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Liebe und Mathematik – das geht nicht zusammen? Und WIE das zusammengeht! Wie kann uns die Spieltheorie dabei helfen, jemanden in einer Bar anzusprechen? Wie stehen die Chancen, die große Liebe zu finden? Wie wahrscheinlich ist es, dass diese dann auch wirklich hält? Selbst in der Liebe lassen sich Muster und Algorithmen entdecken. Die junge Mathematikprofessorin Hannah Fry wirft einen prüfenden und humorvollen Blick auf die allgegenwärtigen Strukturen der Liebe und zeigt, wie wir dieses große Gefühl mit Hilfe der Mathematik besser verstehen können. +++ mit charmanten Farbillustrationen +++
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Seitenzahl: 120
Veröffentlichungsjahr: 2015
Hannah Fry
Von der Berechenbarkeit eines großen Gefühls
Hannah Fry erklärt uns die Muster, die unser Liebesleben bestimmen, und geht dabei auf die häufigsten und komplexesten Fragen rund um das Thema Liebe ein: Wie stehen die Chancen, die große Liebe zu finden? Wie wahrscheinlich ist es, dass diese dann auch hält? Wie lässt sich eine Scheidung verhindern? Wann ist es an der Zeit, Kompromisse einzugehen?
Von den besten Strategien für Onlinedating bis hin zur Definition von Schönheit – Hanna Fry zeigt mit großem Können, Witz und Esprit, wie hilfreich Mathematik für unser aller Liebesleben sein kann.
Weitere Informationen finden Sie auf www.fischerverlage.de
Foto: privat
Hannah Fryist Juniorprofessorin für Mathematik und Komplexitätswissenschaft am Centre for Advanced Spatial Analysis des University College in London, wo sie sich unter anderem mit der Erforschung menschlicher Verhaltensmuster – etwa im Terrorismus, in der Wirtschaft oder beim Shoppen – beschäftigt. Sie tritt regelmäßig in Rundfunk und Fernsehen auf und trägt ihre Freude an der Mathematik in die Öffentlichkeit.
Sie finden sie auf Twitter: @fryrsquared.
Erschienen bei FISCHER digiBook
Covergestaltung: Nicole Lange, Darmstadt
Die amerikanische Originalausgabe erschien 2015 unter dem Titel:
»The Mathematics of Love. Patterns, Proofs and the Search for the Ultimate Equation«
im Verlag Simon & Schuster, Inc., New York
© 2015 by Dr. Hannah Fry
Für die deutsche Ausgabe:
© 2015 S. Fischer Verlag GmbH, Hedderichstr. 114, D-60596 Frankfurt am Main
Illustrationen: Christine Rösch
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Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt.
ISBN 978-3-10-403547-5
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Einführung
1 Wie stehen unsere Chancen, Liebe zu finden?
2 Wie wichtig ist Schönheit?
Eine universelle Schönheitsregel
Persönliche Vorlieben
Wie beeinflussen wir den Blick der anderen auf uns?
3 Wie man eine Party zum erfolgreichen Abschluss bringen kann
Wenn wir uns alle auf die Blondine stürzen
Wen man auf einer Party ansprechen sollte
4 Onlinedating
Wie eine Partnervermittlungsstatistik entsteht
Erster Schritt
Zweiter Schritt
Dritter Schritt
Ein Hoch auf die Chemie
Bildschön
5 Das Dating-Spiel
Wie man von den Frauen bekommt, was man will
Wie man von den Männern bekommt, was man will
Das Treuespiel
Was tun, wenn er nicht anruft
6 Mathematik und Sex
Magische Zahlen
Eine Formel, die uns verbindet
Präservative
7 Wann sollten wir sesshaft werden?
8 Wie Sie Ihre Hochzeit optimieren
Mathematische Einladungen
Mathematische Tischordnung
9 Und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende
Die Mathematik der Ehe
Epilog
Weiterführende Lektüre
1 Wie stehen unsere Chancen, Liebe zu finden?
2 Wie wichtig ist Schönheit?
3 Wie man eine Party zum erfolgreichen Abschluss bringen kann
4 Onlinedating
5 Das Dating-Spiel
6 Mathematik und Sex
7 Wann sollten wir sesshaft werden?
8 Wie Sie Ihre Hochzeit optimieren
9 Und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende
Dank
Dieses Buch ergänzt Hannah [...]
Kleine Bücher – große Ideen!
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Zunächst muss ich eines gestehen: Ich bin keine Expertin in Sachen Liebe. Ich habe noch nie einen Psychologiekurs belegt, begreife die menschliche Biochemie nur in Grundzügen, und meine Erfahrung in puncto Verabredungen ist – wie bei den meisten von uns – ein Cocktail aus wenigen Treffern und einer tüchtigen Portion Nieten.
Ich bin allerdings Mathematikerin. Und im Zuge meiner Arbeit, die darin besteht, bestimmte Muster im menschlichen Verhalten zu entdecken und zu begreifen, habe ich erkannt, dass die Mathematik uns einen neuen Blick auf fast alles eröffnen kann – selbst auf etwas so Mysteriöses wie die Liebe.
Ich will mit diesem Buch keinen Ersatz schaffen für all die herausragenden Quellen zur Wissenschaft menschlicher Beziehungen. Ich wäre gänzlich ungeeignet, die unfassbare Erregung, verzehrende Leidenschaft oder bodenlose Verzweiflung zu beschreiben, die mit der Liebe einhergehen kann. Wenn es das ist, wonach Sie suchen, sollten Sie sich einem beliebigen Gemälde, Gedicht, plastischen Werk oder Musikstück der vergangenen 5000 Jahre zuwenden.
Ich dagegen möchte versuchen, Ihnen dieses am meisten besprochene Thema in der Geschichte der menschlichen Existenz aus einem neuen Blickwinkel zu präsentieren, nämlich dem der Mathematik.
Sie dürfen getrost davon ausgehen, dass Liebe und Mathematik nicht auf den ersten Blick ein Traumpaar sind. Menschliche Emotionen sind im Unterschied zu mathematischen Gleichungen weder ordentlich noch wohlerzogen, und was eine Romanze so aufregend macht, lässt sich nicht so leicht definieren.
Das heißt aber nicht, dass die Mathematik nichts zu bieten hätte. Sie forscht nach Mustern – zur Vorhersage bestimmter Phänomene, vom Wetter angefangen bis hin zum Wachstum von Städten. Mit ihrer Hilfe lässt sich alles erklären, von den Gesetzmäßigkeiten des Universums bis hin zum Verhalten subatomarer Teilchen. Und auch diese Dinge sind – seien wir ehrlich – weder sauber geordnet noch leicht vorhersehbar.
Glücklicherweise strotzt auch die Liebe – wie das meiste im Leben – geradezu von Mustern: von der Anzahl der Sexualpartner, die wir im Leben haben, bis hin zu der Frage, wie wir bei der Partnersuche via Internet unsere Auswahl treffen, ehe wir mit jemandem Kontakt aufnehmen. Diese Muster drehen und wenden, krümmen und entwickeln sich, genau wie die Liebe, und sind dennoch Muster, die die Mathematik auf einmalige Weise beschreiben kann.
Die Mathematik bietet uns diverse Einsichten in die Partnersuche, aber ich muss Ihnen noch etwas gestehen: Der Zweck dieses Buches besteht nicht nur darin, Ihr Liebesleben unter die Lupe zu nehmen. Ich möchte auch zeigen, wie schön und relevant die Mathematik ist. Ich war immer ein wenig enttäuscht, dass die Mathematik im Allgemeinen einen so schlechten Ruf genießt, auch wenn es nicht überrascht. Die meisten Menschen kennen die Mathematik nur aus der Schulzeit, als ausgesprochen verhasstes Unterrichtsfach: Die Themen schienen wenig inspirierend, die Ideen hatten sich seit Jahrhunderten nicht verändert, und die Lösungen der Aufgaben standen hinten im Buch. Kein Wunder also, dass einige Leute glauben, Mathe habe ihnen nichts Neues zu bieten. Trotzdem liegen sie weit daneben.
Die Mathematik ist die Sprache der Natur. Sie ist der Grundstein, auf dem jede bedeutende wissenschaftliche und technologische Leistung der modernen Zeit basiert. Sie ist lebendig, und gedeiht prächtig. Wie der Physiker und Schriftsteller Paul Davies es ausdrückte:
Ohne die Mathematik ist es nicht möglich, die volle Bedeutung der Ordnung in der Natur zu erfassen, die so gründlich mit der physikalischen Wirklichkeit verwoben ist.
Um Ihnen zu zeigen, wie aufschlussreich, relevant und mächtig die Mathematik sein kann, habe ich absichtlich ein Thema gewählt, das so weit wie nur irgend möglich von Gleichungen und Beweisen entfernt liegt. Sie sollen erkennen, dass die Mathematik selbst in diesem Zusammenhang einiges zu bieten hat. Daher möchte ich Ihnen zeigen, wie sich – auf mathematisch nachprüfbarem Wege – die Liebe und ihre Funktionsweise begreifen lässt.
Wir werden berechnen, wie gut Ihre Chancen stehen, den Traumpartner zu finden. Ich liefere Ihnen die mathematische Rechtfertigung, die Sie brauchen, um jemanden in einer Bar anzusprechen, und ziehe sogar ein paar mathematische Tricks aus dem Hut, mit deren Hilfe Sie eine reibungslose Hochzeit planen können.
Für die meisten Beispiele habe ich das traditionelle Mann-trifft-Frau-Schema verwendet, weil es die Mathematik erheblich einfacher macht, wenn zwei klar definierte Gruppen einander ins Visier nehmen. Abgesehen von der Wahl der Beispiele sind die Ergebnisse und Ratschläge im Buch jedoch allgemein genug gehalten, um sich auf jedes Geschlecht und jede sexuelle Neigung übertragen zu lassen.
Gelegentlich benutzen wir die Daten realer Paare, um all den einsamen Herzen, die nach einem besonderen Menschen suchen, eine geeignete Strategie an die Hand zu geben. Dann wieder begeben wir uns, auf der Jagd nach Einsichten, in die Abstraktion und Vergröberung (wie Mathematiker es so oft zu tun pflegen). Viele Beispiele entstammen den Bereichen Wirtschaft und Wissenschaft, aber die Mathematik ist stets mit von der Partie, auch wenn sie zuweilen eine etwas zurückhaltende Rolle spielt. Die Beispiele lassen sich vielleicht nicht immer auf Ihr eigenes Liebesleben übertragen, aber ich hoffe, Sie finden sie trotzdem interessant.
Obwohl das Ziel dieses Buches darin besteht, jene Muster aufzudecken, die einem der größten Rätsel des Lebens zugrunde liegen, hege ich die Hoffnung, dass ein wenig Einsicht in die Mathematik der Liebe Sie vielleicht Ihre Liebe zur Mathematik entdecken lässt.
