Die Hürden des Vertriebs überwinden - Heike Marx - E-Book

Die Hürden des Vertriebs überwinden E-Book

Heike Marx

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Beschreibung

Dieses Buch stellt kurz verschiedene Persönlichkeitstypen vor, geht auf Hürden des täglichen Vertriebslebens ein und präsentiert dann in 10 Absätzen mögliche Verhaltensweisen und Ideen, Tipps und Tricks. Zusätzlich regen Aufgaben am Ende eines Kapitels den Leser an, sich Gedanken zu machen, welche Inhalte individuell erfolgversprechend sein könnten. Nach einer Einführung in das Thema stelle ich verschiedene Persönlichkeitstypen vor. In einem kurzen Fragebogen kann der Leser sich selbst einschätzen. Wenn wir erfolgreich sein wollen, werden wir das nur im Einklang mit unserer eigenen Persönlichkeit. Diese gilt es zu finden und auszubauen. Die Herausforderungen des Vertriebs sind vielfältig. Sechs typische Situationen habe ich in diesem Buch herausgegriffen und beschrieben. Anhand dieser fünf Herausforderungen möchte ich aufzeigen, dass wir uns oft selbst im Weg stehen. Die Aufgaben am Ende des Kapitels regen dazu an, sich zu hinterfragen. In den darauffolgenden zehn Unterkapiteln gehe ich darauf ein, wie wir Techniken entwickeln können, um den Herausforderungen zu begegnen. Mit Ideen und praktischen Beispielen zeige ich Möglichkeiten auf und gebe Tipps. Doch nicht jeder Tipp ist für jeden gleich gut. Durch Aufgaben rege ich dazu an, die Ideen für sich selbst auf Eignung zu prüfen, für sich anzupassen und sich einen Aktionsplan zu machen. Ich möchte dazu auffordern, sich selbst zu überdenken und anregen, den individuellen Vertriebsstil zu finden. Der Beruf des Vertrieblers ist abwechslungsreich und spannend. Für den Erfolg im Vertrieb gibt es nicht ein Rezept, sondern so viele, wie es Vertriebler gibt. Mit Individualität zum Erfolg!

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Heike Marx

MitIndividualitätzum Erfolg!

Die Hürden des Vertriebs überwinden

© 2021 Heike Marx

Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

ISBN

 

Paperback:

978-3-347-23799-5

Hardcover:

978-3-347-23800-8

e-Book:

978-3-347-23801-5

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Für Moritz, den Sohn meines Lebens.

Für Bettina, die Freundin meines Lebens.

Für Adi, den Mann meines Lebens.

Vertrieb – Mit Individualität zum Erfolg!

Vertrieb ist geprägt von Rückschlägen. Nicht jeder Kunde reagiert positiv auf das ihm unterbreitete Angebot.

Wie schaffen es Vertriebler, sich immer wieder zu motivieren? Welche täglichen kleinen und größeren Hürden stehen ihnen im Weg und drohen, sie stolpern zu lassen? Wie schaffen sie es erfolgreich zu sein? Immer wieder durchlaufen sie die Phasen der Akquisition, der Annäherung; und schöpfen Hoffnung aus Kundengesprächen. Dann haben sie die Möglichkeit ein Angebot abzugeben. Die Erwartung eines Abschlusses stellt sich ein und wird dann doch enttäuscht, weil der Kunde sich anders entscheidet.

Trotzdem müssen Vertriebler motiviert sein. Sie müssen immer wieder neu anfangen, machen sich wieder Hoffnung und haben irgendwann Erfolg.

Woher nehmen sie die Motivation?

Wie können sie durchhalten?

Welche Qualitäten sind gefragt?

Dieses Buch ist einerseits ein Plädoyer für den Vertrieb, andererseits ist es ein Arbeitsbuch für Vertriebler, die sich hinterfragen wollen. Es gibt Ideen und Lösungsansätze und möchte aktivieren.

Inhaltsverzeichnis

1.        Einleitung

Begriffsklärung

2.        Anforderungen an den Vertrieb

3.        Verkäufertypen – der Hürdenchampion

3.1.        Typologie

Vier Haupttypen

3.2.        Wer bin ich?

3.3.        Die Auswertung: Was heißt das nun?

Der extravertierte Typ

Der introvertierte Typ

Der Kopfmensch

Der Bauchmensch

Die Kombination

3.4.        Der Verkäufer – ein bestimmter Typ?

3.5.        Seinen Stil finden

3.6.        Meine Kunden

3.7.        Trainieren

4.        Klassische Hürden

4.1.        Hürde: Ich bin nicht gut genug vorbereitet

4.2.        Hürde: Ich will nicht stören

4.3.        Hürde: Keiner ruft mich an

4.4.        Hürde: Immer nur Beschwerden

4.5.        Hürde: 10 Telefonate, keiner da

4.6.        Fazit: Die Abwärtsspirale

5.        Hürdentechniken – erfolgreich werden

5.1.        Hürdentechnik: Aktiv werden

Idee Nummer 1: Einfach mal reden

Idee Nummer 2: Worin sind wir gut?

Idee Nummer 3: Was soll ich beibehalten?

Idee Nummer 4: Empfehlung erbitten

Idee Nummer 5: Der Mensch Kunde

Zusammenfassung zu den fünf Ideen

5.2.        Hürdentechnik: Sich positiv beeinflussen

Gedanke Nummer 1: Wir denken in Bildern.

Gedanke Nummer 2: Kein Bild für „Nein“

Gedanke Nummer 3: Gut gemacht.

Gedanke Nummer 4: Glück teilen

Gedanke Nummer 5: Beschwerde als Chance

Gedanke Nummer 6: Bewegen Sie sich

5.3.        Hürdentechnik: Negative Programme entdecken und umkehren

Schritt Nummer 1: Programm aufspüren

Schritt Nummer 2: Programme positiv nutzen

5.4.        Hürdentechnik – Sich in Erinnerung bringen

Idee Nummer 1: Wie zufrieden sind Sie?

Idee Nummer 2: Herzlichen Glückwunsch

Idee Nummer 3: Vertragsende

5.5.        Fragen

Standardfragen:

Spezialfrage Nummer 1: Was muss ich tun, um Lieferant zu werden?

Spezialfrage Nummer 2: Was können wir tun, damit wir diesen Auftrag bekommen?

Spezialfrage Nummer 3: Darf´s ein bisschen mehr sein?

Spezialfrage Nummer 4: Kennen Sie schon …

Spezialfrage Nummer 5: Welche Produkte kaufen Sie noch ein?

Spezialfrage Nummer 6: Die Alternativfrage

Fragen des Kunden 178

5.6.        Hürdentechnik: Fragen ist Silber, Schweigen ist Gold

Schweigen nach Fragen

Schweigen im Gespräch

5.7.        Hürdentechnik: Objektivieren

Idee Nummer 1: Mitzählen

Idee Nummer 2: Positive Erwartung

Idee Nummer 3: Strichliste erweitern

5.8.        Hürdentechnik: Nachtelefonieren

Erste Möglichkeit: Zu viele Aufträge

Zweite Möglichkeit: Zu viel zu tun

Dritte Möglichkeit: Angst vor dem Nein

Vierte Möglichkeit: Sie sind zu faul

Fünfte Möglichkeit: Die Absage

5.9.        Hürdentechnik: Kundenangepasst agieren

Der extravertierte Kopfmensch-Kunde

Der introvertierte Kopfmensch-Kunde

Der extravertierte Bauchmensch-Kunde

Der introvertierte Bauchmensch-Kunde

5.10.        Hürdentechnik: Mit Erfolg aufhören

1. Option: Aufgeben?

2. Option: Durchhalten!

6.        Fazit

7.        Anhang

7.1.        Ein Selbsttest

7.2.        Glossar

7.3.        Verweise

7.4.        Literaturliste

7.5.        Dank

1. Einleitung

Vorwort

Viele Jahre habe ich im Vertrieb gearbeitet und festgestellt, dass Vertrieb ein erfüllender Beruf ist, in dem man mit vielen Menschen zusammenkommt und viele Freiheiten hat, wenn man erfolgreich ist. Wenn man furchtlos und aufgeschlossen an das Fach Vertrieb heran geht, dann ist das etwas ganz Hervorragendes. Schade jedoch, dass Vertrieb durchaus einen schlechten Ruf hat. Oft habe ich zum Beispiel gehört: „Du verkaufst ja sogar deine Großmutter, wenn’s sein muss“. Und das war nicht als Auszeichnung gemeint. Ich habe auch gehört: „Das ist doch einfach. Da muss man nur reden können“. Die Volksmeinung scheint zu sein, dass das jeder kann! Aber ist das wahr? Bzw. wenn Vertrieb so einfach ist, warum erlebe ich dann so oft schlecht geführte Vertriebsgespräche?

Vertrieb ist ein richtiges Handwerk. Vertrieb ist nichts, was man einfach mal so nebenher macht. Es ist ein eigenständiger Beruf. Und Erfolg muss man sich immer wieder erarbeiten. Man muss Vertrieb genauso strategisch lernen, wie andere Berufe auch. Man entwickelt sich in seinem Handwerk und kann durch stetiges Wiederholen, Lernen und Erfahrung exzellent werden. Dabei entwickelt jeder auch seinen eigenen Stil.

Manchmal denke ich, Vertrieb ist wie ein Hürdenlauf, ein Sport, den ich in meiner Jugend gerne gemacht habe. Es stehen 10 Hürden auf der Bahn, für die Kurzstrecke genauso wie für 400 Meter. Ich habe viel trainiert, an meiner Technik und Ausdauer gefeilt und bin durch viele Wiederholungen so gut geworden, dass ich bei Wettkämpfen mitgelaufen bin und mich dabei für Meisterschaften qualifizieren konnte. Doch jeder Lauf begann wieder bei Null. Die Bestleistung von gestern berechtigte mich nur für die Teilnahme an dem nächsten Wettkampf. Dort musste ich aufs Neue meine Leistung bringen. Wenn ich im Startblock saß, wusste ich, dass 10 Hürden darauf warteten, überlaufen zu werden. Dann erfolgte der Startschuss und ich bin jedes Mal gegen die anderen Läufer gelaufen, aber vor allem gegen mich selbst. Beim 400 Meter Hürdenlauf musste ich mir auch eine zu mir passende Taktik überlegen, damit ich nicht schon bei 200 Meter zusammenbrach oder im Ziel noch zu viel Kraft hatte. Schon am Start wusste ich, dass es hinten raus besonders anstrengend werden würde und dass die letzte Hürde so hoch, wie eine Mauer sein würde. Und dennoch bin ich losgelaufen, habe mein Bestes gegeben und die allermeisten Male bin ich auch ins Ziel gekommen. Damit hatte ich immer wieder einen Sieg gegen mich selbst errungen. Auf dem Treppchen stehen durfte ich auch manchmal.

Was können wir uns aus dem Hürdenlauf für den Vertrieb abschauen? Welche Hürden gibt es und wie können wir individuell damit umgehen? Auf diese Fragen werde ich eingehen.

Begriffsklärung

Vertrieb

Wenn ich von Vertrieb spreche, meine ich Personen, die in Kontakt mit Menschen sind, um ein Produkt, eine Lösung oder eine Dienstleistung zu verkaufen. Es kann auch die Vertriebsorganisation eines Unternehmens gemeint sein. Die Person selbst bezeichne ich als Vertriebler, wobei ich diesen Ausdruck geschlechtsneutral verwende.

Kunde

Der Kunde ist generell eine Person oder ein Unternehmen, die oder das als potenzieller Käufer auftritt. Auch hier verwende ich der Einfachheit halber die Bezeichnung Kunde als Überbegriff für Kunde und Kundin oder auch eine Organisation, in der Personen arbeiten, die als Käufer auftreten können.

Produkt

Das Produkt kann jede Art von Gegenstand, Lösung oder Dienstleitung sein, für die der Kunde bereit ist, Geld zu zahlen

Geschäftsbeziehungen

Meine Erfahrung habe ich hauptsächlich im B2B1 (Business to Business) Geschäft gemacht. Das heißt, dass der Verkaufsprozess zwischen zwei Unternehmen stattfindet. Im B2C2 (Business to Consumer) Geschäft wird der Verkauf zwischen einem Unternehmen und einem Endverbraucher abgewickelt. In beiden Fällen findet ein Verkaufsprozess zwischen zwei Menschen statt. Daher können die Überlegungen dieses Buches sowohl im B2B als auch im B2C hilfreich sein.

Kundenkontakt

Der Kundenkontakt kann per Telefon oder von Angesicht zu Angesicht stattfinden. Viele Situationen und Beispiele sind auch auf den schriftlichen Kundenkontakt per Brief oder Mail übertragbar.

1 Siehe Kapitel 7.2 Glossar Seite 232

2 Siehe Kapitel 7.2 Glossar Seite 232

2. Anforderungen an den Vertrieb

Die Anforderungen an einen guten Vertrieb sind vielfältig.

Die innere Haltung: Da ist zum Beispiel die innere Haltung des Vertrieblers. Jemand, der im Vertrieb arbeitet, muss sich immer wieder von Neuem motivieren, denn das Fatale an Vertrieb ist, dass der abgeschlossene Verkauf von gestern im Extremfall heute nichts mehr zählt. Kaum ist ein Vertrag unterschrieben, muss der Vertrieb sich wieder auf die Suche nach neuen Chancen machen. Jedes Mal beginnt das Spiel von Neuem. Der Erfolg von gestern kann in langjährigen, gewachsenen Kundenbeziehungen eine gute Ausgangsposition für das nächste Geschäft bedeuten, ist aber keine Garantie.

Durchhaltevermögen: Im Vertrieb muss man durchhalten können. Immer wieder gilt es neue Kunden zu finden und sie anzurufen. Diese warten aber nicht auf den Anruf und so holt sich der Vertriebler auch manchmal eine „blutige Nase“. Immer wieder muss der gute Vertriebler dann wieder aufstehen und es nochmal versuchen. Immer wieder ist der Vertrieb damit konfrontiert, abgewiesen zu werden und darf dennoch nicht frustriert sein. Die Widerstandsfähigkeit mit einem „Nein“ des Kunden umgehen zu können, muss hoch sein. Ein Nein ist der Ansporn weiter zu machen. Es ist die Herausforderung, die man annehmen und erfolgreich lösen sollte.

Vertriebler müssen eine „dicke Haut“ haben, um mit den täglichen kleinen Enttäuschungen umgehen zu können, die die Kunden bereiten. Aber wenn sie eine „dicke Haut“ haben, können sie dann noch die kleinen Signale empfangen, die die Kunden senden? Abstumpfen dürfen Vertriebler also nicht. Wie weit sollten sie sich abschotten, um sich selbst vor Enttäuschung zu schützen oder offenbleiben, um die nächste Chance als erstes zu wittern?

Kommunikation: Vertrieb hat viel mit Kommunikation zu tun. Wer im Büro sitzt und auf den Anruf eines Kunden wartet, hat verloren. Wer das Telefon in die Hand nimmt und Termine macht, wer auf die Straße geht, um Treffen mit Kunden wahrzunehmen, der hat die Möglichkeit erfolgreich zu werden.

Zuhören: Ein guter Vertriebler muss gut zuhören können. Guter und erfolgreicher Vertrieb hat das Ohr am Kunden. Er muss wissen, was die Kunden möchten, jetzt und in der nahen Zukunft. Dazu muss er Fragen stellen, um genau zu verstehen, was die Kunden beschäftigt, wo deren Bedarf liegt, was diese wirklich möchten. Oft geht es nicht darum, das schnelle Geschäft heute abzuschließen, sondern auch das von morgen vorzubereiten.

Einzelkämpfer: Vertriebler müssen gut alleine arbeiten können. Sie sind Einzelkämpfer. Es geht darum, selbst gewinnen zu wollen. „Ich mache den Umsatz.“ Das ist das Motto und dafür werden die meisten Vertriebler auch bezahlt. Wenn sie den Umsatz nicht machen, macht ihn der Kollege und er bekommt am Ende des Jahres die höhere Prämie. Vertrieb ist ein hartes Geschäft. Immer im Kampf um den besseren Abschluss.

Teamspieler: Gleichzeitig muss ein guter Vertriebler aber auch in einem Team arbeiten können. Große Projekte gewinnen Vertriebler nicht im Alleingang, sondern in einem Vertriebsteam. Dieses muss angeleitet und koordiniert werden.

Grenzen: Im Vertrieb muss man lernen Grenzen zu setzen und auszuhalten. Einerseits ist der Vertriebler getrieben einen lukrativen Abschluss zu machen, andererseits wollen Kunden immer einen noch besseren Preis. Bis wohin geht der Vertriebler, um den Deal zu bekommen? Es kommt vor, dass Kunden abspringen und all die Arbeit war umsonst.

Offenheit: Und dann sind da die Ideen, die der Vertrieb vom Kunden mitbringt, die das Produktportfolio von Morgen sein könnten. Diese wird ein guter Vertrieb heute schon an den Kunden verkaufen. Zu weit darf er sich aber nicht aus dem Fenster lehnen.

Sonst kann er die Aufgaben der Zukunft nicht erfüllen. Dann wird er unglaubwürdig beim Kunden und intern entsteht das Bild: „Der verkauft ja auch noch seine Großmutter.“ Es ist eine Balance zwischen Neues anregen und Grenzen setzen.

Überzeugen: Vertrieb arbeitet auch als Schnittstelle zur Produktentwicklung. Er bringt die Wünsche des Kunden mit in die Firma und gestaltet so die Produktpalette von morgen. Er setzt sich mit den Product Ownern3 auseinander und kämpft für seine Ideen bzw. die Ideen der Kunden. Dadurch kann das Geschäft wachsen und das Unternehmen sich für die Zukunft immer wieder neu positiv aufstellen. Durch Abschlüsse ist das Geld da, um das Unternehmen erfolgreich zu machen.

Viele Jahre habe ich im Vertrieb gearbeitet: Indirekt und direkt, im Produktvertrieb genauso wie im Lösungs- und Dienstleistungsvertrieb, als Angestellte und als Selbstständige. Dabei habe ich viele Menschen kennengelernt und bin auf Wertschätzung und genauso viel Ablehnung gestoßen. Anfangs hatte ich damit ein echtes Problem, bis ich schließlich erkannt habe, dass nicht ich als Person abgelehnt werde, sondern das Produkt, das ich verkaufen möchte. Egal wie es heißt, eine Ablehnung ist dennnoch immer das Ende einer Hoffnung. Der Hoffnung auf mehr Umsatz, einen Auftrag oder einen guten Kontakt für die Zukunft. Zumindest aber auf ein nettes Gespräch. Dabei ist es egal, ob ich den Kunden gerade erst kennengelernt habe oder es ein Bestandskunde ist.

Ein Kollege sagte einmal zu mir: „Ich bin sehr sauer auf meinen Kunden. Er hat das Produkt nicht bei mir gekauft. Dabei verstehe ich mich mit ihm doch so gut, dass wir fast befreundet sind.“ Im Vertrieb geht es nicht um Freundschaft.

In diesem Buch möchte ich darauf eingehen, welche klassischen Hürden, Bedenken oder gar Ängste Vertriebler behindern. Danach werde ich Lösungswege und Ideen aufzeigen, damit Sie als Vertriebler erfolgreich werden.

3 Siehe Kapitel 7.2 Glossar Seite 232

3. Verkäufertypen – der Hürdenchampion

Zum Vertriebler geboren. Stimmt das?

Sind erfolgreiche Verkäufer ein bestimmter Typ Mensch?

Manchmal hört man Sätze wie: „Der ist ein typischer Verkäufer.“ Oder „Ich bin halt nicht zum Verkäufer geboren.“

Sind diese Sätze richtig?

Gibt es Typen, die sich als Verkäufer eignen und andere nicht?

Um diese Fragen beantworten zu können, hier ein kurzer Ausflug in die Typologie.

3.1. Typologie

Menschen sind unterschiedlich. Sie haben unterschiedliche Persönlichkeiten. Mit dem Thema Persönlichkeit, dem Verhalten von Menschen, beschäftigt sich die Typologie.

Carl Gustav Jung4, ein Zeitgenosse von Sigmund Freud5, hat 1921 einen Grundstein zur Typologie gelegt, als er sein Buch „Psychologische Typen“6 veröffentlichte. Darin definierte er Kategorien, in die man Menschen einteilen könnte. Er beschrieb drei Paare von Verhaltenspräferenzen oder Funktionen:

1.  Die Einstellungsfunktion als Art, in der wir auf unsere äußere und innere Erfahrungswelt reagieren (Introversion – Extraversion)

2.  Die Entscheidungsfunktion als Art, wie wir Entscheidungen treffen (Denken – Fühlen)

3.  Die Wahrnehmungsfunktion als Art, wie wir Informationen aufnehmen und verarbeiten (Empfinden – Intuieren)

Die ersten beiden Präferenzpaare sind uns geläufig als extrovertiert, introvertiert, Kopfmensch und Bauchmensch.

Wir werden mit Präferenzen geboren und verstärken sie im Laufe unseres Lebens oder schwächen sie ab. Sie sind vergleichbar mit Rechts- oder Linkshändigkeit.

So wie ein Rechtshänder am Liebsten mit seiner rechten Hand schreibt, so verhalten sich Menschen generell gerne in ihrer Präferenz. Ein Rechtshänder allerdings wird auch immer wieder die linke Hand verwenden. Ein Beispiel dafür ist das Essen mit Messer und Gabel. Und wenn ein Rechtshänder gezwungen ist, seine andere Hand zu trainieren, ich denke da an einen Armbruch zum Beispiel, dann wird die andere Hand stärker und geübter. Wenn der gebrochene Arm geheilt ist, kehrt der Rechtshänder aber wieder zu seinem präferierten Verhalten zurück.

Manche Präferenzen sind stärker ausgeprägt als andere, aber immer ist es eine Mischung. Jeder Mensch hat von allem etwas in sich. Zum Beispiel kann die Extraversion stärker ausgeprägt sein als die Introversion. Dennoch wird es Situationen geben in denen introvertiertes Verhalten sichtbar wird. Präferenzen sind von Situationen abhängig und in Relation zu anderen Menschen zu sehen. Je nach Gruppenzusammensetzung kann eine Person zum Beispiel die Extravertierteste der Gruppe sein oder sich im Mittelfeld befinden.

Wenn wir uns unsere Präferenzen bewusst machen, haben wir die Möglichkeit, bewusst zu agieren und uns für ein Verhalten zu entscheiden. Erst wenn wir feststellen, welches unser automatisches, präferiertes Verhalten ist, können wir uns situativ bewusst anders verhalten.

Eine Möglichkeit sich auf die Spur zu kommen, ist eine Persönlichkeitsanalyse, wie zum Beispiel DISC®7, MBTI®8 oder Insights Discovery®9. Diese Methoden bieten Fragebögen an, mit denen die eigenen Präferenzen, der eigene Typ herausgefunden werden kann. Die Modelle unterscheiden sich in den Fragebögen und der Auswertung. Allen gemeinsam ist die Beschreibung von Persönlichkeitstypen, die auf Präferenzen basieren. In der Auswertung der Analysen werden die Typen mit all ihren Stärken und Herausforderungen beschrieben.

Vier Haupttypen

Die oben genannten Modelle beschreiben alle jeweils vier Haupttypen. Dabei ist das Präferenzpaar Extraversion und Introversion ein gegenüberliegendes Begriffspaar. Kopfmensch und Bauchmensch sind ein weiteres Begriffspaar. Durch das Übereinanderlegen der Präferenzpaare in einer Art Koordinatensystem erhalten wir vier Haupttypen der Persönlichkeit.

Die vier Haupttypen werden in manchen Persönlichkeitsanalysen auch mit Farben beschrieben, wobei der extravertierte Kopfmensch als rot bezeichnet wird, der introvertierte Bauchmensch als grün, der extravertierte Bauchmensch als gelb und der introvertierte Kopfmensch als blau.

Auch hier gilt: Jeder Mensch ist eine Mischung aus allem, aber mit einer individuellen Ausprägung.

3.2. Wer bin ich?

Carl G. Jung10 sagte “Jeder Fortschritt, jede Erweiterung unserer Begriffe ist immer verbunden mit einem Voranschreiten der Selbsterkenntnis.”

Um ein Ziel erreichen zu können, muss ich mir klar machen, was meine Ausgangssituation ist. Dann kann ich meinen persönlichen Lösungsweg erarbeiten und weiß damit, was genau ich verbessern, lernen und üben muss.

Als Hürdenläufer hatte ich Spaß an meinem Sport. Ich hatte einen Trainer, der mich schon über Jahre kannte. Und dann kam ein Neuer. Dieser stellte mir erstmal viele Fragen: Wie gut bist du denn heute? Wie lange betreibst du schon diesen Sport? Wie oft trainierst du in der Woche? Wie gut ist deine Ausdauer, deine Schnellkraft, deine Technik, deine Beweglichkeit?

Er stellte Fragen zu meinem Status, damit er als Trainer wusste, wo er ansetzen konnte, um mich weiter zu verbessern. Erst danach stellte er ein spezielles Trainingsprogramm zusammen und achtete darauf, dass es eingehalten wurde. Im Training hat er sich meine erzielten Verbesserungen angeschaut und den Plan weiterhin angepasst.

Wenn Sie in ihrem Fach exzellent werden möchten, müssen Sie sich damit beschäftigen, was Sie ausmacht, welcher Typ Sie sind, welche Stärken und Schwachstellen Sie haben. Sie überlegen sich, was Sie schon können und definieren Ihr Ziel. Erst dann können Sie anfangen, Ihren Weiterentwicklungsplan zu erstellen.

Im Netz finden Sie viele Angebote, Persönlichkeitsanalysen zu machen. Manche sind kostenfrei, mit und ohne Erklärung, andere sind kostenpflichtig oder werden nur im Rahmen eines Seminars angeboten.

Ich halte viel davon, solch eine Persönlichkeitsanalyse zu machen, denn es bedeutet, dass ich mich mit mir beschäftige und herausfinden will, wie ich geprägt bin.

Ich möchte Ihnen hier einen kleinen Fragebogen anbieten, der Ihnen eine Idee davon geben kann, welche persönlichen Präferenzen Sie treiben, das heißt, in welchen Kategorien Ihre Verhaltensvorlieben liegen.

(Den folgenden Fragebogen finden Sie auch im Internet auf meiner Downloadseite www.hmt-training.de/download als Exceldatei, die die Berechnung der Auswertung und die grafische Darstellung für Sie übernimmt.)

Auf einer Skala von 0 bis 10 - Wie stimmen Sie dieser Aussage zu? Dabei bedeutet 0 „stimme gar nicht zu“ und 10 „stimme total zu“.

Nr.

Frage

Wert

1

Ich mache mir eine Aufgabenliste und arbeite diese ab.

 

2

Ich bringe gerne meine Gedanken aktiv in Gespräche ein.

 

3

Smalltalk ist für mich wichtig, weil ich dadurch etwas über den anderen Menschen erfahre.

 

4

Über Situationen und Gespräche denke ich gerne nach.

 

5

Um mich zu entspannen, ziehe ich mich eher zurück.

 

6

Entscheidungen treffe ich auf Basis meiner Erfahrung und beziehe Freunde gerne mit ein.

 

7