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Stoische Ruhe: Wie auch Sie mit der alten Philosophie der Stoiker ganz einfach zu umfassender Ruhe und Gelassenheit kommen! Mit zahlreichen Anwendungsgebieten und Übungen Stoische Gelassenheit – das klingt für Sie nach einer traumhaften Wunschvorstellung, scheint aber gleichzeitig nicht mehr als eine unerreichbare Redewendung zu sein? Dabei wünschen Sie sich nichts mehr als in allen Lebenslagen stets die Fassung zu bewahren und nicht von Ihren Emotionen mitgerissen zu werden? Sie möchten, dass endlich nicht mehr die Situation Sie kontrolliert, sondern Sie die Situation? Dann hat dieses Buch einen fantastischen Vorschlag für Sie: Machen Sie sich auf eine Entdeckungstour durch die antike Philosophie der Stoiker und lernen Sie eine Schule kennen, die Ihren Schülern genau diese Fähigkeiten ganz konkret und praktisch vermittelt! Denn entgegen der verbreiteten Annahme sind die entscheidenden Merkmale wie Anpassungsfähigkeit, Selbstbeherrschung und innere Ruhe keinesfalls in die Wiege gelegt, sondern Sie können sich diese zuverlässig und effektiv selbst antrainieren. Alles, was Sie dazu an Hintergrundwissen, Theorie und vor allem an praktischen Übungen benötigen, finden Sie in diesem sorgfältig konzipierten und praxiserprobten Ratgeber, sodass Sie ab sofort in ein neues Leben voll Ausgeglichenheit und Selbstsicherheit starten können. Beeindrucken Sie Ihre Mitmenschen mit Fassung und Überlegenheit – Sie haben es in der Hand! - Was macht die Stoa aus? Erfahren Sie alles über philosophische Grundlagen und Kernaspekte und werden Sie in Kürze selbst zum Stoizismus-Experten! - Kluge Köpfe, kluge Ideen: Lernen Sie die wichtigsten Denker kennen und tauchen Sie ein in die spannende Geschichte dieser faszinierenden Lehre! - Stoisch durch den Alltag: Wo, wann und wie Sie ganz konkret von den Erkenntnissen des Stoizismus profitieren können und wie Sie es schaffen, diesen Pfad ab sofort erfolgreich einzuschlagen. - Übung macht den Meister: Mit klar beschriebenen und leicht umsetzbaren Trainingsmethoden schnell und nachhaltig die grundlegenden Fähigkeiten wie radikale Akzeptanz und Umgang mit Stress aneignen. Lassen Sie dieses Buch Ihr Begleiter sein auf dem Weg in ein Leben voll Ausgeglichenheit und innerer Ruhe, wie Sie es noch nie erlebt haben. Verlieren Sie Ihre Angst vor bösen Überraschungen und Schicksalsschlägen, denn dank dieses Ratgebers werden Sie solchen Schwierigkeiten künftig gefasst und gleichmütig gegenübertreten. Also sichern Sie sich nun Ihren persönlichen Mentor für philosophisches Wachstum und machen Sie aus sich selbst die überlegene, gelassene Person, die Sie schon immer sein wollten!
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Seitenzahl: 143
Veröffentlichungsjahr: 2024
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Die Macht
des
Stoizismus
Wie Sie mit Hilfe der antiken Philosophie und der Lehre der Stoa zum eisernen Stoiker werden und enorme Selbstdisziplin, Resilienz und eine glasklare Denkweise entwickeln
“Books-World" (BW)
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Originale Zweitauflage 2021
Copyright © by Manuel Nikolaidis & Books-World
Independently published | ISBN: 9798522689360
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Alle Rechte vorbehalten.
Nachdruck, auch auszugsweise verboten.
Kein Teil dieses Werkes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors in irgendeiner Form reproduziert, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Inhalt
Vorwort
Allgemeines zum Stoizismus
Elementare Begriffe
Meeresstille der Seele
Logos
Vernunft
Ataraxia
Apatheia
Leben im Verborgenen
Philisophie der Stoa
Der Mensch als Teil der Weltordnung
Der Mensch als Vernunftwesen
Der Mensch als Triebwesen
Die Gleichgültigkeit des Menschen
Die Verantwortung des Menschen
Das Ziel des Menschen
Stoische Tugenden und Laster
„Entdeckung“ der Tugenden
Erreichen der Tugendhaftigkeit
Kernaspekte der Stoa
Physik
Logik
Ethik
Vier essentielle Lehren des Stoizismus
Amor fati
Kontrolle
Memento mori
Apathie
Die Geschichte des Stoizismus
Ausgangslage und Entwicklung der Stoa
Wichtige Vertreter
Zenon von Kition
Chrysipp von Soloi
Lucius Annaeus Seneca
Epiktet
Mark Aurel
Missverständnisse und Mythen
Unterdrückung der Emotionen
Asketische Lebensweise
Ekpathie
Keine politische Aktivität
Ständige Kontrolle
Pessimismus
Der Mythos des Weißen, alten Mannes
Stoizismus und andere Denkweisen
Stoizismus und das Christentum
Stoizismus und Epikureismus
Stoizismus und Buddhismus
Stoizismus im Alltag anwenden
Beruf
Privat
Wie werde ich zum Stoiker?
Entwicklung einer stoischen Geisteshaltung
Anwendung auf das Leben
Stoische Meditation
Grundlegende stoische Fähigkeiten und Eigenschaften
radikale Akzeptanz
Umgang mit Stress
Anpassungsfähigkeit
Selbsteinschätzung
Selbstbeherrschung
Innere Ruhe
Übungen
Das Schlimmste ausmalen
Vorbereitung auf schwere Zeiten
Widrigkeiten des Lebens als Training
Alles ist vergänglich
Abstand zu Problemen
Die Folgen Ihres Handelns
Selbstbeherrschung
Fazit
Literaturverzeichnis
D
er stoische Blick, ein stoischer Habitus, das sind wohl alles Begriffe, die jeder Mensch auf dieser Welt schon einmal gehört hat, doch was sie wirklich bedeuten, wissen nur wenige. Klar ist, dass der Begriff „stoisch“ irgendetwas mit einer gewissen Ruhe zu tun haben muss. Doch dahinter steckt noch weitaus mehr.
Betrachten Sie Menschen, welche in Ihren Augen stoisch wirken, könnten Sie auf die Idee kommen, dass diese einfach abwesend sind oder keine Teilhabe am Leben kennen. Darüber hinaus könnte man denken, dass solche Menschen einfach so sind, weil sie eben genauso sind. Ein stoischer Mensch ist aus Sicht vieler Menschen einfach eine Person, die so geboren ist und eben diesen Charakterzug hat.
Sind Sie ein eher gestresster Mensch oder einfach in manchen Situationen etwas impulsiver, so wird Ihnen ein stoischer Mensch gerade wunderlich vorkommen und Sie werden sich denken: „Warum kann nicht ich genau diesen Charakterzug besitzen?“. Ist dies der Fall, so gehören auch Sie – wie übrigens die allermeisten – zu den Menschen, die ein solches Verhalten als angeboren betrachten und noch keine Erfahrung oder Kenntnis darüber hatten, dass Stoa und damit der Stoizismus eine Lebensphilosophie ist, welche man sich aneignen kann.
Darüber hinaus bedeutet Stoizismus nicht nur, ein hohes Maß an Ruhe auszustrahlen, sondern vielmehr auch, Stärke und Selbstvertrauen an den Tag zu legen. Sind Sie auf Ihrer Arbeit oder auch in Ihrem Privatleben, ja, einfach Ihr ganzes Leben, eher in zweiter Reihe gestanden, haben sich immer zurückgenommen, weil Sie vielleicht nicht den Mut hatten, etwas auszusprechen, und waren Sie in der Folge einfach unzufrieden mit sich selbst, dann kann die Philosophie des Stoizismus auch hier helfen. Um ein Stoiker oder eine Stoikerin zu werden, benötigen Sie nichts weiter als die Informationen darüber, welche Sie natürlich in diesem Buch finden, und Sie werden nicht nur ein selbstbewussterer Mensch, sondern auch ein glücklicherer und stärkerer. Und das nur durch ein paar Dinge, welche Sie in Ihrem Alltag, ob im Beruf oder im Privaten, beachten müssen.
Wir wollen Ihnen dabei helfen, die wichtigsten Dinge zu erkennen und umzusetzen. Dazu gehört natürlich etwas Hintergrundwissen bezüglich des Stoizismus. So erfahren Sie beispielsweise, woher die klugen Gedanken kommen, welche hellen Köpfe sich damit befasst haben und welche Theorien es im Allgemeinen dazu gibt.
Natürlich haben Sie dieses Buch nicht begonnen, zu lesen, um theoretische Merkmale und Ansätze zu erfahren, sondern Sie wollen aktiv und tatsächlich gelassener und glücklicher in den Tag starten. Deshalb geht dieses Buch über die Theorien hinaus und klärt Sie auch über alles andere des Stoizismus auf. Hierzu gehören auch Zusammenhänge mit anderen Denkweisen oder Religionen, aber natürlich auch das wahrscheinlich Wichtigste: Wie können Sie zum Stoiker werden? Dafür stehen Ihnen einige Anwendungsmöglichkeiten zur Verfügung, welche Sie sich für Ihren Alltag abschauen und merken können. Mit dem Lesen und Ausprobieren ist es jedoch meist noch nicht getan und so versorgen wir Sie in diesem Buch auch noch mit praktischen Übungen, welche Sie morgens, abends und einfach zwischendrin durchführen können und so auf eine gelassene Ebene emporsteigen.
Alles, was Sie wollen, ist, weniger Stress im Alltag zu haben und die Dinge, die Ihnen widerfahren, akzeptieren zu können und sich nicht darüber aufzuregen. Nehmen Sie sich ernst und befolgen Sie unsere Ratschläge, dann wird Ihnen das auf kurz oder lang gelingen. Denn nicht nur Ruhe ist entscheidend für Ihre Gesundheit und Ihr Leben, sondern auch Selbstachtung, Selbstvertrauen und Stärke. Darüber hinaus können Sie sich mit diesem Buch auch in weiteren Eigenschaften und Fähigkeiten, wie beispielsweise Selbsteinschätzung, Selbstbeherrschung oder innerer Ruhe, üben. Strahlen Sie diese Eigenschaften aus, so werden andere Menschen Sie bestaunen und sich die Zähne an Ihnen ausbeißen – je nach Situation. Sie katapultieren sich damit in eine positive Ausgangslage, für Ihr Umfeld und – das Wichtigste – für Sie selbst.
Wagen Sie den Schritt, seien Sie offen für neue Wege und Gedanken in Ihrem Leben. Auch wenn es anfänglich überwindend oder herausfordernd erscheinen mag, der Stoizismus ist die Philosophie Ihres Lebens, mit der es Ihnen besser gehen wird und mit der Sie vor allem ein glücklicheres Dasein erleben können. Werden Sie also zum Stoiker, wir helfen Ihnen dabei!
W
enn Sie sich bisher selten mit Philosophien auseinandergesetzt haben, so werden Sie möglicherweise anfänglich einige wenige Verständnisschwierigkeiten haben, um allen Gedankengängen folgen zu können. Da dies jedoch elementar wichtig ist, stehen wir Ihnen natürlich zur Seite und geben Ihnen in diesem Kapitel zunächst die wichtigsten Begriffe an die Hand. Darüber hinaus werden Sie eine kleine Einführung in die Philosophie der Stoa erhalten und Dinge erfahren, welche charakteristisch für diese Art der Philosophie sind. Wie im Vorwort bereits erwähnt, funktioniert Praxis selten ohne Theorie und deshalb werden Sie zu Beginn auch einige Merkmale von Theorien des Stoizismus erfahren.
Wichtig ist hierbei, dass es bei all dem noch nicht um die Praxis oder um Übungen geht. Um Ihren neuen Lebensstil allerdings von Grund auf leben und vor allem verstehen zu können, ist dieses Kapitel unerlässlich. Versuchen Sie also wirklich, die Grundzüge der Philosophie des Stoizismus zu verstehen, und Sie werden erfolgreich sein.
Die elementaren Begriffe des Stoizismus übertragen sich aus der Philosophie der Stoa, welche im Prinzip der Altertümliche Stoizismus war. Die Philosophie der Stoa entwickelte sich bereits im antiken Griechenland um 300 v. Chr. und hatte die gleichen Merkmale wie der Stoizismus heute, nur dass heute natürlich ganz andere Einflüsse auf den Menschen hereinprasseln. Dennoch können Sie der Stoa sehr viel entnehmen. Sie ist praktisch die Lehre und der Stoizismus ist die Lebensweise und da bereits erwähnt wurde, dass es zunächst theoretisch wird, kommen wir nun zur Lehre und ihren Begriffen.
Die Meeresstille der Seele wird auch oft als Seelenruhe beschrieben. Dieser Begriff zeigt viele Facetten und kann sozusagen als Leitbegriff für eine Vielzahl an Gemütszuständen benutzt werden. So ist mit der Meeresstille der Seele oder eben der Seelenruhe oft auch die Gelassenheit oder auch eine Lebenssattheit gemeint. Lebenssattheit bedeutet jedoch nicht, dass man mit dem Leben abgeschlossen hat, sondern sie symbolisiert eher eine Erfülltheit und Glück.
Mit der Seelenruhe ist weiter gemeint, dass eine Bewegung nicht immer auch zu einem Ziel führen muss. So vermittelt der Stoizismus hierbei eine Art der Zurückhaltung und strebt nicht nach Dingen. Vielmehr könnte man sagen, dass der Stoiker auf Dinge verzichtet, um den Pfad des Glücks zu finden. Natürlich kommt es dabei immer darauf an, inwieweit es Ihnen möglich ist, auf Dinge zu verzichten, und so wird es mit Sicherheit kein Pfad zum Glück sein, wenn Sie auf lebenswichtige Dinge, wie beispielsweise Nahrung oder Ähnliches, verzichten. Dennoch spricht man im Stoizismus von einer Art Zurückhaltung, um dem Sich-Sorgen-machen zu entkommen. Jeder Aufwand, den man für objektiv betrachtet, unnütze Dinge im Leben betreibt, wird durch Sorgen begleitet und kann deshalb umgangen werden. Werden Sie also frei von solchen Sorgen und Bemühungen, die Ihr Leben nicht bereichern, so lassen Sie in sich eine gewisse Unerschütterlichkeit entstehen, welche in der Philosophie der Stoa als Meeresstille der Seele bezeichnet wird.
Da die Stoa der griechischen Antike entspringt, sind auch viele Begriffe dieser Lehre griechischer Herkunft, so auch der Begriff „Logos“. Logos bedeutet Wort oder auch Rede, im Zusammenhang mit dem Stoizismus jedoch bedeutet er eher „Sinn“ und stellt hier das geistige Vermögen eines Menschen dar. Durch dieses geistige Vermögen bildet sich die Vernunft, welche für die Stoa ein elementarer Begriff ist. Logos stellt hier praktisch eine Gesetzmäßigkeit dar, welche die ganze Welt durchdringt und überall regiert. Die natürliche Welt handelt also nach der Vernunft.
Dieses Prinzip bedeutet, dass die Welt so angeordnet ist, dass alles nach einem bestimmten Sinn handelt – eben der Vernunft – und überall auf der Welt die gleichen Gesetzmäßigkeiten gelten. Dies bezieht sich natürlich nur auf die Welt im Sinne der Natur und nicht auf die Verhaltensweisen von Menschen oder Tieren. Die Natur folgt auf der ganzen Welt einem Prinzip, dem Prinzip der Vernunft. Dieses Prinzip der Vernunft ist quasi ein ruhender Ursprung, aus dem alle anderen Tätigkeiten hervorgehen. Logos begründet also die Kausalität, also die Beziehung zwischen Ursache und Wirkung, und zusätzlich begründet Logos eine Art Tun-Ergehen-Zusammenhang. Wer also nach dieser Vernunft handelt, dem wird es gut ergehen. Logos nimmt in der Philosophie der Stoa also eine gottähnliche Position ein.
Zwar wird Logos auch oft mit Vernunft beschrieben, um die beiden Begrifflichkeiten jedoch zu trennen, werden auch unterschiedliche Begriffe benutzt. Vernunft wird in unserer Gesellschaft häufig verwendet und löst bei jedem Menschen eine Sinnhaftigkeit aus. Was Vernunft jedoch genau ist, beschreibt jede Person für sich selbst und so ist es für die eine Person vernünftig, sich beispielsweise einer Standardimpfung zu unterziehen, und für die andere birgt das jedoch Gefahren und deshalb sieht sie dies nicht als vernünftig an. Sie sehen also, Vernunft ist nicht gleich immer Vernunft.
Dennoch bezeichnet Vernunft ein menschliches Vermögen im Geiste, um zu einer Erkenntnis zu gelangen. Dieses Vermögen, zur Erkenntnis zu gelangen, geschieht durch Denken. Dabei bedeutet Vernunft nicht Verstand, denn der Verstand ist nur ein Mittel der Vernunft. So erfasst der Verstand Sachverhalte, welche ihm durch Erfahrungen oder Beobachtungen zugänglich gemacht werden und erst infolgedessen verleiht er der Vernunft die Fähigkeit, Zusammenhänge durch Schlussfolgerungen zu schließen. Daraus folgt, dass die Vernunft erst mit dem Verstand ihre Bedeutung erkennt und Prinzipien formuliert. Hierbei benutzt man auch immer wieder den Begriff der praktischen Vernunft, welche es ebenfalls ermöglicht, den eigenen Willen zu bestimmen.
Sie bemerken also, Begrifflichkeiten können sehr weit auseinanderliegen, obwohl Sie in manchen Beschreibungen ähnlich oder gar gleich klingen. Sie wissen nun, was mit Logos und was mit Vernunft gemeint ist.
Auch die Ataraxia beschreibt einen Zustand ähnlich dem der Meeresstille der Seele. Hier geht es ebenfalls um das Ideal der Seelenruhe und der Gelassenheit, welche im gesamten Stoizismus eine sehr bedeutende Rolle spielt. Im Deutschen wird Ataraxia auch häufig einfach Ataraxie genannt, da das Wort jedoch aus dem Altgriechischen stammt, wollen wir diesen Terminus weiterhin benutzen. Diese Art der Seelenruhe bezeichnet darüber hinaus einen seelischen Zustand, welcher auch als Affektlosigkeit beschrieben werden kann. Affektlosigkeit ist hier nicht unbedingt mit Gleichgültigkeit gleichzusetzen, dennoch geht die Richtung der Affektlosigkeit in eine Verteidigung gegen Schicksalsschläge oder andere negative Einwirkungen von außen. Durch das Üben in Seelenruhe in Bezug auf eine Affektlosigkeit wird der Mensch resistent gegen Gefährdungen, welche das Glück eines Pfades verhindern würden.
Auch die Unerschrockenheit spielt hierbei eine wichtige Rolle. In der stoischen Philosophie geht es vor allem um die Gesundheit des Körpers und die Ruhe der Seele. So folgt man also nüchternen Überlegungen, wie beispielsweise, dass der Tod für einen Menschen keine Rolle spielt, da er selbst nicht mehr da ist, wenn er eintritt. Weiterhin sind natürliche Bedürfnisse dennoch leicht zu erfüllen. Natürliche Bedürfnisse sind in den Augen der Stoiker Hunger, Freundschaft oder Durst. Mit dieser Lebensart gelangt man zu dem Zustand der Unerschrockenheit und der Gelassenheit – eben der Ataraxia.
Eng mit dem Konzept der Ataraxia verknüpft ist die Apatheia, welche für eine gewisse Unempfindlichkeit steht. Durch dieses Prinzip ist der Gemütszustand eines Menschen immer friedlich und stabil. Dies kann jedoch nur erreicht werden, wenn Erschütterungen für den Menschen verhindert werden. Natürlich können diese Erschütterungen nicht von außen verhindert werden, sondern müssen im Körper selbst abgewendet werden, etwa so, dass man ein negative Ereignis selbst nicht mehr als Erschütterung sieht. Um diese Gefühle dauerhaft zu verhindern, sollte sich ein Mensch stets in einer gewissen Leidenschaftslosigkeit üben.
Der Begriff Apatheia wurde ebenfalls eingedeutscht und wird hier als Apathie bezeichnet, welche man eben auch oft mit Leidenschaftslosigkeit definieren kann. Dennoch hat der Begriff Apathie eher einen negativen Ausdruck, weswegen wir uns auf den Begriff der Apatheia berufen.
Natürlich übten sich auch zahlreiche Dichter oder Philosophen der Antike an der Stoa und damit auch an der Apatheia, wodurch der Dichter Horaz den Menschen, der sich in Apatheia übt, als weltüberlegen bezeichnet und folgenden Spruch verfasst hat:
„Selbst wenn die Welt zerborsten einstürzt, werden die Trümmer einen Furchtlosen treffen.“
Zuletzt wird auch das Leben im Verborgenen oft mit dem Stoizismus in Verbindung gebracht. Liest man diesen Leitsatz, so könnte man denken, dass die Stoa einem empfiehlt, sich zurückzuziehen und keinen Anteil mehr an einem Leben in Gesellschaft zu nehmen. Diesem Gedanken ist mitnichten recht zu geben, denn was der Stoizismus mit dem „Leben im Verborgenen“ meint, ist eben kein Rückzug aus öffentlichen Diskussionen oder der Gesellschaft. Vielmehr wird hier beschrieben, dass sich ein Mensch nicht ständig und zu allen Bedingungen äußern und sich nicht in alle Belange einmischen sollte.
Durch eine fundierte Meinung kann Nützliches zu einer Debatte beigetragen werden und vor allem geholfen werden. Sagt man jedoch zu jeder Situation seine Meinung, welche oft nicht begründet sein kann, dann trägt dies nicht zur stoischen Lebensweise bei, sondern hat zur Folge, dass Sie unbegründet Leidenschaft in etwas stecken, bei dem Sie sich eher in Apatheia üben sollten.
Sie haben nun bereits einiges über die Philosophie der Stoa und des Stoizismus erfahren. Zumindest sind Ihnen einige Fachbegriffe nun geläufiger, was die Sinnhaftigkeit der Stoa Ihnen und uns aber sagen möchte, ist noch nicht klar beschrieben worden. Sie haben nun jedoch gute Voraussetzungen, um weitere wichtige Dinge zu verstehen. Elementar in der stoischen Philosophie ist der Mensch und seine Denkweise. Wie der Mensch zu denken hat oder wie er sich verhalten soll, um glücklich zu werden, erfahren Sie in einem späteren Teil des Buches. Zunächst sollten Sie sich beim Stoizismus bewusst darüber werden, dass der Mensch aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet wird, ob als Teil der Weltordnung, als Triebwesen oder aus ganz anderen Perspektiven. Diese Blickwinkel werden Ihnen im Folgenden vorgestellt und decken alle Bereiche ab, wie ein Stoiker den Menschen sieht.
Wie bereits erwähnt, ist der Mensch das absolute Zentrum im Stoizismus, es geht also persönlich um Sie. Doch auch Sie selbst können sich aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten, einer davon sind Sie als Teil der Weltordnung. Der Mensch ist in diesem Fall ein Teil eines großen Komplexes, der geordneten Welt, wie wir Sie bei den Begriffen bereits beschrieben haben. In diesem Komplex wirkt praktisch eine Kraft, welche als göttlich und ewig zu beschreiben ist, und diese durchdringt nicht nur die physikalischen Gesetzmäßigkeiten, sondern auch alle Lebewesen und hält die natürliche Ordnung. In der griechischen Antike wird diese Kraft häufig als Feuer oder als Atem beschrieben, welcher die Welt beseelt und mit Wärme durchströmt. Auf diese Urkraft heißt es, sich zu verlassen, und da sie planvoll und geordnet ist, nicht chaotisch, ist der Mensch daran auch gut beraten. Hier haben Sie bereits den Begriff der Vernunft (Logos) kennen gelernt, welcher diese planvolle Macht führt. Dabei ist es interessant, zu wissen, dass Logos nicht nur die Gegenwart bestimmt und leitet, sondern auch die Zukunft und so können Sie sich als Mensch als Teil der Weltordnung sicher sein, dass Sie eben ein Teil dieser Vernunft sind. Alles, was also gerade passiert und in Zukunft passieren wird, ist vorbestimmt. Heute würden wir diesen Umstand wohl als Schicksal bezeichnen. Alles geschieht mit einer natürlichen Notwendigkeit in einem großen Zusammenhang.