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Dies ist die Fortsetzung von "Die Inneren Fesseln sprengen" und "Frei von Angst und Ablehnung" - beides Bücher von Phyllis Krystal. In diesem Buch wird dir gezeigt, wie du dich von veralteten Einstellungen, Angewohnheiten und Vorstellungen lösen kannst, welche du möglicherweise aus der Vergangenheit mitgebracht hast. Wir können von den vielen, verschiedenartigen Aspekten unserer Leben lernen, was uns die Möglichkeit gibt, uns von alten Handlungen loszulösen. Phyllis Krystals Lehren und Weisheit können dir helfen zu verstehen, dass die Vergangenheit nicht deine Zukunft bedingen muss und wie einige unerledigte Aufgaben aus früheren Leben vollendet werden können. Sie erklärt auch, wie durch zunehmenden Kontakt mit dem Höheren Bewusstsein weniger zusätzliches Karma hinzugefügt werden kann.
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Seitenzahl: 224
Veröffentlichungsjahr: 2022
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Phyllis Krystal
Die Fesseln des Karmas sprengen
Phyllis Krystal
Die Fesseln des Karmas sprengen
Erste überarbeitete Auflage
Titel der Originalausgabe:
Cutting the Ties of Karma | Understanding the Patchwork of Your Past Lives
Weiser Books, Inc., USA, 2001
Erste Ausgabe in Deutsch:
Die Fesseln des Karma sprengen | Befreiung aus kosmischen Bindungen, Econ, 2002
Neuauflage in Deutsch:
Die Fesseln des Karmas sprengen, Sheema Medien Verlag, 2022
Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliothek. Detaillierte Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
Übersetzung: Ingrid von Eyb
Erste überarbeitete Auflage
© Sheema Medien Verlag Inh.: Cornelia Linder, Hirnsberger Str. 52, 83093 Antwort, Deutschland
© Phyllis Krystal Foundation Stradun 319A, 7550 Scuol, Schweiz
Paperback:
ISBN 978-3-948177-16-4
Hardcover:
ISBN 978-3-948177-17-1
E-Book:
ISBN 978-3-948177-94-2
Herausgegeben von Phyllis Krystal Foundation, www.phylliskrystal.com
Verlag: Sheema Medien Verlag, www.sheema-verlag.de
Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf in jedweder Form und Art vervielfältigt, verbreitet, genutzt oder auf jeglicher Form und Art von Datenträgern ohne die Genehmigung des Rechteinhabers gespeichert werden.
Cover Design by Dominik Haf
Layout & Design by Phyllis Krystal Foundation
Photo page 173 by Robert Niederhausen, © Phyllis Krystal Foundation Published and printed by tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
Dieses Buch ist nicht gedacht als rechtlicher, medizinischer oder anderweitiger professioneller Ratgeber. Die enthaltene Information ersetzt weder Hilfe noch Rat aus professioneller Quelle. Wenn rechtliche, medizinische oder eine andere fachliche Beratung gewünscht ist, so sollte diese bei kompetenten Fachmenschen aufgesucht werden. Weder die Autorin noch die Verleger oder die Stiftung und deren Mitarbeiter*innen und Vertreter*innen können haftbar gemacht werden für eventuell auftretende Schäden durch oder bezüglich der Anwendung des Inhaltes des Buches bzw. den Verlass auf denselben.
Ich widme dieses Buch Sri Sathya Sai Baba, der uns durch
seine gegenwärtige Anwesenheit in der Welt helfen kann,
uns von den vielen anhaftenden Flicken
zu befreien, so dass sie uns
nicht länger beherrschen.
Phyllis Krystal
Inhalt
Vorwort der Herausgeberin - Erste überarbeitete Auflage
Vorwort der Autorin
Teil I Karma und Du
Was ist eine Flickendecke?
Wer oder was ist das Höhere Bewusstsein?
Wer bist du? Wer bin ich?
Mythen
Wie Träume auf Flicken hinweisen können
Teil II Karmische Indikatoren
Die Karmalehre
Ein persönliches Beispiel dafür, wie Karma arbeitet
Wie uns Flicken helfen, Karma aufzulösen
Wie Flicken entfernt werden können
Vergangene Herrschsucht und ihre gegenwärtige Wirkung
Die Menschen in unserem Leben
Lernen, wann wir nein zu sagen haben
Körperliche Probleme und Krankheiten als Flicken
Blutgruppen als Flicken oder Magnete
Teil III Rollenverhalten und Karma
Rollenverhalten als Flicken
Die Rolle des Fußabtreters
Die dominierende Rolle
Teil IV Familienkarma
Die Familienatmosphäre
Geld
Essen und Trinken
Zeit und Pünktlichkeit
Arbeitsatmosphäre
Gesundheit und Krankheit
Religiöse Atmosphäre
Sexuelles Verhalten
Rollenverhalten in Ehe und Partnerschaft
Geburt
Elternschaft
Leichen im Keller
Vergnügen und Spaß
Vorurteile als Familienmuster
Besitz
Kleidung und Mode
Wut und Gewalt
Geduld
Teil V Karmische Flicken
Stolz und Eitelkeit als Flicken
Eifersucht und Neid als Flicken
Gier als Flicken
Wut als Flicken
Angst als Flicken
Nachwort
Register
Über die Autorin
Die Herausgeberin
Verzeichnis der Übungen
Der Maibaum
Der Taucheranzug zum Auflösen von Schuld
Die Acht: Bindungen zu Menschen lösen
Die Acht: Bindungen zu Gegenständen und zu Immateriellem lösen
Der Familienmaibaum
Der schwarze und der weiße Vogel zum Ausgleich von Gegensätzen
Die Sanduhr
Der Lichtstern zur Überwindung der Angst
Danksagung
Zuerst möchte ich dem Höheren Bewusstsein
in jedem der Menschen, mit denen ich gearbeitet habe,
für die hilfreichen Beiträge zu diesem Werk danken.
Ich danke Peggy Lenney für ihre Unterstützung
bei der Entstehung dieses Buches.
Vor allem aber möchte ich Sathya Sai Baba,
der mich stets bei meiner Arbeit ermutigt
und mir beigestanden hat,
meinen tief empfundenen
Dank ausdrücken.
Vorwort der Herausgeberin
Erste überarbeitete Auflage
Phyllis Krystal hat die, im Laufe von vielen Jahren empfangene Methode des Lösens von Bindungen in drei Büchern beschrieben:
Die Inneren Fesseln sprengen (Cutting the Ties that Bind)
Frei von Angst und Ablehnung (Cutting More Ties)
Die Fesseln des Karmas sprengen (Cutting the Ties of Karma)
Die Phyllis Krystal Foundation freut sich, nun die Übersetzung des dritten Buches dieser Serie präsentieren zu können.
Als Phyllis dieses Buch schrieb, empfahl sie generell eine zweiwöchige Vorbereitung mit der Figur «Acht» für ein Ablösungsritual («Cutting»). Später lehrte sie:
• Eine mindestens zweiwöchige Vorbereitung bei der Ablösung von einer Person.
• Eine mindestens drei- bis vierwöchige Vorbereitung bei der Ablösung von einem selbst erstellten oder innerlich gezeigten Symbol.
• Eine mindestens vierwöchige Vorbereitung bei der Ablösung von speziellen Symbolen wie dem Ballon oder der Babuschka.
Diese Zeitangaben haben wir - wenn es sich um Übungsanleitungen gehandelt hat - in diese neue Auflage übernommen.
Vorwort der Autorin
Dieses Buch wird die verschiedenen Lektionen erläutern, die wir in diesem Leben zu lernen haben, falls wir dies in früheren Leben nicht getan haben. Es wird einige Symbole und Übungen enthalten, die bereits in den folgenden Büchern beschrieben wurden:
1) Die inneren Fesseln sprengen, Sheema Medien Verlag
2) Phyllis Krystal Method® - Arbeitsbuch, Phyllis Krystal Foundation
3) Frei von Angst und Ablehnung, Sheema Medien Verlag
Im Arbeitsbuch sind die Symbole bildhaft dargestellt und die Übungen in einfachen Schritten erklärt, so dass jeder – sogar ein Kind – sie nachvollziehen kann. Aus diesem Grunde ist es empfehlenswert, zunächst mit den vorgenannten Büchern zu arbeiten, ehe dieses in Angriff genommen wird, da es tiefere Ebenen anspricht.
Mein Hauptanliegen ist es, Menschen Hilfe und Anleitung anzubieten, die sich nicht mehr von äußeren Dingen beherrschen lassen möchten, wie beispielsweise von dominanten Persönlichkeiten, Gewohnheiten, Süchten oder auch von Menschen und Dingen, bei denen sie Sicherheit suchen. Die so erlangte Freiheit erlaubt uns, vom Höheren Bewusstsein geführt zu werden, der einzigen wirklich zuverlässigen inneren Quelle der Weisheit, einer Quelle, die jedem zugänglich ist. Auf diese Weise können wir Sein Instrument werden, anstatt uns weiterhin von unserem begrenzten Ego beherrschen zu lassen.
Teil I
Karma und Du
Was ist eine Flickendecke?
Als mir die Grundidee für dieses Buch in den Sinn kam, war ich wirklich überrascht. Ich erhielt den Einblick, dass jeder von uns, wenn er in ein neues Leben hineingeboren wird, eine Flickendecke mit sich trägt. Sie setzt sich aus vielen verschiedenen Flicken zusammen, die alle aus vergangenen Leben stammen. Diese Idee faszinierte mich, ich bezweifelte jedoch ihre Glaubwürdigkeit. Erst nach langem Nachdenken begann ich ihre Bedeutung zu verstehen.
Nach Webster‘s Lexikon bedeutet »Patchwork« bzw. Flickwerk: »Alles, was aus unregelmäßigen, unterschiedlichen, übrigen oder bunten Teilen zusammengesetzt ist, wie beispielsweise eine Decke, die aus übrigen Stoffflicken zusammengenäht wurde.« Diese Definition versetzte mich in meine Kindheit nach England zurück, wo ich Anfang des 20. Jahrhunderts aufwuchs. Ich erinnere mich, von Frauen gehört zu haben, die sich regelmäßig trafen, um solche Decken zu nähen. Gewöhnlich fanden diese Treffen tagsüber statt, wenn die Kinder in der Schule waren. Sie hatten eine soziale Funktion, denn die Frauen konnten sich dabei unterhalten, Rezepte austauschen, Tee und Gebäck zu sich nehmen und sich vor allem von ihrer täglichen Rolle als Ehefrau und Mutter erholen.
Ursprünglich wurden diese Decken aus kleinen Stoffresten hergestellt, die aus alten Kleidungsstücken stammten. Konnte ein Kleidungsstück nicht länger getragen werden, verwendete man die noch verwertbaren Stoffpartien anderweitig. So wurden die »noch guten« Teile mit anderen Stücken zu einer Decke vernäht, die als Bettüberwurf diente und nachts Wärme spendete.
Früher besaßen die Menschen nicht so viele Kleidungsstücke wie heute und es war üblich, für untragbar gewordene Kleidung eine andere Verwendung zu finden. Man war damals weitaus sparsamer als heute. In vielen Familien wurden die Kleidungsstücke geflickt und ausgebessert, um ihre Lebensdauer zu verlängern, oder sie wurden für jüngere Familienmitglieder passend umgenäht. Als ich in England zur Schule ging, mussten wir Mädchen im Unterricht noch Nähen, Stricken und Schneidern lernen. Außerdem lernten wir auszubessern, um die Lebensdauer abgetragener Kleidungsstücke zu verlängern. Das war allgemein üblich und niemand sah auf jemanden herab, der ausgebesserte Kleidung trug. Im Gegenteil, sparsame Mütter genossen Anerkennung.
Heute herrscht ein derartiges Überangebot an Waren, dass die Menschen leicht dazu verführt werden, alles Mögliche zu kaufen, was in den Kaufhäusern und in den Medien, besonders in Fernsehen und Internet, angeboten wird, egal, ob sie neue Kleidung brauchen oder nicht. Verschleiß wird akzeptiert, denn nur so kann man etwas Neues, anderes kaufen, ohne darüber nachdenken zu müssen, ob man es braucht oder es sich überhaupt leisten kann. Um mit den anderen mithalten und sich nach der neuesten Mode kleiden zu können, lassen sich Menschen verführen und trennen sich von alten Kleidern. Aber die anderen verhalten sich genauso und tragen die neueste Mode, um ein falsches Gefühl der Sicherheit zu erlangen oder um anderen zu imponieren.
Unsere Flickendecke entsprang also ursprünglich einer haushälterischen Praxis. Ehe man die alten Kleidungsstücke ausrangierte, schnitt man die guten Partien heraus, zerteilte sie in kleine Stücke und bewahrte sie auf, bis genügend Flicken vorhanden waren, um eine Decke daraus zu nähen. Die Arbeit bestand darin, die entsprechenden Flicken zu einem attraktiven Muster zusammenzufügen. Diese Arbeit war zeitaufwendig und ermüdend, wenn sie allein durchgeführt wurde, also entstand das Nähkränzchen. Es hatte neben der sozialen Funktion noch den Vorteil, dass die Frauen untereinander Flicken tauschen konnten, um ihre Decken abwechslungsreicher zu gestalten.
Nur die Flicken wurden für eine Decke verwendet, die noch etwas »Leben« in sich bargen. Wir können uns also vorstellen, dass jedes menschliche Wesen symbolisch eine Flickendecke trägt, die aus vielen kleinen, unterschiedlichen Teilen zusammengesetzt ist. Jedes stammt dabei aus einem der vielen abgetragenen »Kleidungsstücke«, die die verschiedenen Persönlichkeiten aus vergangenen Leben repräsentieren. Jeder Flicken (oder Teil der Persönlichkeit), der noch etwas »Leben« in sich birgt, wird als ein Überbleibsel aus der Vergangenheit mitgebracht. Er wird jetzt aber anders verwendet, denn er ist diesmal nur ein kleiner Teil einer neuen Decke und kein Gegenstand für sich.
In Träumen stellen Kleidungsstücke oft Ansichten und Verhaltensweisen dar. Wir können uns also unsere individuelle Flickendecke als einen vielfarbigen Umhang vorstellen, ähnlich wie Josephs Mantel in der Bibel, um den sein Bruder ihn so beneidete. Unsere Flickendecken entsprechen also der Summe unserer Ansichten und Verhaltensweisen, die wir aus der Vergangenheit mitgebracht haben.
Manche Umhänge sehen gut aus und ziehen den Neid der anderen auf sich, während andere wiederum derart zerfetzt und abgetragen sind, dass ihre Träger verachtet und als minderwertig angesehen werden. In der Wachtraumtechnik wurde uns jedoch gelehrt, dass weder die äußere Kleidung noch der Körper unsere wahre Identität ist. Egal, ob sich das Äußere hässlich oder schön präsentiert, es stellt doch nur die Verpackung dar oder das Behältnis, das Haus oder den Tempel, in dem das Wahre Selbst wohnt.
Gehen wir in unserer Vorstellung noch einen Schritt weiter: Um Stoff herzustellen, werden Fäden auf einem Webstuhl miteinander verwoben. Laut Lexikon ist Weben »die Kunst, Stoff herzustellen. Zwei Rollen Garn oder anderes Material werden im rechten Winkel zueinander verflochten. Der Webstuhl ist ein normalerweise aus Holz gefertigter Rahmen, an dem die Kettfäden fest angebracht sind. Eine Spule transportiert den Schussfaden durch die Kettfäden, um den Stoff herzustellen.«
Jeder Flicken setzt sich also aus zwei Fadenrollen zusammen, die im rechten Winkel zueinander verwoben werden, um den Stoff anzufertigen. Der Kettfaden könnte demnach allen vergangenen Neigungen, Taten, Angewohnheiten und Reaktionen entsprechen, die noch Energie und Leben enthalten. Der Schussfaden würde für die Lebensbedingungen, die Familie, die Freunde und Erfahrungen stehen, von denen wir magnetisch angezogen werden. Diese können uns im gegenwärtigen Leben helfen, die uns bestimmten Aufgaben zu lösen und so die Energie der Flicken aufzubrauchen, die wir aus der Vergangenheit mitgebracht haben. Wenn der Schussfaden entfernt wird, wird der Kettfaden nicht mehr gebraucht. Wenn die Arbeit vollendet ist, wird der Flicken entfernt. Wenn die Lektion gelernt ist, löst sich die Situation auf, aus der wir lernen sollten. Wir alle neigen dazu, an alten Verhaltensmustern festzuhalten. Wir befürchten stets das Schlimmste und ziehen so Unheil an. Ist dieses Verhalten erst einmal zur Gewohnheit geworden, beginnt ein Teufelskreis. Dieses Buch will die Verhaltensweisen aufdecken, die wir ändern können, und uns helfen, sie aufzugeben.
Wer oder was ist das Höhere Bewusstsein?
Oft werde ich gefragt: »Was ist das Höhere Bewusstsein?« Es gibt tatsächlich keine definitive Antwort. Wir können einen derart abstrakten Begriff nicht eindeutig bestimmen, wie wir vielleicht einen Schmetterling bestimmen würden. Er bleibt unfassbar und außerhalb unserer Kontrolle.
Seit Jahrhunderten hat man das Höhere Bewusstsein mit einer Flamme oder einer Lampe verglichen, die tief in jedem lebenden Wesen versteckt ist. Auch von einem Diamanten, einer Perle, anderen wertvollen Steinen sowie von Gold wurde gesprochen. Es wurde das Christus-Selbst, Buddha-Selbst, Atma, Baba-Selbst, das Höhere Selbst oder das Höhere Bewusstsein genannt.
Aber all diese Worte sind nur verschiedene Bezeichnungen und beziehen sich auf dieselbe Wesenheit, die weder benannt noch in irgendeiner Weise beschrieben werden kann. Wie lässt sich also das Höhere Bewusstsein definieren?
Bei meiner Arbeit habe ich gelernt, meine Aufmerksamkeit vom äußeren Geschehen auf das innere zu lenken, um so die Lehren des Höheren Bewusstseins, das in jedem lebenden Menschen vorhanden ist, zu empfangen. Dieser Bereich eines jeden Menschen ist unsterblich. Er ist ewig, er kann weder beschädigt noch in irgendeiner Weise beeinträchtigt werden. Es ist das Wahre Selbst, das sich durch jeden Aufenthalt auf Erden inkarniert, indem Es in den Körper eines Säuglings eintritt, der als Sein vorübergehendes Heim oder Sein Wohnsitz vorbereitet ist. Es weiß sehr genau, was noch gelernt werden muss und dass jede neue Geburt dafür eine Gelegenheit bietet.
Das Höhere Bewusstsein hat – während seiner zahlreichen Inkarnationen – viele Eigenschaften gesammelt, von denen einige positiv, die meisten aber negativ sind. Dadurch ist es zu einer Trennung gekommen: Die Körper-Verstand-Ego-Persönlichkeits-Hülle hat die Kontrolle übernommen und handelt entgegen den Weisungen des Höheren Bewusstseins, ja, sie ignoriert sogar Seine Existenz und identifiziert sich mit dem Behältnis. Ich erinnere mich noch sehr genau, als Sai Baba meinen inzwischen verstorbenen Mann und mich zu einem Interview bat. Als wir alle auf dem Boden saßen und auf ihn warteten, betrat er mit einem breiten Lächeln den Raum, wandte sich an die Anwesenden und sagte: »Wisst ihr eigentlich, dass ihr wandelnde Tempel seid?« Wir alle fanden dies äußerst amüsant und ich stellte fest, dass mir noch nie eine solch treffende Beschreibung in den Sinn gekommen war, aber mir wurde unmittelbar bewusst, wie richtig sie war. Natürlich ist die Körper-Geist-Gesamtheit der Tempel, in dem das Gott-Selbst wohnt, das unsere Wirklichkeit ist. Wir müssen also darauf achten, unseren Tempel innerlich und äußerlich sauber zu halten, so dass wir für das Wahre Selbst einen geeigneten Ort bereithaben, um Es ehren und zu gegebener Zeit mit Ihm verschmelzen zu können.
Um diese Botschaft noch zu vertiefen, teilte uns Baba in einem anderen Interview mit, dass wir nicht Sünder, sondern Gottheiten sind. Er wandte sich mit einem intensiven, durchdringenden Blick an mich und sprach mit fester Stimme: »Mrs. Krystal, sagen Sie: >Ich bin Gott.«< Ich war nicht nur erstaunt, sondern absolut entsetzt! Ich wurde in der Tradition der anglikanischen Kirche erzogen und wäre hart bestraft worden, hätte ich gewagt, diese als Sakrileg empfundenen Worte auszusprechen. Alles, was ich sagen konnte, war: »Ich kann nicht.« Doch Baba akzeptierte dies nicht und bestand darauf, indem er wiederholte: »Sagen Sie es.« Ich versuchte zu gehorchen, aber alles, was ich herausbrachte, war ein Flüstern, das ihn nicht zufrieden stellte, und er forderte mich erneut auf, es zu sagen. Schließlich nahm ich allen Mut zusammen, um diese furchterregenden Worte auszusprechen. Er aber sagte: »Lauter.« Ich wiederholte die Worte so lange, bis er zufrieden war. Durch seine Beharrlichkeit versuchte Baba mir meine wahre Identität aufzuzeigen und ebenso den anderen Anwesenden. Wir alle sind Gott und werden eines Tages mit dem Wahren Selbst verschmelzen, wenn wir Ihm erlauben, uns als Sein Instrument zu benutzen, so dass unser Wille und Sein Wille ein und dasselbe und nicht voneinander getrennt sind.
Es ist, als würde Es sich außerhalb Seines Selbst projizieren, um die Welt zu erfahren und um sich Seiner selbst bewusster zu werden. Viele Menschen fragen mich, wie sie mit dem Höheren Bewusstsein in Berührung kommen können, wenn sie von Seiner Existenz überzeugt sind. Ich empfehle die Übung mit dem Maibaum, um mit dem Höheren Bewusstsein in Verbindung zu treten.
Der Maibaum
Um diese Übung auszuführen, visualisiere oder stelle dir einen Maibaum vor, der als lange Stange aufrecht vor dir steht. An seiner Spitze hängen viele Bänder in den Farben des Regenbogens. Jedes Band kann als telefonische Verbindung zum Höheren Bewusstsein benutzt werden, das an der Spitze des Maibaumes visualisiert wird.
Das Höhere Bewusstsein (oder Überbewusstsein) stellen wir uns weit oberhalb unseres bewussten Verstandes vor, im Gegensatz zum Unbewussten, das unterhalb der Ebene unseres bewussten Denkens angesiedelt wird.
Stell dir vor, du nimmst ein Band in einer Farbe, die dir gefällt, und benutzt es wie eine Telefonleitung. Bitte nun das Höhere Bewusstsein, dir das zu geben, was Es für dich als notwendig erachtet, denn Es weiß besser als du, was du brauchst. Lege deine Hände in deinen Schoß (geöffnet wie kleine Schüsseln) und sei bereit zu empfangen.
Viele Menschen klagen über Anspannung und Nervosität. Bitte also darum, durch dein Band entspannende Energie zu bekommen. Atme sie ein und lass die Spannung beim Ausatmen los. Bitte um heilende Energie, die du einatmest, und atme jeden Zustand aus, der dir Unwohlsein oder Leid verursacht, sei es physischer, geistiger oder emotionaler Art. Als Nächstes bitte um reinigende Energie, um negative Gedanken, Gefühle oder Erinnerungen loszulassen, und lasse diese mit deinem Atem herausfließen. Viele Menschen sagen, sie würden gerne etwas vollbringen, fühlten sich jedoch nicht stark genug, ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Atme deshalb stärkende Energie ein und atme jegliche Schwäche aus, die du loslassen möchtest.
Letztendlich bitte um die besondere Liebe, die nur das Höhere Bewusstsein dir geben kann. Diese Liebe ist weder begrenzt noch egoistisch wie die menschliche Liebe. Atme diese absolut erfüllende Liebe ein – tief, aber behutsam – und atme alles aus, was dich daran hindern könnte, diese Liebe zu empfangen, Gefühle der Schuld, der Minderwertigkeit und dergleichen. Sie ist dein Geburtsrecht und du musst dich ihrer weder würdig erweisen noch musst du sie dir verdienen. Erbitte sie dir einfach und atme sie ein.
Wenn diese Liebe in dir zu zirkulieren beginnt, öffne dein Herz, um sie ganz zu empfangen. Du kannst dich absolut sicher fühlen, sie wird dir niemals Leid zufügen oder dich zurückweisen, sondern sie wird deine tiefsten Bedürfnisse befriedigen. Um dein Herz leichter öffnen zu können, stelle dir eine Blume darin vor. Prüfe, ob sie geöffnet oder wie eine Knospe fest verschlossen ist. Sollte Letzteres der Fall sein, gebiete ihr, sich zu öffnen, damit die Liebe des Höheren Bewusstseins sie durchdringen kann, so wie eine wirkliche Blume sich öffnet, um das Sonnenlicht zu empfangen.
Stelle dir vor, die einströmende Liebe füllt all die leeren Bereiche, die viele von uns ihr ganzes Leben mit sich herumtragen. Damit die Liebe fließen kann, braucht sie ein Ventil. Denn wenn du sie zu fest und egoistisch umklammerst, wird sie allmählich einen negativen und gegenteiligen Effekt haben und den Fluss des Höheren Bewusstseins blockieren. Damit dies nicht geschieht, teile sie mit den Menschen, die dir in den Sinn kommen und dieser Liebe bedürfen. Menschen, die schwierig oder negativ eingestellt sind, Menschen, mit denen du ein Problem oder eine unerfreuliche Beziehung hast; sie brauchen diese Liebe, denn sonst wären sie nicht so negativ. Bitte diese Menschen zu den anderen, unsichtbaren Gästen. Damit die Liebe zu diesen Menschen fließen kann, lege deine Handflächen mit ausgestreckten Fingern aufeinander und richte sie auf jede Person, die du zu dir gebeten hast. Du musst sie weder lieben noch mögen, du wirst aber nach regelmäßiger Übung feststellen, dass sich selbst die schwierigsten Beziehungen verbessern.
Viele Menschen fühlen sich als Individuen hilflos und glauben nicht daran, die Welt wesentlich verändern zu können. Dies muss jedoch nicht unbedingt der Fall sein, denn sie können sich mit der ständig wachsenden Zahl anderer Menschen zusammenschließen, wie dies bereits in vielen Ländern geschieht, um diese Übung gemeinsam zu praktizieren und die Liebe in die Gegenden der Welt zu senden, in denen sie fehlt.
Schließe dich der wachsenden Zahl der Menschen an, die diese Übung praktizieren, und sende diese Liebe an Menschen, die einsam, krank oder deprimiert sind und dringend Hilfe brauchen, wie Insassen von Gefängnissen, Irrenanstalten, Waisenhäusern, Krankenhäusern, Altenheimen, Flüchtlingslagern und allen anderen, die dir in den Sinn kommen und die dieser Liebe bedürfen. Diese Liebe sollte auch in die Länder gesandt werden, in denen Krieg herrscht, Hungersnöte oder Seuchen, Unterdrückung, Folter und andere Bedingungen, unter denen Menschen leiden. Zudem ist es notwendig, dass die Staatsoberhäupter dieser Länder liebevoller zu ihren Untertanen sind, über deren Leben sie bestimmen. Sende auch ihnen diese Liebe, denn nur durch sie können sie die notwendigen Veränderungen veranlassen.
Immer wieder wurde mir von den kleinen Wundern berichtet, die sich fast täglich in vielen Gegenden der Welt zutragen, in denen Menschen dieses einfache tägliche Ritual anwenden. So wurde beispielsweise in Russland folgendes Programm ins Leben gerufen: Jeden Donnerstag um 19 Uhr russischer Zeit nehmen in dieser Technik ausgebildete Menschen sich die Zeit, diese Liebe an Menschen weiterzuleiten, die ihrer bedürfen. Sie berichten, dass sich zunächst ihre eigene Einstellung verändern würde, dann die ihrer Familienangehörigen, ihrer Mitarbeiter, ihres eigenen Landes und nicht zuletzt die der übrigen Welt. Es handelt sich um eine sehr einfache Übung, die nur wenig Zeit in Anspruch nimmt, aber von weltweiter Wirkung sein kann. Da alle Probleme der Welt denselben Ursprung haben – Herzlosigkeit und Mangel an Liebe, beides Aspekte von Yin, der weiblichen, empfangenden Energie – würden wir gerne dazu beitragen, einen Ausgleich zwischen Yin und Yang (die aggressive, männliche Energie, die in der Welt so dominant ist) herbeizuführen. Wenn wir bereit sind, allen Menschen, denen wir begegnen, diese Liebe zu schenken, und all jenen, die unter einem Mangel an ihr leiden, können wir eine Veränderung herbeiführen.
Wer bist du? Wer bin ich?
Mir wurde beigebracht, dass wir auf der Ebene des Höheren Bewusstseins alle eins, ja sogar alle gleich sind. Niemand ist besser oder weniger wert als ein anderer. Warum sind die Menschen aber dann so verschieden und was bedingt diese Verschiedenartigkeit? Uns wurde ebenso beigebracht, dass sich jede Persönlichkeit aus der Summe vieler verschiedener Einflüsse, nicht nur des gegenwärtigen Lebens, sondern auch vieler vergangener Leben zusammensetzt.
Dies erinnert mich an identische Diamanten, die verschieden verpackt werden können. Manche Verpackungen sind sehr schön, andere wiederum reizlos. Sind aber die Diamanten in einer grauen Verpackung weniger wertvoll als die in einer farbenfrohen? Alle sind gleich viel wert. Wir lassen uns nur von der Verpackung täuschen. Niemand kann ahnen, was ein Päckchen enthält, bevor nicht die äußere Hülle entfernt wurde und sich der Inhalt offenbart. Manche Päckchen sind fest verschnürt, sogar hermetisch abgeschlossen und es kann harte Arbeit sein, sie zu öffnen und den Inhalt zu entdecken. Das Gleiche gilt für jeden von uns. Wir wurden programmiert, uns mit der Verpackung oder dem Behältnis zu identifizieren, das sich aus Körper, Verstand, Ego und Persönlichkeit zusammensetzt und wir übersehen, dass sich in diesem Behältnis das Höhere Bewusstsein verbirgt.
Wir benötigen diese Behältnisse oder Gefäße, um in dieser Welt leben zu können und um das Karma auszugleichen, das wir in Bewegung gesetzt haben. Nur wenn wir bei Geburt in einen neuen physischen Körper treten, erhalten wir eine nochmalige Chance, uns von alten, unangemessenen Verhaltensweisen zu trennen und uns den Menschen gegenüber anders zu verhalten, denen wir auf unserer Lebensreise von der Geburt bis zum Tod begegnen. Was immer wir zu irgendeinem Zeitpunkt in die Welt hinausgesandt und Menschen angetan haben, es kann nur wieder ausgeglichen werden, während wir in einem physischen Körper auf dieser Welt leben. Nur so können wir vergangene Fehler korrigieren und die notwendigen Lektionen lernen. Ermutigend ist, dass wir für jede neue Inkarnation genau das mitbringen, was wir brauchen, um unsere Aufgabe in diesem Leben zu verstehen.
Ich erinnere mich noch sehr genau daran, wie mir in einem Wachtraum der lange verschlungene Weg der Evolution gezeigt wurde, den wir alle während vieler Lebzeiten größtenteils unbewusst zurückgelegt haben. Als ich mich entspannte, die Augen schloss und mich auf die Botschaft oder die Einsichten konzentrierte, die während der Sitzung aufsteigen würden, erschien Baba vor meinem inneren Auge. Mir schien, als wollte er sagen: »Ich möchte dir alle Menschen zeigen, die bis jetzt auf der Welt gelebt haben.« Diese Aussicht erschreckte mich. Baba führte seinen rechten Arm in einem weiten Bogen in Richtung Himmel und zeigte auf etwas, was einer Million kleiner Sterne oder leuchtender Funken glich. Er erklärte weiter, dass jeder Mensch, der auf der Erde lebte, sich mit dem Ziel auf die Reise begab, sich mit dem Wahren Selbst zu vereinigen. Leider sind sich die meisten Menschen dieser Tatsache nicht bewusst, sie leben blind ihr Leben und lassen sich von ihren Sinnen leiten. Dies lässt sie an den Bedürfnissen des Körpers und der äußeren Welt haften. Er bezeichnete diesen Prozess als den langsamen, schrittweisen Weg der Evolution. Dieser Weg wird von sehr vielen Menschen auf unbewusster Ebene mehr oder weniger erfolgreich beschritten. Dann zeigte er mir jene Menschen, die sich von diesem langsamen Prozess befreit hatten und sich über den Sinn der menschlichen Geburt bewusst waren. Sie hatten sich von allen Bindungen der materiellen Welt befreit und waren bereit und willens, dieses Ziel schneller zu erreichen. Dann zeichnete er mit dem Arm einen weiten Bogen auf der gegenüberliegenden Seite und ich sah ähnlich leuchtende Funken, wie Sterne, aber es waren viel weniger als auf der anderen Seite. Er erklärte mir, dass diese leuchtenden Funken Seelen verkörperten, die sich von allen Bindungen befreit hatten und sich nach dem Selbst ausrichteten.
Dann zeigte er mir einen Graben oder eine tiefe Spalte, die diese beiden Ansammlungen von Leuchtkörpern voneinander trennte und die überwunden werden musste. Nur wenn alle Bindungen oder, wie Baba es