Die Leben der Heiligen - Leigh Bardugo - E-Book
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Die Leben der Heiligen E-Book

Leigh Bardugo

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Beschreibung

Das ideale Begleitbuch zur »Legenden der Grisha«-Serie auf Netflix: Alina Starkovs Ausgabe von »Die Leben der Heiligen«, mit farbenprächtigen Illustrationen zu jeder Geschichte Die Geschichten in »Die Leben der Heiligen« bieten Alina Starkov, Nina Zenik oder Nikolai Lantsov immer wieder Trost und Rat in schwierigen Situationen, gerne wird in den »Grisha«-Romanen aus dem mythischen Buch zitiert. Jetzt können alle Fans der Grisha die Legenden von bekannten Heiligen wie Sankta Lizabeta der Rosen und Sankt Ilya in Ketten oder die eher düsteren Sagen von Sankta Maradi und dem Sternenlosen Heiligen selbst nachlesen – in einer wunderschön illustrierten Ausgabe, die an mittelalterliche Stundenbücher erinnert. »Die Leben der Heiligen« ist auch ein tolles Geschenk für alle Fans der Fantasy-Serie »Legenden der Grisha«, denn die Aufmachung entspricht exakt der Optik des Buches, das Alina Starkov in der Verfilmung immer wieder zur Hand nimmt. Die Fantasy-Saga »Grishaverse« von Bestseller-Autorin Leigh Bardugo umfasst die folgenden Bände: - »Goldene Flammen« (Grisha-Trilogie 1) - »Eisige Wellen« (Grisha-Trilogie 2) - »Lodernde Schwingen« (Grisha-Trilogie 3) - »Das Lied der Krähen« (Krähen-Dilogie 1) - »Das Gold der Krähen« (Krähen-Dilogie 2) - »King of Scars« (»King of Scars« 1) - »Rule of Wolves« (»King of Scars« 2) - »Die Sprache der Dornen« (illustrierte Märchen aus der Welt der Grisha) - »Die Leben der Heiligen« (illustrierte Heiligen-Legenden aus der Welt der Grisha)

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Seitenzahl: 108

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Leigh Bardugo

Die Leben der Heiligen

Aus dem amerikanischen Englisch von Michelle Gyo

Knaur e-books

Über dieses Buch

Alina Starkovs Ausgabe von »Die Leben der Heiligen«, mit farbenprächtigen Illustrationen zu jeder Geschichte

Die Geschichten in »Die Leben der Heiligen« bieten Alina Starkov, Nina Zenik oder Nikolai Lantsov immer wieder Trost und Rat in schwierigen Situationen, gerne wird in den »Grisha«-Romanen aus dem mythischen Buch zitiert.

Jetzt können alle Fans der Grisha die Legenden von bekannten Heiligen wie Sankta Lizabeta der Rosen und Sankt Ilya in Ketten oder die eher düsteren Sagen von Sankta Maradi und dem Sternenlosen Heiligen selbst nachlesen – in einer wunderschön illustrierten Ausgabe, die an mittelalterliche Stundenbücher erinnert.

Inhaltsübersicht

WidmungSankta MargarethaSankta AnastasiaSankt Kho und Sankta NeyarSankt Juris mit dem SchwertSankta VasilkaSankt NikolaiSankta Lizabeta von den RosenSankta MaradiSankt Demyan von RimeSankta Marya von den FelsenSankt EmerensSankt Vladimir der TörichteSankt Grigori vom WaldSankt ValentinSankt PetyrSankta Yeryin von der MühleSankt Feliks zwischen den ZweigenSankt Lukin der LogischeSankta MagdaSankt EgmondSankt Ilya in KettenSankta Ursula von den WellenSankt MattheusSankt DimitriSankt Gerasim der MissverstandeneSankta Alina von der SchattenflurDer Sternenlose HeiligeDie Heilige des Buches
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Für die, die an Geschichten glauben

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Sankta Margaretha

Wie es in Ketterdam manchmal so war, ließ sich ein Dämon in einem der Kanäle nieder, diesmal unter einer Brücke im Gartendistrikt. Es war ein abscheuliches, klauenbewehrtes Ding mit schuppiger weißer Haut und langer roter Zunge.

Jeden Tag liefen Kinder auf ihrem Schulweg über die Brücke und auf dem Weg nach Hause wieder zurück, in zwei Reihen, Seite an Seite. Sie wussten nicht, dass ein Dämon in ihre Stadt gekommen war, und so lachten und sangen sie ohne Sorge, dass sie Aufmerksamkeit auf sich lenken mochten.

Eines Tages auf dem Weg zur Schule, als die Kinder gerade von der Brücke herab auf die Pflastersteine traten, hörten sie eine Stimme lieblich flüstern: »Jorgy, Jorgy, du wirst der Erste sein.«

Nun, es befand sich tatsächlich ein kleiner Junge namens Jorgy unter ihnen, und sie neckten ihn sehr, als sie den Singsang der Stimme hörten, aber niemand dachte allzu viel darüber nach.

Den ganzen Tag über flüsterte die Stimme – verfolgte sie in den Unterricht und beim Spielen: »Jorgy, Jorgy, du wirst der Erste sein.« Aber nichts geschah, und so schlenderten die Kinder in zwei ordentlichen Reihen nach Hause zurück, johlten und kicherten beim Überschreiten der Brücke.

Als sie auf die andere Seite kamen, war Jorgy nirgends zu sehen.

»Aber er war doch hier!«, schrie Maria, die neben dem armen Jorgy gegangen war.

Die Kinder rannten nach Hause und erzählten es ihren Eltern, aber niemand hörte ihnen zu, als sie die flüsternde Stimme beschrieben. Die Familien suchten überall und fuhren auf Booten den Kanal ab, aber da war keine Spur von Jorgy. Sie waren sicher, dass ein Verrückter oder Verbrecher die Schuld tragen müsse, und so stellten sie Wachen an der Straße auf.

Am nächsten Tag, als die Kinder zur Schule gingen, hatte Maria Angst, die Brücke zu überqueren. Sie hörte eine Stimme sagen: »Sorge dich nicht, ich halte deine Hand, und niemand wird dich holen.«

Maria dachte, es müsse ihre Freundin Anna sein, und so streckte sie die Hand aus, um ihre zu nehmen. Aber als sie auf der anderen Seite der Brücke ankamen, merkte Maria, dass ihre Hand leer war und Anna verschwunden. Die Kinder weinten und riefen um Hilfe, und ihre Lehrer und Eltern durchkämmten alle Straßen und Wasserwege. Anne fand man nicht.

Wieder erzählten die Kinder ihren Eltern von der flüsternden Stimme, aber sie waren alle zu bestürzt, um zuzuhören. Stattdessen verdoppelten sie die Wachen.

Am nächsten Tag liefen die Kinder still zur Schule, drängten sich zusammen, als sie sich der Brücke näherten. »Näher, näher«, wisperte der Dämon.

Doch in einer Wohnung über dem Laden eines Schmuckmachers sah Margaretha von ihrem Fenster aus zu. Ihr Vater verkaufte alle Arten wunderschöner Dinge in dem Laden darunter, und vieles davon waren Margarethas Entwürfe. Sie besaß eine Gabe für feinste Einzelheiten, und die Steine, die sie hineinsetzte, strahlten mehr und waren klarer, als es möglich sein sollte.

An diesem Morgen arbeitete sie in dem Quadrat aus Sonnenlicht an ihrem Fenster, und da sah sie den Dämon wie einen Rauchwirbel aufspringen, um die kleine Maria zu packen. Margaretha schrie das elende Ding an, und ohne nachzudenken, packte sie einen Saphir und schleuderte ihn gegen die Kreatur.

Das Licht fing sich in dem Juwel und legte sich darum, während es in hohem Bogen durch die Luft flog, und ließ es glitzern wie einen fallenden Stern. Der Dämon war wie versteinert. Er warf seine Beute zur Seite und sprang dem wundervollen Juwel hinterher in den Kanal. Maria prallte auf die Pflastersteine. Sie hatte einen sehr wunden Hintern und ein abgeschürftes Knie, aber sie eilte weiter zur Schule mit den anderen, gesund und munter und dankbar, dass sie verschont worden war.

Margaretha erzählte Freunden und Nachbarn, was sie gesehen hatte. Sie horchten auf, denn Margaretha war ein praktisches Mädchen, das noch nie zu Launen geneigt hatte. Und doch glaubte niemand so recht ihre seltsame Erzählung. Sie waren sich einig, dass sie Fieber haben müsse, und empfahlen ihr, sich ins Bett zu begeben.

Margaretha ging in ihr Zimmer, und dort saß sie an ihrem Arbeitstisch und beobachtete wachsam die Brücke. Gleich am nächsten Morgen versuchte der Dämon erneut, Maria zu packen, und diesmal schleuderte Margaretha einen großen Smaragdanhänger in den Kanal. Der Dämon stieß Maria in eine Türöffnung und sprang ins Wasser, um den Edelstein zu holen.

Margaretha wusste, dass es nicht so weitergehen durfte. Eines Tages wäre sie zu langsam, und dann holte der Dämon ein weiteres Kind, und so begann sie, darüber nachzudenken. Sie arbeitete die ganze Nacht an einem außergewöhnlichen Schmuckstück, einer Diamantbrosche, so schwer, dass sie sie kaum anheben konnte. Als die Dämmerung kam, nutzte sie einen Flaschenzug und eine Winde, um die Brosche von ihrem Arbeitstisch zu wuchten und aus dem Fenster zu heben, bis sie über dem Kanal baumelte und dabei das Seil spannte, das sie festhielt. Im Laden unten wunderten sich die Kunden ihres Vaters über den Lärm, der durch die Decke drang, aber da überall Kinder verschwanden, gab es Wichtigeres für sie.

Dieses Mal, als die Kinder sich der Brücke näherten, war Margaretha bereit. Sobald der Dämon hochsprang, löste sie das Seil. Mit einem gewaltigen Platschen stürzte die Brosche in den Kanal. Doch schon dieser flüchtige Blick, den der Dämon auf sie erhaschte, reichte, um ihn verrückt zu machen vor Verlangen.

Hinab ins dunkle Wasser sank der Dämon, alle Gedanken ans Kinderverschlingen vergessen, und seine Klauen streckten sich nach dem Diamanten am Grunde des Kanals. Doch die Brosche war zu schwer. Jeder mit Verstand hätte das Juwel dort unten gelassen, aber Dämonen besitzen keinen Verstand, nur Gier. Er hatte das Glitzern der Brosche im Fall erblickt und wusste, dass dieser Stein schöner und nötiger war als alles, was er je zuvor gesehen hatte.

Der Dämon starb im Kampf mit der Brosche, und sein ersoffener Leichnam trieb an die Wasseroberfläche des Kanals. Der Krämerrat häutete die Leiche und nutzte die Haut als Altartuch in der Tauschkirche.

Man sagt, viele Jahre später, als die große Dürre kam und die Kanäle austrockneten, hätte man ein Lager aus Juwelen auf dem Grund des Kanals gefunden, einschließlich einer Brosche, so schwer, dass niemand sie heben konnte, und unter diesem Haufen Juwelen einen Haufen aus Kinderknochen.

Jedes Jahr entzündet man Laternen entlang des Kanals und spricht Gebete für Margaretha, die Schutzheilige der Diebe und verlorenen Kinder.

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Sankta Anastasia

Anastasia war ein frommes Mädchen, das in dem Dorf Tsemna lebte. Als große Schönheit bekannt, hatte sie rotes Haar so leuchtend wie ein Feld frischer Mohnblumen und grüne Augen, die schimmerten wie poliertes Glas. Darüber machten die Dorfbewohner Bemerkungen, wenn sie sie auf dem Markt sahen, und sie flüsterten darüber, welch eine Schande es doch war, dass Anastasia ihre ganze Zeit damit verbrachte, Kerzen für ihre arme tote Mutter in der Kirche anzuzünden und sich um ihren alten Vater in ihrem traurigen kleinen Haus zu kümmern. Ein Mädchen wie sie sollte gesehen und gefeiert werden, sagten sie und warnten sie davor, dass sie vor der Zeit altern würde.

Doch dann verloren die Dorfbewohner den Gefallen am Tratsch, als Tsemna von der Pest getroffen wurde. Sie hatten nicht mehr die Kraft, zum Markt oder auch nur in die Kirche zu gehen. Sie lagen in ihren Betten, vom Fieber gepackt. Kein Essen lockte sie, und selbst wenn sie zwangsernährt wurden, so verkümmerten sie und starben schließlich.

Anastasia wurde nicht krank. Ihr Vater, der Angst hatte, dass ihre Nachbarn sie als Hexe brandmarken würden, hielt seine Tochter im Haus, verbarg ihre vollen Glieder und rosigen Wangen. Aber eines Morgens wollte ihr Vater nicht aus dem Bett aufstehen; er wollte weder Fleisch noch Brot noch einen der anderen Leckerbissen, die Anastasia für ihn zubereitete.

Als Anastasia am Bett ihres Vaters kniete und betete, dass die Heiligen sein Leben verschonen mögen, sprach eine Stimme zu ihr. Und als Anastasia sich wieder erhob, wusste sie, was zu tun war. Sie fand ihrer Mutter schärfstes Messer, zog einen langen, schmalen Schnitt an ihrem Arm und füllte eine Schüssel mit ihrem Blut. Sie hob sie an ihres Vaters Lippen und hieß ihn, zu trinken.

»Was ist das für ein köstlicher Duft?«, rief ihr Vater. »Es riecht nach Rebhuhn mit knuspriger Haut und warmem Wein mit Gewürzen.«

Er trank gierig vom Blut seiner Tochter, und bald waren seine Wangen gerötet und die Pest verschwunden. Ein Diener hatte dieses ganze Unterfangen beobachtet, und bald verbreitete sich die Kunde von der heilenden Wirkung von Anastasias Blut.

Die Stadtbevölkerung kam zu dem Haus, dann die Menschen aus den benachbarten Orten. Anastasias Vater flehte sie an, Vernunft anzunehmen und die Tür zu verriegeln, aber sie weigerte sich, sie abzuweisen. Ihr Blut wurde in kleinen Schalen abgenommen – aus ihren Handgelenken, ihren Armen, ihren Fußgelenken – und hinaus zu den Menschen gebracht, die es tranken und gesund wurden. Als Anastasia erfuhr, dass es welche gab, die zu schwach waren, um zu ihr zu kommen, bat sie, auf einen Wagen gelegt und hinaus aufs Land gefahren zu werden, von Dorf zu Dorf, zu Gehöften und Städten. Schwächer und immer schwächer wurde sie, bis schließlich, in Arkesk, die letzten Tropfen ihres Bluts aus ihrem Körper in einen wartenden Becher tropften und ihr Körper eine bloße Hülle wurde, die mit dem Wind davonflog.

Sankta Anastasia ist bekannt als die Schutzheilige der Kranken, und jedes Jahr feiert man sie mit winzigen Schüsselchen roten Weins.

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Sankt Kho und Sankta Neyar

Vor langer Zeit, noch vor der Herrschaft der Taban-Königinnen, regierte in Shu Han ein grausamer und unfähiger König. Seine zahlreichen Kriege hatten die Reihen seiner Truppen erschöpft und sein Land angreifbar gemacht; die Wechsel waren aufgebraucht, und es gab keine Soldaten mehr, um die Ränge der Armee zu füllen. Der König versammelte seine Berater, doch sie konnten sich nur darauf vorbereiten, dass der Feind über sie kommen würde.

Ein Uhrmacher namens Kho lebte im Schatten des Palasts, und er schwor, all seine Fähigkeiten einzusetzen, um das Königreich zu beschützen. Er arbeitete die ganze Nacht hindurch, verband Knochen mit Metall, spannte Sehnen über Zahnräder. Am Morgen stand, in ordentlichen Reihen, ein Bataillon Uhrwerksoldaten stramm da. Als der Feind mit seinem Angriff auf die Hauptstadt begann, marschierte das Uhrwerkbataillon ins Schlachtgetümmel hinein. Diese Soldaten ermüdeten nie. Sie wurden nie hungrig. Keine Verletzung unterbrach ihren Schritt. Sie kämpften fort und fort, bis der letzte der feindlichen Soldaten tot war.

Aber der König ließ nicht zu, dass sie aufhörten. Er schickte das Bataillon aus, ein Gebiet zu erobern, auf das er kein Recht hatte, und falls die Menschen dort protestierten, so sollten seine Uhrwerksoldaten den Widerstand gegen seine Herrschaft zum Schweigen bringen. Vorwärts marschierte das Bataillon, schlachtete alle ab, die es wagten, sich ihnen entgegenzustellen, verwüsteten auf Befehl des Königs Städte. Sie marschierten, bis ihre Kleidung zerfranste und ihre Stiefel vollkommen abgenutzt waren, und doch blieben sie nicht stehen.

Endlich wurde sogar der König der Eroberungen müde und befahl den Uhrwerktruppen anzuhalten. Sie taten es nicht. Vielleicht hatte der Uhrmacher ihre Ohren nicht fein genug gearbeitet, um des Königs Befehle zu hören. Vielleicht scherte es die Soldaten nicht. Vielleicht drehten sich ihre Räderwerke geschmeidiger, wenn Blut die Zähne schmierte. Oder vielleicht konnten sie nicht aufhören. Sie waren geschaffen, um zu zerstören, und ihnen blieb keine Wahl, als dies zu tun.