Die sechs Bastionen des Lebens - Peter Maximilian Malchiner - E-Book

Die sechs Bastionen des Lebens E-Book

Peter Maximilian Malchiner

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Beschreibung

Wie frustrierend ist, wenn man als erfolgreicher Mensch scheinbar alles erreicht hat, sich das Leben aber unerfüllt anfühlt. Wenn man unsicher wird. Unglücklich ist. Aus dem Lot. Immer mehr Menschen geraten aus der Balance, weil sie bestimmte Elemente ihres Lebens auf dem Altar eines hohen Lebensniveaus opfern. Erfolg und Ergebnisorientierung sind nicht alles. Wenn Dir auch Deine Lebensqualität wichtig ist, zeigt Dir das Buch einen möglichen Weg. Während jeder auf der Welt von einem Ziel getrieben wird, und das ist das Streben nach Glück, erreichen es im Allgemeinen nur sehr wenige Menschen. Um glücklich zu sein, ist es entscheidend, eine gute Beziehung zu sich selbst zu haben, zum Leben, genauer gesagt zu den Sechs Bastionen des Lebens. Die mitgelieferten Fragen zur Selbstreflexion helfen den Lesern dabei, die Integrität und Stabilität in diesen Bereichen zu untersuchen.

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Seitenzahl: 118

Veröffentlichungsjahr: 2023

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INHALTSVERZEICHNIS

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Der Ausgangspunkt

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Unsere Welt im Jetzt

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Die VUCA-Welt

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Die Psyche

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Die Gehirnfalle

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Die Veränderung

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Zwei Typen

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Das „Erfolgsgeheimnis“ …

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Der Glaube

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Der Wille

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Gesetzmässigkeiten

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Die Energie

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Entscheidungen

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Die Kraft unserer Gedanken

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Die Zeit

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Womit verbringst du deine Zeit?

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Die Phasen unseres Lebens

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Glück

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Burnout

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Mindfulness

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Die Rolle der Beziehungen

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Beziehungen im Kindesalter

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Partnerbeziehungen

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Checkliste und Arbeitsheft zum Well-Being

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Schlusswort

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Quellenverzeichnis

DER AUSGANGSPUNKT

An einem warmen Freitagnachmittag im Frühjahr 2006, nach einem Tag voller anstrengender Besprechungen, trafen mein Kollege und ich verspätet auf dem Prager Flughafen ein. Uns empfing das an Freitagnachmittagen übliche Gedränge der Passagiere. Während der nervtötenden und zeitraubenden Minuten bei der Sicherheitskontrolle blickten wir ständig auf die Uhr: Bald würde das Boarding beginnen, und wir wussten noch nicht einmal, wo sich das Terminal befand, zu dem wir höchstwahrscheinlich rennen müssten. Unter Druck verengt sich die Zeit auf Sekunden. Jeder Augenblick, den du nicht beeinflussen kannst, kommt dir wie eine Ewigkeit vor. Endlich die Anzeigetafel: Das Terminal lag einen Fußweg von mindestens zehn Minuten entfernt. Wir rannten los, die Koffer hinter uns herziehend bahnten wir uns einen Weg durch die vor sich hin glotzende, herumspazierende Menschenmenge. Plötzlich hatte ich das Gefühl, ich könnte nicht mehr weitergehen – ich musste stehen bleiben, keinen Schritt konnte ich mehr tun. Mein Kollege ging vor mir, er drehte sich um und verstand nicht, was da geschah. Von außen war jener fürchterliche Druck, den ich innerlich verspürte, nicht zu sehen. Auch wenn ich es gewollt hätte, ich konnte mich nicht regen … irgendwie erreichten wir die Maschine dann natürlich doch. Völlig abgekämpft saß ich am Fenster, während die Stimme in meinem Kopf immer lauter wurde: Warum? Warum machst du das? _____________________________

Damals war mein Leben von außen betrachtet beneidenswert. Zu Hause erwartete mich eine wundervolle Familie: drei Kinder und meine Frau, eine Ärztin, mit der ich bereits seit siebzehn Jahren glücklich zusammenlebte. Nach einer ausgesprochen erfolgreichen Schauspielkarriere war ich im zweiten Abschnitt meines Lebens der Vorstandsvorsitzende eines millionenschweren Medienunternehmens. Meine Tage verbrachte ich auf Geschäftsreisen; in der einen Woche war ich in New York, in der nächsten in Shanghai und in der Dritten irgendwo in Europa unterwegs. Morgens wartete der Chauffeur vor dem Haus auf mich. Kampfsportarten, Reiten und Yoga bestimmten seit jeher mein Leben. Von außen gesehen zeichnete sich also das Bild eines glücklichen Menschen ab.

Innen jedoch war ich gerade dabei, einen Abhang hinunterzurasen.

Wenn die Dinge planmäßig laufen, geht es uns perfekt. Wenn sie allerdings beginnen, vom Normalen und Gewohnten abzuweichen, dann müssen wir Entscheidungen fällen. Piloten nennen solche Momente „Entscheidungspunkte“.

An welche Momente in deinem Leben erinnerst du dich? An die Alltagsmomente? Wenn alles gut läuft? Oder an jene, wenn etwas passiert, und das dann eine Veränderung hervorruft? Die Persönlichkeit entwickelt sich immer durch außergewöhnliche Momente. Wenn die gewohnte Ordnung kippt, müssen wir uns darum bemühen, eine neue zu erschaffen.

Dann stellt sich die Frage, ob ich selbst die Steuerung in die Hand nehme oder ob ich es dem Leben überlasse, Entscheidungen für mich zu treffen.

Solche „Entscheidungspunkte“ kommen meist unerwartet, sodass man sich nicht darauf vorbereiten kann. Meist sind wir angesichts der plötzlichen Erkenntnis überrascht. Und um zu vermeiden, Fehler zu machen, ändern wir nur ungern etwas. Auch uns selbst verändern wir äußerst ungern. Das ist bedauerlich, denn damit begehen wir einen großen Fehler. Wir verlieren den Dialog mit uns, den Dialog mit unserem Leben.

Es gibt zwei Arten von Dialogen, einen inneren und einen äußeren. Beim äußeren Dialog fragen wir, auf welche Weise wir im Austausch MIT ANDEREN stehen.

Beim inneren dagegen analysieren wir, inwiefern wir mit den sechs Hauptbereichen unseres eigenen Lebens in Beziehung stehen. Ich nenne diese Bereiche

„DIE SECHS BASTIONEN DES LEBENS“.

Die Vollkommenheit deines Lebens ist abhängig von der Unversehrtheit dieser sechs Bastionen; ohne sie bleibt das Leben unerfüllt, ohne sie kannst du nie wirklich glücklich sein.

Dieses Buch erfordert von dir eine gewisse Investition, denn beim Lesen musst du dich und dein Umfeld beobachten und analysieren, um das Gelesene dann in dein Leben zu integrieren.

„Ein Mensch muss auch wissen, was er will, und wissen, was er kann: erst so wird er Charakter zeigen, und erst dann kann er etwas Rechtes vollbringen.“

SCHOPENHAUER

UNSERE WELT IM JETZT

Dieses Buch lädt zu einer persönlichen Reise ein, bei der wir gemeinsam mehrere „Regionen“ aufsuchen werden, die du von oben betrachtet vielleicht schon kennst, doch nie wirklich Zeit damit verbracht hast, sie zu verstehen. Es will Menschen erreichen, die in ihrem Leben nach Erfolg streben, denen zugleich aber auch ihre Lebensqualität wichtig ist.

Bevor wir zu dieser Reise aufbrechen, halte ich es für wichtig, einige relevante Begriffe zu klären und kurz zusammenzufassen. Ich möchte dir näherbringen, auf welchen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fakten und Kenntnissen dieses Buch basiert und was unsere derzeitige Welt kennzeichnet.

Falls du die Reise lieber sofort antreten möchtest, dann kannst du das auf Seite 20. tun.

In unserer modernen Gesellschaft werden jene Personen als Vorbilder angesehen, deren Denken und

Handeln rational ist. Leider ist das eher die Ausnahme als die Regel. Die meisten unserer Entscheidungen bereiten wir nämlich unbewusst und unbemerkt vor und so treffen wir sie auch. Das Bewusstsein hilft uns, das Ergebnis zu erklären. Der Hauptakteur aber ist unser Unterbewusstsein. Es ist kein Zufall, dass die Unternehmen des 21. Jahrhunderts ihre Produkte und Dienstleistungen in einer Weise gestalten, die mehr auf das Unbewusste des Konsumenten abzielen soll. Ein Instrumentarium psychologischer Einflüsse und Methoden bildet die Basis unserer modernen Funktionsfähigkeit.

Das moderne Leben stellt immense Anforderungen an die menschliche Psyche. Nie zuvor wurde unser Gehirn mit so vielen Reizen bombardiert, wie in diesen Tagen – Tendenz steigend! Die eingeschränkten Fähigkeiten des Bewusstseins erreichen zunehmend die Grenzen des Möglichen, während heutige Berufe die Präsenz des Bewusstseins im höchsten Ausmaß beanspruchen. Dieser Zustand führt rasch zu Erschöpfungserscheinungen, daher stützt sich unser Gehirn gern auf den sogenannten Autopiloten. Dieser Autopilot soll leicht deutbare Reize herausfiltern und automatisch verarbeiten. Wir reagieren auf die verschiedenen äußeren Impulse zunächst unbewusst. Die Entscheidungen strömen erst danach in Richtung eines bewussten Denkens. Das nennen wir Deutung. Das Einzige, was wir tatsächlich bewusst entscheiden, ist dann bloß: Daumen hoch oder runter. Können wir mit dieser Entscheidung leben oder nicht?

Die VUCA-Welt

Als ich anfing, mein Buch zu schreiben, war vom Coronavirus noch keine Rede. Als das Virus dann wie ein Tornado durch unser Leben fegte, konnte ich mir anfangs gar nicht ausmalen, wie dramatisch es sich in den nächsten Monaten verändern würde. War die moderne Welt bereits von Leistungsdruck und Stress geprägt, lösten jetzt Masken und soziale Isolierung starke Gefühle von Ohnmacht und Angst aus. Wir durchlebten eine der größten Erschütterungen der Menschheitsgeschichte.

VUCA stammt aus dem Armee-Jargon. US-amerikanische Soldaten benutzten die Abkürzung in den Neunzigerjahren immer dann, wenn ihnen eine Kampfsituation unsicher erschien.

Wofür steht die Abkürzung?

Volatility: Unbeständigkeit; Uncertainty: Unsicherheit; Complexity: Komplexität; Ambiguity: Mehrdeutigkeit.

Man könnte diese Zeit gar nicht spannender besch reiben.

Die Psyche

Wir suchen unsere Identität, irgendwo zwischen der digitalen und der analogen Realität. Das kann furchtbar beunruhigend sein, wenn unsere Persönlichkeit über keine sichere Basis verfügt. Die menschliche Psyche funktioniert seit Jahrtausenden immer gleich. Und wird sich auch nur im Laufe von Jahrtausenden grundlegend ändern können. Grund genug also, heute noch gültige und von Wissenschaftlern belegte Feststellungen auch in unserer digitalen Gesellschaft als Grundprinzip zu verwenden.

Die Gehirnfalle

Unser „Ich“ wird durch Erfahrungen, Verhalten und Erinnerungen geformt. Dabei versucht das Gehirn, Informationen, Einstellungen und Erfahrungen so konsequent wie eben möglich zu speichern, um so das Risiko, einmal handlungsunfähig zu werden, zu verringern. Aber Achtung! Der Nachteil ist, dass diese Praktik auch wesentliche Veränderungen von Verhalten und Attitüde verhindert. Große Veränderungen werden nicht nur abgelehnt, sondern konsequent als negativ bewertet. So führt uns das Gehirn zu unserem gewohnten, erlernten, aber nicht immer wünschenswerten Verhalten zurück. Wir könnten das auch als unser „kognitives Immunsystem“ bezeichnen. Und ebendieses Immunsystem ist der Wächter unserer Psyche.

Warum aber macht unser Gehirn das? Indem das menschliche Gehirn bekannte Muster und das darauf basierende Verhalten erkennt, spart es Energie/. Und weil das Gehirn jenes Organ ist, das den größten Energiebedarf aufweist, ist eine Regulierung auch unerlässlich. Zur Unterstützung dieser Energieeinsparung bildete sich im Laufe der Evolution der unbewusste und der bewusste Geist heraus.

Das Bewusstsein verwenden wir bei Bewertungen, um die im Unbewussten wahrgenommenen Informationen zu analysieren. Meist handeln wir unbewusst und einfach routinemäßig.

Die Veränderung

Laut wissenschaftlichen Studien verinnerlichen wir ein akut erlerntes Verhalten nur dann, wenn die neu erworbenen Fähigkeiten von der Außenwelt positiv bekräftigt werden.

Dazu ist Selbsterkenntnis von entscheidender Bedeutung.

Selbsterkenntnis ist für eine stabile Persönlichkeit unerlässlich, da die Beständigkeit des Umfelds nicht mehr gewährleistet ist. Ich kann die wiederkehrenden Gewohnheiten meines Lebens nur dann verändern und funktionierende Beziehungen ausbauen, wenn ich mir über meine Stärken und Schwächen im Klaren bin.

„Was ich bei mir selbst nicht wahrnehme oder kenne, das projiziere ich auf andere“, sagt Anselm Grün, als er davon spricht, wie wichtig es ist, mit sich selbst in Beziehung zu treten. Die Selbsterkenntnis ist also nicht bloß die Grundlage für den Ausbau von Beziehungen, sondern auch der erste Schritt zur persönlichen Entwicklung. Ich bin nur dann in der Lage, mein Verhalten bewusst zu steuern, wenn ich meine Muster erkannt habe.

Zwei Typen

Impulsiven Handlungen geht die persönliche Erfahrung voraus, dass einem etwas fehlt. Wenn ein Bedürfnis zu einem wesentlichen Teil nicht gestillt werden kann, empfinden Menschen, die Selbstverantwortung übernehmen, das als eine Prüfung. Ihr Verantwortungsgefühl verringert gleichzeitig das Empfinden, überbelastet zu sein, und ermöglicht es ihnen, eine schwierige Situation ruhig und aufmerksam einzuschätzen. Sie akzeptieren das Gefühl, etwas zu vermissen, und versuchen es selbst oder mithilfe anderer durch einen Kompromiss, eine Übertragung von Zuständigkeiten oder einen Konsens zu beenden. Selbstverantwortliche Menschen verlieren ihre Selbstkontrolle meist nicht. Es ist erfreulich, dass diese Menschen sogar imstande sind, in den Flow-Zustand zu gelangen. Interessanterweise fürchten viele das Wort „Verantwortung“ wie der Teufel das Weihwasser. Dabei ist der Wortstamm: „antworten“. Das heißt, auf eine Aufgabe so zu reagieren, dass wir uns ihr stellen und uns das Ergebnis betreffend für verantwortlich erklären.

Ganz anders verhalten sich die zum zweiten Typ gehörenden Menschen, die keine Verantwortung für sich übernehmen. Sie antworten nicht auf das Gefühl, etwas zu vermissen, oder auf ein unbefriedigtes Bedürfnis. Ihre Antwort ist ein Gefühl der Überlastung, und sie reagieren, indem sie fliehen, sich verteidigen, zum Angriff übergehen, erstarren oder sich ergeben, ihre Überlegenheit an Stärke spielen lassen oder imponieren wollen. In den meisten Fällen sind solche Reaktionen nutzlos.

Der Verlust der Selbststeuerung führt eher zu Kraftlosigkeit und Erschöpfung, meist durch Verletzung, Enttäuschung, offene Konflikte oder vollkommenen Verfall gekennzeichnet.

Da die Unsicherheit und Komplexität der VUCA-Welt das Gefühl intensiviert, Orientierung und Sicherheit zu vermissen, sind für einen konstruktiven Umgang mit Herausforderungen weitere Fähigkeiten notwendig. Dazu braucht es einen Wandel. Wir müssen uns verändern.

Was aber bedeutet Transformation und wie geht das überhaupt?

Transformation meint in der Psychoanalyse den Schutzmechanismus des Egos, in der Statistik die Umwandlung von Variablen und steht in der Esoterik für die Wandlung als Prozess der individuellen Bewusstseinserweiterung zu einer höheren Ebene der Evolution und der Bewusstheit der Menschheit.

In vergangenen Jahren konnte ich bei Coachings und Weiterbildungen, bei denen ich mit tausenden Menschen gearbeitet habe, persönlich beobachten, dass der dritte Punkt für den Einzelnen wie auch für die Gesellschaft zunehmend zu einer zentralen Frage wird. Es gibt Bedarf an einem neuen Menschentyp und einem neuen Wertsystem. Diese bedeutungsvolleErkenntnis wurde durch Covid-19 noch mal intensiver. Dieser moderne Menschentyp übernimmt Verantwortung, verfügt über Kompetenzen zur Selbstführung und Erneuerung auf einem höheren Niveau, versucht, unterstützender, kontaktfreudiger zu sein und bewusst auf sein Umfeld und die Welt einzuwirken. Die Begriffe Seele und Geist sind gar nicht so weit voneinander entfernt, wie viele in der erfolgsorientierten Unternehmenswelt glauben. Das lateinische Wort Spiritus birgt zwei Bedeutungen. Einerseits bedeutet es „Geist“ im Sinne von Verstand, andererseits ist es ein Synonym für die Seele.

In den schwierigen Situationen des Lebens kommt es auf den „Spiritus“ an. Wichtig ist auch her auszufinden, warum wir unser Gleichgewicht verloren haben, beziehungsweise was wir unternehmen können, um es zurückzuerlangen.

Das „Erfolgsgeheimnis“…

Und es gibt noch ein Geheimnis, das ich enthüllen möchte: So etwas wie ein „Erfolgsgeheimnis“ gibt es (leider) nicht. Das sogenannte Erfolgsgeheimnis ist eigentlich gar kein Geheimnis. Erfolg basiert nämlich auf der überraschenden Formel:

Das Leistungspotenzial ist die Schnittmenge von Begabung, Motivation und Verhalten, darüber hinaus besteht es aus zahlreichen weiteren sanften Faktoren, welche die Summe unserer individuellen Möglichkeiten darstellen.

Schon allein vor dem Wort „Leistung“ erschrecken viele, obwohl das Wort leisten zunächst einmal ja nur bedeutet, eine Aufgabe auszuführen.

Aus diesem persönlichen Potenzial, das heißt der Menge an Möglichkeiten, nutzt ein Mensch im Laufe seines Lebens bloß zehn bis fünfzehn Prozent … was für eine Verschwendung!

Mithilfe dieses Buches und in Besitz einer besseren Selbsterkenntnis lernst du, wie du dich bewusst und auf die entsprechende Weise mit den wichtigsten Störfaktoren befassen und dein Leistungspotenzial voll ausschöpfen kannst, ohne ein Mehr an Energie investieren zu müssen.

Bist du bereit?

ES GEHT LOS!

DER GLAUBE

Ich war Einzelkind, daher spielte ich sehr viel allein. Lebte oft in meiner Fantasiewelt und träumte vor mich hin, redete zu mir selbst und verkörperte allein gleich mehrere Rollen.

Es gibt eine Erinnerung, die sich mir besonders stark eingeprägt hat. Wir machten Urlaub in Italien, vielleicht in Rimini, am Meer. Ich mochte etwa sechs Jahre alt gewesen sein und baute eine Sandburg. Beim Bauen erschienen mir, wie das bei Kindern eben so ist, viele verschiedene Traumbilder.

Ich sah mich als Soldat, als Held – ich war stark.

Plötzlich tauchten drei italienische Jungs in meinem Alter auf, und nachdem sie hitzig auf mich eingeredet hatten, zertrampelte einer von ihnen meine Sandburg.

Kennt ihr dieses Gefühl? Wie sich das anfühlt, wenn du einen Traum hast, beginnst, an ihn zu glauben, und andere ihn zerstören? Interessanterweise denken wir, wenn wir von Träumen sprechen, immer an irgendwelche surrealistische Gebilde. An ein Geflecht aus erlebter Realität und Fantasie.