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Eine Psychologin erklärt, wie du mit deinem persön-lichen S.W.A.T.- Team alle bösen Gewitterwolken ver-treibst und dein Leben selbst in die Hand nimmst! Und was Balu der Bär da-mit zu tun hat…
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Seitenzahl: 102
Veröffentlichungsjahr: 2024
Eva Paternoster ist Diplom-Psychologin und approbierte Verhaltenstherapeutin. Sie arbeitet seit vielen Jahren als Psychotherapeutin in eigener Praxis, Supervisorin und Dozentin. Mit Fokus auf komplexe Traumata und ADHS im Erwachsenenalter. Aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklungen und den immer länger werdenden Wartezeiten für Therapieplätze in Psychotherapeutischen Praxen wollte sie ein kleines Skript zusammenstellen, um die Hilfe zur Selbsthilfe zu unterstützen.
Wissen Sie, was ich muss? Einen Scheiß muss ich!
Alle Fallbeispiele in diesem Buch basieren auf Geschichten, die ich in meiner Tätigkeit als Therapeutin und Supervisorin über die Jahre gehört und bearbeitet habe. Es sind alles wahre Fälle mit individuellen Lebenskrisen und den jeweiligen Wegen, damit umzugehen. Die Details wurden abgeändert, so dass die Schweigepflicht gewahrt bleibt.
Ebenso hat dieses Buch nicht den Anspruch darauf, alle, wirklich alle, möglichen Kombinationen an Grundannahmen- und Verhaltensweisen zu definieren. Es werden lediglich einige bekannte, häufiger auftretende Probleme beschrieben, um einige kleine Wissenslücke zu schließen.
Eva Paternoster
Die Psyche kann ein Arschloch sein- sie muss aber nicht!
Hier lernst du, wie du mit deinem eigenen S.W.A.T.- Team alle idiotischen Sätze wie Gewitterwolken vertreiben kannst und so dein Leben selbst in die Hand nimmst! Eine Psychologin verrät, was Balu der Bär damit zu tun hat…
© 2024 Eva Paternoster
Umschlag, Illustration: Eva Paternoster
Lektorat, Korrektorat: Lisa Keilhofer
Druck und Distribution im Auftrag der Autorin:
tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland
ISBN
Paperback
978-3-384-24113-9
E-Book
978-3-384-24114-6
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist die Autorin verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne ihre Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag der Autorin, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.
Cover
Wissen Sie, was ich muss? Einen Scheiß muss ich!
Titelblatt
Urheberrechte
Vorwort
Widmung
Letztens in einer Therapiesitzung
Bestandsaufnahme- Ich nutze die ABER-Methode und dann…?
Was kommt denn nun aus der Kindheit?!
Deine Sätze- was Du damit zu tun hast
Bedürfnispyramide nach Maslow – alter Hut oder neuer Schuh?
Komm, ich erzähl dir eine Geschichte…
Ich will niemanden enttäuschen
Wenn ich weine und Gefühle zeige, wenn ich Schwäche zeige, falle ich anderen zur Last
Wenn ich mich nur stark genug anstrenge, dann Mögen sie mich!
Keiner interessiert sich dafür, was ich tue. Ich bin zu nichts zu gebrauchen.
Ich muss alles perfekt machen und am besten ganz alleine!
Schwarze Gewitterwolken
Dein Inneres Kind muss nicht alles allein machen- Ein inneres Team kann helfen
Stell dein S.W.A.T.-Team zusammen
Wie eine warme Decke
Momo
Ein Fels in der Brandung
Hagrid
Das Vorbild
Rey Skywalker
Probier`s mal mit Gemütlichkeit
Balu der Bär
Gut Ding will Weile haben, Mutter Theresa!
Was haben Gefühle mit der Zeit zu tun? Leben in der Warteschleife
Mögen alle Wesen glücklich sein
S.W.A.T.-Team an den Start!
Literatur
Cover
Titelblatt
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Vorwort
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Vorwort
Alles gut! Alles gut! Warum ist jetzt 'Alles gut?'
Immer, immer 'Alles gut!', bis das Hirn im Hintern ruht, sagen alle: 'Alles gut!'
Nicht nur manches, 'Alles gut!'
Manches aber ist 'empörend!' oder 'schlimm!', das wirkt sehr störend.
Dann ist nicht mehr 'Alles gut!'
Und schnell packt sie zu, die Wut.
-Wiglaf Droste, 2018-
Alles gut! Egal was! Alles gut! Egal wie! Alles gut! Diese inflationäre Benutzung eines unvollständigen Satzes ohne Prädikat und Subjekt greift seit Jahren um sich, wie eine nicht enden wollende Wintergrippe. Der zwanghaft, ja beinahe krankhaft aufgesetzte Optimismus als Grundlage einer neuen Glaubensgemeinschaft der hippen Heiler. Zur Beruhigung des eigenen schlechten Gewissens? Oder des eigenen schlechten Karmas? Wer weiß das schon genau.
Am Anfang meiner Therapiestunden frage ich jeden Patienten, wie es ihm denn geht. Einfach mal so. Es muss ja schließlich irgendwas sein, was nicht ganz rund läuft. Immerhin sitzen die Menschen in meiner Praxis für Psychotherapie. Und die Wenigsten kommen vorbei, um mir mitzuteilen, dass „Alles gut“ ist.
Die momentane Wartezeit auf einen Therapieplatz in einer ambulanten psychotherapeutischen-Praxis beträgt in Deutschland in etwa zehn Monate.
Also wo, bitte schön, ist denn „Alles gut“? Die Dauerbrenner in den Bestsellerlisten sind Psychoratgeber und du hältst ja gerade auch wieder so etwas in der Hand. Es muss doch irgendwas schieflaufen und es ist eben nicht „Alles gut“, oder?
Die Psyche kann ein Arschloch sein. Das sagte ein mir bekannter Psychologe in einem Meeting. Aber es stimmt nur bedingt. Wenn du dich nicht ausreichend um deine Psyche kümmerst, dann kann sie wirklich zum Arschloch mutieren. Allerdings nur, um dir zu helfen. Sie will dir zeigen, dass etwas nicht passt und du etwas ändern sollst. Am besten früher als später. Und wenn du lieb zu deiner Psyche bist und dich gut um sie kümmerst, dann könnt ihr beide ein schönes Leben haben!
Um die Wartezeit auf einen professionellen Therapieplatz zu erleichtern, möchte ich den Menschen ein kleines Buch an die Hand geben. Mir war es wichtig, das Buch handlich und möglichst übersichtlich zu gestalten, es sollte ein Arbeitsbuch werden, mit dem die Leute auch selbstständig wenigstens ein paar ihrer Probleme beheben können. Oder zumindest lernen können, in welche Richtung es gehen könnte.
Das Buch ist für alle, die etwas ändern wollen, aber noch nicht wissen wie…
Letztens in einer Therapiesitzung
„Mir geht es nicht gut. Wissen Sie wieso? Ich habe Ihr Buch gelesen!“
Der erste Satz eines Patienten, als er sich in den Ledersessel meiner Praxis setzte. Dann hat er gelacht. Mit feuchten Augen. Danach haben wir gearbeitet.
Wir haben besprochen, wie mein kleines Buch „Handwerkszeug zur Radikalen Resignation 2.1“, ihn zum Denken gebracht hat. Seine Gedanken haben nach der Lektüre tatsächlich die Richtung geändert. Das kann passieren, schließlich ist der Kopf rund. Irgendwann kam er an einem Punkt nicht mehr selbstständig weiter.
Die neue Strategie der Radikalen Resignation zeigte ihm eine Antwort auf die Frage, was man anstelle der bisherigen Verhaltensweisen machen kann und wie man aus alten Mustern ausbricht.
Diese neue Taktik bringt die Möglichkeit, eingefahrene und alte Verhaltensweisen zu modifizieren. Dadurch kann man neue Ideen gewinnen, muss sich nicht immer wieder stressen, wenn etwas nicht nach dem ursprünglichen Plan läuft, sondern kann gelassen und entspannt bleiben. Oder eben durch die neuen Verhaltensweisen gelassen und entspannt werden. Der Leitfaden steckt im Detail, die Handlungsschritte werden im Buch leicht erklärt und eine einfache Abfolge gibt es ebenfalls.
Nur: Es geht nicht in die Tiefe. Das stimmt tatsächlich. War auch nie die Idee dahinter. Das Büchlein sollte eine kurze und möglichst effektive Hilfestellung zur Überbrückung der Wartezeit auf einen Therapieplatz liefern. Und einen kleinen Schmunzler. Es sollte möglichst dünn und handlich sein, damit auch Lesemuffel es schaffen, zu lesen.
Ich hatte es direkt nach der großen Lockdown-Corona-Welle geschrieben. Als die Psyche im Allgemeinen Kopf stand und sich vor meiner Praxis im Speziellen die sprichwörtlichen Warteschlangen bildeten.
Hierbei ist zu erwähnen, dass der Begriff der Radikalen Resignation eine positive Konnotation hat. Es geht darum, Dinge, die man im Moment nicht ändern kann, die aber gegeben sind, hinzunehmen. Es ist in einer Form die nächste Stufe der Radikalen Akzeptanz, welche im Psychotherapeutischen Alltag eine wichtige Rolle spielt. Es muss den Menschen klar werden, dass sie eine ausweglose Situation, die aufgrund äußerer Umstände nicht zu ändern ist, mit enormer Energie-Ersparnis einfach hinnehmen können.
Das ewige müssen müssen einfach sein lassen. Es hinnehmen dürfen, dass es derzeit so ist, wie es ist. Und dass ein weiteres Reinsteigern in unabänderbare Dinge zum momentanen Zeitpunkt einfach nicht sinnvoll ist, sondern lediglich wertvolle Energie und Zeit kostet.
Aber dann sitzt der Patient vor mir und möchte mehr wissen: Wieso, weshalb, warum. Und er hat absolut recht! Es gibt einige grundlegende Infos, die hilfreich sein könnten! Er wollte eine Lösung für ein Problem, das tiefer wurzelte.
Und natürlich stimmt auch, dass, wenn du weißt, was die Grundlage für deine Verhaltensweisen ist, du sie besser verstehen und ändern können wirst. Schließlich hieß es schon immer: Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung.
Langer Rede kurzer Sinn: Dieses zweite Büchlein entspringt einem kleinen Versuch, die gegebenen Wissenslücken zu schließen.
Bestandsaufnahme- Ich nutze die ABER-Methode und dann…?
Was ist bei meinem Patienten passiert, den ich im vorigen Kapitel erwähnt habe? Dem es schlecht ging, nachdem er mein Buch gelesen hatte?
Der Patient hat begonnen, zu reflektieren und seine Verhaltensweisen aus einem anderen Blickwinkel zu beobachten. Zur Radikalen Resignation führt ein einfacher Weg. Der geht über die ABER-Methode. Darin spreche ich davon, auf die eigenen Körpersymptome zu achten, die Gefühle zu benennen und den einfachsten Gedanken zu formulieren. Dann erst sollte man sich entscheiden, wie die weitere Verhaltensweise sein wird.
Kurzer Abriss über die ABER-Methode bringt folgende Information:
Achte auf den Körper.
In anstrengenden Situationen reagieren Menschen mit Herzrasen und erhöhtem Puls, sie beginnen leicht zu zittern, oder spüren eine innere Unruhe.
Benenne dein Gefühl
Die Wahrnehmung dieser körperlichen Veränderungen führt in der Regel dann zur Emotion, die kontextabhängig interpretiert wird. Gefühle laufen automatisiert ab und können nicht gesteuert werden. Impulskontrolle ist hier meist sehr schwierig.
Erst mit den aufkommenden Emotionen beginnen die Gedanken.
Bei meinem Patienten kamen als Grundemotionen etwa eine Art der Überforderung und Hilflosigkeit.
Einfachster Gedanke
Einer der einfachen Gedanken, die meistens auftraten:
“Egal, wie sehr ich mich anstrenge, es hört mir keiner zu! Egal, was ich tue, keiner interessiert sich für mich!“
Oder:
„Wenn ich nur alles tue, was von mir verlangt wird, dann werde ich gemocht!“
Reinsteigern oder
Radikale Resignation?
Reinsteigern aus der ABER-Methode würde bedeuten: „Egal, was ich tue, es wird nicht genügen, ich versuche dennoch, weiterhin ein positives Ergebnis zu erzielen!“, bei gleichem Verhalten. Ich mache das, was ich jeden Tag immer wieder gemacht habe, einfach die nächsten Tage genau so weiter. Weil es die leichteste und ökonomischste Art ist, mit Handlungsweisen umzugehen. Dadurch wird man allerdings zunehmend frustrierter und fühlt sich irgendwann verärgert, genervt, ausgelaugt. Denn das Ergebnis wird sich so nicht ändern. Ich laufe jeden Tag wieder gegen die Wand, kann mein Verhalten nicht steuern und nicht abändern. Das Ergebnis daher auch nicht. Der Ärger wird aber immer größer und die Frustration ebenfalls. Ich werde weiterhin allen anderen alles erdenklich Gute tun, in der verzweifelten Hoffnung, dadurch endlich die Bestätigung zu erfahren, die sie mir bisher immer verweigert haben.
Das Ziel wäre auf dieser Stufe eine Abänderung der bisherigen Verhaltensweisen. Die sogenannte Radikale Resignation.