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Die Salzkriege forderten Milliarden von Menschenleben und hinterließen eine ruinierte Erde. Um die Menschen zu Retten beginnt eine privilegierte Elite von Wissenschaftlern das größte Projekt der Geschichte: Die Phoenix-Ära. Mit gemeinsamen Kräften soll die Menschheit ins All auswandern und so weiter existieren. So dachten es auch die beteiligten Wissenschaftler auf allen Kontinenten der Erde. Der mächtigste Mann der Welt und Auftraggeber des Projekts hat jedoch ein anderes Ziel vor Augen.
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Seitenzahl: 27
Veröffentlichungsjahr: 2020
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Ron Palmer
Die Phoenix Ära
als die Erde verbraucht war
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Inhaltsverzeichnis
Titel
Das Große Sterben
Aufbruch zur neuen Erde
Der Phoenix erwacht
Nachwort
Lesetipps vom Autor
Impressum neobooks
"Welch ein Anker ist die Hoffnung!"Sully Prudhomme (Gedanken)
Vieles von dem, was heute in den Geschichtsdokumenten steht, habe ich vor mehr als hundert Jahren selbst erlebt. Und ich kann mich noch sehr gut daran erinnern. Als Ende der Siebziger Jahre das Große Sterben begann, ahnten nicht nur meine Eltern, sondern fast jeder, dass es diesmal kein Zurück mehr gab. Und auch die überlebenden neuneinhalb Milliarden Menschen im Jahr 2089 waren immer noch zu viel für die Erde. Für diese Erde!
Vor dem Großen Sterben lebten fast elf Milliarden Menschen auf der Erde. In dieser Dekade ging es den Menschen besser, als den überlebenden des Großen Sterbens. 2071 begannen die Salzkriege. So wurden sie genannt, obwohl es in keinem Land der Erde an Nahrungssalzen mangelte. Im Gegenteil - oft waren versalzene Böden die Ursache für Missernten und Hunger. Es war das falsche Salz. Die Kriege entstanden aus den politischen Schwelbränden der Jahre davor und zwar an den Orten, wo die Vorkommen an Seltenen Erden und Lithium am größten waren. Die Krisen begannen in der Mongolei, in China, in Bolivien, in Brasilien, in Zentralafrika und in Russland. Diese Länder drängten in den Dreißiger Jahren immer mehr an die Spitze der Weltwirtschaft und galten bald als die „neuen Emirate des 21. Jahrhunderts“. Ihre Macht sicherten sie durch gnadenlose Ausbeutung ihre eigenen Umwelt und Bevölkerung. Sie wussten das Potenzial einer gesunden und wohlhabenden Bevölkerung nicht zu schätzen und dachten in erster Linie an die Profite ihrer regierenden und reichen Mikro-Minderheit.
Kriege in den Ländern, die sich einst als Erste Welt bezeichneten, konnten die Machthaber der Neuen Emirate sehr erfolgreich eindämmen. Das obere halbe Prozent, das die Welt regierte, ließ Krieg in den Industrienationen nicht zu und exportierte die Kriege stets in die ärmsten Länder der Welt. Die Produkte der Ersten Welt waren für die Neuen Emirate notwendig, um weiterhin wertvolle Rohstoffe zu fördern. Aber der Krieg fiel bald auch in die alten Industrienationen und in die aufstrebenden Länder der neuen Emirate ein. In den Salzkriegen starben fast fünfzehn mal mehr Menschen an den Nebenwirkungen des Krieges, als durch den Krieg selbst. Versorgungsengpässe und Seuchen forderten, gegen Ende der Krieges, mehr als 1,3 Milliarden der insgesamt 1,4 Milliarden Opfer.
Heute weiß ich, dass deutlich weniger als ein Promille der Weltbevölkerug die Entscheidungen für alle übrigen Menschen traf. Diese Erkenntnis erlangte ich nicht durch die Neurolin-Behandlungen, denen mich meine Eltern zweimal ausgesetzt hatten. Neurolin wird heute nicht mehr offiziell gehandelt und war bis in die Sechziger Jahre eine jener medizinischen Wunderwaffen, die den Abstand zwischen „oben“ und „unten“ in der Gesellschaft noch mehr vergrößern sollten. Meine Eltern planten für mich einen Platz in der Elite ein, ganz weit oben im inoffiziellen oberen Promille. Dafür brauchten sie Neurolin, der Stoff, der bald als die teuerste chemische Verbindung auf der Erde galt – besonders nach dem Verbot des Neurolins.