Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Das Buch "Die Saat guter Kommunikation säen" gibt Ihnen anhand der Analogie zur Bewirtschaftung eines Feldes, eine genaue Anleitung, wie Sie das Law of the Farm (das Gesetz der Farm) und die Kunst des Fortschrittlichen Denkens erfolgreich in den Alltag integrieren.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 186
Veröffentlichungsjahr: 2019
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Das Buch „Die Saat guter Kommunikation säen“ gibt Ihnen anhand der Analogie zur Bewirtschaftung eines Feldes, eine genaue Anleitung, wie Sie das „Law of the Farm“ und die Kunst des Fortschrittlichen Denkens erfolgreich in den Alltag integrieren.
von
Frank R.B.Dressel
In diesem Buch lernen Sie…
Ihren
mentalen Boden
zielführend
vorzubereiten
Klassischen Ängsten
(Demütigung, Misserfolg, Zurückweisung…)
zu widerstehen
Alles über den
Mythos
der
Hypnose
Warum ist
Blut
dicker als
Peinlichkeiten
Wie wir Biene spielen und
Über-Kreuz-Bestäuben
Wie wir
reife Früchte (Erfolge) richtig ernten
Was die
Nur-Ich-Zeit
ist und wie sie eingesetzt wird
Wie Sie
ein toller Kommunikator werden
(wenn Sie sich dafür entscheiden wollen)
Und noch vieles mehr…
Kurz:
Samen pflanzen – Triebe und Blätter – Jäten – Dünger nachlegen – Das Öffnen der Blüten – Ernte der reifen Früchte…
…alles übertragen auf den kommunikativen Alltag.
Vorspann
ergiebige Ernten
Einführung
Samen pflanzen
Selbstbewusstsein messen
Die dunklen Jahre
Musterunterbrechungen
Die Ketten sprengen
Das Tagebuch
Selbsthypnose
Der Mythos der Hypnose
Unglück – gibt es nicht!
Positive Energien etablieren
Triebe und Blätter
Nein sagen - wie wir uns nicht zu viel vornehmen
Das Jäten des Freundschaftsgarten
Dünger nachlegen
Das Öffnen der Blüten
Das Ernten der reifen Früchte
Freude am Älterwerden
Schlussfolgerung
Checkliste
Über den Autor
Kennen Sie die Bedeutung des englischen Begriffes „Law of the Farm“? Lassen wir uns einmal auf das Gedankenspiel ein und tun so als wären Sie ein Landwirt. Um eine überdurchschnittlich gute Ernte einzufahren, hat so ein Landwirt viele Aufgaben in der richtigen Abfolge zu leisten. Zu diesen Aufgaben gehören u.a.
den Boden vorbereiten
Pflanzen setzen
hochwertiges Saatmaterial verwenden
Grund und Boden durch Dünger mit Nahrung versorgen
Pflänzlinge wässern und vor Schädlingen, Krankheiten und vagabundierenden Vögeln beschützen und nicht zuletzt
mit viel Geduld sich regelmäßig um die Pflanzen kümmern
Und wenn nach einer erfolgreichen Ernte im nächsten Jahr wieder eine solche erreicht werden soll, dann gilt es den Boden gut über den Winter zu bringen und für das anstehende Jahr vorzubereiten.
(Übrigens gehört das Thema Geduld sicherlich mit zu den Kernkompetenzen eines erfolgreichen Landwirtes.)
Nur Saatgut ausbringen und danach auf die reichhaltige Ernte zu warten - das wird nicht funktionieren.
(Im übertragenen Sinne gilt der obere Grundsatz doch für viele Lebensbereiche – oder nicht?)
Denn: Mit einer solchen Tat wird gegen „Law of the Farm“ verstoßen und die üppige Ernte rückt in weite Ferne. Dieses Buch hätte ich sicherlich nicht geschrieben, wenn dieses „Law of the Farm“ nicht auch auf sehr viele Aspekte unseres eigenen Lebens anwendbar wäre.
Der erfolgreiche Abschluss des Studiums oder der Sieg im nächsten wichtigen Tennisturnier sind Parallelen, die wir zu dem Einfahren einer reichen Ernte durchaus ziehen können.
Auch hier haben die betreffenden Personen, um Erfolge zu erzielen, viele Jahre Ausdauer, Geduld und Anstrengung investiert. Und wenn wir schon einmal bei dem Thema Investment sind, dann werden wir auffällige Gemeinsamkeiten zwischen dem Bewirtschaften von Ackerland und der Investition in das Wirtschaftsleben feststellen.
Ergiebige “Ernten” ergeben sich durch:
Vorbereitung
Genauso wie ein Landwirt den Boden vorbereitet, bevor er zur eigentlichen Aussaat kommt, genauso sollten wir uns vor dem Loslegen mit Aktivitäten überlegen, worin unsere Ziele bestehen, welche Maßnahmen für die Zielerreichung zu ergreifen sind und wie die Parameter der Erfolgsmessung aussehen könnten.
Ausführung
Sobald der Boden vorbereitet ist, beginnt der Landwirt mit der Aussaat. Saatgut sollte reichlich verteilt werden und der Boden regelmäßig gedüngt und gewässert werden. Der Landwirt trägt das Wetterrisiko! Und genauso handeln wir, wenn wir als Investor agieren. Wir müssen oftmals ein kalkulierbares Risiko übernehmen, wenn wir optimale Ergebnisse erzielen wollen. Wir müssen oftmals Voruntersuchungen anstellen, wenn wir nicht mit der Unternehmung schnell Schiffbruch erleiden wollen.
Schutz
Für den Landwirt ist der Schutz seines Anbaus sehr wichtig. Ab und an muss gejätet werden. Vielleicht müssen Zäune zum Schutz vor wilden Tieren um das Anbaugebiet gezogen werden. In der Investmentanlage schütze ich beispielsweise das Kapital vor Verlust, indem ich nicht alles Geld auf eine Karte setze, sondern die Anlageform diversifiziere.
Geduld
Ich kann das Einfahren der Ernte nicht künstlich beschleunigen. Wir werden nicht über Nacht ein Meister der Kommunikation. Wir werden nicht innerhalb einer Woche Tennisprofi. Es ist nicht zwingend angebracht, die Geldanlage nur deshalb aufzulösen, weil die Werte nahe ihrem Höchststand sind. Vielleicht schlummert in ihnen noch viel mehr Potential? In vielen Lebensbereichen ist Geduld angesagt, um erfolgreich in seinen Bestrebungen zu werden.
Durchhalten
Ein Landwirt muss konstant in und an seinen Feldern arbeiten. Genauso muss er nach einer ergiebigen Ernte dem Boden eine gewisse Ruhezeit geben, damit dieser sich wieder erholen kann. Auf die gleiche Weise sollten wir uns eine Auszeit gönnen, um erreichte (Teil-) Ziele auch ausgiebig zu feiern. Wie das genau geht, das werden Sie in diesem Buch noch lesen.
Es ist nicht immer einfach, dass „Law of the Farm“ in der Praxis anzuwenden, da wir gerne versuchen, Abkürzungen auf unserem Weg zum Erfolg zu nehmen. Wir sind es nicht gewohnt, Geduld an den Tag zu legen. Den größtmöglichen Output mit dem geringst möglichen Input zu erzielen funktioniert nicht.
Das ist ökonomischer Schwachsinn. Ein Landwirt übernimmt viel Risiko, investiert nicht nur im Vorfeld viel Mühe und arbeitet geduldig in Richtung seiner Ernte. Heute pflanzen und nächste Woche ernten - läuft nicht.
Haben Sie jetzt viel Spaß mit dem Säen der Saat einer erfolgreichen Kommunikation. Sie werden eine spannende kommunikative Reise erleben. Versprochen!
Sicherlich ist Ihnen schon einmal ein Buch über das Thema des Positiven Denkens in die Hände gefallen. Womöglich stehen einige solcher Bücher in Ihrem Regal und dabei haben Sie wahrscheinlich viele davon nur ansatzweise gelesen. Gut – Sie kennen also das Thema.
Ich möchte Ihnen nun gerne eine Theorie vorstellen: Nehmen wir einmal an, dass immer, wenn positive Dinge in Ihrem Leben passieren, dieser Vorgang mit einem Energiefluss verbunden ist. Nehmen wir einmal weiter an, dass gerade diese Energie es uns überhaupt ermöglicht, positive Dinge in unserer Umgebung wahrzunehmen. Somit stehen wir an der Schwelle einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung. Was das genau bedeutet, das werde ich Ihnen noch aufzeigen.
Viele Menschen glauben an die Macht des Positiven Denkens, während andere eher der Auffassung sind, dass es sich hier vielmehr um eine trügerische „New-Age-Pop-Psychologie“ handelt. Eine Psychologie, die, überzogen mit einer Zuckerglasur, nur eine Fülle von Peter Pan Plattitüden zur Schau stellt. Meine ehrliche Meinung dazu?
Beide Gruppen haben recht!
Positives Denken ist im Kern ein Glaubenssystem.
Glauben wir, dass etwas nicht funktioniert – wird es nicht funktionieren. Glauben wir jedoch, dass etwas auf jeden Fall funktioniert, dann… Sie wissen sicherlich was ich meine.
Für die (noch) Ungläubigen unter den Lesern ein kleines Beispiel:Positives Denken ist wie die Jobsuche nach dem Studium. Um einen gut bezahlten Job zu ergattern, brauchen wir den Nachweis von Erfahrung. Leider eignen wir uns diese Erfahrung erst durch das Ausführen eines adäquaten Jobs an. Wer war jetzt zuerst da – das Huhn oder das Ei? Wo sollen wir jetzt um Himmels Willen starten?
Geben wir dem Positiven Denken an dieser Stelle eine neue Ausrichtung und benennen es um. Dazu hätte ich auch gleich eine Idee:
Ab sofort wandeln wir den Begriff „Positives Denken“ um in den Begriff „Fortschrittliches Denken“
Für einige Personen dürfte es sich hier „nur“ um eine neue Wortkreation handeln. Leider weit gefehlt! Was unterscheidet denn beide Begriffe?
Im Grunde genommen besteht das Fortschrittliche Denken aus den gleichen Bestandteilen wie das Positive Denken – mit einer entscheidenden Ausnahme!
In dem Wort „fortschrittlich“ ist das Wort „Schritt“ versteckt und mit eben diesem Schritt ist eine konkrete Handlung verbunden. Eine Handlung, die diese Art des Denkens charakterisiert und stetig begleitet.
Wir sitzen also nicht in unserem Kämmerlein und denken regungslos angestrengt positiv. Nein, im Gegenteil. Wir verbinden mit unserem Denken eine konkrete Handlung und diese Handlung verändert. Ganz nach dem Motto: Tu was – dann tut sich was, „probieren“ wir diese Art zu denken nicht einfach nur aus – sondern wir tun es!
Noch einmal:Wir sitzen nicht gemütlich zurückgelehnt in unserem Sessel und warten auf die Ergebnisse, die unser (positives) Denken produzieren wird, sondern wir unternehmen konkret etwas. Genau an dieser Stelle liegt nämlich die Problematik des Positiven Denkens. Bevor wir uns bemühen, aktiv positiv zu denken, denken wir oft im Vorfeld darüber nach, ob es überhaupt funktionieren wird. Und genau dies tun wir im Rahmen des Fortschrittlichen Denkens nicht. Wir tun es einfach.
Wir denken eben nicht zuerst in epischer Breite darüber nach, ob das, was wir vorhaben funktionieren könnte, sondern wir handeln.
Das Handeln wird unser Denken positiv verändern! Und dies schneller als es das reine Positive Denken hätte je tun können. Optimisten haben die Angewohnheit alles positiv, Pessimisten die Angewohnheit alles negativ zu sehen. Doch nur die Handlung in Verbindung mit der Übung, verändert nachhaltig unsere Verhaltensweisen.
Tu was – dann tut sich was und Sie werden damit Ihr Leben verändern.
Hört sich der Ansatz des Fortschrittlichen Denkens interessant an? Ich meine das tut es. Leider Gottes, wie bei jedem anderen Prozess auch, liegt die Problematik der Umsetzung nicht in der Handlung selbst, sondern vielmehr in dem Beginn der Handlung. Will ich nachhaltig mein Denken und Handeln verändern, muss ich auch irgendwann einmal damit beginnen! Also nicht nur theoretisch darüber nachdenken. TUN ist angesagt.
Bildlich gesprochen, müssen wir in unserem Geist eine Saat sähen, diese kultivieren und wachsen lassen, um Jahr für Jahr mit einer reichen Ernte belohnt zu werden.
Mit dem Fortschrittlichen Denken wird vieles möglich sein – auch wenn Sie jetzt vielleicht noch der Meinung sind, es wäre ein großer Haufen Sch… Warten Sie ab!
Norman Vincent, einer der Väter des Positiven Denkens, sagte einst:
„Wenn wir Freude und Enthusiasmus in uns fühlen, ziehen wir Freude und Enthusiasmus an. Das Leben zahlt uns alles in gleicher Münze zurück.“
In der gleichen Weise ziehen wir mit unseren Handlungen bestimmte Denkweisen an. Weit weg von trockener Theorie, sehen wir doch tagtäglich, dass gerade negative Gedanken leicht von Mensch zu Mensch übertragen werden. Und das, was bei den negativen Gedanken passiert, erfolgt ebenso bei den positiven - dies nur weitaus schneller.
Ist Ihnen in diesem Zusammenhang schon einmal aufgefallen, dass eine angestrengte Situation sehr kurzfristig durch einen passenden Witz aufgelockert werden kann? In der Sekunde, in der jemand lacht, verbreitet sich augenblicklich in der Umgebung ein Gefühl von Erleichterung. Selbst wenn die aufgebrachten Parteien sich innerlich noch nicht sofort gänzlich besser fühlen, ist es ihnen jedoch jetzt durchaus möglich, das Problem auf einer mehr sachlichen und gelösten Art, weiter zu diskutieren.
Sitzen wir allein im Auto und regen uns über einen Verkehrsteilnehmer auf, der uns den Weg abschneidet, dann bleiben wir doch oft für die restliche Zeitdauer der Fahrt in diesem sog. Ärger-Modus festgefahren. Keiner sitzt neben uns, der uns mit guten Schwingungen versorgt und dadurch die Spannung durchbricht. Gute Stimmung zu verbreiten kann ansteckend sein – macht doch Sinn, oder?
Sie haben jetzt das Buch bis zu dieser Stelle schon einmal gelesen. Gut! Die Saat des Glaubens verbreitet sich gerade in Ihnen. Wir werden jetzt gemeinsam Ihren geistigen Garten von der Saat des Zweifels befreien und eventuell noch vorhandenes negatives Denken in einen Dünger verwandeln, der all unsere Möglichkeiten und Fähigkeiten wachsen lassen wird.
Nehmen Sie bitte jetzt die Schaufel in die Hand und wir legen gemeinsam den geistigen Garten neu an. Ok?
Der größte Baum der Erde wächst aus einem Samenkorn, das wir zwischen zwei Fingern halten können. Und zu diesem Gedanken passt gut ein Zitat von Henry Ford:
Ob du denkst, du kannst es oder du kannst es nicht – in beiden Fällen hast du Recht. (Henry Ford, 1863 – 1947)
„In jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.“
(Thomas Hesse)
Wir werden in kleinen Schritten damit beginnen, uns in der Kunst des Fortschrittlichen Denkens zu üben. Für einige unter uns mag dieser erste Schritt der schwierigste, für andere unter uns der leichteste sein. Wie sieht es bei Ihnen aus? Sind Sie ein Mensch, der tendenziell eher zu sich sagt: „Morgen früh, wenn ich aufwache, werde ich die Snooze-Taste noch zwanzigmal drücken und mich den ganzen Tag schläfrig fühlen.“ Oder sagen Sie eher zu sich: „Morgen früh stehe ich nach dem Aufwachen sofort auf und beginne augenblicklich mit meinen Übungen!“
Reflektieren Sie doch mal an dieser Stelle… Sind Sie eher ein „Snooze-“ oder eher der „Aufsteh“ -Typ?
Der Prozess des Fortschrittlichen Denkens beginnt oft mit der Zerstörung, oder sagen wir einmal weniger heftig, mit der Veränderung vorhandener Gedankenstrukturen. Diese Veränderung schafft Platz für neue Vorgehensweisen und Ideen. Wir geben Schritt für Schritt alte negative Verhaltensmuster auf, welche wir zeitlebens in uns aufgebaut haben und ersetzen diese durch neue Denkansätze. (Aus alt wird neu)
Sobald wir merken, dass das Fortschrittliche Denken in uns auch wirklich wirkt, geben wir nach und nach das Denken „Gute Dinge passieren doch nur anderen“ auf und sind immer mehr dazu bereit, den Samen der Veränderung in uns wachsen zu lassen.
Die größte Revolution unserer Zeit dürfte die
Entdeckung gewesen sein, dass die Menschen
durch die Änderung ihrer Geisteshaltung die
äußeren Umstände ihres Lebens ändern
können.
William James
(1842 – 1910), US- amerikanischer Psychologe und Philosoph, Vertreter des Pragmatismus
Parallel zu diesem Zitat, möchte ich Ihnen folgende Fragen stellen:
Welche Wurzeln haben sich in Ihrem geistigen Garten bis dato breit gemacht?
Hält Sie etwas zurück, Ihr Denken und Handeln nachhaltig zu verändern?
Selbst Menschen, die die Ansätze des Fortschrittlichen Denkens vollumfänglich bejahen, haben ab und an Bedenken bei der Vorstellung, die Entwicklung des eigenen Lebens, nur von Gedanken abhängig zu machen.
Viele Dinge können das Unkraut in Ihrem Gedankengarten haben sprießen lassen. Und wie werden Sie Herr über Unkraut? Ganz einfach. Wir reißen es heraus! (Natürlich mit seinen Wurzeln!) Die Gärtner unter den Lesern kennen das doch...
Manchen Menschen fällt es eher schwer, gedankliches Unkraut mit der Wurzel zu entfernen, um einmal in diesem Bild zu bleiben. Und was uns alle genau daran hindert, das zeige ich Ihnen in den nächsten Kapiteln. Lesen Sie weiter… es bleibt spannend.
Das Selbstwertgefühl – oder wie gehe ich mit der „Ichliebe-mich-Krankheit“ um.
Für lange Zeit war der Begriff des Selbstwertgefühls in unserer Gesellschaft eine völlig unbekannte Größe. Vielleicht war es eher mit dem Denken der Ketzer gleichzusetzen, die Erde sei rund. Der eigentliche Begriff des Selbstwertgefühls fand erst in den sechziger und siebziger Jahren seinen Weg in das öffentliche Bewusstsein und galt lange Zeit als Sammelbegriff für die Beschreibung elterlicher Erziehungsprobleme. Der „alte“ Weg der Kindererziehung war eher barbarisch und reduzierte oft das Selbstvertrauen der Kinder auf ein Mindestmaß.
Im Gegensatz dazu, ließen in der Folgezeit gerade die Eltern, die Angst davor hatten, ihre Kinder unglücklich zu erziehen, diese mit einem fast schon übersteigerten Selbstwertgefühl aufwachsen.
Eine „Ich-zuerst-Mentalität“ wuchs schleichend heran. Auf die gleiche Weise wurde vielen von uns beigebracht, dass Selbstsucht ein unfruchtbarer und unerwünschter Charakterzug sei. Damit in einem selbst gute Gefühle entstehen können, wäre es wohl angebrachter, bestenfalls nur gelegentlich ausschließlich an die eigene Person zu denken.
Ganz ehrlich, für mich widersprechen solche Art Grundsätze dem gesunden Menschenverstand.
Allzu oft möchten sich Menschen auf der einen Seite zwar gut fühlen, sehen sich jedoch auf der anderen Seite schuldig, immer nur an sich selbst gedacht zu haben. Für meine Begriffe wird mit einem solchen Denken die Entwicklung eines gesunden Selbstbewusstseins nachhaltig gestört.
Ich gebe zu, dass es manchmal eine große Herausforderung ist, zwischen Gier und Bescheidenheit die Waage zu halten.
Aufgrund unterschiedlicher Standpunkte lässt sich auf emotionale Weise mit dem Begriff Selbstbewusstsein vortrefflich manipulieren.
Es bedarf schon ein wenig Übung, sich selbst davon zu überzeugen, ein wertvoller Mensch zu sein, der es tatsächlich auch verdient, ab und an nur mal an sich selbst zu denken.
(Ohne dabei der Auffassung zu sein, mit der eigenen Person das Zentrum des Universums darstellen zu wollen.) Auch wenn sich jetzt das Ganze sehr kompliziert anhört, in der Praxis ist es einfacher zu tun, als wir es jetzt vielleicht denken.
Wie würden Sie, liebe Leser, Ihr Selbstbewusstsein auf einer Skala von 0 (faktisch nicht vorhanden) bis 10 (fast schon übermenschlich) einschätzen? Das nun folgende Quiz wird Ihnen bei der Einschätzung helfen.
Die Wissenschaft des „Ich“ oder wie ich „Selbstbewusstsein“ messen kann
Um den Grad Ihres Selbstbewusstseins einschätzen zu können, wählen Sie aus den vorgegebenen Möglichkeiten eine Antwort aus, die möglichst nahe Ihrer tatsächlichen Reaktion kommt. Kreuzen Sie zu jeder Frage Ihre Antwort an und zählen Sie zum Schluss die Anzahl der A, B, und C zusammen.
1. Sie wissen, dass Sie in der Erstellung von Datenbanken, wirklich gut sind. Ihr Boss fragt Sie und mehrere Arbeitskollegen, ob Interesse daran bestünde, für einen Kunden eine neue Kundendatenbank zu entwickeln, als auch einen Firmen-Newsletter zu schreiben.
(Kurze Anmerkung: Für das Schreiben des Firmen-Newsletters fehlt Ihnen jeglicher Ansatz und Idee!)
Sie:
A: …melden sich für beide Projekte freiwillig an. Da Sie sich selbst als brillant einstufen, sind Sie davon überzeugt, beide Aufgaben durchführen zu können. Auch wenn es bei Ihrem ersten Versuch, einen Newsletter zu schreiben peinlich werden könnte, melden Sie sich für beides.
B: …melden sich für das Projekt der Datenbankerstellung. Als sich Ihr Arbeitskollege Hans Meier auch dafür meldet, merken Sie freundlich an, dass Sie wohl über mehr Erfahrung in diesem Bereich besitzen, wären jedoch froh, dem Arbeitskollegen Hans Meier Ihr angesammeltes Wissen zur Verfügung zu stellen.
C: …bleiben still im Hintergrund und denken dabei, dass sicherlich einer der anwesenden Personen besser als Sie ist. Und überhaupt wird Ihr Boss Sie wohl sowieso nicht herauspicken.
2. Sie sind mit Ihren Freunden unterwegs und mitten im Restaurant furzen Sie laut.
Sie…
A: …geben augenblicklich dem nahestehenden Kellner (oder einer anderen Person in der Nähe) die Schuld. Sie tun dies so überzeugend, dass niemand Ihnen den Furz anhängen kann. Selbst wenn jemand so etwas nur in Erwägung ziehen würde, könnten Sie gegen diese Person richtig eklig werden.
B: …machen einen Witz über den Bohnensalat, den Sie zu Mittag gegessen hatten.
C: …versuchen unter dem Tisch zu verschwinden und ziehen sich, heftig entschuldigend, ins Bad zurück. Keinem der anwesenden Personen können Sie für den Rest des Abends noch in die Augen schauen und überlegen, heimlich die Gesamtrechnung zu übernehmen. Ihr Plan dabei ist: Alles zahlen und den Raum verlassen, bevor jemand von den Anwesenden merkt, dass Sie es getan haben.
3. Wenn Sie Trivial Pursuit oder ähnliche Gesellschaftsspiele spielen, dann:
A: …lachen Sie über andere Mitspieler, wenn diese eine falsche Antwort geben. Sie kennen die verletzlichen Punkte Ihrer Spielkameraden und arbeiten damit.
B: …verleben Sie eine großartige Zeit und haben dabei richtig Spaß. Sie kennen einige Antworten und versuchen bei einigen Fragen, die mögliche Antwort zu finden. Sie lieben es, neue Dinge kennenzulernen.
C: ...Sie spielen solche Art Spiele grundsätzlich nicht, da Sie der Auffassung sind, nicht schlau genug dafür zu sein.
4. Sie haben sich auf Arbeit dafür entschieden, sich für die eigene Beförderung stark zu machen.
Sie…
A: …lassen in Ihrem Arbeitsumfeld einige Kollegen richtig dumm dastehen, so dass es offensichtlich ist, dass Sie befördert werden müssen.
B: …lassen Ihren Chef wissen, dass Sie an der Beförderung sehr interessiert sind und strengen sich bei Ihren zu erledigenden Aufgaben doppelt an. Sie wollen damit zeigen, dass Sie für die ausgeschriebene Position der richtige Kandidat sind.
C: …entscheiden während der Autofahrt zur Arbeit, dass Sie der möglichen Beförderung nicht weiter nachgehen werden. Sie denken, dass Sie sowieso nicht genommen werden. Warum also versuchen. Es bringt ja doch nichts.
5. Wenn Sie eine wichtige Entscheidung treffen müssen, dann…
A: …entscheiden Sie sich für die Variante, die sich für den Moment am besten anhört und halten sich auch daran. Auch wenn sich mit der Zeit herausstellen sollte, dass diese Entscheidung falsch war.
B: …wägen Sie die Vor- und Nachteile ab, die die Entscheidung für eine der Varianten nach sich zieht. Sie entscheiden dann und bleiben dabei jedoch offen für Veränderungen, die sich später als vorteilhafter herausstellen könnten.
C: …Entscheidungen? Sie sind nicht in der Lage Entscheidungen zu treffen. Grundsätzlich treffen Sie sowieso immer die falsche Entscheidung und machen damit Ihr Umfeld unglücklich. Andere sollen entscheiden!
6. Sie müssen einen kompletten Abend allein zuhause verbringen. Sie…
A: …freuen sich hämisch, dass Sie nicht einen Abend mit den miesen Kreaturen von der Arbeit verleben müssen. Geregelt bekommen die doch nichts in ihrem Leben und denken dabei noch, sie gehörten zu Ihren Freunden. Sie sind sich sicher, dass diese Leute sehr gerne mit Ihnen den Abend verbringen würden.
B: …nehmen sich Zeit dafür etwas zu tun, was Ihnen richtig Spaß macht. Das könnte ein langes Bad sein, eine ausgiebige Lese-Session oder Sie bereiten sich selbst ein großartiges Abendessen zu. Sie genießen es, sich ab und an mal so richtig zu entspannen und sind gerne auch mal mit Ihren Gedanken allein.
C: …ziehen sich in sich zurück und wissen, dass Sie mal wieder einen sch… Abend verleben werden. Vielleicht gehen Sie auch früh ins Bett und hoffen, dass morgen wieder Menschen um Sie herum sind.
7. Wenn Sie eine Arbeit durchführen, die Ihre volle Konzentration fordert, dann…
A: …wissen Sie, dass Sie alles wie im Schlaf tun können. Sie müssen sich nicht auf Dinge konzentrieren – Sie können es!
B: …können Sie alle Ablenkungen um sich herum so gut wie vollständig abschalten und damit Ihre beste Leistung zeigen. Sie sind fest entschlossen, jetzt auch Ihr Bestes zu geben.
C: …können Sie das nicht. Sie sind innerlich zu nervös und vermasseln dadurch einiges an Aufgaben. Sie können nur kurz an Projekten konzentriert arbeiten und beenden gestellte Aufgaben oftmals zu spät aufgrund der vielen Ablenkungen.
8. Ein Freund/-in stellt Sie einer neuen Person vor. Sie…
A: …beweisen der Umwelt, dass Sie eine „bessere“ Person sind, indem Sie etwas Geistreiches von sich geben und damit wieder mal im Mittelpunkt stehen. Wenn die neue Person „wertig“ genug ist, sie kennenzulernen, dann wird sich diese Person schon selbst darum kümmern.
B: …begrüßen auf zuvorkommende Weise die neue Person, stellen sich selbst vor und stelle dazu eine offene Frage, wie z.B. „Was machen Sie denn beruflich“ und zeigen an der anderen Person ehrliches Interesse. Sie hören der Person zu und halten sich selbst mit Wertungen zurück bis Sie diesen Menschen noch etwas besser kennen.