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Segeln ohne zeitliche Zwänge, fremde Menschen und Kulturen kennen lernen, ferne Länder erkunden und dort verweilen, wo es einem gerade gefällt: diesen Traum hat sich Hans H. Selzer zusammen mit seiner Frau Michaela erfüllt. Fast drei Jahre waren die Beiden mit ihrem Katamaran Avalon unterwegs. In diesem Buch berichtet er von den Vorbereitungen zu dieser außergewöhnlichen Reise, über Erlebnisse in der Karibik, in der Südsee und in indonesischen Gewässern, aber auch das Leben an Bord einer Segelyacht kommt in diesem Buch nicht zu kurz. Er nimmt den Leser auch mit auf eine große Tour mit dem Wohnmobil quer durch Australien, bevor die Avalon zurück in heimischen Gewässern ist. Ein packender Reisebericht für Segler, aber auch - oder gerade für Landratten!
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Seitenzahl: 253
Veröffentlichungsjahr: 2020
Hans H. Selzer, geb. 1944 in Bad Wiessee, verbrachte Kindheit und Jugend in München. Nach der Schule machte er eine Ausbildung zum Bankkaufmann bevor er 1964 in die EDV-Branche überwechselte, die damals noch in den Kinderschuhen steckte. Schon in jungen Jahren hatte er eine intensive Beziehung zum Segelsport – Jollensegeln auf den Bayerischen Seen und nationale und internationale Regatten mit dem Katamaran. In späteren Jahren waren es vor allem dann Törns mit Freunden im Mittelmeer, die ihn immer mehr faszinierten. Nach einem frühen Ausstieg aus dem Berufsleben reifte dann der Plan zur Weltumsegelung. Nach ca. 2-jähriger Vorbereitungszeit brach er am 31. August 1997 zusammen mit seine Frau Michaela von Kroatien aus zur großen Reise auf, im Juni 2000 sind die Beiden nach geglückter Umrundung des Globus zurückgekehrt.
Vorwort
Die Vorbereitung
Wie alles angefangen hat
Mittelmeer
Türkei – Kroatien
Kroatien - Gibraltar
Atlantik
Gibraltar – Kanarische Inseln
Las Palmas, Gran Canaria bis San Lucia
Die kleinen Antillen - die Karibik
Puerto Rico und Dominikanische Republik
Santo Domingo bis Panama
Pazifik
Las Perlas und die ersten Meilen im Pazifik
Galapagos - die verwunschenen Inseln
Der große Schlag über den Pazifik
Marquesas, Tuamotus und Tahiti
Südliche Cook Inseln - Aitutaki
Samoa
Tonga - Va'vau, Ha'apai und Tongatapu
Fiji Inseln
Vanuatu (neue Hebriden)
Neukaledonien bis Australien
Australien
New South Wales und Victoria im Wohnmobil
An der Küste Queenslands nach Norden
Der weite Weg in das „Red Center“
Der „hohe Norden“, Cairns bis Cape York
Over the top, von Cape York bis Darwin
Darwin und der Kakadu National Park
Von Darwin bis Timor
Indischer Ozean
In der Flores- und Jawa See
Bali
Von Bali nach Singapore
Durch die Malakka Straße
In Thailand
Von Phuket zu den Malediven
Arabisches Meer und Golf von Aden
Rotes Meer
Bab El Mandeb bis Port Said
Wieder im Mittelmeer
Die Reiseroute der AVALON
“Steckbrief” der AVALON
Sachwörterverzeichnis
Bevor die Entscheidung gefallen war ob meine Frau Micha und ich diese Unternehmung wirklich in Angriff nehmen sollten, mussten erst unsere Selbstzweifel besiegt werden. Haben wir das seglerische Können, das Durchhaltevermögen und den Mut, so eine große, lange Reise auch durchzustehen? In dieser Phase der Unsicherheit haben mir Gespräche, die ich mit Weltumseglern wie Bobby Schenk, Klaus Hympendahl und vielen anderen geführt habe, zu meiner Entscheidung sehr geholfen. Ihre übereinstimmende Meinung war: „natürlich schafft ihr das, Segeln ist keine Kunst sondern ein Handwerk und das kann man erlernen. Und die Erfahrung, die euch vielleicht noch fehlt, die kommt von ganz alleine!“.
Weltumsegelung – das liest sich wie ein großes, gefährliches Abenteuer. In Wirklichkeit ist es nichts anderes, als die nötigen Vorbereitungen gewissenhaft zu machen und in guter, solider Seemannschaft einen Segeltag an den anderen zu hängen. Natürlich, auch ein Quäntchen Glück gehört dazu, nicht von einem tropischen Sturm überrascht zu werden oder nicht auf ein Riff aufzulaufen, das in keiner Seekarte verzeichnet ist. Aber auch unser Leben zu Hause ist nicht risikofrei. Letztlich haben wir uns zu dieser großen Reise – fast 3 Jahre – entschlossen und haben es nie bereut!
Wann diese Idee von der Weltumsegelung eigentlich aufgekommen ist, lässt sich heute nicht mehr rekonstruieren. Ist ja eigentlich auch egal. Jedenfalls hat sie in den vergangenen Jahren immer konkretere Formen angenommen. Und als dann die Möglichkeit eines „early retirement“ (Frühpensionierung) mir den Freiraum für ein solches Unternehmen schaffen konnte, habe ich sofort zugegriffen. Nachdem ich also aus dem Job raus war, folgten Monate der Planung und die Auswahl des richtigen Schiffes. Besonders letzteres verursachte heiße Diskussionen und schlaflose Nächte.
Mein Grundgedanke war, dass man während der auf 3 Jahre angesetzten Reise nur etwa ¼ der Zeit wirklich segelt, während man die restliche Zeit in Häfen und Ankerbuchten verbringt, um dort Land und Leute kennen zu lernen. Das bedeutet natürlich, dass neben gutem Seeverhalten der Wohnqualität eines Schiffes entscheidende Bedeutung zukommt. Wohnqualität - das heißt vor allem Raum und Licht. Ein „Keller - Schiff“, also ein Boot, von dem man vom Salon und der Pantry aus nicht auf die Bucht hinaus schauen kann, wäre für mich nicht in Betracht gekommen. Und das ewige Lage schieben ist für eine Urlauber Charter-Crew sicher sehr sportlich und befriedigt die nostalgische Sehnsucht nach Seefahrt und Abenteuer. Bei einer wochenlangen Fahrt über einen der großen Ozeane ist das nichts anderes als lästig. So blieb als einzige logische Konsequenz nur ein Fahrtenkatamaran übrig. Dass ein Kat gegenüber einem Einrumpfer auf einigen Kursen auch noch schneller ist, ist ja nun auch kein Nachteil...
Durch Zufall habe ich dann auf der Düsseldorfer „boot“ von einer Athena 38 erfahren, die kaum ein Jahr alt, zum Verkauf stand. Nun verhält es sich mit gebrauchten Schiffen ähnlich, wie mit gebrauchten Autos. Der größte Wertverlust findet im ersten Jahr statt. Der Preis war im Verhältnis zum realen Nutzwert also günstig. Mit dem Vorbesitzer, der wegen einer Krankheit den Segelsport aufgeben musste, wurde ich schnell handelseinig.
Die „AVALON“, gebaut von Fountin Pajot, Frankreich, 11,60 m lang und 6,30 m breit, war natürlich als Urlauberschiff konzipiert, für einen Aufenthalt von ein paar Wochen an Bord geplant und eingerichtet. In jedem Rumpf zwei Kabinen mit einer Doppel-Koje und eine Toilette/Dusche, also Schlafgelegenheit für 8 Personen. Auf dem Brückendeck war der Salon mit der Pantry und das vergleichsweise riesige Cockpit mit fest eingebautem Tisch untergebracht (Überschrift im Testbericht der „Yacht“: Doppelhaus mit großer Veranda). Da im Schiff also genügend Raum vorhanden war, sollte sich mit etwas Fleiß, Kreativität und handwerklichem Geschick doch ein beachtlicher Stauraum schaffen lassen.
Navigationsecke
Pantry (Küche)
Im März ´97 fliege ich also in die Türkei, die „AVALON“ lag damals in Marmaris. Im Gepäck - immerhin über 100 kg - ist jede Menge Technik, die installiert werden muss. Nach 3 Wochen ist der Hauptteil der Holzarbeiten, Regal und Möbeleinbauten, zusätzliche Verkleidungen usw. fertig. Mein Plan sah vor, jetzt das Schiff nach Umag in Kroatien zu verbringen, um es fertig auszurüsten.
So recht viel Glück mit dem Segelwetter sollten wir in diesem Jahr aber nicht haben. Vielleicht war der Zeitpunkt ja etwas zu früh angesetzt, trotzdem: dass wir auf dem ersten Teil der Reise derartig frieren würden, das konnte sich vorher weder meine Frau Micha, noch ich vorstellen. Und dass die scherzhafte Windregel der Griechen so exakt zutrifft, das hätte auch keiner von uns gedacht: „In der Ägäis gibt es zum Segeln drei Winde: zu wenig, zu viel und auf die Nase!“.
Von Marmaris geht der erste kurze Schlag nach Rhodos. Ich sage zu Micha: „Das geht ja schon gut los!“. Mit 6 bis 7 Windstärken treibt uns ein scharfer Ost über den Kanal von Rhodos. Dort wollen wir Petra und Gerhard mit Tochter Bianca (“BIBI“) an Bord nehmen, die mit dem Flieger anreisen. Auf ihrem Weg vom Flughafen nach Ormos Emporicos, wo wir uns verabredet haben meint der Taxifahrer zu ihnen: „Unmöglich, bei diesem Wind kommt kein kleines Segelboot von Marmaris herüber!“ Als wir aber zum vereinbarten Zeitpunkt dort einlaufen, fällt den dreien ein Stein vom Herzen. Wir bleiben noch eine Nacht in Rhodos, um uns die gewaltige Burg und die Altstadt anzusehen und laufen dann am nächsten Morgen aus. Simi, Nisiros Kalymnos, Astipalaia und Tira (Santorin) liegen auf unserer Route.
Gerade der letzte Schlag hat es in sich: lang anhaltende Böen mit 8 bis 9 bft (in einer besonders harten Bö messen wir 43 kn) treiben die „AVALON“ mit bis zu 13 kn vorwärts. In dem ehemaligen Krater, in dem wir einen Liegeplatz finden, jagen Fallböen von den steil aufragenden Felsen herunter, die das Wasser aufspritzen lassen. Während die Crew am nächsten Tag zu Fuß die Insel erobert, bleibe ich lieber als Ankerwache an Bord. Dann geht`s weiter nach Ios, Sifnos, Kytnos zum Kap Sounion an der Süd-Ost-Ecke des attischen Festlandes. Dort steht auf einer Anhöhe ein gewaltiger Poseidontempel. Der Ausblick und die Sonnenuntergänge, die man von dort beobachten kann sind weltberühmt - die alten griechischen Götter wussten eben auch, wo´s schön ist! Nach einem weiteren Abstecher auf die Insel Aigina machen wir in Athen Kalamaki fest, wo wir unsere Gäste wieder an Land setzen. Die ersten 14 Tage des Überführungstörns sind vorbei, die „AVALON“ gehört wieder uns alleine.
Nach einigen Einkäufen laufen wir am nächsten Morgen aus mit Ziel Isthmia, der östlichen Einfahrt zum Kanal von Korinth. Wind 2 - 3 bft, zu wenig zum Segeln und dazu voll auf die Nase. Also lassen wir die Motoren an und stampfen ziemlich ungemütlich gegen an. Wir sind relativ früh dort und entschließen uns, noch am selben Tag durch den Isthmus zu fahren. Ich bezahle 33.800 Drachmen (das sind etwa 220 DM / 110 €)) und fahre dann als einziges Schiff an diesem Nachmittag in Ost-West Richtung. Es ist beeindruckend. Bis zu 80 m steigen die Kanalwände senkrecht empor. Schnurgerade verläuft der Kanal 5 km von Ost nach West. Schon bei der Einfahrt sehen wir die Ausfahrt als einen kleinen, hellen Punkt und können uns gar nicht vorstellen, wie wir da durchpassen sollen. Die Felsfarbe variiert von grau über grün ins bräunliche.
Schon Alexander der Große hat den Bau dieses Kanals begonnen und auch unter römischer und türkischer Herrschaft wurde weiter daran gearbeitet. Aber erst im 19. Jahrhundert, nach der Erfindung des Dynamits, konnte er fertiggestellt werden. Die Fahrtgeschwindigkeit ist vorgeschrieben: 3 bis 7 kn. Durch den Strom, der uns mit 2 kn entgegensteht, mache ich unter beiden Maschinen zwar 7 kn durchs Wasser aber nur 5 kn über Grund. Am Ende des Kanals erwartet uns ein scharfer Westwind und eine ziemlich grobe See, die sich im Golf von Korinth aufgebaut hat. Wir verkriechen uns in den kleinen Hafen von Korinthos und sind überrascht über die Geschäftigkeit dieser griechischen Kleinstadt, die uns besonders im Vergleich zu den stillen Kykladen Inseln auffällt.
Als wir am nächsten Tag auslaufen, treibt uns schon nach einer Stunde eiskalter Regen und Westwind mit 7 bft. wieder in den Hafen zurück. Am Tag danach lässt es sich zunächst ganz gut an. Aber am Nachmittag bläst es uns dann schon wieder mit 7 - 8 bft. ins Gesicht. Nochmals umkehren wollen wir nicht, also knüppeln wir mit 3 Reffs und Motor-Unterstützung gegen an bis nach Galaxeidis. In dieser Art geht es weiter, vorbei an Patras nach Levkas, Paxos und Corfu.
Der logische Weg nach Kroatien hätte nun an der albanischen Küste entlang nach Dubrovnik geführt. Wegen der dortigen Unruhen wählen wir aber lieber den (Um-)Weg über Otranto am Absatz des italienischen Stiefels. Auch auf dieser Route erwarten uns widrige Winde. Ein scharfer West lässt uns auf der kleinen, beschaulichen Insel Errikousa für 2 Tage Schutz suchen. Als der Wind am dritten Tag nachlässt, starten wir in aller Frühe. Aber bald setzt der Wind völlig aus, und wir müssen quer über das Ionische Meer nach Italien motoren. Der nächste Schlag nach Brindisi ist eigentlich nur 45 sm lang, aber auf der Kreuz werden's dann doch 86 kalte, ungemütliche Meilen, bevor wir im letzten Tageslicht in den riesigen Hafen von Brindisi einlaufen. Im Yachthafen gehe ich vor Buganker und Heckleinen an den Steg. Das Ankerverbotsschild hatte ich in der Dunkelheit nicht mehr gesehen, und so muss am nächsten Morgen der Anker von einem Taucher aus der Mooring Kette befreit werden.
Weiter geht es die Adria hoch, mal gar kein Wind, mal 7 bft. auf die Nase. Korcula, Dugi Otok, Mali Losinj und Rovinj besuchen wir auf der Strecke. Kurz vor dem Etappenziel Umag, wie zum Hohn, haben wir dann Traumwind: 5 bft Backstagbrise. Unter dem bunten Blister laufen wir die letzten 20 sm unseres 1.300 Meilen langen Frühjahrstörns auf die ACI-Marina Umag zu. Ist das ein kleiner Vorgeschmack auf das herrliche Segeln im Atlantik unter Passatwind, von dem die Langfahrtsegler immer berichten?
Es folgen Monate intensiver Arbeit am Schiff in Umag. Ich baue eine Seewasser-Entsalzungsanlage ein, die mir pro Stunde 5 l Süßwasser bereitet, in den Kühlschrank kommt eine zweite Kühlplatte, die sowohl Luft als auch Seewasser zur Kühlung verwendet, ein kleiner Mast am Steuerbordheck wird für den Windgenerator aufgestellt und über den Davits installiere ich ein Photovoltaik-Solarpanel, das bei Sonnenschein mit 8 amp. die Batterien lädt usw., kurz, aus einem Urlauberschiff wird ein echter Langfahrtsegler.
Aber auch zu Hause gibt's viel zu tun und vorzubereiten. Eine 3-jährige Reise bedarf der intensiven Vorbereitung. Vollmachten für Freunde, denen man vertraut, müssen erteilt werden, Zeitschriften, die mich doch nicht mehr erreichen würden, müssen gekündigt werden, eine Auslandskrankenversicherung muss abgeschlossen werden und vieles, vieles mehr. In den letzten Wochen vor der Abreise, die für den 31. August geplant ist, komme ich noch mal so richtig in Hektik.
Aber dann ist es so weit. Am Sonntag den 31.08.97 werfen wir die Leinen los. An der Pier hat sich ein kleines Abschiedskommitee aus Freunden eingefunden, um uns ein Lebewohl zuzuwinken. Außer Micha und mir ist noch Anja mit an Bord, sie wird uns die ersten 2 Wochen bis Malta begleiten. Zunächst ist aber wieder mal nichts mit Segeln. Mit 1 bis 2 bft. aus wechselnden Richtungen fahren wir über Rovinj nach Unije, Bozava und Vodice. Von dort nach Vis haben wir dann endlich für 1 ½ Stunden etwas Wind, aber schon 10 sm weiter schläft er wieder ein. Von Vis aus überqueren wir die Adria und legen am Abend in Vieste am Sporn des italienischen Stiefels an. Die malerische Altstadt und ein gutes Essen trösten uns ein wenig über die windlose Fahrerei hinweg. Am nächsten Tag besuchen wir mit dem Schlauchboot die romantischen Grotten am Gargano, dann geht es weiter nach Otranto, leider wieder unter Maschine. So langsam weicht unser Gleichmut einer stillen Wut, wir wollen schließlich segeln und nicht Motorboot fahren.
Auf dem Schlag von Otranto nach Syrakus auf Sizilien kommt dann endlich der Wind. Süd bis Südwest mit 4 bis 5 bft., also genau aus der Richtung, wo wir hin wollen. Aber wenigstens bleibt die Maschine still. Nach 50 Stunden Fahrt legen wir in Syrakus an. Wir besuchen die Altstadt, stürzen uns am nächsten Morgen in den lauten, bunten Markt - ein echtes Erlebnis!
Nachmittags legen wir ab und nach einer Badepause in einer hübschen Bucht setzen wir Kurs auf Malta ab. Wieder wird das Mittelmeer seinem schlechten Ruf als „Badewanne Europas“ gerecht: 2 bft., um unter Segeln Strecke zu machen, ist das einfach zu wenig. Als wir im Morgengrauen vor der Hafeneinfahrt von Valetta stehen, blinkt uns ein Segler an. Die „Arkadia“ hat Probleme mit der Maschine. Wir gehen längsseits, nehmen ihre Leine auf und schleppen sie in den Hafen. Auch sie musste, von Kreta kommend, zu lange motoren und nun hat der Dreck vom Boden des fast leeren Tanks die Treibstoffleitungen und Filter verstopft. Im Vorhafen von Marsamxett, wo keine Welle mehr steht, nehme ich die „ARKADIA“ längsseits und wir motoren „im Päckchen“ zum Liegeplatz.
Für Anja ist der Törn damit zu Ende, sie fliegt zurück nach München. Für uns geht der Ärger an: bei einem Routineservice der Motoren stelle ich fest, dass im Getriebeöl etwas Salzwasser ist. Das bedeutet, dass wir ins Trockendock müssen. Dort finden wir die Ursache schnell heraus: Durch Mittelmeermüll (Plastiktüten und Angelschnüre), der sich in den Propellern verfangen hat, sind die Simmerringe undicht geworden. Es beginnt eine nervenzermürbende Warterei auf diese Ersatzteile, die aus Belgien eingeflogen werden. Nach 10 Tagen sind wir endlich wieder im Wasser. Die Reparatur selbst hat keine 4 Stunden gedauert! Natürlich nutze ich die Zeit an Land für viele kleine Arbeiten, zu tun gibt’s ja immer was auf einem Schiff. Und Malta selbst lernen wir bei dieser Gelegenheit auch kennen. Es hat halt alles auch seine guten Seiten!
Weiter geht die Fahrt nach Gozo, der kleineren Nachbarinsel von Malta, dann nach Nord-Westen zur Südspitze Sardiniens und weiter nach Formentera, wo wir uns ein paar Tage Ruhe gönnen. Entlang der spanischen Südküste (Alicante, Cartagena, Puerto Motril) nähern wir uns dem westlichen Ende des Mittelmeeres und machen am Sonntag, 12.10.97 unter dem beeindruckenden Felsen von Gibraltar fest. Wir bleiben ein paar Tage hier, erobern Gibraltar zu Fuß und per Bus und fahren mit der Seilbahn (made in Switzerland) auf den Felsen, auf dem die einzigen frei lebenden Affen Europas zu finden sind. Alles ist hier sehr britisch, auch das Essen in den Restaurants: schlecht und teuer.
Am Freitag, 17.10. brechen wir auf, laufen mit der Flut aus in „the Strait“. Vor uns liegt endlich der Atlantik mit seinen langen Dünungswellen und seinen stetigen Winden. Die erste Etappe führt zu den Kanaren, nach Lanzarote, ca. 600 sm an einem Stück. In der Straße von Gibraltar baut sich der Wind - Gott sei Dank aus Ost - mehr und mehr auf. Vor Tarifa haben wir 7 bft, in Böen 8. Mit 3 Reffs machen wir „Rauschefahrt“, im Surf mit bis zu 14 kn. Westlich des Verkehrstrenngebietes setze ich den Kurs südlicher ab und hinter Kap Espartel, der nordwestlichsten Ecke Marokkos wird es ruhiger. Zu ruhig sogar, am Abend muss ich wieder mal die Maschine starten. Wo bleibt der stetige, regelmäßige Atlantikwind? Wo ist der von den Wetterfröschen versprochene Nord-Ost-Passat, der uns gemütlich zu den Kanaren schieben soll?
Am nächsten Tag kommt wieder Wind auf, 4 - 5 bft. Aber aus welcher Richtung? Aus Süd-West, also wieder genau auf die Nase. Drei volle Tage und Nächte kreuzen wir gegen an, es ist zermürbend. Und von wegen langer Atlantikdünung: 3 - 4 m Wellen, kurz und steil. Diese Welle baut sich bei Wind aus dem südlichen Quadranten gegen den Kanarenstrom auf, der hier vor der NW-Küste Afrikas nach Süden setzt.
Am Dienstagmittag fällt der Wind in sich zusammen, bis Mittwochabend muss wieder die Maschine ran. Um 17:00 Uhr machen wir in Puerto Calero auf Lanzarote fest. Wir gönnen uns einen Tag Pause, mieten ein Auto und erforschen die Insel. Die eindrucksvollen Montanas del Fuego im Vulkan-Nationalpark Timanfaya, das Weinbaugebiet, in dem der Malvasia in Vulkanaschegruben wächst und die Fondacion Cesar Manrique mit ihrer Kunstsammlung stehen auf dem Programm. Am nächsten Tag geht es wieder auf See, Las Palmas auf Gran Canaria ist unser Ziel, ca 100 sm weit, Richtung Süd-Süd-West. Um nicht während der Dunkelheit anzukommen, laufen wir erst kurz nach Mittag aus. Ein leichter Süd-Süd-Ost mit 3 - 4 bft. beschert uns einen Anliegerkurs mit vollen Segeln. Auch diesmal steht aber der Wind nicht durch, um 01:00 Uhr nachts starten wir die Maschine. Einige Meilen vor Gran Canaria, es ist inzwischen längst hell geworden, sehen wir einen Wal an der Oberfläche. Sechs Meter hoch bläst er seine Atemfontäne. Wir passieren ihn in ca. 100 m Abstand, trotzdem fühlt er sich wohl durch unser Motorengeräusch gestört. Zuerst verschwindet der Kopf, dann hebt er seine riesige Schwanzflosse majestätisch aus dem Wasser bevor er in die Tiefe verschwindet - ein tolles Erlebnis.
Wie geplant laufen wir am 24.10. gegen 09:00 Uhr in Las Palmas ein und machen an der Muelle Deportivo im Puerto de la Luz fest. Hier werden wir die nächsten Wochen verbringen, das Schiff fertig ausrüsten und zu verproviantieren. Am Sonntag, 23.November wollen wir dann mit der Atlantic Rallye for Cruisers (ARC) nach St. Lucia in die Karibik aufbrechen. Vielleicht wird auf dieser 2800 Seemeilen Atlantikstrecke ja wirklich alles anders.....!
Nun liegt der große Teich also hinter uns - ein wenig Abenteuer war es schon, zumal uns wenige Tage vor dem Start unser 3ter Mann wegen „geschäftlicher Probleme“ abgesagt hatte. Trotzdem haben wir es ohne größere Probleme geschafft. Aber, der Reihe nach:
Als Teilnehmer der ARC (Atlantic Rallye for Cruisers) sind wir am 23. November mit 157 anderen Yachten in Gran Canaria, Las Palmas, gestartet. Von dem „Gewusel“ am Start hat man nach 2 Tagen auf dem Atlantik kaum noch etwas gesehen, die Weite des Ozeans hat uns im wahrsten Sinne des Wortes in alle Winde zerstreut. Um den Passatwind zu finden, haben wir uns an die alte Atlantikfahrer-Weisheit gehalten: „Nach Südwesten bis der (oder die?) Butter schmilzt und dann nach Westen“. Dabei war uns der tägliche „Roll Call“ recht hilfreich: Jede an der ARC'97 teilnehmende Yacht hat täglich über Kurzwellenfunk ihre Position (Länge und Breite) und den dort wehenden Wind durchgegeben. So konnte man sich schon ein Bild machen, wo der beste Wind weht. Natürlich - ob er auch dann noch wehte, wenn man selbst dort ankam, das stand natürlich auf einem anderen Blatt!
Bei 20° Nord, 027° West haben wir dann den NO-Passat gefunden und sind westwärts gesegelt. Viele, viele Meilen haben wir den 70m2Blister und das Großsegel stehen lassen können. Tagsüber blies es meist mit ca. 15 kn, nachts frischte es oft auf 20 - 25 kn auf. Wir haben deshalb grundsätzlich am Abend das bunte Tuch heruntergeholt - während der Nacht ist so ein Blistermanöver zu zweit doch nicht ganz so lustig...
Je weiter wir nach Westen kamen, umso häufiger kamen „Squalls“ von achtern daher. Das sind dicke, schwarze Wolken, die viel Regen und noch viel, viel mehr Wind mit sich bringen.Vor allem nachts kamen sie daher, bis zu 36 kn Wind habe ich einmal gemessen. Im Surf hat die „AVALON“ dann bis auf 15 kn beschleunigt! Aber nach 10 - 15 Minuten war der Spuk dann jedes Mal vorbei und die Sterne leuchteten wieder, als wäre überhaupt nichts gewesen. Während so eines Squalls habe ich eine vollkommen neue Funktion an meinem Schiff entdeckt: das „selbst-reffende Großsegel“! Mitten in einer solchen Regenbö - natürlich nachts um 2 Uhr - kam plötzlich „die Wäsche“ von oben und verstaute sich, dank der Lazy Jacks, säuberlich in der Segel Persenning auf dem Großbaum. Das Großfall ist dabei leider im Masttop geblieben. Bis zum nächsten Morgen sind wir nur unter Genua weitergelaufen, bei Tageslicht haben wir dann die zweite Genua gesetzt. Mit den beiden ausgebaumten Vorsegeln hatten wir damit die klassische Passatbesegelung. Diese Segel haben wir dann 3 Tage und Nächte so stehen lassen, ohne die Schoten auch nur einmal anzurühren..
In einer besonders ruhigen Phase, als die Wellen nicht mehr als 2 m hoch waren, bin ich dann in den Mast gestiegen, um das Fall wieder herunterzuholen. Ganz so ruhig ist's aber in 18 m Höhe mitten auf dem Atlantik doch nicht. Ich habe beide Hände zum Festhalten gebraucht, sonst hätte es mich doch noch abgeworfen. Das Fall habe ich zwischen den Zähnen herunter gebracht (mein Zahnarzt wird sich freuen, wenn er das hört!). Wieder an Deck brauchte ich dann einen ordentlichen Manöverschluck, um das Zittern aus meinen Knien zu vertreiben! Die Ursachen des ganzen Malheurs: Der Schäkel, der das Fall mit dem Segelkopf verbindet, war einfach verschwunden. Ob gebrochen oder aufgedreht lässt sich nicht mehr rekonstruieren - ist ja auch egal. Hauptsache war, dass wir das Problem in den Griff bekamen und mit Bordmitteln reparieren konnten.
Das Thema mit den Nachtwachen haben wir so gelöst: anfänglich hielten wir eine starre 4-Stunden-Wacheinteilung ein, aber das haben wir bald aufgegeben. Wenn einer von uns beiden müde wurde, hat er den anderen einfach geweckt. Denn mal ist man noch putzmunter und könnte ohne weiteres noch einige Zeit Wache gehen, mal ist man nach 2 oder 3 Stunden schon so müde, dass man die Augen kaum mehr aufhalten kann. Ein anderes Mal geht’s dem Partner genauso und deshalb haben wir den „situationsgesteuerten Wachrhythmus“ eingeführt, der sich auch prächtig bewährt hat. Für eine größere Crew könnte ich mir das allerdings nicht vorstellen!
Am Abend des 21. Tages auf See kam im Licht der untergehenden Sonne Land in Sicht. Einer der beiden Pitons (Vulkankegel) von St. Lucia zeichnete sich scharf in der roten Sonnenscheibe ab. Laut Karte hatten wir also noch ca. 30 sm bis zum Ziel.
Zwischen St. Lucia und Martinique gibt es eine Düse, da nimmt der Wind um gut 8 - 10 kn zu. Deshalb haben wir schon lange vorher den Kurs so gelegt, dass wir mit Steuerbordschoten in den Kanal hineinsegeln konnten, denn in dieser Düse wollte ich nachts nicht unbedingt eine Halse fahren. Nach dieser Passage musste man nach backbord halten, also im Westen der Insel hoch am Wind bis zur Ziellinie laufen. Auf dieser Strecke haben wir uns mit der „JANEVA“, einer englischen Yacht, noch ein Finish-Rennen geliefert, nur so zum Spaß. 20 Sekunden vor ihr gingen wir über die Ziellinie, 21 Tage, 16 Stunden, 23 Minuten und 25 Sekunden nach dem Start in Gran Canaria. Dass der Zieleinlauf nachts um 01:30 Uhr passierte, machte die Sache zwar nicht gerade leichter, aber es erhöhte die Spannung ungemein!
Trotz der späten Stunde war das ARC - Committee zur Stelle: hilfreiche Hände nahmen die Leinen an, man beglückwünschte uns zur gelungenen Überquerung und sogar ein „Schoko-Girl“ war da, das uns einen Becher Rum Punch in die Hand drückte. Zum Schlafengehen waren wir noch viel zu aufgeregt. Lange saßen wir noch im Cockpit mit anderen Seglern zusammen, die ebenfalls gerade angekommen waren, um zumindest verbal diesen großen Schlag zu verarbeiten. Die Logge zeigte immerhin 2710 sm seit Las Palmas an.
In St. Lucia mussten wir uns erst wieder an die Anwesenheit so vieler Menschen gewöhnen. Jede ankommende Yacht wurde mit großem Hallo begrüßt und eine Party jagte die andere. Es gab jede Menge neuer Eindrücke und auch Augenblicke des Triumphs: Nach der Endabrechnung stellte sich heraus, dass wir die „ARC MULTIHULL INTERNATIONAL TROPHY“, also die Mehrrumpfklasse (8 Schiffe) gewonnen hatten. Da waren wir beide natürlich schon ein wenig stolz!
Am 22.12.97 brechen wir von St. Lucia auf, segeln südwärts an St. Vincent vorbei nach Bequia. Dort in der Admiralty Bay verbringen wir mit einigen anderen Yachties Weihnachten mal ganz anders. „Stille Nacht“ von der Steel Band, „Jingle Bells“ im Reggae-Rhythmus, 30 Grad unter Palmen und am Nachmittag vor der Bescherung noch ein Sprung ins türkisgrüne Wasser - da tut man sich mit einer Weihnachtsstimmung im herkömmlichen Sinn schon etwas schwer. Trotzdem kriegen wir das recht gut hin. Vor allem Michas Koch- und Backkunst hilft dazu. Sie zaubert einen Christstollen und Lebkuchen aus dem Backrohr und am Weihnachtstag gibt es einen halben Truthahn. Die andere Hälfte brutzelt auf der „JANEVA“, mit der wir uns den Vogel geteilt haben.
Zwei Tage nach Weihnachten fahren wir wieder los und richten unseren Bug nordwärts. Gut 100 sm weiter gehen wir in St. Anne auf Martinique vor Anker. Dass diese Insel zu Frankreich gehört, merkt man auf Schritt und Tritt, nicht nur an der Sprache. Alles ist kultivierter, die Menschen sind freundlich, die Versorgungslage ist ausgezeichnet. Man bekommt so gut wie alles zu kaufen - und das ist hier in der Karibik gar nicht so selbstverständlich.
Hier erleben wir Silvester, haben nette Stunden mit Ludwig und (Char-)Lotte von der „ELDORADO“ und holen unsere Post beim TransOcean-Stützpunkt ab. Danach verlegen wir in die Bay Fort de France. Wir treffen die Crew der „JANEVA“ wieder und haben viel Spaß zusammen. Aber bald trennen sich unsere Wege wieder, Marti muss zurück nach England und wir wollen weiter nach Norden.
Dominica, Rosseau, heißt unser nächstes Ziel. Die Insel strotzt nur so vor Grün. Wir mieten uns für 3 Stunden ein Taxi, das uns in den Regenwald bringt. Der macht seinem Namen alle Ehre, aber im Regenwald darf man sich halt über Regen nicht beschweren! Trotzdem ist es beeindruckend. Die Kraft, mit der die Fauna hier gedeiht, ist geradezu spürbar. Die Weihnachtssterne, die wir zu Hause als kleine Blumentöpfe in der Gärtnerei kaufen, wachsen hier wahrlich baumhoch, sozusagen als Unkraut! Bachläufe durchziehen den Wald und zig-meterhohe Wasserfälle versprühen Nebel rundum.
Nach diesem Ausflug brechen wir wieder auf, segeln an der Insel entlang nach Norden. In der Rupperts Bay, Portsmouth, übernachten wir noch einmal und segeln dann nach Les Saintes, einem weiteren französischen Departement. Eine traumhafte Insellandschaft empfängt uns. Und in der Bay liegt einer der schönsten Rahsegler, die es zur Zeit noch gibt: die berühmte „SEA CLOUD“. Man hat den Eindruck, dieser stolze Viermaster schaut fast ein wenig mitleidig auf die vielen „Charter-Plastik-Becher“ herunter. Direkt daneben liegt ein modernes Motorschiff, das zu seinen Schornsteinen auch noch 5 Masten mit Segeln trägt. Man sieht diese Schiffe jetzt immer öfter. Die Segel - natürlich automatisch gesetzt und gerefft - werden zur Unterstützung der Maschinen gefahren, wenn's eben gerade passt. Eine Rückbesinnung auf natürliche Energien scheint im Anmarsch zu sein.
Les Saintes selbst ist ein reizender, wenn auch sehr touristisierter Ort mit Boulangerie, Restaurants und den unvermeidlichen Souvenirläden. Niedrige Häuser mit rundumlaufenden Balkonen in kräftigen Farben geben ein buntes, fröhliches Bild ab. Am nächsten Morgen laufen wir wieder aus und ankern mittags in frz. Gouadeloupe vor Pointe á Pitre. Hier bleiben wir ein paar Tage, wandern durch die Stadt und genießen das kreolische Flair.
Wir verlassen Gouadeloupe durch den Mangrovenkanal, der Grand Terre von Basse Terre trennt. Schon um 04:45 müssen wir an der Zugbrücke sein, denn nur um diese Zeit wird sie geöffnet. Noch ist alles dunkel, nur die Brücke ist strahlend hell erleuchtet. Ich bin so geblendet, dass ich die direkt hinter der Brücke liegende Kanalkurve nicht sehen kann. Gott sei Dank ruft mir der Brückenwärter über den Lautsprecher „à gauche, à gauche“ zu und ich kann ein paar Meter vor dem Ufer gerade noch abdrehen. Am Ende des Kanals (“Rivière Salée“) breitet sich eine weite Wasserfläche aus, die aber recht kompliziert zu durchfahren ist. Die Tiefe beträgt manchmal nur 50 cm. Das Fahrwasser ist zwar betonnt, aber die Tonnen liegen teilweise 2 sm auseinander. Wir kommen gut durch und nehmen Kurs auf Antigua, Jolly Harbour.
Jolly Harbour ist leider eine Enttäuschung. Eine künstliche Marina, bei der versucht wurde, etwas ähnliches wie Port Grimaud an der Còte d'Azur zu schaffen: Kleine Häuser mit privatem Anlegesteg. Leider fehlt jegliche Infrastruktur, 3/4 der Häuschen stehen leer - ein Millionen-Dollar-Grab. Von Antigua geht es weiter nach Barbuda, einer flachen Insel die auch zu Antigua gehört. Da dieses Eiland landwirtschaftlich überhaupt nicht nutzbar war (zu wenig Regen), wurde es von den weißen Kolonialherren auch kaum beachtet. So konnte sich hier eine kleine Eigenständigkeit entwickeln. Die schwarze Bevölkerung ist geradezu unglaublich freundlich, sowohl untereinander als auch zu den wenigen Touristen. Das geht so weit, dass der Customs Officer, der mich barfuß in seinem Wohnzimmer empfängt, sich bei mir entschuldigt, dass ich so viele Formulare für das Ausklarieren ausfüllen muss!