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Unsere moderne Lebens- und Arbeitswelt wird immer komplexer und dynamischer. Dabei verschwimmen auch die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit. Diese Entwicklung bietet den arbeitenden Menschen viele neue und flexible Beschäftigungsformen. Dazu zählen z.B. Gleitzeitmodelle, Jahresarbeitszeitkonten, das Arbeiten im Homeoffice oder auch das Arbeiten unterwegs. Technologisch sind dem Arbeiten an Orten außerhalb des Büros und zu Zeiten außerhalb der regulären Arbeitszeit kaum Grenzen gesetzt. Diese neuen Freiheiten ermöglichen z.B. eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, können aber auch mit neuen Belastungen einhergehen. Das Empfinden von negativem Dauerstress, ein Gefühl der permanenten Überforderung oder auch gesundheitsschädliche Selbstausbeutung führen in der Folge zu psychischen Erkrankungen und damit zu einer Reduzierung der Leistungsfähigkeit und einem Anstieg der Arbeitsunfähigkeitstage. Im Rahmen des Working Papers "Die Potenziale der Mitarbeiter optimal nutzen Gesundes Führen als Herausforderung von morgen" werden die oben beschriebenen Gefahren der Entgrenzung von Arbeit aufgezeigt. Daran anschließend wird erläutert, welche herausragende Rolle den Führungskräften in einem Unternehmen zukommt, wenn es um die Reduzierung dieser Gefahren geht. Das Bemühen der Führungskräfte, Gesundheit und Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter zu erhalten fasst der Begriff gesundes Führen zusammen. Das Working Paper legt erste Ansatzpunkte offen, wie gesundes Führen funktionieren kann und welcher Nutzen langfristig aus diesem Vorgesetztenverhalten für die Führungskräfte selbst und für das Gesamtunternehmen resultieren kann.
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Seitenzahl: 23
Veröffentlichungsjahr: 2019
Für alle Führungskräfte, denen nachhaltiger Erfolg wichtiger ist als ein kurzes Strohfeuer
Arbeiten in einer komplexen und dynamischen Umwelt: Chancen und Bedrohungen
Reduzierung der Bedrohungen: Wie funktioniert gesundes Führen?
Welchen Benefit haben Führungskräfte und Unternehmen von gesunder Führung?
Ausblick: Gesunde Mitarbeiter als Wettbewerbsvorteil
Literaturverzeichnis
Seit den 1970ern lässt sich in Deutschland und anderen entwickelten Industrieländern der Niedergang der traditionellen fordistischen Arbeitsgesellschaft beobachten. Damit einher geht der Verlust von Grenzen zwischen Unternehmen und Märkten, zwischen Arbeits- und Lebenswelten sowie zwischen Unternehmen und Arbeitskraft. Das heißt erstens, dass Unternehmen sich immer mehr gezwungen sehen, sich an marktliche Gegebenheiten anzupassen und sich permanent zu reorganisieren. Zweitens meint der Abbau der Grenzen zwischen Arbeits- und Lebenswelt, dass flexiblere und weniger standardisierte Erwerbsformen (Teilzeitarbeit, Gleitzeit, Jahresarbeitszeitkonten, Telearbeit, Leiharbeit, Freelancer etc.) zu einer Vermischung von Arbeits- und Freizeit führen. Und drittens kommt es zu einer Abkehr von fremdorganisierter Arbeit. Hierarchien werden abgebaut, Verantwortung wird delegiert, die einzelnen Führungskräfte und Mitarbeiter erlangen mehr Selbstbestimmung (Sauer, 2012, S. 5f).
Den Chancen dieser neuen Freiheiten stehen nun aber das Risiko der Überforderung sowie neue Unsicherheiten gegenüber (Sauer, 2012, S. 3, Weiß, 2012, S. 203).
Diese Belastungsfaktoren kommen heute durch die zunehmende Komplexität und Dynamik der Unternehmensumwelt immer stärker zum Tragen. In vielen Branchen lässt sich das Marktumfeld charakterisieren durch immer weitere internationale Verflechtungen, globale Wertschöpfungsketten, steigenden Wettbewerbsdruck sowie ständige Veränderungsprozesse außerhalb und innerhalb von Unternehmen. Mit diesen Herausforderungen sieht sich heute die überwiegende Mehrzahl der Führungskräfte konfrontiert (Malik, 2013, S. 7, S. 22, Böhne und Breutmann, 2012, S. 23).