Die rote Arche - Nicole Erler - E-Book

Die rote Arche E-Book

Nicole Erler

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  • Herausgeber: epubli
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2020
Beschreibung

Peace ist ein Jugendlicher, der zum ersten Mal verliebt ist. Aus Eifersucht gerät er in einen Streit mit seinem besten Freund. Als er vor Wut das Bewußtsein verliert, findet er sich plötzlich neben einem seltsamen Gebäude wieder, das wie eine große Arche aussieht. Dort beginnt eine fantastische Reise, auf der er den Architekten kennenlernt. Dieser eröffnet ihm eine völlig neue Sicht auf das Leben...

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Die rote Arche

Die rote ArcheImpressum

Die rote Arche

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Mein Herz zersprang vor Wut. Ich hasste ihn.

„Was hast du dir dabei gedacht? Du weißt, wie verliebt ich in Victoria bin. Wie konntest du mir das antun? Du bist mein bester Freund, wie konntest du mich so verraten?“ Ich schaute ihn wütend an.

Er hob die Hände, um mich zu beruhigen. „Peace, jetzt komm mal runter. Was kann ich dafür, dass ich auch auf sie stehe? Sie ist nun mal das hübscheste Mädchen an der Schule. Und dazu noch intelligent. Das ist eine seltene Mischung. Abgesehen davon, redest du über nichts anderes als sie, wenn wir abhängen. Was erwartest du denn da? Ich bin auch nur ein Mann.“

„Ein Mann? Soll ich mal lachen? Was für ein Mann bist du, der seinen besten Freund hintergeht? Das ist so mies.“

Ich schluckte und merkte, dass ich den Rest meiner Beherrschung verlor. Meine rechte Faust ballte sich zusammen. Ich wollte ihn schlagen. Ich bekam kaum Luft. Mein ganzer Körper zitterte. Meine Augen füllten sich mit Tränen.

„Ich hasse dich.“

„Mensch, Peace. Sag so was nicht.“

„Ich hasse dich.“

Jetzt schrie ich es ihm in sein Gesicht. Dann merkte ich, wie mir schwindelig wurde, und ich mein Bewusstsein verlor.

I

Als ich erwachte, lag ich am Boden. Es war schon dunkel geworden. Mein ganzer Körper tat weh. Ich konnte mich nicht bewegen. Feuchte stieg aus dem Boden auf. Hatte es geregnet? Ich fühlte mit meiner Hand die Oberfläche. Ich lag auf Gras. Seltsam, wir waren doch auf dem Schulhof gewesen.

Langsam wurde ich mir meiner Umgebung gewahr. Der Vollmond stand über mir und beleuchtete ein kleines Wäldchen jenseits der Lichtung, auf der ich lag. Ich konnte nicht fassen, dass es schon dunkel war.

Schwerfällig richtete ich mich auf und stieß mit dem Hinterkopf gegen etwas Metallenes. Verdutzt drehte ich mich um. Hinter mir erhob sich eine mehrere Meter hohe, nach außen gewölbte Wand. Diese zog sich nicht nur in die Höhe, sondern erstreckte sich rechts und links von mir, anscheinend unendlich, in die Breite. Was zum Teufel war das?

Vorsichtig klopfte ich mit einem Finger gegen dieses immense Gebilde. Es klang hohl. Ich legte mein Ohr an die Wand und lauschte. Nichts.

Langsam wanderte ich in eine Richtung, immer entlang des Konstruktes, das kein Ende zu haben schien.

Ich lief Ewigkeiten, bis ich irgendwann ein leises Rauschen hörte, das immer stärker wurde, je weiter ich ging. Es hörte sich an wie ein Fluss. Ich mochte dieses Geräusch. Seit jeher faszinierten mich Gewässer. Stundenlang konnte ich dasitzen, diesem entspannten Gesäusel lauschen und nachdenken.

Jetzt gesellte sich der erste zaghafte Gesang eines Vogels zum leichten Rauschen des Wassers hinzu. Bald würde es dämmern.

Nach ein paar weiteren Metern hatte ich das Ende der metallenen Mauer erreicht. Gespannt schaute ich um die Ecke und sah, dass tatsächlich ein Fluss jenseits der Mauer floss. Vielmehr bemerkte ich, dass die Mauer zu einer Art Gebäude gehörte. Aus dem unteren Teil, dort wo die Grundmauer des Gebildes sein musste, ergoss sich das Gewässer.

Nun fragte ich mich das erste Mal ernsthaft, wo ich überhaupt war. Nie hatte ich in der Stadt dieses Gebäude gesehen oder davon gehört. Und ich kam viel herum. Jeden Tag erkundete ich mit den Jungs die Gegend. DAS hier wäre mir schon aus weiter Entfernung aufgefallen.

Ich näherte mich dem Flüsschen. Das Säuseln zog mich magisch an. Die Dämmerung schritt schnell voran, und ich konnte im klaren Gewässer schon gut einige größere Steine entdecken, über die sich das Wasser wälzte.

Plötzlich schreckte ich zurück. Ein übergroßer Fisch schnellte an einem Felsen entlang flussabwärts. Da, schon wieder. Dann kamen ganz viele. Ein ganzer Schwarm von regenbogenfarbenen Meerbarben zog vorbei. Ich erkannte sie sofort, obwohl sie normalerweise von rötlicher Farbe war. Mein Großvater hatte mit mir alle Meeresfische einstudiert.

Die Meerbarbe, wie kam sie in den Fluss? Und wieso war sie regenbogenfarben? Ich hielt meine Hand kurz ins Wasser, um es dann zu schmecken. Salzig. Na wenigstens. Ich hätte mir auch nur schwer erklären können, wie die Meerbarbe im Süßwasser überleben konnte. Aber von einem salzhaltigen Fluss hatte ich noch nie gehört. Das Meer war, abgesehen davon, hunderte Kilometer entfernt.