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• Ist Dein Leben vorherbestimmt? • Warum haben gute Menschen oft so viel Pech? • Weshalb gerätst Du immer wieder in Beziehungen voller Leid? Wenn diese essentiellen Lebensfragen Deine täglichen Begleiter ohne Antwort sind, oder wenn Du schon immer wissen wolltest, was die größte Kraft in unserem Universum ist, die Du für Dein Lebensglück und Deinen Erfolg sofort nutzen kannst, dann ist »Die positive Macht des KARMAs« genau für Dich geschrieben! Die Lektüre dieses Buches ist wirksamer als alle oberflächlichen Strategien der Persönlichkeitsentwicklung, der Gang zum Psychologen oder der Griff zu Stimmungsaufhellern. Ein spannendes Buch, in dem Dir die wichtigsten Fragen Deines Lebens beantwortet werden. Die Entdeckung der Gesetzmäßigkeiten des Karmas wird Dein persönliches Erwachen sein. Lege einen Ziegelstein auf das Gaspedal Deines Lebens und lerne: • wie Du Deinen Herzensmenschen in Dein Leben ziehst, der in allen Lebenslagen an Deiner Seite ist. • wie Du unharmonisches Karma auflöst, um es gar nicht erst erleben zu müssen. • was die Forschung über unsere Ausstrahlung herausgefunden hat und wie Du dies sofort wirksam für Dein Glück verwenden kannst. • wie Du Dein Lebensglück findest und warum das so entscheidend für Dein Karma ist. In diesem Buch vereinigt findest Du das geballte und exklusive Wissen aus 2000 Jahren Spiritualität und aktuellster Bewusstseinsforschung, aufbereitet als leicht verständlicher und lebensverändernder Leitfaden.
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Seitenzahl: 319
Veröffentlichungsjahr: 2019
Walter Baumgartner
Die positive Macht des Karmas
Walter Baumgartner
Die positive Macht des KARMAs
Dein Königsweg für ein glückliches Leben
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
Impressum
1. Auflage 2018
© Spirit Rainbow Verlag
UG haftungsbeschränkt
www.spirit-rainbow-verlag.de
Alle Rechte vorbehalten
Printed in Germany
Gestaltung, Druck und Vertrieb:
Druck- & Verlagshaus Mainz
Süsterfeldstraße 83
52072 Aachen
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Abbildungsnachweis:
Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur, München
unter Verwendung von Motiven von FinePic / shutterstock
Print:
ISBN-10: 3-940700-94-0
ISBN-13: 978-3-940700-94-0
eBook:
ISBN-10: 3-948108-01-3
ISBN-13: 978-3-948108-01-4
Vorwort
von Jesus Lopez
(Tranceauslösendes Medium und europaweit tätiger Geistheiler)
Am ersten Geistheilungstag in Österreich hatte ich die Freude und das Vergnügen, Walter kennenzulernen. Ich war fasziniert von seiner energetischen Struktur und Persönlichkeit. Es kommt selten vor, dass Menschen sich so stark in der inneren Tiefe und Weite entwickeln.
Viele Menschen bewegen sich eher an der Oberfläche und sind glücklich damit. Tiefe Gefühle und Erlebnisse machen den meisten Menschen Angst. Der Drang, alles mit dem Denken oder dem Herzen erfassen zu wollen, schränkt uns Menschen ein. Wir sind Seelen, die auf Erden gekommen sind, um menschliche Erfahrungen zu machen. Je mehr wir uns als Seele erkennen, umso leichter wird das Leben. Entscheidungen und Erlebnisse in unserem Leben werden dann nicht mehr durch bewusstes Denken und Handeln bewirkt, sondern es wird sich genau das Richtige von alleine ergeben. Für alle, die diesen Zustand noch nicht erlangt haben: Jeder kann dorthin gelangen und vielleicht spürt der eine oder andere Leser diese Weisheit tief in sich.
Wenn wir anfangen, unser Leben wirklich zu leben und uns die Arbeit machen, durch den tiefen Schmerz zu unserem tiefgründigsten Sein zu gelangen, verändert sich alles. Ich habe die Gabe, nur durch meine Präsenz und meine Energie andere Menschen in diese Bereiche ihres Selbst zu führen. Es hat nichts mit Glauben zu tun. Jede Berührung bewirkt eine Transformation, ob man daran glaubt oder nicht. Und dieses Buch wird Dich bei dieser Erkenntnis unterstützen.
Es ist mir eine große Freude, das Vorwort zu diesem großartigen Buch schreiben zu dürfen. Auch das war so nicht geplant, sondern es fügte sich alles zusammen. Am Morgen vor den Einzelsitzungen ergab sich ein Gespräch mit Manfred, dem Organisator der Geistheilungstage in Österreich. Wir sprachen über Gott und die Welt, bis wir auf die Themen Bücher und Spiritualität gelangten. Es wäre doch interessant, ein Vorwort zu einem Buch zu schreiben. Und keine zwei Stunden später erzählte mir Walter von seinem Buch, welches Du nun in Deinen Händen hältst.
Dies ist ein kleiner Einblick in die vielen Themen, Zufälle und Fügungen, die unser Leben bestimmen und in diesem Buch beschrieben werden. Je mehr man sich selbst erkennt, desto mehr wird man früher oder später in Kontakt mit seinen früheren Leben und dem Karma gelangen. Je mehr wir erkennen, dass viele Verstrickungen ihren Ursprung in der Vergangenheit und in unserem früheren Leben haben, desto mehr können wir uns erkennen und daraus befreien.
Es gibt das Vorurteil, dass nur Menschen, die ihre Vergangenheit nicht loslassen können, sich mit früheren Leben beschäftigen. Das stimmt so nicht. Wer sich mit früheren Leben beschäftigt, befasst sich mit der Gegenwart und der seelischen Alchemie. Je mehr wir in frühere Leben eintauchen, umso besser erkennen wir, dass diese Leben nicht von uns abgeschnitten sind, sondern ein Teil unserer Seelenreise sind. Alles ist miteinander verbunden. Wir erkennen, dass wir nicht voneinander getrennt sind und uns im Leben wiederfinden, wenn wir uns oder andere irgendwann verloren haben. Die Anteile aus früheren Leben werden in das aktuelle Leben integriert. Uns werden mehr Potentiale und Eigenschaften gewahr.
Dieses Buch gibt viele Erklärungen für die Reise, die wir uns für dieses und vergangene Leben ausgesucht haben. Doch wenn man sich auf den spirituellen Weg begibt, kommen immer wieder neue Fragen und Zweifel auf. Dieses Buch kann dabei helfen, solche Fragen zu beantworten und die Zweifel hinter sich zu lassen, um tiefer und weiter in diese neue Welt eintauchen zu können.
Viel Vergnügen beim Lesen!
Jesus Lopez
www.geistheilungstag.de
Einleitung
Eine der brennendsten Fragen, welche die Menschheit ihre gesamte Zivilisationsgeschichte bereits begleitet, ist jene nach der Steuerbarkeit des eigenen Schicksals. Brennt Dir die Frage, warum einige Menschen das Glück anziehen wie der Honigtopf die Bienen und andere wiederum ihre Existenz als eine einzige Pechsträhne erleben, in der sich ein Unglücksereignis ohne Atempause an das nächste reiht, nicht auch schon lange unter den Fingernägeln? Wieso finden einige Menschen bereits in jungen Jahren ihren Partner, mit dem sie ein Leben lang glücklich zusammen sind, während andere stets mangelhafte Partner kennenlernen, mit denen sie in aller Regelmäßigkeit von Wolke Sieben in die nächste dysfunktionale Beziehung stürzen? Weshalb finden einige Personen schon als junge Erwachsene ihren Traumberuf, während andere sich von einem unglücklich machenden Job in den nächsten stürzen – ohne Chance, diesen Teufelskreis zu durchbrechen? Aus welchem Grund verdienen manche Menschen Unmengen an Geld, das sie selbst nie ausgeben könnten, derweil andere Menschen im vermeintlich »reichen« deutschsprachigen Raum von Monat zu Monat bangen, ob sie noch das Geld für ihre Miete aufbringen können. Während manchen Menschen ihre gesamte Existenz wie ein einziger Kampf mit dem Schicksal erscheint, sind andere förmlich vom Glück geküsst. Diese Gegensätzlichkeiten ließen sich endlos fortführen. Mit Sicherheit kennst Du auch in Deinem Freundeskreis lebende Beispiele für diese Ausprägungen.
Einen Augen öffnenden Erklärungsansatz für die Ungleichverteilung von Glück in diesem Leben liefern Aljoscha Long und Ronald Schweppe in ihrem Buch »Karma. Die Gebrauchsanleitung: Damit das Schicksal macht, was Sie wollen« (Heyne Verlag 2011):
»Vergessen Sie das Märchen vom geborenen Pechvogel.
Vergessen Sie alles, was Sie über Murphy’s Gesetz gehört haben: Glück ist alles andere als reine Glückssache! Glück oder Pech – das ist letztlich immer eine Frage von Karma.«
Als ich das erste Mal dieses Zitat las, hatte ich, ähnlich wie Archimedes im alten Griechenland, meinen »Heureka«-Moment. Aus heiterem Himmel verstand ich, wonach ich ein Leben lang gesucht habe: Meine leidvolle Biografie ist nicht per Geburt durch Gott oder von einer anderen höheren Macht gegeben, sondern der Schlüssel zu einem glücklichen Dasein liegt in mir!
Mit meinem vorliegenden Buch möchte ich Dir nun nicht nur zum gleichen Erkenntnisgewinn verhelfen, sondern Dich auf die Reise mitnehmen, an deren Ende auch Du das vermeintliche Glück in Deinem Leben endlich auf Deine Seite ziehen kannst! Werde auch Du mit meiner Hilfe zum Schmied Deines eigenen Glücks!
Eine der ersten Weisheiten, die Dein Leben im positiven Sinne auf den Kopf stellen wird, lautet: Glück, Schicksal, Pech und Zufall gibt es in Wahrheit gar nicht – auch wenn diese Begriffe im Alltag gerne vom Großteil der Bevölkerung als verfälschte Interpretationen von Alltagsereignissen herangezogen werden, meist dann, wenn man sich Erlebtes nicht erklären kann oder man dafür keine Verantwortung übernehmen möchte. Dieses Buch wird dabei viele dieser Grundannahmen, nach denen Du Dein Leben lebst, grundsätzlich in Frage stellen, damit Du essentielle Schritte in Deiner karmischen Entwicklung machen wirst – sei also gewappnet. Ich wünsche Dir daher eine aufregende Reise zu deinem Wahren Selbst!
Kleiner Tipp:
Bevor Du jetzt so richtig in die Materie dieses Buches eintauchst, möchte ich Dir noch etwas Wichtiges mit auf die Reise geben, damit Du von diesem Buch maximal profitieren kannst: Ich lege Dir wärmstens ans Herz, dieses Buch vierteljährlich zu lesen, damit die Inhalte tief in Dir wirken können und Du Deine neu gewonnen Ansichten verinnerlichen kannst, um in Folge harmonische Wahrnehmungen zu erfahren. Die Erfahrung aus der Vergangenheit hat gezeigt, dass vieles in einem Buch Enthaltene beim ersten Lesen nicht bewusst wahrgenommen wird und man daher aus vielen wichtigen Informationen keinen Nutzen ziehen kann. Ich garantiere Dir, dass sich Dein Leben zu Deinem Besten verändern wird, wenn Du diese und die im Buch enthaltenen Anweisungen verinnerlichst und befolgst!
Dein Walter Baumgartner
Karma
»Die zwei bedeutendsten Tage in Deinem Leben
sind der Tag, an dem Du geboren wurdest, und der Tag,
an dem Du herausfindest, warum.«
(Mark Twain, 1835 – 1910)
Kapitel 1: Karma – eine Einführung
Der Ursprung
Die weit über 2000 Jahre bekannte Karma-Lehre ist eine der ältesten spirituellen Lehren der Menschheit und hat ihre Wurzeln im heutigen Indien. Nicht nur im Hinduismus und Buddhismus, sondern auch in vielen anderen Religionen ist die Karma-Lehre zu finden. Der Begriff »Karma« kommt aus dem Sanskrit und bedeutet so viel wie »Tun«, oder Wirkung, das heißt die aus dem Wirken hervorgehende Wirkung im Sinne eines absichtlichen, willentlichen Tuns und wurde aus den ältesten existierenden buddhistischen Schriften entnommen.1 Im Kern geht es bei unserem Denken und Handeln, etwas zu tun oder etwas zu lassen.
Alle östlichen Philosophien erkennen Karma und Wiedergeburt als Tatsache an. Damit erkennt mehr als die Hälfte der Menschheit diese Phänomene als feststehende und unumstößliche Realität an. Mittlerweile gibt es auch zahlreiche Beweise für die Existenz des Karmas. Ursula Demarmels2 beschreibt es in ihrem ausgezeichneten Buch »Karma Coaching« so:
»Immer wieder habe ich auch Personen vor laufender Kamera im Beisein von Journalisten und Historikern für Doku-Sendungen namhafter Fernsehanstalten [in frühere Leben] rückgeführt. Durch Recherchen von Historikern war es möglich, verblüffend viele Angaben dieser Klienten aus ihren Vorleben, die sie vor der Sitzung gar nicht wissen konnten, zu überprüfen und zu verifizieren. Auch viele Stars ließen sich von mir für TV-Dokumentationen rückführen. Durch so bekannte Persönlichkeiten wie Heavy Metal Queen Doro Pesch, Kultblondine Daniela Katzenberger, dem herausragenden Fernsehjournalisten Jenke von Wilmsdorff und Transfrau Mirka war es möglich, die Themen
Wiedergeburt und spirituelle Rückführungen bereits mehr als 47 Millionen Menschen im deutschsprachigen Raum näherzubringen. Jeder dritte bis vierte Deutsche glaubt mittlerweile an [die] Wiedergeburt.«3
Karma im Christentum
Menschen nehmen intuitiv wahr, dass es nach dem Tod weitergeht. Die wenigsten können sich wirklich vorstellen, nach dem physischen Tod nicht mehr zu sein. Auch wenn es dafür keinen wissenschaftlichen Beweis gibt4, ist dies dennoch eine subjektive Annahme der meisten Menschen.
»Man erntet, was man sät«, ist ein gesellschaftlich verbreiteter und akzeptierter, aus der Bibel stammender, Leitsatz. Mit dem nachfolgenden Satz, lieber Leser, wird schnell deutlich, dass viele Handlungen von Menschen nur mit Karma und Wiedergeburt in Verbindung gebracht werden können, denn: Es ist offensichtlich, wenn wir uns ein bisschen umsehen, dass nicht jeder Mensch in diesem Leben das erntet, was er gesät hat. Sogar die Reinkarnation fand im frühen Christentum Erwähnung: So sind auch in der Bibel viele Stellen zu finden, in denen davon gesprochen wird, dass der Mensch erntet, was er sät. Spuren um das Wissen der Reinkarnation bzw. Wiederverkörperung finden sich aber auch heute noch in der Bibel. Der Jakobusbrief warnt beispielsweise davor, dass unsere Zunge einen »Brand« verursachen kann, der das »Rad der Geburt« erneut in Bewegung setzt (Neues Testament, Jakobus 3, 6). Auch im Koran wird man schnell fündig: »Wie könnt ihr Gott verleugnen, wo ihr tot wart und Er euch lebendig gemacht hat? Dann lässt Er euch sterben und macht euch wieder lebendig, und dann werdet ihr zu Ihm zurückgebracht.« (Koran 2:28, Übersetzung von Adel Theodor Khoury, 2001, Gütersloher Verlagshaus). Viele frühere Texte, wie die von den ältesten noch erhaltenen Büchern der Welt, beispielsweise die Nag-Hammadi-Funde oder die aus der noch vor der Zeit des römischen Kaisers Konstantin der Große (um 272 – 337 n. Chr.) stammenden Qumranschriften, belegen dies.5 Im Laufe der Geschichte wurden aber einige Texte, unter anderem von Konstantin (um 270 – 337 n. Chr.) und Kaiser Justinian dem Großen (um 482-565), aus der christlichen Lehre herausgenommen, bzw. »redaktionell« bearbeitet. Die bekannteste, dort vorkommende Lehre ist die der Reinkarnation. Man bedenke: Wie könnte ein gütiger und allmächtiger Gott dem einen Menschen schon von Geburt an Gesundheit, Glück und goldene Löffel geben, hingegen dem anderen nur das Hungertuch, Probleme und Krankheit reichen? Nur der Glaube an die Wiedergeburt liefert eine zufriedenstellende Antwort, wenn es darum geht, dass es sehr wohl eine Form von Gerechtigkeit und Güte im Universum gibt. Heute ist aber erfreulicherweise der Glaube an die Reinkarnation und dieses damit verbundene Wissen, Gott sei Dank, wieder auf den Vormarsch.6
Karma und Naturgesetze
Karma kann man analog zu physischen Naturgesetzen als Prinzip, Mechanismus oder Konzept begreifen, nach dem jeder einzelne Mensch den Lohn für seine in die Umwelt gesendeten Emotionen und Handlungen entweder in diesem oder in einem zukünftigen Leben erhält. Letzten Endes ist es nichts anderes als das Prinzip von Ursache und Wirkung bzw. Aktion und Reaktion. Diesem universellen Gesetz von Ursache und Wirkung unterliegt jeder Mensch.
Dieses Prinzip kannst Du vielfach im alltäglichen Leben beobachten. Wenn Du Dich zum Beispiel die meiste Zeit mit vitaminreicher Biokost ernährst und Sport Dein bester Freund ist, siehst Du nicht nur attraktiver aus, sondern erreichst auch leichter Deine Ziele, als wenn der Zigarettenautomat Dich schon mit Deinem Vornamen begrüßt, Du eine »Couchpotato« bist und Dich von Fast Food, Limonade und Co ernährst. Und genauso verhält es sich mit unseren Gedanken.
Gedanken, harmonische, positive ausgesendete Emotionen und gute Taten haben harmonische Erfahrungen und gutes Karma zur Folge. Sendest Du unharmonische Emotionen und Handlungen in die Welt, rufst Du nach dem Gesetz der Ursache und Wirkung unharmonisches Karma sprich Erfahrungen hervor.
Das Prinzip von Ursache und Wirkung
In der Lehre von Jesus Christus wird Karma auf die einfache Formel nach der man erntet, was man gesät hat, also empfängt, was man verdient hat, heruntergebrochen. Im Buch Mose wird dies vereinfacht mit »Auge um Auge, Zahn um Zahn« ausgedrückt. Beides beinhaltet den tieferen Grundsatz, dass jeder ausgesendeten Emotion und Handlung zwangsläufig die dementsprechende, natürliche und gesetzmäßige Erfahrung folgt. Dieses Gesetz ist so allgemeingültig, dass es erstaunlich ist, dass nicht alle Menschen seine Bedeutung erkannt haben und es für ihre Lebensführung ebenso wie die unumgänglichen Naturgesetze anwenden. Von der Partnersuche über die Finanzoptimierung bis zur Verlängerung des eigenen Lebens unterliegen bereits so viele Lebensbereiche mit Youtube-Videos, Büchern und Seminaren als Werkzeugen dem Optimierungsanspruch. Allerdings ist in der spirituellen Welt dem Karma selbst, dem meiner Meinung nach allerwichtigsten Aspekt, bisher nur ein Platz im Nischenkabinett reserviert worden. Und das obwohl die Lehre von Karma und Reinkarnation die einzige Erklärung für viele Umstände des Lebens sein kann, in denen die meisten Menschen der westlichen Welt mit ihren christlich-abendländischen Deutungsmustern beim besten Willen keinen Sinn finden können. Warum werden manche Menschen (ohne großes Zutun) uralt und warum wird ein kleines, unschuldiges Kind, voller Lebenserwartung und Freude, plötzlich unharmonisch aus dem Leben gerissen? Nur die Lehre von Karma und Reinkarnation kann hier eine zufriedenstellende Erklärung bieten.
Karma: Hier und jetzt!
Wir müssen uns vor Augen führen, dass wir jedes Jahr, jeden Tag, ja sogar jede Sekunde beständig Karma schaffen und karmische Schulden (ob harmonische oder unharmonische) machen und dass all diese Schulden (durch Erfahrungen) abbezahlt werden müssen.
Die Lehre des Karmas ist die einzige Lehre in dieser Welt, nach der der Mensch als Schmied seines eigenen »Glückes«, als Schöpfer seines eigenen, zukünftigen »Schicksals« gilt, welches, Gott sei Dank, nicht in Stein gemeißelt ist. Denn wir haben einen freien Willen und können selbst wählen, welche Gedanken wir denken, welche Emotionen wir aussenden und welche Handlungen wir tätigen. Das Karma-Gesetz lässt keinen Raum für das willkürliche Eingreifen einer Gottheit oder dafür, dass man sich widerstandslos dem eigenen (gerne so benannten) »Schicksal« ergeben muss.
Drei Arten von Karma
Nach Baird T. Spalding gibt es drei Arten von Karma7:
1. Das Schicksalskarma (Pralabdh karma)
Dieses ist genau genommen »noch nicht abgetragenes Karma«, das in einem oder mehreren vergangenen Leben gesät wurde und sich nun im gegenwärtigen Leben auswirkt. Es bestimmt den Rahmen unseres Lebens, unsere Umgebung und die Menschen, mit denen wir in engere Berührung kommen. Dieses Karma, ob harmonisch oder unharmonisch, muss der Mensch während seines Lebens abbezahlen.
2. Das Vorratskarma (Sinchit karma)
Dieses kann man mit Geld vergleichen, das bei einer Bank auf einem Sparkonto eingezahlt wurde. Es bedeutet, dass ein bestimmter Betrag des in diesem Leben gewonnenen Karmas, das sich am Ende eines jeden angesammelt hat, auf die Seite gelegt und zurückgehalten wird. Abgehoben oder verbraucht wird ein Teil (aber nicht alles) durch den Tod.8
3. Das in jedem Leben neu verursachte Karma (Kriyaman karma)
Das neue Karma ist jenes Karma, das wir von Tag zu Tag während dieses Lebens schaffen. Es kann auf dreierlei Weise verteilt werden: Wir können seine Folgen, ob harmonisch oder unharmonisch,
a) sofort ernten – dann könnte man es auch »Instant-Karma« nennen –,
b) zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Leben ernten, oder es kann
c) als das eben genannte Vorratskarma aufgespart und nach dem universellen Gesetz der göttlichen Ordnung erst in der Zukunft abgehoben werden. In diesem Falle wird es ein Teil des erstgenannten Schicksalskarmas für das nächste oder ein späteres Leben.
Nach dieser Einführung in das Thema »Karma« widmen wir uns in den Kapiteln 2 bis 6 nun den Wurzeln des Karmas. Denn einen Baum ohne Wurzeln wird der Wind davontragen. Direkt zum Kern von Karma gelangst Du in Kapitel 7 ab Seite 101.
Kapitel 2: Die vier Selbste
Dieses Buch und die Kraft seiner Transformation zu verstehen kann nur gelingen, wenn man die vier »Selbste« versteht, und zwar das sogenannte »Hohe Selbst«, das »Niedere Selbst«, das »Falsche Selbst« und das »Wahre Selbst«. Um die vier Selbste gut und am einfachsten zu erklären, werde ich zuerst einmal ein wenig ausholen. Sicherlich kennen Sie solche oder ähnliche Aussagen:
• »Er hat viel SELBSTvertrauen.«
• »Sie ist wirklich eine SELBSTbewusste Frau.«
• »Ich ging damals ziemlich SELBSTkritisch mit mir um.«
• »Ich hab einfach an mich SELBST geglaubt.«
• »Ich machte mir lange SELBSTvorwürfe.«
• »Er hatte damals SELBST schuld.«
• »Das hat sich von SELBST so ergeben.«
• »Das ist SELBSTverständlich.«
Unzählige solche oder ähnliche Ausdrücke verwenden wir oft (auch) unbewusst Tag ein, Tag aus, ohne genau zu hinterfragen, was es eigentlich mit diesem Wort »SELBST«, das jede dieser Aussagen enthält, auf sich hat. Bevor wir tiefer in Passagen zu den einzelnen Selbsten eintauchen, gebe ich Dir eine Kurzfassung, damit Du einen ersten Überblick über diese Thematik bekommst: Das »Wahre Selbst« bist Du selbst, daher wird es meist auch nur als das »Selbst« bezeichnet. Das »Falsche Selbst« ist Dein Ego, das Dich ständig in die Irre führen möchte, das »Hohe Selbst« und das »Niedere Selbst« sind besser bekannt als Deine Intuition.
Nun folgt eine exakte und ausführliche Erklärung der vier Selbste, die, um es noch einmal zu betonen, unabdingbar für das Verständnis dieses Buches sind.
Das Hohe Selbst
Zur Begriffsbedeutung vom Hohen/ Höheren/ Höchsten Selbst: Es gibt verschiedene Hohe Selbste. Je älter das Selbst ist, desto höher ist es und desto mehr weiß es. Das älteste Selbst weiß daher am meisten und wird als das HÖCHSTE SELBST bezeichnet.
Diese Hohen Selbste unterscheiden sich also (lediglich) nach dem Grad ihres Wissens, ihrer Erfahrung, sind aber im Grunde genommen alle gleich. Man könnte diese drei Begriffe mit drei Brüdern vergleichen, von denen der älteste das Höchste Selbst darstellt, der mittlere das Höhere Selbst und der jüngste das Hohe Selbst. Im Folgenden wird daher nur noch vom Hohen Selbst gesprochen.
Das Hohe Selbst ist das älteste Selbst.9 Es ist jener Anteil von Dir, der schon vorher weiß, was passieren wird. Das Hohe Selbst ist dazu da, Dir durch Intuition Informationen zu geben, wenn Du nicht komplett »in Deiner Mitte«bist. Vergleichbar wäre es mit dem Verhältnis von Vater und Sohn: Der Vater hat den Überblick, er kennt schon die Folge bestimmter Situationen, die das Kind aber noch nicht weiß.
Das Hohe Selbst wird im christlichen Kontext auch die Stimme Gottes genannt und wirkt durch die mentale Ebene, indem es Dir durch Geistesblitze, Sätze, Eindrücke oder Bilder sagt, was es zu tun oder was es zu lassen gilt. Diese Mitteilungen erhältst Du unmittelbar und ohne zeitliche Verzögerung, so geschah es auch auf einer meiner Reisen: Im Februar 2017 reiste ich zum Paragliden nach Kapstadt in Südafrika. Dort war ich am letzten Abend vor dem Rückflug nach Hause schon auf dem Weg zum Abendessen in einem anderen Viertel, als mir eine Stimme im Kopf auf einmal sagte: »Lass Deinen Reisepass so kurz vor Deinem Abflug lieber im Hotel!« Gut, dass ich nach dieser Eingebung handelte, der mich noch einmal umkehren ließ, denn am Ende dieses Abends wurde ich das erste (und bisher einzige) Mal in meinem Leben ausgeraubt. Am nächsten Tag wäre ich ohne meinen Reisepass nicht nach Hause gekommen. So war zwar mein Geld weg, aber sonst ist mir nichts passiert und ich konnte am nächsten Tag die Heimreise antreten.
»Mein Gehirn ist nur [der] Empfänger. Im Universum gibt es eine zentrale Stelle, aus der wir Wissen, Weisheit und Inspiration erhalten!«
(Nikola Tesla, 1856 – 1943)
Das Niedere Selbst
Wichtig für das generelle Verständnis ist, dass die zwei verschiedenen Selbste, das »Hohe« und das »Niedere« Selbst keine Wertung bedeuten! Der gewählte Wortlaut »Hohes« und »Niederes« Selbst meint also nicht etwa ein »besser« oder »schlechter«.
Das Niedere Selbst arbeitet im Unterschied zum Hohen Selbst nicht auf der mentalen Ebene, sondern mit Gefühlen, durch die es Dir vermittelt, was es zu tun oder was es zu lassen gilt. Es ist das, was wir »Bauchgefühl« nennen. Wichtig an dieser Stelle ist, dass das Bauchgefühl hier nicht als Synonym von Intuition zu verstehen ist (wie es ein Großteil der Bevölkerung tut). Zwar ist ein Bauchgefühl eine Art Intuition, aber eine Intuition ist nicht nur ein Bauchgefühl, sondern mehr, denn Intuition ist unmittelbares, nicht auf reflektierendes Denken gegründetes Erkennen. Folglich kann sich diese körperlich gesehen auch im Kopf bilden. (In diesem Fall wäre die intuitive Eingebung eine mentale und würde somit aus dem Hohen Selbst stammen). Ein wichtiges Kriterium ist, dass das Bauchgefühl aus dem Niederen Selbst (sowie auch ein intuitiver Impuls aus dem Hohen Selbst) auch immer unmittelbar nach einer Wahrnehmung eintritt. Alle Emotionen, die erst zu einem späteren Zeitpunkt eintreten, sind auf das »Falsche Selbst« zurückzuführen, also nicht auf Intuitionen. Bleibt man bei der Metapher, dass das Hohe Selbst den wissenden Vater repräsentiert, so ist das Niedere Selbst die weise Mutter, und beide zusammen fungieren als das Ältere Selbst.
Ein Beispiel für eine der wichtigsten Intuitionen in meinem Leben ist die Entstehungsgeschichte dieses Buches. Ich war eigentlich mitten im Schreibprozess eines Buches über Glücksforschung und Lebensfreude und verfasste dafür auch am Ende noch ein Kapitel zum Thema Karma. Beim Schreiben dieses Kapitels erhielt ich (neben der Inspiration meiner Lektorin) einen Impuls und daraufhin sagte mir mein intuitives Bauchgefühl klar und deutlich: »Walter, da ist noch viel mehr zu lernen – Du musst Karma-Forscher werden und ein Buch zu diesem Thema verfassen!«
Das Falsche Selbst
»Glaube nicht alles, was Du denkst.«
(Byron Katie, * 1942)
Das »Falsche Selbst« wird von vielen Menschen auch als das »Ego« bezeichnet, aber dieser Begriff greift zu kurz, denn das Falsche Selbst ist viel mehr als das: Das Falsche Selbst ist die Summe aller Konditionierungen, die Summe aus all dem, was wir als Alternativ-Konstrukte zur Wahrheit im Geist festgesetzt haben. Konstrukte, die untrennbar mit unserem Verstand verknüpft sind; Konstrukte, die lebhaft und als Tonbänder in unserem Kopf unsere Eindrücke manipulieren, sowohl in der Manifestation als auch in der Auflösung von Dingen. Und das sind laut dem Bewusstseinsforscher Abuna Semai10 erstaunliche über 98 Prozent Eindrücke, die uns glaubhaft machen, wie die Dinge sind, obwohl sie in Wirklichkeit ganz anders sind.
Das Falsche Selbst fühlt sich, wenn man ihm auf den Grund geht und genau in sich hineinspürt, unharmonisch an. Ein Impuls vom Falschen Selbst – im Gegensatz zum Hohen oder Niederen Selbst (dessen Informationen sich immer sofort realisieren) – benötigt immer Zeit und das Gefühl kann damit immer nur nach einer Intuition kommen. Das, was mit Verzögerung, also zeitlich verspätet, passiert, ist immer das Falsche Selbst. Wenn Du also einen Impuls von Deinem Falschen Selbst bekommst, fühlst Du Dich klein, kraftlos, oder es betrübt Dich dann etwas auf der mentalen Ebene.
Übersehen wird dabei meist, dass VOR diesem Ego-Impuls jedoch auch die Intuition vorhanden war, denn das Falsche Selbst käme sonst nicht zum Vorschein, da es immer gegen diesearbeitet. Wenn vorher keine Intuition wahrnehmbar gewesen wäre, hätte das Falsche Selbst keinen Arbeitsauftrag. Um es auf den Punkt zu bringen: Das einzige Ziel des Falschen Selbst ist es, eine Gegenkraft zu Deiner Intuition zu bilden und dadurch Karma zu produzieren, da intuitives Handeln kein Karma produziert.
Ein Beispiel: Mit Sicherheit hast Du bereits in Deinem Alltag eine vergleichbare Situation erlebt: Du stehst vor Deinem favorisierten Bekleidungsgeschäft, wo Du bisher Deine elegante, aber eher seriöse Kleidung erstanden hast, und nun hängt im Schaufenster ein verboten kurzer sommerlicher Rock. Deine Intuition sagt Dir: »Der würde Dir gut stehen, nimm ihn!«, aber dann schaltet sich Dein Falsches Selbst ein und widerspricht: »Der ist so kurz, dass es schon fast unanständig ist. Was, wenn er auch noch hochrutscht? Und was denkt erst mein Bekanntenkreis, wenn ich ihn auf der nächsten Grillparty anziehe? Bestimmt nichts Gutes.« Am Ende entscheidest Du Dich dann gegen diesen kurzen Rock und kaufst Dein achtes bodenlanges Kleid (beispielsweise wegen einem aus dem Falschen Selbst stammenden schlechten Gewissen).
»Jeder Gedanke und jede Emotion und jedes Gefühl,
die Du nicht bewusst frei gewählt hast, ist nicht von Dir.«
(Abuna Semai)
Das Falsche Selbst umfasst leider oft automatisch ausgelöste Mechanismen, die Dich aus der Stille, Liebe, Freude und Lebenskraft herausholen und die von Dramen, Angst und Verführung leben, um Dich weiter an diese Mechanismen zu ketten. Das Falsche Selbst will immer das bewerten, was gerade wahrgenommen wird. Es kommuniziert mit Dir immer kraftkostend, bewusst- und herzlos. Es versucht, immer etwas zu verändern und nichts so sein zu lassen, wie es ist. Wenn Du zum Beispiel Angst hast, hat das Falsche Selbst (Dein Ego) die Kontrolle über Deinen Körper übernommen. Wenn das Falsche Selbst aktiv ist und Du (irrationale) Angst verspürst, ist dies allerdings auch der gefährlichste Zeitpunkt für das Falsche Selbst. Denn in diesem Moment wird Dir sein Wirken bewusst, es wird sozusagen auf frischer Tat ertappt und Du selbst kannst wieder die Kontrolle mit verschiedensten Methoden zurückerobern. Die Hauptaufgabe des Falschen Selbst ist es, Karma zu erhalten, wobei es bei dieser Aufgabe in der Regel zugleich neues Karma produziert.
Der Philosoph und Psychologe Andreas Tenzer verglich einmal das Selbst (das Wahre Selbst) mit dem Internet und das Falsche Selbst mit einem Computer. Dies ist so gemeint, dass dem Selbst immer alle Informationen zur Verfügung stehen, dem Falschen Selbst jedoch immer nur ein (eigener konstruierter) Ausschnitt. Gerne möchte ich diesen bildlichen Vergleich, lediglich das Volumen der Datenmengen betreffend, mit Dir teilen: »Unser Ego könnte man mit der Festplatte eines Computers vergleichen und das Selbst mit allen im Internet bereitgestellten Informationen. Dass wir gewöhnlich dem Ego mehr vertrauen als dem Selbst, hängt wohl damit zusammen, dass wir unabhängig von einem Internetzugang jederzeit auf dessen Datenmengen zugreifen können.« 11
Die meisten Menschen verteufeln das Falsche Selbst geradezu. Verständlich, denn wenn Du Dich an den kurzen Rock aus dem Beispiel erinnerst, ist es oft so, dass jene Alltagsereignisse nicht bereits nach dem Kaufakt beendet sind. Denn was wäre gewesen, wenn Du wirklich in dem aufreizenden Rock auf der Gartenparty aufgetaucht wärst und damit den neuen, attraktiven Mann in der Runde bezirzt hättest? Hier siehst Du, wie einschneidend das Falsche Selbst sein kann. Trotzdem muss es existieren, denn erst durch das Falsche Selbst kannst Du zwischen verschiedenen Optionen und Lebenswegen wählen und Dich in Folge entwickeln und entfalten.
Folgende (unharmonischen!) Handlungen und Empfindungen werden überhaupt erst unter dem Einfluss des Falschen Selbst möglich:
• nicht die Wahrheit zu sprechen
• zu betrügen
• Angst zu haben, was andere über einen denken
• generell alle Ängste, die nicht auf eine reale Gefahr zurückzuführen sind
• eine Rolle zu spielen, statt authentisch zu sein
• herzloses Handeln
• unseren Körper durch ungesunde Ernährung oder Drogen herunterzuwirtschaften
• Leiden passiv wahr- und anzunehmen, statt die auslösende Situation aktiv zu verändern
»Das Falsche Selbst ist daher der beste Lehrmeister,
uns zu zeigen, wie wir es NICHT machen sollen.«
(Unbekannt)
Manche Menschen lieben ihr Leiden, diese wollen ihr Falsches Selbst gar nicht erst loswerden. Wenn Menschen ihr Falsches Selbst wirklich aus tiefstem Herzen loslassen wollen, dann hätten sie auch keines mehr. Menschen müssen das, was sie im Leben immer und immer wieder erleben, lieben, sonst würden sie es nicht erleben können – ausnahmslos bis hin zum größten Leid, sogar bis hin zum Tod. Die Frage ist: Worin investieren wir Liebe? Viel zu oft leider in Angst – manche Menschen scheinen nicht ohne diesen Begleiter leben zu können. Deswegen sind unharmonische Nachrichten auch so beliebt, viele Menschen sind danach geradezu süchtig. Wer kennt nicht aus seiner Kindheit die Worte der Eltern: »Sei still, jetzt kommen die Nachrichten!« – dabei handelte es sich meist um negative, wie Krieg, Tod und schlechtes Wetter. Deshalb habe ich vor einigen Jahren einige radikale Schritte getätigt: Ich lese keine Tageszeitung, ich habe keinen Fernseher und höre im Auto kein Radio, sondern lieber lehrreiche und inspirierende Hörbücher. Und mein Wissensschatz ist dennoch so groß, dass ich ein Buch schreiben kann, geistreiche Konversationen führe und trotzdem gewahr wurde, dass Donald Trump zum 45. Präsidenten der USA gewählt wurde oder Boris Becker pleite ging. Allerdings nutze ich jene Zeit, die ich nicht mit unharmonischen Nachrichten vergeude, um mich regelmäßig mit Bewusstseinsforschern zu treffen und mich mit ihnen auszutauschen.
Ich kann mir denken, welche Gedanken Dein Kopf bei meinem Ratschlag zur Nachrichten-Abstinenz nun produziert: »Aber ich muss doch wissen, was in der Welt passiert!«Glaube mir: Das musst Du nicht. Das, was Du erfahren sollst oder musst, das wirst Du sowieso in Dein Leben ziehen, wenn es für Dich wichtig ist.
Viele Menschen lieben es, sich über bestimmte Dinge aufregen zu können, obwohl man sowieso nichts dagegen tun kann und auch nichts dagegen machen wird. Wir lieben es, Opfer zu sein, wir lieben es, zu jammern und uns zu beschweren, sonst würden wir es ja nicht machen. Dabei will ich daran erinnern, dass der Begriff »Liebe« ja etwas ganz anderes meint, nämlich: Liebe ist das Allverbindende. So beschreibt es auch Bashar12:
»Wir sind nur Liebe, wir sind nur das.«
[Bashar (Darryl Anka), *1951]
Anmerkung:Das Ego bzw. das Falsche Selbst entsteht dann, wenn ein Kind beginnt, nicht mehr in der 3. Person von sich zu reden (»Laura mag das«), sondern seine Sätze mit »ich« formuliert (»Ich mag das«). Das ist auch der Zeitpunkt, wenn ein Kind sich erstmalig im Spiegel selbst erkennt. Diese Phase (die geistige Geburt) tritt meist zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr ein.
Wer sich noch tiefer in die Thematik des Falschen Selbst (um seinen kontraproduktiven Verhaltensmustern noch öfter gewahr zu werden) einarbeiten möchte, dem empfehle ich »Das Buch vom Ego« von Osho.13
»Die beste Methode, der Welt zu dienen,
ist, den egolosen Zustand zu gewinnen.«
(Ramana Maharshi, 1879 – 1950)
Das Wahre Selbst
Das Wahre Selbst, häufig auch nur »das Selbst« genannt, unser göttlicher Wesenskern, bist Du selbst. Ein anderer, für den einen oder anderen meist geläufigerer und bekannterer Sprachgebrauch für das »Wahre Selbst« ist dieSeele. Den Zugang dazu versperren oder überlagern wir uns oft, doch er ist nicht unerreichbar, denn: Das Höhere und Niedere Selbst kommunizieren durch die Intuition mit uns. Du wirst durch Deinen Herzenswillen inspiriert, was es zu tun oder was es zu lassen gilt, so wie Vater und Mutter in den jungen Jahren Deines Lebens mit Dir reden würden, wenn sie Dir Ratschläge für ein glückliches Leben erteilen. Und irgendwann, wenn Du immer öfter richtig handelst, brauchst Du die Ratschläge Deiner Eltern bzw. des Höheren und Niederen Selbst nicht mehr. Dann handelt das »Echte Selbst«, Dein »Wahres Selbst«. Es braucht also keine Anweisungen mehr. Das Echte Selbst ist genau genommen das Wahre Selbst, welches keine Anweisungen vom Höheren und Niederen Selbst durch Intuition mehr braucht.
Kapitel 3: Wahrnehmung, Impuls, Instinkt, Intuition
Im nächsten Teil dieses Buches geht es um die verschiedenen Arten von Wahrnehmungen und woraus wir diese beziehen. Denn je nach Entstehungsort sind diese entweder karmaproduzierend oder eben nicht. Der Intuition wird hier die größte Bedeutung zugemessen. Intuitives Handeln produziert nämlich kein Karma! Bevor wir uns dem und den verschiedenen Wahrnehmungen näher zuwenden, möchte ich kurz auf die Begriffe »karmaproduzierend« und »nicht karmaproduzierend« eingehen:
Karmaproduzierend bedeutet, dass Du durch Deine Gedanken, Emotionen und Handlungen, die nicht von der Intuition stammen, Karma erschaffen hast, das heißt, dass Du in Zukunft wieder das ernten wirst, was Du gesät hast. Im Gegenzug, wenn Du kein Karma produzierst, also karmisch frei handelst, setzt Du dadurch keinen (Karma-)Samen, der zu einem späteren Zeitpunkt von Dir geerntet werden muss. Wichtig dabei ist noch zu erwähnen, dass sich Karma für Dich sowohl harmonisch wie auch unharmonisch auswirken kann. Wie diese Begriffe (Wahrnehmung, karmaproduzierend, karmisch frei, harmonisch, unharmonisch etc.) ineinandergreifen und welche tiefere Bedeutung sie haben, erfährst Du Schritt für Schritt zu Deinem besten Verständnis in den nächsten Kapiteln dieses Buches.
Aversion und Verlangen erzeugen Karma. Gleichmut hingegen produziert zum einen kein Karma, also stoppt zugleich die Produktion neuen Karmas, während sich altes, noch nicht abgetragenes Karma gerade auflösen möchte. Ebenso sorgt Gleichmut gleichzeitig dafür, dass sich noch nicht abgetragenes Karma, das sich soeben zeigt, überhaupt auflösen kann.14
Wahrnehmung
Eine Wahrnehmung ist ein Informationsgewinn, den wir sowohl von innen als auch von unserer Umwelt erhalten können. Alles, was wir mit unseren Sinnen erfahren, ist eine Wahrnehmung. Dies kann beispielsweise ein Erlebnis, eine Erfahrung, ein (Sinnes-)Eindruck oder eine Empfindung sein. Je nach Kontext können diese sowohl irdische, als auch feinstoffliche Wahrnehmungen sein.
Jede Wahrnehmung ist in Gefühlen gebadet. In Folge dessen fangen die meisten Menschen, die nicht nach spiritueller Entwicklung streben, jedoch an, diese Gefühle oder Wahrnehmungen zu bewerten. Und auf Basis der Energie, die in uns fließt, und wie wir diese aus unserem Falschen Selbst heraus bewerten, treffen wir dann leider gerne und zu oft eine karmaproduzierende Entscheidung.
Wenn Du etwa als Mann das Falsche Selbst nicht hättest und eine attraktive Frau erblickst, dann würdest Du bemerken, dass alles sehr harmonisch ist und Du würdest Dich motiviert fühlen, sie anzusprechen. Du würdest diesen harmonischen Energiefluss in Deinem Körper wahrnehmen und würdest sie ansprechen, weil die Elemente harmonisch angeordnet wären. Bei einem anderen Mann, der diese Flirtsituation zwischen der fremden Dame und Dir beobachten würde, würde sich das Falsche Selbst aktivieren, wodurch er einen Energiefluss des Neides verspüren und sich fragen würde: »Warum kann ich das nicht auch?«, und dadurch Karma produzieren.
Der Impuls
Ein Impuls ist jede Form eines »Handlungs-Stupsers«. Dieser kann sowohl vom Höheren als auch vom Niederen Selbst, aber auch vom Falschen Selbst kommen. Er dient dazu, Dich auf etwas aufmerksam zu machen und/oder zu einer Entscheidung oder Wahl zu führen. Ein Beispiel für diesen Handlungs-Stupser ist alltäglich auf Spielplätzen zu beobachten: Oft sind die Eltern eines Kindes dort mit anderen Eltern in tiefe Gespräche verwickelt, während der Nachwuchs fröhlich auf dem Spielplatz vor sich hin tollt. Neben Schaukeln und Rutschen steht hierbei natürlich das Ballspielen hoch im Kurs. Allzu oft gerät dieser Ball im Spielverlauf jedoch gefährlich nahe an stark befahrene Straßen. Wie durch ein »Wunder« spüren Eltern aber meist instinktiv schon vorher, dass so eine Situation droht, und eilen dem Kind noch im richtigen Moment zu Hilfe. Ursächlich hierfür ist in diesem Fall ein elterlicher Impuls aus der Intuition.
Der Instinkt
Der Begriff »Instinkt« geht auf das lateinische Wort instinctus zurück und bedeutet so viel wie »Eingebung, Anreiz, Antrieb«. Umgangssprachlich wird die Bezeichnung heute oft im übertragenen Sinne für »ein sicheres Gefühl bei einer Entscheidung« verwendet und bezeichnet Verhaltensweisen des Menschen, die ohne reflektierte Kontrolle ablaufen. Luther Lee Bernard, ein US-amerikanischer Soziologe und Sozialpsychologe, stellte 1926 einen Katalog der in der Literatur gefundenen Instinkte zusammen – mit unglaublichen 5684 verschiedenen Instinkten.15 Instinkte sind beim Menschen jedoch weitgehend durch erworbene Lernvorgänge sowie durch Erfahrungen aus Objektbeziehungen überlagert. So ist ein Instinkt in der Regel zum großen Teil konditioniert: In ihm sind alle Fehl-Ansichten über die Welt gespeichert, alle Einfärbungen der inneren Brillengläser, alle Flecken, Generalisierungen, Verzerrungen und Tilgungen. Einmal aktiviert, zum Beispiel durch eine Begebenheit, führt er näherungsweise automatisch zu einer Fehl-Sichtdes aktuell Geschehenen und den dazu passenden Emotionen und Gefühlen.
So könnte beispielsweise bei einigen Menschen ihr Instinkt sein, bei Grün den Zebrastreifen überqueren zu können und sie tun dies, ohne vorher noch einmal zu überprüfen, ob auch wirklich keine Autos angefahren kommen.
Ausgesendete Emotionen sind karmaproduzierend und diese Gefühle wirken daher mit emotionalem Anteil wiederum manifestierend!
Die Intuition
»Intuition ist die Kommunikation vom Höheren
oder Niederen Selbst mit Dir.«
(Abuna Semai)
Intuition ist eine der größten Gottesgaben, die wir Menschen besitzen. Intuitives Handeln produziert kein Karma, weil Du nicht selbst der Handelnde bist, sondern Du durch Dein Höheres oder Niederes Selbst geführt wirst. Deshalb bedarf die Intuition in diesem Buch auch eines ordentlichen Platzes. Der Ursprung des Wortes »Intuition« ist das lateinische Verb »intueri«, das in der Regel mit »nach innen schauen« oder »betrachten« übersetzt wird. Albert Einstein sagte Folgendes dazu:
»Der intuitive Geist ist ein Geschenk und der rationale Geist sein Diener. Wir haben eine Gesellschaft erfunden,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat.«
(Albert Einstein, 1879 – 1955)
Philip Goldberg, ein Intuitionsforscher, ging sogar so weit zu behaupten:
»Intuition ist alles.«
(Philip Goldberg, *1944)
Intuition ist gefühltes Wissen, Wissen aus unserer grenzenlosen kosmischen Datenbank, ein unerwarteter Einfall. Intuition dient uns unter anderem als eine Art Überlebensfunktion – eine natürliche geistige Fähigkeit eines jeden Menschen, die uns Orientierung in der Umwelt verschafft. Intuition ist eine reine Sinnesfunktion, gleich dem Seh-, Hör- und Tastsinn. Für die meisten Menschen ist Intuition reines Wissen, ohne dass sie dabei erklären können, woher dieses Wissen eigentlich kommt. Intuition erfährt man meistens nachdem man weiß, dass man alles getan hat, im Zustand des Loslassens, der inneren Ruhe, und in dem Moment, indem man nichts erwartet. Es zieht Dich zum Beispiel an einen ganz bestimmten Platz, ohne dass Du weißt, warum. Den wahren Grund erfährst Du dann meist direkt dort.
Echte Intuitions-Vorbilder waren die Polynesier. Sie gelten als die wohl besten Seefahrer unserer Vorzeit. Sie segelten in den Jahren zwischen 1 und 600 n. Chr. zielgenau auf winzigen Kanus ohne jegliche Hilfsmittel auf unbekannten und unerforschten Meeren zu ihren Bestimmungsorten. Das wurde – obschon sie sich auch an einigen anderen Quellen, wie etwa an bestimmten Wolkenformationen, dem Wellengang oder den Sternen, orientierten – vor allem durch ihre Intuition möglich, die ihr Hauptinstrument darstellte. Sie hatten dieses feine Gespür dafür, ob Land in ihrer Reiserichtung lag. Für die meisten von uns wäre es heute undenkbar, nur der Natur zu folgen, aber als Orientierung lediglich der Intuition zu folgen, verschiebt das Gros der Bevölkerung gar ins Reich der Fantasterei.
Es ist erstaunlich, dass heutzutage so viele Menschen so wenig auf ihre Gottesgabe der Intuition hören, geschweige denn ihr folgen. Der moderne Mensch hat so gut wie keinen Zugang mehr zur Intuition und versucht die Lösung von Herausforderungen immer häufiger im Außen zu suchen. Oft überdeckt der Lärm der Außenwelt den subtilen Klang unserer Innenwelt, die uns die richtigen Hinweise in unser inneres Ohr flüstern möchte. Zu häufig wird unser Sechster Sinn (Intuition) von den anderen fünf Sinnen verdrängt. Wir haben gelernt, uns unseren Weg durchs Leben zu denken und verlernt, aus unserem Bauch heraus zu fühlen