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In allen Religionssystemen und Schriften der Weltweisen wird dem Menschen der Weg angedeutet, wie er sich dem Endziel seiner seelischen Entwicklung nähern und es verwirklichen kann, und stimmen dieselben alle darin überein, dass dies durch Erhebung aus dem Vergänglichen in das Ewige, durch Entfaltung und Erweckung des göttlichen unsterblichen Teils in ihm geschehe. Dies ist und war immer die Quintessenz aller Religionen und wurde zu allen Zeiten gelehrt. Aber es gab und es gibt immer auch Menschen, die die Form, in der dies gelehrt wird, mehr Verehren als die Wahrheit selber. Solche Streiter hängen und kleben an einer bestimmten Form und halten alle diejenigen, die eine andere Form sich zur Richtschnur wählen, für Unbekehrte oder gar Verlorene, Abtrünnige, usw.
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Seitenzahl: 45
Veröffentlichungsjahr: 2023
Titelseite
Die Macht der Gedanken
Das Geheimnis des Geistigen Erfolgs
Die Macht der Gedanken
und
Das Geheimnis des Geistigen Erfolgs
Friedrich Schwab
Verlag Heliakon
Umschlaggestaltung: ©Verlag Heliakon
Vertrieb: BoD - Book on Demand
ISBN: 978-3-949496-51-6
©2023 Verlag Heliakon
www.verlag-heliakon.de
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In allen Religionssystemen und Schriften der Weltweisen wird dem Menschen der Weg angedeutet, wie er sich dem Endziel seiner seelischen Entwicklung nähern und es verwirklichen kann, und stimmen dieselben alle darin überein, dass dies durch Erhebung aus dem Vergänglichen in das Ewige, durch Entfaltung und Erweckung des göttlichen unsterblichen Teils in ihm geschehe. Dies ist und war immer die Quintessenz aller Religionen und wurde zu allen Zeiten gelehrt. Aber es gab und es gibt immer auch Menschen, die die Form, in der dies gelehrt wird, mehr Verehren als die Wahrheit selber. Solche Streiter hängen und kleben an einer bestimmten Form und halten alle diejenigen, die eine andere Form sich zur Richtschnur wählen, für Unbekehrte oder gar Verlorene, Abtrünnige, usw.
Wer indes sich darüber streitet, welche Form wohl die richtige sei, der vergisst und verliert die Wahrheit immer mehr und macht sich ihrer unwürdig. Formen müssen wechseln, entsprechend der Änderung des Charakters eines Volkes. Formen müssen sich dem bestimmten Entwicklungsgrade einer Rasse anpassen. Früher konnte das Ziel der menschlichen Entwicklung nicht in der Weise beschrieben werden, wie dies heute erforderlich ist, und es wird eine Zeit kommen, wo es in wieder anderer Form erscheinen wird; die Form ist eben nicht zu verwechseln mit der Wahrheit selbst, die durch sie zum Ausdruck kommen soll. Die absolute Wahrheit selbst kann nie gelehrt werden, weil sie der Mensch immer von einem Standpunkte aus betrachten muss, solange er von ihr spricht oder über sie schreibt. Deshalb hat keine Religion Anspruch darauf, die einzig richtige zu sein und die Menschen, die ihr nicht angehören als Heiden zu erklären. Die absolute Wahrheit kann nur empfunden werden, durch sich selbst, sie ist formlos! Und alle Lehren haben nur den Zweck, zu diesem Ziele zu führen. Niemand kann deshalb zur Wahrheits- oder Gotteserkenntnis kommen als durch Gott im Menschen, welcher von St. Paulus der Christus in uns genannt wird und von den Indern Ishwara, von den Bramanen Brahma; und dieser Christus in uns sagt in der Symbolik der Bibel: »Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater, denn durch mich.« Und in der Bhagavad Gita, der Bibel der Inder spricht Krishna, der Gottesfunken im Menschenherzen »Unter denen, die die Wahrheit suchen, sind wenige, die erkennen, dass ich die Wahrheit bin.«
Die Lehren über den geistigen Fortschritt des Menschen umfassen ein sehr großes Gebiet. Ein wichtiges Studium ist dasjenige von der Natur und Macht der Gedanken, das besonders für unser jetziges Zeitalter passt und unserer Nation sehr nottut. — Hiermit wollen wir uns in diesem Heftchen etwas beschäftigen. Religion kann von nun an nicht mehr ohne Trainierung der Gedanken betrieben werden. Der Materialismus unserer Zeit hat den Menschen in eine Gedanken-Sackgasse getrieben aus der er nur schwer herauskommt. So ist es denn von großer Bedeutung, dass wir erkennen, dass Gedanken eine schöpferische Kraft besitzen, dass das ganze Leben sich nach unsern Gedanken gestaltet, unser Zustand eine Folge unserer Gedanken ist, die wir früher, und bisher gehegt haben. Ja, unser ganzes Dasein, wir selbst sind nichts anderes als das Produkt unserer Gedanken. Aber die Gedanken entspringen aus der Weltanschauung, also bestimmt die Weltanschauung des Menschen sein ganzes Leben und seine körperliche und geistige Sufriedenheit.
Die Gedankenkraft ist die mächtigste Kraft, die ein Mensch besitzen kann, meistens aber ist es umgekehrt, da besitzen die Gedanken den Menschen und er ist der Spielball derselben. Ja, dem Menschen erscheint es gar nicht einmal wünschenswert, dass er seine Gedanken in seiner Gewalt hat. Er lässt sich von ihnen, wie sie gerade kommen und gehen, träumerisch umherschaukeln. Aber dadurch muss er gewärtig sein, dass sich zu jeder Zeit auch Unangenehmes in sein Gemüt einschleichen kann, und dies nennt man im Allgemeinen: das Leid und die Plage dieser Welt.
Aber mancher würde und könnte sich aus der alltäglichen Duselei, aus dem monotonen Wechsel von Freud und Leid zu einem höheren Dasein emporraffen, wenn er wüsste, dass man seine Gedanken regulieren lernen kann. Es ist nämlich die allgemeine Ansicht verbreitet, das Denkprinzip sei das eigentliche Wesen des Menschen. Dies ist aber nicht der Fall. Der wahre Mensch steht über der Denktätigkeit und braucht nicht in den kommenden und wieder verschwindenden Vorstellungsbildern auszugehen. Wer dies bewiesen haben will, der muss sich zu seinem wahren Wesen erheben, wo alle Denktätigkeit aufhört. Das wahre Wesen des Menschen ist unveränderlicher, göttlicher Natur und steht über den Schwankungen des Gedankenlebens. Es ist, wie Goethe sagt: »Der ruhende Pol in der Erscheinungen Flucht.« Es ist der Meister im Menschen und wer sich mit ihm vereinigt, der nimmt an dessen göttlicher Glorie und Ruhe teil.