Die Macht des Mikrobioms - Jens Lauterzeller - E-Book

Die Macht des Mikrobioms E-Book

Jens Lauterzeller

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Beschreibung

DIE MACHT DES MIKROBIOMS

 

Die Bedeutung unseres Mikrobioms ist viel mehr als die Gesamtheit aller unserer kleinen bakteriellen Helfer. Es produziert zahlreiche Substanzen die unserer Gesundheit dienen, hält schlechte Keime fern und hilft unserem Immunsystem.

Allein die Darmflora hat Billionen Bakterien, mehr als unsere eigenen Zellen. 

Sie ist in gesundem Zustand äußerst artenreich mit 1000 bis 1500 Bakterienarten.

Schon beim Ungeborenen siedeln erste Keime im Darm und entwickeln sich bis zum vierten Lebensjahr zu einem funktionsfähigen Organ, dem Mikrobiom.

 

Der westliche Lebensstil mit wenig Bewegung und einem hohen Zuckerkonsum stört allerdings das empfindliche Gleichgewicht der Keime.

 

In zahlreichen Studien konnte die Veränderung der Darmflora in den Zusammenhang mit dem Auftreten von Krankheiten gebracht werden. Erkrankungen des Darmes, des Stoffwechsels ebenso wie Autoimmun- oder Nervenerkrankungen waren dabei.

 

Umso wichtiger ist es von daher sich um den Zustand seines Mikrobioms zu kümmern…

 

Über Darmsanierung, Vagusstimulation und auch Änderung von Lifestyle Faktoren wird genau das Wissen vermittelt, dass man zum Wiederaufbau eines gesunden Mikrobioms benötigt.

 

Mehr dazu im Buch….

 

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Die Macht des Mikrobioms -Theorie und Praxiszur Heilung der Darmflora

Jens Lauterzeller

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet überhttp://dnb.d-nb.de abrufbar.

eBook ASIN:

Softcover ISBN: 978-3-9823593-0-4

Hardcover ISBN:978-3-9823593-0-4

Urheberrecht

Das Werk einschließlich aller Inhalte ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder Reproduktion (auch auszugsweise) in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie oder anderes Verfahren) sowie die Einspeicherung, Verarbeitung, Vervielfältigung und Verbreitung mithilfe elektronischer Systeme jeglicher Art, gesamt oder auszugsweise, ist ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung des Autors untersagt. Alle Übersetzungsrechte vorbehalten.

Widmung

Dieses Buch ist für Maria, die an Reizdarm leidet und Angst hat, ihre Wohnung zu verlassen, damit ihr kein Missgeschick passiert. Es ist aber auch für Susan, die sich Vorwürfe macht. Ihr kleiner Sohn leidet nämlich seit seiner Geburt an Neurodermitis und sie vermutet schon lange, dass dies Folge ihres Stresses in ihrer Schwangerschaft ist. Und das Buch ist auch für den depressiven Mark mit schwerer Verstopfung.

Alle Menschen mit Erkrankungen durch Veränderungen im Mikrobiom mögen erhellende Momente durch das Lesen dieses Buchs gewinnen.

Über eine Rückmeldung in Form einer Rezension würde sich das Team ganz besonders freuen.

Nun viel Spaß und Erkenntnisse beim Lesen!

Inhalt

 

1. Vorwort

2. Einleitung

3. Wie entsteht das Mikrobiom?

3.1. Gesund von Anfang an

3.2. Einfluss der Mutter auf das Mikrobiom des Kindes

3.3. Probiotika

3.4. Verteilung des Mikrobioms im Organismus

3.4.1. Residentes und transientes Mikrobiom

3.4.2. Wechselwirkung zwischen Hautmikrobiom und Immunsystem

4. Darmflora und Gesundheit

4.1. Die Merkmale eines gesunden Mikrobioms

4.2. Symptome einer gestörten Darmflora

4.3. 10 praktische Tipps für den Aufbau der Darmflora

4.4. Darmsanierung

4.4.1. Eine Darmsanierung vorbereiten

4.4.2. Ablauf der Darmsanierung

4.4.3. Darmsanierung durchführen

4.4.4. Beispiel: Ein Tag Darmsanierung

4.4.5. Wie eine Darmsanierung noch effektiver wird

5. Darmflora: Gesunde und ungesunde Lebensmittel

5.1. Ballaststoffe

5.2. Probiotika

5.3. Präbiotika

5.4. Eine Auswahl gesunder Lebensmittel

5.5. Fette in Fleisch und Fisch

5.6. Zucker

5.7. Proteine

5.8. Gutes für den Darm: 7 Ernährungsregeln

6. Mikrobiom und Immunabwehr

6.1. Praktische Immunabwehr

6.2. Mikrobiom und Gehirn

7. Die Darmflora und der Vagusnerv

7.1. Der Vagusnerv

7.2. Mikrobiom und Darm-Hirn-Achse

8. Mikrobiom und Psyche

8.1. GABA: Gamma-Amino-Buttersäure

8.2. Serotonin

8.3. Psychischer Stress und das Mikrobiom

8.4. Mikrobiom und Vagaler Tonus

8.5. Wie der Vagusnerv aktiviert wird

9. Entwicklung der Darmflora bei Kindern

10. Die Darmflora bei alten Menschen

11. Das Mikrobiom in anderen Kulturkreisen

12. Das Mikrobiom bei den Haustieren

13. Der Einfluss der Darmflora auf Krankheiten

13.1. Übergewicht & Untergewicht

13.2. Reizdarmsyndrom

13.3. Magen-Darm-Beschwerden

13.4. Diabetes

13.5. Hashimoto

13.6. Rheuma

13.7. Multiple Sklerose

13.8. Infektneigung

13.9. Neurodermitis

13.10. Akne

13.11. Psoriasis

13.12. Kolonkarzinom

13.13. Schlechter Schlaf & Depressionen

13.14. Müdigkeit

13.15. Alzheimer

13.16. Allergien

14. Regeneration des Mikrobioms

14.1. Nach Darmspiegelungen

14.2. Nach Antibiotikagabe

15. Wie man mit der Darmflora auf Reisen umgeht

15.1. Durchfall

15.2. Blähungen & Co.

15.3. Verstopfung

16. Fazit

Danke

Quellenangaben

Haftungsausschluss

Impressum

 

„Der Darm ist die Wurzel der Pflanze Mensch“

- Franz Xaver Mayr -

1. Vorwort

Das harmonische Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele charakterisieren den gesunden Menschen. Gesundheit drückt sich immer in Harmonie aus.

Das Gegenteil davon, die Disharmonie, tritt immer dann auf, wenn dieses subtile vielschichtige Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele beim Menschen gestört oder geschädigt wird. Störungen und Schädigungen können die Folge von äußeren Einwirkungen sein. Es gibt aber auch zahlreiche, oft unbemerkt wirkende Faktoren, die dieses energetische Gleichgewicht nachhaltig und dauerhaft angreifen können.

An erster Stelle ist sicherlich die eigene Ernährung zu nennen. Nicht wenige Menschen denken, dass sich der Sinn der Nahrungsaufnahme mit dem Sättigungsgefühl erledigt hat. Man isst, um satt zu werden. Was danach im Organismus geschieht, ist leider immer noch vielen Menschen unbekannt. Die Stoffwechselprozesse, die bereits mit der Nahrungsaufnahme im Mund mit der Speichelbildung anfangen, haben aber einen maßgeblichen Einfluss auf das Wohlbefinden und die Gesundheit des Menschen.

Ist der Stoffwechsel durch ungesunde Nahrungsmittel in Mitleidenschaft gezogen, werden Prozesse in Gang gesetzt, die den gesamten Magen-Darm-Trakt betreffen.

Man sagt, der Mensch sei wie eine Pflanze, die von unten nach oben wächst. Die Wurzel dieses Organismus befindet sich also dort, wo sich auch die Wurzeln aller Pflanzen befinden. Dort im unteren Körperbereich findet sich der Sitz der Gesundheit. Was von unten her gesund wachsen kann, wird auch oben gesund sein.

Aus diesem Grunde ist es den Menschen aller Kulturen schon seit Jahrtausenden bekannt, dass ein gesundes Leben eigentlich im Magen-Darm-Trakt beginnt. Schon seit einiger Zeit ist Humanbiologen und Neurobiologen anhand zahlreicher Studien bekannt, dass der Darm noch unendlich mehr ist als nur ein bloßes Verdauungsorgan, dass aufgenommene Nährstoffe verstoffwechselt und letztlich zur Ausscheidung bringt.

Man spricht tatsächlich davon, dass der Darm das zweite Gehirn des Menschen sei. Der Darm hat eine eigene Intelligenz, was durch die überaus große Zahl von etwa 100 Millionen Nervenzellen, die er besitzt, verdeutlicht wird.

Diese übersteigt sogar die Zahl der Nervenzellen im peripheren Nervensystem, das dafür zuständig ist, dass neuronale Impulse den Weg vom Körper ins Gehirn und umgekehrt finden. Diese Nervenzellen sind zum einen für die lebenswichtige Steuerung und Regulierung der Verdauungsprozesse verantwortlich, spielen aber auch eine bedeutende Rolle bei den komplexen Immunreaktionen des Körpers.

Etwa 70 % der gesamten Immunabwehr wird über den Darm geregelt. Dies ist nämlich der Ort, wo schädliche und toxische Bakterien, Keime und auch Viren eliminiert werden. Aber auch unsere Abwehrzellen lernen , wer ist Freund und wer ist Feind!

Aber der Darm hat noch weitere Funktionen:

Über einen ganz besonderen Nerv, den sogenannten Vagus, stehen Darm und Gehirn beim Menschen miteinander in neuronaler Verbindung. Der X. Hirnnerv, der Teil des parasympathischen Nervensystems ist, fungiert als Mittlerinstanz zwischen oben und unten. Man kann sagen, zwischen der Wurzel des Menschen und den oberen Bereichen seines Organismus.

Es ist bemerkenswert, dass sich im Darm dieselben Neurotransmitter befinden, die auch im Gehirn angesiedelt sind. Sie sind für den Informationsfluss zwischen den Nervenzellen zuständig. Diese Neurotransmitter, die also die interzelluläre Kommunikation regeln, spielen eine besondere Rolle bei der Entstehung psychosomatischer Erkrankungen, wie zum Beispiel Depressionen.

Aus diesem Grunde ist der Magen-Darm-Trakt nicht nur die Steuerzentrale der bereits angesprochenen metabolischen Funktionen, sondern hat auch einen großen Einfluss auf den psychischen Zustand des Menschen. Funktioniert er nicht richtig, ist der Stoffwechsel gestört oder eingeschränkt, sind psychische Erkrankungen aufgrund des Ungleichgewichts fast immer die Folge.

Doch der Verdauungstrakt des Menschen – und der anderer Lebewesen – ist nicht unbevölkert. Es herrscht ein reges Leben in ihm, denn er wird besiedelt von unzähligen Mikroorganismen, die in ihrer Gesamtheit tatsächlich die Grundlage des physischen wie psychischen Wohlbefindens bilden.

Diese mikroorganische Welt im Darm nennt man Mikrobiom.

Der Begriff „Mikrobiom“ bezeichnet darüber hinaus aber auch alle im und auf dem Menschen existenten Mikroben, aber auch deren Gene und metabolischen Produkte.

In diesem Buch ist die Rede vom Darm-Mikrobiom, das als eine synonyme Bezeichnung für das zweite Gehirn im Menschen verwendet werden kann.

Jedes Gehirn ist der Sitz von Intelligenz, so auch das Mikrobiom. Da jede Intelligenz vielschichtig und vielseitig ist, trifft das auch für das Darm-Mikrobiom zu.

2. Einleitung

Die Darmgesundheit eines Menschen kann aus den eingangs bereits angeführten Gründen in vielen Fällen als eine Art „Messlatte“ für die gesamte körperliche Gesundheit herangezogen werden. Darum steht das Mikrobiom auch im Fokus, wann immer es um gesunde und ungesunde Ernährungsweisen geht.

Alles, was man isst, muss den Darm passieren. Stoffwechselprozesse sind eigentlich nie ganz abgeschlossen, da über die Nahrungsaufnahme immer wieder neue Nährstoffe in den Körper gelangen und manche Verstoffwechselungen länger dauern als andere. Allein diese alltägliche, lebensbegleitende metabolische Realität zeigt auf, wie bedeutend der Darm und sein Mikrobiom für den Menschen sind.

Neben Ernährungsfragen, die in diesem Buch detailliert erläutert werden, findet der Leser auch viele Informationen zu anderen Themenbereichen, die heutzutage leider zu den Hauptfaktoren einer gestörten Darmflora zählen, wie zum Beispiel Stress, Überlastung, falsche Atemtechnik, aber auch die energetischen Effekte der Mobilfunk-Frequenzen.

Eine gesunde fleischarme Ernährung, die Aufnahme sogenannter Prä- und Probiotika, dazu körperliche Bewegung und Sport sorgen dafür, dass das Mikrobiom lebendig bleibt und seine Aufgaben im Organismus voll erfüllen kann.

Übergewicht, entzündliche Erkrankungen, Magendarmbeschwerden aller Art und Depressionen sind oft die Folge von krankhaft veränderten oder durch ungesunde Ernährung und Keime überlastete Mikrobiome.

Folgenden Fragen wird daher unter anderem nachgegangen werden:

Welche Nährstoffe dienen der Darmgesundheit? Welche bewirken das Gegenteil? Was geschieht im Darm, wenn man Stress ausgesetzt ist? Wie verändert Sport die Darmflora? Welche Schadstoffe wie zum Beispiel Pestizide und Antibiotika haben welche Wirkung?

Diese und viele weitere Fragen rund um das zweite Gehirn im Menschen werden gestellt und beantwortet werden.

3. Wie entsteht das Mikrobiom?

 

Das Mikrobiom begleitet einen Menschen das ganze Leben lang – und wenn man es genau betrachtet, sogar noch viel länger. Tatsächlich ist bereits die pränatale Phase mitentscheidend für die Bildung einer gesunden und stabilen Darmflora.

 

 

3.1. Gesund von Anfang an

Die Erkenntnisse der Biologen und Mediziner über die Natur des Mikrobioms haben sich in den letzten Jahrzehnten immer wieder erweitert. Früher nahm man an, dass zum Beispiel die Gebärmutter ein steriles Organ sei, um das Baby vor Bakterien zu schützen. Dasselbe wurde von Nabelschnurblut und Fruchtwasser angenommen. Doch es ist in Wirklichkeit ganz anders:

 

Das Baby kommt nicht erst auf seinem Weg durch den mütterlichen Geburtskanal mit verschiedensten Bakterien in Kontakt, sondern bereits viel früher. Aktuelle Studien haben ergeben, dass bereits die pränatale Phase vor der Geburt für die Herausbildung eines gesunden Mikrobioms von größter Wichtigkeit ist. Mit anderen Worten: Bereits während der Schwangerschaft kommt der Darm des Fötus mit Bakterien in Berührung. Sie beginnen, sich auf seinem Darm anzusiedeln.

 

Nachgewiesen werden konnten lebenswichtige Lactobacillus-Varianten im Fruchtwasser und im Blut der Nabelschnur. Diese Bakterien sind besonders wichtig für ein gesundes und stabiles Immunsystem und eine effektive Immunabwehr, spielen aber auch eine bedeutsame Rolle bei der Milchverdauung.

 

Die Lactobacillus-Arten sind in der Lage, die sogenannte „Plazenta-Schranke“ zu passieren und das Baby über die Nabelschnur zu erreichen. Wie genau diese Prozesse ablaufen, ist allerdings noch nicht geklärt. Obwohl sich das Mikrobiom also bereits vor der Geburt entwickelt, muss betont werden, dass es insgesamt etwa vier Jahre dauert, bis die Darmflora in ihrer vollständigen Zusammensetzung existent ist.

 

Auch wenn die Grundlage für ein gesundes Mikrobiom bereits im Mutterleib gelegt wird und die Mutter auf diese Entwicklung auch direkt Einfluss nehmen kann, so sind natürlich die ersten Lebensjahre entscheidend dafür, ob sich auf dieser Grundlage eine stabile Darmflora aus nützlichen Bakterienstämmen entwickeln kann. Der erste Eigenkontakt des Babys mit Bakterien findet also immer erst nach der Geburt statt.

 

Ein wichtiger Aspekt bei der gesunden Herausbildung eines stabilen Mikrobioms ist auch die Geburt selbst. Die Frage, ob ein Kind natürlich durch den Geburtskanal oder per Kaiserschnitt zur Welt kommt, ist ebenfalls von größter Wichtigkeit. Im Fokus des Biologen steht dabei der Bakteriencocktail, der sich im Geburtskanal befindet.

 

Verfügt die Mutter über eine gesunde Vaginalflora, in der sich z. B. Bifidobakterien ansiedeln, werden diese vom Baby während der Geburt aufgenommen. Der Bakteriencocktail dient dem Funktionieren des Immunsystems und hat prophylaktische Bedeutung im Hinblick auf mögliche Autoimmunerkrankungen, wie zum Beispiel Typ-1-Diabetes. Bei der Aufnahme von Bakterien durch das Baby ist die Dauer der Geburt nicht unwichtig.

 

Eine natürliche Geburt nimmt Stunden in Anspruch, die das Baby unter anderem dafür nutzt, viel Fruchtwasser zu schlucken, in dem die Bakterien enthalten sind. Erfolgt die Geburt natürlich, das heißt vaginal, werden dem Baby durch das Entlangreiben an den Wänden des Geburtskanals Darm- und Vaginalmikroben zugeführt. Man ist in der modernen Geburtsmedizin dazu übergangen, eine schmutzige Geburt einer sterilen Geburt vorzuziehen. Das bedeutet, dass Bakterien, die sich auf der Haut des Neugeborenen befinden, nicht sofort abgewaschen werden.

 

Am besten ist es, wenn das Baby nach der Geburt und für die ersten Stunden seines Lebens ungesäubert auf die mütterliche Haut gelegt wird. Es ist nachvollziehbar, dass Neugeborene, die per Kaiserschnitt zur Welt kommen, über diesen Bakterienmix auf der Haut nicht verfügen. Der Kontakt mit Bakterien erfolgt in einem solchen Falle mit den Geburtshelfern und natürlich auch der Mutter selbst. Vorteilhafter ist aber immer die Vaginalgeburt. In verschiedenen Untersuchungen wurde festgestellt, dass Babys, deren Geburt per Kaiserschnitt erfolgte, in den ersten Lebenstagen schwächere Immunantworten geben als Babys, die vaginal geboren wurden.

 

Menschen, die per Kaiserschnitt zur Welt kamen, leiden auch öfter an chronischen Erkrankungen, die mit der Immunabwehr einhergehen als andere.

 

Man hat allerdings eine Methode entwickelt, um diesen bakteriologischen Nachteil wieder wettzumachen, und zwar durch ein Verfahren, das als „Vaginal Seeding“ bekannt geworden ist. Dabei handelt es sich um ein Bakterienbad, das aus den Vaginalmikroben der Mutter besteht und mit dem Baby nach der Geburt in Berührung gebracht wird.

 

Es gibt aber auch die Möglichkeit, die mütterlichen Darmbakterien mit Muttermilch zu mischen. Welche Methode besser geeignet ist, um das Mikrobiom und das Immunsystem zu stärken, ist umstritten. Egal, welche Methode zur Anwendung kommt, wichtig ist, darauf zu achten, dass in der Vagina der Mutter und in ihrem Darm zum Beispiel keine schädlichen Streptokokken angesiedelt sind.

 

Ist das der Fall, kann es zu einer sehr gefährlichen Infektion des Neugeborenen kommen, die in vielen Fällen sogar lebensbedrohlich ist.

 

Man nennt diese Infektion die „Neugeborenen Sepsis“.

 

Auslöser dieser Infektion sind vermutlich B-Streptokokken, mit denen sich ein Neugeborenes während des natürlichen Geburtsprozesses infiziert. Mütter, bei denen das Risiko von Keimübertritten auf das Baby besteht, werden darum vorher auf den notwendigen Vaginalabstrich aufmerksam gemacht. Verhindert werden soll die Infektion durch die Vergabe von Antibiotika bei der Geburt.

 

Der Nachteil dieser Vorgehensweise besteht darin, dass auch jene Bakterien abgetötet werden, die für ein gesundes Mikrobiom eigentlich sehr günstig sind und erhalten bleiben sollten. Der Einfluss der Antibiotika auf das Mikrobiom ist umstritten. Vor allem Langzeiteffekte auf die Besiedlung des Darms mit unerwünschten Bakterienkulturen sind noch nicht gründlich untersucht worden.