Die Existenzgründerfibel - MIchael Bertkamp - E-Book

Die Existenzgründerfibel E-Book

MIchael Bertkamp

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Beschreibung

Der Unternehmer Michael Bertkamp lässt in diesem Buch seine Anfangsjahre Revue passieren. Er schreibt über Erfolge, aber auch über eine katastrophale Pleite. In dem authentischen Erfahrungsbericht zeigt er die Höhen und Tiefen auf, die einen Existenzgründer zu Beginn begleiten, die ihn bedrohen und beschützen. Hierbei handelt es sich um keinen Ratgeber der klassischen Art, denn der Autor zeigt realitätsnah und ohne Zeigefinger die Fallstricke, die Risiken, die notwendigen Voraussetzungen, die Möglichkeiten und die Irrwege auf. Dieses Buch richtet sich an Existenzgründer aber auch bereits Selbstständige, die sich ein realistisches Bild über die Möglichkeiten und Risiken einer Existenzaufnahme und Existenzsicherung machen wollen. "Hätte ich dieses Buch damals selbst lesen können, mir wäre Einiges erspart geblieben. Ich möchte Ihnen das nicht vorenthalten", sagt der Autor über sein Buch. Der Autor betreibt seit zehn Jahren als Geschäftsführer eine bekannte Personalagentur und arbeitet als Unternehmensberater für angesehene Firmen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2016

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MIchael Bertkamp

Die Existenzgründerfibel

Worauf Sie als Existenzgründer unbedingt achten sollten

Für die, die den Mut haben, sich selbst zu verändern. (In diesem Buch ist der verständlichen Lesbarkeit halber die männliche Form gewählt, die aber natürlich genauso auf Frauen zutrifft.)BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Intro

Es gibt viele Ratgeber für Existenzgründer. Die einen fokussieren sich eher auf die rechtlichen Aspekte, die anderen auf die persönlichen. Dieser Ratgeber ist aber aus der Praxis geschrieben und soll angehende Selbstständige auf das vorbereiten, was im Falle des Falles, nämlich der Aufnahme einer tragfähigen Existenz auf die Selbstständigen zukommt.

Dieses Buch ist weniger für die gedacht, die mit breitem Rücken und massig Stammkapital den Weg in ein eigenes Unternehmen beschreiten, sondern soll eher denen hilfreich sein, die mit einer guten Idee und wenig oder gar keinem Stammkapital den Schritt zum eigenen Unternehmen wagen. Denn es gibt durchaus Mittel und Wege, die einem Existenzgründer zur Verfügung stehen, auch wenn er nicht mit massigen Summen Startkapital ausgestattet ist.

Der Autor beschreibt hier nichts, was er nicht selbst erlebt hat. Die Fallstricke und Pferdefüße einer Existenzgründung sind ebenso vielfältig, wie die Geschäftsideen und deren mögliche Umsetzung.

Vom Businessplan bis zur Beschaffung von Räumlichkeiten, von der Anwerbung von Personal, den steuerlichen Aspekten, den Berufsgruppen, die für den Existenzgründer alltäglicher Umgang werden und den persönlichen und psychologischen Voraussetzungen, die ein Existenzgründer mitbringen sollte, werden hier alle Aspekte erörtert.

Dieses Buch ist aber auch für Selbstständige geeignet, die sich in diesem Bericht vielleicht etwas wiedererkennen werden.

 

Die Selbstständigkeit

Wie der Name schon sagt, ist selbstständig der, der sich aus eigener Kraft ernährt. Dem Mythos haftet viel an, was in der modernen Leistungsgesellschaft für erstrebenswert erachtet wird. Man ist sein eigener Herr, man kann sich eigene Ziele setzen und sie verwirklichen, man ist seines eigenen Glückes Schmied.

Tatsächlich ist ein unternehmerisch denkender Mensch grundsätzlich anders als ein Angestellter. Zumindest sollte er das sein. Denn es gibt Vor- und Nachteile des Unternehmerseins. Genau wie es Vor- und Nachteile des Angestelltendaseins gibt. Der Angestellte hat den unschlagbaren Vorteil, dass er überschaubare Systeme kontrolliert, oder dies zumindest im idealen Fall tun sollte und kann davon ausgehen, dass sein Gehalt am ersten des Monats auf sein Konto überwiesen wird. Es gibt den etwas ausgedehnten Spruch, dass ein Angestellter glaubt, dass das Geld aus der Steckdose kommt. Dies mag vielleicht böse klingen, ist aber nicht weit weg von der Realität. Denn ein Angestellter muss sich tatsächlich darüber nur dann Gedanken machen, wenn sein Gehalt bedroht ist. Dies ist dann der Fall, wenn das Unternehmen, in dem er angestellt ist, strauchelt oder wenn sein Arbeitsplatz durch Gründe, die nicht in seinem Verschulden liegen, bedroht ist. Das ist für viele existenziell und wird meist als sehr schlimm empfunden. Der Unterschied allerdings ist, dass der Angestellte nach Beendigung seines Arbeitsverhältnisses zumeist nicht mit der Abwicklung eines Unternehmens betraut ist, er also persönlich nicht für den Verlust seines Arbeitsplatzes haftet.

Dies ist aber ein wesentlicher Unterschied. Denn es muss sich jedermann darüber im klaren sein, dass er mit dem Schritt in die Selbstständigkeit ein ungemeines Risiko eingeht. Denn die Volksweisheit, dass nur wer wagt auch gewinnen kann, ist uneingeschränkt richtig, aber eben auch richtig in dem Sinne, dass der, der wagt auch verlieren kann.

Ein Unternehmer hat immer ein gewisses Risiko. Dies gilt in erhöhtem Maße für die Existenzgründer. Ein Existenzgründer kommt in eine gänzlich andere Welt, als die Welt, die ein Angestellter gewohnt ist.

Der Unterschied ist mitnichten marginal. Die Denkweise eines Unternehmers folgt gänzlich anderen Prämissen, als die Denkweise eines Angestellten. Der Unternehmer muss im Sinne des Unternehmens denken, das heißt aber, dass er die Dimension beachten muss, die das Unternehmen am Leben erhält. Einzelne Teile sind da eher marginal. Dies setzt voraus, dass der Unternehmer entscheidungsfähig ist. Dies wird immer wieder unterschätzt. Denn je größer ein System ist, desto schwieriger ist es, eine Entscheidung zu treffen. Zumindest dann, wenn man keine Bauchentscheidungen trifft, die im Geschäftsleben meist fatal sind. Nun gibt es aber zumeist nicht nur eine mögliche Entscheidung. Dazu kommt, dass manchmal beide oder alle zehn Alternativen richtig sein können. Es hat als auch etwas mit Instinkt zu tun. So kann man nicht immer wissen, ob eine getroffene Entscheidung wirklich richtig ist. Denn oftmals hängt dies von verschiedensten Faktoren ab, die man unmöglich prophetisch wissen kann. Oft sind es also Erfahrungswerte, gemischt mit einer Analyse und einer Prise Fingerspitzengefühl, die den Fortbestand des Unternehmens sichern.

Das klingt sehr kompliziert und ist es auch. Denn selbst in einem kleinen System ist der Leiter des Unternehmens von unzähligen Variablen abhängig, die sich bei einer richtigen Entscheidung zugunsten des Unternehmens, oder bei Fehlentscheidungen zulasten des Unternehmens auswirken.

Wir nähern uns also eines der wichtigsten Faktoren der Persönlichkeit eines Unternehmers. Er muss entscheiden können und die Konsequenzen ertragen können. Sollten Sie also zu den Menschen gehören, die sich manchmal nur sehr schwer entscheiden können, so wagen Sie den Schritt in die Selbstständigkeit besser nicht. Es gehört zu den wesentlichsten Grundbausteinen Ihrer Tätigkeit. Sie werden besonders in der Phase der Gründung wesentliche Grundlagen legen, die noch Jahre später Auswirkungen zeitigen. Man kann zwar gewisse Entscheidungen auch im Nachhinein begradigen oder abschwächen, aber das Unternehmerdasein lässt sich am besten mit Schach vergleichen, in dem ein einmal gezogener Zug kaum revidierbar ist. Dies besonders dann, wenn der andere Spieler ein Genie ist.

Gehen Sie einmal davon aus, dass Ihr Gegenspieler ein Genie ist.

Warum?

Wenn wir uns einmal auf den Vergleich einlassen, so stellen wir uns die Realität vor, in der Sie der eine Spieler sind und auf der anderen Seite die Realität steht. Sie haben Weiß, denn sie beginnen das Spiel mit Ihrer Existenzgründung. Dies hat schon mal einen Vorteil, denn Sie können mit Ihrem ersten Zug das Verhalten der Gegenseite beeinflussen.

Nun möchte ich Ihnen erklären, warum Ihr Gegenüber ein Genie ist. Denn Sie spielen simultan. Mit Ihrem Anfangszug haben Sie eine ganze Armada von Spielern gegen sich. Sie spielen gegen den Markt, denn der braucht Sie nicht, oder meint dies zumindest. Sie spielen gegen das Finanzamt, denn mit Ihrer Existenzgründung sind Sie nun keiner mehr, der Lohnsteuer zahlt, sondern Einer, der einkommenssteuerpflichtig ist. Sie spielen gegen den Arbeitsmarkt, denn der muss Ihnen nicht wohlgesonnen sein. Sie spielen gegen unvorhersehbare Faktoren, denn Ihr Gegenüber ist launisch und sehr gewieft. Sie müssen davon ausgehen, dass die Gegenseite dieses Spiel seit Jahrhunderten spielt. Sie sind aber Anfänger. Dies alles mag manchem überzogen erscheinen, aber es ist ein, wenn auch hinkender, Vergleich, der durchaus ein gewisses Abbild der Realität zeichnet.

Aber ich möchte Ihnen keine Angst machen. Sie spielen zum Glück nicht ganz alleine. Denn es gibt auch für Sie Schützenhilfe, die sich aber erst durch Ihre eigene Interaktion bildet. Ich will damit sagen, dass der Mutige gewinnt. An dieser Volksweisheit ist viel dran. Denn bedenken Sie immer, dass Sie mit Ihrer Existenzgründung die Welt verändern. Sie werden Arbeitsplätze schaffen, Sie werden Steuern bezahlen, Sie werden Lebensrythmen bestimmen.

Diese Faktoren spielen für Sie. Also nehmen Sie diesen Vorteil wahr. Sie haben das Überraschungsmoment auf Ihrer Seite, denn mit Ihnen hat keiner gerechnet. Sollten Sie allerdings davon ausgehen, dass man auf Sie nur gewartet hat, dann vergessen Sie diesen Gedanken von Anfang an. Niemand hat auf Sie gewartet. Der Markt existiert seit Jahrhunderten. Der Handel existiert seit Jahrhunderten. Wie pfiffig und ausgefeilt Ihre Existenzgründungsidee auch sein mag: Seien Sie sich gewiss, Sie sind nicht der Einzige.

Es gibt keine Idee, wie innovativ und gut sie auch sein mag, an der nicht irgendwo auf dem Globus nicht auch andere arbeiten. Selbst wenn Sie den ersten fliegenden Motorroller entwickelt haben, wird dies nicht automatisch zum Erfolg führen.

Im Gegenteil müssen Sie damit rechnen, dass eine gute Gründungsidee, die selten ist, noch schwerer auf dem Markt zu etablieren ist, als eine gewöhnliche. Sehen Sie sich die meisten Firmen und Unternehmen an: Die meisten sind ganz gewöhnliche Betriebe, deren Geschäftsidee schon tausendmal existiert. Aber auch und gerade diese Betriebe leben.