Die Jesus-Geschichte - Dallas Jenkins - E-Book

Die Jesus-Geschichte E-Book

Dallas Jenkins

0,0

Beschreibung

Begleite Jesus auf seinem Weg - wenn er sich Zeit nimmt für Gespräche zwischendurch oder bei entspannten Mahlzeiten am Tisch, wenn er Kranke heilt und Einsame sieht, wenn er diskutiert und tröstet, wenn er Menschen auserwählt für ein Leben mit ihm. Entdecke Die Jesus-Geschichte, wie die Bibel sie überliefert: chronologisch zusammengestellt aus den vier Evangelien zu einer nahtlosen Erzählung. Der Bibeltext der "Neues Leben"-Bibel ist mit einer alltagsnahen Sprache gut verständlich. Komm mit auf eine 40-tägige Reise von Weihnachten bis Ostern und entdecke, wer Jesus war, wie er gelebt hat und was ihm wichtig war!

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 335

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Dallas Jenkins arbeitet seit über zwanzig Jahren als Filmemacher, gefragter Referent und Blogger. Seine Serie »The CHOSEN« über die Evangelien wurde zum internationalen Erfolg. Gemeinsam mit der Autorin und Sprecherin Amanda Jenkins und dem Bibellehrer und Literaturagenten Steve Laube hat er »Die Jesus-Geschichte« zusammengestellt.

Tauche ein in die größte Geschichte, die je erzählt wurde!

Begleite Jesus auf seinem Weg – wenn er sich Zeit nimmt für Gespräche zwischendurch oder bei entspannten Mahlzeiten am Tisch, wenn er Kranke heilt und Einsame sieht, wenn er diskutiert und tröstet, wenn er Menschen auserwählt für ein Leben mit ihm.

Entdecke die Jesus-Geschichte im Original: chronologisch zusammengestellt aus den vier Evangelien zu einer nahtlosen Erzählung. Der Bibeltext der »Neues Leben«-Bibel ist mit einer alltagsnahen Sprache gut verständlich.

Komm mit auf eine 40-tägige Reise von Weihnachten bis Ostern und entdecke, wer Jesus war, wie er gelebt hat und was ihm wichtig war!

STEVE LAUBE · AMANDA JENKINS · DALLAS JENKINS

Die Jesus-Geschichte

wie die Bibel sie erzählt

SCM R.Brockhaus ist ein Imprint der SCM Verlagsgruppe, die zur Stiftung Christliche Medien gehört, einer gemeinnützigen Stiftung, die sich für die Förderung und Verbreitung christlicher Bücher, Zeitschriften, Filme und Musik einsetzt.

ISBN 978-3-417-27100-3 (E-Book)

ISBN 978-3-417-02030-4 (lieferbare Buchausgabe)

Datenkonvertierung E-Book: CPI books GmbH, Leck

© der deutschen Ausgabe 2023

SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH

Max-Eyth-Straße 41 · 71088 Holzgerlingen

Internet: www.scm-brockhaus.de | E-Mail: [email protected]

Originally published in English under the title

The Chosen presents: A Blended Harmony of the Gospels.

This book was first published in the United States by BroadStreet Publishing Group

LLC, 8646 Eagle Creek Circle, Suite 210, Savage, MN 55378,

Copyright © 2022 The Chosen Productions, LLC. Translated by permission.

Bibeltext:

Copyright der amerikanischen Originalausgabe:

Holy Bible, New Living Translation,

copyright © 1996, 2004, 2015 by Tyndale House Foundation.

Used by permission of Tyndale House Publishers, Inc.,

Carol Stream, Illinois 60188, USA. All rights reserved.

© der deutschen Ausgabe 2002/2006

SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH

Max-Eyth-Str. 41 · 71088 Holzgerlingen

Internet: www.scm-brockhaus.de | E-Mail: [email protected]

Textstand 22|10

Übersetzung und Redaktion: Lydia Rieß

Umschlaggestaltung: Kathrin Spiegelberg, Weil im Schönbuch

Satz: typoscript GmbH, Walddorfhäslach

INHALT

Über die Autoren

Über das Buch

Vorwort von Dallas und Amanda Jenkins

Einführung von Steve Laube

Tag 1

Tag 2

Tag 3

Tag 4

Tag 5

Tag 6

Tag 7

Tag 8

Tag 9

Tag 10

Tag 11

Tag 12

Tag 13

Tag 14

Tag 15

Tag 16

Tag 17

Tag 18

Tag 19

Tag 20

Tag 21

Tag 22

Tag 23

Tag 24

Tag 25

Tag 26

Tag 27

Tag 28

Tag 29

Tag 30

Tag 31

Tag 32

Tag 33

Tag 34

Tag 35

Tag 36

Tag 37

Tag 38

Tag 39

Tag 40

Bibelstellenübersicht

Über die Autoren

Das Besondere an der »Neues Leben«-Bibelübersetzung

VORWORT VON DALLAS UND AMANDA JENKINS

Vor ein paar Jahren hörten wir eine bemerkenswerte Geschichte von einem Missionar, der im Iran tätig war. Sein Team verteilte Bibeln, aber da christliche Literatur in diesem Land verboten ist, mussten die Bibeln im Schutze der Dunkelheit aus einem geheimen Fach hinten in einem LKW weitergegeben werden.

Eines Nachts, als das Team auf dem Weg zu einem bestimmten Ort war, hatte das Auto plötzlich eine Panne. Während das Team versuchte, die Ursache herauszufinden, kam ein Fremder auf sie zu und sagte in gebrochenem Englisch: »Ihr habt Bibel.«

Aus Angst vor der Geheimpolizei wichen sie einer Antwort aus.

Wieder sagte er: »Ihr habt Bibel.«

Das Team zögerte immer noch, weil es unsicher war, wie es antworten sollte, und weil es mögliche Konsequenzen fürchtete.

»Gott mir befohlen hat zu kommen«, fuhr der Mann fort. »Bleib hier stehen. Warte auf Bibel.«

Nun, wenn das so war. – »Ja. Wir haben Bibel.«

Sie gaben dem Mann alle Bibeln, die sie hatten. Als er sich zum Gehen wandte, bot das Team ihm an, mit ihm zu gehen und den Menschen im Dorf zu predigen. Doch als er in der Dunkelheit verschwand, hörten sie ihn sagen: »Nein. Bibel predigt.«

Diese Geschichte und diese zwei Worte sind uns im Gedächtnis geblieben. Schließlich ist die Bibel genug. Die Botschaft auf ihren Seiten ist das, was wir brauchen, denn sie bietet neues Leben in Jesus, dem lang erwarteten Retter der Welt und dem Grund, warum wir die Auserwählten sind.

Das bringt uns zu dem Buch, das du gerade in der Hand hältst. Als Geschichtenerzähler lieben wir es, dass es sich wie eine Geschichte liest – eine schöne Geschichte, die fließt und leicht zu verstehen ist. Als Menschen, die die Bibel lieben, sind wir überglücklich, dass im Gegensatz zur Serie jedes Wort in diesem Buch »von Gottes Geist eingegeben [ist] und uns lehren [kann], was wahr ist, und uns erkennen lassen [kann], wo Schuld in unserem Leben ist. Sie weist uns zurecht und erzieht uns dazu, Gottes Willen zu tun. Durch die Schrift bereitet Gott uns umfassend vor und rüstet uns aus für alles, was wir nach seinem Willen tun sollen« (2. Timotheus 3,16-17).

Wir fühlen uns gesegnet, dass wir The Chosen machen können, aber die Wahrheit ist, dass es nur eine Fernsehsendung ist.

Aber das hier … die Bibel ist der Grund, warum wir tun, was wir tun.

Mit anderen Worten, liebe Leserin, lieber Leser: Bibel predigt.

Dallas und Amanda Jenkins

EINFÜHRUNG VON STEVE LAUBE

Es ist eine Ehre und ein Privileg, an einem Projekt wie diesem zu arbeiten. Die vier Evangelien, Matthäus, Markus, Lukas und Johannes, sind Teil des inspirierten Wortes Gottes, das uns als Heilige Schrift gegeben wurde. Auch wenn sie sich im Stil unterscheiden, wurden sie alle jeweils geschrieben, um genaues historisches Material mit einer göttlichen Absicht zu präsentieren. Wer diese vier Berichte sorgfältig studiert, formt schließlich die größere Geschichte in seinem Kopf, eine zusammenhängende Geschichte der Ereignisse.

Es ist jedoch nicht einfach, die vier Evangelien zu einer einzigen zusammenhängenden Geschichte zusammenzufügen. Erschwerend kommt hinzu, dass unsere moderne Welt Geschichten chronologisch erzählt, oft mit Datierungen als Orientierungshilfe, wie bei einem Dokumentarfilm. Die Schreiber des ersten Jahrhunderts dachten und schrieben nicht auf diese Weise. Außerdem gibt es Geschichten, die in einem Evangelium vorkommen, in den anderen aber nicht.

Um diese Herausforderung zu meistern, haben viele Gelehrte im Laufe der Jahrhunderte die Worte der vier Evangelien in parallelen Spalten angeordnet – in Synopsen. (Beispiele dafür findest du in der Literatur am Ende des Buches.) Andere wollten die vier Evangelien in einer einzigen Geschichte zusammenfassen, anstatt sie nebeneinanderzustellen. Um das Jahr 160 n. Chr. schrieb Tatian, ein früher Christ in Syrien, sein Diatessaron, in dem er die Evangelien zu einer einzigen fortlaufenden Geschichte, einer Harmonie, zusammenfasste. Andere bekannte Autoren wie Augustinus und Johannes Calvin verfassten ihre Kommentare so, dass die Evangelien parallel oder zusammenhängend dargestellt wurden. In Anlehnung an diese langjährige Praxis haben wir etwas Ähnliches getan und eine Harmonie der Evangelien zusammengestellt.

Das Ziel dieses Buches ist es, die Jesusgeschichte in einer nahtlosen Form zu erzählen. Die Verszählung (die ursprünglich 1551 in die Bibel aufgenommen wurde) wurde entfernt, damit sie beim Lesen nicht stört. Vor den in organische Abschnitte unterteilten Szenen oder Themen stehen Zwischenüberschriften, um den Lesefluss zu erleichtern. Zusätzlich ist die Geschichte in vierzig Lesungen unterteilt. Das ermöglicht es den Lesern und Leserinnen, jeden Tag über das Leben von Jesus zu meditieren.

Der Text der vier Evangelien bildet in seiner Gesamtheit die Grundlage dieses Buches, ohne dass identische Parallelsätze wiederholt werden. Dieses Werk ist nicht dazu gedacht, die Heilige Schrift in ihrer ursprünglichen Form zu ersetzen. Im hinteren Teil des Buches befindet sich sogar ein Index für jeden Abschnitt, der Leser und Leserinnen ermutigen soll, sich mit dem Text selbst weiter zu beschäftigen.

Letztendlich hoffen wir, dich dazu ermutigen zu können, in die größte Geschichte aller Zeiten einzutauchen. Jesus ist der Mittelpunkt von allem. Der Apostel Johannes drückt es in seinem Evangelium so passend aus: Diese Worte wurden »aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben an ihn in seinem Namen das ewige Leben habt« (Johannes 20,31).

Steve Laube

Tag 1

Der Anfang

So beginnt die gute Botschaft von Jesus Christus, dem Sohn Gottes. Verehrter Theophilus, viele haben schon über die Ereignisse geschrieben, die bei uns geschehen sind. Dabei haben sie die Berichte der ersten Jünger zugrunde gelegt, die mit eigenen Augen gesehen haben, wie Gott seine Verheißungen erfüllt hat. Ich habe alle diese Berichte von Anfang an sorgfältig studiert und beschlossen, alles in geordneter Folge für dich aufzuzeichnen. Auf diese Weise kannst du dich von der Zuverlässigkeit der Lehre überzeugen, in der du unterrichtet wurdest.

Am Anfang war das Wort. Das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. Er war am Anfang bei Gott. Durch ihn wurde alles geschaffen, was ist. Es gibt nichts, was er, das Wort, nicht geschaffen hat. Das Leben selbst war in ihm, und dieses Leben schenkt allen Menschen Licht. Das Licht scheint in der Dunkelheit, und die Dunkelheit konnte es nicht auslöschen.

Gott sandte Johannes den Täufer, um allen Menschen von dem Licht zu erzählen, damit durch ihn alle daran glauben. Johannes selbst war nicht das Licht; er war nur ein Zeuge für das Licht. Der, der das wahre Licht ist, das alle Menschen erleuchtet, sollte erst noch in die Welt kommen.

Doch obwohl die Welt durch ihn geschaffen wurde, erkannte die Welt ihn nicht, als er kam. Er kam in die Welt, die ihm gehört, und sein eigenes Volk nahm ihn nicht auf. All denen aber, die ihn aufnahmen und an seinen Namen glaubten, gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden. Sie wurden dies weder durch ihre Abstammung noch durch menschliches Bemühen oder Absicht, sondern dieses neue Leben kommt von Gott.

Er, der das Wort ist, wurde Mensch und lebte unter uns. Er war voll Gnade und Wahrheit und wir wurden Zeugen seiner Herrlichkeit, der Herrlichkeit, die der Vater ihm, seinem einzigen Sohn, gegeben hat. Auf ihn wies Johannes die Menschen hin. Er rief ihnen zu: »Das ist der, von dem ich gesagt habe: ›Es kommt einer nach mir, der ist größer als ich, denn er war da, lange bevor es mich gab.‹« Aus seiner Fülle haben wir ja alle geschöpft: Eine Gnade folgte auf die andere. Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; Gottes Gnade und Wahrheit kamen durch Jesus Christus. Niemand hat Gott je gesehen. Doch sein einziger Sohn, der selbst Gott ist, ist dem Herzen des Vaters ganz nahe; er hat uns von ihm erzählt.

Der Stammbaum von Abraham bis Jesus

Dies ist ein Verzeichnis der Vorfahren von Jesus Christus, einem Nachkommen des Königs David und Abrahams:

Abraham war der Vater von Isaak. Isaak war der Vater von Jakob. Jakob war der Vater von Juda und seinen Brüdern. Juda war der Vater von Perez und Serach (ihre Mutter war Tamar). Perez war der Vater von Hezron. Hezron war der Vater von Ram. Ram war der Vater von Amminadab. Amminadab war der Vater von Nachschon. Nachschon war der Vater von Salmon. Salmon war der Vater von Boas (seine Mutter war Rahab). Boas war der Vater von Obed (seine Mutter war Rut). Obed war der Vater von Isai. Isai war der Vater von König David.

David war der Vater von König Salomo (seine Mutter war die Frau von Uria). Salomo war der Vater von Rehabeam. Rehabeam war der Vater von Abija. Abija war der Vater von Asa. Asa war der Vater von Joschaphat. Joschaphat war der Vater von Joram. Joram war der Vater von Usija. Usija war der Vater von Jotam. Jotam war der Vater von Ahas. Ahas war der Vater von Hiskia. Hiskia war der Vater von Manasse. Manasse war der Vater von Amon. Amon war der Vater von Josia. Josia war der Vater von Jojachin und seinen Brüdern (die in der Zeit des babylonischen Exils geboren wurden).

Nach dem babylonischen Exil: Jojachin war der Vater von Schealtiël. Schealtiël war der Vater von Serubbabel. Serubbabel war der Vater von Abihud. Abihud war der Vater von Eljakim. Eljakim war der Vater von Asor. Asor war der Vater von Zadok. Zadok war der Vater von Achim. Achim war der Vater von Eliud. Eliud war der Vater von Eleasar. Eleasar war der Vater von Mattan. Mattan war der Vater von Jakob. Jakob war der Vater von Josef, dem Ehemann Marias. Maria war die Mutter von Jesus, der Christus genannt wird.

Von Abraham bis König David sind es insgesamt vierzehn Generationen, von David bis zum babylonischen Exil wiederum vierzehn, und noch einmal vierzehn Generationen nach dem babylonischen Exil bis zu Christus.

Der Stammbaum von Jesus bis Adam

Jesus war etwa dreißig Jahre alt, als er öffentlich zu wirken begann. Jesus war bekannt als der Sohn Josefs. Josef war der Sohn von Eli. Eli war der Sohn von Mattat. Mattat war der Sohn von Levi. Levi war der Sohn von Melchi. Melchi war der Sohn von Jannai. Jannai war der Sohn von Josef. Josef war der Sohn von Mattitja. Mattitja war der Sohn von Amos. Amos war der Sohn von Nahum. Nahum war der Sohn von Hesli. Hesli war der Sohn von Naggai. Naggai war der Sohn von Mahat. Mahat war der Sohn von Mattitja. Mattitja war der Sohn von Schimi. Schimi war der Sohn von Josech. Josech war der Sohn von Joda. Joda war der Sohn von Johanan. Johanan war der Sohn von Resa. Resa war der Sohn von Serubbabel. Serubbabel war der Sohn von Schealtiël. Schealtiël war der Sohn von Neri. Neri war der Sohn von Melchi. Melchi war der Sohn von Addi. Addi war ein Sohn von Kosam. Kosam war der Sohn von Elmadam. Elmadam war der Sohn von Er. Er war der Sohn von Joschua. Joschua war der Sohn von Eliëser. Eliëser war der Sohn von Jorim. Jorim war der Sohn von Mattat. Mattat war der Sohn von Levi. Levi war der Sohn von Simeon. Simeon war der Sohn von Juda. Juda war der Sohn von Josef. Josef war der Sohn von Jonam. Jonam war der Sohn von Eljakim. Eljakim war der Sohn von Melea. Melea war der Sohn von Menna. Menna war der Sohn von Mattata. Mattata war der Sohn von Nathan. Nathan war der Sohn von David. David war der Sohn von Isai. Isai war der Sohn von Obed. Obed war der Sohn von Boas. Boas war der Sohn von Salmon. Salmon war der Sohn von Nachschon. Nachschon war der Sohn von Amminadab. Amminadab war der Sohn von Admin. Admin war der Sohn von Arni. Arni war der Sohn von Hezron. Hezron war der Sohn von Perez. Perez war der Sohn von Juda. Juda war der Sohn von Jakob. Jakob war der Sohn von Isaak. Isaak war der Sohn von Abraham. Abraham war der Sohn von Terach. Terach war der Sohn von Nahor. Nahor war der Sohn von Serug. Serug war der Sohn von Regu. Regu war der Sohn von Peleg. Peleg war der Sohn von Eber. Eber war der Sohn von Schelach. Schelach war der Sohn von Kenan. Kenan war der Sohn von Arpachschad. Arpachschad war der Sohn von Sem. Sem war der Sohn von Noah. Noah war der Sohn von Lamech. Lamech war der Sohn von Metuschelach. Metuschelach war der Sohn von Henoch. Henoch war der Sohn von Jered. Jered war der Sohn von Mahalalel. Mahalalel war der Sohn von Kenan. Kenan war der Sohn von Enosch. Enosch war der Sohn von Set. Set war der Sohn von Adam. Adam kam von Gott.

Die Ankündigung der Geburt von Johannes dem Täufer

Zu der Zeit, als Herodes König von Judäa war, lebte ein jüdischer Priester namens Zacharias. Er war Priester von der Ordnung des Abija, und auch seine Frau Elisabeth stammte aus dem Priestergeschlecht Aarons. Zacharias und seine Frau führten ein gottesfürchtiges Leben und befolgten alle Gebote und Vorschriften des Herrn. Sie hatten keine Kinder, weil Elisabeth unfruchtbar war, und jetzt waren sie beide schon sehr alt.

Eines Tages, als Zacharias seinen Dienst im Tempel verrichtete, weil in dieser Woche seine Ordnung an der Reihe war, wurde er nach priesterlichem Brauch durch das Los dazu ausgewählt, das Heiligtum zu betreten, um das Rauchopfer darzubringen. Währenddessen stand draußen eine große Menschenmenge und betete. Als Zacharias im Heiligtum war, erschien ihm ein Engel des Herrn. Dieser stand rechts neben dem Altar für das Rauchopfer. Zacharias erschrak bis ins Herz, doch der Engel sagte: »Hab keine Angst, Zacharias! Gott hat dein Gebet erhört. Deine Frau Elisabeth wird dir einen Sohn schenken, und du sollst ihn Johannes nennen. Du wirst überglücklich sein bei seiner Geburt, und viele Menschen werden sich mit dir freuen, denn er wird in den Augen des Herrn groß sein. Er wird keinen Wein oder andere berauschende Getränke anrühren und schon vor seiner Geburt mit dem Heiligen Geist erfüllt werden. Und er wird viele Israeliten dazu bringen, sich wieder dem Herrn, ihrem Gott, zuzuwenden. Er wird ein Mann mit dem Geist und der Kraft des Propheten Elia sein, der dem Herrn vorausgeht und das Volk auf seine Ankunft vorbereitet. Er wird die Herzen der Väter ihren Kindern zuwenden und die Ungehorsamen dazu bewegen, sich der göttlichen Weisheit zu öffnen.«

Zacharias fragte den Engel: »Wie kann ich sicher sein, dass das wirklich geschehen wird? Ich bin jetzt ein alter Mann, und auch meine Frau ist schon in fortgeschrittenem Alter.«

Da sagte der Engel: »Ich bin Gabriel. Ich habe meinen Platz in der Gegenwart Gottes. Er hat mich mit dieser frohen Botschaft zu dir gesandt! Weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, wirst du nicht mehr sprechen können, bis das Kind geboren ist. Denn meine Worte werden sich erfüllen, wenn die Zeit gekommen ist.«

Mittlerweile warteten die Menschen draußen auf Zacharias und wunderten sich, wo er so lang blieb. Als er endlich heraustrat, konnte er nicht zu ihnen sprechen. An seinen Gesten erkannten sie jedoch, dass er im Heiligtum des Tempels eine Vision gehabt hatte. Er blieb im Tempel, bis die Zeit seines Dienstes vorüber war, und ging dann nach Hause.

Kurze Zeit später wurde seine Frau Elisabeth schwanger. Sie zog sich fünf Monate lang zurück. »Wie gütig doch der Herr ist!«, rief sie. »Er hat mich von der Schande der Kinderlosigkeit befreit!«

Maria wird die Geburt von Jesus angekündigt

Als Elisabeth im sechsten Monat schwanger war, sandte Gott den Engel Gabriel nach Nazareth, in eine Stadt in Galiläa, zu einem Mädchen, das noch Jungfrau war. Sie hieß Maria und war mit einem Mann namens Josef verlobt, einem Nachfahren von David. Gabriel erschien ihr und sagte: »Sei gegrüßt! Du bist beschenkt mit großer Gnade! Der Herr ist mit dir!« Erschrocken überlegte Maria, was der Engel damit wohl meinte. Da erklärte er ihr: »Hab keine Angst, Maria, denn du hast Gnade bei Gott gefunden. Du wirst schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen, den du Jesus nennen sollst. Er wird groß sein und Sohn des Allerhöchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihn auf den Thron seines Vaters David setzen. Er wird für immer über Israel herrschen, und sein Reich wird niemals untergehen!«

Maria fragte den Engel: »Aber wie kann ich ein Kind bekommen? Ich bin noch Jungfrau.«

Der Engel antwortete: »Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Macht des Allerhöchsten wird dich überschatten. Deshalb wird das Kind, das du gebären wirst, heilig und Sohn Gottes genannt werden. Sieh doch: Deine Verwandte Elisabeth ist in ihrem hohen Alter noch schwanger geworden! Die Leute haben immer gesagt, sie sei unfruchtbar, und nun ist sie bereits im sechsten Monat. Denn bei Gott ist nichts unmöglich.«

Maria antwortete: »Ich bin die Dienerin des Herrn und beuge mich seinem Willen. Möge alles, was du gesagt hast, wahr werden und mir geschehen.« Darauf verließ der Engel sie.

Tag 2

Maria besucht Elisabeth

Einige Tage später beeilte sich Maria, ins Bergland von Judäa zu kommen, in die Stadt, in der Zacharias lebte. Als sie das Haus betrat und Elisabeth begrüßte, hüpfte Elisabeths Kind im Bauch seiner Mutter, und Elisabeth wurde vom Heiligen Geist erfüllt. Sie rief Maria laut entgegen: »Du bist von Gott gesegnet vor allen anderen Frauen, und gesegnet ist auch dein Kind. Welche Ehre, dass die Mutter meines Herrn mich besucht! Als du das Haus betreten und mich begrüßt hast, hüpfte mein Kind beim Klang deiner Stimme vor Freude! Gesegnet bist du, weil du geglaubt hast, dass der Herr tun wird, was er gesagt hat.«

Marias Lobgesang

Maria erwiderte: »Gelobt sei der Herr! Wie freue ich mich an Gott, meinem Retter! Er hat seiner unbedeutenden Magd Beachtung geschenkt, darum werden mich die Menschen in alle Ewigkeit glücklich preisen. Denn er, der Mächtige, ist heilig, und er hat Großes für mich getan. Seine Barmherzigkeit gilt von Generation zu Generation allen, die ihn ehren. Sein mächtiger Arm vollbringt Wunder! Wie er die Stolzen und Hochmütigen zerstreut! Er hat Fürsten vom Thron gestürzt und niedrig Stehende erhöht. Die Hungrigen hat er mit Gutem gesättigt und die Reichen mit leeren Händen fortgeschickt. Und nun hat er seinem Diener Israel geholfen! Er hat seine Verheißung nicht vergessen, barmherzig zu sein, wie er es unseren Vorfahren verheißen hat, Abraham und seinen Kindern – für immer.«

Etwa drei Monate blieb Maria bei Elisabeth und kehrte dann nach Hause zurück.

Die Geburt von Johannes dem Täufer

Als für Elisabeth die Zeit der Geburt kam, brachte sie einen Jungen zur Welt. Schon bald hörten die Nachbarn und Freunde von der großen Barmherzigkeit, die der Herr ihr erwiesen hatte, und alle freuten sich von Herzen mit ihr.

Als das Kind acht Tage alt war, kamen die Verwandten und Freunde zur Beschneidungszeremonie. Sie wollten den Jungen nach seinem Vater Zacharias nennen. Aber Elisabeth sagte: »Nein! Sein Name lautet Johannes!«

»Was?«, riefen sie aus. »In deiner ganzen Familie gibt es niemand, der diesen Namen trägt.« Und sie wandten sich an den Vater des Kindes und befragten ihn mit Gesten. Er ließ sich eine Schreibtafel bringen und schrieb zur Überraschung aller: »Sein Name ist Johannes!« Im gleichen Augenblick konnte Zacharias wieder sprechen, und er fing an, Gott zu loben. Ehrfürchtiges Staunen erfasste die Menschen in der ganzen Gegend. Die Nachricht von diesen Ereignissen verbreitete sich überall im Bergland von Judäa. Alle, die davon erfuhren, dachten darüber nach und fragten sich: »Was wohl aus diesem Kind werden wird?« Denn es war offensichtlich, dass die Hand des Herrn mit ihm war.

Das Lied von Zacharias

Sein Vater Zacharias wurde mit dem Heiligen Geist erfüllt und weissagte:

»Gelobt sei der Herr, der Gott Israels, denn er ist zu seinem Volk gekommen und hat es erlöst. Einen mächtigen Retter aus dem königlichen Geschlecht seines Knechtes David hat er uns gesandt, wie er es vor langer Zeit durch seine heiligen Propheten versprochen hat. Nun werden wir vor unseren Feinden und vor allen, die uns hassen, gerettet werden. Er hat unseren Vorfahren Barmherzigkeit erwiesen, indem er seinen heiligen Bund mit ihnen nicht vergisst, den Bund, den er mit unserem Stammvater Abraham schloss. Wir wurden vor unseren Feinden gerettet, damit wir Gott alle Tage unseres Lebens dienen können in Heiligkeit und Gerechtigkeit – ohne Furcht. Und du, mein Kind, wirst Prophet des Allerhöchsten genannt werden, weil du dem Herrn den Weg ebnen wirst. Du wirst seinem Volk verkünden, wie es Rettung finden kann durch die Vergebung seiner Sünden. Durch die Güte und Barmherzigkeit Gottes wird nun das Licht des Himmels uns besuchen, um die zu erleuchten, die in der Dunkelheit und im Schatten des Todes sitzen, und um uns auf den Weg des Friedens zu leiten.«

Johannes wuchs heran und wurde stark im Geist. Später lebte er draußen in der Wildnis, bis die Zeit seines öffentlichen Wirkens in Israel begann.

Josef wird von Jesus erzählt

Und so wurde Jesus Christus geboren. Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt. Aber noch vor ihrer Hochzeit wurde sie, die noch Jungfrau war, schwanger durch den Heiligen Geist. Josef, ihr Verlobter, war ein aufrechter Mann. Um sie nicht der öffentlichen Schande preiszugeben, beschloss er, die Verlobung in aller Stille zu lösen.

Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm im Traum ein Engel des Herrn. »Josef, Sohn Davids«, sagte der Engel, »zögere nicht, Maria zu heiraten. Denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn zur Welt bringen. Du sollst ihm den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk von allen Sünden befreien.«

All das geschah, damit sich erfüllt, was Gott durch seinen Propheten angekündigt hat: »Seht! Die Jungfrau wird ein Kind erwarten! Sie wird einem Sohn das Leben schenken, und er wird Immanuel genannt werden. Das heißt, Gott ist mit uns.«

Als Josef aufwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm gesagt hatte. Er nahm Maria zur Frau. Josef aber rührte sie nicht an, bis ihr Sohn geboren war. Und Josef gab ihm den Namen Jesus.

Die Geburt von Jesus

Zu jener Zeit ordnete der römische Kaiser Augustus an, dass alle Bewohner des Römischen Reiches behördlich erfasst werden sollten. Diese Erhebung geschah zum ersten Mal, und zwar, als Quirinius Statthalter von Syrien war. Alle Menschen reisten in ihre betreffende Stadt, um sich für die Zählung eintragen zu lassen.

Weil Josef ein Nachkomme Davids war, musste er nach Bethlehem in Judäa, in die Stadt Davids, reisen. Von Nazareth in Galiläa aus machte er sich auf den Weg und nahm seine Verlobte Maria mit, die schwanger war. Als sie in Bethlehem waren, kam die Zeit der Geburt heran. Maria gebar ihr erstes Kind, einen Sohn. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Futterkrippe, weil es im Zimmer keinen Platz für sie gab.

Die Hirten und die Engel

In jener Nacht hatten ein paar Hirten auf den Feldern vor dem Dorf ihr Lager aufgeschlagen, um ihre Schafe zu hüten. Plötzlich trat ein Engel des Herrn in ihre Mitte. Der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Die Hirten erschraken heftig, aber der Engel beruhigte sie. »Habt keine Angst!«, sagte er. »Ich bringe euch eine gute Botschaft, die das ganze Volk in große Freude versetzen wird: Der Retter – ja, Christus, der Herr – ist heute für euch in Bethlehem, der Stadt Davids, geboren worden! Und daran könnt ihr ihn erkennen: Ihr werdet ein Kind finden, das in Windeln gewickelt in einer Futterkrippe liegt!«

Auf einmal war der Engel von einem großen himmlischen Heer umgeben, und sie alle priesen Gott mit den Worten: »Ehre sei Gott im höchsten Himmel und Frieden auf Erden für alle Menschen, an denen Gott Gefallen hat.«

Als die Engel in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: »Kommt, gehen wir nach Bethlehem! Wir wollen diese Sache, die der Herr uns hat wissen lassen, mit eigenen Augen sehen.«

Sie liefen, so schnell sie konnten, ins Dorf und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Futterkrippe lag. Da erzählten die Hirten allen, was geschehen war und was der Engel ihnen über dieses Kind gesagt hatte. Alle Leute, die den Bericht der Hirten hörten, waren voller Staunen. Maria aber bewahrte alle diese Dinge in ihrem Herzen und dachte oft darüber nach. Die Hirten kehrten zu ihren Herden auf den Feldern zurück; sie priesen und lobten Gott für das, was der Engel ihnen gesagt hatte und was sie gesehen hatten. Alles war so, wie es ihnen angekündigt worden war.

Die Beschneidung und Weihe von Jesus im Tempel

Als das Kind acht Tage später beschnitten wurde, gab man ihm den Namen Jesus – so wie der Engel ihn schon genannt hatte, bevor Maria schwanger wurde.

Dann kam die Zeit des Reinigungsopfers, das im Gesetz Moses nach der Geburt eines Kindes vorgeschrieben ist. Maria und Josef gingen mit ihm nach Jerusalem, um ihn dem Herrn zu weihen. Denn im Gesetz des Herrn steht: »Alle erstgeborenen Söhne müssen dem Herrn geweiht werden.« Sie brachten das Reinigungsopfer dar, wie es das Gesetz vorschrieb: »Ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.«

In Jerusalem lebte ein Mann namens Simeon. Er war gerecht und gottesfürchtig. Simeon war vom Heiligen Geist erfüllt und wartete sehnsüchtig auf die Ankunft des Christus, der Israel Trost und Rettung bringen sollte. Der Heilige Geist hatte ihm offenbart, dass er nicht sterben würde, bevor er den vom Herrn gesandten Christus gesehen hätte. An diesem Tag führte der Heilige Geist ihn in den Tempel. Als Maria und Josef kamen, um das Kind dem Herrn zu weihen, wie es im Gesetz vorgeschrieben ist, war Simeon dort.

Er nahm das Kind auf seine Arme und lobte Gott und sagte: »Herr, nun kann ich in Frieden sterben! Wie du es mir versprochen hast, habe ich den Retter gesehen, den du allen Menschen geschenkt hast. Er ist ein Licht, das den Völkern Gott offenbaren wird, und er ist die Herrlichkeit deines Volkes Israel!«

Josef und Maria staunten, als sie hörten, was Simeon über Jesus sagte. Simeon aber segnete sie und sagte zu Maria: »Dieses Kind wird von vielen in Israel abgelehnt werden, und das wird ihren Untergang bedeuten. Für viele andere Menschen aber wird er die höchste Freude sein. Auf diese Weise wird an den Tag kommen, was viele im Innersten bewegt. Doch auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen.«

Im Tempel befand sich auch Hanna, eine Prophetin. Sie war eine Tochter Phanuëls aus dem Stamm Asser und schon sehr alt. Hanna war Witwe. Ihr Mann war nach nur sieben Jahren Ehe gestorben. Jetzt war sie vierundachtzig Jahre alt und verließ den Tempel nie mehr, sondern diente Gott dort Tag und Nacht mit Fasten und Beten. Als Simeon mit Maria und Josef sprach, ging sie vorbei und begann, Gott zu loben. Allen, die auf die verheißene Erlösung Israels warteten, erzählte sie von Jesus.

Tag 3

Die Sterndeuter kommen zu Besuch

Jesus wurde in der Stadt Bethlehem in Judäa während der Herrschaft von König Herodes geboren. In dieser Zeit kamen einige Sterndeuter aus einem Land im Osten nach Jerusalem und fragten überall: »Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihn anzubeten.«

Ihre Frage versetzte Herodes in große Unruhe und alle Einwohner Jerusalems mit ihm. Er berief eine Versammlung der obersten Priester und Schriftgelehrten ein. »Wo soll denn der Christus nach Aussage der Propheten zur Welt kommen?«, fragte er sie.

»In Bethlehem«, sagten sie, »denn der Prophet hat geschrieben: ›O Bethlehem in Judäa, du bist alles andere als ein unbedeutendes Dorf, denn ein Herrscher wird aus dir hervorgehen, der wie ein Hirte mein Volk Israel führen wird.‹«

Daraufhin sandte Herodes eine geheime Botschaft an die Sterndeuter und bat sie zu sich. Bei dieser Zusammenkunft erfuhr er den genauen Zeitpunkt, an dem sie den Stern zum ersten Mal gesehen hatten. Er sagte zu ihnen: »Geht nach Bethlehem und sucht das Kind. Wenn ihr es gefunden habt, kommt wieder her und erzählt es mir, damit ich auch hingehen kann, um es anzubeten!«

Nach diesem Gespräch machten die Sterndeuter sich auf den Weg. Wieder erschien ihnen der Stern und führte sie nach Bethlehem. Er zog ihnen voran und blieb über dem Ort stehen, wo das Kind war. Als sie den Stern sahen, war ihre Freude groß. Sie gingen in das Haus und fanden das Kind mit seiner Mutter Maria, sanken vor ihm auf die Knie und beteten es an. Dann öffneten sie ihre Truhen mit Kostbarkeiten und beschenkten es mit Gold, Weihrauch und Myrrhe. Als es Zeit war, wieder aufzubrechen, zogen sie jedoch auf einem anderen Weg in ihre Heimat zurück, denn Gott hatte sie in einem Traum davor gewarnt, zu Herodes zurückzukehren.

Flucht nach Ägypten

Nachdem die Sterndeuter gegangen waren, erschien Josef im Traum ein Engel des Herrn. »Steh auf und flieh mit dem Kind und seiner Mutter nach Ägypten«, sagte der Engel. »Bleib dort, bis ich dir sage, dass ihr zurückkehren könnt, denn Herodes will das Kind umbringen.« Noch in derselben Nacht machte sich Josef mit dem Kind und dessen Mutter Maria auf den Weg nach Ägypten. Dort blieben sie bis zum Tod des Herodes. Auf diese Weise erfüllte sich, was der Herr durch den Propheten gesagt hatte: »Ich habe meinen Sohn aus Ägypten gerufen.«

Herodes war außer sich vor Zorn, als er erfuhr, dass die Sterndeuter ihn hintergangen hatten. Er schickte Soldaten aus, die in Bethlehem und der ganzen Umgebung alle Jungen im Alter von zwei Jahren und jünger umbringen sollten. Denn die weisen Männer hatten ihm erzählt, dass sie den Stern vor etwa zwei Jahren zum ersten Mal gesehen hatten.

Durch diese grausige Tat des Herodes erfüllte sich die Prophezeiung Jeremias: »Ein Schrei der Angst ertönt in der Stadt Rama – das Klagen und Trauern nimmt kein Ende. Rahel weint um ihre Kinder und lässt sich nicht trösten – denn sie sind tot.«

Rückkehr nach Nazareth

Als Herodes gestorben war, erschien Josef wieder ein Engel des Herrn im Traum. Er sagte zu ihm: »Steh auf und bring das Kind und seine Mutter zurück ins Land Israel, denn die, die das Kind umbringen wollten, sind tot.« Daraufhin kehrte Josef mit Jesus und Maria nach Israel zurück. Als er aber erfuhr, dass Archelaus, der Sohn des Herodes, der neue Herrscher war, bekam er Angst. Und wieder erhielt er im Traum Gottes Anweisung: Er sollte nach Galiläa gehen. Die Familie zog in die Stadt Nazareth, um sich dort niederzulassen. Damit erfüllte sich, was die Propheten vorausgesagt hatten: »Man wird ihn den Nazarener nennen.«

Die frühen Jahre von Jesus

Als Maria und Josef alles erfüllt hatten, was nach dem Gesetz des Herrn vorgeschrieben ist, kehrten sie nach Nazareth in Galiläa zurück. Dort wuchs Jesus heran und wurde groß und kräftig. Er war mit Weisheit erfüllt, und Gottes besondere Gnade ruhte auf ihm.

Jedes Jahr zum Passahfest zogen seine Eltern nach Jerusalem hinauf. Als Jesus zwölf Jahre alt war, nahmen sie auch wieder am Fest teil. Nach den Feierlichkeiten machten sie sich auf den Heimweg nach Nazareth, doch Jesus blieb in Jerusalem zurück. Zuerst vermissten seine Eltern ihn nicht, weil sie annahmen, dass er sich bei Freunden unter den anderen Reisenden befand. Doch als er am Abend immer noch nicht erschien, begannen sie, bei ihren Verwandten und Freunden nach ihm zu fragen. Da sie ihn nirgends finden konnten, kehrten sie nach Jerusalem zurück, um dort nach ihm zu suchen. Nach drei Tagen endlich entdeckten sie ihn. Er saß im Tempel inmitten der Lehrer, hörte ihnen zu und stellte Fragen. Alle, die ihn hörten, staunten über sein Verständnis und seine klugen Antworten. Seine Eltern wussten nicht, was sie davon halten sollten. »Kind!«, sagte seine Mutter zu ihm. »Wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich waren in schrecklicher Sorge. Wir haben dich überall gesucht.«

»Warum habt ihr mich gesucht?«, fragte er. »Ihr hättet doch wissen müssen, dass ich im Haus meines Vaters bin.« Doch sie verstanden nicht, was er damit meinte.

Daraufhin kehrte er mit ihnen nach Nazareth zurück und war ihnen ein gehorsamer Sohn. Seine Mutter bewahrte all diese Dinge in ihrem Herzen. So wuchs Jesus heran und gewann an Weisheit. Gott liebte ihn, und alle, die ihn kannten, schätzten ihn sehr.

Der Dienst von Johannes dem Täufer

Es war im fünfzehnten Regierungsjahr des römischen Kaisers Tiberius. Pilatus war Statthalter in Judäa; Herodes Antipas herrschte über Galiläa, sein Bruder Philippus regierte in Ituräa und Trachonitis, und Lysanias war Herrscher in Abilene. Hannas und Kaiphas waren Hohe Priester. In dieser Zeit erhielt Johannes, der Sohn des Zacharias, draußen in der Wildnis eine Botschaft von Gott.

Daraufhin zog Johannes in der Gegend des Jordan von Ort zu Ort und predigte den Menschen: Sie sollten sich taufen lassen als Zeichen dafür, dass sie sich von ihren Sünden abgekehrt und Gott zugewandt hatten, um Vergebung zu erhalten. »Kehrt um und wendet euch Gott zu, denn das Himmelreich ist nahe.«

So erfüllte sich, was im Propheten Jesaja steht: »Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her. Er wird dir den Weg bereiten. Er ist eine Stimme, die in der Wüste ruft: ›Schafft Raum für das Kommen des Herrn! Ebnet ihm den Weg! Die Täler sollen aufgeschüttet, die Berge und Hügel eingeebnet werden! Das Krumme soll gerade und das Raue glatt werden! Dann werden alle Menschen Gottes Heil sehen.‹«

Johannes trug Kleider aus gewebtem Kamelhaar und einen Lederriemen um die Hüften; er ernährte sich von Heuschrecken und wildem Honig. Aus Jerusalem, aus allen Teilen Judäas und aus dem ganzen Jordanland strömten die Menschen hinaus in die Wüste, um ihn predigen zu hören. Und wenn sie ihre Sünden bekannt hatten, taufte er sie im Jordan.

Und so sprach Johannes zu den Menschen, die zahlreich zu ihm kamen, um sich taufen zu lassen, auch viele Pharisäer und Sadduzäer: »Ihr Schlangenbrut! Wer hat euch eingeredet, ihr könntet dem bevorstehenden Gericht Gottes entgehen? Beweist durch euren Lebenswandel, dass ihr euch wirklich von euren Sünden abgekehrt und Gott zugewandt habt. Es genügt nicht zu sagen: ›Wir sind die Nachkommen Abrahams. Uns kann nichts geschehen.‹ Das beweist gar nichts. Wenn Gott wollte, könnte er aus diesen Steinen Kinder Abrahams machen. Die Axt wird schon durch die Luft geschwungen, bereit, eure Wurzeln abzuhacken; denn jeder Baum, der keine guten Früchte bringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen.«

Die Menge fragte: »Und was sollen wir tun?«

Johannes erwiderte: »Wenn ihr zwei Mäntel habt, gebt einen den Armen. Wenn ihr zu essen habt, teilt es mit denen, die hungrig sind.«

Auch Steuereinnehmer kamen zu ihm, um sich taufen zu lassen. Und auch sie fragten: »Meister, was sollen wir tun?«

»Beweist, dass ihr ehrlich seid«, erwiderte er, »treibt nicht mehr Steuern ein, als die römische Regierung euch vorschreibt.«

»Und was sollen wir tun?«, fragten einige Soldaten.

Johannes antwortete: »Seid keine Räuber und Erpresser. Gebt euch mit eurem Sold zufrieden.«

Alle warteten sehr auf das Kommen des Christus und wollten unbedingt wissen, ob Johannes der Christus sei. Auf diese Frage antwortete Johannes: »Ich taufe all diejenigen mit Wasser, die ihren Sünden den Rücken kehren und sich Gott zuwenden. Doch bald kommt einer, der ist viel stärker als ich – so viel gewaltiger, dass ich nicht einmal wert bin, sein Diener zu sein. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Er wird mit seiner Schaufel die Spreu vom Weizen trennen, den Dreschplatz aufräumen und den Weizen in die Scheune bringen; die Spreu aber wird er im ewigen Feuer verbrennen.«

Und noch viele solche Warnungen sprach Johannes aus, als er dem Volk die Botschaft Gottes verkündete.

Die Taufe von Jesus

Als Johannes wieder einmal viele Menschen taufte, kam Jesus aus Galiläa an den Jordan, um sich von Johannes taufen zu lassen. Doch Johannes weigerte sich. »Eigentlich müsste ich mich von dir taufen lassen«, sagte er, »warum kommst du zu mir?«

Jesus erwiderte: »Es muss sein. Wir müssen alles so halten, wie es von Gott aus sein soll.« Da taufte ihn Johannes.

Als Jesus gerade aus dem Wasser stieg, als er betete, sah er, wie der Himmel sich öffnete und der Heilige Geist wie eine Taube auf ihn herabkam. Und aus dem Himmel sprach eine Stimme: »Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich große Freude.«

Jesus war etwa dreißig Jahre alt, als er öffentlich zu wirken begann.

Tag 4

Die Versuchung von Jesus in der Wüste

Vom Heiligen Geist erfüllt, verließ Jesus den Jordan. Danach wurde Jesus vom Heiligen Geist in die Wüste geführt, weil er dort vom Teufel auf die Probe gestellt werden sollte. Nachdem er vierzig Tage und vierzig Nächte keine Nahrung zu sich genommen hatte, war er sehr hungrig. Da trat der Teufel zu ihm und sagte: »Wenn du der Sohn Gottes bist, dann verwandle diese Steine in Brot.«

Doch Jesus erwiderte: »Nein! Die Schrift sagt: ›Der Mensch braucht mehr als nur Brot zum Leben. Er lebt auch von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes kommt.‹«

Darauf nahm ihn der Teufel mit nach Jerusalem, auf den höchsten Punkt der Tempelmauer. Dort sagte er: »Wenn du der Sohn Gottes bist, dann spring hinunter! Denn die Schrift sagt: ›Er befiehlt seinen Engeln, dich zu beschützen. Sie werden dich auf ihren Händen tragen, damit deine Füße niemals stolpern.‹«

Jesus antwortete: »Die Schrift sagt aber auch: ›Fordere den Herrn, deinen Gott, nicht heraus.‹«

Als Nächstes nahm ihn der Teufel mit auf den Gipfel eines hohen Berges und zeigte ihm alle Königreiche der Welt in einem Augenblick. »Ich will dir Macht über diese Länder und all ihre Reichtümer geben, denn ich verfüge über sie und kann sie geben, wem ich will. Das alles werde ich dir schenken, wenn du niederkniest und mich anbetest.«

»Scher dich fort von hier, Satan«, sagte Jesus zu ihm. »Denn die Schrift sagt: ›Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und nur ihm allein dienen.‹«

Als der Teufel aufgehört hatte, Jesus zu versuchen, verließ er ihn für einige Zeit, und Engel kamen und sorgten für Jesus.

Wer ist Johannes der Täufer?