Die Gottespest - Johann Most - E-Book

Die Gottespest E-Book

Johann Most

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Beschreibung

In Johann Mosts Werk 'Die Gottespest' taucht der Leser in eine düstere Welt ein, in der der Autor die Auswirkungen von Religion und Aberglauben auf die Gesellschaft untersucht. Mit einem provokativen Schreibstil deckt Most die Missstände auf, die durch fanatische Glaubensrichtungen entstehen, und fordert den Leser heraus, über die Rolle der Religion in der modernen Welt nachzudenken. Das Buch ist ein Manifest gegen die Unterdrückung und die falsche Hoffnung, die durch religiöse Institutionen verbreitet werden. Mosts literarischer Stil ist scharf und kritisch, voller Leidenschaft und Kontroversen, was das Werk zu einem wichtigen Beitrag zur atheistischen Literatur macht. Johann Most, selbst ein radikaler Aktivist und Anarchist, war bekannt für seine kontroversen Ansichten und politischen Aktionen gegen die Obrigkeit und das Establishment. Sein persönlicher Hintergrund als Sozialist und atheistischer Denker prägt 'Die Gottespest' und verleiht dem Buch eine authentische und kraftvolle Stimme. Empfohlen für Leser, die sich für soziale und politische Kritik, Atheismus und den Kampf gegen Unterdrückung interessieren, bietet dieses Buch einen tiefgreifenden Einblick in die Weltanschauung eines radikalen Denkers des 19. Jahrhunderts.

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Seitenzahl: 25

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Johann Most

Die Gottespest

Antireligiöse Schrift
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Inhaltsverzeichnis

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Die Gottespest

Inhaltsverzeichnis

Unter allen Geisteskrankheiten, welche »der Mensch in seinem dunklen Drange« sich systematisch in den Schädel impfte, ist die Gottespest die allerscheuslichste.

Wie Alles eine Geschichte hat, so ist auch diese Seuche nicht ohne Historie; nur schade, dass es mit der Entwickelung von Unsinn zum Verstand, wie sie im Allgemeinen aus dem Historismus oft gefolgert wird, bei dieser Art Geschichte ganz gewaltig hapert. Der alte Zeus und sein Doppelgänger, der Jupiter – das waren noch ganz anständige, fidele, wir möchten sagen gewissermassen aufgeklärte Kerle, verglichen mit den jüngsten Drillingssprossen am Stammbaume der Götterei, welche sich, bei Licht besehen, an Brutalität und Grausamkeit getrost mit Fitzliputzli messen können.

Wir wollen übrigens mit den pensionierten oder abgesetzten Göttern überhaupt nicht rechten, denn die richten keinen Schaden mehr an. Die noch amtierenden Wolkenverschieber und Höllen-Terroristen des Himmels aber wollen wir dafür desto respectloser kritisieren, blamiren und abführen.

Die Christen haben einen dreifältigen Gott; ihre Vorfahren, die Juden, begnügten sich mit einem einfältigen. Sonst sind beide Gattungen eine recht heitere Gesellschaft. »Altes und neues Testament« bilden für sie die Quellen aller Weisheit; daher muss man diese »heiligen Schriften« wohl oder übel lesen wenn man sie durchschauen und verlachen lernen will.

Greifen wir nur die »Geschichte« dieser Gottheiten heraus, so genügt das eigentlich schon zur Charakteristik des Ganzen vollkommen. In kurzem Abriss ist die Sache nämlich die:

»Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde.« Er befand sich mithin zunächst im allgemeinen Nichts, wo es allerdings nüchtern genug ausgesehen haben mag, um sich als Gott darin zu langweilen. Und da es für einen Gott eine Kleinigkeit ist, aus Nichts Welten hervor zu zaubern, wie ungefähr ein Taschenspieler Hühnereier oder Silberthaler aus dem Aermeln schüttelt, so »schuf« er »Himmel und Erde.« SPÄTER drechselte er »Sonne, Mond und Sterne« zurecht. Gewisse Ketzer, so man Astronomen nennt, haben zwar längst festgestellt, dass die Erde weder Mittelpunkt des Universums ist, noch je gewesen sein kann, noch überhaupt zu existiren vermochte, bevor die Sonne, um welche sie sich dreht, da war. Diese Leute haben nachgewiesen, dass es ein reiner Blödsinn ist, von »Sonne Mond und Sternen« und daneben von der Erde zu reden, als ob dieselbe, verglichen mit Ersteren, etwas ganz Spezielles und Uebergewichtiges wäre. Sie haben es längst jedem Schulbuben eingepaukt, dass die Sonne auch nur ein Stern, die Erde aber ein Trabant der Sonne, der Mond sozusagen ein Untertrabant der Erde ist, nicht minder, dass die Erde, verglichen mit dem Weltganzen, weit entfernt, eine hervorragende Rolle zu spielen, umgekehrt kaum wie ein Sonnenstäubchen sich ausnimmt.