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Direkt praktisch umsetzbar - kurz und knapp: Einführung in die Grundlagen - gezielt anwenden: der große Indikationsteil bietet ein breites Spektrum an Therapiemöglichkeiten - so wird's gemacht: vierfarbige Abbildungen zeigen die richtige Platzierung der Schröpfköpfe - Anregungen für die naturheilkundliche Begleittherapie: viele Hinweise zur Kombination mit anderen Naturheilverfahren - anschauliche Fallbeispiele geben noch mehr Sicherheit in der Anwendung Neu in der 6. Auflage - Schröpfen der Fußreflexzone - Neue Anwendungsmöglichkeiten: Reizdarmsyndrom, Burnout, Wetterfühligkeit#
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Seitenzahl: 221
Veröffentlichungsjahr: 2015
Hedwig Manz
6., überarbeitete und erweiterte Auflage
78 Abbildungen
„Ich will bei der Wahrheit bleiben.
Ich will frei sein von Furcht.
Ich will guten Willens sein gegen jedermann.“
Mahatma Gandhi
Das Schröpfen ist eine Therapiemethode, die seit Tausenden von Jahren bekannt, seit Generationen in der Volksmedizin bewährt und in ihrer Wirkung erprobt ist.
Nach Kriegsende, als Medikamente und technische Behandlungsgeräte knapp waren, kam die uralte Methode sehr oft zur Anwendung. Im Wohlstand geriet sie in Vergessenheit, obwohl sie, sachgemäß angewandt, eine ungefährliche, häufig sehr rasch wirkende Heilmethode ist, die für sich allein oder mit anderen Naturheilmethoden, aber auch in vielen Fällen in Verbindung mit schulmedizinischen Verfahren eingesetzt werden kann.
Wir leben in einer Zeit, in der die Zahl der gegen starke Antibiotika resistenten Krankheitserreger in bedrohlichem Ausmaß zunimmt. Der Grund dafür sei, so meinen viele Experten, der übermäßige Einsatz dieser Mittel, denn die chemischen Mittel müssen häufig durch neue und stärkere Medikamente ersetzt werden. Demgegenüber bietet das Schröpfen den großen Vorteil, dass die Methode einfach und sicher in der Anwendung ist und ohne Medikamente wirkt.
Info
Mit Hilfe der Schröpfköpfe, die sich auf der Haut fest ansaugen und Hämatome (Blutergüsse) erzeugen, lassen sich Funktionsstörungen beheben, Schmerzen lindern und Krankheiten heilen.
Das Schröpfen ist eine Therapiemethode, die durch die Vielfalt ihrer Anwendungsmöglichkeiten zum Schwerpunkt meiner Arbeit geworden ist.
Sie wird in unserer heutigen Medizin leider noch zu selten angewandt, obwohl damit eine einfache und doch sehr nützliche Heilmethode – vorzugsweise bei Erkältungskrankheiten, rheumatischen Beschwerden und bei schmerzhaften Verspannungen der Rückenmuskulatur – zur Verfügung steht.
Die erfahrungsgemäß bewährten Schröpfstellen fanden außerdem eine wissenschaftliche Basis durch die mittlerweile bekannten Zusammenhänge von Haut und inneren Organen über die kutiviszeralen oder viszerokutanen Reflexwege. Es wird also nie nur ein Organ behandelt, sondern immer der ganze Mensch.
Seit einigen Jahren wende ich unter anderen Therapiemethoden auch das Schröpfen an. Die ersten Erfahrungen mit dem Schröpfen verdanke ich meiner Mutter, die meine Schwestern und mich meistens auf diese Art geheilt hat. Sie vertrat den Standpunkt, es sei besser, die Selbstheilung in leichten Krankheitsfällen anzuregen, als „Fremdhilfe“ in Anspruch zu nehmen.
Es gibt eben Kranke, die eine Heilmethode wünschen, die von chemischen Stoffen, arzneilichen Nebenwirkungen oder gar Arzneischäden frei ist. Diese Kranken bevorzugen ein Heilverfahren, das bei seiner Anwendung im Krankheitsfall den Organismus soweit stärkt, dass er von Krankheit zu Krankheit widerstandsfähiger und gesünder wird. Das alles bietet das Schröpfen an.
Anmerkungen zur „homöopathischen Begleittherapie“ ergänzen die Schröpftherapie. Hier kann der Behandler sich orientieren, ob die Homöopathie bei den besprochenen Krankheitsbildern Erfolg verspricht. Es ist verständlich, dass ich in diesem Buch nur hinweisen und andeuten kann. Wer erfolgreich therapieren will, dem kann die Durcharbeitung der homöopathischen Fachliteratur nicht erspart werden.
Dieses Buch habe ich für Behandler und Studierende der Naturheilkunde, die sich in die Schröpfkopftherapie einarbeiten wollen, aber auch als Information für Leser ohne medizinische Ausbildung geschrieben. Denn vor allem das Gefühl des Wohlbefindens nach dem Schröpfen hat bei meinen Patienten Neugier und viele Fragen über diese Heilmethode ausgelöst.
Die Fragen meiner Patienten haben mir den Anstoß gegeben, die medizinischen Fachausdrücke zusätzlich in der Sprache der medizinischen Laien zu erklären, um ihnen damit die Gelegenheit zu geben, sich zu Hause in Ruhe über die Gesamtheit der Methode des Schröpfens informieren zu können, welches ich, aufgrund der fehlenden Zeit, unmöglich während der Sprechstunden leisten kann.
Sehr oft höre ich solche und ähnliche Fragen: Was bedeuten zum Beispiel Wörter wie Gastritis, Extravasate, Kutis oder Hyperämie? Wer, außer dem Fachmann, kennt schon diese Ausdrücke!
Info
Darum mögen die Behandler nicht ärgerlich oder ungeduldig werden, wenn die medizinischen Fachausdrücke auch in deutscher Sprache gegeben und einzelne Zusammenhänge dargestellt sind, was für Fachleute nicht nötig wäre.
Auch dem medizinischen Laien sollen Verlauf und Wirkungsweise dieser Therapie verständlich gemacht werden, um so die Kommunikation zwischen Behandler und Patient zu erleichtern. Für diesen beschreibe ich ebenfalls die Harmonie der Organsysteme sowie die funktionelle Einheit des Nervensystems.
Ich bin der Meinung, dass man viele Enttäuschungen, Irrtümer und Falschurteile über eine Heilmethode vermeidet, wenn man die Zusammenhänge zwischen einer Therapie und ihrer Wirkung auf den menschlichen Körper gut kennt.
Obwohl mir die Wirkung des Schröpfens seit meiner Kindheit sehr gut bekannt ist, habe ich in meiner Praxis das Schröpfen anfangs nur mit großer Vorsicht angewandt, weil ich immer an die Misserfolge denken musste, die der Behandlung lange Zeit wegen Unkenntnis und unsachgemäßer Anwendung angelastet worden waren.
Jetzt, nach langer Erfahrung, schöpfe ich die wunderbaren Möglichkeiten des Schröpfens voll aus. Misserfolge und Zwischenfälle sind mir nicht bekannt geworden.
Info
Das heißt aber nicht, dass dieses Buch den Lesern ohne medizinische Ausbildung den Arzt ersetzen kann, denn jede ernsthaftere oder nicht genügend deutlich erkennbare Gesundheitsstörung muss zuerst durch einen Arzt oder Heilpraktiker beurteilt werden.
Das Schröpfen ersetzt natürlich auch nicht schulmedizinisch notwendige Behandlungen, wie z.B. Operationen oder Einsatz von Antibiotika bei akuten Krankheiten.
Anliegen dieses Buches ist es, eine erfolgreiche wieder neu entdeckte Methode ausführlich vorzustellen und Möglichkeiten aber auch Grenzen aufzuzeigen und so eine sichere Anwendung des Schröpfens in jeder Naturheilpraxis zu ermöglichen.
Zahlreiche Abbildungen veranschaulichen den Text und tragen zu einer Vertiefung seines Verständnisses bei.
Für konstruktive Kritik bin ich dem Leser dankbar.
Einen herzlichen Dank meiner Freundin – sie wollte anonym bleiben – für Anregungen und Kritik, meiner Schwiegertochter Anne Popielski für die Korrektur und Schreibarbeiten und allen, die dazu beigetragen haben, dass dieses Buch entstehen konnte.
Zum Schluss gilt mein besonderer Dank dem Haug Verlag für das Interesse und freundliche Entgegenkommen bei der Herausgabe.
Mainz, im März 2015 Hedwig Piotrowski-Manz
Titelei
Vorwort
Teil I Einführung und Grundlagen
1 Einblick in die Geschichte
2 Was versteht man unter „Schröpfen“?
2.1 Definition und Ziel der Therapie
2.2 Wirkungen und Zusammenhänge
2.3 Methoden der Anwendung
2.3.1 Schröpfkopfdiagnose
2.3.2 „Trockenes“ oder „unblutiges“ Schröpfen
2.3.3 „Blutiges“ Schröpfen
2.4 Therapeutisches Grundkonzept des Schröpfens
3 Therapeutische Konzeption des trockenen Schröpfens
3.1 Trockenes Schröpfen als Segmenttherapie
3.1.1 Head’sche Zonen – Reflexwege von der Haut zum Organ
3.1.2 Identifizieren und Ausschalten von Störherden
3.2 Trockenes Schröpfen als Umstimmungstherapie
3.3 Trockenes Schröpfen der Fußreflexzonen
3.4 Auswirkungen des trockenen Schröpfens auf den menschlichen Körper
4 Selbstregulationsmechanismen des Körpers – Schnellkurs für Patienten
4.1 Harmonie der Organsysteme
4.1.1 Bewegungsapparat
4.1.2 Verdauungssystem
4.1.3 Atmungssystem
4.1.4 Blutkreislaufsystem
4.1.5 Harnapparat
4.1.6 Fortpflanzungsorgane
4.1.7 Abwehrsystem
4.1.8 Sinnesorgane
4.1.9 Hormonales Steuerungssystem
4.1.10 Nervensystem
4.2 Störherde als Regulationsblockade des Körpers
4.3 Funktionelle Einheit des Nervensystems
4.3.1 Zerebrospinales Nervensystem
4.3.2 Vegetatives Nervensystem
Teil II Praxis der Schröpftherapie
5 Vorbemerkung
6 Trockenes Schröpfen
6.1 Schröpfkopfdiagnostik
6.1.1 Grundprinzipien
6.1.2 Leitsymptome: Hyperämie und Extravasate an den Schröpfstellen
6.1.3 Symptomatik: Lokale Durchblutung und Hautblässe
6.1.4 Therapieerfolg als Diagnosebeweis
6.1.5 Segmentdiagnostik (Head’sche Zonen)
6.2 Praktische Anwendung
6.2.1 Material und Grundausstattung
6.2.2 Technik des Schröpfens
6.3 Individueller und patientengerechter Einsatz
6.3.1 Schröpfen bei Kindern
6.3.2 Schröpfen bei alten und bettlägerigen Patienten
6.3.3 Sonderfälle während des Schröpfens und das richtige Verhalten dabei
6.4 Schröpfkopfmassage
6.4.1 Technik der Schröpfkopfmassage
6.4.2 Diagnostischer Hinweis
6.5 Indikationen für das trockene Schröpfen
6.6 Kontraindikationen für das trockene Schröpfen
7 Blutiges Schröpfen
7.1 Technik und Anwendungshinweise
7.1.1 Variante A
7.1.2 Variante B
7.1.3 Variante C - Alternative zum Schröpfschnepper
7.2 Indikationen für das blutige Schröpfen
7.3 Komplikationen und Kontraindikationen beim blutigen Schröpfen
Teil III Schröpftherapie indizierter Krankheiten und Beschwerden
8 Hinweise zur Gliederung und Nutzung dieses Kapitels
9 Kopf
9.1 Kopfschmerzen
9.1.1 Symptome
9.1.2 Therapievorschlag
9.2 Migräne
9.2.1 Symptome
9.2.2 Therapievorschlag
9.2.3 Begleittherapie
9.2.4 Heilverfahren zur wechselweisen Anwendung
9.3 Mittelohrentzündung (Otitis media)
9.3.1 Symptome
9.3.2 Therapievorschlag
9.4 Ohrgeräusche (Tinnitus)
9.4.1 Symptome
9.4.2 Therapievorschlag
9.4.3 Begleittherapie
9.4.4 Heilverfahren zur wechselweisen Anwendung
9.5 Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
9.5.1 Symptome
9.5.2 Therapievorschlag
9.5.3 Begleittherapie
10 Atemwege
10.1 Asthma bronchiale
10.1.1 Symptome
10.1.2 Therapievorschlag
10.1.3 Begleittherapie
10.1.4 Heilverfahren zur wechselweisen Anwendung
10.2 Bronchialkatarrh (Bronchitis)
10.2.1 Symptome
10.2.2 Therapievorschlag
10.2.3 Begleittherapie
10.3 Grippe und grippöse Erkrankungen (Grippebronchitiden, Grippepneumonie, Bronchopneumonie)
10.3.1 Symptome
10.3.2 Therapievorschlag
10.3.3 Begleittherapie
10.3.4 Prophylaxe
10.4 Halsschmerzen (Tonsillitis, Laryngitis, Pharyngitis)
10.4.1 Symptome
10.4.2 Therapievorschlag
10.4.3 Begleittherapie
10.4.4 Heilverfahren zur wechselweisen Anwendung
10.5 Lungenentzündung (Pneumonie)
10.5.1 Symptome
10.5.2 Therapievorschlag
10.5.3 Begleittherapie
10.5.4 Prophylaxe
10.6 Rippenfellentzündung, Brustfellentzündung (Pleuritis)
10.6.1 Symptome
10.6.2 Therapievorschlag
10.6.3 Begleittherapie
11 Herz-Kreislauf-System
11.1 Koronare Herzkrankheit (Angina pectoris)
11.1.1 Symptome
11.1.2 Therapievorschlag
11.1.3 Begleittherapie
11.2 Blutdruckerniedrigung (Hypotonie)
11.2.1 Symptome
11.2.2 Therapievorschlag
11.2.3 Begleittherapie
11.2.4 Heilverfahren zur wechselweisen Anwendung
11.3 Bluthochdruck (Hypertonie)
11.3.1 Symptome
11.3.2 Therapievorschlag
11.3.3 Begleittherapie
11.3.4 Heilverfahren zur wechselweisen Anwendung
12 Verdauungsorgane
12.1 Magenkatarrh (Gastritis)
12.1.1 Symptome
12.1.2 Therapievorschlag
12.1.3 Begleittherapie
12.1.4 Heilverfahren zur wechselweisen Anwendung
12.2 Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)
12.2.1 Symptome
12.2.2 Therapievorschlag
12.2.3 Begleittherapie
12.2.4 Heilverfahren zur wechselweisen Anwendung
12.3 Lebererkrankungen
12.3.1 Symptome
12.3.2 Therapievorschlag
12.3.3 Begleittherapie
12.3.4 Heilverfahren zur wechselweisen Anwendung
12.4 Gallenblasen-, Gallenwegserkrankungen
12.4.1 Symptome
12.4.2 Therapievorschlag
12.4.3 Begleittherapie
12.4.4 Heilverfahren zur wechselweisen Anwendung
12.5 Darmentzündung (Enteritis akut, chronisch)
12.5.1 Symptome
12.5.2 Therapievorschlag
12.5.3 Begleittherapie
12.5.4 Heilverfahren zur wechselweisen Anwendung
12.6 Verstopfung (Obstipation)
12.6.1 Symptome
12.6.2 Therapievorschlag
12.6.3 Begleittherapie
12.6.4 Heilverfahren zur wechselweisen Anwendung
13 Bewegungsapparat
13.1 Rheumatische Erkrankungen
13.1.1 Symptome
13.1.2 Therapievorschlag
13.1.3 Begleittherapie
13.1.4 Heilverfahren zur wechselweisen Anwendung
13.2 Spondylitis
13.2.1 Symptome
13.2.2 Therapievorschlag
13.2.3 Begleittherapie
13.2.4 Heilverfahren zur wechselweisen Anwendung
13.3 Spondylose
13.3.1 Symptome
13.3.2 Therapievorschlag
13.3.3 Begleittherapie
13.3.4 Heilverfahren zur wechselweisen Anwendung
13.4 Lumbago
13.4.1 Symptome
13.4.2 Therapievorschlag
13.4.3 Begleittherapie
13.4.4 Heilverfahren zur wechselweisen Anwendung
14 Geschlechtsorgane
14.1 Weibliche Geschlechtsorgane
14.1.1 Zyklusstörungen, Entzündungen der Geschlechtsorgane
14.1.2 Klimakterische Beschwerden
14.1.3 Sexuelle Störungen der Frau
14.2 Männliche Geschlechtsorgane
14.2.1 Entzündung der Vorsteherdrüse (Prostatitis)
14.2.2 Sexuelle Störungen des Mannes (Impotentia coeundi)
15 Harnwege
15.1 Nierenentzündung (Nephritis akut, chronisch)
15.1.1 Symptome
15.1.2 Therapievorschlag
15.1.3 Begleittherapie
15.1.4 Heilverfahren zur wechselweisen Anwendung
15.2 Blasenentzündung (Zystitis)
15.2.1 Symptome
15.2.2 Therapievorschlag
15.2.3 Begleittherapie
15.2.4 Heilverfahren zur wechselweisen Anwendung
16 Nervensystem
16.1 Ischias (Ischialgie)
16.1.1 Symptome
16.1.2 Therapievorschlag
16.1.3 Begleittherapie
16.1.4 Heilverfahren zur wechselweisen Anwendung
16.2 Vegetative Regulationsstörungen
16.3 Vegetative Dystonie
16.3.1 Symptome
16.3.2 Therapievorschlag
16.3.3 Begleittherapie
16.3.4 Heilverfahren zur wechselweisen Anwendung
16.4 Reizdarm-Syndrom (Colon irritable)
16.4.1 Symptome
16.4.2 Therapievorschlag
16.4.3 Begleittherapie
16.5 Burnout-Syndrom
16.5.1 Symptome
16.5.2 Therapievorschlag
16.5.3 Begleittherapie
17 Venen
17.1 Krampfadern (Varizen)
17.1.1 Symptome
17.1.2 Therapievorschlag
17.1.3 Begleittherapie
18 Fettsucht (Adipositas, Übergewicht)
18.1 Anmerkung
18.2 Therapievorschlag
18.3 Begleittherapie
19 Zellulitis (Adipositas circumscripta oedematosa), Zellulite (Dermatopanniculosis deformans)
19.1 Anmerkung
19.2 Therapievorschlag
19.3 Begleittherapie
20 Wetterfühligkeit und Wetterempfindlichkeit
20.1 Anmerkung
20.2 Symptome
20.3 Therapievorschlag
20.3.1 Homöopathie
20.3.2 Phytotherapie
20.3.3 Allgemeine Maßnahmen
20.3.4 Diätetik
Teil IV Schröpftherapie in der konventionellen Medizin
21 Schröpfen als unterstützende Therapie innerhalb der konventionellen Medizin
21.1 Ist es möglich, die konventionelle Medizin und die Naturheilweisen zu verbinden?
21.2 Wie sind die Begriffe „Krankheit“ und „Gesundheit“ innerhalb beider Disziplinen definiert?
21.3 Warum ist gerade heute die Schröpfkopftherapie wieder in einer modernen wissenschaftlichen Medizin indiziert?
21.4 Einsatzmöglichkeiten der Schröpftherapie in der konventionellen Medizin
21.4.1 Akute Erkrankungen
21.4.2 Chronische Erkrankungen
21.5 Versuch einer Wertung
Teil V Anhang
22 Mythen und Fakten
22.1 Mythos 1
22.2 Mythos 2
22.3 Mythos 3
22.4 Mythos 4
23 Nachwort
24 Abbildungsnachweis
25 Literatur
26 Nützliche Hinweise und Adressen
26.1 Organisationen und Institutionen
26.2 Anbieter von Schröpfzubehör
26.2.1 Deutschland
26.2.2 Österreich
26.2.3 Schweiz
Autorenvorstellung
Anschriften
Sachverzeichnis
Impressum
Tyler Olson/stock.adobe.com |
1 Einblick in die Geschichte
2 Was versteht man unter „Schröpfen“?
3 Therapeutische Konzeption des trockenen Schröpfens
4 Selbstregulationsmechanismen des Körpers – Schnellkurs für Patienten
„Wer die Erfahrungen der Älteren verwirft und vernachlässigt und glaubt, nur in der neuesten Behandlung den rechten Weg gefunden zu haben, der täuscht sich selbst und die anderen.“
Hippokrates
Das Schröpfen ist mehr als 5000 Jahre alt. Die Wirkung ist die gleiche geblieben, nur die Schröpfköpfe und die Technik des Schröpfens haben sich in all den Jahren geändert. Die Anwendung von Schröpfköpfen findet sich in der Medizin aller „primitiven“ Naturvölker und ebenso bei den ältesten Kulturvölkern, wie z.B. bei den Babyloniern und Ägyptern. Auch Hippokrates (400 v.Chr.), der griechische Arzt, der als „Vater der Medizin“ anerkannt ist, kannte diese Methode sehr gut.
Die Geschichte der Medizin bestätigt, dass bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts hinein das Schröpfen nicht nur in den ärztlichen Praxen, sondern auch in Krankenhäusern mit gutem Erfolg angewandt wurde.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts aber machte man große Entdeckungen, die für die Medizin fundamentale Bedeutung hatten. Es entwickelte sich schnell eine chemische Industrie, und im Zusammenhang damit ergab sich die Einführung chemischer Medikamente in die Medizin.
Die genau definierten chemischen Substanzen erweckten das Interesse der Ärzte, weil sie schnelle und spezifische Wirkung hatten. Außerdem war das Therapieren viel leichter mit den neu entdeckten chemischen Medikamenten, deren Wirkungsmechanismen genau erklärbar waren, als mit Heilmethoden, die sich auf empirischen Erkenntnissen aufbauten.
Infolgedessen sind viele der alten, bewährten Heilmethoden, auch das Schröpfen, in der Schulmedizin langsam in Vergessenheit geraten und wurden zur Domäne der Heilpraktiker und jener Laien der älteren Generation, die sie als Selbstbehandlungsmethode zu Hause ausübten. Nur wenige Ärzte haben sich für eine Heilmethode, die so viele Jahre überlebt hatte, weiterhin interessiert und sie auch weiter erforscht.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Schröpfen (vor allem das „blutige“) leider auch durch übertriebene und dadurch oft schädliche Anwendung in Misskredit gebracht.
Die Veröffentlichungen von Aschner ▶ [5], Bachmann ▶ [8], Abele ▶ [3], Bier ▶ [12], Hufeland ▶ [40] u.a. bestätigen nicht die schädlichen Wirkungen des Schröpfens, die dieser Methode lange Zeit angelastet worden waren, die jedoch nicht eintreten, wenn sie sachgemäß angewandt wird. Diese Ärzte bejahen im Gegensatz dazu die regulierende, die Abwehrkräfte steigernde Wirkung des Schröpfens und die Beschleunigung der Heilung bei vielen Krankheiten.
Auch ich selbst habe im Lauf der Jahre eine Unmenge von Erfahrungen mit dem Schröpfen gesammelt und kritisch ausgewertet und kein einziges Mal eine schädliche Wirkung gesehen.
Nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Ländern gibt es jetzt wieder den umgekehrten Weg, bei dem Therapiemethoden aus der Naturheilmedizin erneut von der Schulmedizin übernommen werden.
Die Erforschung der uralten Erfahrung der Heilkunst, die beweist, dass man die Reflexverbindungen von der Körperoberfläche zum erkrankten Organ nutzen kann, verdanken wir Ärzten wie Head ▶ [35] und Mackenzie ▶ [60] (Head’sche Zonen, hyperalgetische Zonen), Hansen und von Staa ▶ [33] (kutiviszerale Reflexwege), Scheidt ▶ [62] (Übergangssegmente), Pischinger ▶ [58] (Zelle-Milieu-System) u.a.
Die Erfolge der alternativen Behandlungsmethoden lassen sich nicht mehr leugnen, weil sie wirklich vorhanden sind.
„Was Medikamente nicht heilen, heilt das Eisen.
Was das Eisen nicht heilt, heilt das Feuer,
und was das Feuer nicht heilt, das ist unheilbar.“
Hippokrates
Als Schröpfen bezeichnet man jenes Naturheilverfahren, bei dem zur Therapie Schröpfköpfe verwendet werden.
Schröpfen zählt zu den traditionellen Heilmethoden, bei denen zwar keine Medikamente eingesetzt werden müssen, die aber trotzdem eine wirksame Waffe der Naturheilmedizin im Kampf gegen viele Krankheiten oder Beschwerden sind.
Die Methode, richtig angewandt, ist unschädlich und löst auch keine ungünstigen Nebenwirkungen aus. Die Erfolge aber sind oft beeindruckend und kommen dabei rasch zustande, denn der Körper reagiert auf das Schröpfen am richtigen Ort innerhalb von Stunden.
Ziel des Schröpfens ist es, die Selbstheilungskräfte des Organismus zu stärken oder erst in Gang zu setzen, wenn diese von sich aus nicht dazu imstande sind. Durch das Schröpfen werden die Möglichkeiten, mit denen der Körper zur Abwehr von Krankheiten von Natur aus ausgestattet ist, angeregt und unterstützt.
Das Schröpfen besteht aus zwei Komponenten:
Segmenttherapie: Der Ort des Schröpfens ist entscheidend (Kap. ▶ 3).
Umstimmungstherapie: Extravasate (aus einem Blutgefäß ausgetretene Flüssigkeit) wirken als Reize (Kap. ▶ 4).
Diese beiden Komponenten wenden sich nur gegen die Krankheitsursache, nicht aber gegen gesunde Körperfunktionen und Gewebe.
Info
Die wesentliche Wirkung des Schröpfens ist die Umstimmung und damit auch die Regulierung der gestörten Körperfunktionen sowie Schmerz- und Krampfbekämpfung, Durchblutungsförderung und Entzündungshemmung.
Durch lokale Anwendungen der Schröpfköpfe entstehen Extravasate und in ihrer Folge Hämatome (Blutergüsse), die einen starken Reiz bewirken. Dieser Reiz aktiviert die örtlichen und allgemeinen körpereigenen Heilkräfte und hat dadurch einen entzündungshemmenden Effekt, wodurch bei allen auf Entzündung beruhenden Krankheiten (z.B. Pneumonie) die schnelle Heilung gefördert wird.
Bei der Regulierung der Körperfunktionen werden Blockaden ausgeschaltet, die meistens durch einen Störherd oder übermäßig eingenommene chemische Medikamente verursacht worden sind, die die natürlichen Abläufe des Organismus unterbinden und ihn krank machen. Durch das Ausschalten der Regulationsblockade werden nicht selten beim Schröpfen sogar zusätzliche Beschwerden auftreten, die endlich den Sitz der wahren Krankheit zeigen.
Die durchblutungsfördernde Wirkung des Schröpfens hat die Erweiterung der Blutgefäße zum Ziel. Durch verstärkte Durchblutung an den Schröpfstellen wird der Stoffwechsel angeregt und Stoffe können schneller ausgeschieden werden, die Schmerzen und Krämpfe verursachen.
Die oben schon erwähnte Segmenttherapie erfolgt über die Head’schen Zonen, über die sog. kutiviszeralen Reflexwege (Verbindungen zwischen Haut und Organ). Dabei werden neurovegetative Funktionsstörungen und Organerkrankungen über das Nervensystem heilend beeinflusst.
Bei der Schröpfkopfdiagnose ist es mit Hilfe der Schröpfköpfe möglich festzustellen, ob der Ort der Symptome der tatsächliche Sitz der Krankheit ist. Überdies lässt sich erkennen, welches Organ nicht in Ordnung und der Behandlung bedürftig ist.
Bei der Trockenschröpfung wird der Schröpfkopf über einer Spiritusflamme so gehalten, dass die Luft in ihm erwärmt wird. Danach wird er auf die zu behandelnde Stelle aufgesetzt. Infolge der Abkühlung der erwärmten Luft entsteht in dem Schröpfkopf ein Unterdruck. Dadurch wird die Haut hineingesogen, und es entsteht an dieser Stelle Hyperämie (starke Durchblutung) sowie ein Extravasat (aus einem Gefäß ausgetretene, im Gewebe befindliche Blutflüssigkeit).
Merke
Die Sonderform der Schröpfkopfmassage
Bei der Schröpfkopfmassage wird, wie beim Trockenschröpfen, ein Schröpfkopf auf die Haut aufgesetzt, dann aber auf der eingeölten Haut über eine bestimmte Fläche verschoben. Die Massage mit dem Schröpfkopf hat eine so viel stärkere durchblutungsfördernde Wirkung als die normale Massage, da auf der zu therapierenden Fläche ein großes, an manchen Stellen stärker und an anderen Stellen weniger stark ausgeprägtes Extravasat erzeugt wird.
Beim „blutigen“ Schröpfen wird an der geschröpften Stelle ein Blutentzug dadurch vorgenommen, dass die Hautpartie mit einem Schröpfschnepper geritzt wird. Erst danach wird der Schröpfkopf aufgesetzt, um das Blut aus den Ritzwunden anzusaugen. Das hört sich blutrünstig an, ist in Wirklichkeit aber nur mit einem Blutverlust von höchstens 25 ccm verbunden, sodass bei 10–15 mittelgroßen Schröpfköpfen 150–250 ccm Blut dem Körper entzogen werden.
Info
Das „blutige“ Schröpfen ist mit dem Aderlass und der Verwendung von Blutegeln verwandt. Es hat nicht nur Blut entziehende, sondern auch ableitende und umstimmende Wirkung.
Obwohl die Schröpfköpfe nur an bestimmten, z.B. schmerzenden Körperstellen auf die Haut aufgesetzt und damit scheinbar nur die Symptome behandelt werden, wird keineswegs angestrebt, lediglich die Krankheitszeichen zu unterdrücken. Sowohl das Schröpfen als auch die Schröpfkopfmassage bewirken durch die reflektorischen Beziehungen von der Haut zum Organ eine regulierende Anregung auf den ganzen Körper und infolgedessen die Heilung der wirklichen Krankheit.
Der medizinischen Forschung gelang es, im Zeitalter der Impfung und der chemisch hergestellten Arzneimittel, die großen lebensbedrohenden Seuchen der Menschheit zu beherrschen. Ein anderer schwerwiegender Krankheitsfaktor kam jedoch hinzu: der Pharmamensch.
Leider werden die funktionellen Syndrome (Ausdruck, der im Zusammenhang mit Krankheiten gebraucht wird, bei denen der Therapeut keine strukturellen Veränderungen am erkrankten Organ bzw. System finden kann und auch laborchemische Untersuchungen nicht zur Klärung der Beschwerden und Leiden des Patienten beitragen) und die Vielzahl der Erscheinungsformen vegetativer Dysregulation, auch vegetative Dystonie genannt (Bezeichnung für eine Vielzahl von Symptomen, die auf Fehlregulationen des vegetativen Nervensystems beruhen und verschiedene Funktionsstörungen zur Folge haben), die einmal als Schmerzen, ein andermal als Durchblutungsstörungen und Schlaflosigkeit oder auch als Störungen der Muskulatur im Vordergrund stehen, nach wie vor mit starken chemischen Mitteln zu oft und zu schnell behandelt.
Um Schmerzen zu vertreiben, vorübergehend Aktivität und Vitalität zurückzuerhalten oder aber vortäuschen zu können, ist für viele Menschen der unkontrollierte Griff zur Tablette eine Art Reflexbewegung geworden. Dies birgt die Gefahr der Gewöhnung und des Arzneimittelschadens in sich.
Grundsätzlich aber führt das Behandeln allein von Symptomen später zu chronischen Krankheiten, die in unserer Zeit zum Alltag geworden sind. Das Schröpfen ist auch in meinen Augen keine alles heilende Therapie. Aber oft wird die gezielte Anwendung des Schröpfens allein ausreichen, die Krankheit zu bessern oder eine Störung zur Norm zurückzuführen. In anderen Fällen kann das Schröpfen neben weiteren bewährten Methoden und dem Einsatz wirksamer Medikamente eine wesentliche unterstützende Rolle spielen oder den Verbrauch an Medikamenten reduzieren. Ohne Frage dient das Schröpfen den natürlichen Bestrebungen des Körpers, also der Erhaltung oder Wiederherstellung von Gesundheit, und es ist wegen seiner raschen und zuverlässigen Wirkung auch eine Bereicherung und Ergänzung zu anderen Heilmethoden.