memoriam Dieter Meyer

Zeit im Bild

Vorwort

Der Autor

Benutzungshinweise

Einführung

1. Kapitel: Klaus Fischer / Gabi IrrgangEin Spaziergang durch die Kurgeschichte Elgersburgs

2. Kapitel: Reinhard DöringAuf den Spuren alter Gedenkstätten, Quellen und Brunnen

Die geographischen Bereiche:

E / Elgersburg

U / Umgebung nördlich von Elgersburg

K / Körnbachtal

M / Moortal

H / Hohewartskopf

S / Steigertal

R / Heidelberg, Rumpelsberg und Bundschildskopf

W / Weitere Plätze und Gedenkstätten

E / Elgersburg

E 1 Elsepeterbrunnen – vor 1841

E 2 Clausebrunnen mit Clausenquelle – um 1460 / Schulbrunnen – vor 1841

E 3 Berolinabrunnen – unbekannt

E 4 Brunnen Schmücker Str. (namenlos) – 1938

E 5 Räschenbrunnen – 1837 / Gottschlingsbrunnen – 1839

E 6 Zweigassenbrunnen / Bettelmanns Umkehr – vor 1841

E 7 Schlossgassenbrunnen / Neue Scheuerbrunnen – vor 1841

E 8 Schlossbrunnen – um 1842

E 9 Brauhausbrunnen / Fabrikbrunnen – unbekannt / 1809

E 10 Bellermannsruhe – vor 1853

E 11 Kuhnsbrunnen / Eckartsbrunnen – vor 1841

E 12 Trinkbrunnen im Kursaal – vor 1854

E 13 Brunnen im Kurgarten – um 1840

E 14 Teichbrunnen / Bahnhofsbrunnen – vor 1855

E 15 Marktbrunnen – vor 1841

E 16 Schenkbrunnen – unbekannt / Kaiserhofbrunnen – 1914 / Goethebrunnen – 1949

E 17 Rasenbrunnen – vor 1841

E 18 Teich-Garten-Brunnen – 2003

E 19 Witzlebenbrunnen / Pumpe – vor 1837

E 20 Rinck-Gedenkstein – 22.8.2001

E 21 Arnoldi-Brunnen – 14.6.2014

U / Umgebung nördlich von Elgersburg

U 1 Hermannsruhe – vor 1841 (?)

U 2 Pechhüttenbrunnen – vor 1839 / Wilhelmsbrunnen (W.B.)  – 1839

U 3 Hünschbachsbrunnen – vor 1841

U 4 Amtshauptmannsruhe – 1894

U 5 Oppurger Ruhe – 1847

U 6 Friedrichsbrunnen – 1843 / Wellenbad – 1839

U 7 Ernestinens Blick – 1866

U 8 Tonisruhe – vor 1869

U 9 Silberblick – um 1869

U 10 Mönchsheide – vor 1845 Schlotheimshöhe – 1845

U 11 Schalkshütte – 3.8.1880

U 12 Stöffelsberg – vor 1849 / Kaiser Wilhelmshöhe – etwa 1887

U 13 Tempelchen der Loge – 17.8.1855

U 14 Todtenstein / Totenstein – um 1842

U 15 Corvinshütte – 1884

U 16 Emmas Ruhe – 1888

U 17 Klapprothsruhe – vor 1886

U 18 Stralsunder Höhe (?) (S.H.) – um 1853

U 19 Stralsunder Weg – 1853

U 20 Rosalienruhe (R.R.) – 1852

U 21 Karlsruhe – 1852

U 22 Emmatanne (E. T.) – vor 1869

U 23 Helenentanne – vor 1869

U 24 Schwedenhütte – 14.8.1927

K / Körnbachtal

K 1 Majorsecke – um 1894

K 2 Clarahöhe 4.9.1868 / Porphyrstollen – Anf. d. 1820er-Jahre

K 3 Hermannsfelsen – 4.9.1868

K 4 Parowsruhe – 4.9.1868

K 5 Lilishöhe – 1853

K 6 Defoyplatz – 1842

K 7 Dichterweg – um 1902

K 8 Moltke’s Ruhe – um 1902

K 9 Hugoplatz – 1869

K 10 Hedwigsruhe – 1846

K 11 Drösestein – 1814

K 12 Jennyquelle (J.Q.) – 1840

K 13 Goethestein / Goethefelsen – 28.8.1837

K 14 Auguststein – 1847

K 15 Schmidt-Cabanis-Stein – um 1902 (Votivtafel)

K 16 Freundschaftsbank – um 1897

K 17 Hirschsprung – 1823

K 18 Reuterfelsen / Felsen und Tafel – 5.8.1869 / Tafel am Felsen – 19.7.1953 / Tafel am Alten Kurhaus –19.7.1953

K 19 Zinkenstei – um 1894

K 20 Liebfrauenmilchquelle (LbQ.) – 1841

K 21 Wanda’s Ruhe – 1897 (?)

K 22 Bauers Weg – um 1894

K 23 Wilhelmsruhe – 1842

K 24 Maiplatz (M.Pl.) – 1851

K 25 Schelihaweg – um 1840

K 26 Fannyquelle (F.Q.) – 1840

K 27 Bernhardsweg / Bernhardtsteig (BSt.) – 13.8.1854

K 28 Baudissinplatz – 1854

K 29 Arnoldische Kaltwasserdusche – 4.8.2002

K 30 Körnbachsbrunnen – vor 1841

K 31 Rittmeisterbrunnen (R.B.) – 1841

K 32 Carls Erholung – 1868

K 33 Ottiliens Lieblingsplätzchen – um 1894

K 34 Mundflasche – 1841

K 35 Alexandrinenquelle – unbekannt

M / Moortal

M 1 Gertrudsblick / Gertruds-Bank – um 1902

M 2 Philosophenweg / Blumröders Rand – um 1850

M 3 Betteplatz (B.P.) – 1851

M 4 Wigandsruhe (W.R.) – 1851

M 5 Moorthalsbrunnen – 1838 / Wilkesbrunnen (W.Br.) – 13.8.1854 u. 1994

M 6 Emilsdouche – 1837

M 7 Tannenhorst – vor 1869

M 8 Vater’s Ruh – 1884

H / Hohewartskopf

H 1 Vereinsplatz – 1846

H 2 Luisenquelle (L.Q.) – 1844

H 3 Piuttifelsen – Felsen: 1844 / 1. Tafel – vor 1932 / 2. Tafel – 21.4.2001

H 4 Menzelsruh – um 1849

H 5 Schlossquelle / Kirsthütte – 1823

H 6 Agnesruhe – vor 1852

H 7 Clementinenquelle (Cl.Q.) – 1848 o. 1849

H 8 Carolinenquelle (C.Q.) – 1848/1.9.1997

H 9 Echobank – um 1938

H 10 Assmannsruhe – vor 1894

H 11 Salzmann’s Umsicht / Salzmanns-Platz – vor 1852 (1846?)

H 12 Hohewartskopf / Marcshöhe  – Turm: August 1858 und 27.8.1860 / Frühjahr 1881  Carl-Eduard-Warte  Turm: 27.8.1911 und 30.8.1992  Relief – 30.8.1992

H 13 Hindenburg-Gedenktafel – 1915

H 14 Präsidentenplatz – um1849

H 15 Mönchhof – Forsthaus: 1852 / Gastwirtschaft: – 1912

S / Steigertal

S 1 Alexandrinenhöhe – 1846

S 2 Alwinensruhe – 1846

S 3 Gottliebsplatz (G.P.) – 1849

S 4 Kühnsweg – 1846

S 5 Adelheidstein (A.St.) / Adelheidstollen – 1846 / Fundgrube – 1853

S 6 Ludwigsruhe (L.R.) – 1866

S 7 Beckersweg – 1846

S 8 Sophienquelle (S.Q.) – 29.8.1854

S 9 Jakobsbrunnen (J.B.) – 1846 / Tafel am Alten Kulturhaus: 19.7.1953

S 10 Mariannenquelle – 1841

S 11 Ernstweg – 1846

S 12 Christiansbrunnen (Ch. B.) – 1841 o. 28.5.1842

S 13 Enterleinsweg / Enterleinsblick – unbekannt

S 14 Sängers-Ruh – unbekannt

S 15 Gebauersbank – unbekannt

S 16 Helene Wolffs Bank – unbekannt

S 17 Fannyruh – vor 1849

S 18 Bernhardsbrunnen (B.Br.) – 1837 / Quellfassung – 1816

S 19 Apelsbrunnen (A.B.) – 1841

S 20 Kohlbachsbrunnen – 1816

S 21 Ludwigsbrunnen (L.B.) – 1841

S 22 Prehnsruhe – 1841

S 23 Holstenruhe – 7.9.1858

S 24 Preussenhöhe – 17.9.1846 / Wolfstein –  vor 1841

S 25 Elkan’s Ruhe – um 1902

S 26 Bettysruhe und Marienruhe – um 1869

S 27 Heffters Weg – um 1894

S 28 Jagdhütte Nonnenhof – um 1894

S 29 Juliensruh – vor 1849

S 30 Willi-Stöber-Quelle – vor 1897

S 31 Jagdhütte Weidmannsruh – um 1888

S 32 Berthaquelle – 1841

S 33 Emmy Weg – um 1849

S 34 Luisenweg – vor 1877

S 35 Georgenruh – 1848

S 36 Berthabank – um 1894

R / Heidelberg, Rumpelsberg und Bundschildskopf

R 1 Manebachsbrunnen – 1840 (?) / für Maria Piutti Marienquelle auf der Bornwiese   – 1841

R 2 Emmastein – 1846

R 3 Julienstein – 1845

R 4 Leopoldsweg – vor 1849

R 5 Kobs Kastanien – unbekannt

R 6 Pirschhausplatz – unbekannt

R 7 Parry’s Aussicht – 1848

R 8 Schöffenhaus – 1907 / Deutsche Hütte – 21.–22.6.1921, 1924

R 9 Allvaters Ruh – um 1934

R 10 Scheffler-Stein – vor 1869

W / Weitere Plätze und Gedenkstätten

W 1 Emiliensruhe – 1862

W 2 Auwegsruhe – 1858

W 3 Storchshöhe – vor 1869

Das Hüttchen

W 4 Friedrich-Rudolphsplatz – 1859

W 5 Das vierblättrige Kleeblatt – vor 1869

W 6 Amalienruh – vor 1853

W 6 Amaliasruhe – 1846

W 7 Bellevue – vor 1853

W 8 Voigtsruh – vor 1853

W 9 Hermannsbrunnen – vor 1841

Kur- und Badeeinrichtungen 1839 (Schwerdt, 1855, 57 f.):

1 Herrendusche (Emilsdouche im Moortal)

1 Damendusche (Douche im Körnbachtal)

1 Victoria-Dusche

1 Schlossdusche (im Winter bzw. für Gehbehinderte)

2 Hausduschen

4 Flußsitzbäder (Sprudelbäder)

2 Unterleibswellenbäder

3 Regen- oder Staubbäder (aufsteigende Dusche)

mehrere Augenduschen

1 Flusswellenbad bei Gera(berg)

Schutzhütten:

S 24Pavillon Chinesischer Schirm / Preussenhöhe

S 24Wolfstein – 17. 9. 1846

U 15Pavillon Corvinshütte / Totenstein – 1884

K 6Pavillon Defoyplatz – 1842

K 13Pavillon Goethefelsen – 28. 8. 1837

M 4Pavillon Wigandsruhe – 1851

K 19Pavillon Zinkenstein / Schutzhütte – um 1900

U 11Schalkshütte auf der Schlotheimshöhe – 3. 8. 1880

S 1Tempelchen Alexandrinenhöhe – 1846

U 13Tempelchen der Loge / Stöffelsberg – 17. 8. 1855

Gaststätten:

E 16Speisegaststätte Kaiserhof, Elgersburg

K 22Hotel Am Wald, Elgersburg, Schmücker Straße 20

H 12Gasthaus / Waldgaststätte Hohe Warte, Elgersburg

H 15Gaststätte Mönchhof, Elgersburg

R 8Waldgasthof Schöffenhaus, Elgersburg / Manebach

4.1.2Schlossrestaurant, Elgersburg

3. Kapitel: 32 bedeutende Persönlichkeiten aus der Kurgeschichte

4. Kapitel: Elgersburg und seine Badeärzte

4.1 Der historische Hintergrund

4.1.1 Elgersburg – die älteste deutsche Wasserheilanstalt?

4.1.2 Das Schloss Elgersburg und seine Eigentümer

4.1.3 Vincenz Prießnitz und das Reh

4.1.4 In Gräfenberg nahm die Wasserheilkunst ihren Anfang

4.2 Die Elgersburger Badedirektoren von 1837 bis 1905

4.2.1 Die Lebensdaten der Badedirektoren und ihre Arztzeiten in Elgersburg

4.2.2 Die Lebensläufe der Badedirektoren

4.3 Die Elgersburger Kurärzte von 1901 bis 1930

5. Kapitel: Verzeichnisse und Register / Tafeln und Tabellen

5.1 Das Quellen- und Literaturverzeichnis

5.1.1 Das Verzeichnis der ausgewählten Hauptliteratur

5.1.2 Das Bildverzeichnis

5.2 Die geographische Ordnung

5.2.1 Das Kartenverzeichnis

5.2.2 Die Objektbereiche zur Übersichtskarte für „Die Elgersburger Promenaden“

5.2.3 Übersichtskarte von Elgersburg mit allen Objekten (beigelegte Karte)

5.2.4 Ortsplan von Elgersburg mit allen Objekten (beigelegte Karte)

5.2.5 Das Elgersburger Straßenverzeichnis seit 1840

5.3 Der Wasserbereich

5.3.1 Die Wasserversorgung Elgersburgs

5.3.2 Zeittafel: Der Kurbetrieb in Elgersburg und seine Geschichte

5.3.3 Zeittafel: Die Jubelfeiern zur Hydrotherapie und zur WHA in Elgersburg

5.3.4 Die Felspartie im Körnbachtal → Siehe Nachsatz/Buchende

5.4 Die Kureinrichtungen

5.4.1 Die Anlagen der KWHA Elgersburg. und ihre Entstehungszeit → Siehe Vorsatz/Buchanfang

5.4.2 Die Kurgeschichte des 19. Jhs. und ihre Persönlichkeiten (Auswahl) / Elgersburg

5.4.3 Elgersburg und seine Kuranstalten bis 1900

5.4.4 Elgersburg und seine Kuranstalten nach 1900

5.5 Die Einwohner, Kurgäste und Stammtafeln

5.5.1 Die Besitzer der Hotels, Gasthäuser u. Restaurants in Elgersburg

5.5.2 Die Einwohnerzahlen von Elgersburg im Vergleich mit den Kurgästezahlen

5.5.3 Das Regentenhaus Sachsen-Coburg-Gotha Ende 18. Jh.–Anfang 20. Jh. und sein Bezug zu Elgersburg

5.5.4 Die Stammtafel der Familie Piutti Ende 18. Jh.–Anfang 20. Jh

5.5.5 Die Stammtafel der Familie Arnoldi Ende 18. Jh.–Anfang 20. Jh

5.5.6 Die Burggrafen der Elgersburg und ihre Ämter

5.6 Das Personenregister

5.7 Das Ortsregister (alphabetisch)

5.8 Die große und die kleine Quellenwanderung und ihre Stationen

Abschied – Gedicht von Atz v. Rhyn

Annoncensammlung aus der Kurgeschichte von Elgersburg

Der Autor

Reinhard Döring, geboren 1942 in Freiberg/Sa., Rohrwalzer, Studium in Freiberg/Sa. und Karl-Marx-Stadt, Abschluss als Dipl.-Ing. (FH) für Werkstofftechnik, seit 1969 in Ilmenau wohnhaft, bis 1991 Technologe im Betrieb Mikroelektronik Ilmenau, dann Umschulung zum Technikinformatiker.

Von 1990 an Mitglied im Heimatgeschichtlichen Verein e.V. Ilmenau, 1992–1994, 1995–1998 und 2000–2001 Erstellung eines Bildkatasters mit 15.000 Fotoaufnahmen über die Bausubstanz von Ilmenau und seinen fünf Ortsteilen als Mitarbeiter in der Stadtverwaltung, Forschungen zur Geschichte des Ilmenauer Rokokoschlosses mit Vorträgen und Veröffentlichungen darüber. Verfasser zahlreicher verschiedener Beiträge zur Stadtgeschichte, Mitautor und redaktioneller Mitarbeiter am Buch „Ilmenau – Beiträge zur Geschichte einer Stadt“ (1995 und 2. Aufl. 1998, Hrsg. Stadt Ilmenau), Verfasser des Buches „Die Ilmenauer Promenaden“ (zum Goethejahr 1999, Hrsg. Stadt Ilmenau und Ilm-Kreis), Mitredakteur am Buch „Das Goethejahr 1999 in Ilmenau“ (2000, Hrsg. Vorbereitungskomitee „Goethestadt Ilmenau ’99“) und redaktionelle Bearbeitung eines Faltblattes mit Übersetzungen von Goethes „Wandrers Nachtlied“ in 50 Fremdsprachen (2008, Hrsg. Stadt Ilmenau), Mitautor und redaktioneller Mitarbeiter am Buch „Ilmenau – Als die Schornsteine noch rauchten“ (2009, Leipziger Verlagsgesellschaft und Heimatgeschichtlicher Verein e.V. Ilmenau).

Benutzungshinweise

Der Hauptinhalt des neuen Promenadenbuches besteht darin, den großen Umfang der Ortsgeschichte zu beleuchten, der die regionale Vergangenheit, eingebunden in die Zeit des Kurbetriebs, vor dem Leser noch einmal wiedererstehen lässt. Für die Rechtschreibung und die Zeichensetzung gilt die am 1.8.1998 in Kraft getretene Schreibweise. Außerdem wurde darauf geachtet, die Benutzung von Fremdwörtern im Buch zu vermeiden.

Mit dem Gedenken an den verstorbenen Heimatforscher Dieter Meyer wird das neue Buch über „Die Elgersburger Promenaden“ eröffnet.

Es ist in 5 verschieden große Abschnitte unterteilt, die sinnvoller Weise als Kapitel bezeichnet werden.

Als Einstieg wurde für das 1. Kapitel „Ein Spaziergang durch die Kurgeschichte Elgersburgs“ gewählt, der den Leser mit dem noch unbekannten Stoffgebiet vertraut machen soll. Die benutzte Literatur erscheint, wie auch bei den Folgekapiteln, im Anschluss an das jeweilige Kapitel in der Reihenfolge des Textbezuges.

Die in den Beschreibungen anzutreffenden mehr als 580 Querverweise, die durch Pfeile (→) hervorgehoben werden und ein umfangreicher wie vielseitiger Registerteil ermöglichen es, die beschriebenen Objekte während der Jahre des Kurbetriebs im Buch untereinander schneller zu erschließen.

Das 2. Kapitel enthält die Namen und die Darstellung aller 158 ermittelten Objekte, von der Waldpromenade bis zur etwa fünf Kilometer entfernten letzten Quelle. Es ist daher das umfangreichste und umfassendste Gebiet, das zugleich die Fortsetzung für „Die Ilmenauer Promenaden“ bildet.

Ausgehend vom Beginn Elgersburgs als Kur- und Badeort ist die Vielzahl jener Objekte zusammengetragen, geordnet und systematisiert worden, die teilweise noch genutzt werden, aber ebenso von solchen Stätten, die nur noch in der Erinnerung mancher Einheimischer leben.

Somit erhält der Leser durch das Buch Schätze der Vergangenheit als heimatgeschichtliches Wissen neu aufbereitet und vermittelt.

Die Objekte sind in Objektbereichen zusammengefasst, die durch ihre geographische Zuordnung zur Umgebung von Elgersburg das selbstständige Auffinden in den Beschreibungen, in den Registern und im Kartenteil erleichtern.

Am Anfang der Objekte stehen Suchkennzeichen, gebildet von einem Buchstaben aus einer geographischen Bezeichnung und einer fortlaufenden Ziffer, die diese geographische Zuordnung unterstützen. Die Zählung der Ziffern beginnt jeweils in Ortsnähe zu Elgersburg.

Für die Buchstaben wurde folgende Festlegung getroffen:

E / Elgersburg,

U / Umgebung nördlich von Elgersburg,

K / Körnbachtal,

M / Moortal,

H / Hohewartskopf,

S / Steigertal,

R / Heidelberg, Rumpelsberg und Bundschildskopf,

W / Weitere Plätze und Gedenkstätten.

Jede Objektdarstellung vermittelt zusätzlich zum Namen auch die ungefähre Lage, die Einweihung (abgekürzt: Weihe) und die Beschreibung (abgekürzt: Beschr.), von ihrer Geschichte bis zur Gegenwart. Die Schreibweise der Objektnamen orientiert sich vorzugsweise an derjenigen in der Literatur von Barwinski, 1887 (s. Quellen- und Literaturverzeichnis im Buch); aufgeführte Abkürzungen hinter den Namen entsprechen der Kurzbezeichnung in der Karte zur gleichen Literatur. Hinweise auf Literaturquellen (abgekürzt: Lit.) und die Abbildung historischer oder neuzeitlicher Fotos vervollständigen die Übersichten.

Von allen im Buch enthaltenen Abbildungen wurden Veröffentlichungs-Genehmigungen eingeholt und liegen nachweisbar vor. Zur Vermeidung des Entstehens zusätzlicher Begriffe von Objektnamen ist deren Schreibweise original beibehalten worden, woraus sich jedoch mitunter Abweichungen zur oben genannten Rechtschreibung ergeben können.

Die von der heute gültigen Rechtschreibung abweichende Schreibweise zitierter Sätze oder Satzteile aus dem 19. Jahrhundert wird im Buch durch Anführungszeichen kenntlich gemacht.

Auf mitunter falsch geschriebene Namen wird an entsprechender Stelle hingewiesen. Grundlage für die Richtigstellung bilden in jedem Falle die genaueren Archivquellen. Im Registerteil kommen diese Fehler nicht vor. Zur Übereinstimmung mit den Beschreibungen und Verzeichnissen bzw. Registern sind früher mit „C“ beginnende Namen, die in der Literatur häufig auch mit „K“ geschrieben wurden, einheitlich unter „K“ aufgeführt. Mit unterstrichenen Personennamen wird der Rufname hervorgehoben.

Den einzelnen Literaturangaben nachgestellt wurden oft noch Seitenzahlen. Mitunter enthalten diese zur schnelleren Erfassung zusätzlich ergänzende Begriffe in Klammern. Das Literaturverzeichnis am Objekt selbst ist chronologisch geordnet. Eine Ausnahme bilden die Reisebücher und Reiseführer von Meyers, Richters und Grieben, die allesamt dem erstgenannten Jahrgang sofort folgen, um die Verzeichnisse nicht zu lang werden zu lassen. Den Jahreszahlen angeschlossen wurden die Seitenzahlen der jeweils aufgeführten Literaturstelle. Der Buchstabe f. steht dabei für die nächstfolgende Seitenzahl. Im Literaturverzeichnis am Objekt aufgeführte Presseberichte erscheinen im Quellen- und Literaturverzeichnis nicht noch einmal. Diese Berichte werden aber im Kreisarchiv des Ilm-Kreises in Arnstadt gelagert und können dort abgerufen werden.

Eine Auswahl von Bildern bedeutender Persönlichkeiten aus der Kurgeschichte bringt das 3. Kapitel, während sich das 4. Kapitel den Elgersburger Badedirektoren und Kurärzten widmet. Hier werden die Lebensläufe dieser Ärzteschaft beschrieben. Aber auch die Geschichte vom Schloss Elgersburg ist hier nachzulesen. Außerdem erfährt der Leser vom Beginn der Wasserheilkunde in Gräfenberg und wie ein Reh Vincenz Prießnitz zur Wasserkur verhalf. Ob Elgersburg wirklich die erste deutsche Wasserheilanstalt besaß, darüber berichtet ein weiterer Beitrag.

Das 5. Kapitel enthält die Verzeichnisse und Register, wie auch die Tafeln und Tabellen. Hier findet der Leser 2 Literaturverzeichnisse, ferner 2 Zeittafeln, vor allem die Übersichtskarte mit allen eingetragenen Objekten, den Ortsplan von Elgersburg, ein historisch angelegtes Straßenverzeichnis, die Entstehungszeiten der Kaltwasserheilanstalten, die Wasserheilanstalten und ihre Besitzer, das Leitungsnetz der Elgersburger Wasserversorgung und eine Darstellung der Felsenpartie im Körnbachtal.

Außerdem sind die Hoteliers und Restaurantbesitzer aufgelistet. Ein Kurgästeverzeichnis gibt ferner Einblicke in den 78-jährigen Badebetrieb, als sich in Elgersburg von 1837 bis 1915 rund 91000 Gäste zur Kur aufhielten, während sich in Ilmenau diese Zahl zur gleichen Zeit nur verdoppelt hatte.

Den Abschluss bilden das Regentenhaus von Sachsen-Coburg und Gotha und sein Bezug zu Elgersburg, eine Stammtafel der aus Oberitalien nach Ohrdruf ausgewanderten und in Elgersburg niedergelassenen Ärzte der Familie Piutti, die Stammtafel der in Elgersburg teilweise sesshaft gewordenen Familie Arnoldi, ebenso wie ein Verzeichnis der Burggrafen der Elgersburger Ritterschaft.

Die Kapitel sind so aufgebaut, dass sie sich zu einer inhaltlichen Einheit ergänzen.

Während das numerisch geordnete Verzeichnis der Objektliste als Inhaltsverzeichnis am Anfang des Buches zu finden ist, stehen Quellen- und Literaturverzeichnis im 5. Kapitel, das Personenregister am Ende des Buches und das alphabetisch sortierte Register bildet zur besseren Handhabung durch den Leser den Schluss des Werkes.

Auf eine Besonderheit beim Inhaltsverzeichnis weist der Autor hin: Zwischen dem Objektnamen und der Seitennummer befindet sich noch eine Spalte. Sie enthält das Datum der Einweihung des jeweiligen Objekts und soll bei Vergleichszwecken benutzt werden.

Die Angaben im numerischen Register (Inhaltsverzeichnis) und im alphabetischen Register (Ortsverzeichnis) stimmen mit der jeweiligen Objektbezeichnung und dem Datum der Einweihung (Weihe) an diesem Objekt überein.

Die im Personenregister und im Ortsregister fett gedruckten Seitenzahlen beziehen sich auf die ausführlichen Beschreibungen der jeweiligen Begriffe. Da es bei etwa 40% der im Personenregister erfassten Bürgerinnen und Bürger nicht gelang, die Lebensdaten zu ermitteln, steht an diesen Stellen ein Fragezeichen. Bei den heute lebenden Personen wurde auf diese Angaben verzichtet. Ebenfalls wurde darauf verzichtet, dem Buch eine historische Karte hinzuzufügen, da weitgehende Korrekturen erforderlich gewesen wären. Deshalb dienten die Topographischen Karten von Geraberg und Manebach aus dem Jahre 1986 als Grundlage für eine geringfügig überarbeitete Karte, in die die Objekte zum Erwandern eingetragen sind.

Im Buch wurden hauptsächlich in den Objektbeschreibungen die nachfolgend genannten, häufig wiederkehrenden Abkürzungen benutzt:

AA – IK / „Allgemeiner Anzeiger“ des Ilm-Kreises, Wochenzeitung im Ilm-Kreis

FW – „Freies Wort“ Tageszeitung / Lokalausgabe Ilmenau

Henne – Ilmenauer Nachrichtenblatt „Die Henne“

Hrsg. – Herausgeber

KA – IK / Kreisarchiv des Ilm-Kreises

KB – Kirchenbücher

KWHA / KWH / WH – Kaltwasserheilanstalt / Wasserheilanstalt

LRA – Landratsamt

StA – Stadtarchiv

StV – Stadtverwaltung

TA – „Thüringer Allgemeine“ Tageszeitung / Lokalausgabe Ilmenau

ThHStA – Thüringisches Hauptstaatsarchiv Weimar

ThStA – Thüringisches Staatsarchiv

ThWV – Thüringerwald-Verein

Sollte sich herausstellen, dass trotz genauer Nachforschungen noch unbekanntes Material über manche Objekte oder Personen aufgefunden wurde, wie vielleicht über Dr. med. Paul Wiedeburg, so nimmt der Autor diese als Mitteilungen zur weiteren Auswertung dankbar entgegen.

Zum besseren Verständnis der geschichtlichen Zusammenhänge ist das Buch mit mehreren informativen Karten, Abbildungen, Verzeichnissen und Registern übersichtlich, einprägsam und verständlich ausgestattet. Möge der Leser seine Freude am Erschließen des Buchinhaltes finden.

Ilmenau, den 20. Dezember 2016

Reinhard Döring

Einführung

„Bad Elgersburg liegt im Herzogtum Gotha, etwa 560m hoch am Nordhang des Thüringer Waldes an der Eisenbahn, welche von Erfurt über Neudietendorf und Plaue nach Ilmenau führt; die Ortschaft schließt unmittelbar an die dichtbewaldeten Berghänge an, welche Elgersburg gegen rauhe Winde schützen, und prachtvoller Hochwald mit schönen und abwechslungsreichen Spazier- und Touristenwegen erstreckt sich von Elgersburg meilenweit in die Thüringer Berge hinein.

In diesem von der Natur so wunderbar ausgestatteten Flecken wurde im Jahre 1837 unser Sanatorium und Kurhaus als erste Wasserheilanstalt Deutschlands begründet; daraus entwickelte sich im Laufe von ¾ Jahrhundert das heutige Sanatorium für physikalisch-diätetische Therapie.

Die Badeeinrichtungen entsprechen den modernen Anforderungen; eine eigene elektrische Centrale sorgt nicht nur für Beleuchtung der gesamten Kurhausanlagen, sondern liefert auch den Strom für die Behandlung mit elektrischen Apparaten. …

Das Wasser der Schloßquelle, welches das Sanatorium versorgt, ist das denkbar reinste und frischeste, da die Quelle direkt aus dem Porphyrgestein hoch oben im Walde entspringt. … Es ist daher wie geschaffen für die Anwendung eines gemäßigten Wasserheilverfahrens. … Das Sanatorium besitzt außer dem freundlichen Vorgarten einen großen Kurpark mit hohen alten Bäumen, … Der Wald tritt mit herrlichen Fichten und Tannen bis unmittelbar an die letzten Häuser der Ortschaft heran und ist vom Sanatorium in 2 Minuten zu erreichen. Gutgepflegte Wege, die infolge des durchlässigen Porphyruntergrundes stets, auch bei anhaltendem Regen, trocken bleiben, führen stundenweit über die Berge. Sämtliche Wege sind reichlich mit Bänken und Ruheplätzen versehen und führen meist zu entzückenden Aussichtspunkten, auch zu Kaffeewirtschaften.

Das Kurhaus hat Sommer und Winter geöffnet. … Ein vorzüglicher Aufenthalt ist Elgersburg.“

Mit dieser romantisch gestalteten Schilderung des Kurortes beschrieb 1912 der damalige leitende Arzt Dr. med. Gustav Haustaedt (um 1865–1912) in einem werbeträchtigen Prospekt die reizende Lage von „Dr.Barwinski’s Sanatorium Kurhaus Bad Elgersburg“.

Inzwischen sind bereits wieder mehr als 100 Jahre ins Land gegangen. Zeit also, dass wir unseren Wanderrucksack packen und uns mit der Übersichtskarte zur Spurensuche auf historische Pfade, hin zu den ehemaligen Gedenkstätten der Kurgeschichte, besonders aber zu den Quellen und Brunnen, begeben.

Für die Übersichtskarte wurde deshalb ein Format gewählt, das durch seine Falttechnik eine bestmögliche Handhabung für jeden Nutzer gewährleistet. Auch der Elgersburger Ortsplan mit seinen eingezeichneten Quellen und Brunnen bietet in der Gegenüberstellung mit dem neuzeitlichen Netz der Wasserversorgung für jeden wissensdurstigen Forscher interessante Vergleichsmöglichkeiten.

So erhalten nicht nur Heimatforscher und alteingesessene Bürger, sondern auch Tagestouristen, Urlauber und Gäste der Gemeinde Elgersburg heimatbezogenes Wissen vermittelt. Vor allem die Jugend soll mit diesem Buch über „Die Elgersburger Promenaden“ zur Erforschung und Sanierung angesprochen werden.

Die für den Wanderer mit höchster Präzision angefertigte Übersichtskarte wird durch ihre Vernetzung mit den übrigen Kapiteln des Buches recht schnell zu einem unverzichtbaren Bestandteil des enzyklopädieartig gestalteten Nachschlagewerkes. Das geographisch orientierte System darin umfasst auf diese Weise alle Objekte von der Gemeinde Elgersburg bis zum Arlesberg, von Geraberg bis zur Mönchheide und zum Hirtenberg, vom Geraberger Gemeindewald bis zum Körnbachtal, zum Moortal und zum Hohewartskopf, vom Steigertal bis zur Manebacher Höhe und vom Bundschildskopf bis zum Rumpelsberg und zum Heidelberg.

Sollte der zweite Band über die Promenaden Informationen enthalten, die als Grundlage zur Sanierung von verfallenen Gedenkplätzen oder Quellen und Brunnen dienen könnten, so bitte ich um eine Mitteilung darüber an den Buchautor.

Zum Ende meiner Ausführungen bedanke ich mich bei all denjenigen, die mir mit ihren Kenntnissen und Erfahrungen als Zeitzeugen zur Verfügung gestanden haben. Hierunter verstehe ich auch die Ermutigung zum Weiterarbeiten, wenn mir Tiefpunkte die Kräfte raubten. Und solche Situationen gab es genügend. Mein Dank richtet sich zunächst an die Bürger, die mir mit ihren Informationen, brauchbaren Anmerkungen, mit zahlreichem Karten- und Bildmaterial, den oft bis weit ins Detail gehenden textlichen Beschreibungen oder den Forschungstouren manche Unruhezeit beschert haben. Zu ihnen gehören: Herr G. Andrä, Ilmenau, Frau M. Arnold vom StA Ilmenau für die vielfältige Mitwirkung an meinem Projekt, Herr E. Büchner, Elgersburg, Herr Pfarrer Dr.M. Goerl, Geraberg, Herr H. Grebhahn, Elgersburg, Herr Dr.M. Huneck und Frau G. Keiner, beide Ilmenau, Herr R. Krause, Arlesberg, Herr G. Lacroix, Manebach, Herr D. Meyer und Herr G. Meyer, beide Elgersburg, Herr E. Oehmigen als „Bildverarbeiter“ für die zuverlässige computergestützte Erfassung meiner etwa 500 ausgewählten Fotos und Herr G. Remdt, beide Ilmenau, außerdem Frau H. Sillen, Ilmenau und Frau L. Schymura, damals Erfurt (Urenkelin von Dr.W. Piutti).

Nicht unerwähnt sollen ebenso die 12 Korrektoren bleiben, die unabhängig voneinander, jeder für sich daheim die 158 Objekte meiner Dateien einer mehrmaligen Rechtschreibkontrolle unterzogen haben. Ihnen gilt für ihre Mühen meine Anerkennung. Außer den zum Teil bereits Vorgenannten füge ich hier noch die Namen hinzu von Herrn N. Debertshäuser, Ilmenau, Herrn A. Fröhlich, Ludwigsburg, Herrn M. Götze und Herrn Dr.H. Krause, beide Ilmenau, Frau G. Irrgang, Geraberg, Herrn K.-H. Kühn und Frau M. Meyer, beide Manebach, Herrn H. Schida, Elgersburg, Frau S. Schwierz und Herrn M. Siebert, beide Ilmenau sowie Frau M. Seestern-Pauly, Gotha. Mein besonderer Dank gilt aber an dieser Stelle Herrn Christian Spantig, Ilmenau, für seine federführende Unterstützung bei der Umsetzung des gesamten Buchprojektes, einschließlich der nicht immer leichten Betreuung der Computertechnik. Gleichfalls richte ich meine Danksagung an die „stillen Helfer“, die unerkannt tätig wurden, und wenn es not tat, mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen im Verborgenen beratend zur Seite standen wie der Neu-Ilmenauer Lukas Nickel.

Zur Dankbarkeit bin ich auch gegenüber den Leitern und Mitarbeitern von mehr als 120 staatlichen Institutionen und Behörden sowie kirchlichen Einrichtungen verpflichtet, die nach teilweise recht aufwendigen Forschungen neue Erkenntnisse zur Verfügung gestellt haben.

Einen ganz besonderen Dank schulde ich indessen meiner Familie, die mit großer Geduld mein in 13 Kartons zusammengetragenes Material zu Hause als jahrelanges Hindernis ertragen musste, vor allem jedoch für ihr Verständnis um die zahllosen Stunden, die ich der Forschung ungestört widmen konnte. Bedanken möchte ich mich ebenfalls bei den Verfassern des 1. Kapitels, die mit ihren Erklärungen zum Verständnis beim Zuhörer beigetragen haben.

Und nicht ungenannt soll außerdem die stattliche Anzahl von rund 40 Sponsoren bleiben, die dank ihrer finanziellen Hilfe zwischen 4€ und 1000€ die Veröffentlichung erst möglich gemacht haben.

Und ganz zum Schluss sei es mir gestattet, dem Buch-Verlag Kern aus Ilmenau Lob und Anerkennung auszusprechen: Lob für die Übernahme des Auftrages, mit der Publikation „Die Elgersburger Promenaden“ eine Fortsetzung geschaffen zu haben, die die Tourismus-Region Elgersburg / Ilmenau wiederbeleben soll, und Hochachtung für die detailgetreue Verwirklichung der oft besonderen Wünsche des Buchautors.

Ilmenau, 20. Dezember 2016

Reinhard Döring

Dem Autor gilt mein besonders herzlicher Dank für die umfangreichen und nach bestem Wissen durchgeführten Recherchen. Mit dem Buch erhält nicht nur die heimatgeschichtliche Literatur ein neues, bald unverzichtbares Nachschlagewerk, das übersichtlich geordnet und leicht verständlich gegliedert ist, sondern vor allem bekommt der Nutzer einen nach gegenwärtigen Erkenntnissen gestalteten Beitrag auf dem Gebiet der Hydrotherapie, als noch reger Kurbetrieb den Tagesablauf im mittelthüringischen Raum des 19. Jahrhunderts bestimmte. Nicht allein dem Wissensdurstigen, sondern vor allem dem Wanderer auf den Spuren der Wasserbehandlung wünsche ich beim Erschließen der Elgersburger Promenaden in unserer reizvollen Umgebung recht viel Freude.

Mario Augner

Bürgermeister Elgersburg

1. Kapitel

Klaus Fischer / Gabi Irrgang

Ein Spaziergang durch die Kurgeschichte Elgersburgs

„Wer kennt es nicht, das liebliche Land mitten im Herzen Deutschlands, dessen Ruf weit über die deutschen Gaue hinaus, dessen Name schon aus grauer Vorzeit zu uns herüberklingt; dieses herrliche Thüringen mit seinen tiefdunklen Wäldern, seinen grünen Matten und Thälern, seinen frischen Gebirgswässern und sprudelnden Quellen!

Tausende suchen dort alljährlich in den tiefen Schatten der Tannen und Fichten, an den frischen Wassern Erquickung, Erholung und Heilung, Heilung und Stärkung für Geist und Körper.

Und unter all’ den freundlichen Orten, wo nicht nur der Gesunde ein reizendes Asyl findet, besonders der Kranke Gesundheit und Lebenskraft schöpfen kann, ist wohl Elgersburg vor vielen zu rühmen, eine Perle des Thüringer Waldes zu nennen.“ [1]

Ansicht von Bad Elgersburg

Dieses Zitat aus dem 19. Jahrhundert soll als Einstimmung in jene Zeit dienen, in der die Kaltwasser-Heilanstalt in Elgersburg ins Leben gerufen wurde. Die Behandlung mit Wasser weist eine lange Tradition auf. Schon bei den alten Griechen und Römern war sie Bestandteil der Badekultur. Der Römer Antonius Musa heilte 23v.Chr. den Kaiser Augustus mit kalten Bädern und wird deshalb als Vater der Hydrotherapie angesehen. Der Ruf der Wassertherapie war ab dem 15. Jahrhundert geschädigt, weil die Meinung vorherrschte, dass mit Wasser Infektionskrankheiten übertragen werden. Ab dem 18. Jahrhundert besann man sich wieder auf diese Heilmethode und so gelten die niederschlesischen Ärzte Siegemund Hahn (1664–1742) und sein Sohn Johann Siegemund Hahn (1696–1773) als die wahren Begründer der Hydrotherapie. Natürlich dürfen Vincenz Prießnitz (1799–1851) und Pfarrer Sebastian Kneipp (1821–1897) nicht vergessen werden. Sie wendeten die Therapie am eigenen Leibe an und kurierten so ihre eigenen Krankheiten.

Die weltweit erste wassertherapeutische Behandlungsanstalt wurde 1822 in Gräfenberg (heute: Jesenik/Mähren) gegründet, bei welcher der Gräfenberger Vincenz Prießnitz mit seiner Naturheilmethode Pate stand. Emil Schmidt, ein Kaufmann aus Erfurt, wollte nach seinem Kuraufenthalt in Gräfenberg die neue Heilmethode auch in Thüringen einführen. Zunächst versuchte Schmidt, in Ilmenau seine Pläne zu verwirklichen. Es fand sich aber damals kein Unternehmer, das Ansinnen zu unterstützen. So suchte er weiter und fand im noch unbekannten Elgersburg gute Voraussetzungen für eine solche Kuranstalt. Der kleine Ort bot durch seine Lage und seine zahlreichen Quellen, die ein ausgezeichnetes Gebirgswasser zutage brachten, gute äußere Bedingungen. Den in Elgersburg ansässigen Unternehmer Jakob Gräser brauchte man nicht lang zu bitten, die Finanzierung zu übernehmen. Auch Dr. phil. Martiny aus Remda erklärte sich mit einer Beteiligung bereit.

Ein paar Eckdaten aus Herrn Gräsers Leben lassen erkennen, wie er es immer wieder verstand, mit neuen Ideen seine Situation zu verbessern. Er erblickte am 30. Juli 1781 in Griesheim, einem schwarzburg-rudolstädtischen Dorf an der Ilm, das Licht der Welt. Nach seiner Schulzeit und der Lehre als Fleischer zog es ihn erst einmal in die Ferne. Als Gräser nach einigen Jahren wieder ins heimatliche Thüringen zurückgekehrt war, widmete er sich zunächst der Landwirtschaft. Anschließend führte er ein Frachtfuhrunternehmen. Dieses strapaziöse und sorgenvolle Leben eines Güterfahrers gab er nach einiger Zeit wieder auf und kaufte sich vom aufgelösten Burggut Elgersburg zwei Scheunen, ließ diese abreißen und baute ein schönes ländliches Wohnhaus mit einer Schlachterei sowie einem kleinen Kramladen für seine Frau. Durch die in der Nachbarschaft neu gegründete Steingut- und Porzellanfabrik von Arnoldi hatte auch er seinen Nutzen.

Er gab den hergezogenen Fabrikarbeitern, meist junge ledige Leute, Zimmer und verköstigte sie. So musste sein Haus bald erweitert werden, und er legte sich zusätzlich noch eine Branntweinbrennerei an. In Kriegszeiten wurden bei ihm oft 50 bis 60 Soldaten einquartiert, die mit nichts zufrieden waren und sich nahmen, was sie wollten. Auf Grund der immer stärker werdenden Konkurrenz und somit schlechterem Verdienst, stellte Gräser das Branntweinbrennen wieder ein. Schließlich musste er sich andere Mittel und Wege zur Existenzsicherung einfallen lassen. Die Einrichtung eines russischen Dampfbades erschien ihm sehr zweckmäßig. Er machte sich kundig über den Bau, den Betrieb und die gesundheitliche Nützlichkeit einer solchen Anstalt. Im Jahre 1828 fand die Einweihung statt und das Unternehmen lief auch recht ansehnlich, bis im Sommer 1830 ein verhängnisvolles Feuer alles zerstörte. Das russische Dampfbad baute er wieder auf. Mit der Zeit kamen jedoch immer weniger Gäste, sodass bald das Ende dieser Badeanstalt gekommen war. Angeregt von den Nachrichten über so genannte „Wunderkuren“ durch die belebenden Kräfte des reinen kalten Wassers und unterstützt vom Erfurter Kaufmann Schmidt wagte sich Gräser in diese Richtung, ein neues Unternehmen aufzubauen. Natürlich musste die Anstalt von einem Kurarzt geleitet werden. Dazu erklärte sich Dr.Martiny aus Remda bereit. Einige Schwierigkeiten galt es noch zu überwinden, denn dieser war Doktor der Philosophie und nicht Doktor der Medizin. Eine Kommission, bestehend aus den Herren Hofrath Dr.Kerst, Hofrath Gorkhardt und Amtsphysikus Dr.Jacoby, unterzog Dr.Martiny und das zukünftige Personal einer eingehenden Prüfung. Danach und nach dem Befolgen einiger Instruktionen konnte Dr.Martiny als Direktor tätig sein. So eröffnete Jakob Gräser am 28. Mai 1837 die Kaltwasser-Heilanstalt in Elgersburg. Voraussetzung dafür waren aber die vielen Quellen, die es in der Umgebung gab. Die steigende Zahl an Kurgästen, auch aus verschiedenen Ländern, bewies Gräser, dass er auf dem richtigen Weg war.

Natürlich brachte der Kurbetrieb für die Elgersburger Bevölkerung, die in der zeitgenössischen Literatur oft als freundlich und hilfsbereit beschrieben wurde, einige Veränderungen. Es ergaben sich zahlreiche Möglichkeiten, Geld zu verdienen. Beispielsweise im Servicebereich der Kuranstalt(en), in der Gastronomie, mit der Vermietung eigener Räumlichkeiten und dem Angebot von Kutschfahrten. „Kaufläden“, z.B. für Bücher, Andenken usw. wurden eingerichtet. Es erschienen die ersten Schriften über die WHA in Ilmenau und Elgersburg (Osann, 1839).

Bevor im Jahr 1879 auch Elgersburg über das Eisenbahnnetz erreichbar wurde, erfolgte die An- und Abreise folgendermaßen: „In Bezug auf die Personenbeförderung per Post, insoweit sie sich auf die Hauptstraße von der Thüringer Eisenbahn nach Elgersburg erstreckt, ist folgende Einrichtung getroffen: auf der Station Neu-Dietendorf findet man zu Mittag eine über Arnstadt nach Ilmenau gehende Post, welche für die Monate Mai bis September von Ilmenau für den nicht hohen Preis von 7½ Silbergroschen die Reisenden in einem Postwagen nach Elgersburg bringt. Der Reisende hat dabei 30 Pfund Gepäck frei. Will man von Elgersburg zurück, so tritt der gleiche Preis ein, man wird ebenfalls für 7½ Silbergroschen zur Benutzung der Ilmenauer Post dorthin abgeholt. Bequemer, schneller und billiger gelangt man von Dietendorf nach Elgersburg mit einem zur selbigen Zeit wie die Post von Dietendorf abgehenden und ebenso gebauten Omnibus (*), welcher die Kurgäste über Arnstadt direkt nach Elgersburg führt, ohne den Umweg über Ilmenau zu machen, weshalb er auch 2 Stunden früher als die Post in Elgersburg eintrifft, nämlich 5½ Uhr abends. Die meisten Kurgäste benutzen daher den Omnibus sowohl bei der Hinreise als auch bei der Abreise, wobei der Omnibus früh 7 Uhr von Elgersburg direkt nach Dietendorf, die Post über Ilmenau schon 5 Uhr früh fährt, und beide gleichzeitig in Dietendorf ankommen. Die Post wird dieser wirksamen Concurrenz nur dadurch begegnen können, daß sie gleichfalls die direkte Verbindung zwischen Elgersburg und Dietendorf einführt, denn dieser Omnibus kostet 7½ Silbergroschen weniger, erspart zwei Stunden Zeit und nimmt außerdem noch sämmtliches Gepäck frei mit.“ [2]. (* Im 19. Jh. entwickelte man viele Arten von Wagen, dazu gehörte unter anderem der Pferdeomnibus. So konnten mehr als 8 Personen [Kutsche] befördert werden.)

Heutzutage kommt uns die damalige Art zu Reisen etwas abenteuerlich vor, wenn man dazu noch bedenkt, wie der Straßenzustand war. Darüber schrieb man: „Die Wege, welche aus der weitesten Ferne hierher über Berge, Thäler, Fluren und Auen führen, sind fast durchgängig gut chaussiert. Nur um diesen Heilungsort herum, ohngefähr in Strecken von ¾ bis 2 und 3 Stunden, können die Fahrstraßen nicht sehr gelobt, vielmehr schlecht genannt werden. Doch ist schon Hand an das Werk gelegt, der neue Chausseebau von Elgersburg nach Martinroda hat bereits begonnen und sind auch noch andere Projekte zur Anlegung der hier und da mangelnden Chausseestrecken fertig.“ [3].

Dank der Unterstützung des Herzogs von Sachsen-Coburg-Gotha führte die Bahnlinie über Elgersburg und nicht wie ursprünglich vorgesehen von Plaue direkt nach Ilmenau. So war Bad Elgersburg, wie der Ort ab 1837 hieß, an das Schienennetz angeschlossen und konnte von den Kurgästen viel besser und auch bequemer erreicht werden. Im Gründungsjahr kamen 37 Gäste nach Elgersburg, um an einer Kur teilzunehmen. Dr.Martiny reiste im Januar 1838 nach Gräfenberg, um sich von Prießnitz besser in die Wasserheilkunde unterweisen zu lassen. Als die dafür vorgesehenen zwei Monate vorüber waren, kam Dr.Martiny jedoch nicht wie vereinbart nach Elgersburg zurück, sodass Herr Gräser in arge Bedrängnis geriet. Inzwischen waren zahlreiche Anmeldungen und schriftliche Anfragen für die Kurzeit 1838 eingegangen, aber ohne ärztliche Betreuung konnte kein Kurbetrieb beginnen. In seiner Not wandte sich Gräser an die herzogliche Regierung in Gotha und bat um Hilfe. Diese wurde gewährt, und schon im April begann Dr. med. H. Piutti aus Ohrdruf seine Tätigkeit in Elgersburg. Unter seiner Leitung entstanden einige Gebäude und Einrichtungen. So beispielsweise 1840 der Kursaal mit angrenzenden Bade- und Duschräumen sowie 1845 das „Neue Kurhaus“.

Kurgebäude Elgersburg 1847

In der Folgezeit stieg die Anzahl der Kurgäste stetig an, so dass die Heilanstalt zu ihrer Blütezeit kam. Dabei muss man bedenken, dass hier in Elgersburg kein Luxusbad war, sondern hierher kamen Personen, die ihre angegriffene Gesundheit wieder herstellen wollten. (Die zu dieser Zeit verfügbaren Kur- und Badeeinrichtungen s. S.17.) Bei der ärztlichen Betreuung, in der Verpflegung sowie bei gemeinsamen Unternehmungen sind keine standesgemäßen Unterschiede gemacht worden. Die Zufriedenheit der Kurgäste kam auch durch die Fahnensammlung im Kursaal zum Ausdruck. Es hatte sich nämlich zu einer guten Tradition entwickelt, dass die wieder gesundeten Kurteilnehmer vor ihrer Abreise aus Dankbarkeit und in Erinnerung an einen schönen Kuraufenthalt die Fahnen ihrer Heimatländer bzw. -orte stifteten. Es waren im Kursaal nicht nur europäische Flaggen vertreten, sondern z.B. auch aus Nordamerika, Mexiko und Brasilien. Um den alternden Jakob Gräser immer mehr zu entlasten, wurde Wilhelm Piutti, der Bruder von Dr.Hermann Piutti, für den ökonomischen Bereich eingestellt. Er machte sich durch Vergrößerung der Gebäude, Erweiterung des Inventars und Verschönerung des Kurgartens verdient. Von der Bevölkerung erhielten die beiden Brüder kurze Beinamen, um sie besser unterscheiden zu können. Hermann war der „Wasserdoktor“ und Wilhelm der „Bierdoktor“. Marie, die Ehefrau von Dr.H. Piutti, richtete 1845 die erste Kleinkinderschule (Kindergarten) in Elgersburg ein. Ihr zu Ehren erhielt die Quelle an der „Alten Landstraße“ zwischen Ilmenau und dem Mönchhof den Namen Marienquelle.

Kurhaus

Im Jahre 1851 verkaufte der mittlerweile 71-jährige Gründer Jakob Gräser die Kuranstalt an seinen langjährigen Kurarzt Dr.Piutti. Er ließ sich 1857 eine Villa in der Hauptstraße (später: Hotel „Zur Linde“) erbauen. Auch der Bau eines Aussichtsturmes 1858 auf dem Hohe-Wartekopf geht auf Dr.Piutti zurück. Der Turm war aus Holz und nachdem er zweimal durch einen Orkan zerstört wurde, kam ein erneuter Aufbau nicht wieder in Frage. Erst 1910/11 baute die Elgersburger Ritterschaft einen steinernen Turm, der nach dem Herzog Carl Eduard benannt ist.

Dr.H. Piutti erhielt 1863 den Titel „Sanitätsrat“ und verkaufte im November 1864 aus gesundheitlichen Gründen die Kaltwasser-Heilanstalt mit allem Zubehör und Inventar sowie dem ärztlichen Wohnhaus an seinen Nachfolger Dr.Hermann Schulz, Stabsarzt aus Erfurt. Wegen eines Lungenleidens trat Dr.H. Piutti in Meran eine Kur an. Leider hatte diese kaum Erfolg, und er starb 1865 in Höxter/Westfalen. Aus Dankbarkeit und als Erinnerung an den strebsamen Leiter und Kurarzt Sanitätsrat Dr.Hermann Piutti ist ein Felsen in der Nähe der Luisenquelle nach ihm benannt worden.

Goethefelsen

Am 25. Januar 1865 erhielt Dr.H. Schulz von der herzoglichen Regierung die „Concession zur selbstständigen Direktion und zur Fortführung der Badewirthschaft“. In der Folgezeit wurde das Kursaalgebäude erneuert, die Kurhalle ausgebaut und ein Musikpavillon im Kurgarten errichtet. 1866 entstand ein neues großes Badehaus.

Um die Verdienste des Besitzers und Kurarztes zu würdigen, benannte man am 4. September 1868 den „Hermannfelsen“ nach seinem Vornamen. Dieser ist zwischen Clara’s Höhe und Goethefelsen zu finden. Obwohl die Neu- und Umbauten großen Vorteil für die Heilanstalt brachten, waren sie aber auch eine beachtliche finanzielle Belastung. Zusätzlich gab es noch schwere Verluste durch Veruntreuungen leichtsinniger Beamter. So musste Dr.H. Schulz 1872 die Kuranstalt wieder verkaufen. Der neue Eigentümer, die Firma Bernhard Saal aus Erfurt beschäftigte von 1873 bis 1876 Dr.Mackensen. Die finanzielle Lage konnte aber nicht verbessert werden und so wurde die Anstalt 1876 von der finanzkräftigen Erfurter Firma Trommsdorf sen. erworben. Nun gelang es, die wirtschaftliche Lage der Kaltwasser-Heilanstalt zu verbessern. Zunächst fungierte Dr.Marc aus Bad Johannisberg als Kurarzt. Er musste aber aus gesundheitlichen Gründen die Leitung der Anstalt im Frühjahr 1881 an Dr.Pelizäus aus Nassau abgeben. Nach dem Tod des alten Herrn Trommsdorf, 1884, erfolgte abermals ein Besitzwechsel. Die Käufer waren der Hotelbesitzer in Bad Suderode Herr Fritz Mohr sowie der Arzt und spätere Sanitätsrat Dr.Oskar Valerian Barwinski.

Einige Stationen aus seinem Leben tragen zum besseren Verständnis bei. Oskar Valerian Barwinski kam am 8. Dezember 1844 in Guttstadt (Ostpreußen) zur Welt. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Braunsberg studierte er Medizin an den Universitäten Würzburg, Königsberg und Berlin. Mit seiner Promotion am 5. August 1868 über die Basedowsche Krankheit erhielt er den Titel Dr. med. und Anfang März im Folgejahr kam die staatliche Approbation dazu. In seiner Zeit an der Königlichen Universitäts-Poliklinik zu Berlin (1867–1869) beschäftigte er sich mit innerer Medizin, speziell mit Kinder- und Nervenkrankheiten. Dr. med. Barwinski nahm als Arzt beim 4. Ostpreußischen Grenadier-Regiment Nr.5 am Krieg 1870/71 gegen Frankreich teil. Im Anschluss war er bis 1876 als Landarzt in der Provinz Westpreußen tätig. Darauf folgte die Zeit (bis Herbst 1884), in der er die Angelegenheiten des Bades Suderode im Harz leitete. Nun begann sein Lebensabschnitt in Bad Elgersburg. Die kurze Zeit bis zur Wiedereröffnung der Kaltwasser-Heilanstalt im Frühjahr 1885 nutzte Barwinski zum Studium von Fachliteratur und Besichtigungen der bekanntesten Anstalten Deutschlands und Österreichs.

Anlässlich des 50. Gründungsjubiläums der Elgersburger Kuranstalt 1887 verlieh die herzogliche Regierung Dr.Barwinski den Titel Herzoglicher Sanitätsrat. Im gleichen Jahr bekam die alteingesessene Kaltwasser-Heilanstalt die erste Konkurrenz in Bad Elgersburg, mit Namen „Sanatorium Dr.Preiss“ (darüber später mehr). Damit wurde es dringend notwendig, die Wasserfrage neu zu regeln. Da der damals regierende Herzog ErnstII. von Sachsen-Coburg-Gotha dem 50-jährigen Unternehmen wohlgesinnt war, kam es 1888 zu folgender Entscheidung:

Verbesserung der Fassung der Schlossquelle und Modernisierung der steinernen Röhrenleitung durch eine Hochdruck-Wasserleitung. So konnte die Gemeinde Elgersburg die eine Hälfte des Wassers nutzen und die andere stand für Dr.Barwinskis Anstalt zur Verfügung. Dafür musste Dr.Barwinski über 50000 Mark bezahlen. Ebenfalls im Jahre 1888 wurde die Anstalt auf der Internationalen Hygienischen Ausstellung in Ostende (Belgien) mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Während seiner zwölfjährigen Tätigkeit in Elgersburg konnte Dr.Barwinski gute Heilerfolge erzielen. Außerdem verfasste er neun wissenschaftliche Abhandlungen. Es plagten ihn aber finanzielle Sorgen, denn die veraltete Anstalt musste zeitgemäß ausgebaut werden. Dazu gehörten unter anderem Reparaturen, Neuanschaffungen und Ergänzungen an Inventar sowie Neubauten und Ankäufe von Grundbesitz bzw. Häusern.

Man schrieb das Jahr 1892, als sich Fritz Mohr, der für den wirtschaftlichen Bereich der Anstalt verantwortlich war, von Dr.Barwinski trennte und gemeinsam mit seinem Schwiegersohn Max Merker den Hotelkomplex „Herzog Ernst“ als neue Wasserheil- und Kuranstalt bewirtschaftete. Der Kurarzt Dr.Barwinski engagierte Herrn Bloedorn, Apotheker aus Bublitz in Pommern, um den Herrn Mohr zu ersetzen. Die nächste ungeplante finanzielle Ausgabe galt es 1893 zu meistern, denn durch eine große anhaltende Dürre in der Region kam es zwangsläufig zum Wassermangel. Abhilfe konnte nur geschaffen werden durch die zusätzliche Nutzung der → Carolinenquelle /H 8/, die für eine Entschädigung von 6000 Mark von der herzoglichen Domänenverwaltung zur Verfügung gestellt wurde. Nach einiger Zeit merkte Herr Bloedorn, dass er seiner Aufgabe nicht gewachsen war und machte den Platz frei für einen Nachfolger. So füllte ab 1895 der aus Leipzig stammende Hotelier Richard Schenk die freie Stelle aus. Von Jahr zu Jahr erhöhte sich die Zahl der Kurgäste und Dr.Barwinski sehnte sich nach ärztlicher Mithilfe. Eine Vision von ihm war ein dementsprechender Schwiegersohn, doch Amors Pfeil traf einen preußischen Offizier. Bald darauf lernte Dr.Barwinski zufällig Dr. med. Wiedeburg kennen. Da die beiden Ärzte sich gut verstanden, waren keine langen Verhandlungen nötig und Dr. med. Wiedeburg begann seine ärztliche Tätigkeit am 1. Januar 1898 als Mitbesitzer der Anstalt.

Park des Kurhauses

Kurpark mit Springbrunnen

Schelihaweg

Die Bedeutung von Bad Elgersburg als Kurort konnte sich dank der guten Arbeit des Dr.Barwinski weiter erhöhen. Dabei hatte auch die Zusammenarbeit aller Kuranstalten im Ort einen vorteilhaften Einfluss. Im Mai des Jahres 1899 gründete Dr.Barwinski gemeinsam mit Dr.Wiedeburg nach mittelalterlichem Vorbild die „Elgersburger Ritterschaft“. Diese bestand im ersten Jahr aus 18 sesshaften (einheimischen) und 5 fahrenden (auswärtigen) Rittern. Ganz plötzlich und unerwartet verstarb im Alter von 57 Jahren Dr.Barwinski am 10. April 1901 durch Freitod.

Nach diesem schweren Schicksalsschlag für seine Familie, Freunde und natürlich für die Kaltwasser-Heilanstalt war zunächst Dr.Wiedeburg als Kurarzt tätig und Herr Fritz Bieger war der wirtschaftliche Direktor. An der Spitze der Angestellten, die sich um das Wohl der Kurgäste bemühten, stand der langjährige Oberinspektor August Huxsel. Die altehrwürdige Anstalt hatte ab diesem Zeitpunkt den neuen Namen: „Dr.Dr.Barwinski – Wiedeburg’s Sanatorium Schloss Elgersburg im Thüringer Walde, Kurhaus und Wasserheilanstalt“. Um das Sanatorium auf dem neuesten medizinischen und technischen Stand zu halten, mussten immer wieder Investitionen getätigt werden. So beispielsweise für die elektrische Einrichtung, die die damals weltbekannte Firma W. A. Hirschmann, Berlin lieferte und jährlich kontrollierte. Diese neuesten Präzisionsinstrumente für elektrische Behandlungen suchten ihresgleichen. Auch die „Apparate zur Ausübung der Massage“ z.B. von der Firma Reiniger, Gebbert & Schall, Erlangen sind mustergültig. Durch damals neue wissenschaftliche Erkenntnisse war es nötig, die Behandlungsmethoden zu ändern. So bildete nun die vorsichtige Hydrotherapie (Wasserbehandlung) die Grundlage für die Anwendungen. Von den ehemaligen Kaltwasserbehandlungen kam man mehr und mehr ab und verabreichte nun zweckmäßigere sowie heilsamere Badeformen (Fichten-, Sole-, Kräuter-, Kohlensäure-, elektrische Bäder usw.).

Abendbrot im Freien

Je nach Krankheitsbild der Patienten wendete man Massagen-, elektrische oder gymnastische Behandlungen an. Es wurde aber auch auf Bewegung an der frischen Wald- und Bergluft und wenn nötig auf diätetische Ernährung Wert gelegt. Es bestand die Möglichkeit, dass sich schwächliche und kränkelnde junge Leute in den ausgedehnten Garten- und Parkanlagen mit Anleitung eines erfahrenen Gärtners auf einen gesundheitsfördernden Beruf vorbereiten oder sich zumindest vorrübergehend sinnvoll im Freien körperlich zu betätigen.

Kurhaus

Die Anzahl der Heilung Suchenden ging immer mehr zurück, sodass die Wasserheilkunst in Elgersburg um 1900 ihren Höhepunkt (rund 670 Gäste) erreicht hatte. Noch 1901 zog Dr.Wiedeburg mit seiner Familie nach Bad Blankenburg und gründete dort gemeinsam mit Dr.Karl Schulze das „Thüringer Waldsanatorium Schwarzeck“.

In einer Anzeige von 1914 kann man den neuen Namen „Kurhaus Bad Elgersburg i. Th.“ mit dem Zusatz „Sanatorium für physikalische-diätetische Therapie“ lesen. Der damals 1500 Einwohner zählende Ort beherbergte zu dieser Zeit 2000 Sommerfrischler und 1000 Kurgäste. Im Jahre 1919, also nach dem Ersten Weltkrieg, wurden die Kurhäuser unterhalb der Elgersburg verkauft. Sie wurden im weiteren Verlauf als Produktionsräume für die Feuerzeugfabrik genutzt. Die beiden Fabrikbesitzer bauten in den stimmungsvollen Kurgarten ihre Villen. Bad Elgersburg behielt zunächst noch die Bezeichnung „Bad“, da Dr.Preiß bis 1923 Kuren bei sich anbot. Und als Höhenluftkurort lockte Elgersburg wieder viele Gäste an. Durch den sich immer mehr entwickelnden Wintersport konnten Kurgäste und Urlauber Elgersburg das ganze Jahr hindurch besuchen.

Liegehalle

Bereits im Jahre 1887 gründete Dr. med. Otto Preiss für die damals 50-jährige Kaltwasser-Heilanstalt das erste Konkurrenzunternehmen in Bad Elgersburg, nämlich das „Wald-Sanatorium Dr.Preiss“. Auf die gleiche Weise wie am Sanatorium unterzeichnete er übrigens auch mit seinem Namenszug im öffentlichen Schriftverkehr.

Dr.Preiß, der aus gesundheitlichen Gründen vorübergehend seine berufliche Tätigkeit einstellen musste, kam 1886 zu einem mehrwöchigen Kuraufenthalt nach Elgersburg. Durch die ausgezeichneten klimatischen Verhältnisse, die maßgeblich für seine Genesung verantwortlich waren, reifte in ihm der Entschluss, hier im Ort eine Kureinrichtung zu gründen. Bad Elgersburg hatte zu dieser Zeit bereits die Hochdruck-Wasserleitung und eine Kanalisation, Gaslaternen und zum Teil befestigte Fußwege. Passende Grundstücke in optimaler Lage waren verhältnismäßig schnell gefunden. Auf dem herrlichen Hochplateau, in der Nähe des Waldes, wurden nach und nach die Gebäude und Sportanlagen errichtet bzw. erweitert.

Spielzimmer

Billardzimmer

Dr.Preiß war nicht nur in den Sprechstunden für seine nervösen Patienten da, sondern betreute diese auch während der Kurprozeduren in den Baderäumen. So konnte schnell mit Verordnungen auf die Bedürfnisse der klagenden Patienten reagiert werden. Dadurch erzielte Dr.Preiß gute Heilungserfolge bei seinen Kurgästen. Das notwendige Wasser für die wissenschaftlichen Heilverfahren lieferte die Liebfrauenmilchquelle aus dem oberen Körnbachtal. Aber nicht nur die Wasseranwendungen hatten heilende Wirkungen, sondern auch Luft- und Sonnenbäder, sowie Bestrahlung mit Buntlicht. Die neuesten Erkenntnisse auf dem Gebiet in jener Zeit besagten, dass blaues Licht beruhigend und rotes Licht anregend wirkt. So konnten Erregungszustände und Schlaflosigkeit und im anderen Fall Trägheit in jeglicher Art sowie Hautkrankheiten behandelt werden.

Schon ab Oktober wurden vollständige Winterkuren angeboten. Eine Rodelbahn und ein Skihang mit Sprunghügel, die auch von Ungeübten benutzt werden konnten, befanden sich in der Nähe des Sanatoriums. Etwa eine Viertelstunde entfernt stand eine „großartige Gebirgsrodelbahn“ zur Verfügung. Einige Promenadenwege wurden vom Schnee geräumt, sodass Spaziergänge in der klaren Winterluft möglich waren.

Richard Schmidt-Cabanis, ein damals bekannter Berliner Volkshumorist, gehörte zu den ersten Kurgästen. Dankbar über seine Heilung widmete er dem Sanatorium Dr.Preiß folgendes Gedicht:

Vier „Elemente“ sind – weltenalt.

Und doch von jugendkräft’ger Gewalt:

Mit frischem „Wasser“ den Leib bespült,

In freier „Luft“ die Lungen gekühlt,

Auf der „Erde“ Rücken und Sehnen gestählt,

Von der Sonne „Feuer“ den Mut beseelt …

Und tilgte Natur deiner Leiden Spur

Durch solche „elementare“ Kur,

Zieh’ froh von hinnen, Griesgram, verstockter,

Preise Gott und dank’s deinem Doktor!

Elgersburg, Juli-August 1887.

Richard Schmidt-Cabanis.

Großer Speisesaal für 150 Kurgäste

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts sahen weitere Personen mit mehr oder weniger gutem Geschäftssinn bzw. Finanzen, eine Chance, mit Kurbetrieben Geld zu verdienen. Das war auch nicht verwunderlich, denn Bad Elgersburg hatte mittlerweile als Heilstätte in Deutschland und Europa, ja sogar in der Welt, einen hervorragenden Ruf.

Der Ursprung einer dritten Wasserheilanstalt im Ort geht auf das Jahr 1880 zurück und begann sehr bescheiden, die Wasserheil- und Kuranstalt „Herzog Ernst“. Der Briefträger August Senglaub hatte 1880 den kühnen Plan, auf dem Grundstück des späteren Hotels „Herzog Ernst“ ein kleines Badehaus zu errichten. Dieses Grundstück war im herzoglichen Besitz und wurde mit Wiesen des Herrn Senglaub, die sich im Wald befanden, getauscht. Das Bauvorhaben genehmigte der damalige Schultheiß Christoph Hellmundt am 04.11.1880. Das nötige Wasser dafür sollte von der Fannyquelle dorthin geleitet werden und nach dem Gebrauch zum Körnbach fließen. Inwieweit diese Pläne in die Tat umgesetzt wurden, ist nicht bekannt. Dagegen gesichert ist, dass der Briefträger 1882 zahlungsunfähig geworden war und nach Amerika auswanderte.

Der Ziegeleibesitzer aus Gotha, Herr Friedrichs, kaufte den Besitz von Herrn Senglaub und ließ ein Hotel darauf errichten, da zu dieser Zeit für die Kurgäste zu wenige Unterkünfte bereitstanden. Im Frühjahr 1883 eröffnete das Hotel „Herzog Ernst“, das mit seiner herrlichen Lage am Wald und komfortablen Ausstattung bei den Gästen regen Zuspruch fand.

Wintersport

Im Jahre 1892 übernahm der Hotelier Fritz Mohr, der acht Jahre ökonomischer Direktor der alten Wasserheilanstalt von Dr.Barwinski war, mit seinem Schwiegersohn Max Merker die Hotelanlage „Herzog Ernst“ und eröffnete eine Badeanstalt. Nach und nach kamen die benachbarten Villen (Villa Mohr [heute Berolina], Villa Alexandrine, Villa Abt [heute Villa Daheim]) für Gästelogis dazu. Nach dem 1. Weltkrieg gehörte auch das Schloss zur Verwaltung des Hotels „Herzog Ernst“. Dieses Unternehmen war Teil der Deutschen Hotel- und Kurhaus A.-G. Zu der Zeit war Georg Seidler der Inhaber. Im Jahre 1924, also zur Zeit der Weimarer Republik, übernahm die DEVO (Deutsche Volkserholungsheime) das Hotel „Herzog Ernst“ mit Dependancen und das Waldsanatorium Dr.Preiß.

Im Jahre 1900, 63 Jahre nach Gründung der ersten Kaltwasser-Heilanstalt, hatte auch der Elgersburger Emil Zink die vielleicht letzte Chance genutzt, ein Etablissement dieser Art ins Leben zu rufen und so die Jahrzehnte lange Tradition fortzusetzen mit: „Zink’s Bade- und Kur-Anstalt“. Emil Zink stammte aus einer Elgersburger Unternehmerfamilie, die Besitzer einer Brauerei war. Diese Bade-und Kur-Anstalt befand sich in der Schmücker Straße 5/