Die Sehnsucht ist wie ein Lied - Matthias Thissen - E-Book

Die Sehnsucht ist wie ein Lied E-Book

Matthias Thissen

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Beschreibung

Dieses Buch ist für all jene, die mit psychischen Erkrankungen leben und für jene, die verstehen wollen, wie sich das anfühlt. Es ist für die Menschen mit den gebrochenen Herzen, die sich voller Sehnsucht nach jemandem oder etwas verzehren. Für die Weltfremden, die sich in dieser Gesellschaft nie zu Hause fühlten. Es werden sich die Naturliebhaber und die Menschen mit Hunger nach Leidenschaft in diesen Seiten finden. Ein Buch für alle, die die Freiheit lieben und Heilung für diese Welt wollen. Ein Buch für Suchende.

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Seitenzahl: 78

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Matthias Thissen

Die Sehnsucht ist wie ein Lied

Texte: © Copyright by Matthias Thissen

Mit dem Bewusstsein kam das Gefühl,

in einer fremden Gesellschaft zu leben.

Ich wuchs auf zwischen Gesang und Sägespänen.

Zwischen Menschen, die mich lieben, aber mich nicht verstehen.

Zwischen tränenden Herzen und sterbenden Hähnen.

Zwischen Kaiserstadt und Entenpfuhl.

Zwischen Geschichten im Kopf und Sehnsucht im Herz.

Zwischen Todessehnsucht und Lebenslust.

Zwischen Feuerwasser und Erdenwind.

Zwischen kleinen Geschwistern und großen Herzen.

Zwischen Resignation und Rebellion.

Zwischen suchender Sucht und niemals ankommen.

Zwischen panischer Angst und wildem Mut.

Zwischen unterdrückter Kreativität und inneren Schreien.

Ich wuchs auf mit allem, was ich brauchte, um der zu werden, der ich heute bin.

Und ich wachse immer weiter.

Es hat gerade erst begonnen.

Ich hasse es, verglichen zu werden.

Hab sie immer schon gespürt, noch bevor die Dinge Wirklichkeit wurden.Wache meist noch heute eine Minute vor jedem Wecker auf.Spielte als Kind schon am liebsten allein, weil niemand meine Sprache sprach, weil niemand meine Welten verstand.Spürte schon immer mehr, als greifbar war.Ein Augenblick reichte, um ihre Gefühle zu fühlen.Schon immer ein Fremdkörper, ein Unkraut, eine Wildblume in einer Tulpenkolonie.Schon immer Sehnsucht nach etwas, für das es in dieser Sprache keine Wörter gibt.Schon immer leidenschaftsheiß, schon immer bitterkalt.Es wurde nie einfacher; nein, im Gegenteil, aber ich wachse mit jeder Narbe, wachse an jedem Moment und werde immer mehr.

Wandelndes OxymoronLebensmüder Lebemann,Träumender Realist,Hungernder Vielfraß,Furchtloser Angsthase,Stummer Schreihals,Hochsensibel abgestumpft,Verkopfter Herzmensch,Strahlender Kernkraftgegner,Bunter Hund im grauen Nebel,Eiskalter Feuersturm,Explosiver Ruhepol,Bettelarm, doch unfassbar reich.

Entweder lasse ich die Finger davonoder schließe es fest in meine Arme.Entweder brenne ich dafüroder es lässt mich kalt.Entweder strahle ich vor Freudeoder versinke in der Dunkelheit.Bin entweder der Lautesteoder der Stillste.Liebe entweder mit offen brennendem Herz,oder mauer es hinter dickem Eis ein.Tanze dort, wo die Musik am lautesten ist,oder suche mir den ruhigsten Ort im Wald.Stehe auf der Bühneoder verkrieche mich in einem Loch.Bin entweder zartromantischoder leidenschaftswild.Esse für vieroder esse nichts.Trinke die Bar leeroder 6 Jahre keinen Tropfen.Trage Tonnen-Lastoder werde von der Leere erdrückt.Ficke ein Jahr gar nichtoder 4 Stunden ohne Pause.Rauche an einem Tag 40 Kippen undam nächsten, höre ich für 6 Jahre auf.Brennende Suchtoder kalter Entzug.Löwe mit breiter Brust und wehender Mähneoder ängstlich verkrochen im Schneckenhaus.Bunter Hundoder schwarzer Kater.Kein Mittelding.Alles von Extremen bestimmt.Versuche ich, mich zu ändern oder akzeptiere ich, dass ich genau so bin?

Ich bin immer dort, wo ich sein muss,Um der zu werden, der ich sein muss,

Sehe lieber eine Wildblume in deiner Mähne stecken als einen Goldring an meinem Finger.Fahre lieber mit einem klappernden Wohnmobil über verschlungene Bergstraßen als mit einem neuen Sportwagen über die Autobahn.Secondhand gibt mir ein besseres Gefühl, als es eine teure Marke jemals könnte.Schlafe lieber mit dir im Zelt an einem See als im Luxushotel einer lärmenden Großstadt.Fallende Sternschnuppen, ein sprudelnder Bach und der Lauf der Sonne unterhalten mich besser als jede Fernsehsendung.Tanze mich lieber in einen Rausch, als in einer Kneipe zu versacken.Schreibe lieber die Worte, die meine Seele braucht, als mit etwas reich zu werden, was ich nicht fühlen kann.Bin lieber authentisch und unverstanden als angepasst und akzeptiert.Warte lieber einen Monat länger auf eine wahre Verbindung und Leidenschaft, als meine Liebe in einen geistlosen Raum zu schießen.Sterbe lieber aufrecht, mit meinem Herz in der Hand, als kniend eine Lüge zu leben.

Wie ein hungriger Wolf streifte ich durch die Nächte.

Falls du mich suchst,wirst du mich dort finden, wo die Musik am lautesten scheppert.Dort, wo der Wald noch unberührt und wild ist.Dort, wo die Nacht die Welt mit ihren tiefschwarzen Armen am engsten umklammert.Dort wo die Sonne feurigstrahlend Leben schenkt.Find mich tief verschlungen in einer heißleuchtenden Umarmung.Zwischen Blättern, von denen leidenschaftsrote Tinte trieft.Entweder jenseits von allem oder mitten drin.Niemals lauwarm, entweder eiskalt oder siedend heiß.Bis zum Hals in brennender Leidenschaft steckend.

Ich verlaufe mich niemals.

Ich will nicht nur neue Wege beschreiten, ich will neue Wege erschaffen.Seit ich akzeptiere, dass die dunklen Tage ein Teil von mir sind, kommen immer mehr helle.Egal wie finster die Dunkelheit ist, sie wird mich nie wieder verschlucken können, denn in mir leuchtet ein keimender Samen.Ich bin ein brodelnder Leidenschaftsvulkan voller Kreativität und Liebe.Werde immer feinfühliger für besondere Menschen und langsam bildet sich ein Kreis leuchtender Seelen um mich herum.Ich wachse heute jeden Tag mehr als früher in einem ganzen Jahr.Wenn du weißt, wer du bist, ziehst du an, was du bist und was du brauchst.Sanft wiegen sich die grünen Riesen mit ihren weißen Decken im Winterwind.Mein Weg ist grenzenlos.Ich weiß, dass es werden wird.

Es steckte nie Gelächter in der Musik, nein, es waren schon immer weinende Geigen.Er war nie unbeschwert, er war ein kleiner Junge, erschlagen von Eindrücken, erdrückt von seinen eigenen Gedanken, gedanklich immer in der Ferne.Es war nie sein System, er war nie ein Teil davon, war immer Fremdkörper.Bis heute meist unverstanden, bis heute fassungslos.Betäubung ist nur temporär, aber hinterlässt Spuren.Die Antwort auf fast alles ist Bewusstsein.Die schwarzgrauen Schlingpflanzen halten die Seele so umklammert, dass das Potenzial nicht annähernd ausgeschöpft wird.Er ist ein Vulkan, den die meisten erkaltet glaubten.Doch er ist erwacht und immer wieder rinnt Lava von seinen Hängen und immer wieder schleudert er kleine Stöße leuchtende Wärme aus seinem Innersten.Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er wirklich ausbrechen wird.

Ich fand nie, was ich brauchte, weil mir niemand sagen konnte, wer ich bin.

Ich spüre mehr,als ich denke.

Heute Nacht werde ich im Kerzenschein ertrinken.Werde in Erinnerung an Momente in Abgründe stürzen.Werde an Gefühlen von Erlebtem ersticken.Heute Nacht werde ich mehr als einmal sterben.

Wir sind rastlos und immer auf der Suche nach etwas,

Lauf über moosbewachsene Hügelketten,Während mir der Wind um die Ohren pfeift,Meine Fäuste an den Wänden brechen,

Ich weiß weder, woher diese Energie kommt, noch wohin sie mich führen wird.Ich weiß nur, dass sie besonders ist und ein wichtiger Teil von mir.Dass sie schon immer da war und ein Grund dafür ist, dass ich mich schon seit ich denken kann, wie ein Außerirdischer fühle.Dass sie in der Lage ist, zu zerstören, vor allem mich selbst.Doch vor allem kann sie heilen, Liebe schaffen und Großes vollbringen.

Langeweile kenne ich schon seit Jahren nicht mehr.

Mit der Sehnsucht ist es wie mit den Gezeiten.

So wie der Himmel und das Meer am Horizont werden wir aufeinandertreffen, eng umschlungen, kein fingerbreit Platz dazwischen.

Zwei strahlend helle Sternschnuppen, die aus bestehenden Sternenbildern ausbrechen und ihr eigenes Kunstwerk schaffen werden, fernab von allen Zwängen und Normen.