Die Frauen der Nazis - Anna Maria Sigmund - E-Book
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Anna Maria Sigmund

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Beschreibung

Der Bestseller überarbeitet und erweitert

Die Historikerin Anna Maria Sigmund zeichnet in ihrem Bestseller acht eindringliche Porträts von Frauen in herausragender gesellschaftlicher Position des NS-Terrorregimes, darunter Emmy Göring, Magda Goebbels, Eva Braun und Leni Riefenstahl. Diese Neuausgabe überrascht mit zahlreichen neuen Erkenntnissen aus lange verschlossenen Archiven und neu aufgefundenen Quellen.

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Seitenzahl: 437

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DR. ANNA MARIA SIGMUND, geboren in Niederösterreich, studierte Geschichte und Kunstgeschichte in Wien. 1982 promovierte sie zum Dr. phil. mit einem Thema zur Geschichte des Mittelalters. Sie ist Mitglied des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung der Universität Wien und Autorin zahlreicher erfolgreicher Bücher.

Anna Maria Sigmund

Die Frauender Nazis

WILHELM HEYNE VERLAGMÜNCHEN

Dieser Titel erschien bereits in einer früheren Fassungunter der ISBN 3-453-17262-0.

Aktualisierte und erweiterte Taschenbuch-Gesamtausgabe 07/2013

Copyright © der Ursprungsausgabe 1998 by Anna Maria SigmundCopyright © dieser Ausgabe 2013by Wilhelm Heyne Verlag, München,in der Verlagsgruppe Random House GmbHUmschlagkonzept und -gestaltung: Hauptmann & KompanieWerbeagentur, Zürich, unter Verwendung folgender Fotos(von oben links nach unten rechts):Leni Riefenstahl, Magda Goebbels (Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek), Eva Braun (Bildarchiv der Bayerischen Staatsbibliothek), Emmy Göring (Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek)Satz: C. Schaber Datentechnik, Wels

ISBN 978-3-641-09876-6

www.heyne.de

Die Arbeit an dieser Publikation wurde vom Wissenschaftsrat der Magistratsabteilung 18 der Stadt Wien unterstützt.

Die neuen Recherchen wurden vom Magistrat der Stadt Wien Magistratsabteilung 7 – Kultur unterstützt.

Inhalt

Vorwort zur Neuauflage

Vorwort

Hitler und die »deutsche Frau«

Carin Göring

Nordisches Idol und Kultfigur

Emmy Göring

Die »Hohe Frau«

Magda Goebbels

Die Erste Dame des Dritten Reichs

Leni Riefenstahl

Die Amazonenkönigin

Gertrud Scholtz-Klink

Die Genossin

Geli Raubal

Onkel Adolfs Nichte

Eva Braun

Die verborgene Geliebte

Henriette von Schirach

Schülerin des »Führers«

Danksagung

Vorwort zur Neuauflage

Als die »Frauen der Nazis« 1998 erstmals erschienen, stieß das Buch über die Rolle der Frauen der NS-Elite im Dritten Reich auf reges Interesse. Handelte es sich doch um ein bislang kaum beachtetes oder erforschtes Thema. Übersetzungen in viele Sprachen erreichten ein internationales Publikum. Produktionen namhafter Dokumentarfilmer steigerten die Neugier, eine Flut von Publikationen folgte dem Trend, an Universitäten wählten Studenten der Zeitgeschichte die weibliche Prominenz des Dritten Reichs zum Gegenstand wissenschaftlicher Arbeiten.

Die Lesereisen der Autorin in Deutschland und Österreich brachten erstaunliche Resultate. Viele Menschen, Zeitzeugen der NS-Epoche, Anhänger und Gegner des NS-Regimes, die noch nie an die Öffentlichkeit getreten waren, wandten sich bei diesen Gelegenheiten vertraulich an die Vortragende: mit Kritik, Lob, eigenen Erlebnissen und oft erschütternden Lebensgeschichten, vor allem jedoch mit wichtigen neuen Informationen, Korrekturen, Ergänzungen, Dokumenten und unpubliziertem Fotomaterial. Zu den interessanten Begegnungen gehörte jene mit Hitlers Diener und Mitglied des Begleitschutzkommandos, der den Diktator jahrelang aus nächster Nähe beobachten konnte. Zahlreiche erst jüngst aufgetauchte Originale aus dem Dunstkreis um Hitler, wie Eva Brauns im Bunker der Reichskanzlei geschriebene Abschiedsbriefe kurz bevor sie mit dem »Führer« in den Tod ging, werfen ein gespenstisches Licht auf die letzten Tage des Dritten Reichs. Die Autorin durfte auch einige bislang unzugängliche Nachlässe einsehen und auswerten.

Die Geschichte vom Aufstieg und Untergang des Nationalsozialismus steht fest. Trotzdem hat die historische Forschung zur Zeitgeschichte in den letzten 15 Jahren höchst eindrucksvolle Ergebnisse erbracht. Es gelang – durch zum Teil spektakuläre neue Quellen – bestehende Wissenslücken zu schließen, NS-Persönlichkeiten besser zu bewerten, überhaupt genauere Erkenntnisse zu einem der dunkelsten Kapitel der Geschichte zu gewinnen.

Das von der Autorin über all die Jahre hindurch gesammelte neue Material diente als Grundlage für die nunmehr präsentierte Neuauflage des Werks.

Wien, Herbst 2012

Vorwort

»Sie haben keine Sehnsucht nach dem Büro und dem Parlament. Ein trautes Heim, ein lieber Mann und eine Schar glücklicher Kinder steht ihrem Herzen näher.« So formulierte es Adolf Hitler. Die Parteiideologen ergänzten das anachronistische Bild des »Führers« und schufen das NS-Ideal der Weiblichkeit: die hochgewachsene, arbeitsame, nordisch-blonde Frohnatur inmitten vieler Nachkommen am häuslichen Herd.

Dass nur wenige der Gattinnen, Lebensgefährtinnen und Geliebten der NS-Bonzen diesen hehren Vorstellungen entsprachen, verbarg man den Zeitgenossen.

Dafür sorgte die effiziente und rigorose Zensur des Dr. Joseph Goebbels, die alle unerwünschten Blicke in die Privatsphäre der Machthaber verhinderte. So gab es nur spärliche, geheime, unter Lebensgefahr verbreitete Gerüchte – Hitlers Hofstaat bildete eine hermetisch abgeschlossene, exklusive Gesellschaft. Kaum etwas drang nach außen, und die oft ungewöhnlichen, ja dramatischen Schicksale der weiblichen Mitspieler des Regimes blieben Spekulation.

Wie aber lebten die Frauen im Dunstkreis der NS-Elite? Welche Rolle spielten sie offiziell, welche hinter den Kulissen? Wer waren jene Künstlerinnen, weiblichen Mäzene und Politikerinnen, die Hitler zu seinen »Paradefrauen« zählte?

Sofort nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs hat die Presse ausführlich über die zu Justizfällen gewordene weibliche Prominenz des NS-Staates geschrieben. Viele der damaligen sensationellen Enthüllungen und ihre leidenschaftlichen autobiografischen Gegendarstellungen haben jedoch einer späteren Überprüfung nicht standgehalten.

Erst die Distanz zu den Ereignissen, der gegenwärtige Stand der historischen Forschung zur Geschichte des Dritten Reichs, die Öffnung verschlossener Archive sowie der Vergleich zahlreicher subjektiver und objektiver Quellen haben die ausgewählten Biografien jener Frauen, die einst in der nationalsozialistischen Gesellschaft Bedeutung hatten, ermöglicht.

Wien, Sommer 1998 A. M. S.

Hitler und die »deutsche Frau«

Am 3. April 1923 schrieb die SPD-Zeitung »Münchner Post« von den »in Hitler verschossenen Weibern« und charakterisierte voll Spott die zahlreichen Gönnerinnen und Verehrerinnen, die mit vor Verzücken feuchten Augen ergriffen seinen Reden lauschten, ihren Schmuck verpfändeten und Darlehen gaben. Als Revanche für diese und ähnliche Berichte ließ Hitler am 8. November 1923 die Redaktionsräume der Zeitung demolieren.1

Hitlers Gegner sprachen jedoch die reine Wahrheit. Tatsächlich waren Frauen von der ersten Stunde an Hitlers treue Helferinnen. Sie bahnten ihm den Weg, knüpften Kontakte und finanzierten ihn. Eine davon rettete ihm nach den dramatischen Ereignissen des 9. November 1923, als die NSDAP mit dem gewaltsamen Versuch die »Weimarer Republik« zu stürzen, scheiterte, sogar das Leben.

Helene Hanfstaengl, geb. Niemeyer, die Frau des Auslandspressesprechers der NSDAP, war eine weltgewandte Amerikanerin mit deutschen Wurzeln. Sie galt als große Schönheit. Die Hanfstaengls waren renommierte, internationale Kunsthändler und Verleger mit Filialen in London und New York. Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert zählten sie als Vertreter des Großbürgertums zur ersten Münchner Gesellschaft. Ernst »Putzi« Hanfstaengl (1887–1975) studierte an der amerikanischen Elite-Universität von Harvard und arbeitete dann in der New Yorker Filiale der elterlichen Firma. Die Beschlagnahme deutschen Eigentums nach dem Ersten Weltkrieg betraf auch sein Geschäft, worauf Ernst mit seiner jungen Frau Helene nach München zurückkehrte. Der Vorsitzende der NSDAP war ein häufiger Gast, sowohl im Münchner Haus der Hanfstaengls als auch in deren schönem Landhaus in Uffing am Staffelsee. Er kam, politisierte und genoss das exzellente Klavierspiel des Hausherrn. Helene Hanfstaengl erfreute sich der unverhohlenen Verehrung des politischen Agitators, während ihr zu notorischer Untreue neigender Mann Hitlers Avancen mit Humor aufnahm. Für Egon, den dreijährigen Sohn des Paares, war Hitler der geliebte »Onkel Dolf«, der hingebungsvoll mit ihm spielte und auf dem Boden liegend eine dampfende Lokomotive in voller Fahrt imitieren konnte.

Als Hitler nach der Niederschlagung des Putschversuchs aus München floh, um über die Grenze nach Tirol zu entkommen, hatte sein Wagen in der Nähe von Uffing eine Panne. Er suchte im Landhaus der Hanfstaengls Zuflucht. »Wir sperrten das Haus [in Uffing] abends um 6.30 ab«, erinnerte sich Helene Hanfstaengl an die dramatischen Ereignisse des 9. November 1923. »Kurz nach 7 Uhr, ich war gerade mit meinem Sohn [Egon] beim Abendessen, kam das Dienstmädchen und sagte, jemand hätte leise an die Haustür geklopft. Ich ging hinunter. Zu meinem großen Erstaunen erkannte ich die schwache, unverwechselbare Stimme Hitlers. Schnell öffnete ich die Tür. Da stand er, leichenblass, ohne Hut, sein Gesicht und seine Kleidung mit Schmutz bedeckt, sein linker Arm hing in einem eigenartigen Winkel von seiner Schulter. Zwei Männer, ein junger Arzt und ein Sanitäter, stützten ihn …«

Zu den dramatischen Ereignissen in diesem Zeitfenster existiert nur eine einzige, bis heute nicht öffentlich zugängliche Quelle: das Tagebuch der Helene Hanfstaengl. Sie selbst, ihr Mann Ernst und ihr Sohn Egon haben wiederholt – in Gesprächen mit Journalisten und Historikern – daraus zitiert. Doch erst jetzt, 85 Jahre nach der Niederschlagung der NS-Revolte, liegt der gesamte, lückenlose Text der Aufzeichnungen vor.2

Noch am Vormittag hatte Hitler den Marsch der zum »Kampfbund« vereinten paramilitärischen Verbände angeführt, der vom Münchner Bürgerbräukeller seinen Ausgang nahm. Vor der Feldherrenhalle kam es zum Schusswechsel zwischen der bayerischen Landespolizei, eilends zu Hilfe gerufenen Reichstruppen und den Putschisten. 13 Aufrührer, vier Polizisten und ein Unbeteiligter starben. Hitlers Kalkül war nicht aufgegangen. Trotz der schweren Krise hatte sich der deutsche Staat, wie Hitler später im Gefängnis bedauernd reflektieren sollte, als »zu gefestigt« erwiesen.

216 Personen wurden sofort verhaftet. Viele Nationalsozialisten wie Rudolf Heß, Hermann Göring und Helenes Mann, Ernst Hanfstaengl, flohen über die Grenze nach Österreich.

Hitler selbst, der Verletzungen am linken Arm davongetragen hatte, bestieg, nach notdürftiger medizinischer Versorgung, samt Arzt und Sanitäter eines der offenen Autos, die dem Marsch gefolgt waren. Hastig verließ er den Ort seiner Niederlage, tauchte unter und blieb zwei Tage lang verschwunden.

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