Die okkulte Dimension des Dritten Reichs - Martin Sobieroj - E-Book

Die okkulte Dimension des Dritten Reichs E-Book

Martin Sobieroj

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Beschreibung

Wie kam es dazu - ein erneuter Weltkrieg, der so schnell auf den Ersten folgte? Dass ein Taugenichts zum 'Führer' wurde, dem die Massen zujubelten und den niemand zu beseitigen vermochte? Woher der geniale 'Blitzkrieg' auf der einen, und der völlig dilettantische Ostfeldzug auf der anderen Seite? Gibt es denn 'Wunder' wie das 'von Dünkirchen'? Und nicht zuletzt die große deutsche Frage: Wie konnten all diese Gräueltaten passieren? ‒ Wer sich nicht mit den trivialen Erklärungen zufriedengibt, der sei auf dieses Buch verwiesen. Es geht davon aus, dass Adolf Hitler ein Medium war, geführt von einem Wesen, das er den 'Herrgott' oder die 'Vorsehung' nannte. Diese unglaublich anmutende These wird bei vorurteilsfreier Auswertung zeitgenössischer Quellen plausibel. Sie stützt sich auf die Aussagen der indischen Mystiker Sri Aurobindo und Mira Alfassa und wird untermauert mit einer Fülle von Zeugnissen, darunter Hinweise, wie sie deutlicher nicht sein könnten.

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Martin Sobieroj (u.a.)

Die okkulte Dimension

des Dritten Reichs

Das Medium Adolf Hitler und das verborgene Wirken

der indischen Mystiker Aurobindo Ghose und Mira Alfassa

während des Zweiten Weltkriegs

Inhaltsverzeichnis

Vorwort des Herausgebers

Einleitung (Van Vrekhem)

(1) Mira Alfassa über den 1. Weltkrieg
(2) Der Zeitgeist
(3) Adolf Hitler – Sein Weg

Ein Sonderling in Wien

Als Soldat im 1. Weltkrieg

(4) Überwältigt und überwältigend − Der Redner
(5) Besessenheit – Das Medium Hitler

Hitlers innere Stimme

Der willkommene Schein von Größe

(6) Der 2. Weltkrieg beginnt
(7) Pseudoreligiöse Elemente in der NS-Ideologie

Der Übermensch

Selbstaufopferung

Germanische Götter

(8) Das Wirken übergeordneter Mächte im 2. Weltkrieg

Ein Krieg der Mächte

Aufgabe und Wesen feindlicher Kräfte

(9) Lernen aus der Geschichte: Sucht, strebt und verwandelt Euch!

Anhang

Auszüge aus dem Buch „Savitri“

Das namenlose Grauen der Konzentrationslager

Die Kinder Wotans“

War Hitler für sein Handeln verantwortlich?

Der Zwergennapoleon“

Auszüge aus Kriegsreden von Wiston Churchill

Bibliographie

Impressum

Vorwort des Herausgebers

Gerade als Deutscher war es mir immer unangenehm, die Hintergründe des 2. Weltkriegs und die sich bis heute aufdrängende Frage, wie all das hierzulande nur passieren konnte, nicht wirklich greifen zu können. Natürlich gab es tiefergehende psychologische Erklärungsversuche, um das sogenannte Dritte Reich, sein Erstehen und seine Gräuel irgendwie plausibel zu machen. So haben sich viele Psychiater an dem Phänomen Hitler abgearbeitet (ohne jedoch zu einem Konsens im Krankheitsbild zu gelangen). Für eine Einschätzung der damaligen Gesellschaft ist das Buch „Die Massenpsychologie des Faschismus“ von Wilhelm Reich interessant, ebenso wie der psychologisch fein gezeichnete Film „Das Weiße Band“ von Michael Haneke. Beide heben die Rolle der Erziehung hervor und führen glaubhaft aus, wie Menschen, die unter Druck stehen, für Ideologien empfänglich werden. Doch trotz dieser aufrichtigen Versuche, das Unerklärliche erklärbar zu machen, verbleibt eine morbide Grauzone ‒ manch einer mag sich sogar bei einer insgeheimen Faszination ertappen ‒, was nach wie vor sonderbar und rätselhaft erscheint.

Diese nur im Eigenverlag mögliche Publikation bietet einen ganz anderen Blick auf die Hintergründe Nazi-Deutschlands und vermag es so, dieses finstere Kapitel deutscher Geschichte restlos aufzuklären. Wie finster es war, dessen sollte sich der Leser jedoch im Vorfeld bewusst sein. Was insbesondere in den Konzentrationslagern geschah, hat nichts Menschliches an sich, ist nicht fassbar, nicht zu glauben. Und unglaublich bleibt es auch, egal, wie oft man die trivialen Erklärungen des verbreiteten Antisemitismus, des „talentierten Redners“, verletzten Nationalstolzes usw. wiederholen mag. Das hier Gesagte wirkt, obwohl es viele zeitgenössische Quellen untermauern, auf den ersten Blick unwirklich und wird einen wissenschaftlich-materialistischen Zeitgeist schnell an seine Grenzen bringen. Dennoch sollte man unvoreingenommen zugestehen, dass gerade eine unglaublich anmutende Erklärung einem unglaublich anmutenden Phänomen gerecht werden kann.

Das vorliegende Buch ist in meisten Teilen eine Kürzung und Neuanordnung aus Der Stern des Abgrundes − Das Medium Adolf Hitler im Lichte Sri Aurobindos und Der Mutter von Martin Sobieroj. Eingeflossen sind auch Passagen aus Van Vrekhems Buch Über den Menschen hinaus − Leben und Werk von Sri Aurobindo und Mutter. Alle Überschriften und Anmerkungen (Anm.) sind von mir gewählt. Bei der Zusammenstellung habe ich Quellen, die mir nach Prüfung unseriös erschienen, ausgesondert oder in den Anmerkungen kommentiert. Aufgrund der Fülle an Zitaten findet sich folgende Regelung: Zitate anderer wurden kursiv gesetzt, Zitate von Sri Aurobindo und Mira Alfassa sind aufgrund ihrer Länge nur kursiv eingeleitet.

Im Anhang sind diejenigen Verse aus Sri Aurobindos spirituellem Epos Savitri angefügt, die sich mit poetischer Kraft auf die hier beschriebene Zeit beziehen. Außerdem angehängt sind ein Essay über die abgründige Bedeutung der Konzentrationslager, zwei von Sri Aurobindos Gedichten sowie die Beantwortung der Frage, ob Hitler für sein Handeln verantwortlich war. Das Buch schließt mit einer ermutigenden Rede des großen Winston Churchill, dessen Kühnheit und Inspiration ebenso wenig Zufall waren wie so vieles andere, das sich in dieser Zeit zugetragen hat.

Der bereits verstorbene Hauptautor Martin Sobieroj, dessen intensiver Recherche dieses Buch zu verdanken ist, beendete seine Hinführung mit den folgenden Worten:

„Wenn wir den Versuch machen, das Phänomen Hitler mit der mediumistischen Hypothese zu erklären, stellen wir fest, dass alles passt – besser als jeder andere Erklärungsversuch ist sie geeignet, die Gesamtheit des Phänomens Hitler zu beschreiben und zu erhellen. Die anderen Dimensionen – historisch, wirtschaftlich, ideologisch, gesellschaftlich usw. – behalten ihre Bedeutung, werden aber in ihrer Wichtigkeit stark relativiert.

Machen wir uns nun auf die Reise und entdecken wir aufs Neue eine ‚alte, alte, alte’ Geschichte (Die Mutter) aus dem vergangenen Jahrtausend, ziehen wir aus ihr unsere Lehren, bevor wir sie mit befreitem verstehendem Aufatmen für immer in der Mottenkammer der Geschichte verschwinden lassen…“

Der Herausgeber

Die Geschichte berichtet sehr selten

über Dinge, die entscheidend waren,

aber hinter dem Schleier stattfanden.

Sie berichtet vom Schauspiel vor dem Vorhang.

Sri Aurobindo

Einleitung (Van Vrekhem)

Noch sind Sri Aurobindo und Mutter wenig bekannt, und wenn, dann meistens falsch verstanden. Alle Fakten zusammengenommen, bekommt man den Eindruck, dass die geschichtliche Entwicklung des zwanzigsten Jahrhunderts sozusagen in Wechselwirkung mit ihren spirituellen Bemühungen geschah. So unsinnig oder aufs gröbste übertrieben dies auch klingen mag, es besteht kein Zweifel an der Wahrhaftigkeit und Konsequenz ihrer Worte.

Die Literatur zu diesem Thema ist reich an Umfang und Inhalt. Die gesammelten Werke Sri Aurobindos umfassen dreißig Bände, die meisten von ihnen sind sehr umfangreich. Bis jetzt wurden achtzehn Bände von Mutters gesammelten Werken veröffentlicht; größtenteils Bandaufnahmen ihrer Gespräche, die aufgeschrieben und von ihr genehmigt wurden. Die Agenda, bestehend aus ihren Gesprächen mit Satprem, umfasst dreizehn Bände. Dann gibt es ihre Korrespondenz, zahllose Gespräche, von Nirodbaran Talenkdar, A. B. Purani und anderen aufgezeichnet, Erinnerungen, Anekdotensammlungen, neu entdeckte und kürzlich erst entzifferte Texte, vom Archiv des Sri Aurobindo Ashrams herausgegeben, Material aus den Kommentaren verschiedener Autoren und so weiter. Alles in allem wahrscheinlich die umfangreichste Literatur, die im Zusammenhang mit spirituellen Persönlichkeiten erhältlich ist.

Worauf gründeten sie den Anspruch auf ihre okkulte Einflussnahme auf den historischen Prozess, der die Welt an die Schwelle des neuen Millenniums gebracht hat? Was war der tiefere Sinn des Zusammenwirkens eines bengalischen Freiheitskämpfers und Yogis einerseits und einer Pariser Malerin und Okkultistin, die in ihrer Geburtsstadt zehn Jahre lang unter impressionistischen und postimpressionistischen Schriftstellern, Malern und Bildhauern verkehrte, andererseits? Wenn so viele ihrer literarischen, philosophischen und praktischen Talente von sachkundigen Leuten gepriesen wurden, wie könnte dann das, was sie als ihr wahres Werk ansahen, nichts als eine Täuschung sein? Die Wahrhaftigkeit der authentischen Schriften, Reden und Gespräche steht außer Frage. Das Resultat des Zusammenführens dieser Dokumente ist für uns alle wichtig und mag Einsicht geben in „Dinge, die entscheidend waren, doch hinter dem Vorhang geschahen“. (Aus dem Prolog)

Mira Alfassa über den 1. Weltkrieg

Mira Alfassa (Die Mutter): Der Erste Weltkrieg war für den Einzelnen viel härter als der zweite. Es war ein schrecklicher Krieg, denn die Menschen hatten Gräben gegraben, und waren gezwungen, wie Würmer in der Erde versunken zu leben. Unter der ständigen Gefahr von Bombardierungen, gegen die sie nichts tun konnten, als sich so gut wie möglich zu beschützen, und sie blieben dort mitunter tagelang eingeschlossen. Es geschah gelegentlich, dass sie länger als zwei Wochen in einem Graben eingeschlossen waren, denn sie konnten ihn nicht verlassen. Das war also ein Maulwurfsleben unter ständiger Gefahr und man konnte nichts dagegen tun. Das war das Schrecklichste. Es war ein schrecklicher Krieg. Es gab Einheiten, die so zurückgelassen worden waren, denn wegen der Bombardierungen und allem konnte man nichts mehr tun, man konnte sie nicht mehr ablösen. ‘Ablösen’ nannte man es, die Truppe ‘ablösen’, neue Truppen bringen und die anderen wegnehmen und ausruhen lassen. Einige blieben so tagelang, einige zehn, zwölf Tage. Es gab genug Grund für alle, verrückt zu werden. Unter diesen Leuten gab es einige, die ihr Leben erzählten, berichteten, was geschah. Ich habe Bücher darüber gelesen, keine Romane, Berichte des Geschehens Tag für Tag. Es gibt Einen, es ist übrigens ein großer Schriftsteller, der seine Kriegserinnerungen schrieb, und er erzählte, dass sie zehn Tage lang so unter den Bombardierungen ausgehalten hatten. Natürlich gingen viele dort zugrunde. Und dann sollten sie sich zurückziehen und wurden von anderen, neu angekommenen, abgelöst; die alten kehrten zurück. Und als sie zurückkamen − sie hatten erbärmlich gegessen, schlecht geschlafen, in finsteren Löchern gelebt, es war wirklich ein schreckliches Leben −, als sie zurückkamen, konnten einige von ihnen nicht einmal mehr ihre Schuhe ausziehen, weil ihre Füße in ihnen so geschwollen waren, dass sie sie nicht mehr herausziehen konnten. Das sind undenkbare physische Schrecken. Diese Leute kamen zu Fuß zurück, zerbrochen, halb tot − in jener Zeit nämlich waren motorisierte Transporte nicht so üblich wie im letzten Krieg. Sie hatten ausgehalten. Hinsichtlich des Mutes war das eines der schönsten Dinge im Krieg: weil sie ausgehalten hatten, konnte der Feind die Gräben nicht einnehmen und nicht vorrücken. Die Neuigkeit verbreitete sich natürlich und sie kamen in ein Dorf und alle Dorfbewohner kamen heraus um sie zu empfangen und standen an der Straße mit Blumen und begeisterten Zurufen. All jene Männer, die sich nicht einmal mehr vorwärts schleppen konnten, die am Zusammenbrechen waren, richteten sich plötzlich auf, erhoben ihre Häupter, voller Energie, und alle begannen gemeinsam zu singen und gingen singend durch das ganze Dorf. Es schien wie eine Auferstehung.

Es ist etwas so Schönes im materiellsten physischen Bewusstsein. Ganz plötzlich hatten sie das Gefühl, Helden zu sein, etwas Heldenhaftes getan zu haben, und sie wollten nicht wie völlig plattgewalzte Leute aussehen, die zu nichts mehr zu gebrauchen sind. ‘Wir sind bereit, in den Kampf zurückzukehren, falls erforderlich!’ So war es. Und so marschierten sie vorbei. (CWM, 7,260 f)

Die Kriege und die Schrecken des Krieges sind zum großen Teil verantwortlich für diesen Geschmack am Schmutzigen. Die Menschen waren gezwungen, alle verfeinerte Sensibilität, die Liebe zur Harmonie, das Bedürfnis nach Schönheit beiseite zu schieben, um all das ertragen zu können. Sonst wären sie wirklich am Entsetzen gestorben. Es war so unaussprechlich scheußlich, dass es hätte nicht ertragen werden können, daher pervertierte der Krieg den Geschmack der Menschen überall und als er vorbei war, wollten sie nur eines: vergessen, vergessen, vergessen, Zerstreuung suchen, nicht an all den Horror denken, den sie erlebt hatten. Man sinkt dann sehr tief. Die ganze vitale Atmosphäre ist völlig verdorben und die physische Atmosphäre schrecklich obskur. Die Kinder, die in letzter Zeit in Europa geboren wurden, jene Kleinen, die Kriegskinder waren, tragen etwas in sich, das sehr schwer auszulöschen sein wird, eine Art Entsetzen, einen Schrecken. Man konnte da nicht hineingeraten ohne zu wissen, was Horror ist. Der erste Krieg war vielleicht schlimmer als der zweite. Der zweite war so grausam, dass alles verloren war... Aber der erste, oh! Die letzten Monate, die ich in Paris verbrachte, waren wirklich fantastisch. Man kann es nicht sagen. Das Leben in den Gräben z.B. ist etwas, das man nicht erzählen kann. Die neuen Generationen wissen es nicht... (CWM, 6,69)

Eine strenge, schmerzliche Lektion wird den Nationen erteilt. Auf den jetzt gehäuften Ruinen können schönere und harmonischere Konstruktionen errichtet werden. Das ist nicht mehr der Augenblick zerbrechlichen Wettbewerbs und ichbezogener Ansprüche; alle Menschen, Männer oder Frauen, müssen sich im gemeinsamen Bemühen vereinen, sich des höheren Ideals bewusst zu werden, das verwirklicht werden muss und für seine Verwirklichung arbeiten. Die Frage, die wirkliche Frage, die gelöst werden muss, ist dann nicht nur die einer besseren Nutzung ihrer äußeren Aktivitäten, sondern vor allem die eines inneren spirituellen Wachstums. Ohne inneren Fortschritt ist kein äußerer Fortschritt möglich. (CWM, 2,145 f)

Man sagt, Europa gehe seinem Untergang entgegen. Ich denke das nicht. All diese Revolutionen und Umstürze sind die Vorbedingungen für eine neue Schöpfung, schreibt Sri Aurobindo am 7.4.20 an seinen Bruder Barin. (MA 3,284 ff)

Der Zeitgeist

Bei einem Gang durch Berlin beobachtet Luedecke, ...die Zeitungsstände bezeugten, dass sich das Land noch am Rande des Wahnsinns befand. Die Regale waren voll mit sonderbaren, pilzartig wuchernden Publikationen. Das abergläubische Deutschland der großen Krise öffnete seine Arme allen Arten von Wundermännern und Scharlatanen, Zukunftsdeutern, Astrologen, Graphologen, Chirologen, Numerologen, Phrenologen, Hellsehern, Spiritisten − dem ganzen verrückten okkultistischen Rand, der das Gras wachsen hört.(Luedecke, 414)

Artur Dinter, der vor allem durch seine Trilogie Die Sünden der Zeit, besonders den ersten Band, Die Sünde wider das Blut (1917), bekannt wurde, zeichnet in diesem Buch den arisch-jüdischen Nachwuchs in erschreckendem Bild. Die literarischen und wissenschaftlichen Erzeugnisse der antisemitischen Rassenliteratur der Nachkriegszeit gehen auf es zurück. In Die Sünde wider den Geist behandelt Dinter auf Grund eigener Erlebnisse und ‘gründlicher exaktwissenschaftlicher Experimente’ die Phänomene des Spiritismus und Okkultismus.

Ist die Menschheit erst vom Juden erlöst, dann wird sie ganz von selbst den Weg zu Gott zurückfinden, und dann erst können Völkerfriede und Volkesglück ihren Einzug auf Erden halten.(Dinter, Geist, 60)

Und je mehr Deutsche den Gedanken und unerschütterlichen Willen hegen, das unser Volkstum vergiftende und vernichtende Judentum, der Urquell all unseres geistigen, wirtschaftlichen und politischen Unglückes und Elendes, muss aus unserem Volks- und Staatskörper ausgeschieden werden, um so rascher und zielsicherer wird die Verwirklichung dieses Gedankens eintreten.(Dinter, Geist, 150)

In seinen Evening Talks erörtert Sri Aurobindo mit seinen Schülern die Judenverfolgung:

Schüler: Mir scheint, dass die Juden Deutschland während des Krieges verrieten.

Sri Aurobindo: Unsinn. Sie halfen vielmehr Deutschland eine Menge. Die anderen sind eifersüchtig auf sie, weil sie eine kluge Rasse sind, man sieht für alles, was schlecht ist, die Schuld bei den Juden! Das ist soviel leichter als die wirkliche Ursache zu finden, oder die Leute brauchen einen Prügelknaben und daher der populäre Schrei, ‘Die Juden, die Juden.’ Erinnert ihr euch, dass ich die Prophezeiung erwähnte, dass das Goldene Zeitalter kommen wird, wenn die Juden verfolgt und nach Jerusalem vertrieben werden? Die Juden haben Deutschlands Handels- und Kriegsflotte gebaut. Der Beitrag der Juden zum Fortschritt der Welt in jeder Hinsicht ist bemerkenswert. Aber diese Art Abneigung existiert auch zwischen anderen Nationen. Die Engländer z.B. lieben die Schotten nicht, weil die Schotten die Engländer in Handelsdingen übertroffen haben. Im Punch stand eine berühmte Geschichte: zwei Personen fragen einander, ‘Bill, wer ist dieser Mann?’ und Bill antwortet, ‘Lass uns ihn verprügeln, er ist ein Fremder.’ Das ist ein Erbe aus der Tierwelt. Gerade wie die Hunde aus einer Straße die einer anderen nicht mögen.1(Purani, 60 f)

Hermann Wilhelm schildert die Situation der Zeit: Im chaotischen Deutschland der Nachkriegszeit wächst die Sehnsucht nach militärischer Ordnung und Tradition, Befehl und Gehorsam statt bürgerlicher Freiheiten. Landsknechtsnaturen kämpfen gegen Bezahlung für alles und jeden, Männer der Tat suchen Beschäftigung. Die Sehnsucht nach einem Führer wächst, der nicht nur diese aus den Fugen geratene Welt zu erklären vermag, sondern auch aus dem Wirrwarr herausführen kann. (Wilhelm, 96)

Adolf Hitler – Sein Weg

Hitlers Freund Kubizek erinnert sich an ein beeindruckendes Erlebnis 1906 in Linz.2 An einem nasskalten Novemberabend sahen sie Wagners Rienzi. Der Aufstieg und Fall des römischen Volkstribuns beeinflusste Hitler in merkwürdiger Weise. Entgegen seinen sonstigen Gepflogenheiten äußerte er anschließend keine Kritik, und als Kubizek ihn nach seinem Urteil über die Aufführung fragte, herrschte er ihn mit einem fremden, fast feindseligen Blick an: ‘Schweig!’ Die beiden jungen Männer verließen die Oper, und Hitler, noch bleicher als sonst und den Kragen seines schwarzen Mantels hochgeschlagen, lenkte ihre Schritte auf den Weg zum Freinberg. Kubizek wagte keine Fragen mehr zu stellen. Auf dem Gipfel angekommen, ergriff Adolf Kubizeks Hände, − seine Augen fieberten vor Erregung −, und redete mit rauer und heiserer Stimme auf den Gefährten ein. Es schien Kubizek, als spreche ein anderes Ich aus Hitler, ein ekstatischer Zustand, ein Zustand völliger Entrückung, in dem er das Geschehen um Rienzi auf eine andere Ebene transponierte. Adolf habe von einer besonderen Mission gesprochen, die ihm dereinst zuteil werden würde, einem Auftrag des Volkes, es zu den Höhen der Freiheit zu führen. Als sie gegen drei Uhr nachts Kubizeks Wohnung erreicht hatten, strebte Adolf mit der Bemerkung ‘Ich will allein sein!’ erneut dem Berge zu. Der nächtlichen Ekstase auf dem Freinberg sei eine verstimmte Phase gefolgt, in der sich Hitler gekränkt und zurückgestoßen fühlte. Kubizek bemerkt:

Etwas ganz Merkwürdiges, das ich früher, wenn er in erregter Form zu mir gesprochen hatte, nie an ihm beobachtet hatte, fiel mir in dieser Stunde auf: Es war, als würde ein anderes Ich aus ihm sprechen, von dem er selbst mit gleicher Ergriffenheit berührt wurde wie ich. Keineswegs war es so, wie man von einem mitreissenden Redner mitunter sagt, dass er sich an den eigenen Worten berausche. Im Gegenteil! Ich hatte eher den Eindruck, als würde er mit Staunen, ja mit Ergriffenheit selbst miterleben, was da mit elementarer Kraft aus ihm herausbrach.(Toland, 140 ff)

Ein Sonderling in Wien

Der Schock war tief, als die Kunstakademie in Wien den jungen Aspiranten Hitler ablehnte. Architektur konnte er auch nicht studieren, da ihm dazu der Schulabschluss fehlte. Trotzdem hat er Zeit seines Lebens gebaut, die Architektur war immer seine große Leidenschaft. Selbst im Bunker der letzten Tage träumte er vor den Modellen der Umgestaltung seines lieben Linz, wo er die Mittelschule besucht und bei Schlagsahne und Mohrenköpfen gebummelt hatte. In Wien ist er nach den sorglosen Jahren in Linz und Steyr ‘ernst und still’ geworden, oft deprimiert und in sich gekehrt. Heiden beschreibt sein Aussehen in jener Zeit als ‘fast schönen Künstlerkopf mit ekstatisch brennenden Augen, breitem buschigem Schnurrbart; zarte Gestalt, hastiger, springender Gang. Führt oft Selbstgespräche. Ein Sonderling’. In Mein Kampf berichtet Hitler von den Auseinandersetzungen mit der roten Arbeiterbewegung, dem Umgang mit den Männerheimbewohnern, der Entdeckung der Juden. Sie muss ihn wirklich umgeworfen haben, wenn wir seinen Worten Glauben schenken dürfen:

Widerwärtig war mir das Rassenkonglomerat, das die Reichshauptstadt beherrschte; widerwärtig dieses ganze Völkergemisch von Tschechen, Polen, Ungarn, Ruthenen, Serben, Kroaten usw., zwischen allem aber als ewiger Spaltpilz der Menschheit − Juden und wieder Juden. Mir erschien die Riesenstadt als Verkörperung der Blutschande.(Hitler, Mein Kampf, 51)

Zunächst lebte Adolf zusammen mit seinem Freund Kubizek in einer Studentenbude, wo er sich seinen ‘Studien’ hingibt, eifrig Bibliotheken benutzt und bereits von großen Veränderungen der Gesellschaft träumt. Hitler fiebert für Richard Wagner, der auch wie er gegen eine verständnislose Umwelt habe ankämpfen müssen. Wagner entrückt ihn. Wagner sollte neben der Architektur Hitlers große Leidenschaft werden. In der Musik galten für Hitler nur deutsche Art und deutsches Wesen.

August Kubizek, der sich frägt, was Gott mit diesem Menschen wollte, verdanken wir eine Fülle von Einsichten in Hitlers Charakter. Er sei allem auf den Grund gegangen, bis er vor dem Nichts stand. Ungehorsam, fest, starr, unbeweglich und ungeduldig, lesend, malend, zeichnend, dichtend, immer von Büchern umgeben sei sein Freund mit selbst gestellten Aufgaben rastlos dämonisch tätig gewesen, ohne praktischen Nutzen.