Die schwedische Monarchie - Von den Vikingerherrschern zu den modernen Monarchen, Band 2 - Jörg-Peter Findeisen - E-Book

Die schwedische Monarchie - Von den Vikingerherrschern zu den modernen Monarchen, Band 2 E-Book

Jörg-Peter Findeisen

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Beschreibung

Schweden ist bekannt für seinen lebendigen Royalismus und moderne Königsfamilie. Die beiden Bände schildern die Geschichte Schwedens anhand der Geschichte seiner Könige – erstmals vollständig von der Frühzeit bis heute. Der Leser verfolgt so den spannenden Werdegang von den Vikingerherrschern bis zu den heutigen Demokraten auf Schwedens Thron. Reich bebildert und lebendig geschrieben, wendet sich das Buch nicht nur an historisch Interessierte, sondern auch an alle Monarchie- und Schweden-Liebhaber. Schwedische Geschichte - packend, umfassend und fundiert. Band 2 umfasst den Zeitraum von 1612 n. Chr. bis heute. 19.6.2010: Hochzeit der Kronprinzessin Victoria

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Jörg-Peter Findeisen

Die schwedische Monarchie

Von den Vikingerherrschern zu den modernen Monarchen

Band 2: 1612 bis heute

Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung durch elektronische Systeme.

© 2013 by Verlag Ludwig

Holtenauer Straße 141

24118 Kiel

Tel.: +49-(0)431-85464

Fax: +49-(0)431-8058305

[email protected]

www.verlag-ludwig.de

ISBN 978-3-86935-187-2

ISBN der Printausgabe 978-3-86935-029-5

Zweiter Teil

Das Königreich Schweden als europäische Großmacht

Von Russlands und Polens Schlachtfeldern in den großen europäischen Krieg auf deutschem Boden

Im Herbst 1617 trat ein selbstbewusster junger Herrscher im Dom zu Uppsala vor die versammelten Reichsstände und resümierte erste militärische Erfolge. Am 27. Februar 1617 hatte Schweden mit Russland nach langwierigen Verhandlungen den Frieden von Stolbovo vereinbart, konnte Gustav II. Adolf diesen Krieg erfolgreich beenden und einen Siegfrieden erzwingen. Der erste Romanov auf dem Moskauer Thron, Russlands neuer Zar, von polnischen Truppen hart bedrängt, benötigte diesen Frieden. Er brauchte ihn mehr denn Schweden. Und so hatten die Unterhändler Gustavs II. Adolf ihren Preis gefordert. Für den schwedischen Verzicht auf die besetzten Gebiete um Novgorod, den Ladoga-See, Starija Russa, Pskov und Schorr hatte der König Ivangorod, Jarma, Nöteborg und Kexholm behalten dürfen. Außerdem mussten die Russen 20 000 Goldrubel an Schweden zahlen, ein guter Frieden, so meinten viele in Schwedens Kriegerstand.

Der bedeutende Feldherr des Landes, Jakob De la Gardie, hatte das Seine getan, dem jungen Gustav II. Adolf glänzende Zukunftsmöglichkeiten zu bahnen. Eine Bojarenversammlung wählte in Novgorod, mitten in den russischen Wirren, den Kämpfen für und gegen die polnischen Interessen, den Schweden zum neuen Zaren. Als dieser zögerte, keineswegs unwillig, aber doch überrascht, regte Gardie die Inthronisierung Karl Filipps, des jüngeren Bruders Gustavs II. Adolf an. Der Gedanke behagte zunächst der russischen Adelsfraktion in und um Novgorod durchaus. Es war absehbar, dass ein schwedischer Prinz auf Russlands Zarenstuhl bald in Konflikt mit dem Stockholmer Herrscher und den Interessen des schwedischen Hochadels kommen würde. Doch hatte man auch in Stockholm aus der Geschichte gelernt. Reichsrat und Regent wünschten keine weiteren neuen Gegensätze innerhalb der Vasa. Andererseits schien der Gedanke reizvoll, Karl Filipp könnte im Moskauer Kreml regieren, weil man so König Sigismund und Polen einkreisen würde. Nach langen Diskussionen und vielen Pro und Contras sandte Gustav II. Adolf den Bruder nach Novgorod. Als dieser bei Gardie eintraf, war jedoch alles bereits anders entschieden. Die Mehrheit der Bojaren hatte erneut gewählt. Michail Romanov war zum Zaren gekrönt worden, Ärger, aber auch Erleichterung in Schweden. Wenigstens war es nicht mehr Vladislav, der in Moskau herrschen sollte. Im Übrigen wusste man auch in Stockholm, dass Russland und Schweden kaum zu vereinbarende unterschiedliche Interessen hatten. Da war es allen im Reichsrat sicherer, die Russen zurückzudrängen und von der Ostsee fortzujagen.

Ganz diesem Gedanken verpflichtet, hatte Gustav II. Adolf am 26. August 1617 den Reichstag zu Uppsala eröffnet. Der Russe sei nun »durch Seen, Sümpfe und Ströme von uns geschieden, über die er nicht so leicht herankommen wird, um uns Schaden zuzufügen« (Tal, 46). Auch den Kaufleuten eröffneten sich jetzt große Möglichkeiten, glaubte der junge Monarch verkünden zu können. Schwedischen Handelshäusern seien Privilegien in Novgorod, Pskov und Moskau zugestanden.

Besondere Aktivitäten erwarte er aber vom Adel, betonte der König. »Ihr vom Adel und ihr anderen, die ihr freie Güter begehrt. Was drängt ihr euch hier, reißt und verschleißt euch wegen ein paar armseliger Güter. Zieht hin in diese Länder und rodet euch so große Güter, wie es euch gelüstet und eines jeden Macht zulässt. Ich werde euch mit Privilegien und Freiheiten versorgen, helfen und alle Gunst beweisen. Ist das nicht ein großer Nutzen, den diese Länder dem Vaterland bringen?« (ebd., 49).

Eine Aufforderung, die kaum wiederholt werden musste. Am folgenden Tag sprach der König erneut. Wer »sich nicht selbst hilft, obwohl er es vermag«, sei schlimmer »als einer, der Vater und Mutter ermordet hat«, verkündete Gustav II. Adolf ein »Selbsthilfe-Programm« der schwedischen Feudalität, deutete neue, gewinnbringende Annexionen an. Seit Gott ihn »als Fürsten auf die Welt kommen ließ«, habe er sich »auf Gedeih und Verderb dem Gemeinen Besten verbunden gefühlt« (ebd., 58).

Das klang gut in den Ohren aller jener, die längst für sich entschieden hatten, was das »Gemeine Beste« war. Die Wohlfahrt Schwedens, so dachten und fühlten es die Stände, war vor allem auch ihr Gedeih. Zu allererst war es die Wohlfahrt des Adels, an dessen Schwerter der König appellierte. Auf dessen Mut und Blut gründete sich das künftige Eroberungsprogramm des Herrschers.

Da ertrug man schon die Drangsale des unglücklichen Friedens mit dem noch immer übermächtigen dänischen Nachbarn. Im Frieden zu Knäröd 1613 hatte das Land harte Bedingungen akzeptieren müssen. Schweden gab den Anspruch auf Nordnorwegen auf und gestand Dänemark den freien Ostseehandel im Baltikum zu. Am drückendsten empfand man aber die Zahlungen von einer Million Reichstaler bis 1619 an die »Jüten«, die bis zur Tilgung dieser Schuld Älvsborg als Pfand besetzten. Andererseits hatte dieser Friede den Erfolg gegen Russland gesichert. Nun konnte man in Polen nach dem Rechten sehen, vor allem die des schwedischen Adels erweitern. Die »dänische Frage« würde sich irgendwann auch lösen lassen. Der junge König hatte 1614 am Ladoga und am Peipussee selbst die Truppen zu Siegen geführt und trotz einiger Misserfolge der nächsten beiden Jahre das Abkommen von Stolbovo gesichert. Seine militärischen Talente waren offenkundig. Das ließ hoffen, bald auch den gewaltigen Nachbarn und östlichen Konkurrenten Polen niederzuringen, den letzten der verbliebenen Gegner Karls IX.

So nahm man auch in kriegerischen Adelskreisen den Waffenstillstand im November 1618 mit Polen gelassen hin, ein kurzes Verweilen vor neuen, Erfolg versprechenden Waffengängen. Die Armee musste gestärkt werden. Im Übrigen versprach der König am 18. Februar 1622 erneut den Ständen, Schweden vor erwarteten polnischen Angriffen zu sichern. Sollten die Polen vielleicht nicht kommen wollen, gelobte er, auch »sonst das Reich zu erweitern und zu verbessern« (ebd., 254). Niemand musste sich sorgen, dass das polnische Feuer ersticken könnte. Der junge Gustav II. Adolf und seine Vertrauten taten alles, dass es weiter glimmte, jederzeit erneut hell auflodern konnte.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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