Unterwegs mit Jesus - Dallas Jenkins - E-Book

Unterwegs mit Jesus E-Book

Dallas Jenkins

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Beschreibung

Das Leben mit Jesus ist ein Abenteuer - das war es schon immer: für die Jüngerinnen und Jünger damals, und das gilt auch für uns heute. Die Andachten in diesem Buch drehen sich alle um die Frage, wie deine Nachfolge an mehr Klarheit und stärkerer Überzeugung für ein Leben mit Jesus gewinnen kann. Auf der 40-tägigen Reise mit diesem Buch treffen wir wieder auf Menschen, die Jesus vor über zweitausend Jahren kennengelernt haben, aber auch auf die Geschichten von einigen Personen aus dem Alten Testament. Doch letztlich geht es immer um den einen wunderbaren Jesus, dem wir - jeder einzelne von uns - auch heute nachfolgen dürfen.

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Seitenzahl: 164

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AMANDA JENKINS ∙ DALLAS JENKINS ∙ KRISTEN HENDRICKS

UNTERWEGS MITJESUS

ANDACHTEN

Aus dem amerikanischen Englisch von Karoline Kuhn

SCM Hänssler ist ein Imprint der SCM Verlagsgruppe, die zur Stiftung Christliche Medien gehört, einer gemeinnützigen Stiftung, die sich für die Förderung und Verbreitung christlicher Bücher, Zeitschriften, Filme und Musik einsetzt.

ISBN 978-3-417-27070-9 (E-Book)

ISBN 978-3-417-00044-3 (lieferbare Buchausgabe)

Datenkonvertierung E-Book: CPI books GmbH, Leck

© 2023 R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH

Max-Eyth-Str. 41 · 71088 Holzgerlingen

Internet: www.scm-brockhaus.de; E-Mail: [email protected]

Originally published in English under the title

THE CHOSEN Book Three: 40 Days with Jesus.

This book was first published in the United States by BroadStreet Publishing Group LLC, 8646 Eagle Creek Circle, Suite 210, Savage, MN 55378,

Copyright © 2022 The Chosen Productions, LLC. Translated by permission.

Hoffnung für alle ® Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.

Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis – Brunnen Basel

Übersetzung: Karoline Kuhn

Lektorat: Imke Früh

Umschlaggestaltung: Sybille Koschera, Stuttgart

Satz: typoscript GmbH, Walddorfhäslach

INHALT

Vorwort

Einführung

Tag 1 Die Armen vor Gott

Tag 2 Die Verfolgten

Tag 3 Liebe deine Feinde

Apropos Liebe …

Tag 4 Liebe ist freundlich

Tag 5 Liebe kennt keinen Neid

Tag 6 Liebe verletzt nicht

Tag 7 Liebe freut sich über Wahrheit

Tag 8 Liebe vertraut

Tag 9 Die Antwort

Tag 10 Sehnsucht nach Wert

Tag 11 Ernsthaft Suchende

Heilungen und so …

Tag 12 Augen, die sehen

Tag 13 Eine Frage der Zeit

Tag 14 Verzweiflungstaten

Tag 15 »Ja, Herr!«

Tag 16 Das Ziel

Tag 17 Auf ins Feld

Tag 18 Klug wie die Schlangen

Tag 19 Der gute Hirte

Tag 20 Eine andere Art von Frieden

Tag 21 Leben finden

So viele Gleichnisse …

Tag 22 Tiefe Wurzeln

Tag 23 Die ganze Wahrheit

Tag 24 Weizen und Unkraut

Tag 25 Im Licht

Tag 26 Vom Samen zum Baum

Tag 27 Das Wertvollste

Tag 28 Netze

Tag 29 Neues und Altes

Tag 30 Die andere Seite

Tag 31 Unglaube

Tag 32 Brote und Fische Teil 1

Tag 33 Brote und Fische Teil 2

Tag 34 Brote und Fische Teil 3

Tag 35 Flaschengeist

Tag 36 Unmögliches möglich gemacht

Tag 37 Hoffnung in harten Zeiten

Tag 38 Habt keine Angst

Tag 39 Raus aus dem Boot

Tag 40 Das Herz der Geschichte

Über die Autoren

VORWORT

Als unsere fünfjährige Tochter Lenya fünf Tage vor Weihnachten unerwartet in den Himmel umzog, gab es einige Dinge, über die wir uns keine Gedanken machten. Wir haben uns zum Beispiel nie gefragt, wo sie ist. Wir wussten von Anfang an, dass sie im Paradies ist. Wir haben nie daran gezweifelt, dass Gott gut ist und dass er noch einen Plan für uns hat. Glaube gedeiht manchmal an merkwürdigen Orten. Wir haben uns nie gefragt, ob wir von Gott vergessen, verlassen oder verraten worden sind. Gott war spürbar bei uns und schenkte uns Frieden. Und wir haben uns auch nie Sorgen darüber gemacht, ob wir Lenya wiedersehen würden. Aber eine Sache, die mich um drei Uhr morgens schweißgebadet aus dem Schlaf hochschrecken ließ, war die Frage, wer genau sich im Himmel um sie kümmert. Ich meine, der Himmel ist vermutlich echt riesig. Ob vielleicht Ruth sie in Empfang genommen hat? Ob Esther ihre Hand hält? Ich weiß, dass sie in Sicherheit ist, aber wer ist tatsächlich für sie da? Sie ist schließlich noch so klein.

The Chosen habe ich mir angeschaut, nachdem meine Frau mich dazu gedrängt hat. Was mich umgehauen hat, war die Art und Weise, wie kreativ und wunderbar Jesus dargestellt ist. Seine warmherzigen Augen. Sein Sinn für Humor. Seine Menschlichkeit. Es ist leicht, diese Seite von Jesus zu übersehen. Der rucksacktragende, auf der Hochzeit tanzende, unauffällige, scherzende, freundlich blickende Jesus. Heilig, aber nicht fromm. Nahbar. Lustig. Wild. Ein Retter, mit dem Kinder gern zusammen sind.

Vor The Chosen hatte ich Darstellungen des Messias gesehen, die mich zur Anbetung führten, aber nicht den Wunsch in mir weckten, mit Jesus was trinken zu gehen oder ihn als Babysitter zu engagieren. The Chosen zeigt einen Jesus, für den ich auf einen Baum klettern würde, um ihm zuzuhören. Und ich würde supergern danach mit ihm Pizza essen gehen.

Jesus im Umgang mit Kindern zu beobachten hat mich zu Tränen gerührt und mein Herz getröstet. Die Vorstellung, dass Jesus sich so um mein kleines Mädchen kümmert, hat meine Seele geheilt und mein Herz singen lassen. The Chosen präsentiert den gleichen Jesus, der in der Heiligen Schrift beschrieben ist, auf eine fast schon schockierend neue, wunderbar warme Weise. Diesem Jesus möchte ich folgen. Ich lese die Heilige Schrift mit neuer Begeisterung und neuem Staunen.

Und so kam ich dem kleinen Geheimnis von Dallas und seiner Frau Amanda auf die Schliche: Es geht ihnen gar nicht darum, eine coole Serie zu produzieren. Eigentlich wollen sie Menschen neu für Jesus begeistern. Und mich haben sie voll erwischt.

Es ist leicht, blind zu werden für Dinge, die wir schon lange kennen. So kann es uns auch mit der Bibel gehen. Die Pharisäer suchten in der Heiligen Schrift nach Leben, aber sie übersahen, dass sich die ganze Geschichte von der Genesis bis zur Offenbarung letztlich immer um Jesus dreht. Es ist ein bisschen mühsam, den gewohnten Trott zu verlassen und die Bibel so zu entdecken, dass Jesus darin lebendig wird. Wir müssen uns jeden Tag neu vornehmen, Gottes Wort so zu lesen, wie wir es noch nie zuvor gelesen haben.

Mein Gebet für dich ist, dass The Chosen bei dir etwas in Bewegung bringt – so wie bei mir und Millionen anderen – und dass deine vorgefassten Meinungen erschüttert und alte Glaubensformeln durch eine lebendige Begegnung mit Jesus ersetzt werden. Lass dich ein auf das Abenteuer, das dieses Andachtsbuch dir eröffnet. Hol dir einen Kaffee, mach dir etwas zu essen, setz dich in deinen Lieblingssessel oder klettere auf einen Baum. Bitte Gott, die Augen deines Herzens zu öffnen und dir dabei zu helfen, die herrlichen Wahrheiten in seinem Wort zu entdecken. Diese 40-tägige Reise könnte alles verändern, denn sie bietet dir einen Raum, in dem du dir selbst begegnen kannst – und dem, nach dem sich dein Herz schon immer sehnt.

In C. S. Lewis’ Die Chroniken von Narnia verbringen Lucy und Susan viel Zeit mit Aslan, dem Löwen, der Christus repräsentiert. Und später fiel es ihnen schwer zu sagen, ob das Zusammensein mit ihm eher wie das Spielen mit einem Kätzchen oder das Ringen mit einem Gewittersturm war. Diese Mischung, diese Spannung, diese Schönheit ist es, was dich auf den folgenden Seiten erwartet.

Los geht’s!

Levi Lusko Pastor der Fresh Life Church in den USA

EINFÜHRUNG

Dieses Buch unterscheidet sich ein bisschen von seinen Vorgängern. Unser erstes The Chosen-Andachtsbuch war eine Einführung in die Geschichte von Jesus und seinen Anhängern. Der Fokus lag dabei auf der Erkenntnis, dass wir (wie sie) auserwählt sind – und zwar schon »vorher«, also bereits zu einem Zeitpunkt, als wir noch zerbrochene Versionen unserer selbst waren. Aber dann kam Jesus und rettete uns. Er veränderte uns, machte uns ihm ähnlicher … und unserem alten Selbst immer unähnlicher.

Das zweite Andachtsbuch setzte dort an, wo das erste endete: Es versuchte, die Frage zu beantworten, was es wirklich bedeutet, Jesus zu folgen. Unsere Identität aus ihm zu ziehen. Seinem Willen und seinem Weg zu folgen. Dorthin zu gehen, wohin er geht, und die Dinge zu tun, die er tut.

Dieses dritte Buch nun bringt das Thema Nachfolge auf ein ganz neues Level. Und das ist unserer Meinung nach auch sehr wichtig. Denn die Welt ist nicht gerade nett zu Leuten, die glauben, dass Jesus Christus Gottes Sohn ist. Weil Jesus so umstritten ist, brauchen wir als seine Anhänger besonders viel Klarheit und Überzeugung, unerschütterliche Entschlossenheit und ein stabiles Rückgrat. Nicht nur wegen der Feindseligkeiten, denen wir in der Welt begegnen, sondern vor allem auch, weil Gott es sich so für uns wünscht.

»Du bist weder kalt noch heiß. Ach, wärst du doch das eine oder das andere! Aber du bist lau, und deshalb werde ich dich ausspucken.«Offenbarung 3,15-16

Jesus liebt uns und hat einen Weg gefunden, uns zu retten. Er bietet uns radikale, unverdiente und unendliche Gnade an: von dem Moment, in dem wir ihn als Herrn annehmen, bis zu unserem letzten Atemzug (vgl. Johannes 1,16). Das ist wahr. Aber etwas anderes ist genauso wahr – auch wenn es in unserer Kultur noch so unpopulär sein mag: Jeder andere Weg führt letztlich in die Irre (vgl. Johannes 3,36), und Jesus selbst wird am Ende der Zeiten über alle Menschen richten (vgl. Offenbarung 20,11-15).

Das bringt uns zu diesem Buch und einer unbequemen, aber zugleich liebevollen Ermahnung: Jesus will keine passiven Anhänger. Er möchte, dass wir ihm aktiv folgen: dass wir ihn suchen, uns um Verständnis bemühen, lernen zu beten, an der Wahrheit festhalten, die Lüge ablehnen, Gottes Wort gehorchen und in schwierigen Situationen durchhalten.

Jesus will Anhänger, die ihm leidenschaftlich folgen, bis ans Ende der Welt. Wir sollen nicht laue, sondern glühend heiße Nachfolger sein.

»Vor Gott und vor Jesus Christus, der über die Lebenden und die Toten Gericht halten wird, beschwöre ich dich – ja, angesichts dessen, dass er für alle Welt sichtbar kommen und seine Herrschaft antreten wird, fordere ich dich auf: Verkünde den Menschen Gottes Botschaft. Setz dich dafür ein, ob es den Leuten passt oder nicht! Rede ihnen ins Gewissen, weise sie zurecht, aber ermutige sie auch. Tu all das geduldig und so, wie es der Lehre unseres Glaubens entspricht. Denn es wird eine Zeit kommen, in der die Menschen von der gesunden Lehre nichts mehr wissen wollen. Sie werden sich nach ihrem eigenen Geschmack Lehrer aussuchen, die ihnen nur nach dem Munde reden. Und weil ihnen die Wahrheit nicht gefällt, folgen sie allen möglichen Legenden.«2.Timotheus 4,1-4

Tag 1

DIE ARMEN VOR GOTT

»Glücklich sind, die erkennen, wie arm sie vor Gott sind, denn ihnen gehört sein himmlisches Reich.«Matthäus 5,3

In seiner berühmten Bergpredigt spricht Jesus über Menschen, die arm sind. Damit meint er aber nicht Menschen, die kein Geld haben, obwohl es finanzielle Armut manchmal erleichtert, sich die eigene innere Armut bewusst zu machen. Mangel jeglicher Art birgt die Chance, unser Herz weich zu machen und unsere wahre Not zu offenbaren. Umgekehrt kann äußerer Reichtum es erschweren, innerlich leer und »arm« zu werden. Denn oft fördert er Selbstzufriedenheit oder auch Stolz – beides Feinde jener Bescheidenheit, die erforderlich ist, um Raum für Gott zu schaffen.

Die »Armen«, von denen Jesus in der Bergpredigt spricht, sind Menschen, die bereit sind, ihre Bedürftigkeit einzugestehen und Gott um Hilfe zu bitten. Denn wenn wir unseren eigenen geistigen Bankrott erkennen – unsere Unfähigkeit, uns selbst von der Sünde und ihren Folgen zu retten –, macht uns das sehr schnell sehr demütig. Und wenn wir klug sind, bleiben wir es auch. Arm vor Gott zu sein bedeutet, innerlich vor Jesus auf die Knie zu fallen. Es bedeutet, unser Vertrauen auf unseren Erlöser zu setzen und von ihm Hilfe zu erwarten, anstatt uns nur auf unsere eigene Leistungsfähigkeit zu verlassen.

Jesus brachte seinen Schülern eine neue und ungewöhnliche Art zu leben bei: eine völlig neue innere Einstellung zu ihrem Alltag und ein Leben in dem Bewusstsein um ein Reich, das nicht von dieser Welt ist. Er brachte ihnen nicht nur bei, wie sie gute Entscheidungen treffen und Gottes Wort gehorchen konnten, sondern eröffnete ihnen auch eine neue Realität. Sein Schwerpunkt lag darauf, seinen Freunden klarzumachen, dass dieses Leben hier nicht alles ist.

Jesus kam auf die Erde und brachte sich selbst mit – einschließlich seiner Zugehörigkeit zu Gottes Reich. Er selbst ist der Weg mitten hinein in Gottes Wirklichkeit. Wenn wir uns auf ihn einlassen, sind wir dabei, auch wenn wir noch hier auf der Erde leben. Und das zu wissen, verändert alles.

Wir sind hier, aber nur für kurze Zeit. Unsere Umstände sind kompliziert, aber nicht für immer. Unser Schmerz und unsere Trauer sind real, aber nur für eine Weile. Sünde, Krankheit und Streit sind Teil unseres Lebens, aber nur für den Moment.

Was gehört noch zu unserem Leben auf dieser Erde?

1. Direkter Zugang zum König. Wir können uns tatsächlich dem Gott des Universums nähern.

»Und so, liebe Brüder und Schwestern, können wir jetzt durch das Blut, das Jesus Christus am Kreuz für uns vergossen hat, frei und ungehindert ins Allerheiligste eintreten. Christus hat den Tod auf sich genommen und damit den Vorhang niedergerissen, der uns von Gott trennte. Durch seinen geopferten Leib hat er uns einen neuen Weg gebahnt, der zum Leben führt. Er ist unser Hoherpriester und herrscht nun über das Haus Gottes, seine Gemeinde. Darum wollen wir zu Gott kommen mit aufrichtigem Herzen und im festen Glauben; denn das Blut von Jesus Christus hat uns von unserem schlechten Gewissen befreit, und unser Körper wurde mit reinem Wasser von aller Schuld reingewaschen.« Hebräer 10,19-22

2. Zugang zur Macht des Königs. Wir sind keinesfalls machtlos und nicht allein in dieser Welt.

»Jesus Christus hat uns in seiner göttlichen Macht alles geschenkt, was wir brauchen, um so zu leben, wie es ihm gefällt. Denn wir haben ihn kennen gelernt; er hat uns durch seine Kraft und Herrlichkeit zu einem neuen Leben berufen.« 2.Petrus 1,3

3. Die Aufmerksamkeit des Königs. Jesus selbst setzt sich beim Vater für uns ein.

»Wer wollte es wagen, sie zu verurteilen? Keiner, denn Jesus Christus ist für sie gestorben, ja, mehr noch: Er ist vom Tod auferweckt worden und hat seinen Platz an Gottes rechter Seite eingenommen. Dort tritt er jetzt vor Gott für uns ein. Was also könnte uns von Christus und seiner Liebe trennen? Leiden und Angst vielleicht? Verfolgung? Hunger? Armut? Gefahr oder gewaltsamer Tod? Mitten im Leid triumphieren wir über all dies durch Christus, der uns so geliebt hat. Denn ich bin ganz sicher: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Dämonen, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch irgendwelche Gewalten, weder Hohes noch Tiefes oder sonst irgendetwas auf der Welt können uns von der Liebe Gottes trennen, die er uns in Jesus Christus, unserem Herrn, schenkt.«Römer 8,34-35.37-39

4. Die Gegenwart des Königs. Gott ist die ganze Zeit bei uns. Immer. In allem.

»Dann werde ich den Vater bitten, dass er euch an meiner Stelle einen anderen Helfer gibt, der für immer bei euch bleibt. Dies ist der Geist der Wahrheit. Die Welt kann ihn nicht aufnehmen, denn sie ist blind für ihn und erkennt ihn nicht. Aber ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch leben.«Johannes 14,16-17

Das »himmlische Reich« ist jetzt schon da, mitten in unserem Alltag. Allen, die das begreifen und sich Jesus ganz überlassen, eröffnet das eine ganz neue Art, diese kaputte Welt, in der wir leben, zu sehen, zu verstehen und in ihr zu navigieren. Denn egal, welchen Mangel wir leiden, wir stehen unter dem Schutz und der liebevollen Fürsorge des Königs – wir sind Teil seines Reichs. Und das ändert tatsächlich alles.

Gebetsfokus

Bitte Gott, dich immer wieder an diese Bibelverse zu erinnern, während du dich auf die herausfordernden Themen in diesem Buch einlässt, damit sie ein Anker für dich werden. Bitte Jesus darum, dir zu helfen, zur »Armut vor Gott« zu finden und ganz zu ihm zu gehören. Bete, dass dein Herz und deine Hoffnung durch seinen Geist verändert und erneuert werden. Du kannst ihm schon im Voraus danken, denn er wird diese Bitten gerne erfüllen.

Die nächsten Schritte

• Überlege dir, warum Mangel es manchmal leichter macht, sich Jesus zuzuwenden. Wo hast du das selbst schon erlebt?

• Wo erlebst du, dass Gottes himmlisches Reich sich schon hier auf der Erde ausbreitet?

• Durch Jesus hast du Zugang zum König aller Könige. Wie verändert dieses Wissen die Art und Weise, wie du über Schwierigkeiten in deinem Leben denkst?

Tag 2

DIE VERFOLGTEN

»Glücklich sind, die verfolgt werden, weil sie nach Gottes Willen leben; denn ihnen gehört sein himmlisches Reich. Glücklich könnt ihr euch schätzen, wenn ihr verachtet, verfolgt und verleumdet werdet, weil ihr mir nachfolgt. Ja, freut euch und jubelt, denn im Himmel werdet ihr dafür reich belohnt werden! Genauso hat man die Propheten früher auch schon verfolgt.«Matthäus 5,10-12

Jesus hatte Simon den Beinamen Petrus gegeben, denn er sollte der Fels sein, auf den Jesus seine Gemeinde bauen würde (vgl. Matthäus 16,18). Fast drei Jahrzehnte später schrieb Petrus in einem Brief an seine Gemeindemitglieder:

»Ihr aber seid ein von Gott auserwähltes Volk, seine königlichen Priester, ihr gehört ganz zu ihm und seid sein Eigentum. Deshalb sollt ihr die großen Taten Gottes verkünden, der euch aus der Finsternis befreit und in sein wunderbares Licht geführt hat.«1.Petrus 2,9

Petrus schrieb seinen Brief an Christen, die vor der Bedrohung durch die römische Besatzung aus Jerusalem geflohen waren und nun verstreut im Exil lebten. Es war eine schwierige Zeit für die junge Kirche. Anfangs war das Verhältnis zwischen Christen und römischer Regierung ganz entspannt gewesen. Aber als die christliche Gemeinde wuchs und die Botschaft des Evangeliums sich rasant verbreitete, wurden die Christen zunehmend als Bedrohung wahrgenommen und entsprechend verfolgt.

Es überrascht nicht, dass einige der Gläubigen den Aussagen von Petrus nicht so ganz zustimmen konnten. Ähnlich wie bei ihren Vorfahren, die vierzig Jahre durch die Wüste gezogen waren, schien ihre Identität als Gottes »auserwähltes Volk« und »seine königlichen Priester« nicht so richtig mit ihren Lebensumständen übereinzustimmen. Sie sahen weder besonders königlich aus noch fühlten sie sich so. Und manch einer mochte sich fragen, ob diese ganze Auserwählten-Nummer die Strapazen überhaupt wert war. Da Petrus das gut nachfühlen konnte, erinnerte er die verfolgte Gemeinde daran, dass Gottes Segen nicht unbedingt gleichbedeutend ist mit Bequemlichkeit oder Beliebtheit.

Petrus ermutigte die verfolgte Gemeinde auf eine ähnliche Weise, wie Mose die Israeliten in der Wüste ermutigt hatte, als er sagte: »Denn ihr seid ein heiliges Volk – ihr gehört ganz dem HERRN, eurem Gott. Er hat euch aus allen Völkern der Welt zu seinem Eigentum erwählt« (5.Mose 7,6).

Viel Zeit verging zwischen der Wüstenwanderung der Israeliten und der Entstehung der frühen Kirche. Vieles hat sich verändert. Aber eines ist bis heute gleich geblieben: Auserwählt zu sein, macht nicht immun gegen Diskriminierung, Beleidigung oder Verfolgung. Im Gegenteil, manchmal scheint es all das sogar zu begünstigen.

Aber Gottes Verheißung sprengt die Grenzen von Raum und Zeit. Und vielleicht ist das der Grund dafür, warum Mose und Petrus für einige Minuten auf dem Berg der Verklärung zusammentrafen. Gemeinsam standen sie neben Jesus und hörten, wie der Vater sagte: »Dies ist mein geliebter Sohn, über den ich mich von Herzen freue. Auf ihn sollt ihr hören!« (Matthäus 17,5).

Sie haben auf ihn gehört. Und Petrus ermutigte seine Generation, indem er ein Loblied anstimmte: auf den Gott, der uns aus der Finsternis in sein wunderbares Licht ruft. Trotz all der Beleidigungen, Verfolgungen und falschen Anschuldigungen war Petrus voller Freude. Er wusste, dass seine Belohnung im Himmel groß sein würde. Denn er hatte mit eigenen Augen einen Blick darauf erhascht, als er auf jenem Berg neben den beiden Propheten stand. Mit ihnen war er auf besondere Weise verbunden. Denn auch sie wurden für ihre Treue zu Gott verfolgt.

Auch wir leben heute in einer herausfordernden Zeit. Vielleicht werden wir nicht direkt verfolgt. Aber unsere Lebensumstände scheinen manchmal auch nicht so ganz zu unserer Identität als Kinder Gottes zu passen. Es kann schwer sein, sich angesichts von Abwertung, Spott und Benachteiligung königlich und auserwählt zu fühlen. Aber auch für uns gilt: Segen ist nicht gleichzusetzen mit Bequemlichkeit oder Beliebtheit. Gott treu zu sein und auf Jesus zu hören, kann unvorteilhaft und unbequem sein. Aber es lohnt sich trotzdem. Die Verbundenheit mit Gott schenkt uns einen inneren Frieden, den wir nirgends sonst finden können. Und wie Petrus, Mose, Elia und all die anderen Gläubigen, die vor uns gelebt haben, werden auch wir eines Tages den verherrlichten Jesus mit eigenen Augen sehen.

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