Die erschöpfte Arbeitswelt - Bernhard Badura - E-Book

Die erschöpfte Arbeitswelt E-Book

Bernhard Badura

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Beschreibung

Dass die physischen Energien eines Menschen begrenzt sind, scheint jedermann unmittelbar einsichtig. Dass dies auch für unsere psychischen Energien zutrifft - diese Erkenntnis setzt sich erst allmählich durch - oder wird zu oft verdrängt. Wenn der Kopf zum wichtigsten Organ für Arbeit und Gesundheit wird, werden wir unvermeidlich auch mit den Grenzen unserer psychischen Leistungsfähigkeit konfrontiert: mit unseren eigenen und mit den Grenzen unserer Kollegen, Vorgesetzten und Untergebenen. Wann genau diese Grenzen erreicht oder überschritten werden, ist alles andere als leicht erkennbar. Mit unserem Diskussionsbeitrag zur "Erschöpften Arbeitswelt" wollen wir auf den Wissensstand zu Prozessen psychischer Verausgabung und ihre Ursachen aufmerksam machen und Möglichkeiten zu ihrer Vermeidung und zur Bewältigung ihrer Folgen darstellen. Die bisher vorliegenden Erkenntnisse sind, speziell was die deutsche Situation betrifft, alarmierend. Wenn hierzulande die beschwerdefreie Lebenserwartung - also die Lebenszeit, die wir frei von Krankheitssymptomen verbringen - weit unter der unserer Nachbarländer liegt, verringert dies nicht nur die Attraktivität unseres Standortes und den Erfolg unserer Unternehmen. Es wirft auch die Frage auf, was andere hier wohl besser machen und was wir tun müssen, um einem vorzeitigen, gesundheitlichen Verschleiß zu begegnen. Dabei müssen wir auch unsere gewohnten Denkmuster revidieren.

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Seitenzahl: 127

Veröffentlichungsjahr: 2012

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Impressum
© 2012 E-Book-Ausgabe (EPUB)
© 2012 E-Book-Ausgabe Verlag Bertelsmann Stiftung © 2011 Bertelsmann Stiftung
Bertelsmann StiftungCarl-Bertelsmann-Straße 25633311 Gütersloh'www.bertelsmann-stiftung.de/verlag'
VerantwortlichDetlef Hollmann
GestaltungMarkus Diekmann, Bielefeld
Titelfoto
© iStockfoto
ISBN : 978-3-86793-464-0
Vorwort
Dass die physischen Energien eines Menschen begrenzt sind, scheint jedermann unmittelbar einsichtig. Dass dies auch für unsere psychischen Energien zutrifft – diese Erkenntnis setzt sich erst allmählich durch – oder wird zu oft verdrängt. Wenn der Kopf zum wichtigsten Organ für Arbeit und Gesundheit wird, werden wir unvermeidlich auch mit den Grenzen unserer psychischen Leistungsfähigkeit konfrontiert: mit unseren eigenen und mit den Grenzen unserer Kollegen, Vorgesetzten und Untergebenen. Wann genau diese Grenzen erreicht oder überschritten werden, ist alles andere als leicht erkennbar.
Mit unserem Diskussionsbeitrag zur „Erschöpften Arbeitswelt“wollen wir auf den Wissensstand zu Prozessen psychischer Verausgabung und ihre Ursachen aufmerksam machen und Möglichkeiten zu ihrer Vermeidung und zur Bewältigung ihrer Folgen darstellen. Die bisher vorliegenden Erkenntnisse sind, speziell was die deutsche Situation betrifft, alarmierend. Wenn hierzulande die beschwerdefreie Lebenserwartung – also die Lebenszeit, die wir frei von Krankheitssymptomen verbringen – weit unter der unserer Nachbarländer liegt, verringert dies nicht nur die Attraktivität unseres Standortes und den Erfolg unserer Unternehmen. Es wirft auch die Frage auf, was andere hier wohl besser machen und was wir tun müssen, um einem vorzeitigen, gesundheitlichen Verschleiß zu begegnen. Dabei müssen wir auch unsere gewohnten Denkmuster revidieren.
Unser Denken und Handeln richtet noch zu oft den Blick nur auf das Tun des Einzelnen. Sowohl Erfolge als auch Misserfolge werden der individuellen Leistung zugeschrieben. Den kollektiven Prozessen der Leistungserbringung in Organisationen wird häufig zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Auch Belastungsgrenzen sowie Krankheiten, die aus der Überschreitung dieser Belastungsgrenzen resultieren, werden als individuelles Schicksal kategorisiert. Dabei sind sowohl Erfolge als auch Misserfolge, jedenfalls dann wenn wir Unternehmen im Blick haben, immer eine Gemeinschaftleistung, in der Beiträge Einzelner vielleicht noch erkannt, aber nicht mehr individuell bewertet werden können.
Gesundheit und Leistungsfähigkeit, Sinnstiftung und Freude an der Aufgabe beeinflussen grundlegend die Motivation und Kreativität der Menschen sowie den Unternehmenserfolg. Umgekehrt beeinflussen die Führung, die Organisationsstrukturen und die Unternehmenskultur die individuellen Parameter des Wohlbefindens und des Leistungswillens.
Das vorgestellte Denkmodell einer Kultur der Achtsamkeit ermöglicht einen Blick auf den Zusammenhang von Leistungsvermögen und Gesundheit jenseits medizinischer Kenngrößen und Fehlzeiten. Es öffnet den Blick auf die wesentlichen Treiber zielgerichteten und erfolgreichen Handelns: Respekt vor dem Menschen in der Organisation, seinem Bedürfnis nach Anerkennung und Wertschätzung und den handlungsleitenden Strukturen, die dies ermöglichen.
Martin Spilker
Director Programm Unternehmenskultur in der Globalisierung
Detlef Hollmann
Senior Project Manager Programm Unternehmenskultur in der Globalisierung
Inhaltsverzeichnis
Titel
Impressum
Vorwort
Inschrift
Einleitung
1. Kulturentwicklung im Unternehmen M
2. Kultur der Achtsamkeit für Gesundheit
Gesundheit und Produktivität
Achtsamkeit
Wie steht es damit in Ihrem Unternehmen?
Fokus: Die psychische Gesundheit
Kooperation
Kompetenzen und Qualifikationen
Immaterielle Arbeitsbedingungen
Netzwerke: Bindung, Beeinflussung und Wertschätzung
Kultur
Sozialkapital
Wenn das Sozialvermögen schrumpft
Leitbild: Kundenorientierte Produktionsgemeinschaft
3. Innovationsmotor Diversity
4. Produktivitätsräuber Absentismus und Präsentismus
Präsentismus
Präsentismus als unterlassene Krankmeldung
Präsentismus als Produktivitätseinbuße
Messung von Präsentismus
Senkung des Präsentismus
5. Work-Life-Balance
Warum sollten sich Unternehmen für die Life-Balance ihrer Mitarbeiter interessieren?
Work-Life-Balance und Frauen
6. Durch achtsame Führung den Kulturwandel gestalten
Das Topmanagement
Das mittlere und untere Management: „Opfer und Täter“
Was können Führungskräfte tun?
7. Fallbeschreibung
Gesundheit zum Thema machen
Erweitertes Gesundheitsmanagement: Investitionen in das Sozialkapital
Erzielte Effekte des Betrieblichen Gesundheitsmanagements
Verbesserung der Gesundheit
Produktivitätsfortschritte
Kulturwandel im Unternehmen M
Auswertung: Kollektive Intelligenz und Gesundheit
Nachwort
Wenn Sie weiterlesen möchten …
Anhang: Der Social Capital and Occupational Health Standard
Literaturverzeichnis
„Wer von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Lernbereitschaft, Flexibilität, Kreativität und Identifikation mit dem Unternehmen und seinen Zielen erwartet, hat zuvor die Pflicht, eine Unternehmenskultur zu schaffen, die sich auf Vertrauen, Beteiligung, Freiräume für eigen- verantwortliches Verhalten und kooperative Bewältigung von Konflikten gründet.“
Reinhard Mohn
„Als größte Herausforderung sehe ich den Wandel zu einer kooperativen Welt, der nur durch eine intelligente, ‚netzwerkorientierte‘Umgebung möglich ist.“
John Chambers
„Psychische Gesundheit ist besonders wichtig, aber sie ist mehr als das: Sie ist zentral für unser Glück.“
Lord Richard Layard
Einleitung
Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hat jüngst in Zusammenarbeit mit seinem französischen Gegenpart, dem Conseil d’Analyse Économic, eine Expertise zur Messung nachhaltigen Wachstums und gesellschaftlichen Fortschritts erstellt. Er spricht sich dafür aus, neben dem materiellen auch den nicht-materiellen Fortschritt stärker in den Blick zu nehmen. Indikatoren zur Wirtschaftsleistung sollten durch Indikatoren für Lebensqualität und Nachhaltigkeit erweitert werden. Lebensqualität solle insbesondere durch Indikatoren für Gesundheit, Bildung und soziale Beziehungen gemessen werden. Mit unserem Diskussionsbeitrag unterstützen wir das Anliegen der beiden Sachverständigenräte durch Überlegungen zu seiner Konkretisierung auf der Ebene einzelner Unternehmen. Und wir machen einen Strategievorschlag: die Entwicklung einer Kultur der Achtsamkeit für Gesundheit.

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