Die Geräusche beim Abstellen von Dingen - Nikolas Huperz - E-Book

Die Geräusche beim Abstellen von Dingen E-Book

Nikolas Huperz

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Beschreibung

"Die Geräusche beim Abstellen von Dingen" umfasst die Gedichte von 2011-2016.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 42

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Inhalt

Ohne Titel

Land in Sicht

Stadtpark oder: Die Armee der Hasen

Lila-Abend-Licht

Die Chance

Ballade

Das Lyrische Du

Februar-Blues

Das Nähkästchen des Brontosaurus

Die Geräusche beim Abstellen von Dingen

Puppenkopf

Bushaltestellen-Blues

Die vom Aussterben bedrohten Worte

Der Nachbar

Der Ausbruch

Kurznachricht

Hirngleichgewicht

Zehn Minuten

Nachtverliebt

Rendezvous

Chanson de l’amour

Tiefschwarz

Introversion

Öm

Die schwarzen Helikopter

Warten auf den Bus

Betreten eines Raumes

Improvisation

Silvestertag (ein Standbild)

Neujahrsnachmittag

Badetag

Sommerabend

Wenn wir uns erinnern

Ein blauer Himmel

Frösche an Land

Der erste Tag im Frühling

Komische Welt

Night Train

Das Ertasten des Nebels

Käfigabdecktuch

Frühjahrsputz

Ode an die Affen

Der Einheitsmensch

Des Imperators Trompeter

Nachtschicht

Gewächshaus

Aphorismen

Das Licht scheint auf den Tisch

Truck-Store

Förderturm

Nachtigall und Killervogel

Tintenfass läuft aus!

Fauler Mann auf Couch

Rom

Gesellschaftsbild

Küss den Ring

Ich und mein Zukunfts-Ich!

Freitagabend

Verschärft

Du implodierst!

Leer

Weltfoto

Vor dem Fenster

Zeit zu gehen

Tagesgleichgewicht

Ohne Titel

Ich seh in deine Augen,

wie sie jeden Ausdruck scheuen,

anti-expressionistisch,

wie ein Landschaftsbild,

gedankenlos,

uninspiriert

und haltlos,

verlaufen in der Welt,

nur einen Katzensprung entfernt

vom Wahnsinn,

den die Leere mit sich bringt,

als wenn alles ein Traum wäre,

abhängig vom eignen Gemüt,

abhängig von der Gefühls-Konjunktur,

von einer Vielzahl an Farben,

die Hirn und Herz annehmen können,

von einem Potenzial,

von einem Was-Möglich-Wäre,

frei von einem Sinn-Verlangen,

frei von jedem Antrieb,

jeder Motiv- und Inspir-ation.

Allein auf dem Planeten,

der sich dreht,

die Perspektive raus-gezoomt

ins All,

einsam stehst du da

und winkst.

Land in Sicht

Ich bin ein Gefangener

meines eigenen Stils:

hier-Name-einsetzen;

sehe passive Menschen,

die auf ihr Glück warten,

doch die Züge haben Verspätung,

lassen auf sich warten,

ein warmes Getränk

versus kalte Hände,

ein ungleicher Kampf

am frühen Abend.

Eine Fahrt von Ost nach West,

mittelschnelles Rauschen,

beschleunigt auf einige km/h,

die Gedanken potenziert.

Ein langsames Einfahren

in den Bahnhof und

Sonnenuntergang.

Einsames Nichts,

hallende Gedanken

in die Luft gerufen

wie ein Outlaw . . .

. . . in der Wüste

zwischen Blech-Kaffeebüchse

und

Pferd als Gefährt.

Unweigerlich der Gedanke

an einen Strohballen,

der von Seite zu Seite weht,

leere Straßen und die Schritte

verklingen.

Betonwüste, Hbf,

wie eine Rettungsboje,

wie ein Land in Sicht!

nach 15 min auf See.

Was auch immer einen

guten Kaffee ausmacht,

die Aussicht beim Trinken machts.

Ich bin meine eigene Perspektive,

zu Hause hinter den eigenen Augen,

eine Existenz im Beobachtungsmodus.

Rückfahrt

Häuserschlucht,

Tankstellennachtschalter,

leere Straßen und die Schritte

hallen, hallen, en, en, . . .

Stadtpark oder: Die Armee der Hasen

Umzingelt von einer Armee aus Hasen,

vergeht der Tag in Lethargie

und der Vögelchor in Stereo brilliert

mit einem neuen Stück,

dort im Stadtgarten,

wo die Tage länger sind

und ein Mensch nur stören kann.

So marode die Bank auch ist,

auf der man sitzt,

so unwahrscheinlich gedankenlos

ist man auch,

als wäre nichts verwerflich,

nichts Unrechtes geschieht

dort, wo die Hasen immer näher kommen,

sich zusammenrotten,

sich zum Angriff wappnen,

wie ein ganzes Bataillon,

das ohne General ist,

ohne Waffen und Politik.

Bereit zur Plüsch-Invasion,

formieren sie sich,

operieren unabhängig

und tarnen sich mit Niedlichkeit.

Lila-Abend-Licht

Schwarz gefärbter Himmel

teilt sich durch ein Violett,

das die Wolken spaltet,

als wenns Befugnis hätt.

Schlecht gemähter Rasen

wird vom Mondlicht nun bestrahlt,

so hat das Violett

ein Bild vor mir gemalt.

Weiß gefärbte Straßenleuchte

strahlt den Himmel an,

so, dass man das Phänomen

schon von Weitem sehen kann.

So vermischt sich alles,

bis das Bild sich komplettiert

und sich selbst zu guter Letzt

den Kontrast verschmiert.

So lauert der Moment

in den Falten des Gewohnten

und die Silben voller Sinn

sind so oft die Nicht-Betonten.

So vergeht auch dieser Abend

und so wird er zur Geschichte

als dieser eine Abend

mit dem Lila-Abend-Lichte.

Die Chance

Du greifst nach der Chance

in durch-die-Wüste-irrender

Verzweiflung, du hebst sie auf

und nimmst sie mit,

wie eine Flasche Vitamindrink

nach einer langen Nacht,

von der man weiß,

dass sie leer ist.

Faszinierend und atemberaubend,

mit dramatischer Musik dabei,

ist der Griff danach,

den man trotzdem tätigt.

Es ist der Automatismus,

der zu Gast ist bei dir

und eigentlich

verehrst du ihn.

Du suchst nach etwas,

das sich gesund anfühlt,

als wäre sonst nichts,

was getan werden müsste,

doch der Vitamindrink

ist leer und die Nacht vorbei,

so beginnt die Tragödie

an einem Sonntagnachmittag.

Ballade (an einem verregneten Frühlingssonntag)

Weil du, holde Maid,

mir einen Pfeil geschenkt hast,

wird mein Alltag zur Farce,

ist die Routine disqualifiziert,

ist mein Fortleben blockiert.

Weil du, blauer Engel,

nun der Maßstab bist,

an dem ich alle anderen messe,

ist mein Herz reserviert,

letztendlich dem Kitsch verpflichtet.

Weil du, Maß aller Dinge,

meine Gedanken kontrollierst,

aus der Ferne bestimmst,

meine Moralinstanz geworden bist,