Die Erstbesteigung des Mount Erebus - Ernest H. Shackleton - E-Book

Die Erstbesteigung des Mount Erebus E-Book

Ernest H. Shackleton

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Beschreibung

Als der Polarforscher Sir Ernest H. Shackleton 1907 zu seiner »Nimrod«-Expedition aufbrach, war sein größes Ziel, als erster Mensch den Südpol zu erreichen. 180 Kilometer vor dem geograpischen Südpol mussten er und seine drei Begleiter aufgeben. Trotzdem hat Shackleton mit dieser Expedition mehr erreicht als mit jeder seiner späteren Unternehmungen. Erstmals wurde das zentrale Polarplateau der Antarktis betreten. Die »Nordexpedition« erreichte den magnetischen Südpol, und einer anderen Expeditionsgruppe gelang am 10. März 1908 die Erstbesteigung des 3794 m hohen Mount Erebus, des südlichsten aktiven Vulkans der Welt. Davon handelt dieser Bericht aus der Feder des berühmten Ernest H. Shackleton.

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Seitenzahl: 46

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Editorische Notiz

Als der bedeutende Polarforscher Sir Ernest H. Shackleton 1907 zu seiner berühmten »Nimrod«-Expedition aufbrach, war sein größes Ziel, als erster Mensch den Südpol zu erreichen. 180 Kilometer vor dem geographischen Südpol mussten er und seine drei Begleiter wegen fehlenden Proviants aufgeben. Sie standen vor der Entscheidung, entweder den Pol zu erreichen, dann aber nicht mehr genügend Proviant und Ausdauer für den Rückweg zu haben, oder sich eine gute Überlebenschance zu erhalten, indem sie rechtzeitig umkehrten. »Ein lebendiger Esel ist besser als ein toter Löwe, nicht wahr?« meinte Shackleton später gegenüber seiner Frau Emily.

Trotzdem hat Shackleton mit dieser Expedition mehr erreicht als mit jeder seiner späteren Unternehmungen. Er, Frank Wild, Jameson Adams und Eric Marshall waren die Ersten, die nach ihrem Marsch über das Transantarktische Gebirge das zentrale Polarplateau betraten. Sie entdeckten dabei unter anderem den Beardmore-Gletscher, den größten damals bekannten Gletscher.

Eine dreiköpfige Expeditionsmannschaft, die sogenannte Nordexpedition, erreichte, geleitet von dem walisisch-australischen Geologen Edgeworth David, 1908 den antarktischen magnetischen Pol.

Einer anderen Expeditionsgruppe gelang am 10. März 1980 die Erstbesteigung des 3794 m hohen Mount Erebus, des höchsten Vulkans auf der Ross-Insel und des südlichsten aktiven Vulkans der Welt. Davon handelt dieser Bericht aus der Feder von Ernest H. Shackleton.

Inhaltsverzeichnis

Die Eroberung des Mount Erebus

Das Resultat der Erebus-Expedition

Über den Autor

BUCHREIHE STELLA POLARIS

Die Eroberung des Mount Erebus

Die bis ins kleinste vollkommene Einrichtung unserer Winterquartiere, die letzten Kleinigkeiten am Bau der Hütte, die Errichtung des Pferdestalles und der meteorologischen Station und die Einsammlung der gelandeten Vorräte waren erst am 3. März beendet. Dann mußten unsere Kräfte anderweitige Anwendung finden, natürlich zunächst auf dem Gebiete der Wissenschaft und der Aufgabe unserer Expedition. Ich hatte die feste Absicht, ein Depot weiter im Süden zwecks Förderung unserer im nächsten Sommer anzutretenden Südexpedition anzulegen, doch verhinderte das zwischen uns und dem Hut Point liegende offene Wasser ein Vordringen nach dieser Richtung; es war ferner auch unmöglich, einen Ausflug nach den westlichen Höhenzügen zu unternehmen, wo die Geologen wohl recht erfolgreiche Beobachtungen hätten machen können.

Nur eine Reise war also möglich, ein sicher schwieriges Unterfangen, doch gerade deswegen interessant und anregend. Es war dies ein Versuch, den Gipfel des Mount Erebus zu erreichen, dessen Gelingen aus vielen Gründen wünschenswert erschien. Zunächst müßten die Beobachtungen der Temperatur und Windströmungen auf der Spitze dieses hohen Berges wichtige Anhaltspunkte für eine Beurteilung der Bewegungen der höheren Luftschichten gewähren, ein meteorologisches Problem, das noch immer nicht in vollendeter Weise gelöst worden ist. Vom geologischen Standpunkte betrachtet müßte der Berg besonders interessante Zustände enthüllen und, ganz abseits von wissenschaftlichen Betrachtungen, der Aufstieg eines über 4000 Meter hohen, so fern im Süden liegenden Berges nicht nur den Bergsteigern eine angenehme Anregung gewähren, sondern auch den übrigen, denen nur an dem Erfolg unserer Steiger liegen kann. Nach sorgfältiger Überlegung beschloß ich, aus Professor David, Mawson und Mackay ein Steigerdetachement zu bilden, das den Gipfel zu erreichen versuchen sollte; zu diesem Zwecke wurde es mit Proviant für 10 Tage versehen. Eine aus Adams, Marshall und Brocklehurst bestehende Hilfsmannschaft hatte den Steigern so weit als möglich beizustehen. Die gesamte Expedition stellte sich unter Adams’ Kommando, der über den Zeitpunkt der Rückkehr der Hilfsmannschaft zu entscheiden hatte, um dann das Kommando über das Steigerdetachement an Professor David zu übergeben. In meinen niedergeschriebenen Instruktionen überließ ich es Adams’ Gutdünken, eventuell auch mit der Hilfsmannschaft bis zum Gipfel vorzudringen.

Tatsächlich gelang ihm dies, obwohl seine Leute nicht so gut ausgebildet waren wie das Steigerdetachement und nur sechstägigen Proviant bei sich hatten. Die Instruktionen lauteten weiter, daß die Hilfsmannschaft die Steiger in keiner Weise behindern durften, besonders was eine Verteilung der Lebensmittel betraf, doch anstatt die Steiger zu stören, half ihnen die Hilfsmannschaft, obwohl letztere auf der ganzen Reise von den eigenen Lebensmitteln lebte. Kaum war dieser Aufstieg endgültig am 4. März beschlossen worden, als in den Winterquartieren eine fieberhafte Tätigkeit zwecks Ausrüstung der Expedition begann. Steigeisen mußten angefertigt, Proviantsäcke vorbereitet und gefüllt werden, die Schlafsäcke überarbeitet, die Eisäxte ausgepackt und all die vielen Kleinigkeiten besorgt werden. Diese Arbeiten wurden mit einer derartigen Energie betrieben, daß sich die Truppe schon am 5. März morgens 8:30 Uhr auf den Marsch begeben konnte.