Die freie Gesellschaft (Abhandlung über die Prinzipien und Taktik der kommunistischen Anarchisten) - Johann Most - E-Book
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Die freie Gesellschaft (Abhandlung über die Prinzipien und Taktik der kommunistischen Anarchisten) E-Book

Johann Most

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Beschreibung

In 'Die freie Gesellschaft' präsentiert Johann Most eine umfassende Abhandlung über die Prinzipien und Taktik der kommunistischen Anarchisten. Das Buch erläutert detailliert die Ideen einer Gesellschaft ohne staatliche Autorität, in der die Mittel der Produktion kollektiv gehalten werden. Mosts Schreibstil ist prägnant und provokativ, und sein Werk spiegelt den politischen und sozialen Kontext des 19. Jahrhunderts wider. Die detaillierten Analysen von Klassenkampf, Kapitalismus und revolutionärer Veränderung machen das Buch zu einem wichtigen Beitrag zur anarchistischen Literaturgeschichte. Johann Most war ein prominenter deutsch-amerikanischer Anarchist und revolutionärer Sozialist, der eine führende Rolle in der sozialistischen Bewegung des späten 19. Jahrhunderts spielte. Seine Erfahrungen als politischer Aktivist und Verfasser von Schriften prägten sein Engagement für die kommunistischen Anarchisten und inspirierten ihn, 'Die freie Gesellschaft' zu verfassen. Mosts radikale Positionen und sein Einfluss auf die anarchistische Bewegung machen ihn zu einer bedeutenden Figur in der Geschichte des Anarchismus. 'Die freie Gesellschaft' ist ein unverzichtbares Lesestück für alle, die sich für anarchistische Ideen, politische Philosophie und revolutionäre Veränderung interessieren. Die klare Argumentation und die starken Überzeugungen, die in dem Buch präsentiert werden, machen es zu einer herausfordernden, aber lohnenden Lektüre für alle, die sich für gesellschaftliche Veränderung engagieren wollen.

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Johann Most

Die freie Gesellschaft

(Abhandlung über die Prinzipien und Taktik der kommunistischen Anarchisten)
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Inhaltsverzeichnis

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Die freie Gesellschaft

Inhaltsverzeichnis

Das höchste Glück, welches der Mensch erreichen kann, ist ein Zustand, wo Jeder mit möglichst geringfügiger Anstrengung die denkbar vollkommenste Befriedigung aller seiner Bedürfnisse bewerkstelligt. Je mehr man sich diesem Verhältniss annähert, desto entschiedener wird man seine individuelle Freiheit gewahrt finden. Denn je kürzer jener Zeitabschnitt ist, innerhalb welchem der Mensch die Mittel zu seinen höchsten Lebenszwecken erzeugt, ein desto längerer Zeitabschnitt ist ihm zum Genuss belassen. Wenn es vielleicht nie möglich sein wird, die Theilnahme an der Produktion der Güter jeder Unannehmlichkeit zu entkleiden, so liegt es auf der Hand, dass umgekehrt, der unbeschränkte Güterverbrauch den individuellen Neigungen den weitesten Spielraum lässt und die Höhe des Genusses wesentlich mit dem persönlichen Willen und Bedürfniss in Einklang zu bringen erlaubt. Es wird also ein System zu finden sein, bei welchem die Menschen mehr und mehr die Erzeugung ihrer Verbrauchsgegenstände sich erleichtern. Dieses System ist die Waarenerzeugung durch organisirte Arbeitskräfte und mit gemeinsamen Arbeitsmitteln - mit anderen Worten: die kommunistische Produktionsweise.

In technischer Beziehung ist über die Wahrheit dieser Voraussetzung längst kein Zweifel mehr möglich; denn die gegenwärtige Entwickelung der Produktionsverhältnisse lehrt mit jedem Tage einleuchtender, dass im gleichen Grade, wie sich der Produktionsprozess organisatorisch vervollkommnet, mehr Waaren durch weniger Arbeitskräfte in gleicher Zeit verfertigt werden können. Und nur weil die Arbeitszeit beim Fortgang dieser Entwickelung keine stufenweise Verkürzung erfährt, und weil den arbeitenden Volksmassen unter dem Regimente des Privatkapitalismus durch parasitenartige Nichtarbeiter das Recht auf die Konsumtion bis zu dem Minimum der blossen Existenzmöglichkeit beschränkt wird, steigt mit der Leistungsfähigkeit der produktiven Menschen deren Mühseligkeit und Lebensunsicherheit. Die Völker hungern aus Ueberfluss an Nahrung, frieren aus allzu grossem Reichthum an Heizungsmaterialien, gehen verlumpt wegen einer zu riesigen Menge fertiger Kleider umher, und haben kein Obdach, weil es zu viele schöne Wohnungen giebt! – –

Dieses absurde Verhältniss beweist, dass der schwierige Punkt nicht mehr auf dem Gebiete der Produktion, sondern auf dem der Konsumtion liegt. Es ist keine Rede mehr davon, dass die Bedürfnissgegenstände der Menschen nicht in genügender Menge oder Geschwindigkeit verfertigt werden könnten. Es handelt sich blos darum, diese nahezu unerschöpfliche Leistungsfähigkeit auf produktivem Gebiete in Einklang zu bringen mit den menschlichen Bedürfnissen, indem alle jene Dinge hinweg geräumt werden, welche der Befriedigung derselben die denkbar engsten Schranken auferlegen.

Hier muss also der Hebel angesetzt werden! – Es ist nicht nöthig, in organisatorischer Beziehung auf dem Gebiete der Produktion einen Stillstand zu proklamiren oder gar auf frühere Formen der produktiven Organisationen zurückzugreifen; vielmehr darf und muss an den bestmöglichen Ausbau bereits vorhandener Organisationen der Industrien. Landwirthschaft, des Verkehrswesens u. s. w. gedacht werden. Je riesiger dieselben sich gestalten, desto leistungsfähiger sind sie nach unwiderlegbarer Erfahrung. Das ist eine mathematische Wahrheit, und es kann der zukünftigen Menschheit nicht einfallen wollen, sich der Vortheile, welche sich ganz von selbst daraus ergeben, zu entschlagen.

Um was es sich handelt, das ist einzig und allein die gleichmässige Nutzbarmachung der Ergebnisse, welche die Waarenproduktion durch die denkbar grossartigst organisirte Arbeit darbietet, für alle Menschen.

Das kann geschehen, wenn die Arbeitsbienen die Drohnen beseitigen!

Und ein neues, freies Arbeits- und Genuss-System kann sehr wohl etablirt werden, ohne dass sich die produktive Organisationskraft zu zersplittern und aufzulösen braucht, aber auch ohne dass über allen diesen tausendfältigen organischen Produktionsgebilden sich ein neues Herrschaftsgebäude (eine Archie) erhebt. Der Anarchismus (die Nichtherrschaft) ist nicht – wie böswillige Leute behaupten – ein Feind harmonischer, zweckmässiger Organisation, sondern ein Feind der tyrannisch (herrisch – herrschaftlich) gegliederten Verwaltung.