Die Lebensretter - Helen Perkins - E-Book

Die Lebensretter E-Book

Helen Perkins

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Beschreibung

Jenny Behnisch, die Leiterin der gleichnamigen Klinik, kann einfach nicht mehr. Sie weiß, dass nur einer berufen ist, die Klinik in Zukunft mit seinem umfassenden, exzellenten Wissen zu lenken: Dr. Daniel Norden! So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche! "Morgen allerseits! " Janni Norden ließ sich mit einem herzhaften Gähnen am Frühstückstisch nieder, nahm seine Brille von der Nase, um sie zu putzen, und seufzte dabei: "Gegen eine starke Tasse Kaffee hätte ich jetzt nichts einzuwenden! "Hast du wieder die halbe Nacht vor deinem Computer verbracht? ", wollte seine Zwillingsschwester Dési daraufhin abschätzig wissen. "Ist das wirklich alles, was du vom Leben erwartest? "Nein. Eine Menge Geld, eine schöne Ehefrau und ein halbes Dutzend Kinder könnten auch nicht schaden", scherzte Janni mit einem hintergründigen Lächeln. "Die Frau möchte ich sehen, die dich heiratet und dir dann auch noch Kinder schenkt", spottete seine Schwester. "Ja, klar. "Nun seid aber mal friedlich", bremste Dr. Daniel Norden seine beiden Jüngsten. "Wenn ihr uns schon zum Frühstück beehrt, sollte das doch halbwegs freundlich ablaufen, findest du nicht auch, Fee? "Allerdings", stimmte sie ihm zu und ihre erstaunlich blauen Augen blitzten. "Ich liebe es, wenn wir alle zusammen am Tisch sitzen. " Die schöne, alterslose Blondine war nicht nur Ärztin, sondern auch Mutter mit Leib und Seele. Dass ihre drei Älteren längst ihr eigenes Leben führten, hatte sie akzeptiert. Doch die Zwillinge studierten in München und wohnten noch daheim. Das war für Fee wie ein Geschenk des Himmels. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie leer das Haus ohne die beiden gewesen wäre. Auch wenn sie und Daniel eine sehr harmonische und glückliche Ehe führten, stand die Familie für Fee doch stets an erster Stelle.

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Chefarzt Dr. Norden – 1225 –

Die Lebensretter

Ein Zwillingspärchen im Einsatz!

Helen Perkins

„Morgen allerseits!“ Janni Norden ließ sich mit einem herzhaften Gähnen am Frühstückstisch nieder, nahm seine Brille von der Nase, um sie zu putzen, und seufzte dabei: „Gegen eine starke Tasse Kaffee hätte ich jetzt nichts einzuwenden!“

„Hast du wieder die halbe Nacht vor deinem Computer verbracht?“, wollte seine Zwillingsschwester Dési daraufhin abschätzig wissen. „Ist das wirklich alles, was du vom Leben erwartest?“

„Nein. Eine Menge Geld, eine schöne Ehefrau und ein halbes Dutzend Kinder könnten auch nicht schaden“, scherzte Janni mit einem hintergründigen Lächeln.

„Die Frau möchte ich sehen, die dich heiratet und dir dann auch noch Kinder schenkt“, spottete seine Schwester.

„Du wirst es erleben, warte nur ab…“

„Ja, klar. Sobald sie sich aus der Zwangsjacke befreit hat, wird sie in deine Arme eilen…“

„Nun seid aber mal friedlich“, bremste Dr. Daniel Norden seine beiden Jüngsten. „Wenn ihr uns schon zum Frühstück beehrt, sollte das doch halbwegs freundlich ablaufen, findest du nicht auch, Fee?“

„Allerdings“, stimmte sie ihm zu und ihre erstaunlich blauen Augen blitzten. „Ich liebe es, wenn wir alle zusammen am Tisch sitzen.“ Die schöne, alterslose Blondine war nicht nur Ärztin, sondern auch Mutter mit Leib und Seele. Dass ihre drei Älteren längst ihr eigenes Leben führten, hatte sie akzeptiert. Doch die Zwillinge studierten in München und wohnten noch daheim. Das war für Fee wie ein Geschenk des Himmels. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie leer das Haus ohne die beiden gewesen wäre. Auch wenn sie und Daniel eine sehr harmonische und glückliche Ehe führten, stand die Familie für Fee doch stets an erster Stelle.

Die schöne Ärztin versorgte alle mit frischem Kaffee und setzte sich dann. „Was macht die ‚Helfende Hand’, gibt’s was Neues?“, wollte sie von ihrer Tochter wissen.

Dési engagierte sich seit kurzem bei einer Hilfsorganisation, die sich um alte, vereinsamte Menschen in der Nachbarschaft kümmerte. Sie hatte an der Uni davon gehört und war sofort bereit gewesen, zu helfen.

„Was für’ne Hand?“, warf Janni ein, während er herzhaft in seine Semmel biss.

„Die helfende, du Ignorant“, erwiderte seine Schwester und wandte sich dann an Fee. „Ich war gestern das erste Mal bei Martha Holzmann. Sie wohnt nur drei Häuser weiter. Ich wette, ihr kennt sie nicht, oder?“

„Holzmann?“ Daniel dachte kurz nach. „Die hatten doch eine Gärtnerei. Unsere Azaleen stammen von denen. Und zum Einzug haben sie uns den Ahorn hinterm Haus geschenkt. Ich wusste gar nicht, dass die in unserer Straße wohnen.“

„Siehste!“ Dési nickte. „So leben die Leute aneinander vorbei, keiner weiß was vom anderen, wie einsam und allein er ist…“

„Wie geht es der Frau?“, wollte ihr Vater wissen.

„Sie ist Mitte achtzig, verwitwet und niemand kümmert sich um sie. Ihr Sohn hat die Gärtnerei übernommen, lässt sich aber nur äußerst selten blicken. Frau Holzmann gärtnert immer noch, so gut sie kann. Und sie kümmert sich um streunende Katzen.“

„Katzen?“ Janni horchte auf.

„Ja, Katzen. Sie hat eine Futterstelle, da kommen jeden Tag gut ein Dutzend Streuner, die sie versorgt.“

„Das klingt nett“, stellte Janni fest. „Vielleicht sollte ich dich das nächste Mal begleiten, wenn du dort vorbeischaust.“

„Warum nicht? Je mehr Leute mitmachen, umso besser.“

„Also schön, gehen wir.“ Janni erhob sich. „Oder hast du heute keine Zeit für Frau Holzmann?“

„Doch, schon. Ich wollte nach dem Frühstück sowieso nach ihr sehen. Aber vielleicht geduldest du dich noch, bis ich fertig bin. Oder ist das zuviel verlangt?“

Janni hob die Schultern. „Ich wusste gar nicht, dass du so verfressen bist, Schwesterherz.“

Dési sagte dazu nichts, Fee bedeutete ihrem Sohn, sich zu setzen. „Lasst uns in aller Ruhe zu Ende frühstücken“, bat sie.

Janni tat ihr den Gefallen und genehmigte sich auch noch eine Semmel. „Gemütlich genug, Mama?“, scherzte er, woraufhin sie ihm mit einem nachsichtigen Lächeln das dichte Haar wuschelte, so wie sie es schon getan hatte, als er eben gelernt hatte zu laufen. Nun waren die Zwillinge zwar längst erwachsen, aber manche Dinge änderten sich eben nie. Und das war auch gut so.

Wenig später machten die Geschwister sich dann auf den Weg, Daniel Norden faltete die Morgenzeitung zusammen und stellte mit einem leicht gequälten Seufzen fest: „Für uns wird es wohl auch Zeit, Liebes.“

Fee musterte ihn fragend. Sie kannte ihren Mann zu gut, als dass ihr eine seiner Regungen entgangen wäre. Daniel Norden war nicht nur der Leiter und Chefarzt der renommierten Münchner Behnisch-Klinik, sondern auch leidenschaftlicher Mediziner. Er lebte für seinen Beruf, ging ganz darin auf und engagierte sich stets voll und ganz für seine Patienten. Jedes Schicksal, mit dem er konfrontiert wurde, ging ihm nah, nie ließen ihn Leid und Not seiner Mitmenschen kalt. Dass er nun mit missmutiger Miene am Frühstückstisch saß, musste einen Grund haben. Denn es kam eigentlich nie vor, dass er ungern zur Arbeit fuhr.

„Stimmt was nicht, Dan?“, wollte sie deshalb von ihm wissen.

„Renée Sommer. Sie kommt heute zu ihrem jährlichen Check-Up in die Behnisch-Klinik. Ich sage dir, mein Schatz, das wird kein Zuckerschlecken.“

„Die Schauspielerin?“ Fee lächelte. „Sie ist wunderschön und hat Talent. Wir haben doch neulich einen Film mit ihr gesehen. Sie hat mich wirklich zu Tränen gerührt, als sie still zurückstand, damit ihr Freund sich um seine kranke Frau kümmern konnte…“

„Eine wahre Glanzleistung“, spöttelte Daniel Norden. „Glaub nur nicht, dass sie das im wahren Leben fertig bringen würde.“

„Kannst du sie nicht leiden?“, wunderte Fee sich.

„Ehrlich gesagt, ist sie mir ziemlich egal. Wenn sie allerdings in meiner Klinik Hof hält, sieht das anders aus.“

„Du übertreibst. So schlimm kann sie doch nicht sein.“

„Meinst du? Dann würde ich vorschlagen, du kommst nachher mit, wenn ich sie begrüße. Sie besteht selbstverständlich auf Chefarztbehandlung. Sie wird sich bestimmt freuen, wenn gleich zwei Nordens parat stehen, um sie in Empfang zu nehmen.“

Fee schmunzelte. „Keine schlechte Idee. Ich würde sie gern mal persönlich kennen lernen.“

„Also abgemacht.“ Dr. Nordens Stimmung hob sich allmählich. Dass er diese Diva nicht allein ‚verarzten’ musste, gefiel ihm. Und seine Fee würde sich vermutlich wundern, wenn sie feststellte, wie diese Dame tickte…

*

„Morgen, Frau Holzmann!“ Dési winkte der alten Nachbarin über den Gartenzaun zu. „Ist alles in Ordnung? Brauchen Sie was?“

„Ach, Dési, du bist es. Komm nur herein. Aber mach das Gartentor hinter dir zu, damit die Katzen nicht auf die Straße laufen.“ Die alte Dame mit dem schlohweißen Haar werkelte schon im Garten. Martha Holzmann war klein und schlank und noch sehr agil für ihr Alter. Sie trug eine Latzhose und Gummistiefel und schüttelte Janni herzhaft die Hand.

„Freut mich, Sie kennen zu lernen, junger Mann. Ihre Schwester ist wirklich ein liebes Mädchen. So hilfsbereit. Das findet man heutzutage nicht mehr oft. Die meisten Leute denken leider nur noch an sich selbst.“

„Schön haben Sie es hier“, stellte Janni fest, während er seinen Blick schweifen ließ. „So einen großen Nutzgarten zu bestellen, das macht aber doch sicher eine Menge Arbeit.“ Er nahm eine kleine, schwarze Katze auf den Arm, die ihm um die Beine gestrichen war. „Und diese Racker hier nicht weniger.“

„Ja, leider werde ich nicht jünger. Früher konnte ich den ganzen Tag fleißig in die Hände spucken und habe so richtig was weggeschafft. Aber jetzt liegt vieles im Argen, ich komme einfach nicht mehr hinterher. Meine Knochen sind oft steif, das Rheuma und die Arthrose… Na ja, eben die Freuden des Alters. Davon wisst ihr jungen Leute noch nichts.“

„Kann ich was helfen?“, bot Janni spontan an. Er mochte die alte Dame und die etwas verwunschene Umgebung mit den vielen Fellnasen, die überall herum schlichen oder einfach nur die Morgensonne genossen, gefiel ihm sehr.

„Der Zaun müsste gestrichen werden. Und die Hecke ist auch schon länger nicht mehr geschnitten worden. Ich habe mal jemanden gegen Bezahlung engagiert, aber der hat sehr schlecht gearbeitet. Dafür war die Rechnung happig…“

„Auf so was müssen Sie sich jetzt nicht mehr einlassen, Frau Holzmann. Haben Sie Farbe da? Dann fange ich gleich an.“

„Ja, aber, müssen Sie denn nicht arbeiten, junger Mann?“

„Ich studiere und muss erst heute Nachmittag zur Uni. Also, wo sind Farbe und Pinsel?“, wollte er unternehmungslustig wissen.

Dési lachte. „Meinst du wirklich, du kriegst das hin?“

„Klar, ist eine Kleinigkeit. Und dann schneide ich noch die Hecke.“

Martha Holzmann war ganz überwältigt von so viel Hilfbereitschaft. „Ja, wenn Sie wirklich wollen… Sie finden alles, was Sie brauchen, im Schuppen.“

„Ich will! Aber nur, wenn Sie mich Janni nennen!“

„Gut, Janni.“ Die alte Dame schaute ihm hinterher, als er zum Schuppen eilte. Sie schien nicht recht zu wissen, was sie davon halten sollte. „Hat dein Bruder wirklich Zeit, um das alles zu machen? Ich will ihn von nichts abhalten“, meinte sie.

„Keine Sorge. Janni ist ein Computergenie. Die arbeiten mit Vorliebe nachts. Wird Zeit, dass er auch mal was Sinnvolles mit seinen Tagen anfängt. Ich muss jetzt los. Kann ich Ihnen was mitbringen? Vielleicht Katzenfutter?“

„Ja, das wäre nett. Brauche ich immer, das weißt du ja. Und wenn du heute Nachmittag vorbeikommst, trinken wir zusammen Kaffee. Ich habe gestern einen Mohnkuchen gebacken.“

„Hm, lecker.“ Dési kniff ein Auge zusammen. „Lassen Sie das aber nicht Janni wissen, sonst kriegen wir nichts mehr von dem Kuchen. Bis dann!“

Martha Holzmann wusste kaum, wie ihr geschah. Jahrelang hatte sie in ihrem Häuschen wie eine Einsiedlerin gelebt. Seit ihr Hans gestorben war, erschien ihr alles viel mühsamer und anstrengender. Im Laufe der Zeit hatte sie sich daran gewöhnt, allein zu sein. Paul, ihr Sohn, und seine Familie, kamen manchmal zu Besuch, aber meist nur zu Geburts- und Feiertagen. Und dann bedeutete ihre Anwesenheit für Martha noch zusätzliche Arbeit. Eine wirkliche Hilfe hatte sie nicht.

Früher, als sie und Hans noch jung gewesen waren und ihre Gärtnerei betrieben hatten, da hatte es Angestellte und Helfer gegeben. Martha dachte manchmal wehmütig an diese Zeit zurück. Doch es hatte ja keinen Sinn, in der Vergangenheit zu kramen. Schließlich lebte man im Hier und Jetzt, auch noch mit Fünfundachtzig. Also bemühte sie sich, jeden Tag sinnvoll zu gestalten, ihren Garten zu bestellen und die Katzen zu versorgen.

Doch am Abend war meist mehr liegen geblieben, als sie geschafft hatte. Und wenn ihr das bewusst wurde, dann fühlte sie sich manchmal richtig alt.

Aber nun war mit einem Mal alles anders. Jemand hatte die gute Idee gehabt, ihr zwei helfende Engel zu schicken. Und sie genoss diesen Zustand, wenn auch mit ratlosem Staunen…

Janni hatte in der Zwischenzeit den Schuppen durchsucht und festgestellt, dass alle Farbtöpfe entweder leer oder restlos eingetrocknet waren. Die wenigen Pinsel, die es gab, waren von einer Staubschicht überzogen und so hart wie Holz. Wollte er also sein Versprechen einhalten und Frau Holzmanns Zaun streichen, dann war zunächst mal ein Besuch im Baumarkt angesagt. Die Heckenschere, die in einer Ecke des Schuppens eingestaubt und von vielen Spinnenweben kunstvoll umsponnen war, funktionierte auch nicht mehr sonderlich gut. Doch da genügte ein wenig Öl, das war also das kleinste Problem.

„Ich muss noch mal weg, Frau Holzmann, bin bald wieder da“, ließ Janni die alte Dame wissen, die gerade damit beschäftigt war, Kartoffeln zu ernten. „Hm, das riecht aber gut.“ Er betrachtete die erdbedeckten Knollen fasziniert. „So was kriegt man im Supermarkt nicht.“

„Du kannst dir gerne später welche mitnehmen“, bot sie an.

„Aber erst wenn ich meine Arbeit getan habe. Ich will Sie ja nicht berauben“, scherzte er, warf sein Moped an und knatterte dann grinsend von dannen. Nur gut, dass er sich Dési angeschlossen hatte. Manchmal hatte sogar seine Schwester eine richtig gute Idee…

*

„Wenn es nur um einen Check-Up geht, wird sie bestimmt bloß ein paar Stunden hier bleiben, oder?“, fragte Fee Norden ihren Mann, als sie die Behnisch-Klinik erreicht hatten.

Daniel parkte auf dem für ihn reservierten Platz und lächelte schmal. „Schön wär’s…“

„Sag mal, Dan, kann es sein, dass du mir nicht alles über diese Dame erzählt hast?“

„Frau Sommer kommt offiziell zum Check-Up. Aber ihr fällt ganz bestimmt noch so einiges ein, was zusätzlich gemacht werden soll. Zum Beispiel… für die Schönheit.“

„Du meinst eine OP? Ach, deshalb war letztes Jahr dieser Hochsicherheitstrackt um die Chirurgie.“ Sie schmunzelte. „Ich hatte ja keine Ahnung…“

„Sie legt auch großen Wert auf Geheimhaltung. Und das ist leider noch nicht alles.“

„Was denn noch?“

„Sie ist verwöhnt, exzentrisch, egomanisch und muss ständig die Diva geben. Nun, freust du dich immer noch, sie zu sehen?“

„Ich bin eher gespannt“, gab Fee zu.

Als die Nordens wenig später die Innere betraten, hatten sich vor einem der Einzelzimmer bereits zwei bullige Bodyguards in schwarzen Anzügen aufgebaut. Fee seufzte. Ihr Mann hatte offenbar nicht übertrieben, was seine Befürchtungen betraf.

„Ich muss kurz auf meine Station, wir sehen uns gleich“, meinte sie. Fee Norden leitete die Pädiatrie in der Behnisch-Klinik und war als Kinderärztin ebenso engagiert wie ihr Mann. Erst als sie sich vergewissert hatte, dass nichts Dringendes, kein Notfall anstand, kehrte sie auf die Innere zurück.