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"Wir haben große Fortschritte gemacht, aber wir bleiben verletzbar. Und unser Wille, den Herausforderungen für die Weltgesundheit gemeinsam zu begegnen, ist noch nicht stark genug. Trotz unseres Wissens, trotz neuer Technologien werden wir ohne konzentrierte weltweite Anstrengungen nur begrenzt Erfolg haben. Das zeigt sich jetzt deutlich. "Mit der Entschlüsselung des menschlichen Genoms brach zu Beginn dieses Jahrtausends ein neues Zeitalter in der Biomedizin an. Die Nanotechnologie und die Robotik haben innovative Instrumente und leistungsfähige Diagnosetechniken hervorgebracht. Dank großer Therapiefortschritte können wir heute HIV in Schach halten und Krebs gezielter behandeln. Trotzdem stehen wir weiter vor gewaltigen Aufgaben – nicht nur beim Krebs, sondern auch bei neurodegenerativen und anderen Erkrankungen. Gleichzeitig beeinträchtigen der internationale Reiseverkehr, die Mobilität und der globalisierte Handel unsere Lebensbedingungen und begünstigen die weltweite Ausbreitung von Infektionskrankheiten und neue Pandemien wie Covid-19. Der kroatische Arzt und Wissenschaftler Ivan Đikić analysiert aktuelle Schwerpunkte der medizinischen Forschung, neue Bedrohungen wie Pandemien und welche Rolle die Gesundheitssysteme dabei spielen. Dies ist der zwölfte Essay aus der Reihe Big Ideas der Europäischen Investitionsbank.
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Seitenzahl: 27
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INHALT
Big Ideas
Die genom-e-volution
Lebensstil und Klimawandel gefährden unsere Gesundheit
Neue Bedrohungen
Maschinelles Lernen für neue Therapien
Langfristige Investitionen in Grundlagenforschung – das Beispiel HIV
Jede Krankheit ist anders
Mit Algorithmen gegen Krebs?
Personalisierte Krebstherapien
Die Weltbevölkerung wird älter
Ausblick
Innovative Therapien und gesellschaftliche Herausforderungen
Open Access: freier Zugang zu Forschungswissen
Gemeinsam Verantwortung für die Zukunft übernehmen
Fußnoten
Biografie
Die Europäische Investitionsbank
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist der größte multilaterale Kreditgeber der Welt. Sie ist die einzige Bank, die den EU-Ländern gehört und deren Interessen vertritt. Die EIB fördert mit ihren Finanzierungen das Wirtschaftswachstum in Europa. Seit sechzig Jahren unterstützt sie Start-ups wie Skype und Großprojekte wie die Öresundbrücke, die Schweden und Dänemark verbindet. Zur in Luxemburg ansässigen EIB-Gruppe gehört auch der Europäische Investitionsfonds (EIF). Der EIF bietet Finanzierungen für kleine und mittlere Unternehmen an.
„Wir haben große Fortschritte gemacht, aber wir bleiben verletzbar. Und unser Wille, den Herausforderungen für die Weltgesundheit gemeinsam zu begegnen, ist noch nicht stark genug. Trotz unseres Wissens, trotz neuer Technologien werden wir ohne konzentrierte weltweite Anstrengungen nur begrenzt Erfolg haben. Das zeigt sich jetzt deutlich.“
Mit der Entschlüsselung des menschlichen Genoms brach zu Beginn dieses Jahrtausends ein neues Zeitalter in der Biomedizin an. Die Nanotechnologie und die Robotik haben innovative Instrumente und leistungsfähige Diagnosetechniken hervorgebracht. Dank großer Therapiefortschritte können wir heute HIV in Schach halten und Krebs gezielter behandeln. Trotzdem stehen wir weiter vor gewaltigen Aufgaben – nicht nur beim Krebs, sondern auch bei neurodegenerativen und anderen Erkrankungen.
Gleichzeitig beeinträchtigen der internationale Reiseverkehr, die Mobilität und der globalisierte Handel unsere Lebensbedingungen und begünstigen die weltweite Ausbreitung von Infektionskrankheiten und neue Pandemien wie Covid-19.
Der kroatische Arzt und Wissenschaftler Ivan Đikić analysiert aktuelle Schwerpunkte der medizinischen Forschung, neue Bedrohungen wie Pandemien und welche Rolle die Gesundheitssysteme dabei spielen.
Dies ist der zwölfte Essay aus der Reihe Big Ideas der Europäischen Investitionsbank.
Auf Einladung der EIB schreiben internationale Vordenkerinnen und Vordenker über die drängendsten Themen unserer Zeit. Ihre Essays zeigen uns: Wir müssen umdenken, wenn wir die Umwelt schützen, die Chancengleichheit fördern und das Leben der Menschen weltweit verbessern wollen.
Mit der Entschlüsselung des menschlichen Genoms brach zu Beginn dieses Jahrtausends ein neues Zeitalter in der Biomedizin an. Heute ist die Genomsequenzierung so schnell und kostengünstig möglich, dass sie routinemäßig beim einzelnen Patienten angewendet werden kann. So lassen sich genetische Varianten ermitteln, die eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Krankheiten spielen, aber auch der Grund sind für die unterschiedliche Ansprache auf Therapien. Darüber hinaus haben die Nanotechnologie und die Robotik innovative therapeutische Instrumente und leistungsfähige Diagnoseverfahren hervorgebracht – etwa die Analyse der Gesamtheit der menschlichen Proteine (Proteomik) oder die digitale Verarbeitung hochauflösender Gewebebilder. Das erleichtert die Diagnose erheblich, weil erste Anzeichen einer Erkrankung zuverlässig erkannt werden. Diese Technologien betrachten verschiedene krankhafte Veränderungen im Zeitverlauf und liefern ein vollständigeres Bild des individuellen Zustands eines Patienten. Dank technischer Fortschritte und der Genomevolution in der Medizin können wir heute eine Diagnostik anbieten, die besser auf den einzelnen Patienten zugeschnitten ist – und wir haben wirksamere Therapien mit geringeren Nebenwirkungen. Solche Ansätze der „Präzisionsmedizin“ bringen Fortschritte im Gesundheitswesen und verlängern insgesamt das Leben der Bevölkerung.
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