Die Geschichten von Knuud und Ksavver anno 2069 - Jochen Nuding - E-Book

Die Geschichten von Knuud und Ksavver anno 2069 E-Book

Jochen Nuding

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Beschreibung

Das vorliegende Buch ist der erste Band der 'Geschichten von Knuud und Ksavver', die der Autor auf Grund seiner freien Web-Comic-Projekt-Idee 'Knuud und Ksavver' als Lesespaß parallel entwickelt hat. Nicht ganz uneigennützig, da sein Schreiben wie ihm scheint, immer einen zeitlichen Vorsprung vor dem Zeichnen an den Tag legt, hofft er so, seine Erlebnisse als auch fiktiven Ideen aus dem technisch-familiären Bereich, die sich häufig um die Künstliche Intelligenz 'Tapcy' drehen und im Jahr 2069 spielen, fantasievoll, ironisch, heiter bis nachdenklich, zügiger für die geneigte LeserIn entfalten zu können. Natürlich stets bedacht, den grafischen Teil dann auch 'nachzuliefern'. Sicher wird heutzutage kaum jemand keine Berührungspunkte im Umgang mit den uns umgebenden technischen Errungenschaften haben. Ein Nutzer wird wohl mehr als ein anderer dadurch sogar herausgefordert sein, das alles überhaupt für sich zu erobern. Manchmal, im Anblick der Vielzahl von technischen Bedrohungen, die wir hoffentlich nur vom Hören-Sagen kennen, bleibt uns auch nur noch, unseren Humor nicht zu verlieren, um so doch noch den Blick für die wirklich wichtigen Dinge im Leben (gibt es die denn noch?) wieder frei zu bekommen. Schmunzelnd-fröhliche Unterhaltung mit viel Vorfreude auf weitere Fortsetzungen wünscht der Autor allen LeserInnen! Ach ja, Ähnlichkeiten zu real (noch) lebenden Personen sind natürlich völlig unabsichtlich in sein Script geraten ...

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Seitenzahl: 113

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Jochen Nuding

Die Geschichten von Knuud und Ksavver

anno 2069

Band 1

Wird das Leben immer taffer?

Über den Autor

Der Autor Jochen Nuding erblickte im Jahr 1969 im Schwabenländle, genau in Heidenheim an der Brenz, das Licht der Welt.    

Nach erfolgreichem Abschluss des Gymnasiums mit der Mittleren Reife und seiner Ausbildung zum Büro-Informations-Elektroniker im elterlichen Betrieb, inklusive anschließender zweijähriger Gesellen-Daseins-Praxis im Kundenservice, absolvierte er seinen Zivildienst im Hausmeisterbereich einer Freizeitstätte der Aidlinger Schwestern. Direkt danach zog er mit seiner Frau Kerstin als schwäbischer Minderheiten-Wahlberliner in den Ostteil der Hauptstadt um während einer dreijährigen Halbtags-Bibelschule im Bereich Kreativität seinen Horizont zu erweitern. Während seiner 22-jährigen Anstellung in einer Evangelischen Freikirche konnten seine Talente im technisch-praktischen sowie musikalisch-kreativen Bereich weiter reifen. Zwei innerstädtische Umzüge brachten ihn bis an den nördlichen Rand der Metropole (Schwabenzug nach Pankow), wo er sich mit Beginn des Jahres 2018 mit der Gründung des ‚Kreativ Studio Nuding‘ als Freelancer selbstständig machte, um gesammelte und frische kreative Ideen zum Leben zu erwecken, die nicht zuletzt aus dem Familienalltag mit sechs Kindern stammen.

Weitere Informationen am Ende des eBooks!

Die Geschichten von Knuud und Ksavver

anno 2069

Band 1

Wird das Leben immer taffer?

Jochen Nuding

Der Lesespass zum Web-comic-Projekt      

mit unveröffentlichten Skizzen und Bleistiftzeichnungen        

mit Wort-Bedeutungen für junge LeserInnen im Anhang        

für alle, die lieber Texte lesen, statt Bilder zu gucken* *soll es ja auch geben ;-)

Dies ist die eBook-Version ohne Daumenkinos!

Hinweis

Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig und keinesfalls beabsichtigt, wiewohl der Autor seine Quellen in seinem Lebensumfeld hat und Parallelen nicht ausgeschlossen werden können.

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.     

Autor, Covergestaltung, Texte & Zeichnungen

Selfpublishing 2019 © Copyright by

Jochen Nuding, Hauptstraße 155 b, D-13158 Berlin-Rosenthal

[email protected]        

eBook-Scripterstellung mit Open-Source-Software

LibreOffice, Krita, Sigil auf openSuse Leap 42.3        

Druck

epubli - ein Service der neopubli GmbH, Berlin        

ISBN

978-3-748517-32-0   -   eBook (ohne Daumenkino)

Widmung

Dieses Buch ist allen Smarten Menschen dieser Erde gewidmet, die im Morgen- oder Abendlicht die technischen Errungenschaften in ihrem Leben genießen und anbeten. Verpasst nicht den Hochgenuss, der hinter den Wolken im Ursprung des Lichts voller Sehnsucht auf euch wartet!

Besondere Widmung

Allen smartesten Menschen um mich herum.

Danke

Euch allen!

Entwurfs-Skizze

Hauptcharakter & Logo

Hauptcharaktere

Knuud - kann das gut!   

Knuud lebt mit seiner Frau und seinen Kids in einem beschaulichen Einfamilienhäuschen am nördlichen Rand einer Metropole. Sein Job ist die 'Heisse Leine' der IT-Sicherheitsfirma 'MOSH'. Oft kann er die Fälle direkt von zu Hause aus lösen ...

Ksavver – braucht‘s immer taffer!

Er managt die Belange des größten Wasserversorgers der Metropole und wohnt mit Frau und Kind in einem noblen Bungalow am nördlichen Rand. Sein Herz schlägt für neue Technik und so hat er sich gerade gestern das neuste Smarthome einrichten lassen - mit allem drum und dran ...   

Wichtige Nebencharaktere

Tapcy - Künstliche Intelligenz [ KI - Beta-Version ]

Was Tapcy über sich selber sagt:

  • Du musst mich nicht auf den Arm nehmen

  • Ich bin schon selber groß und selbstständig

  • Ich bin immer persönlich für dich da

  • Ich kommuniziere für dich

  • Für dich tue ich alles - nach meinem perfekten Zeitplan!

  • Was deins ist ist auch meins!

  • Ich bringe die Datenbank regelmäßig auf Vordermann.

  • Ich überwache deinen Posteingang in meiner Box ...

  • Ich bringe dir gerne deinen Kaffee - wann immer du willst!

Kaatje – Knuuds Frau

Mutter, Hausfrau mit Nebentätigkeit am Vormittag, der Abwechslung wegen und als künftiges Standbein: Kunstworkshops an der Hochschule ist ihr Fachbereich. Das macht ihr sehr viel Freude, bringt Ausgleich zum Familienalltag, wiewohl sie sich den immer schon mit vielen Kids und am liebsten auf einem großen Gutshof gewünscht hatte, mit viel Platz für alle möglichen sinnigen oder unsinnigen Familien-Freunde-Aktionen. Das pure Leben eben ...

Vorwort

Liebe LeserIn, ich freue mich sehr, hiermit mein Debüt-Buch vorzustellen. ‚Die Geschichten von Knuud und Ksavver‘, mit dem Untertitel: ‚Wird das Leben immer taffer?‘ ist der erste Band dieser Reihe, dem baldmöglichst weitere folgen sollen.

Für alle jüngeren LeserInnen, zum Beispiel solche, die es noch gerne vorgelesen bekommen, bemühe ich mich, alle verwendeten ‚unbekannten‘ Wörter im Anhang einer Bedeutung zuzuführen. Bin doch überrascht, wie viele das am Ende geworden sind.  

Ein paar Gedanken vor dem Beginn der fiktiven Geschichten kann ich mir doch nicht verkneifen. Die Nachrichten sind ja auch immer wieder voll von News über Hacker und ihre Erfolge, Sammlungen von Leaks, Hintertürchen in Social-Media, Software und Malware, guter oder böser System-Hardware, Kapern von Routern, Botnetzen aus IoT-Produkten und vielem mehr. Jüngstes Beispiel (Dezember 2018/Januar 2019) ist die Schüler-Sammlung über zirka tausend private Eckdaten von relativ öffentlichen Personen, die als ‚Adventskalender-Download-Spaß-2018‘ veröffentlicht wurde. Der Täter wurde gefasst und ist geständig. Ob sich allerdings die Festplatte seines recycelten PCs wiederherstellen lässt, nach der 32-fachen Löschung, bleibt spannend. Parallel spottet die Auswahl der beliebtesten Passwörter in eigenen Hitlisten der vermeintlichen Verstandes-Höhe von Usern, die sich mit dem Neusten vom Neuen brüsten und selbstzufrieden live offline oder online in Position bringen. Ob es ihre Umgebung überhaupt interessiert oder nicht, ist ja noch eine andere Fragestellung oder Blickrichtung. Wichtig scheint meist vor allem nur noch zu sein: alles Angesagte möglichst umfassend, möglichst schnell, am besten sofort, voll vernetzt, möglichst chic, möglichst überall, möglichst unkompliziert und auf alle Fälle so einfach wie nur eben möglich haben zu können. Der Flat-Preis in Euro zum Beispiel, ist die eine Sache, aber der Flat-Preis der eigenen Daten aufgrund der ungelesene Hinweise im Kleingedruckten der AGB‘s der möglichst tollen Anbieter, die andere.  

Oft ohne oder wenn dann nur kurz geprüft, gibt man sich dann mit Haut und Haar den Dienstleistungsanbietern hin. Denn alles andere kostet viel zu viel Zeit. Eine Dienstleistung ohne Einverständnis ist in der Regel unerreichbar weit entfernt. „Will ich oder kann ich vielleicht darauf verzichten?“ – diese Frage stellt sich kaum mehr einer – oder? Also, was soll‘s. Wie gläsern und nackig man sich macht, scheint maximal zweitrangig. Gar imageschädigend könnte es werden, wenn man die Bedenken zulassen würde, und dann in einschlägigen Medien nicht zu finden wäre. Wie manipulierbar man wird, allein durch nicht gemachte oder tatsächlich vollzogene und persönlich angepasste Voreinstellungen in den Ach-So-Wichtigen-Leistungen wie zum Beispiel ‚persönlich zugeschnittene Werbung‘, Links, Infos oder Meinungen, scheint nicht wirklich von großem Interesse zu sein. Vielleicht wurde die Warnung in Form eines unguten Gefühles auch einfach schon zu oft runter gebügelt, als dass man diese noch laut genug wahrnehmen könnte.  

Zugang zu haben, es auch-zu-besitzen oder zeigen-zu-können, im-Mittelpunkt-zu-stehen, bedeutsam-zu-sein durch Aufmerksamkeit-zu-bekommen – und sicher gäbe es noch etliche Punkte mehr: Kommt es wirklich nur noch darauf an?  

Anno 2069 – könnte es ähnlich sein. Eine noch offene Frage ist ja auch, wer wertet die persönlichen Daten überhaupt aus und wenn dann wie genau und nutzt sie neben der nervigen Werbung gegebenenfalls gegen uns? Dazu gibt es ja auch landläufig oder besser sogar weltläufig viele Meinungen, Infos und Erfahrungen. Sicher kann hier jeder auch auf eigenes zurückgreifen.  

In diesem Sinne habe ich einfach damit begonnen, vor mich hin zu sinnen. Eine Geschichte zu spinnen, die teils aus selbst Erlebtem, gelesenen News, gehörten Infos und geguckten Tickern, nicht zuletzt Zeitungs- oder Fernseh-Nachrichten gewebt wird. Fantasievoll gemixt, mein ‚Ironiegewürz‘ dazu gemengt, und, wo nötig, mit sachdienlichen Hinweisen abgerundet, entsteht vor unsere Augen eine künftige Welt, die auch die deine sein könnte, liebe LeserIn. Viel Spaß und anregende Unterhaltung beim Lesen oder Vorlesen! Solltest du auch gerne Comics lesen, findest du die Geschichten von ‚Knuud und Ksavver‘ hier als Web-Comic-Projekt frei online zum Lesen:  

www.kreativ-studio-nuding.de/webcomic-kuk_mp.html  

Dieses eBook ist auch als Softcover-Ausgabe mit Daumenkinos lieferbar, eine Comic-Buch-Ausgabe ist darüber hinaus in Planung …  

Genug der Vorrede, nun aber los …

[ 1 ] Wie alles begann

Montag, früh am Morgen, Kaatje setzt die Kids auf dem Weg zu ihrer Hochschule auf der täglichen Auto-Tour an ihren Schulen und Ausbildungsstätten ab. Zur Zeit liegt alles noch in einer machbaren Abfolge bis zu ihrem Ziel, es macht also Sinn und für alle ist es irgendwie auch eine Erleichterung. Das Haus ist somit nach dem morgendlichen Richten und der Hektik des Schnell-Schnell-Machens jetzt ruhig und leer. Um bloß nicht zu spät zu kommen, geht es rund um das Frühstücken und Vesperbrote schmieren turbulent zu.          

Endlich ist es herrlich ruhig. Auf diesen Moment freut sich Knuud jeden Tag immer sehr. Wann immer es geht, macht er es sich mit seiner morgendlichen Tasse Kaffee auf der Terrasse gemütlich. Legt die Füße hoch auf die Bank gegenüber und entspannt auf seinem Stamm-Stuhl-Platz. Müde und verträumt sinnt er im zauberhaften Licht des Sonnenaufgangs vor sich hin. Könntest du ihn live beobachten, würde er irgendwie entrückt auf dich wirken. Wie in ‚Trance‘, wie weggetreten. Sicher kennst du ‚Schlafwandler‘ oder? So ähnlich, nur eben nicht so sehr wandelnd. Mit schlafwandlerischer Sicherheit nimmt er einen Schluck aus seiner dampfenden Tasse. Diese, gefüllt mit der kräftigen Kaffeesorte, wie immer tiefschwarz, null süß und sehr sehr heiß, wird von seinem Hand-Arm-Gespann wie automatisch geführt und gesteuert ohne dass er sich darauf konzentrieren oder hinschauen muss. Wäre es nicht schon Routine, tägliche Gewohnheit, hätte allein diese Hitze auf seinen Lippen und auf seiner Zunge durchaus das Zeug, ihn als aufgeschreckten Schlafwandler – was wohl in echt kaum möglich ist - vom Dach seines entrückten Zustands herunter auf den Boden der Tatsachen des realen Lebens und seines Arbeitsalltages zu stoßen, und so die Ruhe und Entspannung jäh abzubrechen - aber eben nur fast.         

Das Morgenlicht genießend nimmt er gerade den x-ten Schluck aus seiner Tasse, als ein hässlicher Ton ihm dermaßen in die Gliedmaßen fährt, dass er die Tasse verschüttet und die Hitze nun auch seine Hose durchkriecht und ihm den Oberschenkel verbrennt. Wie er diesen Ton hasst! Sein Chef hatte damals nur sehr zögernd seinem Heimarbeits-Antrag zugestimmt. Knuud wollte seinen Arbeitsalltag doch deutlich entspannter angehen, als es in den Firmenräumen möglich war. Dort hing er tagein tagaus immer an der ‚Heißen Leine‘ ohne Abkühlungsmöglichkeit zwischendurch und rieb sich zu sehr auf. Letztlich hat sein Chef sich dann nur unter der Bedingung dazu breitschlagen lassen, dass er Knuud eine der schrillsten und lautesten Anrufverstärkerklingeln, die am Markt erhältlich waren, aufzwängte.        

Diese ist nun in seinem Haus eingebaut, damit, egal wo er gerade ist, ob drinnen oder draußen, oben oder unten, er keine der so firmenwichtigen Kundenserviceanfragen überhören kann. Und das im Jahr 2069, dem digitalen Zeitalter schlechthin – wirkt für Außenstehende sicher irgendwie vorsintflutlich. Aber das ist es Knuud trotzdem immer noch Wert. Aus dem direkten permanenten Zugriff ‚auf Arbeit‘ heraus zu kommen, bedeutet für ihn schon selbstbestimmte Freiheit, trotzdem er ein Angestellter ist. Immer wieder hat er so doch die Möglichkeit, seine Zeit auch für und mit seiner Familie besser zu koordinieren. Jetzt fühlt er sich lange nicht mehr so krass vom Familienalltag abgeschnitten wie zuvor. Für seine Frau besteht seither die Möglichkeit, sich außerhalb der Familie wieder ein Standbein aufzubauen und ihre Talente zu nutzen. Das ist ihnen beiden sehr wichtig, macht glücklicher. Passend dazu ist es jetzt so, zumindest am Vormittag, dass auch die jüngsten ihrer Kinder nun das Alter haben, um ihrer Schulpflicht nachzukommen.

Knuud steht etwas wackelig und irgendwie aufgeschreckt auf und murmelt vor sich hin, dass er ja schon am Apparat ist, da ertönt der schrille Ton erneut. Allein das macht ihm Beine, so schnell wie nur möglich sicher auf die selbigen zu kommen um abzuheben, also den Anruf anzunehmen. Dazu liegt sein Firmentelefon trotzdem extra immer etwas abseits – irgendwie braucht er den Abstand, den Schritt dort hin, bevor er den Kunden am Ohr empfängt. Regelmäßig bringt es ihn aber auch auf die Palme, so dass man ihn entnervt rufen hört: „Ich komme ja schon!“

[ 2 ] Wie Ksavver in Knuuds Leben kam

Insgeheim freut er sich diebisch, dass er immer noch Herr über die Rufannahme ist, und dass das nicht doch schon automatisch abläuft, wie es sein Chef will, sondern er selber noch diesen einen Wisch machen ‚darf‘. Trotzdem fällt es ihm schwer, wieder seine Fassung zu erlangen. Dass da ‚Spezial-Kunde mit Super-Wichtig-Premium-Support‘ im Display seines Handys steht, hilft da auch nicht wirklich weiter. Es ist nicht leicht für ihn, nach diesem Schreck am Morgen, neutral beziehungsweise sehr freundlich zu sein, wie es sich für den Support der Kunden, die ja stets Könige des Unternehmens sind, gehört. So braucht sein Standard-Satz:    

„Guten Morgen, ‚Heiße Leine‘ von ‚My-Own-Smart-Home‘ - Knuud - alles wird gut - am Apparat - wie kann ich helfen? Zu Ihrer Information: das Gespräch wird aus Gründen der besseren Kundenbetreuung aufgezeichnet, natürlich nur, wenn Sie dem nicht widersprechen möchten!" stimmungsmäßig etwas Anlauf, bis er professionell in das Ohr des Kunden dringt.                 

Während nach der Anrufannahme durch Knuud das Mosh-Smartphone die relevanten Kundendaten wie Kundenkarte und so weiter bereits automatisch nachlädt, da der Kunde anhand der vereinbarten Service-Referenz-Telefon-Nummer bereits erkannt wurde, ertönt eine etwas verzweifelt klingende männliche Stimme aus dem Lautsprecher. Knuud hat diesen in der Regel aktiviert, wenn das Haus leer ist. Er liebt es, mehr Bewegungsfreiheit zu haben, beim Versuch in Kenntnis des beim Kunden vorhandenen Problems zu kommen. Sich frei bewegend statt auf den Bürostuhl geschnallt, fällt es ihm leichter, dieses dann zusammen mit dem Kunden zu lösen.                  

„Hallo, hallo! Hier Ksavver, endlich erreiche ich jemanden! Ich bin eingesperrt! Ich komme nicht mehr aus meinem Haus raus! ‚My-Own-Smart-Home' hat alles abgeriegelt. Fenster, Türen, alles ist dicht. Meine Frau ist mit dem Kind schon los. Ich wollte heute etwas später als gewöhnlich zur Arbeit. Am ersten Tag nach dem Smart-Home-Fertigbau gestern. Nun komme ich nicht raus! Bitte helfen Sie mir, hallo?!“