Die homöopathische Revolution - Dana Ullman - E-Book

Die homöopathische Revolution E-Book

Dana Ullman

0,0

  • Herausgeber: Narayana
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2012
Beschreibung

Dana Ullman führt uns eine verblüffende Vielfalt berühmter Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Sport und Kultur vor Augen, die die Homöopathie angewandt und gefördert haben: Von Mahatma Gandhi bis zu den französischen Fußball-Weltmeistern 1998; von Chopin bis Cher, Charles Darwin, J. D. Rockefeller und Papst Johannes Paul II.; mehrere Generationen der britischen Königsfamilie und elf amerikanische Präsidenten in einem Zeitraum von mehr als 150 Jahren, um nur einige zu erwähnen. Eine gute Auswahl! Aber homöopathische Behandlung ist nicht das Vorrecht der Reichen und Berühmten. Sie wird auch von gewöhnlichen Menschen weltweit angewandt: Allein in Indien gibt es heute mehr als 200.000 homöopathische Ärzte. Homöopathie wird die wissenschaftliche Welt letztlich davon überzeugen, was die vielen berühmten von Dana Ullman beschriebenen Personen schon lange gewusst haben: Homöopathie ist eine große therapeutische Kunst und Wissenschaft und sie besitzt ein einzigartiges Potenzial." Dr. Peter Fisher, Leibarzt der englischen Königin Elizabeth II. „Die Homöopathie heilt mehr Kranke als jede andere Behandlungsmethode und sie ist jenseits allen Zweifels sicherer und ökonomischer. Sie ist die umfassendste medizinische Wissenschaft." Mahatma Gandhi Aus dem Inhalt: Zahlreiche führende Ärzte und Wissenschaftler haben sich positiv über die Homöopathie geäußert, z.B. Sir William Osler (der „Vater der modernen Medizin“), Dr. Emil Adolph von Behring (der „Vater der Immunologie“) und Dr. August Bier (der „Vater der Spinalanästhesie“). Mindestens elf amerikanische Präsidenten (Lincoln, Tyler, Hayes, Garfield, Arthur, Harrison, McKinley, Coolidge, Harding, Hoover und Clinton) und zwei britische Premierminister (Disraeli und Tony Blair) wendeten selbst homöopathische Arzneimittel an oder unterstützten eine homöopathiefreundliche Gesetzgebung. Viele berühmte Autoren haben sich für die Homöopathie eingesetzt, z.B. Johann Wolfgang von Goethe, Theodor Fontane, Fjodor Dostojewski, Mark Twain, Sir Arthur Conan Doyle, George Bernard Shaw, Rabrindanath Tagore, J.D. Salinger und Gabriel Garcia Marquez. Zahlreiche bekannte Sportler wie David Beckham, Martina Navratilova, Frank Busemann und Britta Steffen sagen, dass sie homöopathische Mitteln nehmen. Viele Weltklassemusiker und Komponisten haben die Homöopathie sehr geschätzt, so Ludwig van Beethoven, Robert Schumann, Yehudi Menuhin, Tina Turner, Paul McCartney, George Harrison und Dizzy Gillespie. Zahlreiche Film und Fernsehstars haben sich homöopathisch behandeln lassen, z.B. frühere Stars wie Sarah Bernhardt, Marlene Dietrich und John Wayne … ebenso einige der modernen Stars wie Catherine Zeta-Jones, Pamela Anderson, Priscilla Presley, Jennifer Aniston und Orlando Bloom. 1820 schreibt Johann Wolfgang von Goethe an seinen Freund Willemer: „Ich glaube jetzt eifriger als je an die Lehre des wundersamen Artzes (Dr. Hahnemann) seitdem ich die Wirkung unserer allerkleinsten Gabe so lebhaft gefühlt und immer wieder empfinde.“

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 576

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



DANA ULLMAN

DIE HOMÖOPATHISCHE REVOLUTION

Prominente Befürworter aus Wissenschaft, Kultur, Politik und Sport

Dana Ullman

Die homöopathische Revolution

Prominente Befürworter aus Wissenschaft, Kultur, Politik und Sport

Titel der englischen Original-Ausgabe:

The Homeopathic Revolution

Why Famous People and Cultural Heroes Choose Homeopathy

© 2007 Dana Ullman. North Atlantic Books, Berkeley, California.

1. Auflage 2011

978-3-943309-42-3

Übersetzt von Imke Brodersen

© 2011 Narayana Verlag GmbH

Blumenplatz 2, 79400 Kandern, Tel.: +49 7626 974970-0

E-Mail: [email protected], Homepage: www.narayana-verlag.de

Coverabbildungen: siehe Abbildungsverzeichnis S. 482

Alle Rechte vorbehalten. Ohne schriftliche Genehmigung des Verlags darf kein Teil dieses Buches in irgendeiner Form – mechanisch, elektronisch, fotografisch – reproduziert, vervielfältigt, übersetzt oder gespeichert werden, mit Ausnahme kurzer Passagen für Buchbesprechungen.

Sofern eingetragene Warenzeichen, Handelsnamen und Gebrauchsnamen verwendet werden, gelten die entsprechenden Schutzbestimmungen (auch wenn diese nicht als solche gekennzeichnet sind).

Die Empfehlungen dieses Buches wurden von Autor und Verlag nach bestem Wissen erarbeitet und überprüft.

Dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Weder der Autor noch der Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

Inhaltsverzeichnis

Danksagung

Vorwort von Peter Fisher, Leibarzt von Queen Elizabeth II

Einleitung

Die wahren Grenzen der Schulmedizin

Wie wissenschaftlich ist die moderne Medizin?

Die Geschichte verstehen und neu schreiben

1. Warum die Homöopathie Sinn ergibt und wirksam ist

Homöopathie verstehen

Die Herstellung homöopathischer Arzneimittel

Das Resonanzprinzip und seine Wirkkraft

Andere Beweise für die Wirkkraft von Nanodosen

2. Homöopathie – verhasst und verteufelt

Angriffe auf amerikanische Homöopathen des 19. Jahrhunderts

Angriffe auf europäische Homöopathen des 19. Jahrhunderts

Angriffe auf asiatische Homöopathen des 19. Jahrhunderts

Oliver Wendell Holmes und sein Angriff auf die Homöopathie

Aktuelle Angriffe auf die Homöopathie

Die Evolution von Wissenschaft und Medizin

Mein Traum

3. Dichter und Schriftsteller: Ein gutes Wort für die Homöopathie!

Elizabeth Palmer Peabody, Ralph Waldo Emerson, William James, Louisa May Alcott, Amos Bronson Alcott, Elisabeth Stuart Phelps, Emily Dickinson, William Cullen Bryant, Washington Irving, Mark Twain, Upton Sinclair, Johann Wolfgang von Goethe, Heinrich Theodor Fontane, Fjodor Dostojewski, Anton Tschechow, George Bernard Shaw, Sir Arthur Conan Doyle, Lord Alfred Tennyson, George Eliot, Charles Dickens, William Makepeace Thackeray, W. B. Yeats, Ivy Compton Burnett IBE, Rabindranath Tagore, Norman Cousins, Barbara Cartland, J. D. Salinger, Gabriel García Márquez, Peter Sloterdijk

Amerikanische Schriftsteller

Europäische Literaten

Ein Fürsprecher aus dem Osten

Moderne Schriftsteller

4. Spitzensportler: Sieg nach Punkten mit Homöopathie

David Beckham, Martina Navratilova, Britta Steffen, Birgit Fischer, Andreas Holzer, Christopher Hallmann, Frank Busemann, Jose Maria Olazabal, Nancy Lopez, Kelly Slater, Arnie Kander, Paul O’Neill, David Moncoutié, Gabrielle Reece, Hermann Maier, Marie-Hélène Prémont, Elvis Stojko, Chris Bonington.

5. Ärzte und Wissenschaftler zeigen Flagge

Dr. Samuel Hahnemann

Charles Darwin

Dr. John Forbes

Dr. William Osler

Dr. Emil Adolf von Behring

Mary Everest Boole

Dr. August Bier

Dr. Emil Grubbe

Dr. Harold Randall Griffith

Dr. Charles Frederick Menninger

Dr. Grant L. Selfridge

Dr. Royal S. Copeland

Dr. William J. Mayo und Charles H. Mayo

Brian Josephson

Dr. Luc Montagnier

Dr. Margarete Steinbach

Veronica Carstens

Prof. Dr. Thomas Wessinghage

Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt

6. Bühne, Film und Fernsehen: Stars und die Homöopathie

Sarah Bernhardt, Douglas Fairbanks, Jr., Marlene Dietrich, John Wayne, Catherine Zeta-Jones, Lesley Ann Warren, Pamela Anderson, Jane Seymour, Suzanne Somers, Michael York, Lindsay Wagner, Phillip McGraw, Robin Mc Graw, Vanessa L. Williams, Michael Caine, Nadia Sawalha, Alan Bates, Indrani Haldar, Chiranjeevi, Priscilla Presley und Lisa Marie Presley, Kim Cattrall, Ashley Judd, Naomi Watts, Jennifer Aniston, Tobey Maguire, Orlando Bloom, Michaela May, Gesine Cukrowski, Alexandra Rietz, Ulrich Reinthaller, Kristiane Backer, Julia Scherf, Jürgen Fliege

7. Musiker: Homöopathie ist Klang und Resonanz

Ludwig van Beethoven, Nicolo Paganini, Frédéric Chopin, Robert und Clara Schumann, Richard Wagner, Sir Yehudi Menuhin, Dizzy Gillespie, Ravi Shankar, Tina Turner, Paul McCartney, George Harrison, Pete Townshend, Cher, Bob Weir, Paul Rodgers, Annie Lennox, Axl Rose, Nelly Furtado, Jon Faddis, Shirley Verrett Carl Davis, Wayne Newton, Victoria Beckham, Darius Milhaud, Juliane Werding, Mara Kayser

8. Künstler und Modeschöpfer: Homöopathie hat Stil

Vincent van Gogh, Camille Pissarro, Paul Gauguin, Jackson Pollock, Antoni Gaudi, Hardy Amies, Karl Lagerfeld, Vidal Sassoon, Jerry Hall, Jade Jagger, Lindka Cierach.

9. Politiker und Friedensstifter: Abstimmung mit Leben und Gesundheit

Abraham Lincoln

William Lloyd Garrison

John Tyler

Rutherford B. Hayes

James Garfield

Benjamin Harrison

Dr. Jacob H. Gallinger

William McKinley

Mark A. Hanna

Warren G. Harding

Herbert A. Hoover

José Francisco de San Martín

Benjamin Disraeli

Politiker und spirituelle Führer aus Indien

Muhammad Ayub Khan

Karl Carstens

William Jefferson Clinton

Thorbjørn Jagland

Tony Blair

10. Frauenrechtlerinnen für die Homöopathie

Elizabeth Cady Stanton, Florence Nightingale, Dr. Elizabeth Blackwell, Dr. Mercy B. Jackson, Dr. Clemence Sophia Lozier, Susan B. Anthony, Clara Barton, Dr. Harriet Clisby, Dr. Rebecca Lee Crumpler, Dr. Emily Jennings Stowe, Coretta Scott King

Die ersten Ärztinnen

11. Firmenchefs und Philanthropen unterstützen die Homöopathie: Eine alte Tradition

John D. Rockefeller, Sr.

George Eastman

George Worthington

Europäische Gönner

Robert Bosch

Wo ist das Geld geblieben?

Unterstützung im 21. Jahrhundert: Nancy Davis

12. Medizin der Königshäuser: Monarchen und die Homöopathie

Königin Adelaide von England, Königin Mary und König George V. von England, König Edward VIII., König George VI., König Leopold I. von Belgien, Kaiser Napoleon Bonaparte, Napoleon III., Kaiserin Eugenie, König Louis Philippe, Königin Olga von Württemberg, Graf Nikolai Adlerberg, König Georg V., Königin Marie von Sachsen-Anhalt, Prinz Karl Phillip von Schwarzenberg, König Ferdinand VII. von Spanien, Königin Isabella II. von Spanien, King Friedrich Wilhelm IV., König Wilhelm I. von Niederland, König Wilhelm III., Vizekönig Joseph von Ungarn, Königin Elizabeth II., Prinz Charles

Britische Monarchen

Andere europäische Monarchen

Frankreich

Russland

Deutschland

Österreich

Italien

Spanien

Preußen

Die Niederlande und andere Länder Europas

Königshäuser und die Homöopathie in der Gegenwart

13. Klerus und spirituelle Führer: Mehr als Beten für die Homöopathie

Papst Leo XII., Gregor XVI., Pius VIII., Pius IX., Leo XIII. Paul VI., Johannes Paul II., Rev. Thomas Everest, der hl. Johannes von Kronstadt, der hl. Feofan der Rekluse, der hl. Ignatij Brjančaninov, Bischof von Linz, Pater Johann Emanuel Veith, Rudolf Steiner, Bischof Rosendo Salvado, Rabbi Manis Friedman, Rabbi Yisrael Abuhatzeira, Rabbi Shlomo Carlebach, Rabbi Max Lilienthal, Sir Syed Ahmed Khan Bahadur, Ramakrishna Paramahamsa, Swami Vivekananda, Sri Aurobindo, Meher Baba, J. G. Bennett

Biblische Hinweise auf homöopathische Prinzipien

Unterstützung aus dem Vatikan

Unterstützung durch die Kirchen in Europa

Kirchenvertreter in Australien

Jüdische Unterstützer

Unterstützung durch muslimische Geistliche

Spirituelle Führer aus dem Osten

Mary Baker Eddy

Mutter Teresa

Emanuel Swedenborg

James Tyler Kent

Anhang

Stichwortverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Über den Autor

Stimmen zum Buch

Nützliche Adressen

„Ich glaube, nur die Unkenntnis hält die Menschen davon ab, die homöopathischen Prinzipien anzuerkennen. Wo aber Menschenleben auf dem Spiel stehen, ist Unkenntnis kriminell. Kein ehrlicher Mann, der die Fakten kennt, kann sich ernsthaft weigern, sie zu akzeptieren. Er hat keine Wahl. Als ich das begriff, wurde ich Homöopath, denn alles andere wäre unehrlich gewesen. … Die Wahrheit fordert stets, dass man an ihr festhält. Eine Alternative gibt es nicht."

Sir John Weir (1879–1971)

Arzt von sechs Monarchen,

darunter vier Generationen

britischer Monarchen

Danksagung

Hunderttausende von Homöopathen und viele Millionen von Patienten haben im Lauf von über 200 Jahren ein ungeheures Wissen und einen unerschöpflichen Schatz an Erfahrungen zusammengetragen. Sie bilden in ihrer Gesamtheit ein unumstößliches Gefüge, auf dem ich heute guten Grund habe, stolz und fest zu stehen.

Viele Informationen in diesem Buch stammen von Menschen, die persönlich von der Homöopathie profitiert haben. Wenn man überlegt, wie stark die Gesundheit unser Leben beeinflusst, erscheint es erstaunlich, wie viele Biografien und Autobiografien kaum erwähnen, wie der Betreffende sich behandeln ließ. Doch es ist auch beeindruckend, wie viele bekannte Persönlichkeiten öffentlich erklärten, in welcher Form sie von homöopathischen Mitteln profitieren konnten.

Die Menschen, die davon berichten, sind häufig Historiker oder professionelle Biografen, aber auch Ärzte oder Mitpatienten oder aber Freunde und Familienangehörige. Das vorliegende Buch ist der Beweis, dass wir alle Geschichte schreiben. Jeder, der über seine Erfahrungen spricht oder schreibt, hinterlässt eine Spur. Und manchmal nimmt jemand zwei solcher Fäden auf und verwebt sie zu einem neuen Stoff.

Der Stoff, den uns die Geschichte zur Verwendung homöopathischer Mittel durch viele bekannte und anerkannte Größen der letzten 200 Jahre bereitstellt, fand bisher kaum Beachtung. Ich selbst nutze und schätze die Homöopathie seit 1972, hatte aber vor diesem Projekt keine Vorstellung davon, wie verbreitet auch tiefgreifende Erfahrungen mit Homöopathie sind. Und dann entwickelte das Thema eine Eigendynamik. Sobald ich mich näher mit einer bestimmten Person oder einem Thema befasste, setzte sich wie von Zauberhand jemand mit mir in Verbindung oder verschaffte mir genau die Informationen, die ich gerade benötigte.

Durch diese Erfahrung war ich während der Arbeit an diesem Buch immer wieder von Staunen erfüllt. Der große französische Literat des 16. Jahrhunderts, Michel Montaigne, sagte: „Für ein Schiff ohne Ziel herrscht immer Flaute.“ Ich hingegen fühlte Rückenwind, seit ich beschlossen hatte, dieses Buch zu schreiben, und dieser Wind brachte mich genau an die passenden Orte.

Mein ganz besonderer Dank gilt www.wikipedia.org und Homéopathe International auf www.homeoint.org, die beide wahre Schätze an Informationen bergen.

Ebenso danke ich der Taubman Medical Library Homeopathy Col-lection der University of Michigan (www.hti.umich.edu/h/homeop/), den Bibliotheken der University of California in Berkeley und der Berkeley Public Library.

Auch die Bibliothek auf meinem eigenen PC weiß ich sehr zu schätzen, denn sie umfasst die wirklich großartigen homöopathischen Programme RADAR und Kent Homeopathic Associates. Beide Programme enthalten Informationen aus zahllosen homöopathischen Büchern und Zeitschriften, was dem Forscher (oder dem Behandelnden) auch umfangreiche Recherchen ermöglicht.

Viele Menschen machten mich auf bestimmte Personen aufmerksam, die ich in diesem Buch erwähnen müsste, oder lieferten gezielte, hilfreiche Kommentare zu mindestens einem Kapitel. Auf meiner langen Liste stehen daher: David Anick, MD, PhD; Fredrik Lid Annaniassen; Debby Applegate; Barbara Armstrong; Reed Asplundh; Melissa Assilem, RSHom; Josh Baran; Jhane Barnes; Yaakov Bar-Nahman; Julie Bernard; Jane Ramsey Best; Steve Blendell; Derek Briggs; Jennifer Brost; Rowlee Brown; Jennifer Buhl; Cathie Caccia; Miranda Castro, RSHom; Becky Crabtree; Dr. Anita Davies; Carol-Ann Galego; Chris Gillen; German Guajardo, MD; George Guess, MD, DHt; Nancy Herrick, PA; Milton F. Heller, Jr. (Schwiegersohn von Joel T. Boone, MD); Ifeoma Ikenze, MD; Diana Jones; Ted Jordon, DO; Tauseef Khan Ahmad; Fredi Kronenberg, PhD; Muthu Kumar; Liz Lalor; Martha Libster, PhD, RN; Leilanae Lifton; Dale Moss; Lynn MacDonald, PhD; Francois Mai, PhD; Dr. Robert Mathie (vom britischen Homeopathic Trust); Kayla Moonwatcher, ND; Suki Munsell; Alain Naude; Francesco Negro, MD; Jennifer Nieves (Archivarin im Dittrick-Zentrum für Medizingeschichte der Case Western University); Jeff Opt (NCR-Archivar bei Dayton History); Leonard Pitt; Michael Quinn, RPh; N. Rehmatullah, MD (Nationaler Vizepräsident der Ahmadiyya Muslim-Gemeinschaft der USA); Dor Remsen; Barry Rosen; Ruth Rosen, PhD; Barbara Seaman; Fran Sheffield; Nancy Siciliana; Dhrub Kumar Singh; Jan Stiles, APRN, MA, DHM; Lauren Tessier; Dr. Trevor Thompson; Karl F. Volkmar; Neal White, PhD; Cyrus Wood-Thomas, DC; Janet Zand, OMD und Roger Van Zandvoort.

Außerdem danke ich zumindest einem Teil derer, die mir ausgewählte Artikel oder Kapitel ins Englische übersetzt haben, darunter Lucy de Pieri, Teresa Kramer, Tanya Marquette und Nancy Siciliana. (Nancy gilt mein ganz besonderer Dank, denn sie hat mich intensiv und über alle Maßen unterstützt.) Meine Assistenten, Angela Nusbaum und Jesse Motito, haben mir mit vielen Kleinigkeiten das Leben erleichtert. Ich kann mich glücklich schätzen, sie an Bord zu haben.

Bei Alissa Gould bedanke ich mich für ein Päckchen voller Artikel mit Quellenangaben zu mindestens einem Dutzend Personen, die in diesem Buch auftauchen. Amanda Rubin verhalf mir zu Kontakten für einen eventuellen Film zum Buch, Teresa Kramer half bei der Übersetzung wichtiger Informationen zu Beethoven und Napoleon und unterstützte mich bei einigen Kapiteln mit Kommentaren zur Gestaltung. Barbara Dossey, PhD, empfahl mir eine wichtige, aber kaum bekannte Quelle zu Florence Nightingale.

Einige Menschen haben ein oder mehrere Kapitel intensiv Korrektur gelesen. Das waren vor allem: James Bowman, MD, ND; Ludwig M. Deppisch, MD; Robert Juette, PhD; Dianna Medea, CCH, MA; und Christopher Phillips, CCH.

Etliche Ärzte, Professoren, Autoren und Prominente haben dieses Buch wohlwollend bis begeistert aufgenommen, wofür ich ihnen von Herzen danke. Ihre Kommentare sind auf den hinteren Umschlagseiten sowie auf der Internetseite des Buches zu finden. Das öffentliche Bekenntnis zur Homöopathie erfordert dankenswerten Mut und die Entschlossenheit zum Heilen.

Großer Applaus gebührt Doug Hoff, der nicht nur die Internetseite für dieses Buch, www.HomeopathicRevolution.com, sondern auch meine Internetpräsenz www.Homeopathic.com gestaltet und betreut. Durch seine Wertschätzung für die Homöopathie und für meine Arbeit ist er mir eine große Hilfe.

Jeanine und Guy Saperstein, Anna Cox und Janice Carter haben nicht nur dieses Buch, sondern auch meine frühere Arbeit unterstützt.

Mein besonderer Dank gilt Francis Treuherz aus London. Francis ist einer der wenigen Menschen auf der Welt, deren private Sammlung homöopathischer Bücher und Zeitschriften umfangreicher ist als meine. Als Freund hat er mich mit viel Zeit und Energie großzügig unterstützt. Begabati Lennihan, RN, bedachte mich nicht nur großzügig mit ihrer Zeit, Energie und Weisheit, sondern gewährte darüber hinaus Lauren Tessier ein Stipendium an ihrer Schule (Teleosis in Boston), damit diese mir bei Teilen dieses Buches mit Literaturrecherchen behilflich sein konnte.

Harris L. Coulter, PhD, dem führenden Homöopathie-Historiker des 20. Jahrhunderts, bin ich zu großem Dank verpflichtet, denn er ist einer der wenigen Medizinhistoriker, die unvoreingenommen auch über die Homöopathie berichtet haben. Ich danke auch dem verstorbenen Julian Winston, einem Hobbyhistoriker der Homöopathie. In seinen Büchern finden sich wichtige Details über Homöopathen und deren Werke, die sonst nur schwer zugänglich sind. (Seine CD-ROM, American Homeopaths 1825–1963, Great Auk Publishing, Neuseeland, enthält Geburts- und Todesdatum von nahezu jedem amerikanischen Homöopathen mit Angaben zur Schule und Abschlussdatum sowie den Mitgliedschaften in den wichtigsten homöopathischen Vereinigungen.) Dem inzwischen verstorbenen Arzt Jacques Baur, MD, danke ich für die schon 1985 erfolgte Zusendung von Artikeln zu Napoleon I. und Napoleon III.

Selbstverständlich bedanke ich mich auch bei meinem US-Verleger, Richard Grossinger, dessen Handschlag jeden Vertrag ersetzt. Er setzt sich seit langem für die Homöopathie ein und zeigt sich immer wieder auf inspirierende Weise offen für esoterische und exotische Ansichten. Winn Kalmon hat das Buch gekonnt redigiert und eine meisterhafte Schlussversion vorgelegt, für die ich ihr zu großem Dank verpflichtet bin.

In der Bucht von San Francisco, wo ich zu Hause bin, fühle ich mich in eine Gemeinschaft aus Freunden und Kollegen eingebettet, die sich intensiv darum bemühen, unseren Planeten gesünder und friedlicher zu machen. Sie sind mir eine fortwährende Inspiration. Besonders bei Euch möchte ich mich bedanken: David Surrenda (Managementberater, Pate meines Sohnes und großzügiger Geist), Lisa Rafel (eine Sängerin und Seelengefährtin), Patrice Wynne (begeisternde Göttin, eifrige Leserin und ehemalige Buchhändlerin), Devi Jacobs (Diva, Mitverschwörerin und Meisterin der Verbindungen), Daniel und Patricia Ellsberg (inspirative Gedanken zur Wahrheit und zum Blick auf das große Ganze), Dr. Adam Duhan und Eve Contente (bescheidene, verspielte Menschen und dabei ein Powerpaar), Marybeth Love und Michael Russom (die Denken und Fühlen zusammenführen), Russ und Suki Munsell (ein genialer Mathematiker und ein geniales Herz), Dorothy und Jim Fadiman (deren bewusste Gewissenhaftigkeit im Leben vorbildlich ist), Michael Parenti (politischer Analytiker und Historiker, der weiß, dass Geschichte kein Buch mit sieben Siegeln ist), Brett Weinstein (Lehrer der Kunst der Freundschaft und Tanzkollege), meinen Schwiegereltern, die mich daran erinnern, dass ich nur ich bin, und meinen ersten Cousins, die beweisen, dass dies wirklich stimmt.

Sanford Ullman, MD, war nicht nur mein Vater, sondern auch mein Kinderarzt und Hausarzt, mein Herausgeber (bei früheren Büchern) und der Mensch, der mich am meisten unterstützt hat – zusammen mit meiner Mutter, Estelle Ullman, die immer an mich geglaubt und mir ihre Liebe geschenkt hat. Ich wünschte, sie könnten dieses Buch noch gedruckt in den Händen halten. Ich bin dankbar für meine Schwester Dyan und ihre Familie, die mir unablässig bestätigen, dass Blut nicht nur dicker als Wasser ist, sondern auch tiefer fließt.

Zuletzt gebührt der größte Dank meiner Frau Clare, die es erträgt, dass ich mein Leben der Homöopathie verschrieben habe. Clare hat nicht einfach nur einen Mann geheiratet, sondern auch gleich die ganze Homöopathie. Ein Dankeschön geht zudem an unseren Sohn Jake, der mir immer wieder die wahren Stärken homöopathischer Mittel gezeigt hat und der mit 13 Jahren unschuldig oder intuitiv genug war, meine Arbeit für die Homöopathie fortzuführen.

Dana Ullman

Vorwort

In diesem Buch zeichnet Dana Ullman geographisch und historisch anhand von berühmten Menschen aus vielen Lebensbereichen ein lebendiges Bild der Homöopathie. Die Vielfalt der Personen, welche die Homöopathie genutzt und unterstützt haben, reicht von Mahatma Gandhi bis zu den französischen Fußballweltmeistern von 1998, von Chopin bis Cher. Ullman berichtet von Charles Darwin, J. D. Rockefeller und Papst Johannes Paul II, von mehreren Generationen im britischen Königshaus, elf amerikanischen Präsidenten innerhalb von 150 Jahren und vielen anderen. Das ist eine solide Auswahl!1 Aber die Homöopathie ist keineswegs eine Spielwiese der Reichen und Berühmten, sondern auch in der normalen Bevölkerung verbreitet. Allein das moderne Indien kann auf über 200.000 ausgebildete Homöopathen zurückgreifen.

Doch obwohl die Homöopathie so beliebt ist und sich hartnäckig hält, nimmt das wissenschaftliche und medizinische Establishment sie nach wie vor heftig und polemisch unter Beschuss. 2005 verkündete die führende medizinische Zeitschrift The Lancet in einem anonymen Leitartikel das „Ende der Homöopathie“. Das erinnert mich an das berühmte Telegramm von Mark Twain (einem anderen begeisterten Anhänger der Homöopathie): „Gerüchte über meinen Tod sind stark übertrieben.“

Der Umstand, dass die unglaubliche Palette talentierter, intelligenter, geistig unabhängiger Menschen in diesem Buch von der Homöopathie profitieren konnte, ist natürlich kein wissenschaftliches Argument, aber ein starkes Argument im Sinne von: „Wo Rauch ist, ist auch Feuer.“ Man unterstellt der Homöopathie, sie wäre unglaubwürdig, weil sie auf extrem verdünnte Medikamente zurückgreift. Aber erscheint es nicht ebenso wenig einleuchtend, dass eine solche Vielzahl bemerkenswerter Menschen, so lange für sie eingetreten ist, wenn alle Wirkungen nur Einbildungen wären? Inzwischen gibt es immer mehr Nachweise für echte, wertvolle therapeutische Effekte, und auch das wissenschaftliche Verständnis dafür, wie diese Wirkungen zustande kommen könnten, nimmt stetig zu.

Die Geschichte hat jedoch auch ihre Schattenseiten. Wie Ullman berichtet, wurde die Homöopathie in den USA zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufgrund eines undurchsichtigen Gemischs aus Geld und Eigeninteressen fast zugrunde gerichtet: Der Flexner-Report von 1910 führte zur Schließung von 19 der 22 Colleges für homöopathische Medizin, darunter fünf der sieben Schulen für Schwarze und alle bis auf eines der Frauencolleges. Das Ergebnis waren weniger, aber wohlhabendere Ärzte, die bevorzugt weiße Männer waren und konventionelle pharmazeutische Mittel verwendeten.

Andererseits ist die Homöopathie ein bemerkenswerter Überlebenskünstler. Ullman erzählt zum Beispiel, wie sie sich von dem Verbot erholte, das der Kaiser von Österreich-Ungarn im 19. Jahrhundert verhängte. Auch in Amerika feierte sie in den letzten Jahren ein erfolgreiches Comeback. Zwischen 1990 und 1997 stieg die Verwendung homöopathischer Mittel um erstaunliche 500 Prozent an. Doch die Geschichte lehrt uns, wachsam zu bleiben. Die Stimmen, die Anfang des 20. Jahrhunderts zu einem starken Niedergang führten, sind noch nicht verstummt. Viele Vertreter der Schulmedizin, die nicht fassen können, wie die extreme Verdünnung bei homöopathischen Mitteln eine Wirkung zeigen kann, sind nach wie vor äußerst skeptisch. Die Geschichte lehrt aber auch, dass die Meinungen selbst der angesehensten Professoren ein schlechter Maßstab für das sind, was nachfolgende Generationen entdecken.

Irgendwann wird auch die Welt der Schulmedizin und der Wissenschaft einsehen, was die vielen bemerkenswerten Persönlichkeiten, die Dana Ullman hier skizziert, schon lange wussten: Homöopathie ist eine therapeutische Kunst und eine Wissenschaft von einzigartigem Potenzial.

Peter Fisher

Klinischer Direktor des Royal London Homeopathic Hospital Leibarzt von Queen Elizabeth II, der Königin von England

1 Hinzu kamen für die deutschsprachige Ausgabe viele Berichte und Aussagen deutschsprachiger Größen aus Kultur, Wissenschaft, Sport und Politik.

Einleitung

Galileo Galilei gilt als Vater der Astronomie, der modernen Physik und der Naturwissenschaften an sich. In den Augen der Kirche hingegen waren seine Erkenntnisse trotz seiner beträchtlichen Leistungen Gotteslästerung, und man verlangte, dass er sie widerriefe. Galileo bat seine Widersacher, selbst einen Blick durch sein Teleskop zu werfen. Sie konnten sich persönlich von der Wahrheit seiner Aussage überzeugen, nicht die Erde, sondern die Sonne sei das Zentrum unseres Sonnensystems. Aber die Würdenträger weigerten sich, das Instrument einzusetzen.

Galileo Galilei

Galileo landete im Kerker und wurde später zu lebenslangem Hausarrest begnadigt. Darüber hinaus wurde die Veröffentlichung seiner bereits bekannten und aller zukünftigen Werke offiziell verboten, auch wenn diese Zensur – zum Segen der Nachwelt – nie streng kontrolliert wurde.

So wie die Vertreter der Amtskirche sich einst weigerten, durch Galileos Fernrohr zu sehen, lehnen viele Mediziner den Einsatz homöopathischer Mittel ab. In der Regel beharren sie darauf, dass homöopathische Mittel wirkungslos seien, und dass Homöopathen und deren Patienten nachweislich Opfer ihrer Einbildung wären.

Damit vertritt die Schulmedizin gegenüber der Homöopathie einen unwissenschaftlichen Standpunkt – kaum jemand liest die mehreren hundert klinischen Studien, in denen homöopathische Mittel geprüft wurden, oder die vielen Forschungsarbeiten, in denen deren biologische Aktivität nachgewiesen wurde, lässt sich auf einen Selbstversuch ein oder verordnet gar ein solches Mittel. Im 19. Jahrhundert wurden Ärzte in Europa wie in Amerika von ihren Standesvertretungen zur Ordnung gerufen, wenn sie einen homöopathischen Arzt hinzuzogen. Es erscheint ironisch, dass ausgerechnet diejenigen, die sich als Verteidiger der Wissenschaft ansehen, eine so schlecht informierte und überholte Einstellung gegenüber der Homöopathie an den Tag legen und ihr mit unverhohlener Verachtung begegnen.

Doch trotz der großen Skepsis vieler Ärzte und 200 Jahren voller Anfeindungen durch die Schulmedizin und deren Institutionen hat die Homöopathie überlebt und genießt heute in ganz Europa, in Indien und in Südamerika großen Zulauf.

Der Grund dafür ist einfach: Millionen Menschen haben von der Homöopathie profitiert. Auch bekannte Persönlichkeiten aus allen Bereichen des Lebens greifen bei alltäglichen oder chronischen Beschwerden, aber auch bei lebensbedrohlichen Erkrankungen, gern auf die Homöopathie zurück.

Wenn in diesem Buch geschildert wird, wie Prominente homöopathische Mittel einsetzen oder eingesetzt haben, bedeutet dies selbstverständlich nicht, dass jeder von ihnen ausschließlich diese natürlichen Medikamente verwendet. Doch für die Mehrheit der genannten Personen ist oder war die homöopathische Behandlung die erste Wahl.

Die hier vorgestellten Menschen hielten oder halten sich an den berühmtesten Leitspruch des Hippokrates, des Vaters der Medizin: „Vor allem nutzen, niemals schaden“. Denn die Klugheit gebietet, vor der Anwendung riskanter, konventioneller Heilverfahren auf sicherere Methoden zurückzugreifen. Deshalb erscheint es gerechtfertigt, die Homöopathie als gleichberechtigte Therapieform anzusehen.

Zur Klarstellung möchte ich gleich zu Beginn betonen, dass die meisten Skeptiker irrtümlich der Meinung sind, dass Fürsprecher der Homöopathie der Schulmedizin ablehnend gegenüberstehen. Diese vereinfachte Sichtweise unterstellt ein Schwarz-Weiß-Denken, das in dieser Form nicht existiert. Befürworter der Homöopathie sehen viele Behandlungsweisen der Schulmedizin zwar kritisch, doch dies bedeutet keineswegs, dass sie den angemessenen Einsatz von Operationen, Antibiotika, Schmerzmitteln, oder sonstigen medika- mentösen Behandlungen, die in diesem Augenblick segensreich sein mögen, ablehnen.

Die Wissenschaft kann zwar oft belegen, dass eine medikamentöse Behandlung ein Symptom lindern oder verschwinden lassen kann, doch viele gebildete Menschen kennen den Unterschied zwischen einer symptomatischen Linderung und einer echten Heilung. Die Erkenntnisse der modernen Physiologie stützen mittlerweile die traditionellen Grundprämissen der Homöopathie und der Naturmedizin, dass viele Symptome in Wirklichkeit wichtige Abwehrmechanismen des Körpers sind. Deshalb ist eine Linderung oder Beseitigung der Symptome, auf welche die „wissenschaftliche“ Medizin so stolz ist, nur selten von Dauer. Nur sehr wenige verschreibungspflichtige Mittel sind schon über 30 Jahre, geschweige denn 200 Jahre lang erfolgreich. Zudem sind bei Langzeitverordnung häufig abnehmende Wirksamkeit und zunehmende unerwünschte Wirkungen zu beobachten.

In diesem Buch berichten wir von Prominenten und deren Gründen, sich der Homöopathie zuzuwenden. Die wahren Geschichten von Menschen, die im Laufe der Jahrzehnte mit zahlreichen Erkrankungen und Symptomen zu kämpfen hatten, gestatten einen neuen Blickwinkel auf die Wirksamkeit ihrer Behandlungen. Die Personen, die in dieser Einleitung erwähnt werden, werden in dem Kapitel zu den kulturellen Errungenschaften, mit denen man sie verbindet, genauer geschildert.

Zum Beispiel hätte der Naturwissenschaftler Charles Darwin sein Hauptwerk, Die Entstehung der Arten, kaum veröffentlichen können, wenn er nicht zehn Jahre zuvor homöopathisch behandelt worden wäre. Zwölf Jahre lang hatte Darwin an schweren Magenschmerzen, Erbrechen, Furunkeln, Herzrasen und Zittern gelitten, danach neigte er zwei Jahre lang zu Ohnmachtsanfällen und sah häufig schwarze Punkte vor den Augen. Nach einer nur sechswöchigen Behandlung durch den Homöopathen Dr. James Gully ging es ihm erheblich besser.

Die geringe Dosierung, mit der in der Homöopathie gearbeitet wird, regte Darwin zu eigenen, wenig bekannt gewordenen Experimenten an Pflanzen an, bei denen er minimale Wirkstoffmengen zuführte und daraufhin massive Auswirkungen beobachten konnte. Seine Ergebnisse waren ihm so peinlich, dass Darwin in seiner Berichterstattung bewusst davon absah, von „homöopathischen Dosen“ zu sprechen, weil er die sehr emotionale und negative Einstellung der Wissenschaft gegenüber der Homöopathie kannte.

Darwins Briefe bestätigen, dass er seinen homöopathischen Arzt und dessen Behandlungen sehr bewunderte, auch wenn diese Tatsache in der Geschichte der Medizin und Naturwissenschaft skandalöserweise unterschlagen wird (Darwin 1903). Diese Auslassung ist nur ein weiteres Beispiel, wie die Geschichte dazu neigt, Themen zu ignorieren, die nicht mit der vorherrschenden Weltanschauung übereinstimmen oder diese untermauern.

Auch viele angesehene Ärzte der letzten 200 Jahre, darunter Sir William Osler, Emil Adolf von Behring, August Bier, Charles Frederick Menninger und C. Everett Koop zeigten Interesse an der Homöopathie und äußerten sich wohlwollend über diese Therapierichtung.

Unternehmer wie John D. Rockefeller und Charles Kettering2 ließen sich bevorzugt homöopathisch behandeln. Für Rockefeller war die Homöopathie „eine offensive und fortschrittliche Entwicklung in der Medizin“. Er erreichte ein Alter von 97 Jahren (und wurde damit älter als sein Homöopath, der mit 93 verstarb). Kettering ermunterte zwei bedeutende amerikanische Konzerne, die National Cash Register Corporation und General Motors, zum Bau von Belegschaftskliniken mit homöopathischen Ärzten. Kettering selbst verließ sich auf die Behandlung durch seinen homöopathisch ausgebildeten Arzt T. A. McCann, MD.

Mit Ketterings Hilfe gründete die Ohio State University 1914 ein College für homöopathische Medizin. Außerdem stellte Kettering der Universität 1920 eine Million Dollar zur Einrichtung eines Forschungslabors für die homöopathische Fakultät zur Verfügung. Kurz nach dieser Spende wirkten Vertreter der amerikanischen Ärztevereinigung AMA jedoch mit Nachdruck auf den Leiter der homöopathischen Fakultät ein, um eine Schließung zu erreichen, wobei man diesem sogar den Entzug seiner ärztlichen Zulassung androhte (Roberts 1986). Kurz nach dieser Unterredung erstattete die Universität Kettering seine Spende zurück und schloss die Abteilung für homöopathische Medizin.

Mindestens elf amerikanische Präsidenten und zwei britische Premierminister sowie andere ehemalige und aktuelle Staatsoberhäupter haben die homöopathische Medizin genutzt oder unterstützt. Drei amerikanische Präsidenten – Harding, Coolidge und Hoover – wurden von dem homöopathischen Arzt Joel T. Boone, MD, behandelt. Kein anderer Arzt in der amerikanischen Geschichte hat so lange als Präsidentenarzt gewirkt.

Auch viele bekannte Menschenrechtler und Freiheitskämpfer der Kolonialzeit unterstützten die Homöopathie. Wie viele andere Persönlichkeiten, welche für die indische Unabhängigkeit von England eintraten, war auch Mahatma Gandhi ein Fürsprecher der Homöopathie. Dasselbe gilt für José de San Martín, eine Leitfigur der Unabhängigkeitsbewegung in verschiedenen Ländern Südamerikas. Unter den Gegnern der Sklaverei zählten zum Beispiel William Lloyd Garrison3, Daniel Webster4 und Henry Ward Beecher5 zu den entschiedenen Befürwortern der Homöopathie, und die große Mehrheit der führenden amerikanischen Frauenrechtlerinnen wie Susan B. Anthony, Elizabeth Cady Stanton und Lucretia Mott hielten die homöopathische Medizin für einen notwendigen, integralen Bestandteil sozialer Reformen zum Wohl der Allgemeinheit.

Zahlreiche große Künstler und Musiker des 19. und 20. Jahrhunderts wussten die Homöopathie sehr zu schätzen. So riet der Impressionist Camille Pissarro allen Freunden und Kollegen – darunter Vincent van Gogh, Claude Monet, Pierre Auguste Renoir und Edgar Degas – dringend dazu, sich homöopathisch behandeln zu lassen. Und wenn diese sich nicht selbst zum Homöopathen begeben mochten, sorgte Pissarro mitunter selbst für ihre Behandlung.

Unter den musikalischen Genies des 19. Jahrhunderts interessierten sich Ludwig van Beethoven, Nicolo Paganini, Frédéric Chopin und Richard Wagner für die homöopathische Medizin. Dieser Einstellung haben sich modernere Musiker wie Yehudi Menuhin, Dizzy Gillespie, Tina Turner, Cher, Paul McCartney und George Harrison angeschlossen. Beethoven widmete seinem homöopathischen Arzt zwei eigene Kanons, und Tina Turner gab offen zu, dass die homöopathische Behandlung ihr half, von der Tuberkulose zu genesen.

Die berühmte Schauspielerin Sarah Bernhardt schätzte die Homöopathie so sehr, dass sie darauf bestand, nicht nur sich selbst, sondern das ganze Ensemble jederzeit homöopathisch behandeln lassen zu können. In jüngerer Zeit kokettierte Catherine Zeta-Jones mit ihrer neuen Liebe zu dem homöopathischen Mittel Arnica, das sich bei den Dreharbeiten für das Musical Chicago bei Verstauchungen und Zerrungen als sehr hilfreich erwies.

Unter den geistlichen Oberhäuptern war die Homöopathie so beliebt, dass sieben Päpste, aber auch zahlreiche Bischöfe und andere Vertreter des Klerus homöopathische Ärzte wegen ihrer besonderen Behandlungsform in Ehren hielten und viele von ihnen auch selber Homöopathen wurden. Mary Baker Eddy, die Gründerin der Christlichen Wissenschaft, ließ sich zur Homöopathin ausbilden und verordnete regelmäßig homöopathische Mittel. Ehrwürdige Institutionen wie die russisch-orthodoxe Kirche ermunterten ihre Geistlichen, die homöopathische Behandlungsweise zu erlernen, weil diese Behandlung nicht nur gesundheitliche Vorteile versprach, sondern auch mehr Menschen zum Glauben bekehren konnte. Viele jüdische Rabbis und muslimische Geistliche unterzogen sich homöopathischen Behandlungen oder haben sogar gelernt, sie zu verabreichen.

Unter den Schriftstellern des 19. Jahrhunderts war die Homöopathie so populär, dass ihr Einsatz Menschen mit den unterschiedlichsten Themen verband. So zählten Thoreau, Emerson, Longfellow, Stowe, Alcott, Hawthorne, Irving, Twain, Goethe, Dostojewski, Doyle, Shaw, Dickens und Tennyson zu den Anhängern der Homöopathie.

Sportler auf jedem Leistungsniveau wissen einen Wettbewerbsvorteil zu schätzen, und da Verletzungen eine Sportlerkarriere ernsthaft beeinträchtigen können, nutzen viele Spitzensportler homöopathische Mittel. David Beckham, Martina Navratilova und Britta Steffen und ein gutes Dutzend olympischer Medaillenträger haben öffentlich eine Lanze für die Homöopathie gebrochen. Es ist tatsächlich etwas Besonderes, wenn Profisportler preisgeben, wie sie ihre körperlichen Fähigkeiten auf Weltklasseniveau erhalten, doch allmählich sickern Informationen über die Verwendung homöopathischer Mittel aus den Umkleidekabinen.

Könige und Königinnen sind natürlich privilegiert, was die gewünschte Behandlung betrifft, und so ist es bemerkenswert, dass so viele Monarchen der letzten 200 Jahre zuerst ihren Homöopathen zu Rate zogen. Schlecht informierte Skeptiker sehen in der Homöopathie eine Art „New-Age-Medizin“, die noch im Experimentierstadium ist. Anhand der verbreiteten Unterstützung durch zahlreiche Königshäuser wird unterstrichen, dass die Homöopathie ganz im Gegenteil als traditionelles und erprobtes Verfahren der Erfahrungsmedizin einzustufen ist.

Während also jeweils die Masse der Bevölkerung auf die aktuelle Schulmedizin zurückgreift, ist der Einsatz der homöopathischen Medizin bei gesundheitlichen Problemen für viele bekannte Mitglieder der Gesellschaft selbstverständlich.

Die wahren Grenzen der Schulmedizin

Verfechter der Schulmedizin betonen regelmäßig, dass ihre Methoden wissenschaftlich überprüft wurden, und ziehen andere Methoden mit angeblichen therapeutischen oder heilenden Wirkungen ins Lächerliche. Mitbewerber werden in Misskredit gebracht, und selbst diejenigen aus den eigenen Reihen, die konventionelle Behandlungen hinterfragen oder alternative Methoden anbieten, geraten leicht unter Beschuss.

Andererseits kommt es immer wieder vor, dass Methoden, die zum medizinischen Standard gehören, schon zehn Jahre später für unwirksam, gefährlich und mitunter barbarisch erklärt werden. Trotz dieses wiederkehrenden Phänomens zeigen die Fürsprecher und Verteidiger der „wissenschaftlichen Medizin“ wenig Demut und versichern stets, die aktuelle Heilmethode sei wirksam.

Allerdings ist eben diese Lernfähigkeit ein bemerkenswertes Merkmal der Schulmedizin, die ihre Behandlungsformen immer wieder auf den Prüfstand stellt. Dass nur eine Handvoll Medikamente seit mindestens 30 Jahren auf dem Markt sind, zeugt davon, dass die Schulmedizin ehrlich genug ist, ihre Fehler einzugestehen.

Medizinhistorisch ergibt sich ein klares Muster bei der Entdeckung und dem Einsatz medikamentöser Behandlungen. Anfangs wird einem neuen Wirkstoff große Aufmerksamkeit gezollt. Die Forschungsergebnisse scheinen seine Sicherheit und Wirksamkeit zu belegen, und der Wirkstoff erntet große Anerkennung für seine lindernden Eigenschaften. Mit der Zeit kommt es zu gewissen Bedenken wegen unerwünschter Nebenwirkungen, bis Forschung und Praxis schließlich ernstere Bedenken wegen der Nebenwirkungen äußern. Daraufhin werden Sicherheit und Wirksamkeit intensiver untersucht, bis man sich allgemein darauf einigt, dass die Arznei nicht so gut hilft, wie ursprünglich angenommen. Die Liste der bekannten unerwünschten und ernsten Nebenwirkungen wird immer länger, doch das ist alles kein Problem, weil gerade ein neuer Wirkstoff auf den Markt kommt, wo die ersten Studien vermuten lassen, dass dies nun die bessere Arznei ist − jedenfalls bis weitere Untersuchungen bestätigen, dass auch dieser Stoff weder so wirksam noch so sicher ist, wie man zunächst glaubte. So verläuft die Entwicklung seit mindestens 100 Jahren.

Wie in der Modeindustrie, wo sich regelmäßig der Stil ändert, sind auch in der Pharmaindustrie neue Medikamente profitabler als die alten. Und dabei geht es nicht einfach um Gewinn, sondern um Gewinne in schwindelerregender Höhe.

2002 war der Gesamtgewinn der zehn größten US-Pharmaunternehmen auf der „Fortune 500“-Liste mit 35,9 Milliarden US-Dollar höher als der Gesamtgewinn der übrigen 490 Unternehmen, die nur 33,7 Milliarden US-Dollar verbuchten (Angell 2004: S. 11).6 Diesen erschütternden finanziellen Vorsprung konnte die Pharmaindustrie nur deshalb nicht halten, weil infolge des Irakkriegs die Gewinne der Ölkonzerne beträchtlich gestiegen sind und damit den Profit der 490 Nicht-Pharma-Unternehmen etwas erhöht haben. Dennoch sollte man meinen, dass die Gewinne der 490 größten Firmen der USA deutlich höher sein sollten als die von nur zehn Unternehmen in einem einzigen Wirtschaftszweig.

Diese Zahlen sind von grundlegender Bedeutung, denn die Abgrenzung der „wissenschaftlichen Medizin“ zum Geschäft mit der Medizin war nie schwerer als heute. Dank der vereinten Bemühungen der Pharmaindustrie und der Mediziner, zwischen denen enge wechselseitige Verflechtungen bestehen, lassen sich die Verbraucher auf der ganzen Welt gern einreden, dass die moderne Medizin an Wissenschaftlichkeit unübertroffen ist. Bevor wir über die Homöopathie sprechen, möchte ich deshalb einige grundsätzliche Fragen aufwerfen, was unter „wissenschaftlicher“ Medizin zu verstehen ist – und was nicht.

In der Regel werden Pharmaunternehmen heutzutage von Geschäftsleuten geführt, nicht von Ärzten. Deshalb überrascht es kaum, dass die Ärztin und ehemalige Medizinprofessorin der Universität Harvard, Marcia Angell, früher Chefredakteurin des anerkannten New England Journal of Medicine, in ihrem Buch Der Pharma-Bluff ein Bild der wahren Pharmaindustrie zeichnet:

„… einer Branche, die sich in den letzten 20 Jahren sehr schnell von ihrem ursprünglichen, hochgesteckten Ziel, der Entdeckung und Herstellung nützlicher, neuer Medikamente verabschiedet. Heute ist sie vor allem ein Marketingapparat, der Medikamente von zweifelhaftem Nutzen verkauft. Mit ihrem Geld und ihrer Macht bringt die Industrie jede Institution, die ihr im Weg stehen könnte, unter Kontrolle, auch den US-Kongress, die Food and Drug Administration, Universitätskliniken und die Ärzteschaft“ (Angell 2005: S. 28).

Arzneimittel sind ein hochprofitabler Geschäftszweig, der so gut vermarktet wird, dass viel zu viele Menschen solche Einflussnahme bereitwillig übersehen oder verzeihen.

Ja, King Kong lässt seine Muskeln spielen, doch wer ihn beim Namen nennt, gilt entweder als Quacksalber oder als Quertreiber. Diesen Riesen gibt es nicht erst seit gestern. Er hat sich über Generationen entwickelt. Zu seinen Verteidigungsstrategien zählt die Ausmerzung seiner Wettbewerber, ob diese nun kooperieren wollen oder nicht. Jeder Wettbewerber wird immer wieder heftig angegriffen. Die Geschichte der Homöopathie belegt diese Seite der Medizin, denn von 1860 bis ins frühe 20. Jahrhundert enthielt der Ehrenkodex der amerikanischen Ärztevereinigung AMA einen Satz, der seinen Mitgliedern untersagte, sich mit einem Arzt zu beraten, der Homöopathie praktizierte. Sie durften nicht einmal die Patienten eines Homöopathen behandeln. Zu einer Zeit, in der Ärzte ihre Patienten noch durch Aderlass verbluten ließen und Kranken regelmäßig Quecksilber und die verschiedensten ätzenden Mittel verordneten, war die Hinzuziehung eines Homöopathen das einzige „Verbrechen“, das die AMA entschlossen ahndete. 1881 wurde sogar die gesamte Medical Society von New York aus der AMA ausgeschlossen, nur weil diese Ärztevereinigung dieses Staates auch jeden Arzt als Mitglied aufnahm, der homöopathische Arzneien verwendete, unabhängig von seiner akademischen Ausbildung. Erst 25 Jahre später schloss diese Vereinigung sich wieder der AMA an (Walsh 1907: S. 207).

Die Industrie verhält sich jedoch nicht in jeder Hinsicht ungeschlacht. Gegenüber Managern, großen Handelsketten und wohlwollenden Politikern, aber auch gegenüber den Medien, bei denen sie sich über große Werbeetats eine unglaublich positive Berichterstattung sichert, zeigt sie sich äußerst großzügig. Ebenso nett ist sie zu Investoren. Gewinne sind natürlich nichts Schlechtes, sollten aber zu Recht hinterfragt werden, wenn sie alle Maßen überschreiten, wenn die Langzeitwirkung der Dauerprüfung nicht standhält und wenn die übliche Verwendung von mehreren Medikamenten zugleich kaum jemals wissenschaftlich überprüft wurde.

Diese Beobachtungen mögen manch einem sehr massiv erscheinen. Ich gebe gerne zu, dass fast jeder jemanden kennt, dem die konventionelle Medizin das Leben gerettet oder zumindest eine erhebliche Verbesserung seiner Gesundheit ermöglicht hat. Mein wunderbarer Vater war Arzt und insulinpflichtiger Diabetiker. Ohne die wichtige Entdeckung des Insulins durch die Schulmedizin hätte es mich demnach nie gegeben.

Deshalb sollten wir zwar einerseits nicht das Kind mit dem Bade ausschütten, andererseits aber dennoch prüfen, welchem Wasser wir unsere Kinder aussetzen. Denn die meisten Menschen kennen auch andere, deren Gesundheit sich durch moderne Behandlungsmethoden erheblich verschlechtert hat oder die deshalb gar verstorben sind.

Die Pharmaindustrie rechtfertigt ihre hohen Gewinne mit der Aussage, Unsummen in Forschung und Entwicklung zu stecken. Dabei wird gern verschwiegen, dass sie etwa den dreifachen Etat für Marketing und Verwaltung aufbringt. Und die obszön hohen Gewinne der Arzneimittelhersteller berücksichtigen alle bekannten Ausgaben. Insgesamt beweisen die Hersteller eine erstaunliche Kreativität dabei, uns zu überzeugen, dass die Wirkungen alle ihrer Medikamente „wissenschaftlich“ belegt sind. Und viel zu viele von uns glauben ihnen.

Deshalb kommt es darauf an, dass wir begreifen, was es tatsächlich bedeutet, wenn Pharmakonzerne und Medien uns versichern, Medikamente seien „wissenschaftlich getestet“.

Wie wissenschaftlich ist die moderne Medizin?

Mahatma Gandhi wurde einst von einem Reporter gefragt, was er von der westlichen Zivilisation hielte. Angesichts der unzivilisierten Reaktionen der britischen Regierung auf seine gewaltfreien Aktionen antwortete Gandhi spontan: „Eine westliche Zivilisation? Ja, das ist eine gute Idee.“ Hätte man ihn gefragt, was er von „wissenschaftlicher Medizin“ hielte, wäre seine Antwort wohl ähnlich ausgefallen.

Die Vorstellung einer wissenschaftlich begründeten Medizin klingt verlockend, doch ist die moderne Medizin wirklich – oder wenigstens annähernd – „wissenschaftlich“?

In der heutigen Medizin gilt die Placebo kontrollierte Doppelblindstudie als Standardverfahren, um die Wirksamkeit einer Behandlung zu überprüfen.7 Oberflächlich betrachtet ist dieser Ansatz sehr vernünftig. Allerdings ist die Problematik solcher Studien unter Akademikern wohl bekannt, auch wenn die Allgemeinheit wenig davon hört. Grundsatzfragen zur Bedeutung des Begriffs „Wirksamkeit“ werden kaum öffentlich diskutiert.

Zum Beispiel ist die Wirksamkeit einer Substanz nicht zwangsläufig dadurch belegt, dass ein bestimmtes Symptom verschwindet. Manchmal ist es sogar von Nachteil, wenn ein Symptom beseitigt wird. Aspirin kann Fieber senken, doch man weiß, dass Fieber bei der körpereigenen Infektabwehr eine wichtige Rolle spielt. Schmerzmittel lindern vorübergehend den akuten Schmerz, beeinflussen aber nicht die eigentliche Ursache. Deshalb bringen sie keine Heilung, können aber eine körperliche und psychische Abhängigkeit bis hin zur Sucht bewirken. Es kann auch eine Gewöhnung eintreten und vermehrt zu Herzproblemen kommen. Schlafmittel erleichtern zwar das Einschlafen, verhelfen uns aber nicht zu einem erholsamen Schlaf, womit sie letztlich den Teufelskreis von Schlaflosigkeit und Übermüdung verschlimmern. Viele moderne Medikamente gegen verbreitete Erkrankungen gelten trotz hochgesteckter Hoffnungen und Erwartungen seitens der Ärzteschaft und der Patienten noch nicht als absolut sicher.

Grundlage aller wissenschaftlichen Forschungen ist, dass ein Wissenschaftler eine Studie erbringen kann, welche eine scheinbare Wirkung belegt. Der Wirkstoff kann sich also durchaus für begrenzte Zeit als hilfreich erweisen, später jedoch die verschiedensten, ernsten Symptome verursachen. Die sehr beliebte angstlösende Substanz Alprazolam (Handelsname Tafil) konnte zum Beispiel während eines zweimonatigen Tests Panikattacken lindern, doch wenn der Patient anschließend versuchte, die Medikation zu reduzieren oder abzusetzen, konnten die Panikattacken drei- bis viermal so stark wiederkehren (Consumer Reports 1993). Würden so viele Patienten dieses Mittel einnehmen, wenn sie das wüssten? Und auf welcher Grundlage kann man ernsthaft behaupten, dass dieses Mittel „wirksam“ ist?

Für die Zulassung in Amerika werden die meisten psychiatrischen Medikamente nur sechs Wochen lang getestet (Angell 2005: S. 120 und 123). Andererseits nehmen die meisten Menschen ihre Antidepressiva oder Beruhigungsmittel über viele Jahre ein. Wie können solche Kurzzeitstudien also als wissenschaftlicher Nachweis gelten? Der ernüchternde Umstand, dass Placebos nachweislich 80 Prozent der Medikamentenwirkung erreichen (bei weniger unerwünschten Wirkungen), ist hingegen kaum bekannt (Angell 2005: S. 123).

In ihrem einflussreichen Buch Der Pharma-Bluff sagt die Ärztin Marcia Angell es ganz offen: „Man kann klinische Studien auf vielerlei Weise frisieren, und das geschieht auch die ganze Zeit“ (Angell 2005: S. 108).

Die aktuellen, konventionellen Arzneimittel sind so neu, dass es kaum Langzeitstudien dazu gibt. Die breite Mehrheit moderner Medikamente, die noch vor wenigen Jahrzehnten weit verbreitet waren, werden inzwischen aus gutem Grund nicht mehr verschrieben: Sie wirken weniger gut, als anfangs angenommen, und bringen so teilweise mehr Schaden als Nutzen.

Daher erscheint es verwunderlich und bedauerlich zugleich, dass Ärzte nicht sehen, dass die gegenwärtige Form der Medizin grundsätzlich fragwürdig ist. Stattdessen versichern sie im Einklang mit den Herstellern einfach, dass ein neues Mittel sich „wissenschaftlich bewährt“ hat, sobald ein altes als unwirksam oder gefährlich vom Markt genommen wird. Trotz dieses wiederkehrenden Musters verschreiben Ärzte weiterhin im Rekordtempo:

– 2005 wurden jedem Amerikaner, ob Mann, Frau oder Kind, im Durchschnitt 12,3 Medikamente verordnet (1994 erhielt jeder Amerikaner im Durchschnitt 7,9 Medikamente pro Jahr) (Kaiser Family Foundation 2006).

– Laut einer Studie von 2005 nehmen 44 Prozent aller Amerikaner mindestens ein verschreibungspflichtiges Medikament ein; 17 Prozent nehmen drei oder mehr solcher Mittel (diese Zahl hat sich zwischen 1994 und 2000 um 40 Prozent erhöht) (Medscape 2005).

Diese hohen Zahlen erhöhen sich noch weiter, wenn man die frei verkäuflichen Mittel hinzunimmt, die Ärzte empfehlen oder Patienten sich auf eigene Faust besorgen. Wenn jemand mehr als ein Arzneimittel gleichzeitig einnimmt, werden die Studien zu jedem einzelnen dieser Mittel praktisch bedeutungslos. Überlegt man nun, wie viele Menschen zwei oder mehr Medikamente parallel verwenden, so kommen einem ernsthafte Zweifel an der wissenschaftlichen Grundlage, auf der sich Ärzte bewegen. (Natürlich gibt es Ausnahmen, für die Prüfprotokolle mit verschiedenen Substanzen erstellt wurden, wie beispielsweise bei der Behandlung von AIDS-Kranken.)

Man möchte meinen, dass die Amerikaner wenigstens erheblich davon profitieren, dass sie die „beste“ und definitiv teuerste Gesundheitsversorgung der modernen Medizin genießen, doch die nachfolgenden Zahlen zeigen eindrücklich die wahren Grenzen der „besten“ medizinischen Versorgung:

– 2006 lagen die USA bei der Kindersterblichkeit auf Platz 21 in der Welt und damit hinter Südkorea und Griechenland und nur kurz vor Polen.

– Bezüglich der Lebenserwartung rangierten die USA 2006 auf Platz 17, zusammen mit Zypern und nur kurz vor Albanien. (InfoPlease 2007).

Einer der größten Pharmahersteller der Welt ist GlaxoSmithKline. Deshalb war es erschreckend, wenn auch wenig überraschend, als der Weltvizepräsident für Genforschung des Pharmaherstellers Glaxo-SmithKline, Allen Roses, einräumte, dass „die überwältigende Mehrheit der Medikamente – über 90 Prozent – nur bei 30 bis 50 Prozent der Menschen wirkt“ (Connor 2003). Nur selten wird die Öffentlichkeit so ehrlich informiert.

Die Geschichte verstehen und neu schreiben

Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft. Wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit. George Orwell, (Zitat) aus dem Roman „1984“

Die Geschichte stellt uns unglaubliche Massen an Zeugnissen über die Vergangenheit zur Verfügung, doch nur ein kleiner Teil davon gelangt in die Geschichtsbücher. Die Interpretation der Vergangenheit und die gezielte Auswahl bestimmter historischer Fakten und Persönlichkeiten färben unser Verständnis von dem, was wirklich geschah.

Historiker kennen dieses Phänomen: Wenn ein Land einen Krieg gewinnt oder eine Weltanschauung eine andere übertönt, wird die Geschichte aus der Perspektive dieses Landes oder dieser dominanten Weltanschauung erzählt. Auf die Geschichte der Medizin trifft diese Regel zweifellos zu. Zum Beispiel brandmarken Medizinhistoriker die üblichen Heilmethoden der Vergangenheit gern als barbarisch, gefährlich und altmodisch, versichern aber gleichzeitig, dass die moderne Gesundheitsfürsorge eine Spitzenleistung der „wissenschaftlichen“ Medizin darstellt. Wie ein Mantra wird dabei wiederholt, dass heutige Verfahren „bewiesen“ sind.

Folgerichtig werden diejenigen, die einen Krieg verloren haben oder eine Minderheitsmeinung vertreten, in der Geschichte häufig ungünstig dargestellt. Ärzte, die anders behandeln, als es der Lehrmeinung entspricht, werden schnell als Kurpfuscher und Quacksalber abgeurteilt. Auf diese Weise kann man potenziell wertvolle Beiträge wunderbar kleinreden, auch ohne sie in ihrem ganzen Ausmaß zu verstehen.

Neben Beschimpfungen verdrehen die Vertreter der üblichen vorherrschenden Lehrmeinung auch gern einmal die Tatsachen, um auch die soliden Bestandteile einer weniger verbreiteten Methode absurd und abwegig erscheinen zu lassen. Weil Homöopathen ihre Mittel sparsamer dosieren als die herkömmliche Medizin, wird gern behauptet, die Homöopathie würde mit „kümmerlichen“ Dosen arbeiten, die im Körper theoretisch keine Wirkung zeigen dürften. Die Behauptung, homöopathische Arzneien könnten unmöglich eine Wirkung haben, entbehrt jeglichen Wissens und jeglicher Erfahrung und Bescheidenheit. Solche Anschuldigungen beweisen nur die unwissenschaftliche Haltung dessen, der sie vorbringt, und seine Unkenntnis der umfangreichen wissenschaftlichen Arbeiten zur Wirkung von Nanodosen bestimmter Substanzen in bestimmten Situationen.

Als Beweis für die mangelnde Fortschrittlichkeit der Homöopathie wird gern angeführt, dass Homöopathen ihre Mittel schon seit über 200 Jahren verwenden. Doch wenn wir heute noch dieselben Mittel einsetzen wie damals – neben Hunderten neuer Substanzen –, ist dies eher ein Hinweis darauf, dass die alten auch heute noch wirksam sind. Das Wirkprinzip der Homöopathie beruht darauf, dass diese Mittel nicht gegen eine fest umrissene Krankheit verordnet werden, sondern ein Syndrom oder einen Symptomenkomplex angehen, zu dem diese Krankheit gehört.

Auch die gründliche Anamnese in der Homöopathie, bei der die einzigartigen Symptome des Patienten ermittelt werden, ist unter Beschuss geraten. Sie gilt als Zeichen für die Verschrobenheit dieser Methode, die sich in Nebensächlichkeiten verzettelt. Dabei erscheinen die exakten Symptome und Eigenheiten des Patienten, die der Homöopath erfasst, nur dem gehaltlos, der sich nicht mit der Einzigartigkeit dieser individuellen, persönlichen Merkmale jedes Menschen vertraut gemacht hat. Die Homöopathie verfügt über ein ausgeklügeltes System, in dem Auswahl und Verordnung des wirksamsten homöopathischen Arzneimittels genau auf den einzelnen Patienten zugeschnitten sind.

Da die Geschichte meist vom Sieger geschrieben wird, prophezeit der Autor, dass die Medizingeschichte bald umgeschrieben werden dürfte.

Quellen

Angell, M.: Der Pharma-Bluff. Wie innovativ die Pillenindustrie wirklich ist. Aus dem Amerikanischen von Sebastian Vogel. KomPart, Bonn/Bad Homburg 2005.

Connor, S. Glaxo Chief: Our Drugs Do Not Work on Most Patients, The Independent (UK), December 8, 2003.

Consumer Reports: High Anxiety. January 1993, 19–24.

Darwin, F. (ed.): The Life and Letters of Charles Darwin. New York, D. Appleton & Co., 1903.

InfoPlease.com. www.infoplease.com/ipa/A0004393.html, 2007.

Kaiser Family Foundation: Prescription Drug Trends, June 2006. http://www.kff.org/rxdrugs/upload/3057-05.pdf

Levi, R.: Science Is for Sale, Skeptical Inquirer, July/August 2006, 30:4, 44–46.

Medscape: More Americans Take Prescription Medication. May 3, 2005. www.medscape.com/viewarticle/500164

Roberts, W. H.: Orthodoxy vs. homeopathy: Ironic developments following the Flexner Report at the Ohio State University, Bulletin on the History of Medicine, Spring 1986, 60:1, 73–87.

Walsh, J. J.: History of the Medical Society of the State of New York. New York: Medical Society of the State of New York, 1907.

2 Charles Franklin Kettering (1876–1958), Inhaber von mehr als 300 Patenten, US-amerikanischer Ingenieur, Erfinder, Wissenschaftler, Philosoph.

3 William Lloyd Garrison (1805–1879) war ein US-amerikanischer Schriftsteller und Vorkämpfer für die Abschaffung der Sklaverei in den USA.

4 Daniel Webster (1782–1852) war ein US-amerikanischer Politiker, US-Senator und Außenminister.

5 Henry Ward Beecher (1813–1887) war kongregationalistischer US-amerikanischer Prediger.

6 Dieser Umstand ist besonders überraschend, die Quelle jedoch glaubwürdig: Die Medizinerin Marcia Angell ist ehemalige Herausgeberin des New England Journal of Medicine.

7 Bei Placebo kontrollierten Doppelblindstudien erhalten einige Patienten ein Medikament oder eine Behandlung, andere hingegen ein Scheinmedikament, das dem Testmedikament äußerlich gleicht. Weder die Teilnehmer noch die Durchführenden des Experiments wissen, wer welche Behandlung erhielt, bis die Ergebnisse feststehen.

KAPITEL 1

Warum die Homöopathie Sinn ergibt und wirksam ist: Ein Musterbeispiel für die Nanopharmakologie

Trotz ihrer weltweiten Beliebtheit wird die Homöopathie regelmäßig missverstanden, verdammt oder verkannt.

In diesem Buch werden die persönlichen Erfahrungen vieler Menschen geschildert, die nach eigener Aussage sehr von homöopathischen Behandlungen profitiert haben, aber keines dieser Zeugnisse ist ein „Beweis“ für den Wert der Homöopathie. Wenn jedoch ein großer Erfahrungsschatz belegt ist und darüber hinaus zahlreiche wissenschaftliche Studien nachweisen, wie sinnvoll der Einsatz homöopathischer Mittel ist, kann und sollte man die wichtige Rolle der Homöopathie in der Vergangenheit und in der Zukunft unseres Gesundheitssystems mit anderen Augen sehen.

Winston Churchill sagte einmal: „Je weiter man zurückblicken kann, desto weiter blickt man in die Zukunft.“ Dieses Buch befasst sich in erster Linie mit persönlichen Erfahrungen aus den letzten 200 Jahren. Gleichzeitig gibt es jedoch viele Nachweise, dass der Nutzen bestimmter homöopathischer Prinzipien schon in den Frühzeiten der Geschichtsschreibung bekannt war. Dieser weite Rückblick in die Vergangenheit bildet eine große Linse, durch die wir eben diese Vergangenheit verstehen und die Zukunft vorhersagen können.

Homöopathie verstehen

Das Wort Homöopathie ist von zwei griechischen Wörtern abgeleitet: homoios (das bedeutet ähnlich) und pathos (was Leiden bedeutet). Das Grundprinzip der Homöopathie – das Ähnlichkeitsprinzip (Simile-Prinzip) – bezieht sich auf eine wiederholte Beobachtung und Erfahrung: Wenn die Überdosis einer Substanz beim gesunden Menschen bestimmte Symptome hervorruft, bewirkt dieselbe Substanz bei sehr geringer Dosierung (Nanodosen) und spezieller Zubereitung bei Menschen, deren Erkrankung mit einem ähnlichen Symptomenkomplex einhergeht, einen Heilimpuls.

Betrachten wir dies anhand von Zwiebelsaft, der bekanntlich die Augen zum Tränen und die Nase zum Laufen bringt. Der dabei entstehende Nasenschleim kann sogar ein brennendes Gefühl auf der Unterlippe erzeugen. Menschen mit Allergien oder Erkältungssymptomen, die unter ähnlichen Symptomen leiden wie beim Kontakt mit Zwiebelsaft, profitieren von homöopathischen Zwiebeldosen.

Symptome zeigen, auf welche Weise unser Körper sich gegen Infektionen oder Stress zur Wehr setzt. Deshalb erscheint es sinnvoll, Arzneien zu wählen, die diese Abwehrreaktionen unterstützen, anstatt sie zu verhindern oder zu unterdrücken. Das Schöne am homöopathischen Ähnlichkeitsprinzip ist der ihm innewohnende Respekt vor der Weisheit des Körpers. Die Behandlung macht sich die beträchtlichen Selbstheilungs- und Selbstregulierungskräfte des Körpers zu Nutze und unterstützt sie noch.

Impfungen und Desensibilisierungen zählen zu den wenigen Methoden der modernen Medizin, welche ebenfalls die körpereigenen Abwehrmechanismen anregen, um bestimmten Erkrankungen vorzubeugen oder diese zu heilen. Es ist kein bloßer Zufall, dass diese Behandlungsformen vom homöopathischen Ähnlichkeitsprinzip abgeleitet sind.

In Europa ist die homöopathische Medizin bei Ärzten so verbreitet, dass sie hier kaum noch als alternative Heilmethode eingestuft wird.

Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte e. V. (DZVhÄ), gegründet 1829 in Köthen (Anhalt), ist die älteste Ärztevereinigung Deutschlands. Heute hat der DZVhÄ etwa 4.000 Mitglieder. Etwa 5.500 Ärzte haben die Zusatzbezeichnung Homöopathie. Homöopathische Ärzte in Deutschland haben ein schulmedizinisches Studium absolviert und nach dessen Abschluss eine von den Landesärztekammern anerkannte und vorgeschriebene Weiterbildung gemacht.

Laut einer repräsentativen Allensbach-Umfrage (2009) greifen 57 Prozent der Deutschen bewusst zu homöopathischen Arzneien; nur zwei Prozent der Bevölkerung halten homöopathische Arzneien für unwirksam. Insgesamt ein Viertel der Bevölkerung sind „überzeugte Verwender“ der Homöopathie und sind ohne Einschränkung von der Wirksamkeit überzeugt (25 Prozent).8

Etwa 30 Prozent der französischen Ärzte nutzen regelmäßig homöopathische Mittel, und über 40 Prozent der britischen Ärzte überweisen ihre Patienten regelmäßig an Homöopathen (Fischer und Ward 1994). Etwa die Hälfte der niederländischen Ärzte hält homöopathische Arzneimittel für wirksam (Kleijnen, Knipschild und Riet 1991).

Auch in Amerika hatte die homöopathische Medizin anfangs einen guten Stand. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts existierten in den Vereinigten Staaten 22 homöopathische Fakultäten, unter anderem an der Universität Boston und den Universitäten von Michigan, Ohio, Minnesota und Iowa. Hinzu kamen zum Beispiel das New York Medical College und das Hahnemann Medical College. Viele kulturelle Vordenker in Amerika zählen zu den stärksten Befürwortern der Homöopathie.

In seinem mit dem Pulitzer Preis bedachten Buch The Social Transformation of American Medicine bemerkt Paul Starr: „Weil die Homöopathie ebenso philosophisch wie experimentell ausgerichtet ist, kam sie vielen Menschen eher wissenschaftlicher vor als die Schulmedizin.“

Dieses Kapitel erklärt einen Fall für die Homöopathie im Licht jüngster Erkenntnisse aus Wissenschaft und Medizin. Wer mehr über die wissenschaftlichen Experimente zur Homöopathie erfahren möchte, kann auf andere Veröffentlichungen zu diesem Thema zurückgreifen, auf die in diesem Kapitel verwiesen wird.

Ich bitte die Leser um Vergebung, die offen und interessiert an die Homöopathie herangegangen sind, aber von Personen belehrt wurden, die ihnen diese wissenschaftliche Kunst letztlich nicht auf klare, überzeugende Weise erklären konnten. Ich hoffe, dass sowohl die Skeptiker als auch unvoreingenommene, aber unzureichend informierte Menschen von dem folgenden Überblick über den homöopathischen Ansatz profitieren werden.

Die Weisheit der Symptome: Grundzüge der modernen Physiologie und Homöopathie

Das Grundprinzip der Homöopathie steht auch im Mittelpunkt der modernen Physiologie. In der Medizin ist man sich heute darüber einig, dass Symptome nicht nur anzeigen, dass etwas mit dem Körper nicht stimmt, sondern dass sie vielmehr die Bemühungen des Körpers widerspiegeln, sich vor Krankheitserregern und Stress zu schützen. Der Körper erzeugt Fieber, Entzündungsreaktionen, Schleim und anderes oder meldet Schmerzen, um sich auf seine Weise zu heilen. Doch allen Anstrengungen zum Trotz ist er damit nicht immer erfolgreich.

Die Medizin erkennt Symptome zunehmend als Anpassungsreaktionen des Körpers an. In der Pathologie definiert sich ein entzündlicher Prozess dadurch, dass der Körper versucht, Infektionserreger oder Fremdkörper abzugrenzen, zu erhitzen und zu verbrennen. Husten ist ein altbekannter Schutzmechanismus zur Befreiung der Atemwege. Auch Durchfall ist eine Abwehrreaktion, mit der der Körper Krankheitserreger oder reizende Stoffe schneller aus dem Dickdarm auszuscheiden versucht. Eiter und Schleim sollen den Körper von abgestorbenen Bakterien, Viren und Zellen befreien. Selbst ein hoher Blutdruck ist eine wichtige Anpassungsreaktion an innere und äußere Stressfaktoren, die einen Menschen belasten.

Um den Krankheits- und Heilungsprozess besser zu verstehen, sollten wir die Herkunft des Begriffs Symptom unter die Lupe nehmen. Es wurzelt im Griechischen und bedeutet „etwas, das mit etwas anderem zusammenfällt“. Symptome sind demnach Anzeichen für etwas anderes, und wenn man sie behandelt, ändert das nicht unbedingt etwas an diesem anderem. Wenn also ein Medikament ein Symptom beseitigt, ist die Person nicht automatisch geheilt. Bei reiner Unterdrückung oder Hemmung von Symptomen wird häufig nur ein Scheinerfolg erzielt. Die Krankheit dringt tiefer in den Körper vor und weitet sich zu einem ernsteren Leiden aus. Es ist, als würde man den Stecker ziehen, wenn im Auto die Warnleuchte für den Öldruck eine Störung anzeigt. Dass das Licht ausgeht, bedeutet nicht, dass der Öldruck wieder in Ordnung ist. Vielmehr kann das Ignorieren dieses Lichts dazu führen, dass das Auto vollständig zusammenbricht.

Im Volksmund spricht man oft von den Nebenwirkungen herkömmlicher Medikamente. Aus rein pharmakologischer Sicht können Medikamente jedoch keine Nebenwirkungen haben, sondern nur Wirkungen. Ärzte unterscheiden recht willkürlich zwischen den erwünschten und den unerwünschten Wirkungen, die dann gern als Nebenwirkungen bezeichnet werden. Wenn eine Bombe Gebäude zerstört und Menschen tötet, würde man nicht behaupten, das eine oder das andere sei eine Nebenwirkung, denn die beiden Wirkungen lassen sich kaum voneinander trennen. Beide Ergebnisse sind die Auswirkungen einer Bombe.

Die Homöopathie geht davon aus, dass die unerwünschten Wirkungen mancher Medikamente, die häufig schlimmer sind als die ursprüngliche Erkrankung, daraus resultieren, dass diese Mittel die Symptome der Patienten unterdrücken und damit tiefer in den Körper hineintreiben. Wenn eine Substanz die ursprüngliche Abwehrreaktion des Körpers gegen eine Infektion oder Stress behindert, fühlt sich der Köper gezwungen, einen weniger effektiven Weg einzuschlagen, um sein dynamisches Gleichgewicht wiederzuerlangen. Viele Homöopathen glauben, dass diese Beobachtung zu Symptomen und Krankheitsunterdrückung erklären könnte, weshalb die Menschen heutzutage immer früher an immer ernsteren chronischen Erkrankungen leiden, und weshalb psychische Erkrankungen immer mehr um sich greifen (die körperliche Erkrankung wird so stark unterdrückt, dass die Krankheit in die Psyche abgedrängt wird).

Sobald man Symptome als wichtige und nützliche Verteidigungsmaßnahmen des Körpers ansieht, erscheint es weniger sinnvoll, die Weisheit des Körpers zu behindern oder zu unterdrücken. Anstatt also medikamentös auf die Symptome einzuwirken, wäre es klüger, die körpereigene Abwehr und damit die Selbstheilungskräfte des Körpers zu stärken. Wie beim zunehmend beliebten Biomimikrie (Benyus 1997), wo Wissenschaftler durch Nachahmung der Weisheit der Natur neue, nachhaltige Technologien entwickeln, suchen Homöopathen nach der Substanz, welche die Weisheit des Körpers imitiert, damit keine Unterdrückung der Symptome, sondern eine echte Heilung stattfinden kann.

Respekt vor der Weisheit des Körpers

Das Ähnlichkeitsprinzip beim Heilen war schon in der Antike bekannt (Coulter 1975). Im vierten Jahrhundert vor Christus sagte Hippokrates: „Die Krankheit entsteht durch Einflüsse, die den Heilmitteln ähnlich wirken, und sie wird geheilt durch die Verabreichung von Ähnlichem.“ Das Orakel von Delphi verkündete den Wert des Simile-Prinzips mit den Worten: „Was die Wunde schlug, wird sie heilen.“ Der bekannte Arzt und Alchemist des 16. Jahrhunderts, Paracelsus, nutzte das Ähnlichkeitsprinzip ausgiebig und bezog sich auch in seinen Schriften darauf. Seine Signaturenlehre sprach unmittelbar vom Wert von Ähnlichem beim Heilen. Er beharrte darauf, die Anatomie der Kräuter mit der Anatomie der Krankheit zu vergleichen. Aus dieser Ähnlichkeit erwüchse das Verständnis für den Weg der Heilung.

Hippokrates

Auch die moderne Medizin verwendet Substanzen zur Behandlung ähnlicher Symptome wie derer, die sie verursacht. Eines der besten Beispiele dafür sind Impfungen, bei denen kleine Dosen eines „abgeschwächten“ Krankheitserregers dem vorbeugen, was höhere Dosen bewirken. Niemand anders als der geistige Vater aller Impfungen, Dr. Emil Adolf von Behring (1905), wies auf den Ursprung der Impfungen hin: „Wie kann man prägnanter diesen (…) Eindruck in die medizinische Kunstsprache übersetzen, als durch das Hahnemann’sche Wort ‚Homöopathie‘?“9 Ebenso geht auch die moderne Allergiebehandlung „homöopathisch“ vor, indem sie mit winzigen Dosen des Allergens eine Antikörperreaktion bewirkt.

Auch der Bestrahlung von Krebserkrankungen liegt das homöopathische Ähnlichkeitsprinzip zugrunde (Strahlen erzeugen Krebs). Ebenso verordnet die Medizin Digitalis bei Herzleiden (Digitalis erzeugt Herzleiden) und Ritalin bei Hyperaktivität (Ritalin ist ein amphetaminähnlicher Stoff, also eigentlich ein Aufputschmittel). Andere Beispiele sind die Nutzung von Nitroglyzerin gegen Herzprobleme, Goldsalzen bei Arthritis und Colchizin gegen Gicht.10

Dabei sollte man jedoch bedenken, dass die erwähnten Behandlungen aus der Schulmedizin zwar dem homöopathischen Ansatz ähneln, aber nicht den anderen Grundprinzipien der Homöopathie folgen. Impfungen und Desensibilisierungen sollen bestimmte Erkrankungen heilen oder ihnen vorbeugen, während homöopathische Arzneimittel individuell verordnete Substanzen sind, die sich nach dem Gesamtsyndrom aller körperlichen und psychischen Symptome eines Patienten richten. Deshalb geht man davon aus, dass ein homöopathisches Mittel insgesamt Körper und Psyche eines Menschen stärkt und nicht nur eine bestimmte Krankheit angeht. Zudem werden solche konventionellen Behandlungen nicht so individuell verordnet wie homöopathische Arzneien, und ihre Dosierung ist höher und damit weniger sicher. Dabei ist die Dosierung von entscheidender Bedeutung. Homöopathen haben eine verblüffende und zunächst verwirrende Kraft des menschlichen Organismus entdeckt: Kranke reagieren hochsensibel auf Substanzen, die ähnliche Symptome erzeugen wie die, an denen sie leiden. Doch bei einer sehr geringen Verabreichung der entsprechenden Substanz kann und wird ein Mensch immunologisch und therapeutisch von ihr profitieren, ohne dass es zu einer toxischen Belastung kommt.

Um die Homöopathie von anderen medizinischen Behandlungsformen abzugrenzen, prägte Hahnemann die Begriffe Allopathie und allopathische Medizin. Im Gegensatz zu homöopathischen Arzneien basierten allopathische Behandlungen in der Regel auf der Verwendung des Gegenteils (Abführmittel bei Verstopfung und stopfende Mittel zur Behandlung von Durchfällen).11 Hahnemann versicherte, dass Behandlungen, die nicht auf dem Ähnlichkeitsprinzip beruhen, den Patienten nicht heilen, sondern nur Symptome unterdrücken, was zwar vorübergehend Erleichterung verschaffe, die Erkrankung aber nur noch tiefer in den Körper vordringen lasse.

Syndrome behandeln, nicht Erkrankungen

Westliche Ärzte diagnostizieren in der Regel bestimmte Krankheitsbilder, was von den Patienten auch verlangt wird. Solche Diagnosen gehen jedoch gern davon aus, dass eine Krankheit sich auf einen bestimmten Körperteil beschränkt. Eine Herzerkrankung ist ein Problem des Herzens, Kopfschmerzen sind im Kopf, Ohrenentzündungen in den Ohren und so weiter.

Auch wenn moderne Ärzte schon mehr von den komplexeren Ursachen der unterschiedlichen Erkrankungen verstehen, bleibt es dabei, dass medizinische Behandlungen in erster Linie ein bestimmtes Symptom, ein lokal begrenztes Leiden oder einen einzelnen physiologischen Prozess angehen. Für einen Homöopathen sind Krankheiten kein scharf umrissener körperlicher Vorgang. Sie verstehen jede Krankheit als ein Syndrom, bei dem das lokale Symptom nur einen Teil der Gesamterkrankung darstellt.

Da Homöopathen dem Verständnis und der Behandlung des komplexeren Syndroms des Patienten einen so hohen Wert beimessen, gibt es selten nur ein einziges Mittel zur Behandlung einer bestimmten Erkrankung. Wenn also jemand seinen Homöopathen nach einem Mittel gegen diese oder jene Krankheit fragt, bekommt er in der Regel keine direkte, einfache Antwort. Stattdessen betonen Homöopathen die individuelle Abstimmung jeder Behandlung auf das Gesamtsyndrom des Menschen, auch wenn sie zur besseren Verständlichkeit mitunter auf die häufigsten Arzneien für Menschen mit bestimmten Syndromen verweisen, zu denen bestimmte Krankheitsbilder zählen.

200 Jahre lang haben Hunderttausende Homöopathen auf der ganzen Welt sorgfältig die individuellen körperlichen und psychischen Symptome katalogisiert (und inzwischen computerisiert), die Tausende von Substanzen an gesunden Menschen erzeugt haben.

Damit haben die Homöopathen den ausführlichsten Bestand toxikologischer Informationen zusammengetragen, der derzeit verfügbar ist, auch wenn ihre Informationen sich auf die Symptome beziehen, die diese Substanzen hervorrufen, nicht auf die Dosierung. Die Homöopathen haben auch festgestellt und überprüft, dass eine Substanz dieselben Symptome heilen kann, die sie verursacht, wenn sie in spezifisch zubereiteter, homöopathischer Dosierung verabreicht wird.

Tausende von Substanzen wurden toxikologischen Studien unterzogen, die in der Homöopathie als Arzneimittelprüfungen bezeichnet werden. Diese Experimente werden nicht an Tieren, sondern an Menschen durchgeführt, um zu bestimmen, welche Symptomatik verschiedene Substanzen pflanzlicher, mineralischer, tierischer oder chemischer Herkunft bei Überdosierung verursachen. Für Homöopathen sind diese Experimente die Grundlage für die Erforschung der Symptome und Syndrome, die durch solche Überdosen hervorgerufen werden, und damit für die Affinität jeder einzelnen Substanz zum menschlichen Körper. Komplexer und präziser kann Medizin nicht sein.

Bei einer homöopathischen Konsultation bringt der Homöopath zunächst sehr detailliert die ganz persönliche Gesundheitsgeschichte des Patienten in Erfahrung, ehe er nach dem spezifischen pflanzlichen, mineralischen, tierischen oder chemischen Mittel sucht, das ein ähnliches Symptombild erzeugen würde wie das, an dem der Patient leidet. Heutzutage greifen Homöopathen auf der ganzen Welt zu diesem Zweck auf ausgezeichnete Software zurück, die ihnen hilft, die individuellen medizinischen Substanzen für ihre Patienten zu ermitteln.12