Die Hashimoto-Diät - Vanessa Blumhagen - E-Book

Die Hashimoto-Diät E-Book

Blumhagen Vanessa

3,8

  • Herausgeber: mvg
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2014
Beschreibung

Hashimoto Thyreoiditis ist eine Autoimmunerkrankung, in deren Verlauf der Körper die eigene Schilddrüse angreift und letzten Endes zerstört. Über zehn Millionen Menschen in Deutschland, v. a. Frauen, leiden daran. Zu den Symptomen gehören Schlafstörungen, Depressionen, Zyklusveränderungen, Haarausfall, plötzlich auftretende Nahrungsmittelunverträglichkeiten und vor allem unkontrollierte Gewichtszunahme. Zu allem Überdruss wird man die zusätzlichen Kilos nur schwer wieder los, es genügt nicht, ein paar Kalorien einzusparen und sich ein bisschen mehr zu bewegen. Vanessa Blumhagen liefert einen umfassenden und detailliert recherchierten Ratgeber, in dem sie anhand ihrer eigenen Erfahrungen beschreibt, wie sie die elf Kilo, die sie ungewollt zugenommen hatte, wieder loswurde und zu ihrem Wohlfühlgewicht zurückfand. Sie erläutert alle Bausteine, von Medikamenteneinnahme über spezielle Ernährung bis hin zur nachhaltigen Veränderung von Gewohnheiten, die wirksam gegen die überflüssigen Kilos sind, und klärt auf, was die absoluten Abnehm-Verhinderer sind. Sie zeigt einen Weg, sich auch mit Hashimoto wieder dauerhaft wohl in seiner Haut zu fühlen.

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.de abrufbar.

 

Für Fragen und Anregungen:

[email protected]

 

Originalausgabe

7. Auflage 2021

 

© 2014 by mvg Verlag,

ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH,

Türkenstraße 89

80799 München

Tel.: 089 651285-0

Fax: 089 652096

 

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Redaktion: Antje Steinhäuser, München

Umschlaggestaltung: Maria Wittek, München

Umschlagabbildung: Manfred Baumann, Wien

Satz und E-Book: Grafikstudio Foerster, Belgern

 

ISBN Print 978-3-86882-501-5 

ISBN E-Book (PDF) 978-3-86415-646-5

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-86415-647-2

 

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.mvg-verlag.de

Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter

www.m-vg.de

Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Vorwort
1. Kapitel Von der Diagnose zum ersten Buch – und was danach passierte …
2. Kapitel Zurück zum Wohlfühlen!
3. Kapitel Hashimoto und die Kilos
4. Kapitel Baustellen beheben
Nebennieren
Der Darm
5. Kapitel Entgiften!
Wohnung
Kosmetika & Waschmittel
Klamotten
Wasser
ZeoBent
Chlorophyll
Chlorella
Schwitzen
Colon-Hydro-Therapie
Schwermetallausleitung
Zitronenwasser
Trockenbürstenmassage
Ölziehen
Zunge reinigen
Kurkumin
Vitalstoffe
Alpha-Liponsäure
Selen
MSM
Wachstumshormon
6. Kapitel Ernährung
Weg vom Plastikessen – wieder hin zu echter »Nahrung«
Nicht jedem tut das Gleiche gut
Grüne Smoothies – die Entgiftungswunder!
Gluten
Die No-Gos bei Hashimoto!
Bio oder konventionell angebaut?
7. Kapitel Sport & Entspannung
8. Kapitel Zusammenfassung
Nachwort
Bücher-, Webtipps & Bezugsadressen
Danksagung

Der, der sagt, es sei nicht möglich, sollte dem nicht im Wege stehen, der es tut.

Vorwort

Die Industriestaaten sind längst eingetreten in das Zeitalter der chronischen Erkrankungen. Während in den Fünfzigerjahren des letzten Jahrhunderts in den Praxen noch circa 80 Prozent akute Fälle und circa 20 Prozent chronische Fälle behandelt wurden, ist das seit den Neunzigerjahren genau umgekehrt: 80 Prozent chronisch Kranke stehen 20 Prozent akut Kranken gegenüber. Inzwischen gibt es zahlreiche Praxen, die ausschließlich chronisch Kranke behandeln.

Hashimoto Thyreoiditis, diese Autoimmunerkrankung, die eine chronische Entzündung der Schilddrüse bewirkt, hat sich regelrecht zur Volkskrankheit entwickelt. Allein etwa zehn Millionen Deutsche, darunter besonders viele Frauen, leiden an der langsamen Zerstörung ihrer Schilddrüse.

Unsere Universitätsmedizin hat zweifelsohne zahlreiche und hilfreiche Verdienste erbracht. Jedoch mit ihren Anti-Mitteln wie Anti-Biotika, Anti-Diabetika, Anti-Depressiva, Anti-Hypertensiva, An-Algetika (Schmerzmitel), Anti-Phlogistika (gegen Entzündungen) etc. pp. (die Liste ließe sich fortsetzen) können zwar die Symptome gelindert, aber keineswegs die Ursachen geheilt werden. Diese Mittel und ihre starke Verbreitung tragen sogar oft zur Chronifizierung der Erkrankungen bei, womit die Medizin in manchen Fällen schlimme Schäden verursacht, wie der Arzt Vernon Coleman in seinem Buch »Wie Sie Ihren Arzt davon abhalten, Sie umbringen« aus dem realen Leben darstellt. In jedem Fall ist der moderne, technisch extrem hochgerüstete Arzt kein Heiler, sondern meistens ein Symptomverwalter.

Gerade bei Hashimoto Thyreoiditis ist es jedoch unabdingbar, die Ursache für Schlafstörungen, Haarausfall, Gewichtszunahme und Depressionen anzugehen, um dauerhaft zu einem stabilen Wohlgefühl zurückzufinden. Nur ein Zusammenspiel aus richtiger Ernährung, fein abgestimmter Bewegung, gut gewählten Medikamenten und sinnvollen Gewohnheiten bringt den Erkrankten die Balance und das Wohlfühlgewicht zurück.

Aus diesem Grund müssen wir Medizin in wesentlichen Bereichen von Grund auf neu denken. Welche Wege haben wir bisher vernachlässigt, welche Möglichkeiten haben wir bisher noch gar nicht bedacht? Medizin muss wieder kreativ, schöpferisch, lebendig werden und muss sich an den Regeln und Gesetzen der Natur orientieren. Medizin darf nicht nur ein bürokratisch-technokratisches Monstrum sein. Ärzte müssen den Mut und die Fähigkeit wiedererlangen, aus dem aufgezwungenen Normenzwang auszubrechen, und müssen wieder die individuellen und die von der Natur vorgegebenen Regeln und Gesetze sowie die ganzheitliche Funktionsweise eines Körpers verstehen lernen.

Wir Ärzte müssen wieder lernen, wie alles mit allem zusammenhängt und einander bedingt, anstatt nur Spezialist für ein einzelnes, isoliertes Organ zu sein. Wir müssen wieder begreifen, wie die Funktion der Schilddrüse zusammenarbeitet mit der Nebennierenrinde, dem Nebennierenmark, den Eierstöcken und den Hoden, der Verdauungsleistung des Darms, der Leber, der Galle und der Bauchspeicheldrüse. Wir Ärzte müssen wieder die Regelkreise dieses Gesamtkunstwerkes verstehen lernen.

Nichts ist perfekter als die Natur. Nichts ist klüger, als ihre Gesetze zu verstehen und zu beherzigen. Wir Ärzte müssen wieder den unendlichen Reichtum und die erstaunlichen, oft verblüffenden Möglichkeiten der Naturheilmittel und den entscheidenden Einfluss der Lebensmittel auf unsere Gesundheit verstehen lernen, statt ausschließlich die Anti-Mittel der Pharmakonzerne auswendig zu lernen.

Die nahezu vollständige Ausblendung der Umweltmedizin, der Ernährungslehre, der biologischen und ganzheitlichen Medizin legt ein eher trauriges Zeugnis davon ab, in welchem Umfang der Anti-Mittel-Lobbyismus die Universitätslehre beherrscht. Ärzte sollten den Mut aufbringen, die universitätstypische Logik »weil ich es nicht kenne, ist es falsch« auf den Müllhaufen der Geschichte zu werfen.

Wenn wir unseren Verstand aus den Zwängen und Verkrustungen akademischer Denkwege befreien, gibt es neue und altbewährte Wege in der Medizin, die sich nicht nur einer Symptomverwaltung mit zahlreichen unerwünschten Nebenwirkungen unterwerfen, sondern tatsächlich die Ursachen des Krankseins erforschen, erkennen und erfolgreich behandeln. Hierzu muss Medizin wieder frei sein: vorurteilsfrei, ideologiefrei, barrierefrei, lobbyismusfrei. Dadurch ergeben sich freie, neue Wege.

Vanessa Blumhagen ist als Journalistin mit freiem und unvoreingenommenem Verstand der »Neuen Medizin« auf der Spur. Ihr klarer, genauer Verstand zeichnet ein präzises Bild der Möglichkeiten, die alle Menschen interessieren werden, die nach Hilfe und Lösungen bei chronischen Krankheiten suchen. Sie hilft uns, Hashimoto in seinen größeren Zusammenhängen zu begreifen, bietet brauchbare und wirkungsvolle Anregungen, zeigt neue, gangbare Wege auf, leistet damit ebenso konkrete wie umfassende Hilfe und bringt es fertig, von Hashimoto Betroffene trotz ihrer Krankheit zu einem belastbaren und verlässlichen körperlichen Wohlgefühl zu verhelfen.

Das Verdienst, das sich Vanessa Blumhagen mit diesem Buch erworben hat, ist nicht hoch genug zu schätzen.

Hamburg, im April 2014

Dr. med. Til Steinmeier

Dr. Steinmeier führt eine Praxis für biologische, ganzheitliche und Umweltmedizin in Hamburg.

»Vanessa Blumhagen schreibt blitzehrliche Bücher für Patienten, für Menschen, für Hilfesuchende. Und sie gibt wirkliche Antworten und Hilfe. Direkt umsetzbar. Direkt helfend.
Weiter so, meine Patienten lieben sie!«

Dr. Harold Eymer, Zahnarzt (Hamburg)

»Die Art und Weise, wie Vanessa Blumhagen mit dem leider stark vernachlässigten und wichtigen Thema Hashimoto umgeht, ist herausragend. Ich habe viele Patienten mit diesem Krankheitsbild, und fast alle haben lange Odysseen hinter sich auf dem Weg zur Diagnosestellung und sogar auch danach. Dieses Buch ist nicht nur ein informativer Leitfaden für die Betroffenen, sondern öffnet die Augen für Schulmediziner und Kollegen, sich mit dieser Autoimmunkrankheit intensiver zu beschäftigen. Für mich eine Pflichtlektüre, die auch noch Mut macht!«

Kirsten Gröling, Heilpraktikerin (Hamburg)

»Auch wir haben einen langen Weg hinter uns, mittlerweile Hashimoto im Doppelpack. Nach der ersten Diagnose fühlten wir uns immer wieder alleine gelassen mit einer Erkrankung, die häufig nicht ernst genommen wurde und die kaum jemand zu kennen schien. Durch Frau Blumhagens Buch und ihr ungebremstes Engagement, auf Hashimoto aufmerksam zu machen, hat sich das komplett geändert. Verwandte und Freunde erzählen, sie hätten darüber gelesen, und wenn wir uns heute mit anderen über Hashimoto unterhalten, heißt es oft: ›Ach, darüber habe ich einen Bericht gesehen/gelesen.‹ Es bewegt sich etwas, und das zu erleben ist großartig!«

Kerstin Burkard & Marius Cramer (Koblenz)

»Durch das Buch von Frau Blumhagen habe ich die naturheilkundliche Richtung eingeschlagen. Sogar mein Endokrinologe in Palma war begeistert. Tägliche Substitutionen nach genauer Analyse machen mein Leben wieder lebenswert, da ich schon kurz vor Psychopharmaka-Einnahme stand. Danke, liebe Vanessa Blumhagen, für die gute Recherche und für die wertvollen Tipps für meine eigenen Patienten, denen ich natürlich voller Begeisterung davon erzähle.«

Klaus Zeumer, Heilpraktiker (Palma de Mallorca)

»Als ich 2002 die Diagnose Hashimoto bekam, war ich zunächst einmal geschockt. Mittlerweile habe ich gelernt, mit der Krankheit umzugehen. Allerdings hatte ich Probleme, schwanger zu werden, und auch in der Schwangerschaft hatte ich heftige Hormonschwankungen. Zum Glück habe ich einen sehr guten Endokrinologen und Vanessa Blumhagen, die wichtige Aufklärungsarbeit leistet. Denn ich habe immer noch oft das Gefühl, dass viele keine Ahnung von der Dimension der Krankheit haben.«

Eva Imhof, RTL-Moderatorin (Berlin)

»Berufsbedingt habe ich ein paar Hundert Bücher gelesen und nur wenige regelrecht in mich aufgesaugt. Das Hashimoto-Buch meiner Berufskollegin Vanessa Blumhagen gehört dazu. Natürlich, weil es auch meine Gesundheit beziehungsweise Krankheit betrifft, aber nicht nur. Das Buch ist großartig. Sehr aufwendig recherchiert, inhaltlich fundiert, gut gegliedert, verständlich formuliert und auch ohne Fotos und Grafiken prima serviert. Zwei wichtige Botschaften stehen im Mittelpunkt: Schilddrüsenerkrankungen sind so komplex, dass hier keine Wunderpille allein hilft. Und der Kampf dagegen kann einen verrückt machen. Es tröstet, wenn man weiß: Anderen geht’s auch so. Man kann sich vergleichen. Und die zweite Botschaft ist noch wichtiger im Alltag beim Onkel Doktor: Patienten, lasst euch nicht von Ärzten einlullen (»Da kann man nichts tun«) oder gar als Hypochonder abqualifizieren (»Sie bilden sich alles nur ein«). Danke im Namen der Schilddrüsenpatienten. Hoffentlich lesen das auch Ärzte.«

Dr. Tomas Kittan, Zeitungsredakteur (Berlin)

»Ich habe Vanessa im Rahmen einer Reportage über Hashimoto vor einem Jahr kennengelernt. Ich wusste noch nicht genug über die Krankheit, also fragte ich Vanessa. Sie gab mir Infos über Ärzte, Heilpraktiker und Medikamente. Das ganze Wissen, was sie schon zusammengetragen hat, reicht ihr nicht. Vanessa forscht immer weiter und trägt das neu gewonnene Wissen in ihren Büchern zusammen und macht es so für jedermann zugänglich. Vanessas Bücher sind in keinem Fachchinesisch geschrieben, alles ist gut verständlich! Auch auf der von ihr ins Leben gerufenen Facebook-Seite ›Hashimoto Deutschland‹ ist sie immer bereit, sich den Fragen der User zu stellen oder andere Hilfe an die Hand zu geben. Liebe Vanessa, mach weiter so!«

Sylvia Soppa (Hamburg)

»Wenn ich mich so umschaue, habe ich in meinem Umfeld eigentlich keine Freundin, Kollegin oder Bekannte, die nicht unter ihrer Schilddrüse leidet. Und jede Frau plagen andere Symptome. Manche mehr, manche weniger. Eines aber haben alle gemeinsam: Sie sind froh, dass Vanessa ihr geballtes Wissen aufgeschrieben hat. Das verkürzt so manchen Ärztemarathon.«

Anna Funck, MDR-Moderatorin (Hamburg/Dresden)

1. KapitelVon der Diagnose zum ersten Buch –und was danach passierte …

Es ist etwa ein Jahr her, dass ich vor meinem Laptop saß und alles aufschreiben wollte. Über meine Geschichte mit der Autoimmun­erkrankung Hashimoto Thyreoiditis, meine Odyssee von Arzt zu Arzt, meine Verzweiflung, die vielen Tränen und die Wut darüber, dass mir nicht geholfen wurde, bis zur selbst gestellten Diagnose und weiter bis zu einem (wieder lebenswerten) Alltag mit dieser Autoimmunkrankheit.

Ich hatte das Konzept damals schon im Kopf, genau wie jetzt. Ich war voller Begeisterung. Wenn ich nur ein paar Menschen erreichen könnte, einigen helfen könnte, besser mit der Krankheit zu leben … Doch was alles passieren würde, nachdem mein erstes Buch »Jeden Tag wurde ich dicker und müder« im April 2013 erschienen war, hätte ich nie zu träumen gewagt!

Das Buch stieg innerhalb kürzester Zeit in der Spiegel-Bestsellerliste in die Top Ten ein. Fernsehsender in Deutschland und Österreich, Tageszeitungen, Frauenzeitschriften und People-Magazine berichteten plötzlich über eine Krankheit, deren Namen zuvor kaum einer je gehört hatte. Und sie tun es noch immer!

Bei Vorträgen stand ich Hunderten Frauen (und einigen Männern) gegenüber, die mich mit Fragen überschütteten und mich am Ende der Veranstaltung vor lauter Dankbarkeit unbedingt drücken wollten, weil sie endlich Licht sahen am Ende eines deprimierenden, scheinbar endlosen Tunnels.

Und auch heute noch sprechen mich fast jeden Tag Menschen an – auf der Straße, beim Einkaufen, bei Veranstaltungen oder im Freundeskreis – und erzählen mir ihre Hashimoto-Geschichte. Mein Team von Hashimoto Deutschland und ich bekommen so viele Mails, Briefe, Faxe, Facebook-Nachrichten, dass wir die Flut kaum bewältigen können. Die Betroffenen fühlen sich zum ersten Mal verstanden, finden sich in meinem Buch und den Erzählungen anderer Hashimoto-Patienten auf unserer Facebook-Seite Hashimoto Deutschland und unserer Website (www.hashimoto-deutschland.de) wieder.

So schrieb mir Sandra A.-K.: »Ich stehe noch ganz am Anfang mit Hashimoto und bin gerade dabei, selbst so viele Informationen wie möglich über diese Krankheit zu erfahren. Ihr Buch habe ich verschlungen. Es hat mir sehr geholfen, mir Zweifel an mir selbst genommen, warum ich es einfach nicht schaffe, durch Sport und Ernährungsumstellung (kohlenhydratarm) abzunehmen, und auch noch ständig zunehme! Ich wollte mich ganz herzlich bei Ihnen bedanken, weil Sie mir die Augen geöffnet zu haben.«

Es gibt aber auch immer wieder traurige Geschichten: Eine 33-jährige Frau, die wegen ihrer unbehandelten Hashimoto-Erkrankung früh verrentet wurde. Solche Schicksale machen mich wütend, aber spornen mich auch immer wieder dazu an weiterzumachen.

Es ist eine Bewegung entstanden von Patienten, die nicht länger auf Hilfe warten, sondern ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen wollen. Ich muss oft schmunzeln, wenn ich lese, wie leidenschaftlich auf unserer Facebook-Seite diskutiert wird oder welche interessanten Fragen aufgeworfen werden, die man alleine nie beantworten könnte. Endlich sind da andere, die einen verstehen, die nachvollziehen können, warum man sich irgendwann nicht mehr zusammenreißen kann, weil es einem seit Monaten, wenn nicht seit Jahren, schlichtweg schlecht geht. Schon die Gewissheit, dass es Gleichgesinnte gibt, ich mir diese Symptome, die ewige Müdigkeit, die Gelenkschmerzen, die miese Stimmung, die Taubheit in Händen und Füßen, die Verdauungsprobleme, den Haarausfall, den Schwindel und die Schlafstörungen nicht einbilde – allein das tut einfach gut. Deshalb freue ich mich über jeden, der den Weg zu uns findet.

Und das Schönste: Ärzte bedanken sich für die Anregungen und die Schilderungen einer Betroffenen. Die Ärztekammer Hamburg zum Beispiel hat höflichst um ein Exemplar von »Jeden Tag wurde ich dicker und müder« für ihre Bibliothek gebeten. Hat sie natürlich sofort bekommen – mit Widmung!

Die Mediziner, und das geben immer mehr selbst zu, haben nur unzureichendes und unvollständiges Wissen über das komplexe Krankheitsbild, das Hashimoto mit sich bringt. Und sie haben im Praxisalltag selten Zeit, sich dem ganzen Menschen zu widmen – das aber wäre dringend notwendig, will man den Betroffenen wirklich helfen.

Ärzte zu erreichen, sie ins Boot zu holen und dazu zu bewegen, sich ernsthaft mit unseren Beschwerden auseinanderzusetzen, das war und ist ein heimlich gehegter, großer Traum von mir. Und Stück für Stück wird er Realität. Ganz sicher werden wir mit diesem zweiten Buch einen weiteren Schritt in diese Richtung machen.

Nach der großen Anteilnahme und der positiven Resonanz zum ersten Buch kam schnell die Idee, ein zweites zu machen. Schließlich sind längst nicht alle Fragen beantwortet. Auch das zeigen mir die vielen Mails und Briefe, die ich jeden Tag von anderen Betroffenen bekomme. Also musste ich beschließen: Was sollte in einem zweiten Buch stehen? Für mich war sofort klar, dass all das, was ich in den letzten zwölf Monaten seit Erscheinen von »Jeden Tag wurde ich dicker und müder« »erforscht« und durchlebt hatte, was ich Neues erfahren, gelesen und ausprobiert hatte, darin vorkommen sollte. Eigentlich müsste dieses Buch hier »Mein Leben mit Hashimoto Teil 2« heißen. Denn genauso ist es: Die Reise geht weiter. Ich blicke immer mehr durch im Labyrinth der unzähligen Beschwerden und deren Hintergründe. Und das will ich weitergeben. An Sie und die mindestens zehn Millionen anderen Hashimoto-Betroffenen allein in Deutschland!

Das Wichtigste ist, dass Sie als Betroffene immer besser verstehen, warum es Ihnen so schlecht geht und woher dieses oder jenes Symptom rührt. Denn nur, wenn die Vorgänge in Ihrem Körper nicht länger etwas sind, dem Sie sich ahnungs- und damit hilflos ausgesetzt fühlen, können Sie den richtigen Weg einschlagen, um dagegen anzugehen.

Nun, ich kann Ihnen versprechen, die gemeinsam begonnene Reise zu einem besseren Leben mit Hashimoto geht jetzt weiter. Sie werden in diesem Buch viel Neues erfahren. Und ich verspreche Ihnen zudem, wie schon bei Buch Nummer eins: Ich habe alles, wirklich ausnahmslos alles, selbst ausprobiert und erlebt. Ich bin selbst mit meinem Weg noch nicht am Ende. Solange ich nicht alles verstanden habe und nicht jeden Morgen aufwache und es mir einfach gut geht, so lange werde ich weitersuchen. Denn ich glaube fest daran, dass ich trotz meiner Krankheit schlank, fit und glücklich sein und mich in meinem Körper dauerhaft wohlfühlen kann. Das ist mein großes Ziel, das ich gern mit Ihnen teile und gemeinsam verfolge.

Allen »Neuen«, die sich noch nicht oder nicht gut mit dem Thema Hashimoto auskennen, empfehle ich als Basis, das erste Buch »Jeden Tag wurde ich dicker und müder« zu lesen. Denn darauf baut vieles auf, was ich auf den folgenden Seiten behandle.

Aber ganz egal, wie Ihr Wissensstand ist: Es wird spannend. Lassen Sie uns also zusammen auf eine Reise gehen, an deren Ende Sie vieles erfahren haben werden, das Ihnen das Leben mit Hashimoto noch leichter und angenehmer machen wird.

Auf geht’s! Ich freue mich, Ihre Reiseleiterin sein zu dürfen!

Ihre Vanessa Blumhagen

2. KapitelZurück zum Wohlfühlen!

Bei meiner Suche nach mir bisher unbekannten Möglichkeiten, Hintergründen und Therapien wurde immer klarer: Mit ein paar Tabletten, Pülverchen oder Tropfen ist es bei Hashimoto nicht getan! Die Rezepte, die mir meine Ärzte ausstellen können, helfen sicher bis zu einem gewissen Punkt, aber es muss noch mehr geben. Es gibt eine tiefere Wahrheit, eine Basis, die ich selbst schaffen muss, um diese Krankheit in den Griff zu bekommen.

Der Buchtitel »Die Hashimoto-Diät« bezieht sich deshalb nicht (allein) aufs Thema Abnehmen. Diät bedeutet im Griechischen »Lebensweise«. Und darum soll es hier gehen. Wir müssen unseren (neudeutsch) »Lifestyle« dringend überdenken. Ganz viel dazu finden Sie im Kapitel 5, in dem es ums Entgiften geht. Und in Kapitel 6, in dem sich dann doch alles ums Essen dreht. Aber keine Sorge! Ich will Ihnen nichts wegnehmen und Sie auch nicht einschränken. Nur ein paar kleine Anregungen geben, wie man mit wenig Aufwand viel verändern kann. Suchen Sie sich aus, was Ihnen davon zusagt, und probieren Sie es einfach aus.

Ich versichere Ihnen, je mehr Sie das machen, was Ihrem Körper guttut, desto näher werden Sie sich selbst wieder sein. Und desto wohler werden Sie sich in Ihrer Haut fühlen. Dann isst man ganz automatisch, was der Körper wirklich braucht. Dann spürt man, ob man ruhen oder losrennen soll. Ob man schlafen oder tanzen muss. Das ist schon mal ein Trick.

Eigentlich ist Hashimoto eine Reise, die wir uns nicht selbst ausgesucht haben. Wenn Sie sich auf den Weg zurück zu sich selber begeben, dann werden Sie belohnt. Und vielleicht können Sie dann dieser Krankheit sogar etwas Positives abgewinnen, vielleicht sehen Sie sie sogar irgendwann als Geschenk. So, wie ich es tue. Sie werden aufhören, auf die anderen zu schielen, denen »es so viel besser geht«. Die haben auch alle ihre Baustellen, glauben Sie mir. Die sind auch nicht alle bedingungslos glücklich. Seitdem ich das so mache, geht’s mir besser. Und ich bin wieder ganz bei mir. Mal mehr, mal weniger, zugegeben. Aber ich weiß: Es liegt in meiner Hand und es ist gar nicht so schwer.

Auch ich musste schmerzlich feststellen, dass nur ich etwas ändern kann. Auf andere, vor allem auf Ärzte hoffen und warten, die mir helfen, hat in den meisten Fällen nichts gebracht. Ich wurde nur enttäuscht. Das Buch hier soll auch ein Ansporn sein, Ihr Leben und Ihr Wohlbefinden selbst in die Hand zu nehmen.

Auf den folgenden Seiten stelle ich Ihnen die unterschiedlichsten Methoden und Wege vor, jenseits der abgedroschenen Schulmediziner-Lehren, die Sie wahrscheinlich schon zigmal gehört und gelesen haben. Versuchen Sie, Ihrem Gespür zu folgen, hören Sie auf Ihren Bauch! Das ist der erste Schritt. Und wenn es nicht gleich klappt, probieren Sie eine andere Methode aus. Jeder Mensch ist anders. Jeder fühlt, riecht, schmeckt und funktioniert anders. Und deshalb gibt es auch kein Universalrezept. Keine Pille, die alle schlucken können und am nächsten morgen schlank, fit, zufrieden und glücklich aufwachen. Das ist (leider) so, deshalb vergessen wir diese Vorstellung gleich wieder. Sie bremst uns nur auf unserem Weg zurück zu einem herrlichen Leben. Mit jedem Schritt, den Sie in die für Sie richtige Richtung gegangen sind, wird Ihr Stolz und Ihr Selbstvertrauen wachsen. Und Sie werden mit Rückschlägen besser umgehen können. So geht es mir auch, immer noch und immer wieder.

Bitte seien Sie sanft und gutmütig mit sich selbst. Ich war lange böse auf mich, weil mein Körper nicht machte, was ich wollte: Er wurde nicht schlanker. Meine Laune wurde nicht besser. Und ich fühlte mich nicht wohl. Jahrelang. Wenn dann auch noch mein Geist gegen mich selbst gekämpft hat, war das nicht gerade hilfreich oder produktiv. Seit ich entspannter mit mir umgehe, geht’s meinem Körper und meiner Seele auch besser. Ist ein Tag mal nicht so gut, was soll’s! Morgen habe ich eine neue Chance. Das ist nicht immer einfach, sich so zu sehen, ich weiß! Aber je öfter Sie es probieren werden, desto besser funktioniert’s!