Die Geburtstagsbande. Die beste Party der Welt - Claudia Schaumann - E-Book

Die Geburtstagsbande. Die beste Party der Welt E-Book

Claudia Schaumann

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Beschreibung

Mit der Geburtstagsbande die beste Party der Welt feiern Lu, Rio und Pelle haben es geschafft: Sie dürfen ganz offiziell Geburtstagspartys organisieren – und ihr erste Auftrag steht auch schon fest: Amelies Geburtstag. Erst wünscht Amelie sich eine Unterwasserparty. Dann eine Popstarparty. Oder vielleicht doch ganz was anderes? Zum Glück findet die Geburtstagsbande heraus, was hinter Amelies ständig wechselnden Wünschen und Ideen steckt, und am Ende feiern sie zusammen die schönste Geburtstagsparty des Sommers. Der zweite Band der Geburtstagsbande feiert die Freundschaft und den Mut, zu sich selbst zu stehen!   Serie bei Antolin gelistet Band 3 erscheint im Frühjahr 24

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Seitenzahl: 136

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Claudia Schaumann

Die Geburtstagsbande

Die beste Party der Welt

Mit Illustrationen von Simona Ceccarelli

 

 

Über dieses Buch

 

 

Mit der Geburtstagsbande die beste Party der Welt feiern

Lu, Rio und Pelle haben es geschafft: Sie dürfen ganz offiziell Geburtstagspartys organisieren – und ihr erste Auftrag steht auch schon fest: Amelies Geburtstag. Erst wünscht Amelie sich eine Unterwasserparty. Dann eine Popstarparty. Oder vielleicht doch ganz was anderes? Zum Glück findet die Geburtstagsbande heraus, was hinter Amelies ständig wechselnden Wünschen und Ideen steckt, und am Ende feiern sie zusammen die schönste Geburtstagsparty des Sommers.

Der zweite Band der Geburtstagsbande feiert die Freundschaft und den Mut, zu sich selbst zu stehen!

 

 

Weitere Informationen finden Sie auf www.fischerverlage.de

Biografie

 

 

Claudia Schaumann schreibt Geschichten, seit sie das ABC kann. Zusammen mit ihren fünf Männern (vier Söhne plus ein Ehemann) und der echten Chickaletta lebt sie in Hamburg, und zwar gleich hinterm Deich. Sie liebt Erdbeeren und Geburtstagspartys und die Erwachsenen kennen sie vielleicht von ihrem Familienblog »Was für mich«.

 

Simona Ceccarelli ist in Italien aufgewachsen, hat in San Francisco Illustration studiert. Sie lebt in der Schweiz mit einem Mann, zwei Kindern, drei Nationalitäten, vier Sprachen und einer Katze.

 

Weitere Informationen zum Kinder- und Jugendbuchprogramm der S. Fischer Verlage finden Sie unter www.fischerverlage.de

Inhalt

Kapitel 1 Die beste Party der Welt

Kapitel 2 Wer ist da?

Kapitel 3 Eine Nummer zu groß?

Kapitel 4 (K)eine beste Freundin

Kapitel 5 Opa-Spionage

Kapitel 6 Suppengeständnis

Kapitel 7 Beinahe Arielle

Kapitel 8 Ausgeschlossen?

Kapitel 9 Meerjungfrauenmist

Kapitel 10 Ein Griesgram und ein Geist

Kapitel 11 Eine Falle!

Kapitel 12 Bumm, bumm, tut

Kapitel 13 Matschiger Mist

Kapitel 14 Erdbeereistee

Kapitel 15 Schon wieder was kaputt!

Kapitel 16 Noch mehr Mistkerle

Kapitel 17 Ein Esel im Bandenbus

Kapitel 18 Überfall!

Kapitel 19 Amelies Geständnis

Kapitel 20 Die Überraschung

Kapitel 21 Ein glitzernder Erfolg

Kapitel 22 Hilfe, ein Einbrecher!

Kapitel 23 Mut zum Mitnehmen

Kapitel 24 Distel und das

Kapitel 25 Halbe Stunde Herzklopfen

Kapitel 26 Bärenbü und Superbeerenbähm

Opas Vokabelliste

Ideen für ein Lichterfest

Kapitel 1Die beste Party der Welt

Pelle

Die da. Die hatte es!

Pelle war sich so was von sicher. So blitzten Augen, so grinste ein Mund, so bewegten sich Hände nur, wenn man von etwas Besonderem erzählte. Und bei dem blonden Mädchen aus der 3b da drüben war alles klar: Sie sprach von ihrem Geburtstag. So aufgeregt, wie sie zappelte, war der sogar ganz, ganz bald. Und er, Pelle Maumann, wusste ganz genau, was er zu tun hatte.

Lässig sprang er von der Pausenhofmauer, steckte die Hände in die Hosentasche seiner extra schmalen Skinny-Jeans, kickte eine leere Saftpackung aus dem Weg und schlenderte auf die kleine Gruppe zu. Das blonde Mädchen lehnte an der roten Klinkerwand des alten Schulgebäudes und bewegte ihre Hände beim Erzählen auf und ab, als würde sie Konfetti schmeißen. Ihre Freundinnen standen im Halbkreis um sie herum und sahen ihr mit großen Augen zu.

Pelle räusperte sich. »Hallo Ladys«, rief er dann und pustete gegen seinen überlangen weißblonden Pony.

»Spinnst du …?«, pampte eins der Mädchen los, das mit dem Rücken zu ihm gestanden hatte. Als sie Pelle erkannte, stockte sie allerdings. Ihr Gesicht verfärbte sich hellrosa, und sie lächelte. »Ach, du bist das!«

Pelle grinste zufrieden. Er war immer wieder überrascht, was für eine Wirkung er auf Mädchen hatte. Aber es gefiel ihm. Zu Hause hatte er schließlich bloß drei Brüder, und die brüllten meist »raus!«, sobald er in ihr Zimmer spazierte. Diese Mädchen hier dagegen schauten ihn freundlich an, als hätte er soeben Nutellabonbons erfunden. Bloß eine von ihnen, die mit den langen, braunen Haaren, guckte skeptisch und zog ihre Augenbrauen beinahe bis zum dunklen Haaransatz hoch. Irgendwie kam sie Pelle bekannt vor.

»Hi, ich bin Pelle!«, rief Pelle.

»Das weiß ich doch!«, antwortete das blonde Mädchen grinsend.

Pelle verschränkte die Arme locker vor der Brust. Genauso, wie er es letztens bei seinem Lieblingsfußballer gesehen hatte.

»Und wie heißt du?«

»Amelie«, antwortete das Mädchen, richtete sich noch etwas weiter auf und begann, das Ende ihres Pferdeschwanzes um ihren Finger zu drehen.

»Amelie«, wiederholte Pelle, »du hast bald Geburtstag, stimmt’s?« Er machte eine feierliche Pause und schaute in die Runde.

Amelie warf mit Schwung ihren Zopf nach hinten und sah ihn mit großen Augen an. Sie sah genauso überrascht aus wie ihre Freundinnen. Nur das dunkelhaarige Mädchen hatte noch immer drei Runzelfalten auf der Stirn.

»Woher weißt du das?«, fragte Amelie überrascht.

Pelle strich sich mit einer Hand die Haare aus seinem Gesicht und grinste. Dann tippte er mit der Zeigefingerspitze auf seine Nase. »Hat mir meine Geburtstagsspürnase gesteckt!«, sagte er. »Und ich weiß auch, dass du dir eine absolut großartige und unvergessliche Party wünschst, stimmt’s?«

Amelie nickte kräftig. Ihre Augen blitzten.

»Dachte ich’s mir doch!«, rief Pelle zufrieden. »Daher solltest du die Planung deiner Party in professionelle Hände geben. Meine beiden besten Freunde und ich haben vor kurzem die Geburtstagsbande gegründet, einen Partyservice für Geburtstage. Und ich schwöre dir, wir werden dir die allercoolste Party organisieren.« Stolz pustete Pelle gegen seinen Pony.

»Ihr habt einen Partyservice gegründet?«, fragte das Mädchen mit den Runzelfalten. Jetzt kräuselte sie auch noch skeptisch ihre Nase. »Aber ihr seid doch Kinder.«

»Ja, genau deswegen!«, sagte Pelle nickend. »Wer bitte könnte Kindergeburtstage besser planen als Kinder? Wir kümmern uns um alles. Bezahlen müssen eure Eltern nur unsere Auslagen für Essen, Getränke und Deko. Wir haben schon drei Partys geschmissen, und es war jedes Mal super!«

»Ach wirklich!«, rief die Dunkelhaarige spöttisch. Sie trat mit verschränkten Armen einen Schritt vor. »Geschmissen trifft es. Du hast doch mit deinen Freunden auf Johannas Geburtstagsparty das halbe Haus kaputt gemacht!«

Pelle biss sich auf die Lippe. Ach herrje, daher kannte er sie. Dann winkte er lässig ab. »Anfangsschwierigkeiten …«, sagte er leise, musste aber grinsen, als er an Johannas Schickimickiparty dachte.

Mit Johannas Geburtstag hatte vor ein paar Wochen alles angefangen. Seine beste Freundin Lu war so traurig gewesen, dass ihre Geburtstagsparty schon wieder vorbei war. Sie hatte überhaupt keine Lust gehabt, ein ganzes Jahr zu warten, bis sie wieder feiern konnte, und hatte daher beschlossen, ab sofort einfach zu jeder Geburtstagsparty zu gehen. Am liebsten wollten sie 365 Tage im Jahr Geburtstag feiern! Okay, vielleicht 364. An Heiligabend feierten sie schließlich schon Weihnachten.

Bei Johannas Party, ihrer allerersten, war leider so ziemlich alles schiefgegangen, was schiefgehen konnte. Sogar die Glasscheibe in der Terrassentür war in tausend Teile zersprungen. Himmel, war das peinlich gewesen!

Aber Lu, ihr gemeinsamer Freund Rio und er hatten es wiedergutgemacht und Johanna als Entschuldigung eine spitzenmäßige Hexenparty organisiert. Genauso eine, wie sie sich gewünscht hatte. Überhaupt hatten sie mit der Partystürmerei nicht nur sich, sondern auch die jeweiligen Geburtstagskinder sehr glücklich gemacht. Ausgerechnet Lus grummeliger Opa hatte dann die Idee gehabt, dass sie lieber Geburtstagspartys organisieren sollten, statt sie zu crashen.

»Ihr wollt mir echt dabei helfen, eine coole Party zu schmeißen?«, fragte Amelie mit leuchtenden Augen.

»Ach was!«, winkte Pelle ab.

»A-aber …«, begann Amelie verdutzt und schaute ihn unsicher an.

Pelle ließ sie nicht ausreden. »Nicht nur irgendeine coole Party«, flüsterte er geheimnisvoll. »Die coolste Party der Welt. Ach was, des Universums.«

Amelie grinste und fing dann laut an zu lachen. »Okay!«, meinte sie und hielt Pelle ihre flache Hand hin. »Dann legt mal los. Ich schätze, meine Eltern werden sich freuen. Die haben nämlich weder Lust noch Zeit für große Vorbereitungen. Am Donnerstag soll die Party steigen!«

»Perfekt!«, rief Pelle und schlug ein. Das hier lief noch besser, als er gehofft hatte.

»Ich weiß auch schon ganz genau, was für eine Party ich will!«, rief Amelie.

»Das klingt spitze!«, meinte Pelle und nickte grinsend.

Der Gedanke daran, Lu und Rio von ihrem ersten richtigen Auftrag zu erzählen, prickelte in seinem Bauch wie Brausepulver. Es würde so was von aufregend werden, da war sich Pelle von seinen Turnschuhen bis zu den Spitzen seines hellblonden Ponys sicher.

Kapitel 2Wer ist da?

Lu

So ein Mist!

Lu kniete auf dem Boden des alten Busses, warf mit Schwung ihre langen Locken nach hinten und fluchte leise vor sich hin. Mit dem Zeigefinger strich sie über die Reste der rosa-weiß gestreiften Tapete, die in Fetzen von den Wänden herabhing. Ganz vorsichtig, als wäre es eine Wunde. Ein richtiger Anschlag war das! Eine echte Tapetentragödie. Irgendjemand hatte einfach so ihren nagelneu renovierten Bandenbus kaputt gemacht. Das durfte doch nicht wahr sein, dachte Lu empört.

Draußen nickten ihr Opas meterlange Stockrosen mit ihren pinken Köpfen zustimmend zu. Die untersten Blüten schrumpelten bereits hellbraun vor sich hin. Ganz bald würde die Erdbeersaison endgültig vorbei sein. Noch aber wehte der warme Spätsommerwind den süßen Duft der letzten, überreifen Früchte in den Bus herein. Das beruhigte Lu zumindest ein bisschen. Aber trotzdem, was sollte das?

Lu hatte sich so über die Tapetenreste gefreut, die Oma ihnen geschenkt hatte, damit sie es sich mit ihren besten Freunden Rio und Pelle in dem »ollen Ding« ein bisschen gemütlich machen konnten.

Das »olle Ding« war der rostige, erdbeerrote Bus, mit dem Opa früher über die Dörfer gefahren war und seine Ernte verkauft hatte. Nachdem sie ihn aus seinem Spinnwebenschlaf geweckt hatten, war er jetzt der Treffpunkt der Geburtstagsbande. Zwei ganze Tage lang hatten Pelle, Rio, Opa und sie dafür gesorgt, dass aus dem alten Fahrzeug eine gemütliche Bandenzentrale wurde. Wie die Wahnsinnigen hatten sie gehämmert, gekleistert und geklebt.

Und heute war die wunderschöne Tapete kaputt. Wer bitte machte so was? Ihr fielen die Erdklumpen ein, die sie vor ein paar Tagen auf dem Wagenboden entdeckt hatte. War der Täter schon einmal da gewesen?

Lu ließ sich rücklings auf das alte, mit einer bunten Häkeldecke bedeckte Sofa in der hinteren Wagenecke plumpsen. Seufzend legte sie beide Füße auf den kleinen Couchtisch. Im Bandenbus war das zum Glück erlaubt.

»Ob ein Kunde aus dem Hofladen die Tapete kaputt gemacht hat?«, überlegte sie laut.

Der Laden befand sich zwar auf der anderen Hofseite, aber außer Omas Kunden kam wirklich niemand auf den Hof, denn er lag ein gutes Stück außerhalb des kleinen Dorfes Bullenwerder. Bis nach Hamburg rein dauerte es sogar eine halbe Ewigkeit. Aber warum um alles in der Welt sollte überhaupt jemand mit Absicht ihren Bandenbus kaputt machen? Es war schließlich zum Jauchzen gemütlich hier.

Außer dem weichen Sofa und dem Tisch gab es eine kleine Spüle und sogar einen klitzekleinen Kühlschrank. An der getäfelten Wand darüber hing ein Brett, auf dem eine geblümte Teekanne und mehrere bunte Tassen standen. Über dem Sofa klebte ein Foto von Lu, eins von Rio und seiner Hündin Frida, eins von Pelle und seiner Henne Chickaletta, eins von Oma und Opa und eins von jeder Party, die sie bisher gefeiert hatten: Johannas Hexenparty, Pauls Fußballparty und Elenas Malparty. Statt einer großen Lampe schlängelten sich zwei Lichterketten quer durch den Raum, und über der Sofaecke hatten sie mit Brettern eine zweite Ebene eingebaut. Dort oben war Platz für zwei Matratzen und damit für die ganze Geburtstagsbande, auch wenn sie beim Aufwachen aufpassen mussten, dass sie sich nicht die Köpfe stießen.

Zum Schluss hatte Opa ihnen sogar noch grummelnd seinen alten Campingkocher überlassen. Es war wirklich irre gemütlich, als sie in die Häkeldecke gekuschelt mit Blick aufs Pflanzenmeer ihren ersten Tee im Bus geschlürft hatten. Dazu hatte Sommerregen auf das Dach gepladdert – superbeerig!

Im Gegensatz zu den meisten anderen Menschen auf der Welt liebte Lu Regen, weil ihr Opa sie an Regentagen in Ruhe ließ. Die waren nämlich »unkrautfrei«.

Es rumste laut.

Lu schreckte auf. Vor lauter Tagträumerei hätte sie fast den Tapetentäter vergessen. Kam er etwa in diesem Moment zurück? Würde sie ihn gleich auf frischer Tat ertappen? Ihr wurde plötzlich übel.

Vor der Tür raschelte etwas.

Lu machte sich in ihrer Sofaecke ganz klein und hielt die Luft an. Wo waren ihre Freunde, wenn sie sie brauchte? Im Augenwinkel sah Lu etwas vor dem Fenster. Sie wagte kaum hinzusehen. Aber da war etwas. Etwas Dunkles. Etwas, das sich bewegte.

Lus Herz klopfte laut: Dadamm, dadamm, dadamm.

Vielleicht schlich der Verbrecher tatsächlich genau in diesem Moment um den Bus herum. Lu ließ das Fenster nicht aus den Augen. Wenn sie sich nicht täuschte, bewegte sich da ein Hauch von Haar am unteren Rand. Obwohl ihr Herz bis zum Hals klopfte, glitt Lu vom Sofa, robbte auf dem Boden bis zur Wand und drückte sich dann so leise wie möglich daran entlang in Richtung Spüle. Dort schnappte sie sich blitzschnell die kleine Bratpfanne, die an einem Haken über dem Gaskocher baumelte, grabschte eins der bunten Sofakissen und hielt es wie einen Schild vor sich.

Der Wagen wackelte.

Dann rumpelte es an der Tür. Lu drückte sich so flach wie möglich an die Buswand und hob die Bratpfanne.

Rumms, machte es, und die Tür flog auf.

Im nächsten Moment fingen Pelle und Rio laut an zu lachen.

»Was machst du denn da?«, japste Pelle. »Mit der Pfanne und dem Kissen siehst du aus wie eine Ritterin mit Sockenschuss.«

»Boak!«, stimmte Chickaletta zu, die auf seinem Arm saß.

Rios Golden-Retriever-Hündin Frida stürmte an Lu vorbei in den Bus und schnüffelte aufgeregt herum.

Lu stöhnte und nahm die Bratpfanne runter. Sie lehnte sich zur Tür hinaus und sah sich um, aber da war nichts. Nichts außer Erdbeerpflanzen. Mit Schwung warf Lu das Kissen zurück aufs Sofa. »Ich schwöre euch«, rief sie, »hier war gerade jemand. Und ich könnte wetten, dass genau dieser Jemand unsere Tapete kaputt gemacht hat.«

»DIE Tapete?«, fragte Pelle atemlos.

»D-doch nicht die Tapete, d-die uns zwei Arbeitstage, endlose Opa-Flucherei und Pelle mehrere Kleisterknoten im Goldhaar gekostet hat?«, stöhnte Rio.

Lu nickte. »Genau die.«

Pelle begutachtete die herunterhängenden Tapetenfetzen. »So was Gemeines. Wer macht denn so etwas? Man könnte meinen, hier hätte jemand etwas gegen rosarote Streifen.«

Lu sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen fragend an.

»Spinnst du?«, entgegnete Pelle entrüstet und zeigte auf sein pinkes Shirt mit dem Surfbrett. »Ich liebe Rosa!«

Lu hängte die Bratpfanne zurück an die Wand. »Jedenfalls ist das hier so richtig gemein!«

»Aber kein Grund zum Jammern!«, rief Pelle. Er setzte Chickaletta sanft auf den Boden. »Die Fetzen klebe ich eigenhändig mit Klebestift wieder an. Versprochen. Jetzt aber stoßen wir mit einer Tasse Erdbeertee auf unseren ersten richtigen Auftrag an.«

Lu stieß einen kleinen Freudenschrei aus. »Echt wahr? Jemand hat uns gebucht? So richtig von sich aus?«

Pelle nickte und füllte Wasser in ihren gepunkteten Wasserkessel. »Joa, so fast«, meinte er nickend und räusperte sich wichtig. »Werte Kollegen, Amelie aus der 3b möchte, dass wir ihr die beste Party der Welt organisieren.«

»Verdammt, das klingt schwer«, flüsterte Rio.

»Das klingt verdammt großartig!«, rief Lu.

Ein paar Minuten später fiepte der Wasserkessel feierlich, die Tassen klirrten aufgeregt aneinander, und ein bisschen Erdbeertee schwappte übermütig auf den Boden. Einen kurzen Moment lang hatte Lu noch einmal das Gefühl, dass da draußen jemand war und sie beobachtete. Aber wer bitte sollte da sein?

Kapitel 3Eine Nummer zu groß?

Rio

Ausgerechnet im Mädchenklo!, seufzte Rio am nächsten Tag in der Pause und zog sich die Kapuze seines Pullovers so tief wie möglich ins Gesicht. Hoffentlich beobachtete ihn niemand.

Weil Lu auf dem Schulhof und im gesamten Schulgebäude kein einziges ruhiges Plätzchen ruhig genug war, hatte sie Amelie für das erste Planungsgespräch in die Toilette bestellt. Und weil sie zwei Jungs und zwei Mädchen waren, hatten sie eine Münze geworfen. Zahl hatte gewonnen – und damit das Mädchenklo.

»Lieber Gestank in der Nase als neugierige Nasen!«, verkündete Lu. Die weltbesten Partypläne waren schließlich noch streng geheim.

»Kopf hoch, Nase zu!«, rief Lu vor ihm und hielt die Tür auf. »Wenn ihr Jungs einfach ganz lässig hereinspaziert, wird niemand was sagen.«

Amelie thronte bereits mit baumelnden Beinen auf einem Klo, als sie hereinkamen. Zum Glück mit geschlossenem Deckel, wie Rio erleichtert feststellte. Ihre blonden Haare hatte sie heute zu zwei Zöpfen geflochten.

»So cool, dass wir deine Fete organisieren dürfen!«, sagte Lu feierlich, als sie sich im Schneidersitz neben Pelle auf den gelben Fliesenboden setzte.