Die Schneeleiche von Lübbenau - Wolfgang Swat - E-Book

Die Schneeleiche von Lübbenau E-Book

Wolfgang Swat

3,8

Beschreibung

Auf einer leicht abschüssigen Straße gerät ein voll besetzter Trabant in den Straßengraben und prallt gegen eine kleine Birke. Sekunden später geht er in Flammen auf. Drei Menschen sterben. War es nur ein tragischer Unfall? In Eberswalde-Finow werden aus Kindergärten und Wohnhäusern immer wieder leere Kinderwagen gestohlen. Die meisten werden später zerstört im Finow-Kanal gefunden. Die Lage eskaliert, als eines Tages ein Baby samt Kinderwagen entführt wird. In der Spreewaldstadt Lübbenau wird Rosenmontag gefeiert. Am nächsten Tag finden Kinder eine nackte Frauenleiche. Spuren im Schnee verraten, dass die Tote einem schweren Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Wolfgang Swat hat erneut Kriminalfälle aus der DDR gesammelt und die alten Verbrechen auf gewohnt versierte Weise von allen Seiten beleuchtet: spannend und auch nach vielen Jahren noch aufwühlend.

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Wolfgang Swat

Die Schneeleiche von Lübbenau

und zwölf weitere authentische Kriminalfälle aus der DDR

Bild und Heimat

Zu diesem Buch:

Alle hier geschilderten Kriminalfälle haben sich tatsächlich zugetragen. Die Namen von Tatbeteiligten und -opfern sowie anderer Beteiligter wurden aus personenrechtlichen Gründen verändert.

Wolfgang Swat, geboren 1948 in Hoyerswerda, war Journalist bei der Lausitzer Rundschau und berichtete auch über Mordfälle in der Gegend. Bereits sein erstes Buch Der Tote in der Wäschetruhe (2010) war sehr erfolgreich, es folgten u. a. Mord ohne Mörder (2011) und Die Tote an der Wendeschleife (2014). Bei Bild und Heimat erschien in der Reihe »Blutiger Osten« sein Buch Die gepfählte Frau (2015).

Von Wolfgang Swat liegt bei Bild und Heimat außerdem vor:

Die gepfählte Frau und zwölf weitere Verbrechen (2015)

eISBN 978-3-95958-725-9

1. Auflage

© 2016 by BEBUG mbH / Bild und Heimat, Berlin

Umschlaggestaltung: fuxbux, Berlin

Umschlagabbildung: © photolike, shutterstock; © Robsonphoto, shutterstock

Ein Verlagsverzeichnis schicken wir Ihnen gern:

BEBUG mbH / Verlag Bild und Heimat

Alexanderstr. 1

10178 Berlin

Tel. 030 / 206 109 – 0

www.bild-und-heimat.de

Der Frauenschwarm

Es ist Freitag, der 1. Juni 1990. Der Tag verspricht für Brandenburg an der Havel herrliches vorsommerliches Wetter. Die Sonne scheint schon morgens, ihre Strahlen wärmen und locken hinaus ins Freie. Am Himmel ist kaum ein Wölkchen, hinter dem sie sich verstecken könnte. Jürgen Kort hat zwar wenig geschlafen, doch im Bett hält es ihn trotzdem nicht mehr. Der Kopf brummt, denn in der Disco letzte Nacht haben er und seine Freunde doch einige Büchsen Bier »ausgetrocknet«. Die Pyramide, die aus den geleerten Büchsen auf dem Kneipentisch entstanden war, hatte jedenfalls eine ansehnliche Höhe.

Kort, der in diesem Monat seinen dreiundzwanzigsten Geburtstag feiern wird, treibt es zum »Kopfauslüften« aus Bett und Haus. Er ist mit einem T-Shirt und einer blauen Jeanshose bekleidet, deren Hosenbeine er eigenhändig abgeschnitten hatte. Das Aufstehen musste sein, trotz des »Katers«. Er will unter Leute, muss gesehen werden.

Der junge Mann nimmt Kurs auf das Marienbad, trifft dort Kumpel Steven. Der Kaffee, den sie trinken, soll die Geister in den Köpfen vertreiben. Bei Steven wirkt er allerdings nicht belebend. Ihn zieht es wieder nach Hause. Allein gelassen, hat Kort keinen »Bock« mehr auf das Bad. An der Regattastrecke auf dem Beetzsee kennt er lauschige Plätzchen, auf denen man abhängen und den Gedanken freien Lauf lassen kann. Auf dem Weg dorthin kauft er sich eine Schachtel Zigaretten, eine Flasche Bier und ein Päckchen Rasierklingen. An der Regattastrecke in Höhe der Tausend-Meter-Marke ist eine der kleinen Badebuchten. Baden ist hier zwar verboten, doch wen stört das schon. Jetzt, um die Mittagszeit herum ist nur vereinzelt mal ein Boot zu sehen. Später wird das anders sein. Die Regattastrecke hat unter Wassersportlern einen guten Ruf. Zahlreiche nationale Meister, Weltmeister und Olympiasieger der DDR haben sich auf dem Beetzsee Kraft, Ausdauer und Geschicklichkeit für ihre sportlichen Erfolge erarbeitet. Zwar wurde schon seit den 1880er Jahren in Brandenburg an der Havel gerudert, doch der legendäre Ruf verbreitete sich erst ab 1967 in der Wassersportwelt, als der Bau einer modernen Rennstrecke am Westufer des Sees beschlossen wurde.

Kort sucht sich ein Plätzchen, zieht Jeans und T-Shirt aus und legt sich, mit einer bunten Badehose bekleidet, in die Sonne. Die Arme sind hinter dem Kopf verschränkt. Auf der Insel gegenüber bemerkt er durch die halbgeschlossenen Augen ein paar Sonnen- und Badegäste. Der junge Mann döst vor sich hin, doch Ruhe findet er nicht. Er raucht hin und wieder eine Zigarette der Marke »Marl­boro«. Die gibt es jetzt in der DDR, und die schmecken natürlich viel besser als die Tabakstrünke von »F6« oder »Juwel«. Alle möglichen Gedanken beschäftigen ihn. In letzter Zeit, das muss er sich eingestehen, ist eine Menge schiefgegangen. Das hat auch mit der Wende in der DDR zu tun. Seit ein paar Wochen ist er arbeitslos. Sein Chef in der Veranstaltungsagentur hat ihn rausgeschmissen. Angeblich, weil er nachts in den Räumen der Agentur, wo er als Ordner und wegen seines handwerklichen Geschicks – als gelernter Instandhaltungsmechaniker – angestellt war, eine Frau geschlagen und vergewaltigt haben soll. Kollegen hatten ihn morgens schlafend im Flur angetroffen und in unmittelbarer Nähe einen Blutfleck, einen Rock und zwei Kettchen bemerkt. Es war in der Nacht hoch hergegangen in der Disco, und das letzte Bier war bestimmt schlecht, dass ihm übel geworden war. Mit dem Mädchen, da ist er sich sicher, war aber nichts Ernstes, und das hatte er auch beteuert. Jedenfalls konnte er sich an nichts erinnern. Das Ermittlungsverfahren wurde ja auch eingestellt. Trotzdem wurde er gefeuert.

Dabei war die Agentur sein Ein und Alles gewesen. Schließlich hatte er lange im Jugendklub, mit dem sich der Chef nach der Wende selbständig gemacht hatte, mitgearbeitet, Tage und Nächte dort verbracht. Das sollte nun nichts mehr zählen?

Na gut, da war noch die Sache mit Trixi, seiner Verflossenen. Wenn er nur daran denkt, könnte er vor Wut platzen. Trixi hatte sich bei seinem Chef beschwert, weil er keinen Unterhalt für sein Kind bezahlt. Dabei hatte sie ihn mit dem Balg reingelegt, hatte gesagt, dass sie die Pille nehme, und ist dann trotzdem schwanger geworden. Und das bei lediglich zweimal Geschlechtsverkehr. Da war sie doch selbst schuld. Für die Verhütung sind nun einmal die Frauen zuständig, und wenn es schiefgeht, müssen sie sich eben das Kind wegmachen lassen. »Das ist meine Einstellung, und daran gibt es nichts zu rütteln. Das habe ich ja zu allen Mädchen gesagt, die ich gebumst habe. Und das waren nicht gerade wenig«, schmunzelt er in sich hinein. »Ich gehe mit ihnen ins Bett, und danach können sie gehen. Punkt. Aus. Feierabend.«

Er weiß, dass er gut aussieht, so rank und schlank und sportlich gebaut, mit 83 Kilogramm Muskelmasse verteilt auf 1,85 Meter Größe von Kopf bis Fuß und mit seinen schwarzen Haaren. Doch manchmal können einen die Weiber auch nerven mit ihren sentimentalen Phantasien. Erst vor ein paar Tagen war ihm die Moni auf die Ketten gegangen, hat nach dem zweiten Mal Sex gleich vom Zusammenbleiben, gemeinsamer Wohnung und einem Kind gefaselt. Das hätte ihm noch gefehlt. War schon genug, dass ihm die Trixi wochenlang hinterhergerannt und Mutti auf den »Kasten« gegangen ist, weil er sie verlassen hat. »Mich hat sie ja nicht erwischt, ich bin immer gleich abgehauen. Das Gequatsche von Kind, Vatergefühlen, Verantwortung, Liebe und fester Beziehung ist mir echt an die Nieren gegangen. Schule, Lehre und drei Jahre Armee liegen endlich hinter mir, und da wollte mich die Trixi mit ihrem Kind festnageln.«

Bei Isabell, das gibt Kort innerlich zu, hat sich das anders angefühlt. Vor ein paar Tagen hatte er die Rechtsanwältin kennengelernt. »Hübsch ist sie, und klug. Mit der hätte es was werden können«, gerät er ins Schwärmen. »Was soll’s«, wischt er die Erinnerung beiseite. »Ich werde jetzt erst mal das Leben genießen, und dann ist irgendwann Schluss.« In der Tasche der Jeans, die ihm als Kopfkissen dient, spürt er die kleine Packung Rasierklingen. Die Insel, das wäre der richtige Ort für sein Vorhaben. Dorthin könnte er schwimmen und … Wären bloß die Leute nicht!

Über das Grübeln sind die Stunden vergangen. Es ist achtzehn Uhr. Die Sonne wärmt längst nicht mehr so kräftig. Er zieht sich die Sachen über, wirft die leere »Marlboro«-Schachtel in die Büsche, tritt die ausgetrunkene Flasche »Graf Arco«-Bier hinterher und macht sich auf den Heimweg. Eilig hat es Jürgen Kort nicht. Warum auch? Heute will er nicht mehr weg. Und daheim schimpft die Mutter sowieso.

Etwa zur gleichen Zeit, als Jürgen Kort am Strand des Beetzsees seine Sachen packt und aufbricht, geht Janine Maurer in der Marktstraße in Brandenburg an der Havel die vier Etagen hoch zur Wohnung von Liane Heuberg. Die beiden Frauen, Mitte zwanzig, sind seit vielen Jahren Freundinnen. Sie haben sich verabredet, wollen die Havelfestspiele besuchen. Das Wochenende steht bevor, da können Trubel und Unterhaltung ruhig etwas länger dauern. Oben angekommen, dreht Janine am Knauf der Wohnungstür. Die ist nicht verschlossen. »Da brauch ich wenigstens nicht nach dem Schlüssel in der Handtasche kramen«, freut sie sich. »Liane wartet bestimmt schon ausgehfertig auf mich.«

An der Garderobe hängen zwei Handtaschen der Freundin, von der aber nichts zu sehen oder zu hören ist. Janine geht den Korridor entlang, von dem aus links die Tür zum Wohnzimmer abgeht. Im Wohnzimmer ist niemand. Geradeaus befindet sich das Schlafzimmer. Sie kennt sich hier aus, hat schon oft bei Liane übernachtet. Manchmal waren auch noch Jungs dabei. »Na und«, denkt sie, »wir sind ja schließlich jung.« Als Janine die Tür zum Schlafzimmer aufklinkt und hineinsieht, fallen ihr Beutel und Tasche aus der rechten Hand. Geradeaus, auf dem Fußboden, zwischen Ofen, Schrank und Bett entdeckt sie ihre Freundin. Eine Bettdecke ist quer über sie gelegt, Kopf und Oberkörper sind darunter versteckt. Nur der linke Arm guckt heraus. Unterkörper und Beine sind unbekleidet, Hausschuhe sind nicht zu sehen.

»Auf den ersten Blick sind mir im Zimmer keine Veränderungen aufgefallen. Alles war in einem Zustand, wie ich ihn sonst auch kannte«, gibt sie später bei der Polizei zu Protokoll. »Als ich sie so liegen sah, habe ich ihr das Federbett vom Kopf weggerissen. Vom Kopf bis zur Brust war sie blau angelaufen. Ihre Hände waren weiß, auch das Gesicht war auffallend weiß. Sie war völlig unbekleidet. Der Kopf lag auf der linken Wange.«

Janine rennt eine Treppe tiefer zur Nachbarin, um Hilfe zu holen. Der herbeigerufene Arzt kann nur noch amtlich bestätigen, was auch für Janine augenscheinlich, aber nicht begreiflich ist: Liane, die gestern noch putzmunter war und mit der sie zu den Havelfestspielen wollte, ist tot. Und das, wie sich später herausstellt, schon seit vielen Stunden. Das Opfer ist in seinem Schlafzimmer getötet worden. Daran haben die Kriminalisten der herbeigerufenen Morduntersuchungskommission (MUK) nach der ersten Tatortbesichtigung kaum Zweifel. Unklar bleibt das Motiv, wobei ein sexueller Hintergrund anhand der Spurenlage auf der Hand zu liegen scheint. Die MUK firmiert wendebedingt inzwischen zwar offiziell als erstes Kommissariat im Bezirkskriminalamt Potsdam (früher Bezirksbehörde der Volkspolizei, BdVP), aber deswegen haben sich die Abläufe nach der Entdeckung einer Gewalttat nicht verändert, sind nicht anders als all die Jahre zuvor.

Die Kriminaltechniker, die zunächst das Kommando in der Wohnung von Liane Heuberg übernehmen, suchen Zentimeter für Zentimeter das Schlafzimmer ab und sichern mögliche Spuren. Am Ende listet das Untersuchungsprotokoll mehr als hundert Spuren auf. Darunter sind Faseranhaftungen, etwa am Bettkissen und der Kleidung der Toten, ebenso wie menschliche Sekrete und Anhaftungen an der Leiche oder daktyloskopische Spuren am Ofen, an Tür, Fenster und Einrichtungsgegenständen. Aufschluss erhoffen sich die Ermittler besonders von Flecken auf dem hellblauen Spannbettlaken, die auf einen vollzogenen Geschlechtsverkehr schließen lassen.

Die Obduktion in der Gerichtsmedizin bringt die letzte Gewissheit: Liane Heuberg wurde ermordet. Am Hals diagnostizieren die Pathologen eindeutige Male, die darauf hindeuten, dass der Täter die Frau mit beiden Händen erwürgt haben muss. Hinzu kommen Wunden im Gesicht, die mit großer Sicherheit von Schlägen herrühren. Auf dem Rücken finden die Ärzte Einblutungen im Unterhaut-Fettgewebe. Der Täter hat das Opfer wahrscheinlich von hinten erwürgt, schließen sie daraus. Als Todeszeitpunkt wird die Zeit am 1. Juni 1990 zwischen ein und vier Uhr morgens genannt.

Parallel zur Spurensicherung beginnen erste Personen­ermittlungen. Wichtigste Zeugin ist Janine Maurer. Sie hatte Liane am Tag vor dem Verbrechen bei einem guten Freund getroffen, dem sie gemeinsam mit weiteren Bekannten bei der Einrichtung seiner neuen Wohnung helfen wollten. Aus dem Hausputz wurde allerdings nichts, es blieb bei einer Kaffeerunde und bei der Verabredung, in der Gaststätte Bellevue etwas zu Abend zu essen. Das Angebot aber war mies. Außer Soljanka, die auch noch recht dünn war, gab es nichts. Man zog von Kneipe zu Kneipe, aber überall war die typische Donnerstagabend-Langeweile-Stimmung. »Dann haben wir von einem Kellner erfahren, dass im Philipp Müller Disco sein soll. Da sind Liane, ich und noch drei Jungs dann gegen 22.30 Uhr hin. Im Gartenlokal war tatsächlich Tanz, es waren schon Leute da, und es kamen im Laufe des Abends immer mehr. Irgendwann erschienen fünf Männer, von denen ich nur einen Jürgen Kort kannte. Den hatte ich ein paar Tage zuvor getroffen, und die Liane hat den auch gekannt«, berichtet Janine Maurer. Sie nennt den Kriminalisten die Namen und Adressen weiterer Bekannter, und wie bei einem Puzzle entsteht aus den Schilderungen der Zeugen ein Bild vom Abend in der Diskothek Philipp Müller.

Es ging offensichtlich hoch her, vor allem an dem Tisch von Kort und seinen Männern. Bierbüchse um Bierbüchse wurde beim »Kampftrinken« geleert. Am Ende mögen es sechzig Büchsen gewesen sein, die zu einer Pyramide aufgestapelt waren. »Einmal kam Jürgen an den Tisch, an dem ich mit Liane saß, und hockte sich auf deren Stuhl. Die war gerade auf der Toilette. Als sie zurückkam, setzte sie sich bei Jürgen auf den Schoß. Später hat sie mir gebeichtet, dass sie mit dem vor ein paar Tagen etwas hatte«, erinnert sich Janine Maurer bei ihrer Zeugenbefragung. »Ich bin dann mit meinen Bekannten gegangen, das muss nach Mitternacht gewesen sein. Liane ist geblieben. Wir hatten uns für den nächsten Abend zu den Havelfestspielen verabredet. Als ich ging, war auch der Jürgen Kort noch da.«

Weitere Ermittlungen ergaben, dass Jürgen Kort gegen drei Uhr morgens gemeinsam mit dem späteren Opfer die Disco verließ. Er rückte in das Feld der dringend Tatverdächtigen. Zumindest könnte er ein wichtiger Zeuge sein.

Jürgen Kort bestreitet bei seiner Befragung im Zuge der Mordermittlungen auch gar nicht, dass er mit Liane zusammen war. »Die Liane hatte ich schon am Wochenanfang in einer Disco angemacht. Die war echt nett, hatte eine gute Figur und war niedlich anzusehen. Sie war mit einer Freundin da und ich mit einem Kumpel. Wir haben geredet und sind dann bei Liane in der Wohnung gelandet. Eigentlich wollte ich ja nicht mitgehen, denn ich hatte am Freitag Isabell kennengelernt. Die ist Rechtsanwältin, ist hübsch und hat echt was drauf. Die hat mich interessiert.«

»Sind Sie trotzdem mitgegangen?«, fragt die Vernehmerin, Kriminalhauptkommissarin Rita Fink.

»Ja, das hat sich halt so ergeben.«

»Hatten Sie Geschlechtsverkehr?«

»Ja, mit Liane. Wir Jungs hatten uns in die Betten gelegt. Liane kam zu mir, und die Freundin ist zu meinem Kumpel. Aber verabredet hatte ich mich nicht mehr mit ihr. Das mache ich eigentlich nie. Außerdem war da ja die Isabell, die ich echt wollte.«

»Da war das erneute Zusammentreffen in der Disco also Zufall?«, lässt die Polizeibeamtin nicht locker.

»Ja.«

»Die Disco haben Sie dann gemeinsam verlassen?«

»Ja. Das Haus, in dem Liane wohnt, liegt auf meinem Heimweg. Da bin ich mitgegangen. Als wir davor standen, hat sie mich überredet, mit hochzukommen. Ich wollte ja eigentlich nicht. Ich war ganz schön betrunken und hatte keine Lust auf Geschlechtsverkehr. Außerdem sollte Isabell nichts erfahren.«

»Warum haben Sie sich dann überreden lassen?«, will die Polizistin wissen.

»Wir wollten noch einen Kaffee trinken.«

»Haben Sie auf dem Heimweg Zärtlichkeiten ausgetauscht?«

Jürgen Kort schüttelt den Kopf. »Daran kann ich mich nicht erinnern. Oben haben wir auf alle Fälle im Wohnzimmer geraucht. Zärtlichkeiten gab es zu dieser Zeit nicht. Sie ist dann mal kurz rausgegangen, und als sie wiederkam, hatte sie etwas weniger an, irgendwas Dunkles, aber keinen Rock mehr. Wir sind ins Schlafzimmer, haben uns geküsst, ausgezogen und nackt ins Bett gelegt. Ich hatte noch meinen Schlüpfer an. Den hat sie mir ausgezogen und weggeworfen. Dann hatten wir Geschlechtsverkehr. Richtig bei der Sache war ich aber nicht. Nach dem Samenerguss bin ich aufgestanden, habe mich angezogen und bin nach Hause gegangen. Lange hat das nicht gedauert.«

Die Kriminalistin, die ihn befragt, schaut Jürgen Kort eindringlich an. »Woher haben Sie eigentlich die Kratzer im Gesicht und am rechten Unterarm?«, will sie wissen. Die Wunden hatte sie längst entdeckt, sich die Frage aber bis zum Schluss aufgehoben.

Kort hat dafür eine simple Erklärung. Er berichtet von seinem Badeausflug an die Regattastrecke auf dem Beetzsee, bei dem er seinen Kopf »auslüften« wollte, und über eine tätliche Auseinandersetzung, die er dort hatte. »Es muss so gegen fünfzehn Uhr gewesen sein. Ich war im Wasser und sah eine männliche Person, die sich an meinen abgelegten Bekleidungsstücken zu schaffen machte. Ich habe eilig das Wasser verlassen und wollte die Person zur Rede stellen. Es kam zwischen uns zu einer kleinen Rangelei. Der Mann konnte sich losreißen und flüchten. Danach habe ich die Kratzer im Gesicht und an den Armen bemerkt.«

»Warum haben Sie das nicht gemeldet?«

»Es war ja nichts weg von meinen Sachen, und passiert ist sonst nichts.«

Die Beschreibung des Kontrahenten, die Kort abliefert, ist dürftig: »Der war plötzlich da und hatte nur eine dunkle Badehose an. Er war schlank, hatte schwarze Haare und einen Oberlippenbart. Er war etwas jünger als ich, vielleicht zwanzig oder einundzwanzig Jahre alt.«

Gemeinsam mit Kort fahren Kriminalisten an den Beetzsee, um sich die Badestelle zeigen zu lassen, an der er gelegen hat. Dort werden mehrere Zigarettenkippen und eine leere Zigarettenschachtel der Marke »Marlboro« sichergestellt. Die Bierflasche, die er dort hinterlassen haben will, wird nicht gefunden. Ein Zeuge, der mit seinem Hund unweit der Badestelle am See war, bestätigt später anhand eines Lichtbilds, dass er Kort gesehen hat. Andere Personen habe er nicht bemerkt, auch nicht zu der fraglichen Zeit gegen fünfzehn Uhr.

Unmittelbar nach der ersten Befragung wird Jürgen Kort am Vormittag des 3. Juni, also zwei Tage nach dem Mord an Liane Heuberg, bei der Polizei in Brandenburg von einem Arzt des Instituts für Gerichtliche Medizin Potsdam am ganzen Körper untersucht. Geklärt werden soll, ob die Kratz- oder andere Wunden mit dem Mord zusammenhängen könnten. Festgestellt wurden dabei zwei etwa vier Zentimeter lange Kratzspuren auf der rechten Wange, zwei Abschürfungen unter der rechten Schlüsselbeingrube, Abschürfungen an der linken vorderen Schulter sowie auf der Oberseite des rechten Unterarms. Auch im Schulternackenbereich bemerkte der Arzt Hautabschürfungen. Alle Verletzungen, so die Diagnose, wurden durch Fingernägel verursacht und waren relativ frisch, nicht älter als zwei bis drei Tage. Sie dürften bei einer Auseinandersetzung mit einem Menschen entstanden sein und könnten durchaus mit dem Mord an Liane Heuberg zusammenhängen, zumal der Untersuchte die Verletzungen bei entblößtem Oberkörper erhalten hat, heißt es in dem Gutachten. »Vom Verletzungsbild her kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass sie von einer Rangelei am Strand herrühren. Die frisch aufgekratzten Verschorfungen hinter der rechten Achselhöhle hat sich der Untersuchte wahrscheinlich selbst zugefügt«, heißt es im schriftlichen Gutachten, das einen Monat später vorliegt. Allerdings müsse auch eingeräumt werden, »dass Kratzverletzungen von der beschriebenen Art auch bei hochgradiger sexueller Erregung der Partner entstehen können«. Das alles deckt sich mit der mündlichen Einschätzung des Arztes unmittelbar nach der Untersuchung. Kort bleibt ein Tatverdächtiger.

Bei einer weiteren Vernehmung am 3. Juni wird ihm mitgeteilt, dass gegen ihn ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Mordes an Liane Heuberg eingeleitet wurde. Er ist jetzt Beschuldigter. Das Verhör beginnt um 13.50 Uhr und endet nach mehreren Pausen am 4. Juni um 7.55 Uhr. Nach einigen Stunden Schlaf in einer Polizeizelle wird der Tatverdächtige noch einmal in das Zimmer seiner beiden Vernehmer geführt.

»Ihre bisherigen Aussagen sind in vielen Details unglaubwürdig«, wird ihm vorgehalten.

Die Antwort ist abweisend. »Mir ist es egal, ob meine Aussagen unglaubwürdig sind. Ich erkenne auch die objektive Beweislage nicht an. Ich habe Liane nicht getötet. Nach dem Geschlechtsverkehr haben wir uns zum Abschied noch ein Küsschen gegeben. Dann bin ich gegangen. Ich wollte bei ihr keine Hoffnungen erwecken, dass ich sie liebe. Liebe empfand ich für sie nicht.«

Jürgen Kort muss nach einem Tag in Polizeigewahrsam nach Hause entlassen werden. Er muss sich aber für die Polizei zur Verfügung halten.

In den folgenden Tagen wird Kort mehrfach vernommen. Alles dreht sich dabei um den Abend in der Disco und was danach geschah. Die Kriminalisten der Ermittlungsgruppe vergleichen Aussagen des Beschuldigten und von Zeugen mit den bis zu diesen Zeitpunkten vorliegenden Erkenntnissen der Experten zu den sichergestellten Spuren in der Wohnung der Toten. Für den Erlass eines Haftbefehls reichen die Indizien nicht aus. Selbst als sich der Fleck auf dem Bettlaken als Sperma und Vaginalsekret von Jürgen Kort und Liane Heuberg erweist, ändert das nichts.

Jürgen Kort, genervt von den bohrenden Fragen der »Bullen«, beschließt, sich das süße Leben zu gönnen, dass er sich an der Badebucht am Beetzsee in der herrlichen Junisonne vorgestellt hatte: Einfach genießen, solange es geht, und dann Schluss machen. Dass er nach der Kündigung doch wieder bei der Veranstaltungsagentur anheuern könnte, glaubt er selbst nicht mehr. Er kauft sich neue Klamotten und lässt sich nach der Währungsunion als Allererstes von einem Kumpel zum Ku’damm nach Westberlin kutschen. Dort lädt er eine Edelprostituierte in ein Nobelrestaurant ein und blättert 180 D-Mark für die Zeche hin. Taxis und Mietautos werden seine bevorzugten Transportmittel. Obwohl er keine Arbeit hat und sich nach dem Rausschmiss auch nicht um eine neue Tätigkeit bemühte, spielt Geld keine Rolle. Er holt es sich bei der Sparkasse in Brandenburg, stellt Schecks über mehr als 11.000 D-Mark aus, obwohl das Konto längst in den roten Zahlen ist. Mit einem gemieteten Pkw VW »Scirocco« fährt Kort Anfang August zum Zelten nach Ückeritz an die Ostsee und lässt es sich gemeinsam mit Freunden gutgehen. Er prahlt damit, dass er sich das Auto gekauft hat, und kutschiert seine Kameraden und die Mädchenbekanntschaften zwischen Zeltplatz und dem vier Kilometer entfernten Discozelt hin und her. Ob er zuvor Alkohol getrunken hat oder nicht, spielt keine Rolle. Sein Fahrstil ist stets rasant – und kostet ein Menschenleben.

In den Morgenstunden des 10. August auf der Fahrt mit dem vollbesetzten Auto von der Disco in Karlshagen zum Zeltplatz kracht er in einen Kleinbus. Dessen Fahrer stirbt. Kort erleidet eine Gehirnerschütterung, auch die Mitfahrer kommen glimpflich davon. Zum Zeitpunkt des Unfalls hatte er 1,8 Promille Alkohol im Blut. Ob es wirklich ein Selbstmordversuch war, »weil das Geld alle und ohnehin alles vorbei war«, wie er es später einmal behauptete, blieb ungeklärt.

Unterdessen haben die Ermittlungen im Mordfall Liane Heuberg Fortschritte gemacht. Am Ofen im Schlafzimmer wurde bei der Spurensuche ein Handabdruck gesichert, der mit den rechten Handballen von Kort identisch ist. Die Ermittler gehen davon aus, dass sich der Täter beim Aufstehen mit der Hand abgestützt hat, als das Opfer erdrosselt unter ihm lag. Das Kreisgericht Brandenburg erlässt am 14. August 1990 Haftbefehl wegen Mordes.

Jürgen Kort bestreitet trotz der Indizien den Mord. Erst bei einer Vernehmung am 13. September 1990 lässt er erstmals erkennen, dass die Nacht im Bett mit Liane nicht nur mit Küsschen nach dem einvernehmlichen Sex, sondern mit Streit endete.

Kriminalkommissarin Rita Fink geht bei der Vernehmung behutsam vor. Ihr liegen inzwischen die schriftlichen Gutachten über die Kratzwunden, die Obduktionsergebnisse sowie die Fingerabdrücke und die Hautpartikel unter den Fingernägeln des Opfers vor. Sie redet darüber nicht.

»Was ist in der Wohnung der Liane Heuberg passiert?«

Die Antwort ist kurz. »Das weiß ich nicht. Mehr möchte ich dazu nicht sagen.«

»Woher stammten die Kratzspuren in Ihrem Gesicht und am Körper?«

Kort hält an der Version von der Rangelei mit dem Unbekannten am Beetzsee fest.

»Unsere Ermittlungen an der Regattastrecke haben aber ergeben, dass sich in diesem Bereich außer Ihnen und den Zeugen keine weiteren Personen aufgehalten haben. Äußern Sie sich dazu!«

»Ich kann dazu nichts anderes sagen.«

»Gab es in der Wohnung der Liane Heuberg eine körperliche Auseinandersetzung?«

»Nein.«

»Sie haben in früheren Vernehmungen gesagt, dass auch Liane Sie gekratzt haben könnte. Welche Angaben können Sie dazu machen?«

»Was soll ich dazu sagen. Wahrscheinlich während des intimen Kontaktes. Es ist immerhin schon alles drei Monate her. Was soll ich noch alles wissen?«

Die Vernehmerin blickt den Beschuldigten eindringlich an. »Welche Empfindungen haben Sie, wenn Sie da­ran denken, dass Liane verstorben ist?«

Die Antwort kommt emotionslos. »Was soll ich da empfinden, es war keine Verwandtschaft, nichts, gar nichts.«

»Möchten Sie zurzeit Beweisanträge stellen?«

»Zurzeit nicht, da mein Verschulden dabei war.«

Nach dieser Aussage wird der Beschuldigte aufgefordert, schriftlich zu fünf Fragen Stellung zu nehmen. Bei zwei Fragen tut er es: 1. Was haben Sie mit dem Tod der Liane Heuberg zu tun? Er schreibt: Ich habe ihnverschuldet.

2. War es in Ihren Augen Mord? Antwort: Nein.

Nach und nach erhellt sich in weiteren Vernehmungen der Ablauf in der Tatnacht. Die Rekonstruktion:

Den Weg von der Disco nach Hause legen Liane Heuberg und Jürgen Kort gemeinsam zurück. Er führt ohnehin an der Wohnung der jungen Frau vorbei. Sie gehen Seite an Seite, ohne Zärtlichkeiten auszutauschen. Jürgen ist ziemlich angetrunken und eher müde als unternehmungslustig. Dennoch lässt er sich von Liane überreden, auf eine Zigarette und einen Kaffee mit nach oben zu kommen. Nicht überraschend landen die beiden jungen Leute im Bett. Der Sex wird vollzogen, der für den jungen Mann nichts Besonderes ist. Solche One-Night-Stands hat er schon vielfach erlebt. Diesmal ist aber ein Stückchen schlechtes Gewissen beim Akt dabei. Zu Isabell, der Rechtsanwältin, die er kürzlich kennengelernt hatte, fühlt er sich wirklich hingezogen. So ist nach wenigen Minuten der Höhepunkt des kurzen Miteinanders abgeflaut. Jürgen Kort steigt aus dem Bett und sucht seinen Schlüpfer, den er schließlich vor dem Ofen findet. Liane aber will den gutaussehenden Jürgen für länger als nur für einen Quickie haben. Sie ist wirklich verliebt und sehnt sich nach einer dauerhaften Beziehung. Schließlich sind die meisten Frauen in der DDR in ihrem Alter – sie ist 26 – längst verheiratet und haben Kinder. Liane steht auf, umarmt den vermeintlichen Traummann von hinten und gurrt: »Wir können doch zusammenbleiben. Und Kinder haben.« Jürgen Kort ist wie elektrisiert. Trixi kommt ihm in den Sinn, das Kind, die Alimente und, und, und. Seine Reaktion fällt derb aus. »Nein, lass diesen Quatsch. Ich will kein Kind.« Er schüttelt sich, holt mit dem linken Arm aus, als wolle er einen Schlussstrich unter diese Debatte ziehen, und trifft die Frau hinter sich ins Gesicht. Die fällt durch die Wucht des unerwarteten Schlages und geht verletzt zu Boden.

Kort ist erschrocken. Das wollte er nicht, sondern nur deutlich machen, dass seine Zukunftspläne anders aussehen. Er beugt sich hinunter zu Liane, die auf dem Rücken liegt, um zu sehen, ob ihr etwas zugestoßen ist. Es ist nicht der körperliche Schmerz, sondern der seelische durch die abrupte Abfuhr und den wütenden Gesichtsausdruck des Geliebten, der Liane zum Schreien und zum Strampeln zwingt. Kort will unbedingt verhindern, dass die Nachbarn den Streit hören und die Polizei alarmieren. Eine Anzeige wegen Körperverletzung wäre sicher. Dann könnte er das mit Isabell gleich vergessen, und auch die letzte, vage und immer noch in ihm schlummernde Hoffnung auf eine Wiedereinstellung bei der Veranstaltungsagentur. Die ganze berufliche und private Zukunft wäre im Eimer. Alles schwirrt ihm im Kopf durcheinander. Da ist auch Hass dabei, vor allem auf Trixi und das Kind, das sie ihm angedreht hat und mit dem alles anfing. Er versucht, mit einer Hand der unter ihm liegenden Liane den Mund zuzuhalten. Die aber wehrt sich, strampelt weiter. Der in seinem Selbstmitleid gefesselte und von einer Frau in seinem Selbstwertgefühl verletzte junge Mann drückt fester zu, jetzt mit beiden Händen am Hals. Die Abwehrversuche werden schwach und schwächer und erlahmen ganz. Die Arme der Frau unter ihm fallen schlaff herab. Sie ist tot. Den Anblick der toten Augen kann Kort nicht ertragen. Er reißt die Decke vom Bett und wirft sie über den leblosen Körper. Dann zieht er sich an, verlässt die Wohnung, schließt die Tür hinter sich und legt den Weg bis nach Hause, für den er normalerweise zwanzig bis dreißig Minuten benötigt hätte, im Dauerlauf in knapp zehn Minuten zurück. Vor der Haustür raucht er eine Zigarette und geht die Tat noch einmal im Geist durch. Daheim in seinem Bett findet er nicht zur Ruhe, duselt eher dahin als er schläft. Selbstmordgedanken drängen sich auf. Am Vormittag gegen elf Uhr verlässt er die Wohnung.

Bevor die Staatsanwaltschaft Potsdam Anklage gegen Kort erhebt, fordert sie ein forensisch-psychiatrisches Gutachten an. Der Beschuldigte wird von Spezialisten der Abteilung für Gerichtliche Psychiatrie und Psychologie der Berliner Charité untersucht. Geklärt werden soll, ob Gründe für eine verminderte Schuldfähigkeit zum Tatzeitpunkt vorlagen oder ob er gar schuldunfähig gewesen sein könnte.